Sleeping Sun von Kisa-kun ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 04: Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ---------------------------------------------------------------- Still schienen die Sonnenstrahlen durch das Blätterdickicht und ließen die Umgebung der Lichtung grünlich erscheinen. Ein süßer Blumenduft schwirrte durch die Luft, da ab und an ein Windhauch über die geöffneten Blüten, die in bunter Farbenpracht über den Boden gestreut nach oben ragten, strich. Leise raschelten die wabernden Baumkronen und das tänzelnde Gras, begleiteten so das fröhliche Singsang der Vögel in der Nähe. „Eine Waffe?“ fragte eine kindliche Stimme etwas ungläubig. „Nicht nur irgendeine … Samehada ist wohl das gefürchtetste der sieben Meisterschwerter.“ antwortete eine tiefe Stimme, die unverkennbar Kisame zuzuordnen war. „Was kann sie denn?“ Sein kleiner Begleiter war eindeutig neugierig und stellte häufig Fragen, die nicht immer von der angenehmen Sorte waren, zumindest nicht für ihn. Aber sein Schweigen schien für diesen in dem Moment genug zu sein, vorerst. Schließlich würden sie nicht allzu lang gemeinsam unterwegs sein, nur so lange es nötig war. Immerhin schien der Kleine doch recht talentiert zu sein, so dürfte es nicht zu lange dauern, bis sie ihre Fähigkeiten aufeinander abgestimmt hatten. „Dieses Schwert hat sie Fähigkeit, das Chakra der Gegner zu absorbieren und ihrem Besitzer zuzufügen. Derjenige, der diese Waffe führt, wird immer stärker als seine Feinde sein.“ erklärte der Blaue, während er die Klinge des Katana polierte, sich aber eine andere Waffe in seinen Händen vorstellte. „Und wie willst du es denn an dich bringen?“ Natürlich zweifelte Itachi die Fähigkeiten seines Begleiters nicht an. Er hatte ihn beim Training vor zwei Tagen beobachtet. Trotzdem wurde er von den ANBU überwältigt und gefangen genommen. „Samehada hat ein Eigenleben … und es gehorcht nicht jedem. Fuguki, seinem jetzigen Besitzer, allemal nicht.“ Er hörte mit der Arbeit an seinem Katana auf und schob dieses in der dafür vorgesehenen Scheide, die neben ihn auf dem Gras lag. „Und du denkst, dir wird es gehorchen?“ „Ich bin da zuversichtlich ...“ Seine hellen Iriden fixierten den Kleinen vor sich. Langsam sollten sie ihre Kampfstile anpassen. „Lust auf etwas Training?“ Ein Lächeln und ein Nicken kriegte er zur Antwort und sie standen beide auf, räumten ihre Sachen wieder ein und liefen zu einem See in der Nähe. Die Sonne ließ die ruhige Wasseroberfläche leicht glänzen und ein Blick in der Ferne zeigte hohe Berge, die bläulich schimmerten und etwas unklar zu sehen waren. Hier könnte man eine kleine Ewigkeit verbringen, doch für eine natürliche Schönheit hatten sie leider nicht viel Zeit. Sie ließen ihre Sachen wieder auf dem Boden. „So dann zeig‘ mal, was du so drauf hast, Kleiner.“ Angesprochener nickte ihm nur sicher zu und begab sich am Rand der Wiese und blickte zum Wasser hin. Schnell formte er einige Fingerzeichen, legte zwei Finger in der Nähe seiner Lippen und erzeugte eine riesige flammende Feuerkugel, die über dem See sich ausbreitete und wirklich mächtig erschien. Mit glänzenden Iriden beobachtete der Kiri-nin das Schauspiel. Das war doch beeindruckend für einen kleinen Knirps wie seine Begleitung. Und obwohl er zum Uchiha-Clan gehörte, so war dieser Ninjutsu doch der