Mit Geschmack oder wie jetzt? von Psychoqueen (TakagixSato) ================================================================================ Kapitel 10: Des Rätsels Lösung ------------------------------ Sayuri-chan schluckte schwer. Sie suchte immer noch nach den richtigen Worten. Ihr nächster Spruch sollte möglichst cool klingen, schließlich wollte sie sich nicht blamieren. Frau Sato sollte weiterhin im Dunkeln tappen und trotzdem sollte sie einen kleinen Seitenhieb verpasst bekommen. Sayuri-chan lehnte sich im Stuhl zurück und schlug elegant die Beine übereinander. Ein siegessicheres Lächeln zierte ihr Gesicht. „Sind sie an ihm interessiert?“ Sie ließ ihr keine Zeit zum Antworten, aber Miwakos Blick verriet einiges. „Zu schade, aber er hat bereits eine Freundin und es erweckt den Anschein, dass er sehr zufrieden mit ihr ist.“ Sie legte ein gespielt trauriges Gesicht auf. „Tut mir echt leid für sie, aber soweit ich weiß, arbeitet sie auch bei der Polizei, vielleicht kennen sie sie ja.“ „Witzbold, ich seh sie jeden Tag im Spiegel…“ Für ihren Geschmack wusste diese Frau viel zu viel über Takagi-kun. „Beantworten sie meine Frage.“ „Ihre Frage hat nichts mit dem Fall zu tun, deshalb verweigere ich die Aussage.“ Wer gewann das Blickduell der Frauen? Die schöne Sayuri –chan, mit ihren bitterbösen blauen Augen oder die scharfsinnige Sato-san mit ihrem stechend kalten Blick. Sie werden es erfahren. Gleich nach unserer Werbepause. „Taichi-chan!“ der Angesprochene kicherte amüsiert. Es war einfach zu witzig den Frauen beim Streiten zuzusehen. Es fehlten nur noch ein Schlammcatchring oder wenigstens ein nasser T-Shirt Contest. Wer weiß, vielleicht konnte er die Frauen davon noch überzeugen. Seine Schwiegermutter schüttelte mit dem Kopf. Für einen Arzt benahm sich Herr Yagami manchmal sehr kindisch. Frau Nakamura brummte missbilligend. „Mein Mann wurde getötet und sie haben nur Perversität im Hirn.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Ruby. „Aber war ja nicht anders zu erwarten von ihrer Familie.“ Rubys Hand verkrampfte sich um ihren Gehstock. „Passen sie lieber auf, Wataru-chan wird den Fall gleich gelöst haben.“ Beleidigt sah Frau Nakamura weg. Sie hatte den Kommissarenbengel schon eine ganze Zeit lang nicht mehr gesehen, aber was sollte er schon groß finden? „Oh!“ Überrascht drehte sich Ruby in die Richtung, in der sie Frau Nakamura vermutete. „Ihr Herz schlägt auf einmal so schnell. Sind sie etwa nervös?“ Sie grinste. Auch wenn sie Chiyoko nicht sehen konnte, das Schlagen ihres Herzens und das Geräusch ihres Atems ließen eine Menge auf ihre Gefühlslage schließen. Jahrelanges Training und eine gute Menschenkenntnis waren eben immer von Vorteil. Theoretisch könnte Ruby als prima Lügendetektor fungieren. Aber da sie nun einmal Notarin und keine Polizistin war, konnte sie das wohl vergessen. Man sollte sich aber trotzdem immer in die Lage des Täters versetzen können. Eine Lebensweisheit, die sie ihren Kindern von klein auf mit auf den Weg gegeben hatte. Inspektor Megure und Sato unterhielten sich nach den Verhören. Die Aussage mit der Lebensversicherung hatte sich bestätigt somit galten Chiyoko, Ruby und Sayuri nun als Hauptverdächtige. Taichi rückte ein wenig in den Hintergrund, da er, trotz der Abneigung gegenüber Herrn Nakamura, keinen besonderen Grund zum Töten gehabt hatte. Satos Handy klingelte plötzlich. „Hier Sato….wie du weißt jetzt wer der Täter ist?