Sleeping Sun von Kisa-kun ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 01: Aufbruch nach Konoha ------------------------------------------- Mit schweren Schritten lief er durch die kalten Gänge des Kagegebäudes, um Yagura-sama den Bericht seiner letzten Mission abgeben zu können. Zum Glück war es eine Einzelmission gewesen, so hatte er sie schnell und erfolgreich erledigen können. Es war nicht viel gewesen, nur eine Zielperson eliminieren und einige wertvolle Informationen beschaffen. Er wurde dafür ausgebildet, so etwas schnell und sauber zu erledigen. Nicht umsonst war sein Name mittlerweile in aller Munde, berühmt berüchtigt für seine Taten, herzlos, blutrünstig und gnadenlos. Seit geraumer Zeit nannten ihn die meisten hinter vorgehaltenen Hand 'das Monster von Kirigakure'. Er hätte dies wohl nicht mitbekommen, hätte sich der Yondaime Mizukage keinen Spaß daraus gemacht, ihn mit diesem Spitznamen zu belasten. So oder so änderte es nichts an der Tatsache, dass es wohl stimmte, so hart dies auch klingen mochte. Das wusste er, denn seit seiner Genin-Prüfung machte er diesen Namen wohl alle Ehre. Nur deswegen wurde er für eine spezielle Ausbildung auserwählt. Seitdem wurde ihm beigebracht, dass Informationen wertvoller als jegliches Leben war und er musste dafür sorgen, dass dieser Vorsatz eingehalten wurde. Deswegen begleitete er des öfteren ein Team auf Mission, die Schriftrollen von A nach B bringen mussten. Im Falle eines Überfalls hatte er die Aufgabe, die Shinobi zu töten, um die Informationen vor den Feinden zu schützen. Mit einer Hand fuhr er sich durch das blaue kurze Haar. Nun stand er endlich vor der angestrebten Tür und klopfte kurz an. Als das „Herein.“ ertönte, öffnete er diese und trat in das Bürozimmer. „Yagura-sama, ich bringe den Bericht meiner letzten Mission.“ sagte er mit einer knappen Verbeugung, während er in einer kleinen Tasche nach der Schriftrolle suchte, um diese auf dem Tisch vor dem relativ jung aussehenden Mizukage zu legen. „Es war zu erwarten, dass du dies schnell erledigen würdest, Kisame.“ Angesprochener schaute in den lila farbigen Iriden, die ihn teilnahmslos betrachteten, wohl wissend, dass Kage-sama ihm vertraute. Er war eben für seine Erfolge bekannt. Noch nie hatte er einen Auftrag verpatzt und die Art und Weise, wie er seine Waffe schwang, machte auch die Runde in Kiri. Einige sagten sogar, er wäre den Titel der Schwertmeister würdig. Zugegeben, an dieser Idee fand er Gefallen und auch hatte er seit einiger Zeit, seitdem er sein Katana beherrschte, einen Blick auf das Schwert seines Vorgesetzten geworfen. Samehada, das wohl gefürchtetste Schwert unter den Shinobi und wohl auch das Mächtigste. Wie gern er doch einmal dessen Macht auskosten würde und auch die Effizienz in einem Kampf ausprobieren. „Ach, bevor du gehst … Fuguki hat einen neuen Auftrag für dich.“ Den Blick noch aufrecht haltend verbeugte sich der Blauhäutige und schritt aus dem Zimmer raus. Dass er jetzt zu Suikazan-san musste, konnte nur eins bedeuten: er musste wieder ein Team auf ihrer Reise begleiten. Mit schnellen Schritten ging er ins untere Gewölbe, um seine neue Mission abzuholen. Er lief eine Treppe nach unten, die Gänge wurden dunkler und eine Spur kälter, doch damit hatte er keinerlei Probleme. Viel zu oft befand er sich in einer recht unangenehmen Umgebung, als dass er sich noch darüber beklagen könnte. Am Ende des breiten Ganges wartete eine eiserne und große Doppeltür, die offen stand und einen dunklen und teils vermoderten Saal frei gab. Dort sah er schon eine gewaltige und unverkennbare Silhouette. „Ich hörte, Sie haben einen Auftrag für mich?“ sprach er seinen Vorgesetzten mit der gewohnten Höflichkeit an. Groß gewachsen, orangene lange Haare und einer Statur, die einem Kugelfisch ähnelte. Suikazan Fuguki sah auf ihn herab aus kleinen runden Augen, die fast einen abwertenden Ausdruck angenommen hatten. „Du sollst ein Team nach Konoha no Sato begleiten.“ Kisame wurde eine Schriftrolle in die Hand gedrückt. „Präg' dir diese Informationen gut ein. Sollte etwas schief laufen, wärst du die letzte Möglichkeit, dass unser Spion das Nötige erfährt.“ Er öffnete die Rolle und las sich alles in Ruhe durch, um sich alles einprägen zu können. Auch das permanente Merken verschiedenster Informationen war Teil seiner Ausbildung gewesen. Die Tatsache, dass er so effizient im Töten und das Ausführen seiner Missionen war, verlieh ihm einen relativ hohen Rang und Maß an Vertrauen von seinen Auftragsgebern. „Wann soll es los gehen?“ fragte er nach dem Lesen des Textes und händigte die Rolle wieder seinem Gegenüber aus. „Morgen bei Sonnenaufgang vor den Toren Kirigakures. Und vergiss nicht! Was du weißt, muss die Zielperson auf jeden Fall sicher erreichen. Viel Erfolg.“ Mit diesen Worten drehte sich der Besitzer Samehadas um und schritt weg, wurde langsam von der Dunkelheit verschluckt. Einige Zeit lang starrte der Blauhaarige noch auf das in weißen Verbänden gewickeltes Schwert. Man munkelte, dass der Eigenwille der berühmten Haifischhaut Fuguki nicht gehorchte, denn es entschied sich nach dem Geschmack des Chakras. In der Hoffnung Seines wäre wohl nach dem Gefallen des Schwertes, ging er grinsend wieder nach oben, um endlich aus dem feuchten Keller raus zukommen. Es war wie immer nebelig und kühl, ein normales Wetter für Kiri no sato, ein Wetter das man auch gut im Kampfe nutzen konnte. Jeder, der nicht an dem dichten Neben gewohnt war, sah darin wenig, war Benachteiligt und leicht zu töten. Nach einiger Zeit fand er sich in sein Quartier wieder und packte das Nötigste für eine längere Reise ein, denn Konohagakure war nicht unbedingt ein Nachbardorf. Nun legte er seine Waffen ab und wechselte seine Kleidung. Morgen früh würde es los gehen, da sollte er sich etwas ausruhen, vor allem da er erst von seiner alten Mission zurückgekehrt war. Mit einem erleichterten Seufzen legte er sich auf sein Bett und schlief augenblicklich ein. ~°~ Als er vor den Toren Kirigakures ankam, wartete ein Team, bestehen aus fünf Personen, vier Männern und einer Frau, bereits auf ihn, sahen ihn etwas verwirrt und teilweise verängstigt an. Doch es war nur eine kleine fast schon unmerkliche Regung in ihren Gesichtern, allerdings reichte es Kisame es auch, um es zu sehen. Als er bei ihnen stand nickten sie sich alle kurz zu, als Zeichen dafür, dass sie bereit zum Aufbruch waren. Selbst nach ein Paar Tagen des Reisens war es für den Blauen immer noch ein eigenartiges Gefühl, ein Team zu begleiten, nur darauf wartend, dass jemand zu starkes angriff und er seine Kameraden umbringen musste. Ab und zu versuchte die Kunoichi mit ihm zu reden, was er aber immer wieder abtat. Es war niemals klug, sich mit den Leuten anzufreunden, die man vielleicht umbringen musste. „Hoshigaki-san, wollen Sie wirklich nichts mit uns essen?“ versuchte es das Mädchen immer wieder, wenn sie Rast machten. Die anderen aßen am Feuer ungestört weiter, mit den Rücken zu ihm sitzend. „Bitte, versuch nicht freundlich zu mir zu sein ...“ erwiderte Gefragter nur. Nicht umsonst packte er immer alles, was er brauchte ein, auch das Essen für ihn selbst. „Lass' ihn doch in Ruhe, wenn er nicht will.“ „Lass' ihn seine Arbeit machen und hoffen wir, dass wir nicht angegriffen werden.“ Sein Ruf eilte ihm wohl voraus, doch es konnte kaum einen geben, der nicht bereits wusste, was auf sie zukommen könnte, falls sie mit ihm reisten. Der berühmte Hoshigaki Kisame, einer der wohl besten Schwertkämpfer Kirigakures und gleichzeitig wegen seiner Aufträge gefürchtet, denn jeder, der mit ihm unterwegs sein musste, lief Gefahr von diesem auch umgebracht zu werden. „Ich möchte nur nicht, dass er alleine hier rumhockt.“ Die einzige weibliche Person hatte sich zu dem Rest des Team umgedreht und die Hände in die Hüften gestemmt. Er nahm an, dass sie wohl auch ziemlich wütend aussehen mochte, nach ihrer Tonlage zu urteilen. „Das ist es doch was er will, oder nicht?“ „Ja, außerdem … bringt uns das, wenn er …. am Ende seine Aufgabe ausführen muss?“ Die letzten Worte waren nur halblaut ausgesprochen worden, dennoch hatte er sie gehört, kannte sie aber auch zu gut. „Ihr seid doch unmöglich ...“ gab die Frau noch von sich, setzte sich aber wieder am Feuer hin, kurz nachdem sie ihm einen traurigen Blick zuwarf. Es hatte eh keinen Sinn. Selbst wenn sie dies alles überleben sollten, war es unsinnig eine länger anhaltende Beziehung zu ihm aufzubauen. Schließlich befand er sich kaum in sein Heimatdorf, sondern war die meisten seiner Tage unterwegs. Zu viel Informationshandel herrschte und es fand sich kaum eine Person wie er, die all diese eher schmutzigen Aufträge erledigen konnte. Nur er war einzig und allein dafür geschaffen, denn weder hatte er Familie noch Freunde und somit auch keine Schwächen oder Hemmungen, was er bei seinen Prüfungen nur zu deutlich bewiesen hatte. Kaltblütig, emotionslos, herzlos, rücksichtslos, aber ein unersetzlicher Shinobi, der seine Waffe ohne zu zögern ausführte. Beste Voraussetzungen für einen Werdegang, der Seinesgleichen suchte. Kein normaler Mensch würde sich dafür eignen, solche Aufträge auf sich zu nehmen, seine eigenen Kameraden töten zu können, denn auch schafften viele die Geninprüfung nicht. Zu schwach waren alle, aber er nicht, er kannte das nicht. Selbst wenn er als Monster beschimpft wurde, sollte es ihm recht sein, so benutzte er diese Angst im Kampf. Es hatte seine Vorteile, wenn seine Gegner ihn erkannten und für einige Sekunden durch die auftretende Furcht regungslos blieben. Das gab ihm genug Zeit, um angreifen zu können. Schnell, sauber, effizient. Er nahm sich nur selten die Zeit, die Arbeit zu 'genießen', wenn man das überhaupt so ausdrücken konnte. Er hatte überhaupt zu zählen aufgehört, obwohl er erst zwanzig Jahre zählte. Manche mögen es als grausam empfinden, er bildete sich keine Meinung darüber. Zu lange durfte er seine Arbeit verrichten, zu sehr hatte er sich schon daran gewöhnt. Immer einsam mit dem Zweck, allerlei Informationen und Wissen von einem Ort zum anderen sicher zu bringen. Es war vielleicht nicht lobenswert, aber es war etwas, das er gut konnte, besser, als es jemand anderes tun könnte. ~°~ Zwei weitere Tage waren vergangen, in denen sie noch den letzten Teil ihres Wegen zurück gelegt hatten. Den Neben hatten sie schon lange hinter sich gelassen und sie marschierten schon durch das feindliche Gebiet des Feuerreiches. Zum Glück gab es keine Zwischenfälle, denn so leicht er auch töten mochte, es passierte nicht wirklich gern. Er war doch schon fast eine Heuchlerei sich selber als treuer Kiri-nin zu bezeichnen, während man beinahe tagtäglich einen Auftrag bekam, wo er bei fast jedem zweiten Fall das Team oder sein Begleiter töten musste, aus Gefahr, dass dieser etwas ausplaudern konnte. Es stimmte vielleicht, dass viele bei einer Folter nachgeben mochten, dennoch tötete er die eigenen Leute, Angehörige desselben Dorfes. Die Sonne schien genüsslich durch die Baumkronen, die reichlich vorhanden waren. Jeder der Teammitglieder saßen versteckt in den Bäumen, hatten sich jeweils einen stabilen Ast gesucht und beobachteten das Dorf vor ihnen. Konoha lag in unmittelbarer Nähe, doch einfach so rein spazieren war nicht empfehlenswert. Sie mussten vorerst warten, bis es wieder dunkel wurde. Bedauerlicherweise konnten sie ihre Kontaktperson schlecht per Botenvogel erreichen, denn auch dies konnte gefährliche Folgen haben, sollte das Tier abgefangen werden. So warteten sie, noch reichlich über einer Möglichkeit nachdenkend, darauf, dass die Sonne sich unter dem Horizont versteckte. Blasse rote und orangene Strahlen verfärbten den Himmel auf bunteste Weise, während von Osten her das Firmament immer dunkler wurde. Einige Sterne zeigten sich dort schon zögerlich, während langsam die Nachtkälte hervorkroch. Dank der frühen Jahreszeit bildete sich ein leichter Nebel, der durch die Baumstämme schwebte, sich nicht vom Boden trennen könnend. Sie hatten gerade alles abgesprochen, nachdem sie sich einen Plan zurecht gelegt hatten, teilten ihre Aufgaben ein und wollten sich auf dem Weg machen, guter Dinge endlich ihr Ziel erreichen zu können. Von hinten ertönte aber ein Rascheln und das Knacken eines Zweiges. Dann war ein dumpfer Aufprall zu hören und einige Masken wurden durch das Blättergewirr sichtbar. Kapitel 2: Kapitel 02: Ein Fehler zu viel ----------------------------------------- Sie sprangen alle auf dem weichen Boden und gingen sofort in Kampfstellung, sahen sich aufmerksam um. Kisame zählte mindestens fünfzehn ANBU-Einheiten, die ihr Team komplett umzingelt hatten. Einige trugen ein Katana auf den Rücken geschnallt, andere hatten diverse andere kleine Klingen bereits in den Händen, während wiederum andere sich vollkommen auf ihre Ninjutsu-Fähigkeiten zu verlassen schienen. Die Kiri-nin standen mitten in dem Kreis ihrer Feinde, Rücken an Rücken und überlegten fieberhaft, wie sie ohne großen Verluste aus der Situation kamen, während einer von ihnen bereits wusste, was zu tun war. Der Blauhaarige zog sein Schwert aus der Scheide und drehte sich zu seinen Kameraden an. Sie würden es nicht schaffen, nicht einmal er würde die Feinde überwältigen können. Die Informationen dürften auf keinen Fall in den falschen Händen geraten und leider würden diese Shinobi nichts für sich behalten können. Die Methoden Konoha's waren berüchtigt für das Ausquetschen der Gefangenen. Am Ende hatten sie auch noch genug Wissen, um Kiri zu übernehmen. Doch so weit würde er es nicht kommen lassen, er erledigte immer seine Aufgaben. Langsam drehte er sich zu seinem Team um und sah die verwirrten Blicke. Dann schien die Zeit wie in Zeitlupe zu verlaufen, während er sich noch schneller zu bewegen schien, als normal. Bevor der erste auch nur reagieren konnte, hatte er die schmale Klinge schon durch die Brust des ihm am nächsten Stehenden gedrückt. Seine Augen sahen ihn aufgerissen an, Schrecken blickte heraus. Mit einem Ruck hatte er das Katana wieder raus gezogen, der Stahl glänzte dunkel in der Nacht. Nach weiteren Sekunden lagen alle Kiri-nin, bis auf ihn tot auf dem Boden, ihr Blut quoll aus der einzigen Wunde in der Nähe ihrer Herzen und sickerte in ihren Klamotten. Nun sah er sich um, merkte sich die einzelnen Positionen der ANBU, die sich vermehrt zu haben schienen. Alleine würde er es nicht schaffen, nun hieß es vorzeitige Flucht, um später seine Mission zu erledigen. Er steckte das Katana wieder in die Scheide auf seinem Rücken und sprang auf einer der Äste, lief schon, während ihn mindestens zwanzig Konoha-nin verfolgten. Dass sie aufgeben würden, stand eher nicht zur Debatte. Er sprang von einem Ast zum anderen und schaute sich immer wieder um, vielleicht bot sich eine Möglichkeit, wie er seine Verfolger abhängen konnte. Ab und zu warf er ein Kunai versehen mit einem Feuersiegel nach hinten, nicht unbedingt darauf bedacht jemanden damit zu treffen. Wieder ein dumpf erklingender Aufprall, als sein Fuß das Holz traf. Er wollte zum Sprung ansetzen, als er durch den Schwung etwas an Gleichgewicht verlor, da sein Bein sich nicht von der Stelle rühren wollte. Der Ast schien ihn fest zu halten und er schaute nach unten, sah wie dieses im Treibsand versank. Ein Genjutsu? Aber wie? Er wollte zum Katana greifen, als dieser Arm angepackt wurde. Seinen Kopf in der Richtung drehend blickte er in einer weißen Maske, die einige blaue Muster auf der linken Seite hatte. Gut, machte nichts, zur Not konnte er auch mit seiner Linken kämpfen. Mit dieser wollte er auch nach hinten greifen, als ihn jemand abermals festhielt. Wie hatten sie so schnell aufgeholt? Es schien als ob der ganze Wald voller ANBU wäre. Weiteres Rascheln ertönte als der Rest der Konoha-Einheiten sichtbar wurden. Mehrere Hände packten ihn an, hielten ihn an Ort und Stelle und seine Arme wurden schmerzhaft auf dem Rücken gedreht, während er komplett entwaffnet wurde. Seine Handgelenke wurden aneinander gefesselt, so fest zusammen, dass bei der kleinsten Bewegung das Seil in seiner Haut schnitt. Er konnte doch nicht einfach so gefangen genommen werden, schließlich hatte er diese Informationen zu schützen. All das Vertrauen, das in ihm gesetzt wurde, und das auch immer zu Recht, all das enttäuschte er, war dieses ab dem jetzigen Moment nicht mehr würdig. Ihm wurden die Augen gebunden und er spürte wie er weg gezerrt wurde. Er hätte schneller sein müssen, hätte besser planen müssen. Er hätte sich eher umbringen müssen, um sein Wissen zu schützen. Das wäre in Ordnung gewesen, so hätte Fuguki einfach ein neues Team zusammen gestellt und nach Konoha geschickt. So wäre er auch nicht in Ungnade gefallen und wäre auch nicht in Schande gestorben. Doch nun war er ein Gefangener, der wohl früher oder später komplett versagen würde. ~°~ Kalt, dunkel, feucht und modrig … besser hätte ein Gefängnis nicht nicht sein können. Ketten hielten seine Arme seitlich vom Körper fest und Kisame hing fast wie gekreuzigter an der Zellenwand. Sie hatten ihm nur die Hose gelassen, sollte er etwas an der Kälte leiden, bevor seine eigentliche Folter beginnen würde, dennoch musste er bei diesem Gedanken lächeln. Es gab nämlich nichts, in dem er nachgab. Schmerzen hatten ihn sein Leben lang begleitet, wieso sollte ihm der jämmerliche Versuch, ihn auszuquetschen, etwas ausmachen? Sein Dorf wurde nicht umsonst auch 'Chigiri no Sato', 'das Dorf versteckt unter dem Blut-Nebel', genannt. Er selbst hatte am wenigsten Erbarmung gezeigt, hatte alle ohne zu zögern getötet, denn wegen seines Aussehens hatte er nie Freunde gehabt. Noch nie hatte er Schuldgefühle, denn Leid hatte es ihm nicht getan. Sie hatten es alle verdient. Deswegen wurde er auch ausgewählt, deswegen war er der Beste von ihnen allen. Bis jetzt. Nun hing er in Ketten gefangen, kurz davor sein Leben zu verwirken und Kirigakure eher unwillentlich zu verraten. Ein Klirren erklang und die Zellentür würde geöffnet. Ein Teil der Eisenstäbe gingen zur Seite auf und ein großgewachsener Mann trat herein, schloss die Zelle wieder ab. „Ich hoffe, du hast es gemütlich.“ kam es von diesem mit einer tiefen Stimme verächtlich geäußert. Er hatte kantige Gesichtszüge, zwei Narben, die quer über seine Fratze verliefen und einen nur zu schadenfreudiges Funkeln in seinen Iriden. „Ich kann nicht klagen.“ antwortete er mit einem vergnügten Lächeln. Er sah sein Gegenüber direkt an. Wieso sollte er Angst haben? Er kannte den Mann. Morino Ibiki, berühmt für seine erfolgreichen Methoden, alle Informationen zu kriegen, die er haben wollte. Doch bisher hatte er nie mit Hoshigaki Kisame zu tun gehabt. „Ich nehme an, ich kann mir die Mühe ersparen ...“ Dachte dieser etwa, er würde leichtes Spiel mit ihm haben? „Wohl kaum.“ Eine Faust schlug in die Wand neben seinem Kopf. Er selbst zeigte keinerlei Reaktion. „Soll mich das einschüchtern?“ fragte er amüsiert. „Wie wär's, wenn du gleich alles ausspuckst. Es kommt eh auf dasselbe hinaus.“ knurrte der Konoha-nin ihn sichtlich wütend an. „Du langweilst mich ...“ Auf dieser Aussage hin wurde seine Kehle grob angepackt, sodass sein Kopf gegen die Mauersteine schlug. Schwindelgefühl machte sich bemerkbar und einen kurzen Augen blick lang wurde ihm schwarz vor Augen. „Fordere es nicht heraus!“ „Sonst was?“ Die Hand an seiner Kehle drückte weiter zu, sodass ihm die Luft abgedrückt wurde, doch was er tat, war einfach in den wütenden Iriden vor ihm zu starren und diesen anzugrinsen. „Bring … mich ruhig um ...“ presste er vergnügt raus. „Keine Sorge. Den Gefallen werde ich dir nicht erweisen.“ Er wurde wieder losgelassen und musste kurz husten. Ibiki ging ohne ein Wort wieder aus der Zelle. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die sich aber als einen Tag herausstellte, kriegte er wieder 'Besuch'. Dieses Mal war es ein Kerl, der etwas zierlicher gebaut war, als sein Vorgänger. Sein Stirnband hatte er schief aufgezogen, eine dunkle Brille verdeckte seine Augen und seine braunen Haaren standen linksseitig ab. „Ich hoffe wir haben nicht vergessen, dich genügend zu versorgen.