eines Höheren Levels, als für einen Akademieschüler wie Itachi. Aber wenn er recht überlegte, der Kleine war schon lange über der Akademie hinaus, schließlich hatte er mitten in der Ausbildung für die Spezialeinheit Konoha’s gesteckt. Die Oberfläche des Sees verdampfte leicht unter der Hitze bis sich die Flammenkugel wieder auflöste. Zufrieden lächelnd drehte sich der Schwarzhaarige wieder um. Doch dann sah er etwas unsicher zu ihm. „Ich … habe noch das Mangekyou Sharingan, nur habe ich mich noch nicht spezialisiert. Es ermöglicht mir eine Reihe an Genjutsu …“ murmelte er nur. Sollte er das hinterfragen oder es sein lassen? Schließlich hatte er an sich die Informationen, die er brauchte. „Ich nehme an, du hast bei weitem nicht all deiner Fähigkeiten entdeckt.“ Kisame grinste. Oh ja, er war wirklich zufrieden. Ein goldenes Händchen konnte er schon fast behaupten. Er war wirklich froh, dass er den Jungen mitgenommen hatte. Und dieser schien auch besonders wendig zu sein. Auch wie er das Chakra zu konzentrieren wusste … Das Eindringen in Kirigakure stand so gut wie fest. Ein Plan nahm bereits Gestalt in seinem Kopf auf. „Ich nehme an, die Techniken deiner Augen kannst du nur auf andere Lebewesen üben. Wie wäre es, wenn du dir irgendein Waldtier schnappst …“ „Nein.“ gab dieser ungewöhnlich kühl von sich. Was hatte er denn gesagt? Der Bengel hatte eine Maske aufgelegt. Sein Gesicht was vollkommen emotionslos, als ob plötzlich jemand anderes vor ihm stehen würde. Bevor er überhaupt noch etwas sagen konnte drehte sich dieser wieder zum See um und formte wieder erstaunlich schnell einige Fingerzeichen. „Katon: Housenka no Jutsu.“ war die relativ tiefe Stimme zu hören und einige Feuerkugeln, die deutlich kleiner waren, flogen über die Wasseroberfläche und schienen gelenkt zu werden. Gut, mehr würde dieser wohl auch nicht mehr sagen. Itachi schritt vom Seeufer weg und setzte sich im Schneidersitz und verschränkten Armenneben ihren Sachen hin. Etwas schien diesen zu beschäftigen und irgendwie fühlte er sich auch schuldig. Es hing sicherlich mit dem was er vorhin gesagt hatte. Überhaupt, wieso zierte sich dieser ein kleines Tier nur für die Übung seiner Genjustu zu nehmen? Vielleicht wurde dieser irgendwann auch reden. So stellte er sich nun lächelnd am See und beobachtete kurz die wabernde Oberfläche. Das Licht der Sonne spiegelte sich in den niedrigen Wellen. Jetzt würde er endlich eine Vorstellung zum Besten geben, die seine Kraft zeigen würde. Schnell formte er die sorgfältig gelernten 44 Fingerzeichen und konzentrierte sein Chakra auf das Wasser. „Suiton: Suiryuudan no Jutsu.“ Ein großer Wasserdrache schoss platschend aus dem See und streckte sich wie eine Schlange gen Himmel. Einiges an Wasser bahnte sich seinen Weg wieder nach unten und verteilte sie wie ein Regenschauer. Durch die scheinende Sonne entstand ein kaum sichtbarer Regenbogen. Obwohl er sich nicht umdrehte, spürte er den Blick, der auf ihn haftete. Er wusste selbst wie beeindruckend der erste Anblick dieses Jutsu war. Es brauchte Unmengen an Energie, aber es war effektiv genug. So ein Schlag von dieser Technik konnte so manche Ninja zur Strecke bringen. Nur leider hatte er noch etwas Übungsbedarf, auch wenn der momentane Stand sich zeigen lassen konnte. Er entließ die Wassermassen, die wieder in dem See sanken, und drehte sich nun wieder um. „Ich habe das gute Gefühl, dass wir uns perfekt ergänzen. Unser kleiner Ausflug nach Chigiri no Sato dürfte doch recht amüsant werden.