“Überrascht sahen alle Anwesenden zu Miwako, welche gerade mit Takagi telefonierte. Dieser saß im Schuppen auf einem alten Tisch und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand. „Jap ich weiß wer es war und wie er es gemacht hat und ich habe Beweise. Kommt alle hinter zur Leichenbude.“ Dann legte er auf. „Leichenbude Takagi-kun, welche Leichenbude?!“ Sayuri-chan lachte. „Ach damit meint er die Gerümpel Ecke. Dort ist es nachts so gruselig, dass wir sie Leichenbude genannt haben.“ „Achso.“ Der Inspektor nickt der Kommissarin zu und so gingen alle nach draußen zur besagten Leichenbude. Beim Rausgehen mustert die Kommissarin die braunhaarige Sayuri-chan von hinten. Sie und Takagi mussten sich einfach schon länger kennen, woher hätte er sonst den Begriff Leichenbude hergenommen? Es wurmte sie tierisch, dass sie immer noch nichts über die Verbindung zwischen den beiden herausbekommen hatte. Ob Chiba-kun vielleicht etwas wusste? Wohl kaum, sonst hätte er bestimmt schon mal von ihr erzählt. Und dann war da immer noch das Problem mit den Kondomen. Was, wenn es Takagi nun doch zu lange dauerte und er bereits nach einer neuen Flamme Ausschau hielt? Miwako schüttelte den Kopf. Nein so war ihr Wata….äh Takagi-kun wirklich nicht. Er hat doch so ein gutes Herz. Vor der Leichenbude wartete bereits der Kommissar. Ohne große Umschweife führte er die beteiligten hinter den Schuppen. Er stellte sich neben eine helle Holzpalette. „Das Haus, wurde 1920, also zwei Jahre nach dem ersten Weltkrieg hier auf diesem Grundstück erbaut.“ Während Takagi redete zog er seine weißen Handschuhe an. „Der Bauherr, welcher meiner logischen Schlussfolgerung nach Frau Yagamis Urgroßvater war, sorgte sich natürlich um sein und das Wohl der Familie, deshalb….“ Takagi legte die Palette beiseite und offenbarte den geheimen Gang. „…ließ er in weiser Voraussicht, einen kleinen Bombenkeller bauen, um im Ernstfall einen Zufluchtsort zu haben. Da dieser Bombenkeller allerdings nicht in den Bauplänen vermerkt war, wussten nur drei kleine Kinder und Frau Nakamura davon.“ Entsetzt atmeten Taichi und Sayuri auf und sahen abwechselnd zwischen Frau Nakamura und Takagi hin und her. „Was sie hat davon gewusst?!“ Herr Yagamis Blick verfinsterte schlagartig. „Okay wer von euch beiden hat gepetzt?“ Sayuri hob abwehrend die Hände. „Guck mich nicht so an, alleine habe ich mich doch nie hier runter getraut.“ „Wataru-chan!“ Takagi zuckte zusammen. „Nicht jetzt!“, zischte er mit gerötetem Gesicht. Musste dieser Idiot ihn denn vor allen Leuten duzen. Miwako-san wirkt schon die ganze Zeit so misstrauisch. Er betrachtete die Kommissarin. Nach dem Fall sollten sie ein aufklärendes Gespräch führen. Aufklärung diesmal nicht auf sexueller Ebene. Dass sie in dem Bereich noch Probleme hatten, war ihm nur zu gut bewusst. Megure räusperte sich. „Fahren sie bitte fort!“ „Äh…ach ja richtig…“ Takagi leuchtete mit der Taschenlampe hinunter. Hier unten habe ich eindeutige Beweise gefunden, dass sie der Mörder sind.“ Er warf einen Blick in die Runde. „Frau Nakamura!“ Die Augen der Angesprochenen weiteten sich kaum merklich. Dieser Bengel blöffte doch nur. „Da bin ich aber gespannt.“, meinte Megure, die Arme verschränkend. „Aber fangen wir ganz von vorn an. Sie verließen das Haus etwa gegen vier Uhr Nachmittag in Sportbekleidung, um den Anschein zu erwecken, joggen zu gehen. In Wirklichkeit rannten sie einmal um das Haus.“ Er leuchtete auf eine Stelle zwei Meter neben ihnen. „Dort sprangen sie über den Zaun und betraten diesen Geheimgang, von dem sie wussten, dass er in den Keller des Hauses führt. Dabei blieben sie aber am Geländer hängen und rissen ihre Hose, versehentlich beim Versuch sich zu befreien, ein Stück auf.