“ Natürlich hatten sie dies nicht vergessen, sie haben es einfach nicht getan. Langsam aber sicher trachtete sein Körper nach Wasser. Ohne Essen war er über weitaus längere Zeit ausgekommen. „Jetzt komm zur Sache.“ Er hatte echt keinerlei Bedarf, länger hier zu verweilen als nötig. Zurück nach Kiri konnte er hiernach eh nicht mehr, so wollte er dass diese endlich fertig mit ihm wurden. Sein baldiger Peiniger führte eine Hand zu seiner eigenen und zu Kisame's Stirn und nach einem kurzen Augenblick sah er einige Erinnerungen vor seinen Augen ablaufen. Doch dann sog er kurz leise die Luft ein. Er sah die Schriftrolle vor sich, die ihm Fuguki in die Hand gedrückt hatte. So deutlich wie in jenem Moment konnte er die Rolle lesen. Nach einigen Minuten sah er wieder die Zelle um sich herum, spürte wieder die Ketten an seinen Handgelenken und sah den Konoha-nin zufrieden lächelnd vor ihm. „Vielen Dank für die Zusammenarbeit.“ Und damit wurde er wieder alleine gelassen. Wie konnte das eigentlich passiert sein? Er überwältigt von einigen kümmerlichen ANBU, gefangen genommen und jetzt auch noch ein Verräter. Wenn er jemals nach Kirigakure zurückkehren sollte, würde er dort verurteilt und getötet werden. Zu allem Überfluss würde es auch dem hiesigen Spion an den Kragen gehen, denn so gut auch seine Tarnung bisher auch gewesen sein mochte, mit seinem Namen konnte man ihn sehr leicht finden. „Ich will alles wissen. Ist mir egal ob du mich für zu jung hältst.“ ertönte eine kindliche Stimme durch die Gänge. Was war da los? Irgendwie wurde seine Neugierde geweckt. Aber nun ja, es gab hier auch nicht viel zu tun, ihm waren …. die Hände gebunden. Leider hatten sie daran gedacht, denn dass er sein Team umgebracht hatte, hatte sich ausgebreitet wie ein Lauffeuer. So hatten sie natürlich auch befürchtet, dass er sich selbst umbringen würde, sobald er auch nur die winzigste Möglichkeit dazu fand. Etwas wütend zerrte er abermals an seinen Ketten, spürte wieder, wie etwas an seinen Armen runter lief. Die Eisengleider hatten schon längst seine Gelenke aufgeschlürft, doch er konnte einfach nicht aufhören, so sehr die Wunden auch brannten und immer wieder bluteten. „Du hast hier nichts zu suchen!“ Es war der Gang, der wohl über seinem lag. Leise tapsende Schritte waren zu hören, einige Riegel die knarrend zur Seite geschoben wurden. „Und dieser Junge soll die Akademie mit neun abgeschlossen haben?“ „Er ist der Beste aber etwas zu neugierig.“ Einige Männer schienen hin und her zu laufen. Wissen konnte er es nicht. Der Blauhaarige hörte nur einige tiefe Stimmen hallen und die dumpfen Geräusche deren Schuhen, die beim Laufen auf dem Boden prallten. „Komm wieder zurück! Du hast keine Befugnis in den unteren Gewölbe zu gehen!“ Langsam klangen die Stimmen sowohl wütend als auch verzweifelt. Überhaupt fragte er sich, was ein Kind hier zu suchen hatte. Ein Gefängnis war wohl kaum der geeignete Platz für ein kleines Menschlein. Wiederum hieß es doch gerade eben, dass dieser Knirps die Akademie mit neun beendet hatte. Wie war so etwas möglich? Er musste schon unglaublich stark sein und jede Minute seines Lebens trainiert haben, um bei dem niedrigen Alter einen solchen Level erreicht haben zu können. Doch das konnten doch nur die schaffen, die wirklich nichts anderes hatten, die nur einen Lebenssinn suchten. So wie er auch. Nur deswegen hatte er so hart trainiert, so viel geübt, denn er wurde von den anderen immer verachtet, in Ruhe gelassen. Am Ende hatte er allen bewiesen, dass er stärker war. Aber er hatte keine Familie, kein richtiges Zuhause, was er aber bei diesem Kind anzweifelte. Überhaupt zweifelte er es bei jedem an. Sein Schicksal war von der seltenen Sorte. Wer würde schon freiwillig sein ganzes Leben dafür aufgeben zu trainieren, hart zu Üben, nur um die schmutzige Arbeit zu erledigen? Ewig in einer Lüge lebend, denn an der Oberfläche lobten ihn alle für seine effizienten Methoden der Erledigung seiner Missionen, während er auf diese seine eigenen Leute umbrachte, nur um irgendwelche Informationen zu schützen. Dennoch hatte er es immer in Ehren getan, er hatte es mit Stolz gemacht, doch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm diese Lüge klar. Er hatte sich selbst belogen, um damit im reinen leben zu können, um überhaupt weiter machen zu können. Doch eigentlich hatte er nur sich selbst aus den Augen verloren. Wer war er? Was hatte er getan? Für wen eigentlich? Wieso hatte er das getan? Immer wieder eine Mission nach der anderen, immer mehr von seinen Kameraden umgebracht, immer mehr gemordet, mit dem Vorsatz, er würde schon das Richtige tun. Doch was war das Richtige? Was war Lüge und was war Wahrheit? Wenn doch alle an einer Lüge glaubten, wurde das nicht langsam zu der eigentlichen Realität? Allerdings riss ihn ein Knarzen von verrosteten Türgelenken aus seinen Gedanken hoch. Auf den oberen Gängen schienen immer noch einige aufgebrachte Jo-nin nach dem wohl entlaufenen Jungen zu suchen. Einige Flüche drangen eher dumpf klingend zu seinen Ohren, doch er interessierte sich nicht dafür. Die tapsenden Schritte schienen sich ihm zu nähern, beziehungsweise seiner Zelle. Doch der Gang war wohl lang und der Kleine schaute sich anscheinend interessiert um. Genau wissen konnte er es nicht, aber die Tatsache, dass dieser so langsam lief und ab und an stehen blieb, ließ das vermuten. Und auch, dass nicht bekannt war, dass gerade Kisame sich in ihren Kerkern befand, dessen Aussehen nun einmal etwas außergewöhnlich war. Wegen dem Durst und dem andauernden Blutverlust wurde ihm zum unzähligen Male schwindelig und schwarz vor Augen. Diese schloss er kurz und versuchte sich zu beruhigen. Sein Kopf pochte vor Schmerz und auch die Beule an seinem Hinterkopf tat ihr Übriges. Wieder fragte er sich, was er wohl falsch gemacht hatte. Die Schritte wurden wieder etwas lauter, der kleine Junge näherte sich mehr. Nun öffnete er wieder die Augen, als wieder Stille eintrat und sah zur Seite zu den Eisengittern, als er sich beobachtet fühlte. Ein Knirps hatte mit seinen winzigen Händchen die Stäbe umklammert und schaute ihn mit ziemlich großer Neugier und Interesse an. Schwarze lange Haare standen im Kontrast mit der blassen Haut. Diese waren in einem Zopf gebunden, nur einige Strähnen hingen dem Kleinen über die Stirn. Schmale Lippen formten sein Mund, ein schwarzer Yukata bedeckte seinen Körper und eine braune Hose. Doch das, was dem Kiri-nin in seinem Bann zog, waren diese pechschwarzen Iriden, die ihn ansahen ohne zu blinzeln. Vor allem sahen sie ihn ohne Angst oder Abscheu an. Eigentlich erwartete er, dass dieser gleich zitternd wegrennen würde oder einen miesen Spruch los lassen würde, so wie es kleine Kinder immer taten, doch dieses schwieg. Schwieg und sah ihn an, als würde er einem Süßigkeitenstand gegenüber stehen. Weswegen auch immer, er konnte seinen Blick nicht abwenden. Kapitel 3: Kapitel 03: Ein ungewöhnlicher Junge und eine günstige Wendung ------------------------------------------------------------------------- „Habe ich dich endlich!“ erklang eine ihm bekannte Stimme. Es war der unverschämte Kerl mit der Brille, der seine Erinnerungen abgelesen hatte wie ein offenes Buch. Das unangenehme Gefühl spürte er immer noch. Es war wirklich nicht besonders wohltuend, wenn dir jemand Fremdes die Gedanken las. Der Jo-nin hatte den Oberarm des Jungen angepackt und unterbracht dadurch den Blickkontakt mit Kisame, da dessen Aufmerksamkeit nun dem Älteren galt. „Wie oft sollen wir dir noch sagen, dass du hier unten nichts zu suchen hast, Itachi!“ „Wenn ihr mir ständig verbietet, hierher zu kommen, macht es mich nur neugieriger.“ Irrte er sich oder grinste der Kleine schadenfreudig bei seiner Antwort? Wenn das nicht interessant war. „Ich will wissen, was er verbrochen hat!“ fragte der Schwarzhaarige ohne auf einer Reaktion zu warten und zeigte mit seiner Linken auf dem Gefangenen. Mit einem Seufzen gab der Shinobi auf und fing an zu erklären. „Er kommt aus Kirigakure und wie es aussieht, hatte er einige Informationen an einem Spion zu liefern, der sich hier in der Stadt befindet. Wir suchen schon nach ihm.“ „Und wie heißt er?“ fragte das Kind immer noch auf den Insassen zeigend. Der Brillenträger sah unsicher zwischen den zweien. „Uhm … also ...“ Das war doch erbärmlich, er kannte seinen Namen nicht, dabei war er nicht sonderlich unauffällig auf seinen Missionen. Jeder kannte ihn, erzitterte vor seinen Anblick, nur diese Banause von einem Konoha-nin wusste nicht, wer er war. Wäre er nicht in Ketten gehalten und in einer Zelle verfrachtet gewesen, er hätte dem Kerl den Hals umgedreht dafür. Aber er sagte nichts, auch dann nicht, als der Kleine ihn erwartungsvoll ansah. „Jetzt reicht es aber. Du kommst mit und zwar ohne Widerrede.“ sagte der Ältere und griff sich den dünnen Arm Itachis, um diesen mitzuziehen. Diesmal sagte der Kleine nichts mehr und ließ sich mitschleifen. Weswegen auch immer, aber Kisame hatte das Gefühl, es wäre nicht das letzte Mal, dass er den Jungen sah. Diese schwarzen Iriden, die ihn so gefangen hielten, aber wieso? Dieser Blick hatte etwas, das er anscheinend vermisst hatte, und auch jetzt fehlte es ihm wieder. Die Augen hatten ihn ohne Angst angesehen, eher neugierig, gar begierig, als ob er unbedingt wissen wollte, wer er war ohne Rücksicht auf Verluste. Eigentlich hatte ihn noch nie einer so angeschaut wie dieses Kind. Entweder war es eben die übliche Furcht oder der gewohnt strenge Ausdruck seiner Vorgesetzten … die er wohl nicht mehr unter normalen Umständen treffen würde. Durch sein Versagen hatte er bereits sein Dorf verraten und falls er es jemals wagen sollte, wieder nach Kiri zu gehen, würde er wie ein Feind behandelt werden. Doch das sollte ihm Recht sein. Er hatte nicht vor, hier zu verkümmern, irgendeine Möglichkeit würde es geben, hier raus zu kommen und dann würde er sich das holen, was ihm zustand: Samehada. Doch das hatte Zeit. Zu aller erst musste er hier fliehen, aber leider ging das ohne weiteres nicht. Irgendwie musste er diese Fesseln los werden und er bezweifelte, dass die Idioten hier dumm genug waren, um ihm diese abzunehmen, was für ein Grund er auch angab. Nun langsam überfiel ihn die Müdigkeit. Er hatte wahrscheinlich seit einigen Tagen kein Auge zugemacht und es machte sich nun bemerkbar, auch noch im Zusammenspiel mit dem steigenden Wassermangel. Er war erschöpft und kraftlos, teilweise auch durch den Blutverlust. Er spürte seine Handgelenke beständig pochen. Die Wunden dort waren stark angeschwollen und fühlten sich heiß an, die mittlerweile wohl einzig warmen Stellen an seinem Körper. Schwerer wurden seine Lider und sein Kopf, die langsam herabsanken. Als er die Augen schloss, überkam ihn ein Schwindelgefühl, der ihn den Magen umdrehte. Der Blauhaarige konzentrierte sich darauf, den Rest Unverdautes auch in seinem Körper zu behalten. Das Kinn senkte sich auf seinen Brust und er hing gerade noch so in den Ketten. Er durfte nicht zu lange schlafen, sonst würde er in dieser Position noch ersticken. ~°~ Er sah Dunkelheit, schwarze undurchdringliche Finsternis, doch er lief, lief einen Gang entlang. Seine Schritte hallten ihm in den Ohren, als ob seine Schuhe auf modrigen Ziegeln tapsen würden. Es musste eine Art Tunnel sein, doch wo war das Licht? Er lief blind weiter, suchte nach nicht vorhandenen Abzweigungen. Nach endlosen Augenblicken trat etwas Weißes in sein Blickfeld. Da war doch das ersehnte Licht am Ende, doch es war nicht seine Erlösung, nein, er spürte etwas Unangenehmes in seiner Magengegend ziehen. Schmerz machte sich an seinen Handgelenken bemerkbar. Doch er lief weiter. Langsam fingen auch seine Knöchel an weh zu tun, doch er setzte weiter einen Fuß vor dem andern, sah mit Freuden wie das Licht näher kam. Schmerz durchzog seinen Rücken, als ob tausend Stiche erfolgen würden, aber kein Laut kam über seine Lippen, er würde doch bald diese Dunkelheit los werden. So ging er weiter, leicht stolpernd, doch er kam seinem Ziel kaum näher. Hatte dies denn kein Ende? Würde er dazu verdammt sein, auf ewig diesen Gang entlang zu schreiten? Doch da umfing ihn das Licht blendend, sodass er die Augen zudrückte. Es tat weh, sein Kopf dröhnte, seine Gelenke pochten vor heißer Schmerz und sein Rücken brannte höllisch. Etwas Warmes lief an seinem Körper runter, über seine Brust und seiner Wirbelsäule entlang. Als er doch neugierig die Augen öffnete sah er an sich herunter und sah den roten Lebenssaft an ihm runter laufen, aus einer Wunde, die wohl an seinem schmerzenden Hals klaffen musste. Ein metallischer Geruch rang auch den letzten Zweifel nieder, dass es Blut war. Und wie es aussah, war es sein eigenes. Sein ganzer Körper brannte nun vor Schmerz, er konnte sich deswegen kaum noch bewegen. Das weiße Licht nahm an Intensität ab und er konnte einen Raum um sich erkennen, einen ziemlich großen dunklen Saal, voller dunklen Ziegel, auf denen der Moos stinkend wuchs. Wieso kam ihm das so bekannt vor? Er wusste, dass er schon oft hier gewesen war und dann erblickte er orangene lange Haare. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen, er befand sich in dem Kellergewölbe des Gebäudes vom Mizukage. Er war in Kirigakure und stand vor Fuguki und wie es aussah auch Yagura, die auf jemanden herab starrten, ein befriedigtes Funkeln in ihren Augen. Die reglose Gestalt am Boden war komplett verunstaltet und wohl auch tot. Mehrere Katana und Speere ragten aus dem Rücken und erinnerten Kisame an einem Igel. Blut lief aus den Wunden und bedeckten den Boden, bildete eine Lache um die Leiche. Die Hand- und Fußgelenke waren in Ketten gelegt und waren offensichtlich aufgeschlürft, bluteten dementsprechend. Merkwürdig war, dass er genau an den Stellen seine Schmerzen am stärksten spürte und neugierig schritt er mit schweren Beinen auf das Opfer zu. Nach einigen Augenblicken erkannte er nun auch die verunstaltete Leiche am Boden und blieb erschrocken stehen. Es war er selbst, der da tot vor dem Yondaime Mizukage und dem Besitzer Samehadas lag. Die Schmerzen wurden stärker, betäubender und sein Herz raste bei dieser Erkenntnis. Kisame kämpfte seine Panik runter, versuchte seine Pein zu unterdrücken, wollte fragen was los sei, doch selbst als er den Mund aufmachte, kam kein Ton über seine Lippen. Seine zwei Vorgesetzten starrten seinen toten Körper an, lächelten gar etwas schadenfreudig, als ob sie eine Last losgeworden seien. Wieso drohte er gerade zu ersticken? Woher kam diese Verzweiflung? Langsam engte sich sein Sichtfeld ein und er sank auf den Knien, als der Schmerz zunahm. „Na, wie gefällt dir das, du Verräter?“ erklang die tiefe Stimme Yaguras und dieser rammte ein weiteres Katana in dem leblosen Körper. Ein brennender Schmerz durchzuckte seinen Körper, wo die Klinge die Leiche durchbohrte. Wie konnte er das spüren, was einem anderen passierte? Wie konnte es ihm überhaupt zwei Mal geben? Und wieso stachen diese weiter auf ihn ein? 'Verräter' … das Wort hallte weiter in seinem Kopf. Er wusste, dass er versagt hatte. Er machte sich Vorwürfe, verfluchte sich für seinen Fehler, doch hatte er solch ein Ende wirklich verdient? ~°~ Ein Knarzen ließ ihn hochschrecken und er sah sich etwas panisch um. Dunkelheit, metallischer Geruch und der Gestank von verschiedenen Exkrementen. Der Blauhaarige wollte sich bewegen, als seine Ketten klirrten. Er befand sich also immer noch in seiner Zelle in Konoha und das Ganze war nur ein Albtraum gewesen. Fast schon erleichtert atmete er auf. Es setzte ihm mehr zu als er sich eingestand. Ganz leise Schritte ertönten in dem Gang und näherten sich langsam aber beständig. Schon tauchte eine vermummte Gestalt vor den Eisengittern in seinem Blickfeld auf und machte sich an den Schloss der Tür zu schaffen. „Mein Name ist Hyaku. Ich dürfte Ihnen bekannt sein.“ sprach eine leise tiefe Stimme. Allerdings, es war der Spion aus Kirigakure, den er hätte kontaktieren müssen. Mit einem Klicken öffnete dieser auch sogleich die Zelle und trat herein, während er eine große Flasche unter seinem dunklen Mantel hervorholte. „Sie müssen am Verdursten sein.“ Was dieser nicht sagte, doch trank er mit Hilfe des Spions, bis dieser ihm das Wasser wieder entzog und sich an den Kettenglieder zu schaffen machte, die ihn immer noch an der Wand festhielten. Nach zweimaligen Klicken fielen seine Arme kraftlos runter und er drohte beinahe zu stürzen, doch noch hatte er genug Kraft in den Beinen, um sich vorm Umfallen zu bewahren. Er griff nach der Wasserflasche und trank gierig beinahe den kompletten Inhalt. Der wenige Rest landete auf seine Handgelenke, dir er mit zusammen gebissenen Zähnen etwas vom getrockneten Blut und Schmutz säuberte. „Wo ist die Waffenkammer?“ fragte er leise, lauschte in der Dunkelheit, ob sich jemand näherte. „In dem Gang über uns. Trotz der Nacht sollten wir uns beeilen.“ Mit einem knappen Nicken bestätigte er dies und grinste. Seine Kraft kehrte langsam aber sicher zurück und er lief los, verlor keine Zeit. Schnell aber vorsichtig liefen sie die Treppen hoch, um in dem höheren Flur zu gelangen. Es sah nicht wirklich viel anders aus. Derselbe Gestank, dieselbe Inneneinrichtung. Seine Sinne waren bis aufs Äußerste gespannt, während er Hyaku folgte und bei dem kleinsten Geräusch sich umdrehte und nach irgendwelchen Wachen Ausschau hielt. Beinahe wäre er in dem Spion rein gelaufen, da dieser einfach stehen geblieben war und auf etwas starrte. Er blickte in einem offenen Raum, der voll gestellt mit Waffen war und sah eine kleine Silhouette vor einem Tisch stehen, auf den etliche Katana nebeneinander lagen. Schwarze lange Haare, die in einem Zopf gehalten wurden und ein schwarzes Yukata, auf dessen Rücken ein weiß-roter Fächer zu sehen war. Wenn das nicht der kleine Knirps von vor einigen Stunden war. Doch bevor sie sich überhaupt bemerkbar machten, formte er schon einige Fingerzeichen und beschwor einige Maßen an Wasser, die den Jungen überrascht von den Füßen riss. Die Kammer füllte sich nicht einmal bis zur Hälfte damit, doch es hatte gereicht, um den Schwarzhaarigen außer Gefecht zu setzen. Diesen packte er sogleich an und presste ihm die Hand auf den Mund, damit er kein Alarm schlagen konnte. „Kannst du ein Stück Stoff entbehren?“ fragte er seinen Begleiter flüstern, der anfing etwas von dem dunklen Mantel abzureißen und dem Blauen in die freie Hand drückte. Damit knebelte er auch Itachi, hielt diesen aber mit einer Hand an seinem Handgelenk fest. So verhinderte er, dass dieser sich auf irgendeiner Art und Weise wehren konnte. Mit einem skeptischen Blick besah er sich des Waffenarsenals und entdeckte auch seine eigene Ausrüstung. Die behielten aber auch alles, aber wer könnte es ihnen auch verübeln, schließlich war seine Effizient nur in Kombination seines Könnens mit der Qualität seiner Klingen zu erreichen. So legte er sein Katana um, steckte einige seiner Kunai ein und nickte dem Spion zu, dass er fertig war und dieser ihm nach Draußen geleiten sollte. Ihre Schritte hallten nur minimal von den Wänden ab, während sie Treppe nach Treppe hoch liefen und den Keller nach einiger Zeit hinter sich ließen. Als sie ein Gewirr aus Gängen erreichten, blieb Hyaku stehen und besah sich einer Fackel, die an der wand befestigt war und tänzelnde Schatten auf die Mauern warf. Er griff nach dem Holz und zog dadurch an der Halterung, was ein Klicken erzeugte. Mit leisem Grollen, der nur dann entstand, wenn Steine aneinander rieben, drehte sich ein großes Rechteck, der nun aus der Wand neben dem Kiri-nin ragte, um die eigene Achse und offenbarte einen dunklen Geheimgang. „Es führt bis außerhalb der Konohamauern. Lauft einfach gerade aus, ich werde hier bleiben, da die Wachen das bestimmt gehört haben. Ich wünsche viel Glück.