“ So wie er in den Kerkern gehört hatte, war der kleine Uchiha auch ein guter Stratege, also dürfte das Eindringen in dem Kellergewölbe des Kagegebäudes nicht schwer werden. Als Antwort bekam er doch wieder ein Lächeln, eines das wissend erschien und doch dankend und anerkennend. Nun schwanden auch wieder seine Schuldgefühle, weswegen auch immer sie überhaupt vorhanden gewesen waren. Aber immerhin schien es doch keine Probleme zwischen ihnen zu geben. Ebenfalls grinsend ging er wieder zu seinen Sachen und schulterte wieder sein Gepäck. „Komm …lass uns weiter gehen und eine Höhle für die Nacht finden.“ Sie reisten weiter zusammen, Tag für Tag und manchmal auch nachts. Immer mehr lernten sie sich kennen. Auch erfuhr Kisame endlich, was genau in dem Kleinen vorging, lernte auch die dunklen Seiten seiner Techniken und wie er die Mangekyou Sharingan erlangt hatte. Sein Cousin hatte sich dafür geopfert und Itachi wurde die Schuld für dessen Tod in die Schuhe geschoben. Dieser hatte es wirklich nicht leicht gehabt und auch fühlte er mit dem Uchiha. Er selbst hatte zwar nicht dasselbe erlebt, aber die Empfindungen ähnelten sich doch stark. Und das war es doch letztendlich was sie immer stärker verband. Sie trainierten jeden Tag, suchten nach einer Lichtung, wo sie ungestört an ihren Fähigkeiten feilen konnten und passten sich immer mehr aneinander an, sodass sie nach einem halben Jahr ein perfekt eingespieltes Team waren. Sechs Monate, in denen sie ihre Fähigkeiten weiter gebildet hatten, aneinander angepasst hatten und sogar das gegenseitige Vertrauen aufgebaut hatten. Sie würden für den jeweils anderen die Hand ins Feuer legen. Für den Blauhaarigen hatte sich diese Reise eindeutig gelohnt und er würde sich auch an seinem Wort halten, falls doch nicht etwas schief ging. Wenn sie heil aus Kirigakure raus kommen würden, würde er den Kleinen wieder nach Konoha bringen, so wie er es versprochen hatte. Seit einigen Tagen waren sie in einem Gebiet angelangt, in dem Nebel herrschte und mit jedem Meter, denn sie weiter Richtung Heimat setzten, undurchdringlicher wurde. Es regnete kaum, dafür war die Luft voller Feuchte und das Atmen fiel für Fremde doch etwas schwerer. Kisame war daran gewöhnt, schließlich war er hier aufgewachsen. Aber er sah, wie schwer es Itachi fiel, sich an dem Wetter zu gewöhnen. Gut, dass sie eh nicht lange hier bleiben würden. Sie würden sich nur Samehada beschaffen und so schnell wie möglich wieder verschwinden. „Shh … still jetzt. Wir sind gleich da.“ flüsterte er und lief leise voran, stellte aber noch sicher, dass Itachi ihm genauso folgte. Sie waren sehr nah an das Dorf herangekommen. Langsam erreichten sie eine Klippe und im Tal sahen sie die die runden Dächer der Gebäude des Chigiri no Sato. Einige Nebenschwaden waberten durch die beige farbigen Mauernd und umschmeichelten die Ziegel. Im Hintergrund sah man die Felsen hochragen, dessen Steine von Moos bedeckt waren. Die Ortschaft hatte etwas Mystisches an sich und ja, er gab zu, er hatte es vermisst. „Ist es das?“ flüsterte seine Begleitung mit dezent beeindruckter Stimme. „Ja … ich bin Zuhause.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)