“ Er zeigte ihr den Faden, den er gefunden hatte. „Eine Stoffanalyse wird dies sicher bestätigen. Wenn sie mir bitte folgen würden.“ Er lief die Treppe hinunter. Megure folgte ihm und dann die Verdächtigen. Das Schlusslicht bildete Miwako. Der Kommissar sprang von der dritten Stufe runter, da er wusste, dass die vorletzte Stufe durchgefault war. Er bat die Anwesenden zu stoppen und leuchtete auf eben genannte Stufe. „Sie haben die Stufe übersehen und sind hinunter gefallen und auf ihrem Knie gelandet.“ Er leuchtete auf eine kleine Blutspur. Chiyoko grinste gehässig. „Das beweist nur, dass ich heute hier unten gewesen war, aber damit können sie mir keinen Mord anhängen.“ „Warten sie es ab. Wir sind noch nicht fertig mit unserem kleinen Rundgang.“ Miwako ertappte sich dabei, wie sie beeindruckt von Takagis Selbstsicherheit, anfing ihn mit leicht geöffnetem Mund schwärmerisch hinter her zu schmachten. Wenn Takagi-kun einen Fall löste, konnte man sich glatt weg nochmal in ihn verlieben. Er wirkte dann so reif und stark, wie ein richtiger Beschützer, obwohl er manchmal ein echter Tollpatsch sein konnte. Vielleicht machte ihn das so interessant für Sato. Ihre Daterei ging schließlich erst los, seit dem er den letzten Fall ihres Vaters gelöst hatte. Warum genau sie so viel für Takagi empfand, konnte sie selbst nicht sagen, aber eins wusste sie: Eine Katze die so schnurren konnte, würde sie auch im Sack kaufen. Schon allein um dann in Ruhe alle Geheimnisse rund um ihr Verhalten und ihren Charakter selbst aufdecken zu können. „Ich muss sichergehen, dass Sayuri und alle anderen Frauen die Finger von ihm lassen.“ Doch wie sollte sie das bloß anstellen? Erschrocken bemerkte sie, dass die anderen bereits weitergegangen waren. Schnell sprang sie die Treppe hinunter und holte zu der Gruppe auf. Der Kommissar drückte gegen eine Wand und siehe da, wie in einem alten Schloss öffnete sie sich und sie standen plötzlich im Keller des Hauses. „Auf die Weise, sind wir ohne auffällige Geräusche zu verursachen, in das Innere des Hauses gelangt. Die Treppen hochzuschleichen und die Wohnungstür zu öffnen, war ab hier ein Kinderspiel.“ Zügig machten sie sich zum Ort des Verbrechens drei Stockwerke höher auf. Im Wohnzimmer hielten sie an. „Da Nakamura-san in die Brust gestochen wurde, nehme ich an, dass sie ihn erst in ein Gespräch verwickelt und dann, als er einen Moment lang nicht aufgepasst hatte, zugestochen haben.“ Er öffnete das Fenster. „Die Feuerleiter, die hier befestigt ist, führt von ihrem Wohnzimmer zu Taichis ehemaligem Kinderzimmer und zum Zimmer von Frau Yagamis Bruder. Sie sind die Leiter hinabgestiegen und haben das in einen Gefrierbeutel eingepackte Messer unter ihrem Pullover oder sonst wo versteckt.“ Frau Nakamura zischte. „Wo bleiben die Beweise?“ Sie streckte ihre Arme zu den Seiten aus. „Wie kommen sie auf die banale Idee, dass ich diese Feuerleiter hinabgestiegen sein könnte?“ Megure betrachtete die Leiter genauer. „Es ist das Blut.“ Er tippte leicht auf die oberste Stufe. „Hier ist ein weiterer Blutfleck. Die Spurensicherung wird sicher ausmachen können, von wem und wann er stammt.“ „Selbst wenn, wie gelangte das Messer und das Bett im Zimmer des Erdgeschosses?“ Takagi zuckte lächelnd mit den Schultern. „Während der ganzen Aufregung, als Taichi die Polizei gerufen hatte, werden sie auf einen günstigen Augenblick gewartet und dann das Messer im erstbestem Zimmer versteckt haben.