“ Kurz sahen sie sich in die Augen und beide wussten was das hieß. Sie hatten beide Versagt, doch dem Stärkeren wurde die Freiheit gegeben. Natürlich würde er gesucht werden, als Verbrecher abgestempelt werden, aber Kisame hatte noch ein Ziel, der Vermummte nicht mehr. Mit einem knappen Nicken lief er dann auch schon los, hörte nicht, wie die Tür sich schloss und einige Stimme rufend Alarm schlugen. Er hatte sich den Jungen unter dem linken Arm geklemmt, damit er auch schnell voran kommen konnte. Nach einigen Minuten roch er endlich etwas frische Luft und seufzte erleichtert auf, da er genug von engen modrigen Räumen hatte. Seltsam, dass der Kleine nicht rum zappelte oder jammerte, wie es eigentlich alle gefangenen Kinder zu tun pflegten. Nun ja, es war ihm Recht so, also beschwerte er sich auch nicht, weckte aber seine Neugier. Nach weiteren elend langen Minuten erreichte er ein Waldgebiet, der wohl weit von jeglichen Dörfern war. Er bleib stehen und lauschte in die Nach hinein, sah sich so genau wie möglich um, doch er konnte nichts entdecken, das ihm irgendwie gefährlich werden konnte. Also setzte er auch seinen recht jungen Gefangenen ab und entledigte diesen auch von seinem Knebel. „Bring mich sofort zurück!“ sagte dieser auch sogleich, sobald er den Mund frei hatte, funkelte den Großen mit den dunklen Seelenspiegel an. „Das kannst du dir abschminken, du wirst schön mitkommen.“ Itachi gehen zu lassen kam nicht in Frage, da er nun den Geheimgang kannte und er nicht daran zweifelte, dass er sich dessen Position gemerkt hatte. So wäre es ein Leichtes für die ANBU ihn wieder einzufangen. Darauf konnte er getrost verzichten. „Ich muss aber zurück zu-“ Weiter kam der Kleine nicht, da Kisame seinen Kinn angepackt hatte und dieses nur zu fest hielt. „Zu deiner Familie? Die kannst du auch vergessen … genau so wie die restliche Stadt.“ Er ließ wieder von dem Jüngeren ab und besah sich diesen genauer. Der Kleine gehörte zum Uchiha-Clan, soweit das Yukata nicht gestohlen oder ausgeliehen war. Und er schien einiges zu können, von dem was er in den Kerker mitbekommen hatte. So wäre er keine schlechte Hilfe für sein momentanes Ziel, selbst wenn sie einiges an Training benötigten, um überhaupt als Team agieren zu können. „Wie heißt du?“ ertönte wieder die kindliche Stimme und riss ihn aus seinen Überlegungen. „Kisame … Hoshigaki Kisame, auch bekannt als das Monster von Kirigakure.“ murmelte er nur leise als Antwort, da er ziemlich erstaunt über die Wechselhaftigkeit des Bengels. Erst wurde er angeschnauzt und jetzt nach seinem Namen gefragt. Dieser legte auch noch den Kopf schief und sah ihn eindringlich an. „Mmh komisch, wie ein Monster siehst du aber nicht aus.“ Jetzt sah er Itachi perplex an. Wie bitte? Er war halb Hai, halb Mensch und seine Taten stachen hervor, er hatte den Kleinen als Geisel genommen und er sollte nicht wie ein Monster aussehen? Der Blauhaarige ging in die Hocke und er sah direkt in den schwarzen Augen. Eigentlich hatte er gerade noch vor, diesem etwas zu sagen, dich der Uchiha streckte einfach seine Hand aus und legte diese auf seine Wangenknochen, wo sich seine Kiemen befangen. Bei der Berührung zuckte er zusammen. Eigentlich wurde er nie angefasst, außer man nahm ihn gefangen, wie vor ein paar Tagen. Aber solch eine zärtliche Geste und das auch noch von einem Kind, das war er nicht gewohnt. Auch noch an den ungewöhnlichen Merkmalen, die ihn als eigenartig einstuften, als Monster entstellten. Es war merkwürdig, aber gerade jetzt wurde er sich seines Aussehens richtig bewusst, wieso eigentlich alle so vor ihm erzitterten. Doch dieser kleine Junge schien eher fasziniert davon zu sein, denn die kleinen Finger strichen sanft darüber und die Augen glitzerten freudig. Auch ein leichtes Lächeln umspielte die schmalen Lippen. Unsicher, aber dennoch bestimmt, griff er du der Hand und unterbrach den Kontakt, gewann somit wieder sie Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. „Du kommst mit, hilfst mir bei der Beschaffung einer Waffe, dafür trainieren wir zusammen und ich bringe dich danach wieder nach Hause. Ich werde auf dich aufpassen … versprochen.“ Es war an sich keine Bitte, sondern eher ein Befehl, auch wenn es nicht unbedingt danach klingen mochte. Er hatte einfach keinen Nerv, jetzt eine Diskussion mit einem Knirps anzufangen. Doch dieser nickte allen ernstes und lächelte etwas breiter als vorhin. Die Reise zurück nach Chigiri no Sato dürfte interessant werden. Kapitel 4: Kapitel 04: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ---------------------------------------------------------------- Still schienen die Sonnenstrahlen durch das Blätterdickicht und ließen die Umgebung der Lichtung grünlich erscheinen. Ein süßer Blumenduft schwirrte durch die Luft, da ab und an ein Windhauch über die geöffneten Blüten, die in bunter Farbenpracht über den Boden gestreut nach oben ragten, strich. Leise raschelten die wabernden Baumkronen und das tänzelnde Gras, begleiteten so das fröhliche Singsang der Vögel in der Nähe. „Eine Waffe?“ fragte eine kindliche Stimme etwas ungläubig. „Nicht nur irgendeine … Samehada ist wohl das gefürchtetste der sieben Meisterschwerter.“ antwortete eine tiefe Stimme, die unverkennbar Kisame zuzuordnen war. „Was kann sie denn?“ Sein kleiner Begleiter war eindeutig neugierig und stellte häufig Fragen, die nicht immer von der angenehmen Sorte waren, zumindest nicht für ihn. Aber sein Schweigen schien für diesen in dem Moment genug zu sein, vorerst. Schließlich würden sie nicht allzu lang gemeinsam unterwegs sein, nur so lange es nötig war. Immerhin schien der Kleine doch recht talentiert zu sein, so dürfte es nicht zu lange dauern, bis sie ihre Fähigkeiten aufeinander abgestimmt hatten. „Dieses Schwert hat sie Fähigkeit, das Chakra der Gegner zu absorbieren und ihrem Besitzer zuzufügen. Derjenige, der diese Waffe führt, wird immer stärker als seine Feinde sein.“ erklärte der Blaue, während er die Klinge des Katana polierte, sich aber eine andere Waffe in seinen Händen vorstellte. „Und wie willst du es denn an dich bringen?“ Natürlich zweifelte Itachi die Fähigkeiten seines Begleiters nicht an. Er hatte ihn beim Training vor zwei Tagen beobachtet. Trotzdem wurde er von den ANBU überwältigt und gefangen genommen. „Samehada hat ein Eigenleben … und es gehorcht nicht jedem. Fuguki, seinem jetzigen Besitzer, allemal nicht.“ Er hörte mit der Arbeit an seinem Katana auf und schob dieses in der dafür vorgesehenen Scheide, die neben ihn auf dem Gras lag. „Und du denkst, dir wird es gehorchen?“ „Ich bin da zuversichtlich ...“ Seine hellen Iriden fixierten den Kleinen vor sich. Langsam sollten sie ihre Kampfstile anpassen. „Lust auf etwas Training?“ Ein Lächeln und ein Nicken kriegte er zur Antwort und sie standen beide auf, räumten ihre Sachen wieder ein und liefen zu einem See in der Nähe. Die Sonne ließ die ruhige Wasseroberfläche leicht glänzen und ein Blick in der Ferne zeigte hohe Berge, die bläulich schimmerten und etwas unklar zu sehen waren. Hier könnte man eine kleine Ewigkeit verbringen, doch für eine natürliche Schönheit hatten sie leider nicht viel Zeit. Sie ließen ihre Sachen wieder auf dem Boden. „So dann zeig‘ mal, was du so drauf hast, Kleiner.“ Angesprochener nickte ihm nur sicher zu und begab sich am Rand der Wiese und blickte zum Wasser hin. Schnell formte er einige Fingerzeichen, legte zwei Finger in der Nähe seiner Lippen und erzeugte eine riesige flammende Feuerkugel, die über dem See sich ausbreitete und wirklich mächtig erschien. Mit glänzenden Iriden beobachtete der Kiri-nin das Schauspiel. Das war doch beeindruckend für einen kleinen Knirps wie seine Begleitung. Und obwohl er zum Uchiha-Clan gehörte, so war dieser Ninjutsu doch der eines Höheren Levels, als für einen Akademieschüler wie Itachi. Aber wenn er recht überlegte, der Kleine war schon lange über der Akademie hinaus, schließlich hatte er mitten in der Ausbildung für die Spezialeinheit Konoha’s gesteckt. Die Oberfläche des Sees verdampfte leicht unter der Hitze bis sich die Flammenkugel wieder auflöste. Zufrieden lächelnd drehte sich der Schwarzhaarige wieder um. Doch dann sah er etwas unsicher zu ihm. „Ich … habe noch das Mangekyou Sharingan, nur habe ich mich noch nicht spezialisiert. Es ermöglicht mir eine Reihe an Genjutsu …“ murmelte er nur. Sollte er das hinterfragen oder es sein lassen? Schließlich hatte er an sich die Informationen, die er brauchte. „Ich nehme an, du hast bei weitem nicht all deiner Fähigkeiten entdeckt.“ Kisame grinste. Oh ja, er war wirklich zufrieden. Ein goldenes Händchen konnte er schon fast behaupten. Er war wirklich froh, dass er den Jungen mitgenommen hatte. Und dieser schien auch besonders wendig zu sein. Auch wie er das Chakra zu konzentrieren wusste … Das Eindringen in Kirigakure stand so gut wie fest. Ein Plan nahm bereits Gestalt in seinem Kopf auf. „Ich nehme an, die Techniken deiner Augen kannst du nur auf andere Lebewesen üben. Wie wäre es, wenn du dir irgendein Waldtier schnappst …“ „Nein.“ gab dieser ungewöhnlich kühl von sich. Was hatte er denn gesagt? Der Bengel hatte eine Maske aufgelegt. Sein Gesicht was vollkommen emotionslos, als ob plötzlich jemand anderes vor ihm stehen würde. Bevor er überhaupt noch etwas sagen konnte drehte sich dieser wieder zum See um und formte wieder erstaunlich schnell einige Fingerzeichen. „Katon: Housenka no Jutsu.“ war die relativ tiefe Stimme zu hören und einige Feuerkugeln, die deutlich kleiner waren, flogen über die Wasseroberfläche und schienen gelenkt zu werden. Gut, mehr würde dieser wohl auch nicht mehr sagen. Itachi schritt vom Seeufer weg und setzte sich im Schneidersitz und verschränkten Armenneben ihren Sachen hin. Etwas schien diesen zu beschäftigen und irgendwie fühlte er sich auch schuldig. Es hing sicherlich mit dem was er vorhin gesagt hatte. Überhaupt, wieso zierte sich dieser ein kleines Tier nur für die Übung seiner Genjustu zu nehmen? Vielleicht wurde dieser irgendwann auch reden. So stellte er sich nun lächelnd am See und beobachtete kurz die wabernde Oberfläche. Das Licht der Sonne spiegelte sich in den niedrigen Wellen. Jetzt würde er endlich eine Vorstellung zum Besten geben, die seine Kraft zeigen würde. Schnell formte er die sorgfältig gelernten 44 Fingerzeichen und konzentrierte sein Chakra auf das Wasser. „Suiton: Suiryuudan no Jutsu.“ Ein großer Wasserdrache schoss platschend aus dem See und streckte sich wie eine Schlange gen Himmel. Einiges an Wasser bahnte sich seinen Weg wieder nach unten und verteilte sie wie ein Regenschauer. Durch die scheinende Sonne entstand ein kaum sichtbarer Regenbogen. Obwohl er sich nicht umdrehte, spürte er den Blick, der auf ihn haftete. Er wusste selbst wie beeindruckend der erste Anblick dieses Jutsu war. Es brauchte Unmengen an Energie, aber es war effektiv genug. So ein Schlag von dieser Technik konnte so manche Ninja zur Strecke bringen. Nur leider hatte er noch etwas Übungsbedarf, auch wenn der momentane Stand sich zeigen lassen konnte. Er entließ die Wassermassen, die wieder in dem See sanken, und drehte sich nun wieder um. „Ich habe das gute Gefühl, dass wir uns perfekt ergänzen. Unser kleiner Ausflug nach Chigiri no Sato dürfte doch recht amüsant werden.“ So wie er in den Kerkern gehört hatte, war der kleine Uchiha auch ein guter Stratege, also dürfte das Eindringen in dem Kellergewölbe des Kagegebäudes nicht schwer werden. Als Antwort bekam er doch wieder ein Lächeln, eines das wissend erschien und doch dankend und anerkennend. Nun schwanden auch wieder seine Schuldgefühle, weswegen auch immer sie überhaupt vorhanden gewesen waren. Aber immerhin schien es doch keine Probleme zwischen ihnen zu geben. Ebenfalls grinsend ging er wieder zu seinen Sachen und schulterte wieder sein Gepäck. „Komm …lass uns weiter gehen und eine Höhle für die Nacht finden.“ Sie reisten weiter zusammen, Tag für Tag und manchmal auch nachts. Immer mehr lernten sie sich kennen. Auch erfuhr Kisame endlich, was genau in dem Kleinen vorging, lernte auch die dunklen Seiten seiner Techniken und wie er die Mangekyou Sharingan erlangt hatte. Sein Cousin hatte sich dafür geopfert und Itachi wurde die Schuld für dessen Tod in die Schuhe geschoben. Dieser hatte es wirklich nicht leicht gehabt und auch fühlte er mit dem Uchiha. Er selbst hatte zwar nicht dasselbe erlebt, aber die Empfindungen ähnelten sich doch stark. Und das war es doch letztendlich was sie immer stärker verband. Sie trainierten jeden Tag, suchten nach einer Lichtung, wo sie ungestört an ihren Fähigkeiten feilen konnten und passten sich immer mehr aneinander an, sodass sie nach einem halben Jahr ein perfekt eingespieltes Team waren. Sechs Monate, in denen sie ihre Fähigkeiten weiter gebildet hatten, aneinander angepasst hatten und sogar das gegenseitige Vertrauen aufgebaut hatten. Sie würden für den jeweils anderen die Hand ins Feuer legen. Für den Blauhaarigen hatte sich diese Reise eindeutig gelohnt und er würde sich auch an seinem Wort halten, falls doch nicht etwas schief ging. Wenn sie heil aus Kirigakure raus kommen würden, würde er den Kleinen wieder nach Konoha bringen, so wie er es versprochen hatte. Seit einigen Tagen waren sie in einem Gebiet angelangt, in dem Nebel herrschte und mit jedem Meter, denn sie weiter Richtung Heimat setzten, undurchdringlicher wurde. Es regnete kaum, dafür war die Luft voller Feuchte und das Atmen fiel für Fremde doch etwas schwerer. Kisame war daran gewöhnt, schließlich war er hier aufgewachsen. Aber er sah, wie schwer es Itachi fiel, sich an dem Wetter zu gewöhnen. Gut, dass sie eh nicht lange hier bleiben würden. Sie würden sich nur Samehada beschaffen und so schnell wie möglich wieder verschwinden. „Shh … still jetzt. Wir sind gleich da.“ flüsterte er und lief leise voran, stellte aber noch sicher, dass Itachi ihm genauso folgte. Sie waren sehr nah an das Dorf herangekommen. Langsam erreichten sie eine Klippe und im Tal sahen sie die die runden Dächer der Gebäude des Chigiri no Sato. Einige Nebenschwaden waberten durch die beige farbigen Mauernd und umschmeichelten die Ziegel. Im Hintergrund sah man die Felsen hochragen, dessen Steine von Moos bedeckt waren. Die Ortschaft hatte etwas Mystisches an sich und ja, er gab zu, er hatte es vermisst. „Ist es das?“ flüsterte seine Begleitung mit dezent beeindruckter Stimme. „Ja … ich bin Zuhause.“ Kapitel 5: Kapitel 05: Ein neuer Schwertmeister ----------------------------------------------- Feuchte Dunkelheit umgab sie, doch undurchdringlich war diese nicht, eher dämmerig. Mit leisen Schritten liefen sie durch die Gänge des Kellergewölbes, den Kisame nur zu gut kannte nach all den Jahren. Die Leichen der Wachen ließen sie zurück. Sie waren entstellt, verbrannt, verschnitten und fast bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Sein junger Begleiter mochte vielleicht viel Wert auf das Leben anderer Wesen legen, aber wenn er denn musste, so kannte dieser keine Gnade. An sich war dieser das perfekte Werkzeug. Er selbst war sogar etwas stolz auf den Uchiha. Dieser hatte wahrlich gute Arbeit geleistet und die Hälfte einer großen Einheit erledigt. Er hätte es in dessen Alter nicht besser hingekriegt. Überhaupt war die Geschwindigkeit der Techniken wirklich beeindrucken und auch die Ausmaße deren. Das Training hatte gefruchtet und sie waren fast an ihrem Ziel, so wie er das auch geplant hatte. Grinsend lief er zu den alt bekannten Eisentüren, die den Raum schützten, in dem sich das Objekt seiner Begierde befand. „Kleiner … du bleibst hier.“ sagte er, als sie die geschlossenen Türen erreicht hatten. „Wenn ich wieder rauskomme … geht’s für dich nach Hause.“ Er bekam einen eigenartigen Blick und ein Nicken. Was hatte denn der Ausdruck in dessen Augen zu bedeuten? Der Kleine sah so aus, als ob dieser besorgt wäre. „Wehe du kommst nicht raus … ich will in einem Stück nach Hause.“ sagte dieser trotzig und sah ihn frech grinsend an. Irgendwie war er sich sicher, dass der Uchiha ihm zu Hilfe kommen würde, falls es knapp für ihn werden würde. So nickte er einfach nur, überprüfte seine Waffen und richtete seinen Blick auf die massive Tür vor ihm. Dort lag seine Vergangenheit, neben ihm war die Gegenwart … er hätte vor einigen Monaten nicht einmal daran geglaubt, dass er jetzt noch leben würde. Und nun war er kurz davor seinen ehemaligen Vorgesetzten umzubringen. Er atmete noch einmal tief durch und machte den Eingang sicher auf. Kisame würde sich das Schwert holen oder er würde im Kampfe sterben. Vor ihm erstreckte sich der bekannte große Saal, der nach feuchtem Moder roch, die grauen Wände aus zerfressenen Ziegeln, das im Hintergrund tropfende Wasser und das dämmerige Licht. Hinten in einem dunklen Gang konnte er eine Silhouette ausmachen, die wirklich unverkennbar zu Fuguki passte. Runde Augen schienen ihn eindringlich zu durchbohren. „Du lebst noch?!“ hallte dessen Stimme durch die Halle. Unglauben sprach daraus, Unglauben und Wut. „Ist das denn so erstaunlich? Du warst es doch, der immer sagte, ich sei der Beste.“ gab er sicher zurück. Sicherlich hatte er bei seiner letzten Mission versagt und die Strafe wäre so oder so sein Tod gewesen. Aber er war nicht schwach, auch hatte er etwas Glück im Unglück gehabt, aber sein Gegenüber hatte Recht, was seine Leistungen anging. Er war der Beste und er würde sich das holen, was ihm zustand. Sie sahen sich in die Augen und beide schienen gründlich zu überlegen, was der nächste Zug wäre, wer den Ersten wagen würde und wer am Ende doch übrig blieb. Sein neues Jutsu konnte er noch nicht anwenden, nicht in einem so wichtigen und entscheidenden Kampf, denn noch war es nicht ausgefeilt genug, noch musste er die Anwendung verbessern. Aber dafür konnte er noch so einiges und dies würde eh für ihn den Sieg bedeuten. Samehada gehorchte seinem Gegenüber nicht also hatte er von dieser Seite auch nichts zu befürchten. Dennoch durfte er nicht zu nah rankommen, schließlich war dieser immer noch einer der gefürchtetsten Shinobi aus Kirigakure. „Weswegen bist du zurückgekehrt? Du weißt doch, dass für dein Versagen der Tod ansteht.“ sagte der Ältere bestimmt und etwas verwundert. Natürlich wusste er das, aber er konnte sich doch nicht von seinem Dorf für immer verabschieden, ohne sich noch das zu nehmen, was ihm gehören sollte. Sozusagen ein kleines Souvenir, eine kleine Belohnung für die ganze Drecksarbeit, die er erledigen musste. So viele hatte er aus diesem Dorf umgebracht, so viel Blut von seinen Kameraden klebte an seinen Händen, da würde es auch nicht mehr darauf ankommen, ob es einer mehr wurde. Eine ganze Welt bestehend nur aus Lügen. Was hatte er denn jetzt für einen Sinn, Rücksicht auf seinen ehemaligen Vorgesetzten zu nehmen, der ihn eh wie ein Versager behandelte. Fuguki würde ihn ohne Hemmung töten, sollte dieser denn die Chance dafür kriegen. „Weiss ich … ich bin nur gekommen, um mir das zu nehmen, was mir zusteht. Schließlich verdiene ich als der Beste auch eine geeignete Waffe.“ antwortete Kisame mit einem fast schon überheblichen Grinsen im Gesicht. Es war schon zu erwarten, dass dieser dachte, er wäre ein treues Tier, aber da hatte sich dieser geirrt. Natürlich war er seinem Dorf treu gewesen, hatte all die Missionen gewissenhaft erledigt, aber jetzt nach diesem Zwischenfall würde er nie wieder angenommen werden. Sein Versagen würde ins Gedächtnis bleiben und als Versager würde er auch behandelt werden, sollte er denn nicht getötet werden. „Sag bloß du willst mein Samehada haben? Das ich nicht lache. Du solltest nicht so voreingenommen sein.“ Sein Gegenüber lachte scheinbar erheitert und schien wirklich nicht im Geringsten anzunehmen, dass der Blauhaarige irgendeine Chance zum Siege hatte. Gut, dass er sich vorbereitet hatte und nicht unbedingt diese Meinung unterstützte. Er machte keine Anstalten zu gehen. Seine Hand suchte den Griff seines Katana, doch da regierte Gegner schneller. Dessen Fingerspitzen wurden aneinander gesetzt und seine Augen funkelten auf. Er konnte beobachten, wie sich die orangenen Haare bewegten und die Strähnen zuspitzten, während sie sich auf ihn richteten. Dann wurden die Geschosse abgefeuert. Sie flogen pfeifend durch den Raum geradewegs auf ihn zu. Schnell zog er sein Schwert und wehrte die kleinen Speere ab, sprang hin und her und versuchte den meisten auszuweichen. Durch die Bewegungen kam er den Großen immer näher und er schaffte es auch einige der spitzen Haarteilen so reflektieren zu lassen, dass sie sich in Fuguki bohrten. Mittlerweile ragten fünf solche Geschosse aus dem massigen Körper und dieser keuchte leicht unter den Blutungen. Der ehemalige Kiri-nin stoppte in seinem Ausweichmanöver und steckte die Klinge ein. Jetzt wo sich sein Gegner nicht mehr viel bewegen konnte, konnte er diesem den letzten Gnadenstoß geben. Eigentlich hatte er mehr erwartet, doch anscheinend war Samehada noch viel eigensinniger als die Gerüchte besagten, sonst wäre dieses schon lange zur Anwendung gekommen. Schnell formte er einige Fingerzeichen und visierte den Verletzten an. „Suiton: Suikoudan no Jutsu.“ Aus Wasser formte sich hinter ihm ein großer Hai, der mit großer Geschwindigkeit auf seinem Gegner zustürmte und diesen überrumpelte. Ein riesiger Wust aus kaltem Wasser traf den überrascht dreinblickenden Shinobi und riss ihn von den Füßen. Der Wasserhai flog mit dem vermeintlichen Schwertmeister gegen die gegenüberliegende Wand und pinnte diesen dort an. Die nassen Masse klatschte gegen das Mauerwerk und verteilte ihre Anteile durch das Gewölbe. Als sie die Technik aufgelöst hatte, landete Fuguki mit einem dumpfen Knall auf dem Boden, blieb dort auch schwer Atmend liegen. Stille legte sich über den Schauplatz und nur noch das tropfende Wasser war im Hintergrund zu hören. Dafür, dass dieser so gefürchtet war, hatten die Fähigkeiten stark nachgelassen. Er war schon fast enttäuscht, denn das war schon kein würdiger Kampf für ihn. Er hatte sich kaum angestrengt, geschweige denn einen Kratzer abbekommen. „Das war der Besitzer von Samehada? Ist das dein Ernst?“ flüsterte er in dem Raum, während er langsam auf der halbtoten Leiche zuschritt und sein Katana wieder rausholte. Ein reibendes Geräusch schnitt in die Stille ein, als das Metall aus der Scheide glitt. Die Sohlen seiner Schuhe trafen knirschend und platschend auf den Boden auf. Er konnte spüren, wie das Moder unter seinen Füßen nachgab. Als er an dem Liegenden ankam, stieß er diesen mit seinem Bein an, um diesen auf den Rücken zu drehen. Jeder Sterbende sollte dem Tode ins Gesicht blicken und diesmal würde Kisame der Todesbote sein. Der Ältere röchelte unter der Bewegung und spuckte Blut. Wie erbärmlich dieser doch in diesem Moment aussah. Und das sollte einer der mächtigen Schwertkämpfer sein? Kein Wunder, dass ein solch machtvolles Schwert diesem nicht gehorchte. Fuguki war es nicht würdig und nun würde er diesen Platz angemessen einnehmen. Mit beiden Händen ergriff er sein Schwert, hob es über seinen Kopf und richtete das spitze Ende auf der Brust des Großen. Mit einer schnellen Bewegung stieß er mit dem Katana nach unten und durchbohrte das noch schwach schlagende Herz seines ehemaligen Vorgesetzten. Mit einem Ächzen bäumte ich dieser noch ein letztes Mal auf und fiel dann in sich zusammen, entließ seinen letzten Atemzug und blieb dann reglos liegen. Der gefürchtete Suikazan Fuguki, einer der großen Shinobi aus Kirigakure und Besitzer des Großschwertes Samehada, war nun endgültig tot. Mit einem Ruck zog Kisame sein Schwert aus dem Brustkorb und steckte es wieder ein, auch wenn er es nun nicht mehr gebrauchen würde, vielleicht würde sein kleiner Schützling es benötigen. Zufrieden grinsend kniete er sich neben der Leiche hin und drehte diese wieder um, sodass er an das Objekt seiner Begierde kommen konnte. Seine weißen Iriden weiteten sich freudig und ehrfürchtig langte er nach dem braunen Griff, der mit einem Totenkopf verziert war. Er hatte es geschafft, er würde nun das allseits berühmte und gefürchtete Schwert führen. Seine Finger legten sich um den Griff. Ein fast schon elektrisierendes Kribbeln breitete sich über seine bläuliche Haut und kroch von seiner Hand über seinen Arm hoch. Es fühlte sich schon so an, als würden sich zwei Freunde nach langer Zeit wieder sehen, als ob eine Art Bestimmung nun in Erfüllung gehen würde. Er fühlte eindeutig eine Verbindung, ein Sehnen, der nun gestillt wurde und von purer Freude ersetzt. Samehada hatte nun einen neuen Besitzer, es gab nun einen neuen Schwertmeister. Mit ein paar Handgriffen klinkte er den Gurt aus und erhob das Schwert, erhob sich selbst und betrachtete es eingehend. Ein leises Gluckern kam von diesem und Kisame’s Grinsen wurde breiter. Er hatte es richtig eingeschätzt; es würde ihm gehorchen. Bedacht legte er sich dieses um und drehte sich zum Ausgang um, wollte schon zu Itachi gehen, als genau dieser auf ihn zu gerannt kam und ihn kurzerhand fest umarmte. Der kleine Kopf wurde an sein Bauch gedrückt und die kleinen Hände krallten sich in dem weichen Stoff seiner Klamotten. Er selbst stand einfach nur erstarrt da und wusste nicht was er sagen oder gar denken sollte. Was hatte das zu bedeuten? Es war ja nicht so, dass es Freude sein konnte, dass er den Kampf gewonnen hatte oder dass er noch in einem Stück da stand. Schließlich waren es immer allen nur um seinen Erfolg gegangen, aber nie hatte ihn jemand so nach einer Mission empfangen. „Ich bin froh, dass du es geschafft hast.“ flüsterte die kindische Stimme des Uchiha gegen seinen Körper und krallte sich fester an ihm. Das war echt unglaublich. Was hatte er denn Großes vollbracht, dass der Kleine sich freute, über ihn und erleichtert war? Aber er musste zugeben, es fühlte sich gut an. Eine große Hand legte er diesem auf dem Kopf und raufte sanft die schwarzen Haare, die wie immer in einem kleinen Zopf gebunden waren. „Komm, lass uns nach Hause gehen, Kleiner.“ Er lächelte sanft, als die dunklen Kulleraugen erblickte. Sie glänzten freudig und auch ein Lächeln zierte die dünnen Lippen. Glücklich nickte dieser, ließ ihn los und stürmte bereits nach Draußen. Sie nahmen einfach den alten Weg, denn sie auch bin hierhin beschritten hatten, so hatten sie es nicht mehr mit feindlichen Einheiten der Stadt zu tun. Nach einigen Minuten hatten sie auch die äußeren Mauern des Chigiri no Sato hinter sich gelassen und sie liefen still durch den dichten Nebel, der wie üblicherweise die Umgebung zeichnete. Kisame würde zwar seine Heimat vermissen, aber dessen Einwohner sicherlich nicht. Viele schlechte und bedrückende Erinnerungen saßen hier fest und er war nicht ganz unglücklich darüber, dass er hier nichts mehr zu suchen hatte. Nun dachte er aber darüber nach, dass er sein Versprechen einlösen musste und den kleinen Uchiha nach Hause bringen. Er würde dann alleine weiter reisen, auf der Suche nach einem Sinn, nach einem Zweck und niemals einen festen Standort finden. Es stimmte ihn traurig, dass dieser kleine neugierige und durchaus talentierte Junge nicht mehr um ihn schwirren würde. Sie verstanden sich gut, dafür dass die Umstände ihres Kennenlernens nicht die besten gewesen waren. Ganz geöffnet hatten sie sich nicht, doch mittlerweile wusste er auch weswegen sich Itachi vor dem Töten zurückhielt, wusste wie wichtig ihm die Pflicht war und besonders seine Familie und sein Dorf. Nur deswegen hielt er wohl gegen alle Erwartungen sein Versprechen. Überhaupt hatte er von Anfang an geahnt, dass dieser Junge etwas Besonderes war. Und auch diesmal hatte er sich nicht geirrt. Aber dennoch, das Leben das er ab jetzt noch führen würde, war nichts für Itachi, zumindest nicht in diesem Alter. Deswegen sagte er nichts, tat nichts und ließ sich auch nichts anmerken, sondern genoss einfach die eine Woche, die ihm noch mit dem Kleinen blieb. Wer wusste es denn schon, vielleicht würden sie sich eines Tages doch noch über den Weg laufen. Er hoffte es. Sie liefen einfach weiter, unterhielten sich ab und an, redeten über den Kampf, über sein altes Leben in Kirigakure, suchten sich des Abends einen Unterschlupf und verbrachten ihre Zeit, als würden sie sich schon ewig kennen. Nach einer knappen Woche erreichten sie wie geschätzt die Heimat des Uchiha, Konoha no Sato. „Und … wie fühlst du dich, jetzt wo du wieder Zuhause bist?“ fragte er doch neugierig auf die Antwort. Er wusste nicht genau wieso, aber ein kleiner Funken in ihm ließ ihn denken, dass Itachi vielleicht doch gar nicht wieder zurück wollte. Aber dieser Gedanke war gänzlich absurd. Dieser war zwar von der Geisel zum Schützling für ihn geworden, aber das hatte jetzt keinerlei Einfluss auf ihren Kompromiss von vor einem halben Jahr. Schließlich betonte der Schwarzhaarige oft genug, wie wichtig ihm sein Zuhause war, besonders sein kleiner Bruder. „Es fühlt sich gut an. Ich habe es vermisst.“ Der Kleine lächelte bei diesen Worten und ließ sich wohl einige Erinnerungen durch den Kopf gehen. „Alles klar … dann ziehen wir und die Mäntel über und auf geht’s.“ Beide legten sich dunkle Mäntel um, die eine große Kapuze hatten. Für Itachi mochte sein Erscheinen nicht unbedingt gefährlich sein, doch er selbst wurde bestimmt noch gesucht und es war nicht so, dass man jemanden mit seinem Aussehen einfach so vergaß. So gingen sie wie zwei normale Besucher am Tage in die Stadt hinein und nun folgte er dem kleinen Uchihasprössling durch Konoha, schließlich kannte er sich nicht darin aus. Er wusste nur, wie man aus dessen Kerkern entfloh. Nach einigen Minuten kamen sie an einem Laden, wo groß und nicht zu übersehen ‚Dango‘ drauf stand. So wie er das wusste, waren das Itachi’s liebsten Süßigkeiten. Sie gingen dort rein und setzten sich an einem Tisch, wohl auch nicht die einzigen Kunden hier. Einige unterhielten sich leise, doch für sie zwei war es deutlich hörbar. Was sie aber erzählten, das ließ Kisame zusammenzucken und er sah deutlich, wie das Blut aus dem Gesicht seines Gegenübers wich. Seine auch sonst blasse Haut wurde nur noch bleicher und die dunklen Iriden weiteten sich ungläubig. „Es ist echt eine Tragödie …“ „Ja du sagst es … wer es denn wohl war?“ „Ich weiss es nicht. Es muss schon jemand mit der Macht eines Gottes gewesen sein. Den Uchiha-Clan bring man nicht einfach so um.“ Kapitel 6: Kapitel 06: Die Macht eines Gottes --------------------------------------------- „Nein … Wieso? … Wann? … Wer? … Verdammt!“ hörte man leise und wütend aus einer dunklen Gasse in Konoha, in der sich zwei vermummte Personen befanden. Itachi lief hin und her, bewegte sich von seinem Begleiter weg, ging wieder auf ihn zu und sah ihn verzweifelt an. Es zerriss ihm beinahe das Herz den Kleinen so sehen zu müssen. Sie hatten erfahren können, dass der komplette Clan ausgerottet wurde, der Täter aber spurlos verschwunden war. Keine Hinweise, nichts. Sie hatten nicht die Spur einer Ahnung wer das gewesen sein könnte. Überhaupt musste man erst die Macht haben, ein solcher Clan auszulöschen. „Was hast du jetzt vor?“ fragte er vorsichtig. Kisame wusste immer noch nicht, wie weit er gehen konnte, so aufgelöst wie der letzte Uchiha war. Er sah jetzt die dunklen Iriden, die glasig glänzten und rot umrandet waren. „Ich … ich weiss nicht …“ murmelte dieser hilflos. Einer Eingebung folgend schritt der Große auf diesen zu und nahm ihn im Arm. Augenblicklich spürte er die kleinen Finger, die sich in dem Stoff seines Mantels krallten. Er hätte wieder gelächelt, wenn die Situation nicht so kompliziert gewesen wäre. Man hielt den Kleinen wahrscheinlich für tot und schlimmsten Falls auch noch für den Täter. Ihn selbst würden sie eh sofort einbuchten. „Ich … ich könnte doch … mit dir kommen …“ hörte er unter den Schluchzern heraus. Wie bitte? Wie stellte sich der Junge sein Leben vor? Sie würden ständig umherziehen auf der Suche nach einer Aufgabe, ständig gesucht und in Gefahr. Das war kein Leben für ein kleines Kind. „Ich möchte, dass du mich trainierst … und mir hilfst, stärker zu werden.“ Nun sah er doch überrascht nach unten. Wollte Itachi etwa Rache ausüben? „Warst du nicht immer derjenige, der große Reden darüber geschwungen hat, dass Rache nie zum Ziel führt?“ „Ja war ich … aber ich möchte Antworten haben. Und das wird wohl ohne Kampf nicht gehen.“ Das war überzeugend genug, so nickte er nur und fing sich ein trauriges Lächeln ein. „Ich … möchte nochmal kurz zu dem alten Trainingsplatz gehen …“ Verständnisvoll nickte der Blauhaarige und ließ sich von dem Kleinen wieder Richtung Stadtmauer ziehen. Sie liefen durch den Wald, der die ganze Umgebung besetzte, bis sie eine kleine Lichtung erreichten. Einige Male hatte sich Itachi mit den Ärmel noch die wieder raus fließenden Tränen weggewischt, versuchte dies aber zu verbergen. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Er war nun einmal alleine aufgewachsen und kannte das Gefühl einer Familie nicht. Freunde hatte er eine kurze Zeit gehabt, die er aber in seiner letzten Prüfung hatte töten müssen … oder sich von diesen hätte töten lassen können. Doch da hatte er seine Gefühle weggesperrt, hatte diese letzte Bürde mit Glanz und Gloria überwunden. So hatte Kisame damals gedacht, doch je mehr Zeit er mit seinem jungen Begleiter verbrachte, desto mehr merkte er eigentlich welch grausame Lehre ihnen eigentlich gegeben wurde und wie hohl sein Leben dadurch geworden war. So gänzlich in seinen Gedanken versunken war er doch leicht überrascht als eine ruckartige Bewegung ihn nach unten zog. Er sah zum Uchiha rüber, der ihm bedeutete still zu sein und versteckte sich in dem Gebüsch, der die angezielte Lichtung umrandete. Dort, zwischen vielen aus dem Gras ragenden Kunais und den verfehlten Zielscheiben aus Holz, kauerte eine kleine Gestalt, die deutlich sichtbar zitterte. Der Uchiha-Wappen zierte die Klamotten, die sich über den schmalen Rücken spannten. „Wieso bist du nicht da, Nii-san?“ erklang eine dünne weinerliche Stimme. Das Häufchen Elend wischte sich mit den Ärmel übers Gesicht und schniefte laut. „Sasuke ...“ flüsterte der Schwarzhaarige neben ihn. Die jammernde Person vor ihnen war dessen kleine Bruder? Die Frage war nur wie dieser überlebt hatte, wenn doch angeblich der ganze Clan ausgelöscht worden war. „Komm' doch endlich zurück!“ rief das Kind in den Wald hinein und krallte seine kurzen Finger in den grünen Grashalmen. Der Aufschrei echote durch die hohen Bäume, während ein sanfter Windhauch die Baumkronen zart berührte und die Blätter leise zum Rascheln brachte. Einige Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin, ahnungslos darüber, was hier eigentlich geschah. Trauer und Frust griff um sich, machte die Wärme der durchscheinenden Sonne zunichte, doch etwas war dennoch merkwürdig, gar eigenartig. Es gehörte nicht hierher, was sein Schützling nicht zu bemerken schien, denn dieser wollte sogleich aufspringen und zu seinem Bruder laufen. Rechtzeitig hielt er diesen noch fest und bedeutete diesen still zu sein. Sie waren schon längst nicht mehr allein. „Och du glaubst wirklich, dass dein großer Bruder wieder kommen wird? Er hat euch alle in Stich gelassen … auch dich.“ Das Knacken von Ästen war zu vernehmen und Kälte breitete sich über der Lichtung aus. Es fühlte sich so an, als würde die Nacht am Tage erscheinen, geballt in der Gestalt einer einzigen Person, die sich nun aus den Schatten der Bäumen ihnen gegenüber löste. Dunkle Iriden fixierten eisig den Jüngsten von ihnen, lange schwarze Haare wehten leicht im Wind, sanfte und doch markante Gesichtszüge betonten das aalglatte Lächeln auf den Lippen. All die sanften Bewegungen sprühten eine greifbare Bedrohung aus und das merkten die zwei, die sich immer noch versteckten, bloß der Kleine auf der Lichtung nicht, der nun verwundert hochschaute. „W-wer sind Sie?“ fragte Angesprochener leicht verschreckt und wollte schon weglaufen, doch das einzige, was geschah, war, dass er durch den Versuch aufzustehen, auf seinen Allerwertesten fiel. Der Unbekannte ging ruhig auf Sasuke zu, kniete sich vor diesen nieder und legte scheinbar beruhigend eine Hand auf die schmale Schulter. „Hab keine Angst. Ich bin einer der letzten Überlebenden des Clans. Ich bin Uchiha Madara.“ sprach dieser freundlich lächelnd aus. Itachi schüttelte heftig den Kopf, seine Augen waren weit aufgerissen und seine Haut abermals blasser als normal. Irritiert schaute der Blauhäutige hin und her und er ahnte, dass diese aufgesetzte Freundlichkeit weitaus mehr verbarg, als nur irgendeine böse Gesinnung. „U-und … Nii-san hat uns wirklich … in Stich gelassen?“ kam es verschüchtert von dem Jungen, der nun aufgehört hatte so heftig zu zittern. „Ja … sonst wäre er doch da gewesen, er hätte uns ... dir beigestanden.“ sprach Madara weiter beruhigend auf den Jüngling ein und spannte sein Netz über diesen aus. Kisame hielt seinen Kleinen an der Hand fest. Hoffentlich würde dieser nicht Unüberlegtes tun, schließlich durften sie sich nicht zeigen. Die Aura, die den Fremden umgab war mehr als nur bedrohlich. Da waren all seine Gegner nichts im Vergleich zu diesem Mann. „Wie kann er nur?“ Sasuke wurde langsam verzweifelt, doch da sprach viel mehr Wut aus ihm raus. Und diese führte auf den allseits bekannten Wege der Rache. Von dem Sprössling ungesehen breitete sich ein diabolisches Grinsen über das Gesicht des älteren Uchiha's aus. „Was willst du jetzt tun, Kleiner? Du bist hier ganz allein …“ Wieder war ein leises Schluchzen zu vernehmen, doch diesmal fasste sich Itachi's kleiner Bruder und blickte direkt in den Augen seines Gegenübers. „Komm mit mir. Ich werde dich ausbilden und dir helfen … dich für deine Familie zu rächen.“ Mit diesen Worten stand Madara auf und stellte sich vor dem Jungen hin, reichte diesem eine Hand und wartete. Die kleine Hand ergriff diese auch, ließ sich aufhelfen und schritt mit seinen kleinen Füßen durch das hohe Gras und folgte seinem neuen Beschützer, neugierig auf das, was ihn wohl erwarten mochte. Als diese verschwunden waren, brach Itachi gänzlich zusammen. Er kniete auf den Boden nieder, hatte seinen Kopf gesenkt und seine Hände waren auf dem grünen Boden zu Fäusten geballt. „Das kann nicht wahr sein …“ sprach dieser zornig und frustriert aus, während die hellen Iriden ihn nur irritiert musterten. Kisame legte daraufhin einfach nur eine Hand auf dessen Rücken und suchte nach einer Möglichkeit diesen zu beruhigen. Diesmal zitterte der Schwarzhaarige und schien sich kaum noch unter Kontrolle zu haben. „Wir … könnten ihnen nach-“ „Nein! Du verstehst nicht. Uchiha Madara dürfte es gar nicht geben.“ Die dunklen Augen fixierten ihn wütend, doch er sah viel Verzweiflung. Es musste ihm weh tun, dass sein geliebter Bruder nun wirklich annahm, dass dieser seine Familie in Stich gelassen hatte. „Wie meinst du das?“ Dennoch war er reichlich verwirrt. Eine Person die es nicht geben durfte, die aber leibhaftig noch vor einigen Minuten vor ihnen geragt und gesprochen hatte. „Madara hatte vor etwa achtzig Jahren diese Stadt, Konoha, gegründet. Da aber nicht er sondern der Kopf des Sanjuu-Clans der erste Hokage geworden war, wollte er Rache. Ein Kampf zwischen ihm und Hashirama wurde angefochten. Madara hatte verloren, er wurde getötet, deswegen hätte er gar nicht auftauchen können.“ Das allerdings war ein Problem, denn ihnen war keinerlei Technik bekannt, die Tote wieder auferstehen ließ. Es war unmöglich und doch hatten es beide mit eigenen Augen gesehen. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Magengegend des Kiri-nin's. „Wir könnten dennoch-“ „Nein, können wir nicht. Hashirama war überhaupt der einzige, der eine Chance gegen Madara hatte. Und dieser ist auch lange tot.“ Verzweifelt schlug Itachi mit der Faust auf die Erde, die es mit einem dumpfen Knall quittierte. „Gut, dann ist langes Training angesagt.