“ Miwako tippte Takagi plötzlich auf die Schulter. „Takagi-kun, aber das beweist immer noch nichts!“ Sie legte eine Hand auf seinem Arm. Aus irgendeinem Grund, wollte sie jetzt Körperkontakt. „Die Fingerabdrücke von Frau Nakamura wurden nicht auf der Tatwaffe gefunden.“ „Genau das ist der springende Punkt!“ Überrascht hielten alle den Atem an. Hatte er einen alles entscheidenden Beweis gefunden? Sato sah zu ihm auf. Noch immer war nichts von seiner Sicherheit gewichen. So gerne würde sie ihm jetzt noch viel näher sein, doch für einen Polizisten ging die Arbeit vor. „Da wir die die Mordwaffe schnell gefunden hatten, haben wir §29 des Polizeigesetzes völlig außer Acht gelassen. Frau Nakamura wird Handschuhe oder wenigstens ein Tuch gehabt haben, damit sie keine Spuren hinterließ und ich bin mir sicher, dass sie dieses Beweismaterial immer noch bei sich tragen.“ Ertappt fasste sich Frau Nakamura an die Brust. Die ganze Zeit über hatte sie zwei blutige Einmalhandschuhe in ihrem BH versteckt. Dass dieser Takagi-kun jemals so scharfsinnig werden würde, hätte sie nie für möglich gehalten, wo er doch immer genauso ein Tollpatsch wie seine Mutter war. „Deine Eltern können stolz auf dich sein.“ Sie setzte sich auf ihr Sofa. „Jahrelang konnte ich beobachten, wie ihr Kinder herangewachsen seid und selbst die härtesten Krisen zusammen überwunden habt, während ich unter der Tyrannei meines Mannes leben musste.“ Sayuri hielt sich die Hand vor den Mund. Herr Nakamura war zwar oft schlecht gelaunt gewesen, aber trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass er ein Tyrann gewesen sein soll. Weihnachten hatte er ihnen immerhin jedes Jahr eine Packung Rumkugeln geschenkt. „Jedes Mal, wenn er nach Hause kam, hat er getrunken wie ein Fass ohne Boden und sich darüber beschwert, dass die Takagis schon wieder durch das Blumenbeet gelatscht waren und die Yagamis in der Wohnung mit dem Fußball herum schossen.“ Verlegen fasste sich Taichi an den Kopf. Das hatte er nur gemacht, wenn seine Eltern nicht zu Hause gewesen waren. „Und das schlimme war, dass er wegen euch Bälgern wütend wurde und seine ganze Wut an mich ausgelassen hatte!“ Ihre Stimme wurde gegen Ende des Satzes lauter. Unbewusst klammerte sich Miwako an den Arm ihres Freundes, welcher seine freie Hand auf ihre legte. „Deswegen reden sie immer so schlecht über meine Familie.“, schlussfolgerte Ruby richtig. „Ich dachte, wenn ich ihn umbringe, habe ich endlich meine Ruhe. Seine Lebensversicherung war zweitrangig für mich. Ich hatte sie ja schon fast vergessen gehabt.“ Sie lachte bösartig. „So konnte ich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich werde dieses Ekel los und einen von euren Clan, denen ich diese vielen Schläge, die ich in den letzten Jahren aushalten musste, zu verdanken habe.“ Ihre Lache wurde immer bösartiger. Selbst Megure lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Nichtsdestotrotz, zahlen sich Verbrechen nicht aus.“ Es wurde Zeit, dass er dem ganzen jetzt ein Ende bereitete. „Chiyoko Nakamura-san hiermit verhafte ich sie wegen des Verdachts ihren Mann ermordet zu haben. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, zu jeder Vernehmung einen Verteidiger hinzuzuziehen. Wenn Sie sich keinen Verteidiger leisten können, wird Ihnen einer gestellt.“ Die gute alte Miranda Warnung noch nie zuvor war Takagi so froh gewesen die gehört zu haben. Er wollte gerade erleichtert aufseufzen, als er plötzlich von den Yagamis angesprungen wurde. „Wataru-chan!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)