“ sagte der Blauhaarige bestimmt und ergriff nun das Handgelenk seines Schützlings, der ihn verwirrt anschaute. Er würde diesen einfach mitnehmen, ihm zeigen, was er konnte, ihn trainieren und ausbilden, wie es sein sollte und vielleicht konnte er auch so einiges lernen. „Hast du nicht gehört, was ich sagte? Kisame!“ fragte der junge Uchiha, während er von dem Großen hinter sich gezerrt wurde, wieder raus aus dem Wald, weg von dieser Stadt, die zu viele Erinnerungen verbarg. „Mmhmmh doch habe ich. Aber ich habe dich, ich habe Samehada und bestimmt etwas Zeit. Wir werden einfach so lange trainieren, bis wir bereit sind uns diesem Idioten entgegen zu stellen. Und dann werden wir deinen Bruder retten.“ Natürlich war er davon überzeugt, schließlich war durch viel Mühe und Überzeugung alles möglich. Er hatte auch so einiges geschafft und war immer noch der Beste aus seinem Dorf. Mit Samehada in seinen Händen gehörte er zu den sieben Schwertmeister und war auch somit einer der Gefürchtetsten von ihnen. „Du bist wieder zu selbstüberzeugt.“ „Bin ich nicht. Ich sehe es nur realistisch.“ Er galt nicht nur wegen seines Aussehens als das 'Monster von Kirigakure'. Vielleicht konnte er sich ja mit der Zeit einen schöneren Spitznamen anschaffen, einer der seiner würdig war. „Dir ist aber bewusst, dass dieser Mann wohl einer der mächtigsten Clans, womöglich auch noch alleine, umgebracht hat?“ „Ja ist mir bewusst … Also, willst du noch mit mir kommen, ober doch hier bleiben und weiter verzweifeln, Kleiner?“ Er hatte angehalten und stand nun direkt dem Schwarzhaarigen gegenüber, sah diesem tief in die Augen und wartete auf die Antwort. Wenn Itachi ihn begleiten wollte, konnte dieser es gern machen. Er würde sich um diesen kümmern und diesen ausbilden. Wenn nicht konnte er auch nichts machen. Das einzige, was er nicht wollte, war sich aufzuzwingen. „Gut, nimm mich mit und bilde mich aus.“ Endlich war der Frust weg und nun strahlte der Uchiha-Abkömmling pure Entschlossenheit aus. So kannte er seinen kleinen Schützling und er grinste nun freudig, auch wegen der Tatsache, dass er doch nicht alleine bleiben würde. Seite an Seite schritten sich den Pfad entlang, der weg von Konoha und ihrem Wald führte, geradewegs in ihrer Zukunft, während die Sonne ihre Strahlen über diesem Weg streute. Kapitel 7: Kapitel 07: Acht Jahre später ---------------------------------------- Eine breite Straße schlängelte sich durch die Landschaft und teilte das frische Grün der Frühlingswiesen. Vögel zwitscherten dem Nachmittag fröhlich entgegen, ließen die Sonne heller erstrahlen, die ihre Wärme und Licht durch die breiten Löcher der Wolkendecke schickte. Die Frische der neu erblühten Blumen erfüllte die Luft und umschmeichelte die Geruchssinne zweier Personen, die sich gemächlich in Richtung des noch vor ihnen liegenden Waldes bewegten. Der linke von den Männern war eher klein und zierlich von der Statur. Seine langen schwarzen Haare wurden ordentlich in einem lockeren Zopf gehalten, der das rot-weiße Wappen auf seinem Rücken bedeckte, der die Form eines in der Mitte bogenförmig durchtrennten Fächers hatte. Seine Gesichtszüge waren fein und edel gezogen und bis auf die tiefen Augenringe zeigte sich kein Makel auf der blassen Haut. Seine schwarzen Augen ruhten auf der Landschaft vor ihm und doch war Itachi in Gedanken versunken. Sein Begleiter wusste worauf er achten musste und die acht Jahre, die sie schon zusammen verbracht hatten, boten genug Zeit, um sich kenne zu lernen und sich aneinander zu gewöhnen. Der zweite im Bunde war mehr als ein Kopf größer als der Uchiha, doch der Größenunterschied hatte sich mit der Zeit verringert. Dafür war Kisame’s Körper umso durchtrainierter und kräftiger. Bei jeder Bewegung konnte man unter seiner bläulichen Haut die harten Muskeln arbeiten sehen, die sich unter dem schwarzen Shirt spannten. Ein Schwert mit großer breiter Klinge hing quer über seinem breiten Rücken und die gefährlichen Haischuppen waren unter weißer Bandage versteckt. Mittlerweile kannte man das unzertrennliche Duo. O o motanai bijuu, das Biest ohne Schweif oder besser bekannt als Hoshigaki Kisame, hatte alles dafür gegeben sich einen neuen Namen zu machen und diesmal durch Samehada. Er war nun einer der gefährlichsten Männer in der Shinobi-Welt und auch einer der Stärksten. Was er aber auch über seinen nun langjährigen Freund sagen konnte, wenn auch dieser die Gerüchte nicht leiden konnte. Der allseits berühmte Clanmörder, der seine Familie und seinen kleinen Bruder in Stich gelassen hatte, seine Heimat verraten und zu ungeahnten Größe gelangt war. Uchiha Itachi verletzten all diese Vorwürfe mehr als er zugab, auch wenn so etwas nicht ausgesprochen werde musste, um davon zu erfahren. So gut wie der Blauhaarige ihn kannte, brauchte er wirklich nur diese fesselnden Iriden zu sehen, um zu wissen was in dem Kleinen vorging. Leider war es des Öfteren nicht wirklich etwas Positives. Immer wenn sie auf ein Team aus Konoha trafen, schafften sie es sich Informationen zu ergattern, die aber seinem Begleiter nicht unbedingt gut taten. So konnten sie erfahren, dass der mittlerweile vierzehnjährige Sasuke auch schon verschwunden war, nach dem Abschluss seiner Prüfungen. Das wäre bei weitem nicht so schlimm, wenn sie nicht wüssten, dass er nun in der Obhut Madara’s war, der bestimmt seinen Fähigkeiten alle Ehre machte. Der jüngste Uchiha hatte den Weg eines Rächers eingeschlagen, der darauf bedacht war, so stark wie möglich zu werden und dabei auch über Leichen zu gehen. Seinen besten Freund hatte er für die Mangekyou Sharingan bereits umgebracht. Enttäuschung war nicht der richtige Begriff, um Itachi’s Gefühle zu beschreiben. Eher war es Reue, dass er nichts tun konnte. Davon sprach er des Öfteren mit dem Kiri-nin, dem er sein Leben anvertraute. So hatten sie keine Geheimnisse voreinander, nichts was sie zu verbergen hatten. Bis auf vielleicht einer Sache: der Schwertmeister empfand eindeutig mehr als nur Freundschaft. Viel zu vertraut gingen sie miteinander um, als dass es an einem Mann mit seinem Leben spurlos vergehen konnte. Er hatte dabei zugesehen, wie dieser aufwuchs, größer und immer schöner wurde, sowohl äußerlich als auch innerlich. Immer mehr hatten sich beide geöffnet, doch diese Art von Gefühlen hatte er niemals an der Oberfläche sickern lassen. Es wäre unnötig und hinderlich, außerdem hatte er nicht das Gefühl, dass es erwidert werden könnte. Natürlich vertrauten sie sich und würden durchs Feuer füreinander gehen, aber er war sich seines Aussehens und Charakters bewusst. Es war schon erstaunlich, dass so jemand wie Itachi an seiner Seite blieb. „Bist du dir sicher, dass du das machen willst?“ fragte er einfach heraus. Sie waren auf dem Weg nach Konohagakure, um endlich das zu vollbringen, wofür sie überhaupt zusammen gereist waren. Das Ergebnis ihres Vorhabens war leider nicht sehr erfolgsversprechend, denn sie würden nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen werden. „Ja, Kisame, ich bin mir sicher. Hör auf dir Sorgen zu machen. Schließlich hast du mich trainiert.“ Allerdings und er rühmte sich doch immer damit, dass er der Stärkste war. Dennoch konnte etwas schief gehen und genau das wollte er doch vermeiden. „Wie willst du überhaupt in die Stadt vordringen, wo du doch gesucht wirst? Gab es nicht eine Art Schutzwall um das Dorf?“ „Gibt es und ich weiss immer noch, wie man dadurch kommt.“ Damit schwiegen sie wieder und er versank abermals in seinen Gedanken. Wenn sich alles regeln würde, würde Itachi dann dort bleiben, bei seinem Bruder? Würde er selbst wieder in Vergessenheit geraten, als ob es diese acht Jahre niemals gegeben hätte? Ein schmerzhafter Stich zog sich durch seinen Körper bei dieser Vorstellung, vor allem, weil er die Antwort bereits wusste. Die Familie war schon immer das Wichtigste für den Uchiha gewesen und das würde sich so schnell nicht ändern. Sich einfach in das Dorf integrieren ging auch schlecht, da er erstens einer der meist gesuchtesten Verbrecher war, und zweitens er das nicht wollen würde. Auch wenn er sich zugehörig fühlen wollte, es sollte nicht irgendein Ort sein, der Menschen zu Unrecht verurteilte. Sie kamen nach einiger Zeit an einem See vorbei, dessen Oberfläche sanft in den abendlichen Sonnenstrahlen glitzerte und sich leicht mit dem Wind bewegte. „Rast?“ fragte die tiefe Stimme seines Schützlings, der aber schon die Antwort wohl kannte. Es war warm, sie waren den ganzen Tag gelaufen und was wäre Kisame, wenn er sich nicht auf jedes bisschen Wasser stürzen würde. Ein freudiges Grinsen breitete sich über die Lippen des Blauhäutigen und ohne abzuwarten, legte er das Schwert weg, zog sich schon sein Shirt aus und lief zu der Wasserstelle. Mit einem Sprung beförderte er sich in das kühle Nass und blieb einige Zeit unter Wasser, wohl länger als es ein normaler Mensch tun könnte. Nach einigen Augenblicken tauchte er wieder auf, aber nur soweit er seine Augen über der Wasseroberfläche schauen konnten. Seine dunkelblauen Haarsträhnen hingen nass und schlaf über seinen Kopf und tropften über seine Haut, während er etwas sehr interessiert beobachtete. Zwischen den Gebüschen, die den See umrahmte, zog sich sein Partner aus. Er beeilte sich nicht wie Kisame, sondern war darauf bedacht, dass alle Kleider auf einem nicht leicht auffindbaren Haufen gestellt waren. So stand er gerade nur mit einer Hose bekleidet am Ufer. Seine blasse Haut schimmerte sanft in den Sonnenstrahlen und die Konturen seiner Muskulatur wurden durch den dezenten Schatten betont. Der Helläugige sog jedes Detail dieses göttlichen Körpers in sich ein, während jegliche deprimierenden Gedanken durch den Kopf gingen. So ein Mann konnte an sich unmöglich schwul sein, selbst wenn er wusste, dass man sich nie sicher sein konnte, es erschien ihm einfach unwahrscheinlich. Und wie viele Frauen ihm erliegen würden, wie viele dies bereits taten. In jedem kleinen Dorf, wo sie eher unbekannt waren, wurden die Weiber verrückt. Gut, dass seine tödlichen Blicke nie missverstanden wurden. Itachi streifte sich nun auch seine Hose ab, legte diese zu den restlichen Kleidern und nur mit der Shorts bekleidet ging er ins Wasser. Ihm war noch nie aufgefallen, dass dieser nie komplett nackt baden ging, aber er achtete auch nicht oft darauf, da er auf dieser Weise viele abwegige Gedanken verhinderte und auch so manch unangenehme Situationen. Bisher hatte das auch wunderbar funktioniert, nur wurde er das Gefühl nicht los, dass diese Empfindungen sich mit jedem Schritt verstärkten, nicht nur durch die Sorge um die nahe Zukunft, sondern allein durch die mehr als angenehme Gesellschaft, durch das Beistehen und Versüßen seines Lebens und dem Sehnen, dies alles zurück zu geben. Eine Sehnsucht, die nie gestillt werden konnte, da sie keine Mündung fand. Ein Fluss ohne Meer, ein Mond ohne Erde, eine Sonne ohne Universum. Er sank wieder in das flüssige Blau und schwamm einige Runden, versuchte sich auf andere Gedanken zu bringen oder am besten gar keine. Er wollte einfach nur nicht mehr verzweifeln. Als er wieder auftauchte, sah er wie sich der Schwarzhaarige trocknete und wieder anzog. Auch er schritt langsam wieder aus dem See und versuchte nach Möglichkeiten, den Blick auf dem Boden oder seinen eigenen Bewegungen zu konzentrieren. Doch er kam gar nicht dazu, überhaupt etwas zu machen, als er das Knacken einiger Zweige vernahm. Sofort spürte er auch das Chakra von zwei Shinobi, die sich schnell näherten und zum Angriff übergingen. Kisame griff zu seiner Waffe und sah sich schon seinem ersten Gegner gegenüber. Ein Konoha-Stirnband bedeckte seine Stirn, schwarze kurze Haare bedeckten das Emblem etwas und seine Haut war unnatürlich blass. Die dunklen Augen schauten ihn emotionslos an. Was war das für ein Kerl? Merkwürdig … doch das war auch die Tatsache, dass sich dessen Teampartner versteckte. Das war ziemlich untypisch für Konoha, aber vielleicht wollte man ihn auch analysieren. Schade, dass dies zu nichts führen würde. Mit oder ohne Analyse, er war nicht leicht zu besiegen. Bisher hatte es keiner geschafft, diese kleinen Kinder würden es auch nicht tun. Samehada schälte sich gluckernd aus dem weißen Stoff, während er beobachten konnte, wie der Junge eine Rolle ausbreitete und schnell mit einem Pinsel etwas zu malen schien. Skeptisch beobachtete er das Ganze, bis dieser zwei Finger an seinen Lippen führte und etwas flüsterte. Da sprangen ihm einige Raubtiere entgegen und versuchten ihn anzugreifen. Sie sahen wirklich aus wie lebendige Skizzen, schwarze Linien und weiß ausgefüllt. Es sah einfach nur eigenartig aus. Aber bevor diese etwas anrichten konnten, verfielen sie bereits wieder zu der Tinte, aus denen sie entstanden waren. Sie wurden schließlich mit Chakra gesteuert und dieses hatte sein Kleines bereits aufgesaugt. „Ihr traut euch was, mich anzugreifen.“ sagte er provozierend heraus, sah aber enttäuscht, dass dieser wirklich keinerlei Emotionen zu haben schien. Langweilig. Mit einem Seufzen packte er den Griff fester und ging auf den Konoha-nin zu, der mit einigen Sprüngen nach hinten auswich und sich daran setzte, wieder einige Zeichnungen zum Leben zu erwecken. Das wusste aber der Blauhaarige zu verhindern, indem er mit Samehada das Papier durchtrennte und dabei auch ein bisschen vom Bein seines Feindes erwischte. Dieser stürzte unter einem Ächzen auf dem Boden und besah sich seiner Wunde, die einer zerfetzten Schramme glich, nicht mehr aufhörend zu bluten. Ein leiser Aufschrei war von hinten zu hören, aber da nichts darauf folge, schenkte er diesem keine Beachtung, da es nicht nach seinem Begleiter geklungen hatte. Er holte mit seinem Schwert von unten aus und zerfetzte dadurch den schmalen Oberkörper vor ihm. Ein schmerzerfüllter Schrei echote in dem Wald, während der Junge nun auf dem Grasboden zusammenbrach, noch blasser, wenn das ging, und jede Menge Blut, die aus seinem zerfleischten Körper lief. Leise sickerte die rote Lebensflüssigkeit in dem grünen Boden und bildete damit einen dunklen Kontrast um den weißen Körper. „Sai!“ Endlich wandte er sich dem ständig schreienden Mädchen. Langsam hatte er auch genug von dieser Nerv tötenden Stimme. Er drehte sich gerade rechtzeitig um, um einen Schlag von ihr auszuweichen. Ihre Faust war geballt und leuchtete leicht. Als sie auf dem Boden auftrat, brach die Erde auseinander und versank zwischen den Bruchstücken. Siekonzentrierte also Chakra auf ihrer Hand und griff damit an. Schade, dass es gegen ihn harmlos sein würde. Ihre pinken Haare flatterten umher als sie ihn wieder aus grünen Augen anfunkelten. Sie hatte eine ziemlich breite Stirn und ihre Kleider waren hauptsächlich rot und rosa. Eine ziemlich ungünstige Mischung und überhaupt war sie wenig mädchenhaft, nicht nur von ihrem Verhalten her. „Lass‘ mich raten … Du willst mich umbringen?“ gab er provozierend von sich und grinste wieder sein typisches Grinsen herausfordernd. Das Mädel ging mit einem Schrei wieder mit der Faust auf ihn zu, er hielt derweil nur Samehada vor sich wie ein Schild und wartete auf den dumpfen Aufprall, der auch alsbald folgte. Ihre grünen Iriden schauten nur verwirrt auf, ahnten aber bereits was passiert sein müsste. Bevor sie aber regieren konnte, schwang er das Schwert und zerfetzte ihre Bauchdecke. Wieder erklang ein schmerzerfüllter Schrei in dem Wald und die Pinkhaarige stürzte zu Boden. „Ihr aus Konoha seid doch alle jämmerlich und schwach. Unglaublich dass Itachi aus demselben Dorf stammt.“ „Itachi? Du meinst den Clanmörder? Das ist wirklich unglaublich, dass er aus Konoha kommt.“ antwortete sie frech mit ächzender Stimme, während sie ihr Bauch hielt. Er spürte wie seine Wut stieg, sah aber dass die Haut unter dem Blut heilte. Sie war eine Medic-nin? Und kämpfte auch noch. Na klasse! Kisame ging in die Hocke vor dem verletzten Feind und sah sie recht gelassen an. „Nenn‘ ihn nicht so. Er mag das nicht. Ihr habt doch alle keine Ahnung, was wirklich vorgefallen ist.“ Samehada hatte er neben sich gestellt und stützte sich an dieses. Es war nah genug an dem Mädchen, um ihr Chakra aufzusaugen, was es auch großzügigerweise tat. Er sah auch, wie sie immer schwächer wurde. Nach einigen Momenten richtete er sich wieder auf, nahm seine Waffe wieder fest in der Hand und holte damit aus, zerfetzte den vor ihm liegenden Körper von Kopf bis Fuß. Fleischfetzen lagen auf dem Gras, bedeckten gerade noch so die Knochen und ließen all das Blut auslaufen. Es war ein grotesker Anblick und viele mit schwachen Nerven würden sich wohl dabei übergeben. Doch der Kiri-nin erfreute sich eher an dem sichtbar noch schlagenden Herzen, über den er mit seinen Fingern strich und versunken in den Bewegungen der Muskeln war. So konnte er dem Angriff auch nicht mehr ausweichen, der gerade auf ihn zukam. Ein ganzer Holzstamm traf ihn von vorne und schleuderte ihn einige Meter nach hinten, wo er gegen ein Baum stieß und dort zu Boden sank. Ein leises Ächzen verließ seine Lippen und er sah sich nach dem Ursprung des Angriffs um, der sich aber noch gut versteckte. Samehada lag auch ziemlich weit von ihm entfernt und er sah Itachi direkt vor sich. „Alles ok?“ kam auch schon die befürchtete Frage, aber er grinste wieder nur und versuchte aufzustehen, um diesen zu beweisen, dass er nichts hatte. Das ging leider reichlich schief, denn er sank nach einem kläglichen Versuch wieder aufzustehen, auf dem Boden zurück. Er spürte einige Finger über sein Körper schmerzhaft gleiten. „Verdammt lass das!“ versuchte er sich von den Griffen zu entwinden, was aber nicht gut funktionierte. Wenn er etwas gelernt hatte, dann dass der Uchiha recht stur war. „Du hast einige Prellungen und vielleicht eine gebrochene Rippe.“ Der Schwarzhaarige stand mit diesen Worten auf und richtete seinen Blick in Richtung des Angriffs. Bevor da überhaupt jemand reagieren konnte, hörte man schon ein gefürchtetes Wort über die Lippen seines Schützlings gleiten. „Amaterasu.“ Eine schwarze alles verschlingende Flamme schoss vor und kurze Zeit danach hörte man auch schon jemanden vor Schmerz schreien und zu Boden stürzen. Seine Brust wurde von dem schwarzen Feuer getroffen, der dort unauslöschlich loderte, während Itachi auf sein Opfer zuschritt. Dieser hatte ein eigenartiger Helm auf dem Kopf, schwarze abstehende Haare und dunkle Augen, die relativ emotionslos schauten, bis auf die Pein, die durch seine sich vergrößernden Wunden hervorgerufen wurde. Einige Blätter raschelten noch, nach dem Knacken der Zweige, die durch den massigen Körper gebrochen wurden beim Fallen. Doch bevor dieser sich noch irgendwie bewegen konnte, war sein gesamtes Dasein bereits von den dunklen Flammen verschlungen. Die Schreie hallten noch lange durch die Bäume, während ihr letzter Gegner elendlich verendete, was Itachi nicht unbedingt mit Gefallen erfüllte. Das wusste er nur zu gut. Dieser hasste es zu töten, er war viel zu sensibel und zu gütig dafür. Nicht einmal ein Tier für das Abendmahl konnte er fangen und schaute ihm mit Eckel dabei zu. Der Uchiha schritt wieder auf ihn zu, seine Augen waren wieder schwarz und er wischte sich mit dem Ärmel seines Shirts das Blut vom Gesicht. Wieder kniete sich der Kleine vor ihm und sah ihn besorgt an. „Kannst du aufstehen?“ „Ts. Du wirst mich ja wohl kaum tragen können, wa‘?“ gab er schnaubend von sich, während er sich mit einem Arm am Boden und dem anderen am Baumstamm abstützte. Wie war das? Hochmut kommt vor dem Fall? Ja, er war etwas unvorsichtig gewesen, das gab er gern zu, auch wenn ihm seine Lage nicht gefiel, denn jetzt war er hinderlich. „So geht schon. Wir können weiter.“ versuchte er sein Begleiter zu beruhigen, was natürlich nicht funktionierte. Über den Bauch hatte er eine Schramme, die immer noch blutete und die Prellungen hoben sich dunkel von seiner Haut ab. Große Klasse! So konnte er kaum gehen, geschweige denn von kämpfen. Er spürte bereits wie sein rechter Arm angehoben wurde, damit den andere ihn stützen konnte. „Wir suchen ‘ne Höhle und da wirst du erst einmal versorgt. Und keine Widerrede!“ „Ja ja …“ So schwieg Kisame wieder. Er wusste, dass wenn sich Itachi etwas in dem Kopf gesetzt hatte, dieser nicht mehr davon abzubringen war. So fügte er sich seinem Schicksal und ließ sich mitschleppen. Kapitel 8: Kapitel 08: Eine Höhle voller Erkenntnise ---------------------------------------------------- Sie rasteten seit drei Tagen in einer Höhle, nicht allzu weit entfernt von dem Schauplatz ihres letzten Kampfes. Itachi hatte sich um seinen Partner gekümmert so gut es ging, denn leider hatte er die Heilfähigkeiten nicht erlernen können, die den Medic-nin’s gegeben waren. Doch dies schien kein großes Problem für Kisame zu sein, seine Wunden heilten schnell und die gebrochene Rippe stellte auch kein Hindernis dar. Es war gerade Nacht und ein kleines Feuer in der Mitte der Höhle erleuchtete die Dunkelheit um sie herum. Große tanzende Schatten warf das Licht auf den Wänden und ließ bizarre Muster auf dem Stein sich bewegen. Die fernen Geräusche des Regens drangen kaum zu ihnen hindurch, denn die fallenden Wassertropfen wurden von dem Knacken des Holzes übertönt. Kisame saß ihm gegenüber und lehnte mit dem Rücken an der steinernen Wand der Höhle, hatte die Augen geschlossen und war wohl in seiner eigenen Welt versunken. Da er sein Shirt nicht anhatte, konnte man die Verbände gut sehen, die ihm der Uchiha sorgfältig umgebunden hatte. Sie waren zum Glück auch immer noch genauso weiß wie am Anfang, so wusste er wenigstens, dass sich die Wunden keineswegs verschlimmerten. Das einzige was störte war, dass der Blauhaarige ziemlich ungeduldig war, was seine Situation anging. Er konnte es bis zum Tod nicht ausstehen, so schwach zu sein, auch wenn es in seinen Augen bestimmt keine solche Schwäche war. Klar wurde dieser verletzt, doch das passierte auch dem Besten, wie man sah. Es war eigentlich schon fast zu niedlich, dass es wegen ihm selbst passiert war, denn sein Lehrer war nur deswegen verletzt worden, weil dieser wegen ihm unaufmerksam gewesen war. Wütend war er auf das Mädchen gewesen, das getötet wurde, nur weil sie diesen Spitznamen benutzt hatte. ‚Clanmörder‘ … so nannte man ihn, da wahrscheinlich Madara dieses Gerücht durch Sasuke verbreitet hatte. Mittlerweile kam er mit diesem Gedanken fast klar, da er die Wahrheit kannte und für diese auch einstehen würde. Die Selbsturteile hatte er schon abgelegt, denn es war wirklich nicht seine Schuld. Es war eben nur Unglück gewesen und dafür konnte er wirklich nichts. Mit einem Stock stocherte er in der Flamme und ließ durch das Verschieben der brennenden Zweige einige Funken nach oben steigen. Diese verfolgte er auch mit den Iriden und versank in dem glitzernden Tanz. Dabei merkte er gar nicht, dass er beobachtet wurde, doch nach einigen Momenten, als seine Augen wieder zum Feuer gleiten wollten, trafen sich ihre Blicke. Itachi sah die weißen raubtierhaften Iriden und versank beinahe in deren Zauber, als er den Blick leicht verschreckt abwand und sich auf dem Licht zwischen ihnen konzentrierte. Was war denn eben gerade passiert? Sein Herz flatterte und seine Gedanken hatten für diese Zeitspanne ausgesetzt. Überhaupt hatte er sich des Öfteren dabei erwischt, wie seine Augen regelrecht an dessen Körper kleben blieben, wenn sie an einem Bach oder See Rast machten. Auch glitt sein Kopf immer wieder mit den Überlegungen um Kisame rum, er dachte daran, dass er wirklich nichts bereute, selbst wenn einiges schief gelaufen war. Doch um nichts in der Welt wollte er diese Zeit ungeschehen machen. Er schätzte seinen Partner, vielleicht zu sehr. Diese acht Jahre, die sie miteinander verbracht hatten, waren die beste Zeit seines Lebens gewesen. Kaum jemandem hatte er so sehr vertraut, wie dem Kiri-nin. Eigentlich hätte er die Sachen, die er dem Haimenschen erzählt hatte, nur seinem Bruder gesagt. Er hatte dem Großen auch zu verdanken, dass er seine Selbstschuld überwunden hatte, dass er nicht mehr in Selbstmitleid versank, dass er vorwärts blickte und den eigentlichen Weg nicht aus den Augen verlor. Es war eine Freundschaft entstanden, die ihr Leben lang anhalten würde. Und so überheblich dieser vielleicht sein sollte, so weich war sein Inneres. Fürsorglich, ja gar liebenswert, wenn er sich nicht unbedingt selbst im Wege stand wie jetzt. Nun beobachtete er, wie dieser wieder mit den Händen an den Verbänden fummelte. Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. Typisch, drei Tage einfach ruhend verbleiben war wirklich zu viel für den Schwertkämpfer. Schön und gut kümmerte sich dieser um Itachi, war gar überfürsorglich, aber wenn es um diesen selbst ging, kam Sorge nicht in Frage. „Kisame, ich sagte doch, dass du die Verbände in Ruhe lassen solltest.“ sagte der Schwarzhaarige, während er aufstand und zu seinem Freund lief, um sich neben diesen zu knien, damit er die Verbände wieder richten konnte. „Noch ist es nicht verheilt. Ich sagte doch, dass du diese eine Woche ertragen musst.“ „Eine Woche … tse, seh‘ ich so aus, als ob ich hier eine Woche lang rumliegen würde?“ fragte dieser mürrisch und sah seinen Ersatzarzt an, der amüsiert lächelte, während dieser sich mit dem Neuverbinden befasste. „Nein, allerdings nicht.“ Das Lächeln blieb immer noch auf seinen Lippen, während seine Augen auf den Bewegungen seiner Hände hafteten. Er entband den Stoff, damit er es wieder richten konnte, und legte dadurch die sonst verdeckte Haut frei. Vorsichtig wickelte er den Verband neu, da er einfach kein Risiko eingehen wollte. Die Prellungen waren schon fast ganz verheilt und auch die Blutergüsse ragten nicht mehr hervor, doch die gebrochene Rippe war sicherlich noch nicht komplett verheilt und diese musste in diesem Fall stabilisiert werden. Nach einigen Minuten Stille war er endgültig fertig und strich nochmals über den weißen Bändern. Er fühlte den rauen Stoff unter seinen Fingerkuppen und die leichte Wärme, die von dessen Körper kam. Ein einzigartiger Duft stieg ihm in die Nase, das dezent an einer Meeresbrise erinnerte. Sanft strich er weiter mit den Finger und erreichte den Rand des Verbandes, zögerte kurz, glitt dann aber über die weiche Haut, die viel wärmer war, viel weicher als er gedacht hatte. Itachi beachtete gar nicht die Tatsache, dass er sich beobachtet fühlte. Eigentlich konzentrierte er sich nur auf dieses einmalige Gefühl, wonach er sich anscheinend mehr als nur gesehnt hatte. Er kniete hier neben seinem Lehrer und Freund und beobachtete sich selbst dabei, wie er über dessen breite Brust strich, jeden einzelnen Muskel nachfühlte und hoffte, dass dieser Moment nicht zu schnell vergehen würde. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und er sah zu, wie seine Finger weiter über die bläuliche Haut glitten, immer weiter nach oben, wie sie an den Schlüsselbeinen entlang glitten und sein Herz schon viel schneller als normal schlug. Alle möglichen Geräusche waren für ihn nicht mehr wahrzunehmen, der Regen, das Knacken der brennenden Zweige, all das war ausgeblendet. Gebannt von dieser Perfektion strich seine Hand weiter entlang des Halses nach oben, zeichnete die Konturen des Gesichtes nach und der Uchiha beobachtete fasziniert und sehnsuchtsvoll weiter dieses Spiel. Sanft glitten sie übers Kinn und zeichneten die feinen Linien der fremden Lippen nach, die leicht geöffnet waren. Ebenfalls blau, doch kaum merklich hoben sie sich ab, nicht zu unscheinbar und nicht zu offensichtlich waren die Kusspolster gebildet, die er nun unter seinen Fingerspitzen spüren konnte. Wie sie sich wohl anfühlten, wenn er die Seinigen darauf legen würde? Gebannt von dieser Frage, lehnte er sich wie in Zeitlupe nach vorne und kam seinem Ziel immer näher, den er fest im Auge behielt, kein anderen Gedanken zu fassen bereit. Er war wie ein Zauber, der ihn magisch festhielt und weiter trieb. Ein Drang, dem er nachgeben wollte, diese Nähe zu spüren, ohne Ferne, ohne Sehnen. Nur noch einige Millimeter trennten sie, seine Hand weilte an dessen Wange und er sah mit halb geschlossenen Augen nur auf diese Lippen, die ihn so unwiderstehlich zu sich lockten. Doch sie bewegten sich plötzlich und er spürte zwei große Hände an seinen Schultern, die ihn leicht und sanft wegdrückten. „Itachi-san … was machst du da?“ kam auch schon die Frage, die ihn aus seiner Trance riss. Der Uchiha blinzelte einige Male und sah dann direkt in den hellen Iriden, die ihn eindringlich musterten. Dieser Glanz, der ihn gefangen hielt. Auch jetzt konnte er darin versinken. Beinahe fühlte er sich wie im Rausch und doch war diese Umschreibung gar nicht so verkehrt für sein Zustand. Langsam wurde er aber aufmerksamer und da fiel ihm ein, dass da noch eine Frage unbeantwortet geblieben war. „Ich … wollte dich küssen ...“ flüsterte er wahrheitsgemäß. Kaum dass er es ausgesprochen hatte, übermannte ihn wieder die Sehnsucht danach und Itachi lehnte sich abermals langsam nach vorne, wollte diese Lippen endlich fühlen und schmecken. „Aber … nein Moment.“ kam schon wieder eine Störung von dem Großen und er wurde nach hinten gedrückt. „Wieso?“ Diese Frage lag auch in dessen Augen, als er wieder hineinblickte. Diese Frage hallte in ihm, in seinem Kopf nach und fand eine einfache Antwort, einen einzigen Sinn, der auch sofort über seine Lippen kam. „Weil ich dich liebe ...“ Es war kaum mehr als ein Hauchen und doch in dieser Höhle mehr als deutlich hörbar. Eine wahre Flut aus Gefühlen übermannte sein Inneres, sein Herz flatterte und seine Augen fixierten wieder nur ein einziges Ziel an. Bevor er aber etwas machen konnte spürte er eine Hand in seinem Nacken, der ihn schnell nach vorne zog. Fast schon überrascht zog er die Luft hörbar ein, doch schon ließ er sich erleichtert fallen, ließ sich von diesem Kribbeln einlullen, der ihn umgab. Es fühlte sich einfach nur so unbeschreiblich schön an, so weich und warm, so herb und doch leicht süß und salzig, so viel mehr als seine Gedanken gereicht hätten. Sanft bewegten sich ihre Lippen, zart schmeckten sie sich gegenseitig und wurden immer leidenschaftlicher und beflügelter. Süchtig wurden sie scheinbar nacheinander. Zwei Hände vergriffen sich an Itachi's Shirt und zogen ihm dies hastig über den Kopf, was dazu führte, dass ihr Kuss unterbrochen wurde. Ihre Blicke trafen sich, sprachen Bände und er wusste, wie seine Antwort war, dass dies hier kein Experiment oder nur das Stillen einer Gier war, es war Liebe von beiden Seiten, es war aufrichtig und es war Realität. Nacheinander trachtend griffen sich nach dem anderen und vereinten wieder ihre Lippen. Der Uchiha glaubte sich auf der siebten Wolke zu befinden, so beflügelt war er gerade, besonders als er die feucht-heiße Zunge über seine Lippen spürte, wie sie seine Mundhölle regelrecht plünderte. Kisame war einnehmend, dominant und doch sanft und zärtlich zugleich. In diesem Moment kriegte er einfach nicht mehr genug. Sein Inneres heizte sich auf, als diese Leidenschaft ihn übermannte. Er wurde nach unten gedrückt und in diesen starken Armen gehalten, als ob er aus Glas wäre. Geborgen und erobert fühlte er sich gerade und tausende von Schmetterlingen ließen sein Bauch kribbeln. Doch dieses Gefühl wurde schon alsbald ausgeblendet, als ein leichter Schwindel von ihm Besitz ergriff. Er spürte nicht einmal den Boden unter sich, nur noch der Kiri-nin war da, nur noch seine Berührungen. Sein Herz schlug unkontrolliert und sein Atem ging schwer, was ihn zum Keuchen brachte, jedes Mal, wenn sich ihre Lippen kurz trennten. Seine Hände glitten entlang der Seiten und fühlten nebenbei den Verband, so suchten sie gierig nach dieser weichen Haut, die so blau schimmern konnte, besonders wenn dieser unter Wasser war. So oft hatte er diesen beobachtet, so oft hatte er sich gewünscht so berührt zu werden und jetzt wurde er regelrecht erobert, gar um den Verstand gebracht und das nur mit einem Kuss. Er spürte dessen Finger über seinen Körper gleiten, wie diese sanft über sein Hals strichen, weiter über die Brust und wie sie dort intensiv eine seiner Brustwarzen reizten. Die Hitzewellen verstärkten sich plötzlich und er bäumte sein Rücken leicht auf, drängte sich dem Gefühl entgegen. Alles an ihm wurde langsam träge und süchtig, er wollte viel mehr als das, wollte alles fühlen, alles wissen was noch kam. Fast schon widerwillig löste der Blauhaarige den Kuss auf, selber schwer atmend, und er hörte dessen tiefe und lustbelegte Stimme an sein Ohr. „Ich liebe dich auch … Itachi-san ...“ Er sah in dessen Augen, in diesen hellen und voller Ehrlichkeit gefühlten Augen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen und mit einer Hand glitt er über die Kiemen. Er hat es als kleines Kind schon faszinierend gefunden, das hatte sie über die Jahre hin nicht geändert. Ein Stöhnen entwich seinen Lippen, als Kisame sich mit der Hüfte an seiner rieb und er dabei merkte, wie erregt er bereits war. „Davon will ich mehr hören ...“ vernahm er abermals an sein Ohr, lustvoll, begehrend. Und nur zu gern kam er dieser Aufforderung nach. Immer stärker wurde das Reiben an seinem Becken, immer intensiver das Gefühl, das über die Beule in seiner Hose sich ausbreitete. Genussvoll schloss er seine Augen und krallte unbewusst seine Finger in den breiten Schultern, legte den Kopf leicht in den Nacken und gab sich komplett hin. Kisame küsste sich an seinem dargebotenen Hals lang, schien regelrecht jeden Millimeter seiner Haut auszukosten, alles zu berühren. Es fühlte sich an, als ob dessen Lippen und Hände überall gleichzeitig seinen Körper befühlten und reizten. Hitze, Lust und Leidenschaft durchströmten ihn unerbittlich und ließen ihn schwindeln, schwarz vor Augen werden. Vage bekam er mit, wie die brennenden Finger seine Hose und den Rest des störenden Stoffes entfernten, was ihm ein erleichtertes Stöhnen entlockte, da endlich etwas mehr Freiraum für seine Erregung geschaffen wurde. Doch da spürte er wieder eine Berührung, intensiv und einnehmend um sein Glied, der ihm den Verstand raubte. Aufbäumend stöhnte er in die Höhle hinein, hörte das Echo seiner eigenen Stimme und ließ sich von der Begierde, die darin zu hören war, weiter anstacheln. Alles an ihm kribbelte und war bis an die Haarspitzen mit Gier gefüllt. Weder Angst noch Reue spürte er, alles fühlte sich richtig an, es war das, wonach er sich die meiste Zeit über gesehnt hatte. Itachi spürte dessen heiße Zunge an seiner Brust, wie diese forschend und eingehend über seinen Bauch nach unten glitt und seine Atmung nur noch mehr beschleunigte. Seine Finger krallten sich jetzt in den dunkelblauen Haaren und zogen leicht daran, als sein Rücken sich abermals durchdrückte und seiner Kehle ein mehr als nur lustvolles Stöhnen herausbrach. Er spürte die komplette heiß-feuchte Mundhöhle seines Liebsten um seine Erektion, die Zunge, die diese umspielte und in den Wahnsinn trieb. Hitzewelle nach Hitzewelle jagte durch sein gesamtes Inneres, durchflutete ihn mit diesem immensen Begehren, dem er nicht mehr trotzen konnte und wollte. Seine blasse Haut glänzte bereits feucht in dem Lichtspiel der Flammen, während sich sein Körper unter der Last der Lust selbstständig wand und bewegte. Er bekam noch kaum Luft in seinen Lungen und hechelte danach, riss seine Augen auf, als er eine intensive Saugbewegungen an seiner Leibesmitte spüren konnte. Sein Mund war geöffnet aber es kam kein Laut über seine Lippen. Nur sein Körper erzitterte und bebte unter dieser Behandlung. Doch er spürte alsbald einen kühlen Hauch und fühlte, wie sich der Kiri-nin über ihn legte und ihn sanft in einem Kuss verwickelte, der ihnen immer wieder ein Keuchen entlockte. Ihre Zungen umspielten einander und er schmeckte etwas Herbes, wahrscheinlich sein eigener Lusttropfen. Der Gedanke erregte ihn noch mehr, während seine Hüfte sich gegen die zwei Finger drängten, die durch seine Rosette gedrungen waren und sich in sein Inneres wanden. Es war ein neuartiges Gefühl und es fühlte sich ungewöhnlich an und doch waren diese Bewegungen Verstand raubend. Sanft nur zogen sie sich zurück und glitten wieder langsam rein, weiteten ihn und entlockten ihn mehr und mehr Laute. Die Hände des Schwarzhaarigen glitten über dessen Körper, spürten den leichten Schweißfilm unter den Fingerkuppen und packten nach kurzer Zeit den knackigen Hintern an, krallten sich regelrecht in das feste Fleisch ein. Ein leises Knurren, das in einem unterdrückten Stöhnen überging war zu vernehmen und unwillig eher musste Itachi in dem Kuss hineingrinsen. Auch wenn dieser leicht zu reizen war dadurch, schien dieser Gefallen an den Berührungen zu finden, so machte er weiter mit dem leichten Massieren, während sich seine Beine erwartungsvoll um dessen Taille schlangen. Fast schon enttäuscht schaute er in den lustgetränkten Augen des Blauhaarigen, als die Finger aus seinem Hintern verschwanden, doch schon spürte er die großen Hände an seiner Hüfte, die leicht angehoben wurde und sich dann etwas Heißes, Hartes und nur zu Erfüllendes langsam in ihm schob. Beide stöhnten langgezogen auf, gaben sich der hitzigen Flut an Lust in ihnen hin. Der Uchiha krallte seine Finger in dessen Rücken und drängte sich diesem immer weiter entgegen, als dieser anfing in ihm zu stoßen. Immer fester wurde sein Inneres gefüllt, immer drängender, schneller, tiefer. Bis nach langer Zeit des Schwindels ein Punkt in ihm getroffen wurde, der ihn regelrecht Sterne sehen ließ. Sein ganzer Körper schien darunter zu erbeben und sein Oberkörper drängte sich dem Großen entgegen, während ein Schrei von ihm ertönte, der alle Gier in ihm verlauten ließ. Immer lauter vernahm er auch den tiefen Bass Kisame's, der ungehemmt stöhnte und sich in ihm bewegte, ihn nahm, ihn liebte. Er gab sich mehr und mehr hin, hörte nur ihre Stimmen, die von den Höhlenwänden hallten, spürte die Lust in ihm, die Stöße, den muskulösen Körper, der ihn in Arm hielt und fest an sich presste. Er fühlte sich geborgen, begehrt und ertrank in den Wellen seiner Leidenschaft, bis er sich komplett anspannte und mit einem lauten Schrei und einem letzten Aufbäumen sich zwischen ihnen ergoss. Seine Fingernägel zogen dabei tiefe Striemen über die freie Haut des breiten Rückens, den er immer noch festgehalten hatte. Der süße Schmerz spornte diesen an und Itachi spürte wie sich der Andere in ihm heiß kam, wie er darunter wohlig erschauderte. Lächelnd ließ er sich endlich entspannend zurückfallen und lag jetzt noch schwer atmend in den starken Armen des Schwertkämpfers. Er fühlte sich einfach nur noch glücklich, befreit … verliebt. Es war ein wundervolles Gefühl. Noch von der Ekstase erfüllt sah er in den hellen Iriden, die ihn bereits beobachteten und genau von denselben Empfindungen zu zeugen schienen. Sanft wurden ihm die Strähnen weggeschoben, die ihm ins Gesicht klebten und er füllte die sanfte Haut über seine Wangen streichen. Eine leichte Gänsehaut bildete sich dabei über sein gesamter Körper und er streckte seinen Kinn leicht nach oben, bettelte fast schon nach einem Kuss, der ihm liebevoll gewährt wurde. So zart und sanft, so gefühlvoll und vorsichtig wurde er geküsst, als ob er jede Zeit zerbrechen konnte. Sein Magen kribbelte und ihm wurde übel vor Freude. Seine zierlichen Arme schlangen sich um dessen Hals und zogen diesen fester nach unten, zogen diesen in einer Umarmung, die er am liebsten gar nicht mehr aufgelöst hätte. Beide hatten gar nicht bemerkt, dass es draußen aufgehört hatte zu regnen und bereits die ersten Sterne durch die Wolkendecke schienen. Kapitel 9: Kapitel 09: Ein lang ersehntes Treffen ------------------------------------------------- Seit einigen Stunden war die Sonne aufgegangen und streckte ihre heißen Strahlen nach den Landschaften unter ihr aus, hatte die Vögel aus ihren Nestern heraus gelockt, die nun zwitschernd umherflogen, und gab dem wolkenlosen Himmel die üblich pastelblaue Farbenpracht. Zwei Personen liefen über einen Pfad durch einen Eichenwald, der geradewegs zu Konoha-gakure führte. Sie hatten beide einen langen dunklen Kaputzenmantel an, der ihre Gestalt verhüllte und niemanden einen Einblick auf ihrer Identität verschaffte. „Bist du dir immer noch sicher?“ fragte der Größere der beiden besorgt, doch er bekam nur das unerwünschte Nicken. Nichts konnte Kisame tun, um seinen Partner davon zu überzeugen, dass das Schreiten dieses Weges gefährlich war. Also begleitete er Itachi weiterhin, würde mit ihm auch nach seinen Bruder suchen. Wovor es ihm etwas bangte, war das potenzielle Treffen mit Madara, denn er bezweifelte, dass sie trotz des Jahre langen Trainings eine Chance im Kampf gegen diesen hätten. Es war zum Haare raufen. Je länger der Uchiha von einem Kampf gegen seinen jüngeren Bruder redete, desto schlimmer wurde sein Bauchgefühl. Er konnte förmlich spüren, dass etwas Schlimmes passieren würde, wenn sie in dessen Heimat zurück kehren würden. Aber wenn sich der Uchiha was vorgenommen hatte, konnte nicht einmal er selbst ihm das wieder aus dem Kopf schlagen. Aber sie liefen weiter, setzten einen Fuß vor dem anderen, während ein seichter Wind durch die Baumkronen rauschte und diese zum Rascheln brachte. Eine leise Melodie der Natur war zu vernehmen, wenn man nur zu aufmerksam dieser zu lauschen versuchte. Im Hintergrund zwitscherten die Vögel um die Wette, während ab und an ein Busch raschelte, wenn sich ein Hase auf der Nahrungssuche bewegte. Die Sonnenstrahlen schienen durch das Dickicht der Blätter und ließen immer wieder dünne Säulen erschienen, die sich bewegten oder abwechselnd verschwanden und wieder auftauchten, sobald sich die Baumkronen bewegten. Immer näher kamen die zwei der Stadt und die Geräusche des Stadtgetümmels drangen bereits leise zu ihren Ohren. Über den Straßen liefen kreuz und quer einige Kinder, die lachend hintereinander rannen, einige Erwachsene in Gruppen oder alleine, die an den verschiedenen Ständen redend oder neugierig umherschauend standen, und jugendliche, Ninja in ihrer Ausbildung, die ihre freie Zeit genossen. Zwei verhüllte Gestalten bahnten sich ihren Weg zu einem Süßigkeitenladen, wo sich sich in aller Ruhe hinsetzten und ihre Bestellung nannten. Itachi hatte unbedingt darauf bestanden, dass sein Partner einmal von den Dango aus besagtem Laden probierte. Kisame hatte in all den Jahren gelernt, dass es kaum eine Süßigkeit gab, der sein Freund widerstehen konnte, am aller wenigstens den Dango, die dieser nun genussvoll vernaschte. Nebenbei schnappten sie einige Gesprächsfetzen von den anderen Gästen auf, die sich tuschelnd unterhielten, aber nah genug an ihnen saßen, um diese vollkommen zu verstehen. „Der Uchiha-Sprößling soll sich in den letzten Tagen ständig bei dem alten Versteck des Clans herumlungern.“ hörte man einen Mann schon fast verächtlich sagen. „Er scheint wirklich nur auf Rache aus zu sein.“ antwortete sein Gesprächspartner kopfschüttelnd. „Wer ihm den Floh ins Ohr gesetzt hat … ich meine, es gab keine eindeutige Indizien für einen Verrat.“ „Ich bezweifle eigentlich, dass sein Bruder noch lebt.“ Itachi zuckte bei den Worten unmerklich zusammen, was dem Haimenschen nicht entging, schließlich kannte er diesen gut genug. Der Mord an ihrer Familie lastete schwer auf dessen Herz und diese Last hatte sich über die Jahre hin nicht erleichtert, weswegen er wohl unbedingt darauf bestand, dieses Missverständnis zwischen ihm und Sasuke ein für alle Mal zu klären. Beide hofften darauf, dass dies ohne Kampf geschehen mochte. Der Langhaarige stand schweigend auf und schritt bereits aus dem Laden, während sein Begleiter ihm besorgt nach Draußen folgte. Mehrere Erinnerungen spielten sich schmerzlich vor den dunklen Augen, die zwar auf dem Boden gerichtet waren, aber dennoch leer drein blickten. Er hatte seinem kleinen Bruder immer wieder etwas kleines Beigebracht, dass er bereits in der Schule gemeistert hatte, immer wieder ein bisschen geholfen, wenn der Kleine darauf bestanden hatte. Die Freude, die in den kleinen Kindsaugen zu sehen war, hatte ihn immer zum Lächeln gebracht und ein friedliches Gefühl in ihm ausgelöst. Familie und Dorf waren Itachi immer wichtig gewesen, sogar oberste Priorität, dennoch ging der Wert seines kleinen Bruders darüber hinaus. Die Liebe, die er für diesen aufbrachte, sprenge viele Grenzen der Vorstellungskraft, weswegen es auch immens schmerzte, wie dieser heutzutage von ihm dachte. Er hätte seine eigene Familie verraten, seinen kleinen Bruder in Stich gelassen. Nie würde er solch eine Tat wagen, geschweige denn wahrlich vollbringen. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, so nervös war er wegen der kommenden Begegnung mit Sasuke. Kisame legte seinem Begleiter die Hand auf der Schulter und drückte diese sanft. Egal was geschah, er würde diesem beistehen und beschützen. Ein Gesicht voller Sorgen und Trauer hob sich leicht an, um in seinen weißen Iriden zu blicken. Es war herzzerreißend, wie viel Schmerz in den dunklen Augen zu sehen war, wie sie leicht glänzten von den zurückgehaltenen Tränen. Er konnte nur ahnen, was in diesem vorging. Die Vorwürfe, die er sich gemacht hatte, seitdem er die Wahrheit über Itachi wusste, stachen ihm tief ins Herz. Schließlich war er derjenige gewesen, der den Kleinen aus seinem Leben gerissen hatte, ohne darauf zu achten, was er eigentlich anstellte. Das Schwert zu kriegen war sein einziger Gedanke gewesen damals. „Hör auf dir Vorwürfe zu machen, Kisame. Du konntest nicht ahnen, dass meine Familie umgebracht werden würde. Das habe ich dir doch so oft gesagt.“ Der tiefe Bass der Stimme klang leicht verzerrt, als ob die Tränen nur schwerlich zurück gehalten wurden. Ohne weitere Worte zu verschwenden, zog er den zierlichen Körper an sich und umarmte ihn, schloss diesen in seinen starken Armen und hoffte einfach darauf, dass er ein bisschen von der Last nehmen konnte. Die kleinen Hände krallten sich zaghaft in seinem Mantel, nachdem diese in einer halben Umarmung auf seinem Rücken geglitten waren. Leicht zitterte der Kleinere, versteckte seinen Kopf an der breiten Brust vor ihm und ließ sich fallen, langsam und vorsichtig, doch er ließ es zu, ließ zu dass Kisame seine Last Stück für Stück von ihm abnahm, selbst wenn das Schlimmste wohl bevorstand. Nach Momenten, die wie kleine Ewigkeiten erschienen, lösten sie sich schwerlich voneinander und schritten aus dem Dorf raus. Es waren bei weitem nicht mehr so viele Menschen unterwegs wie bei ihrer Ankunft. Auch das Wetter hatte sich gewandelt. Mittlerweile zierten große Wolken den Himmel und drohten die Sonne komplett zu verdecken. „Es sieht nach Regen aus ...“ flüsterte Itachi, schritt weiter durch den dichten Wald in Richtung des alten Uchiha-Versteckes. Es war ruhig, kein Vogel traute sich noch, eine Melodie anzustimmen, kein Wind ließ die Bäume leise sprechen. Die Ruhe vor dem Sturm, eine unheimliche Ruhe, die wohl auf einen Schlag des Schicksals wartete. So viele Jahre vergangen, seitdem sich die zwei Brüder gesehen haben, so viel Schmerz und Frust waren gelitten worden und noch nicht überwunden. Zwei Personen, die unterschiedlich übereinander empfanden und einem Kampf nicht entkommen würden. Die alten Ruinen standen noch stolz im Grünen. Sie waren nun durch das Dickicht zu sehen, je näher die zwei Ninja diesen kamen, desto höher schien das Beton empor zu ragen. Sie erkannten endlich den offenen Eingang des ehemaligen Gebäudes, ein großes Tor ohne Tür, der in einem großen Saal führte, der heute wohl leer stehen müsste. Bevor sie sich aber mehr als zehn Meter annähern konnten, blieb der Uchiha stehen. „Kisame … ich möchte, dass du hier bleibst.“ Dieser sprach die Worte leise, aber bedacht aus. Er meinte es vollkommen ernst. Dennoch brachte Kisame nichts zustande, außer einem entgeisterten Ausdruck im Gesicht. Er sollte diesen freiwillig in Stich lassen? Wie sollte er diesen beschützen, wenn er gar nicht an dessen Seite stehen durfte? „... bitte.“ Leise nur seufzte der Blauhaarige. Was sollte er auch groß tun? Das war dessen Wunsch und den würde er auch erfüllen. „Na gut … aber ich werde einspringen, sobald es brenzlich wird.“ „Nein. Wie auch immer dieser Kampf enden wird, will ich dessen Bestimmung nicht ändern. Und sollte Madara auftauchen, so kannst du zur Stelle sein.“ Itachi ließ seinen Mantel auf dem Grasboden fallen und schritt vorwärts, ohne einen Blick nach hinten zu riskieren. Er würde sonst zurück kehren, kehrt machen und die Vergangenheit ihn immer wieder einholen lassen. Der Schwertkämpfer folgte diesem noch, blieb aber vor dem Eingang stehen. Er würde von dort den Kampf beobachten können, aber dennoch im sicheren Abstand sein. Er hatte immer noch ein richtig mieses Gefühl bei der ganzen Sache. Woher auch immer die Ahnung kam, aber er befürchtete das aller Schlimmste. Er sah wie dieser in dem Gebäude verschwand, immer weiter entschlossen schritt und ihn zurück ließ. So sehr hoffte er, dass sich diese Sturheit lohnen würde, dass nichts schlimmes passierte. Also blieb er bereit in der Nähe, mit sicherem Abstand, und beobachtete das Geschehen. Itachi setzte einen Fuß vor dem anderen und ignorierte sein zu schnell schlagendes Herz. Es war keine Zeit für Bedenken oder einen Rückzieher. Vor ihm hoben sich einige Treppenstufen aus dem Boden, angeschlagen und schwerlich zu begehen. Sie führten zu einem Sessel aus Stein, das einem Thron glich, auf dem eine Person saß. Sie saß da mit überschlagenen Beinen, die Arme auf den Lehnen gelegt. Die Augen waren tiefschwarz, blickten hasserfüllt auf, schwarz-blaue kurze Haare umrahmten sein blasses Gesicht und sie standen hinten teilweise ab. Ein weißes Hemd bedeckte sein Oberkörper, mit einer Schnalle an der Taille festgehalten, wo ein Katana angebracht war, und dazu hatte er eine dunkle weite Hose an. „Endlich tauchst du auf. Vor acht Jahren hattest du nicht den Schneid dazu … lieber Bruder.“ ertönte eine tiefe Stimme, die noch von der Jugend geprägt war. Angesprochener verzog beinahe das Gesicht schmerzerfüllt, mit so viel Verachtung wurden die eigentlich lieblich gemeinte Anrede ausgesprochen. „Sasuke … ich wurde in der Nacht entführt. Ich hab niemanden mit Absicht in Stich gelassen.“ versuchte es Itachi zu erklären, verzweifelt einem Kampfe auszuweichen. Doch der Blick auf ihn verhärtete sich, wurde gar wütend und er sah ein, dass er seinem Bruder nicht mit Worte wieder zur Gesinnung bringen konnte. Was hatte Madara nur getan … vor allem was hatte dieser vor? „Damit kannst du sonst wen überzeugen, aber ich war da … und du nicht!“ Wutentbrannt und doch beherrscht, stand Sasuke von seinem Thron auf und schritt langsam auf seinen Bruder zu. „Ich hoffe du hast jetzt nichts dagegen, wenn ich dich für den Tod meiner Familie bezahlen lasse ...“ Es tat im Herzen weh solche Worte zu hören, von der Person, die er doch so sehr liebte. Schließlich war dieser immer noch Itachi's kleiner Bruder, um den er sich so lange gekümmert hatte. Langsam zog der Jüngere sein Katana aus der Scheide. Die dünne Klinge ließ ihre einmalige Melodie erklingen, als das Metall über das Leder glitt. Ein kalter Schau lief über Itachi's Rücken, als er nur daran dachte, was jetzt auf ihn zu kam. Etliche Vorwürfe kamen wieder in ihm hoch. Wieso hatte er sich damals nicht getraut zu diesem zu gehen? Wieso hatte er nicht besser aufgepasst? Wieso konnte er nicht da gewesen sein? Einfach die Zeit zurückdrehen und das Ganze ungeschehen machen. Sein Brustkorb fühlte sich wie zugeschnürt zu, kaum bekam er Luft und jeder Herzschlag schmerzte. Mit einem Satz war Sasuke bei ihm und holte mit dem Schwert aus, traf jedoch auf die Klinge eines schnell gezücktem Kunai's. Nur noch die Waffen trennten sie voneinander, eine Distanz, die seit Jahren nicht mehr so kurz gewesen war. Kapitel 10: Kapitel 10: Erinnerungen und Missverständnise --------------------------------------------------------- ~Flashback~ Die Sonne schien hell am Himmel, keine Wolke vermochte das helle Blau zu verdecken und die Wärme konnte somit ungestört zu Erde wandern. Einige Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin und genossen den schönen Tag, so wie die meisten Bewohner von Konoha, die sich draußen tummelten, sei es, ob sie Einkaufen gingen oder sich einfach mit Freunden trafen. So waren zwei Brüder im Wald in der Nähe des Dorfes und spielten Verstecken. Sasuke suchte verzweifelt nach seinem Bruder, schließlich wollte er unbedingt gewinnen. Itachi hatte ihm versprochen, dass dieser ihn dann beim Trainieren helfen würde. Er wollte genauso stark werden wie sein älterer Bruder, wenn nicht sogar noch stärker. Aber war er wirklich wollte, war die Aufmerksamkeit seines Vaters. Dieser hatte nur Augen und Lob für den Älteren, aber nie ein Wort für den Kleinen übrig. Dennoch versuchte er mehr und mehr mit allem möglichen etwas zu erreichen, was sein Bruder mit Leichtigkeit schaffte. Ein Busch in seiner Nähe raschelte, was sein Blick dorthin lenkte. „Hab ich dich!“ rief er freudig aus und sprang direkt hinter dem Grün, wo aber nur ein Hase erschrocken davon hoppelte. „Oh …“ Sasuke seufzte enttäuscht und sah sich wieder im Wald um, suchte nach irgendwelchen Spuren oder Indizien. Er sprang auf einen Ast hoch und sah sich um, hoffte auf eine besseren Sicht. Da entdeckte er ein helle Stück Stoff, das hinter einem Baumstamm ragte. Das musste er sein! Mit einem Grinsen im Gesicht sprang er wieder auf dem Boden und lief auf die entdeckte Stelle zu. „Jetzt hab ich dich aber!“ rief er schon und erreichte kurz darauf den Baum,wo sich Itachi mit einem Lächeln auf den Lippen umdrehte. Der Kleine freute sich immens und lief so schnell er konnte auf diesen zu. Kurz bevor er diesen erreichte, nahm der Ausdruck in dessen Gesicht etwas Amüsiertes an und er formte ein Fingerzeichen. „Tut mir Leid, wir sehen uns Zuhause, Sasuke.“ und die Gestalt vor ihm löste sich in einer kleinen Wolke auf. „Schattendoppelgänger? Das ist doch unfair …“ schmollte der Kleine rum und lief dann nach Hause. Das hieß dann wohl, dass es kein Training geben würde. Dennoch beeilte er sich, um nach Hause zu kommen, denn es gab bald Abendessen. Am nächsten Tag waren die zwei Brüder am See, Itachi hatte sich doch überreden lassen und wollte mit ihm üben. Sie standen beide auf einem Steg, der Richtung Westen gebaut war. Der See war ruhig, kaum ein Windhauch berührte die Natur und brachte sie zum erzittern. Der ältere Uchiha formte bereits Fingerzeichen, während er genauestens beobachtet wurde, führte zwei Finger an seinen Lippen und fing an zu 'pusten'. Der einzige Unterschied war, dass statt Luft Feuer herauskam, das sich in einer großen Kugel über dem Wasser ballte. Mit aufgerissenen Augen und offenem Mund bestaunte Sasuke das Werk seines Bruders. Er wollte es ebenfalls so hinkriegen, damit er auch einmal von ihrem Vater zu hören bekam, dass dieser Stolz auf ihn ist. Wenn man das Goukakyuu no Jutsu meisterte wurde man als Mitglied des Clans angesehen. Dennoch war es etwas schwer für den Jungen überhaupt ein ansehnliches Ergebnis zu vollbringen. Itachi jedoch hatte genug Geduld mit ihm, achtete darauf, dass er sich nicht verletzte und vor allem nicht überanstrengte, denn nach einigen Versuchen, die nicht besonders geglückt waren, wollte er dennoch, dass sie nach Hause gingen. Dieser musste seinen jungen Bruder regelrecht verschleppen, so sehr wehrte er sich. „Sasuke, jetzt komm schon. Morgen ist auch ein Tag.“ „Versprichst du mir, dass du mir morgen auch hilfst? Biiiitte!“ „Ja natürlich.“ bekam er die Antwort mit einem Lächeln geschenkt. So hüpfte er regelrecht fröhlich nach Hause, hielt die Hand seines älteren Bruders fest und freute sich darüber jemanden zu haben, der immer für ihn da war, egal was passierte. Sie würden immer zusammen bleiben, dessen war er sich sicher. Dennoch war es anders gekommen, gerade in dem Augenblick, wo Sasuke ihn wohl am ehesten gebraucht hatte. Er war ein Mal am falschen Ort zur falschen Zeit und es hatte alles geändert, natürlich nicht ganz ohne Madara's Zutun. Mit einem Ruck stieß er sich von seinem Bruder ab und landete behände einige Meter weiter hinten, verlor sein Ziel dabei nicht aus den Augen. „Sasuke, bitte hör mir zu!“ „Nein! Von dir habe ich genug gehört! Egal was du sagst, kann nur gelogen sein.“ So stur kannte er seinen lieben kleinen Bruder doch zu gut, aber dass er so geblendet war, das hatte er nicht erwartet. Irgendwie musste er diesen zur Vernunft bringen und leider gab es nur einen einzigen Weg. Er aktivierte seine Sharingan und gleich darauf seine Mangekyou Sharingan und fixierte diese auf sein Gegenüber. Kurz daraufhin befanden sich beide in seiner Welt, dem Tsukuyomi. Sasuke war an einem Kreuz gefesselt und sah seinen Bruder entgeistert an. „Lass mich los!“ Die Gefühle schienen mit den Kleinen durchzugehen. Er war sichtlich wütend und erzürnt und das einzige, woran dieser wohl dachte, war der Tod seines einst geliebten Bruders. Itachi hingegen war ganz ruhig, beherrschte sich und sah Sasuke direkt in die Augen. „Was hat dir Madara erzählt?“ fragte er diesen, der nun die Augen überrascht aufriss. „Woher-“ „Beantworte einfach die Frage, Sasuke!“ „... dass du abgehauen bist und alles gewusst hast. Du hast uns alle dem Tod überlassen!“ Kurz schien die Scheinwelt um sie zu wackeln, doch es war nur ein Augenblick. „Das stimmt nicht …“ sprach der Ältere nur leise. Seine Stimme klang bei weitem nicht so gefasst, wie er eigentlich erschien. „Lügner! Und überhaupt, woher weißt du von Madara … Antworte!“ „Ich … war da gewesen, als er dich mitgenommen hatte. Ich wurde entführt bei dem Zwischen im Gefängnis! Kurz nach dem Mord kam ich wieder, um nach dir zu sehen … ich hatte keine Ahnung!“ „Lüg' nicht! DU bist an allem schuld!“ „Du glaubst eher einem fremden Mann, der vor Jahren tot sein müsste, als deinem eigenen Bruder?“ Itachi's Stimme brach bereits, er konnte seine Trauer kaum noch in Zaum halten. Kalte Finger griffen nach seinem Herzen und drückten mit jedem gehässigen Wort von Sasuke immer weiter zu. „Weil er wenigstens da war, im Gegensatz zu dir!“ Die Worte trieften geradezu vor Verachtung und jedes dieser stieß wie ein heißer Dolch in seiner Brust. Ein Kampf war wohl nicht zu vermeiden, so ungern er seinem eigen Fleisch und Blut weh tun könnte. Doch bevor er noch etwas machen konnte, löste sich sein Tsukuyoumi auf, doch nicht mit seinem Zutun. „Was …-“ Itachi sank auf dem Boden und atmete schwer. Die Illusion wurde mit Gewalt gelöst, was für ihn unerklärlich war. Nur jemand, der dieselben Augen besaß wie er selbst, vermochte dieser Technik zu trotzen. Und die Mangekyou Sharingan aktivierte man nur, wenn man die Person töte, die man als seinen besten Freund empfand. Madara konnte seinen kleinen Bruder doch nicht bereits zum Töten bewegt haben. Das konnte einfach nicht wahr sein. Doch was er sah sprach Bände. Die Sharingan seines Gegenübers veränderte sich zu einer einzigartigen Form. Dieser atmete ebenfalls schwerlich, raffte sich aber schnell wieder auf und ließ seiner Wut scheinbar freien Lauf. Eine violette Aura bildete sich um ihn herum, die langsam Gestalt annahm. Ein Rippengerüst umgab Sasuke's Körper und wuchs weiter, bildete eine Rüstung, und zwei Arme mit Bogen und Lanze. Kein Irrtum, es war das berühmt berüchtigte Susano'o, das dieser gemeistert hatte. Itachi schaute vorerst nur entgeistert bei der Erweckung, doch langsam nahm Entschlossenheit von ihm Besitz. Er stand auf, während er sein eigenes Susano'o erweckte und nahm den Kampf endlich auf. Er war unausweichlich und es tat mehr als nur weh, doch alle Vernunft war aus jenem entwichen. Sasuke ließ den Boden spannen und schoss bereits auf ihn, was er jedoch mit seinem Schild abwehrte. Das Problem bei dieser Technik war, dass sie Unmengen an Chakra kostete. Sie beide waren bereits erschöpft und sein kleiner Bruder war nicht gewillt aufzugeben. Nichts würde er tun, er würde nur abwehren und doch würde das zu viel werden. Immer wieder kamen große Pfeile auf ihn zugeflogen, die er erfolgreich abwehrte und damit die Wut weiter anfachte, aber auch seine Kraft verbrauchte. Nach immer mehr werdenden Angriffen spürte er, wie sein Susano'o sich langsam aber sicher auflöste, parallel zu seinem Gegner, der langsam seine Grenzen erreichte. Doch Sasuke gab nicht auf. Obwohl er dieses Jutsu nicht mehr aufrecht erhalten konnte, aktivierte er eine weitaus gefährlichere Technik. Langsam sickerte Blut aus dem rechten Auge und ein gefährliches Wort wurde ausgesprochen: Amaterasu. Itachi sah die schwarze Flamme auf ihn zukommen, doch er konzentrierte sich bereits darauf, dass diese langsam aber sicher ausgelöscht wurde, trotz dem immer weiter nachkommenden Nachschub. Er atmete schwer, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Als dieser Angriff sein Ende fand, sah er seinen Bruder auf den Knien sinken, dennoch den erzürnten Funken in den dunklen Iriden. Die Sharingan waren deaktiviert, seine eigenen ebenfalls. Er spürte seine Glieder kaum noch, sie wogen nur schwer, zwangen ihn regelrecht zu Boden, doch er gab noch nach. Der Langhaarige konnte nur sehen, wie Fingerzeichen geformt wurden, die er nachahmte. Er wusste ganz genau, was auf ihn zukommen würde. Sein letztes Chakra floss in dieser Technik ein, genauso wie bei Sasuke auch. Es war das letzte, was sie tun würden. Beide führten synchron zwei Finger zu den Lippen und stießen die heiße Luft hinaus, die sich jeweils zu eine riesigen Flammenwucht entwickelte. Diese trafen aufeinander und kämpften um die Oberhand. Die Grenze zwischen ihnen wurde ständig hin und her geschoben, doch keiner vermochte wirklich die nötige Kraft aufzubringen, um wahrlich zu obsiegen. Die vermoderten Wände um ihnen herum wurden beleuchtet von der Feuerkraft des Goukakyuu no Jutsu. Die Luft roch rauchig, wurde beinahe erstickend und Hitze verbreitete sich. Nach einigen Augenblicken jedoch war das gleißende Licht fort, die Flammen schwanden und beide sanken komplett auf dem Boden. Der Ältere stütze sich auf seinen Händen und schaute noch nach vorne, sah seinen geliebten Bruder auf dem Boden zusammenbrechen. Sein Chakra war komplett verbraucht, das bedeutete seinen Tod und obwohl das so klar und deutlich war, obwohl dieser so viel Hass aufgebracht hatte, konnte Itachi dieses einfach nicht erwidern. Er konnte kaum glauben, dass Sasuke jetzt sterben sollte und auch noch mit den Gedanken, dass sein Bruder die gesamte Familie in Stich gelassen hätte. Heiße Tränen liefen ihm über die Wangen, während er daran dachte, was er diesem mal versprochen hatte. ~Flashback~ Nach dem Training saßen die Gebrüder auf der Terrasse und beobachteten den Sonnenuntergang. Dieser tauchte den Himmel in einer feurigen Farbenmischung, das die Natur regelrecht zum Leuchten brachte. Es war ein wunderbares Schauspiel, das die beiden vor Augen hatten. Sasuke jedoch sah eher besorgt aus, bedrückt sogar. „Was ist denn los?“ fragte Itachi ihn lächelnd. „Naja … du fängst doch bald die Ausbildung an … was ist, wenn du da keine Zeit mehr hast?“ Der Kleine schmollte ein bisschen und sah weg, wollte die Antwort eigentlich nicht wissen. „Sasuke, ich sage dir mal was. Egal ob ich Zeit für dich haben werde oder nicht, oder ob ich hier sein werde oder nicht. Ich bin dein Bruder und ich werde immer für dich da sein,egal ob ich ein Hindernis sein werde, das du überwinden musst.“ Er bekam die kleinen Glubschaugen zu sehen, was ihn zum Schmunzeln brachte. Mit einer Hand durchwuschelte er die bereits abstehenden Haare sanft und lächelte breit. „Dafür sind Brüder da und ich werde dich für immer lieben.“ Gerne hatte er sich an diesem Augenblick erinnert, doch jetzt, im Angesicht des Todes seiner Bruders, trieb ihm diese Erinnerung nur weiter die Tränen in den Augen. Sie brannten und flossen hinab, tropften auf dem kalten Steinboden. Er konnte nichts dagegen tun, konnte diesen nicht mehr retten, was hatte es dann für einen Sinn, weiter durchzuhalten? Er spürte Kälte durch seine Venen laufen, wie sie langsam aber sicher Besitz von ihm ergriff. Ihm schwindelte und er konnte sich kaum noch bei Bewusstsein halten, doch er wollte es, wollte sich aufraffen, um sicher zu gehen, dass sein Bruder tot war. Doch sein Körper war beim Zusammenbruch, streikte und gehorchte ihm nicht mehr. Dennoch … vielleicht würde er es noch schaffen. Kapitel 11: Kapitel 11: Ein Tod zu viel --------------------------------------- Draußen war alles ruhig, Wind gab es nicht, so war die Natur still, schien, als ob sie den Atem anhalten würde. Immer mehr dunkle Wolken spannten sich über den Himmel aus, verdeckten die Sonne und ließen die Wärme abklingen. Die Bäume ragten fast schon königlich in die Höhe und umgaben die alte Tempelruine. Kisame hatte sich am Eingang versteckt, lugte hinter einem Stück Mauer hervor, sah der Auseinandersetzung zu. Kaum hörte er die Wortfetzen, denn der Schauplatz war recht weit von ihm entfernt. Er konnte sehen, wie sich die zwei gegenüber standen und einfach nur anblickten. Wahrlich, es geschah nichts, weder sagten sie etwas, noch regten sie sich. Es war unheimlich diesen zuzuschauen. Ein kühler Windhauch wehte zu ihm herüber, trug eine leichte Spur an Regenduft und ließ ihn erahnen, dass sich wohl ein Sturm näherte. Leise raschelten nun die Baumkronen, die Grashalme beugten sich sanft gen Boden und spielten ihr stilles Lied. Langsam wurde es etwas dunkler, graue Wolken ersetzten die weißen und nahmen mehr vom Licht weg. Die weißen Iriden beobachteten das scheinbar angehaltene Szenario mit einer ungestillten Neugier und Sorge. Plötzlich kam Bewegung in der Szene und er sah wie beide Kontrahenten auf den Boden schwer atmend sanken. Der Gesichtsausdruck von Itachi schien ratlos zu sein, sogar sehr besorgt und verwundert. So wie es aussah hatte dessen Bruder das aufgerichtete Tsukuyomi aufgelöst. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Kalt lief es Kisame den Rücken runter, als er das dunkle Chakra spüren konnte. Er hatte keine Fähigkeiten eines Suchertyps, dennoch konnte er die Kraft spüren und die war unverkennbar. Oft hatten Itachi und er trainiert mit ihren eigenen Techniken, so kannten sie die Stärken und Schwächen des anderen. Doch dadurch war er in Berührung mit einer gefährlichen Technik gekommen. Einer Form von Chakra, die eine immense Stärke besaß und eine Furcht einflößende Form hatte. Er hatte es nur einmal zu Gesicht bekommen, denn es kostete Unmengen an Kraft und es zerrte an der Sehfähigkeit. Die violette Aura umgab den vergleichsweise kleinen Körper Sasuke's, schützte ihn in der Brust der sich bildenden Figur. Sein Susano'o hatte einen großen Bogen und eine Lanze als Bewaffnung. Ein wütender Schrei erklang bei der Aktivierung des Jutsu, der unheimlich von den Wänden widerhallte. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen gesamten Körper, als er beobachtete, wie Itachi ebenfalls sein Susano'o bildete. Die Aura, die beide versprühten, war dunkel, zerreißend und füllte ihn mit Sorge und einer schrecklichen Vorahnung. Die zwei waren sich ebenbürtig, denn sie hatten dieselben Augen und scheinbar auch dasselbe Training. Sie waren auf denselben Stand, auch wenn Kisame wusste, dass sein Schützling besser analysieren konnte und nichts seinem Auge entging. Nichts desto trotz wehrte dieser nur ab. Jeden Angriff wusste er entweder zu entgehen oder zunichte zu machen, aber zurückgreifen tat er nicht. Letztendlich konnte Itachi seinem kleinen Bruder nicht weh tun, egal wie gut er sich darauf vorbereitet hatte. Nach unzähligen Angriffen wurden beide Susano'o immer schwächer und verloren langsam ihre Form, bis sie sich komplett zurückentwickelten. Beide knieten wieder auf den Boden und schnappten erschöpft nach Luft. Schnell raffte sich aber der Jüngere auf und sprach ein ihm ebenfalls bekanntes Wort aus. Die Flamme des Amaterasu war so gut wie unlöschbar, außer man besaß die richtigen Augen, so hatte diese nicht lange Bestand gegen seinen Schützling. Komplett von allen Kräften verlassen sanken beide zu Boden und blieben liegen, doch sie atmeten weiter. Wahrscheinlich besaßen sie kaum noch Chakra. Das war ganz und gar nicht gut. Ob er jetzt eingreifen sollte? Er tat es nicht, Itachi's Worte hinderten ihn daran, seine Ehre. Es war eine Sache zwischen den Brüdern, Kisame hatte sich nicht einzumischen. Er konnte einfach nur wie erstarrt zusehen, wie beide wohl zu Grunde gingen. Beinahe dachte er schon, es sei vorbei, doch da stand Sasuke wieder auf, wild entschlossen einen weiteren Angriff zu versuchen. Ein Donner über ihnen war zu hören und Regen prasselte herunter. Die Decke gab es bei diesem Gebäude nicht mehr, so hörte man die Wassertropfen leise auf dem Steinboden fallen. AM Anfang waren es nur vereinzelte Tropfen, doch sie häuften sich, je mehr der kleine Uchiha vorwärts kam. Dieser sammelte sein Chakra in den Füßen und erklimmte in wenigen Augenblicken eine verfallene Mauer und blickte zum Himmel. Über ihn hatten sich viele schwere dunkle Wolken gesammelt und blitzen was das zeug hielten. Er erhob einen Arm gen Himmel und schien seine Kraft auf diese Blitze zu übertragen, denn sie wurden stärker, sammelten sich zusammen und formten sich zu einem Biest, das donnerte, dass einem die Ohren abfielen. Die Augen des Schwertmeisters weiteten sich überrascht. So viel Chakra besaß dieser noch? Der Angriff würde kaum Spuren hinterlassen. „Diesen Angriff wirst du nicht überleben, Brüderchen.“ sprach dieser noch verächtlich aus bevor er den Arm sinken ließ. „Kirin!“ hieß das gefährliche Tier, das nur aus Blitzen bestand, der nun auf Itachi zuraste, der auch nur erstaunt aufblicken konnte. Hell war es, da konnte man kaum noch hinschauen, denn das grelle Licht tat in den Augen weh. Als esauf den Boden auftraff wurde alles in dem weißen Schein gehüllt und Kisame presste seine Hände auf den Ohren und kniff die Augen instinktiv zu. Ein lauter Donner war zu hören, der einem den Gehörgang regelrecht sprengte. Sasuke fiel vornüber und landete hart auf den Boden, doch das verschwand schon aus den Gedanken des Blauhaarigen, sobald er es sah. Itachi war für ihn wichtiger. Der Hall des Knalles ließ langsam nach und die letzten Trümmerteile fielen klirrend auf dem Boden, rollten davon und blieben irgendwann stehen. Die Ruine wurde durch diese Explosion noch mehr zerstört, kaum noch ein Stein stand noch auf den anderen, da hatte Kisame noch Glück gehabt, dass er sich hinter der richtigen Wand versteckt hatte, die noch recht gut Stand gehalten hatte. Als er sich traute, endlich auf das Szenario zu blicken, das sich ihm bot, konnte er kaum seinen Augen trauen. Der Boden was größtenteils verkohlt und schwarz gefärbt und die zwei Brüder lagen reglos auf der Erde, einige Meter voneinander entfernt. Er konnte seinen Augen kaum glauben, er wollte es nicht wahr haben, er wollte es einfach nicht akzeptieren. Gerade noch so konnte er sich dazu überwinden, einen Fuß vor dem anderen zu setzen, um überhaupt zu Itachi zu kommen. Der Kampf war für beide verloren, schlimmstenfalls für alle drei. Wieso nur hatte das passieren müssen? Wieso hatte es zum Kampf kommen müssen? Sollte das das Schicksal des beiden sein? Langsam bewegte er sich auf seinen Geliebten zu und sah immer noch keine Regung in dessen Körper. Nach unendlichen Augenblicken war er bei diesen angekommen und sank kraftlos auf den Knien. Das schöne Gesicht war zur Seite gerichtet, reglos, blasser denn je. Der Mantel war zerfetzt, verkohlt und schmutzig, so wie auch der Rest der Klamotten. Die langen dunklen Haare lagen offen verstreut auf Körper und Boden, waren voller Staub und durcheinander. Wieso geschah das gerade? Er konnte und wollte nicht verstehen, was gerade passierte. Sanft und zittrig packte er dessen Schulter an und drehte ihn auf den Rücken, legte diesen halb auf seinen Schoß. Zärtlich, als wäre dieser wach und nur schwer verletzt umarmte er diesen, drückte ihn an sich und wiegte ihn leicht. Dessen Körper fühlte sich kalt an, so kalt, dass er dachte, es würde auf ihn übergreifen. Eine innere Kälte eher griff von seinem Herzen Besitz, umgriff sein Herz und drückte gnadenlos zu, wollte ihn zum Ersticken bringen. Schwerlich und bebend schnappte er nach Luft, während sich sein Sichtfeld trübte und ihm immer klarer wurde, dass es kein schlafender Zustand war. Immer stärker realisierte er, dass dieser nie wieder die schwarzen Augen öffnen würde, nie wieder lächeln würde, nie wieder lachen oder sprechen. Es endete hier, ihre gemeinsame Reise. Ihre Übereinkunft war hier beendet, doch das tat nichts mehr zur Sache. Das einzige, was er sich wünschte, was Besitz von seinen Gedanken ergriff, war dass dieser wieder Atmen sollte. Er sollte sich wieder bewegen, wieder etwas sagen, ihm sagen, dass er noch lebte und nicht so reglos in seinen Armen liegen. Mit zugekniffenen Augen dachte Kisame an ihren gemeinsamen Momenten, an den schönen Gefühlen, die elektrisierend durch sein Körper sich ausgebreitet hatten. Er dachte an damals in der Höhle, als er verletzt war und sie sich einander genähert hatten, als sie sich ihre Liebe gestanden hatten und daran glaubten, dass alles gut werden würde. Doch jetzt war Itachi nur leblos. Nichts regte sich mehr, seine Lider blieben zu, seine Lippen nur dezent zu einem letzten Lächeln geformt, seine Haut kalt und kalkweiß. Wenn er nur eingegriffen hätte, wenn er sich doch getraut hätte trotz den Worten Itachi's zu helfen. Aber es hatte nur zugeschaut, wie das Leben langsam aus ihm schindete und endgültig aus ihm verschwand. Es war zu ende. Kapitel 12: Kapitel 12: Epilog ------------------------------ Stolz noch ragten die Ruinen empor und die Natur drum herum hielt beinahe den Atem an. Fern nur erklang das leise Zwitschern eines Vogels, einsam in der Stille hinein. Der Regen hatte sich langsam, aber sicher gelegt und nur noch vereinzelt tropften kleine Wassertränen von den Baumkronen herab. Kisame hielt noch den toten Körper seines Freundes und Geliebten in den Armen und versuchte alles, um nicht die Kontrolle über seiner Trauer zu verlieren. Er hatte immer noch nicht richtig realisiert, dass Itachi tot war, dass dieser wahrlich nie wieder die Augen öffnen würde. Sanft strich er diesem die verirrten Haarsträhnen aus dem Gesicht, das immer noch so schön und so perfekt aussah. Das Blut, das vom Regen verwischt war, stand im direkten Kontrast mit der Blässe, die seine Haut weißer als sonst machte. So sehr wünschte er sich, dass das alles hier nicht wahr wäre, dass er das bezaubernde Lächeln auf den Lippen sehen konnte, dass er dessen Wärme wieder spüren konnte. Er wollte einfach nicht akzeptieren, dass er all das den Rest seines Lebens nicht mehr haben würde. Das konnte er nicht wahr haben. Der Frust ergriff eisig sein Inneres und versuchte es elendlich zu zerquetschen. Ihm bleib kaum noch Luft zum Atmen, sodass er glaubte, dass er jede Zeit seine Selbstbeherrschung verlieren würde. Ehe er sich's versah, löste sich die Leiche in seinen Armen in schwarzen Krähenfedern auf. Da er den Körper fest an sich gedrückt hatte, schnellten seine Arme zu ihm. Er war noch gar nicht aus seiner Trance erwacht, dennoch merkte er, dass etwas fehlte, realisierte, dass Itachi für immer weg war. Jedoch fühlte er sich plötzlich beobachtet und die Bewegung der Wolken erregte seine Aufmerksamkeit. Die Wolkendecke öffnete sich einen Spalt breit und die Sonne schien durch, ließ ihre leuchtenden Arme zu Boden auf einem umgefallenen Teil der Mauer erstrahlen. Er folgte mit den Augen der Säule an gebanntem Licht bis diese auf einer Silhouette fiel, die ihm nur zu bekannt vorkam. Niemand anderes als Itachi stand auf dem Felsen und schaute ihn an. Was ihm auffiel, war, dass ein Auge geschlossen war. Doch das einzige, was er tun konnte, war überstürzt aufzustehen und auf diesen zuzulaufen. Fest und erleichtert umarmte er diesen und drückte ihn an sich. Freudig spürte er die zarten Hände sich in seinen Kleidern krallen und festhalten. So sehr sich Kisame auch immer fern von anderen gehalten hat, so glücklich war er, diesen wieder sehen und berühren zu können. „Wie … ist das möglich?“ Er war sich sicher gewesen, dass der Uchiha tot war. Kein Puls, keine Regung, nichts. Und doch stand dieser noch atmend vor ihm, wieder dieses zauberhafte Lächeln auf den Lippen. „Izanagi … eine alte Technik meines Clans … der einem ermöglicht den Zeitpunkt des eigenen Todes umzukehren …“, murmelte Itachi. Mit jeder Sekunde wich die Anspannung aus dem zierlichen Körper und er gab sich der festen Umarmung hin. Viele Fragen schwirrten durch seinen Kopf, doch der Blauhaarige stelle sie nicht. Er sagte kein einziges Wort, sondern hielt den Kleineren an sich gedrückt, aus Angst, er könne diesen abermals verlieren. Egal, was er noch nicht verstand, es blieb genug Zeit, damit ihm dies erklärt wurde. Jetzt hielt er an seiner Freude fest, spürte das aufregende Gefühl durch seine Ader fließen und merkte nur am Rand seiner Wahrnehmung, dass sich der Himmel sich mehr und mehr lichtete, die Sonne ungehindert zu Boden schien und die Luft wieder angenehm aufwärmte. ~°~ Leise zwitscherten die Vögel und die warme Luft strich sanft durch die fülligen Baumkronen des Waldes, der sich um Konoha ausgebreitet hatte. Außerhalb dieser Mauern breitete sich der Duft von gebratenem Speck und Eiern, der aus einer Hütte in der Nähe des Dorfes kam. Kisame saß bereits in der Küche und wartete auf die Person, die er einstmals für immer verloren geglaubt hatte. Itachi kam mit einem leicht verschlafenen Blick, seine Haare waren noch etwas durcheinander und offen, jedoch sog er genussvoll den Frühstücksduft und lächelte leicht, während er sich am Tisch hinsetzte. Eine selige Ruhe legte sich um das Herz des Blauhaarigen. Auch wenn man ihm das schwer anmerken konnte, diese Ruhe hatte er gerne in seinem Leben. Nach dem unglaublichen Brüderkampf vor einem Jahr, hatte sich so einiges geklärt. Das Izanagi wurde von dem Uchiha nur angewendet, weil dieser gespürt hatte, dass Sasuke's Leben kein Ende gefunden hatte. Und er hatte recht behalten. Dieser kam mit nur einer Boxershorts bekleidet nach unten und zerstrubelte sich die Haare mit einer Hand. All die Blessuren waren vergangen und auch seine Meinung über seinen älteren Bruder hatte sich geändert. Irgendwann hatte er seinem eigen Fleisch und Blut doch geglaubt und hat sich der Manipulation Madara's entzogen. Es war eine unglaubliche Erleichterung, als die letzten der Familie doch wieder eine wurden, statt auf erfundenen Vorwürfen zu beharren. Auch waren sie nicht direkt wieder in Konoha eingezogen, auch wenn diese sie ohne Anklage wieder aufgenommen hatten. Itachi und Sasuke waren die Überreste eines Clans, das eh nicht ohne Vorwürfe betrachtet wurde. Hier draußen hatten sie ihre Ruhe, waren ihrer Heimat dennoch nahe. „Dobe, kommst du endlich nach unten?!“, rief der junge Uchiha und lehnte sich an der Arbeitsplatte und wartete auf die zwei Brotscheiben, die gerade geröstet wurden. „Nenn' mich nicht so, echt jetzt!“ Ein Junge selben Alters kam die Treppen heruntergepoltert, mit einem schwarzen Shirt mit einer orangenen Spirale auf der Brust und einer Boxershorts bekleidet. Dessen Haare waren kurz, blond und standen in allen Richtungen ab. Naruto war sein werter Name und es handelte sich sowohl um einen guten Freund, als auch Geliebten von dem kleinen Bruder. Er war laut, sehr gesprächig und lebhaft, aber dennoch sympathisch und gehörte mittlerweile zu ihrer kleinen Familie. An sich wurde vieles geklärt. Nur eine Sache bliebt unbeantwortet: was Madara überhaupt gewollt hatte? Schließlich war es nicht abzusehen, dass dieser wohl Schuld an der Auslöschung eines ganzen Clans war. Dennoch hatten sich gar nichts mehr von diesem gehört oder gesehen. Es blieb als ein dunkler Hintergedanke zurück, der aber die momentane Idylle nicht zu zerstören vermochte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)