Dämonen lieben es Unsittlich? von Gechset13 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1: Es ist Frühling und an der Seijuuji-Akademi hat das neue Schuljahr angefangen. Nach den Ereignissen des voran gegangen Schuljahres, war nun der Schulleiter, Johann Faust V aka Mephisto Pheles, an der Einschulungszeremonie dabei. Der diesjährige Sprecher des ersten Schuljahres verlas seine Rede an die Schüler. Auch Schüler, die von einer anderen Schule auf die Seijuuji gewechselt haben, waren dabei. Für Mephisto war dies eine langweilige aber notwendige Angelegenheit. Als alles vorbei war, machte der Schulleiter einen Rundgang, um die Schule zu inspizieren. Auf dem Weg fiel ihm eine neue Schülerin auf, die bei der Zeremonie gefehlt hatte. Räuspernd stand er dann neben ihr. „Würden Sie sich bitte ausweisen?“ Die Schülerin schaute von ihrem Buch auf. „Hab ich nicht.“ „Kein Wunder. Schließlich waren Sie auch nicht bei der Einschulungszeremonie dabei und konnten keinen Ausweis erhalten!“ Empört über so viel Frechheit baute er sich vor ihr auf. „Ihren Namen, wenn ich bitten darf!“ „Suzuka Kirishima. Bin heute an diese Schule gekommen und in der ersten Klasse der Oberschule.“ Mephisto schaute auf sie herab. „Ist Ihnen eigentlich klar, wer ich bin?“ „Nö. Mir auch egal. In diesem Aufzug sehen Sie lächerlich aus“, antwortete Suzuka arglos. Es fiel ihm sichtlich schwer ruhig zu bleiben. Von weitem drang eine Stimme an sein Ohr, welche nach ihm rief. „Direktor Faust. Habe ich Sie endlich gefunden.“ Völlig aus der Puste blieb Yukio Okumura vor ihm stehen. „Die Lehrer der Büffelschule suchen Sie schon überall. Es geht um die neuen Dienstpläne und Schüler.“ Suzuka zuckte merklich zusammen, als sie hörte, wie der Junge Senpai den älteren Mann ansprach. „...ups...“, entfloh es ihr leise. „Ja, UPS! Ich bin der Schuldirektor dieser Einrichtung! Schön, dass Sie es auch mal gemerkt haben, junge Dame!“ Yukio, der nur daneben stand, wunderte sich, warum Mephisto so aufgebracht war. Er konnte ja nicht ahnen, dass das Mädchen dessen offizielle Kleidung ins lächerliche gezogen hatte. „Direktor Faust?“ Energisch winkte der Angesprochene ab. „Okumura-Sensei, bringen Sie bitte die junge Dame in mein Büro und kommen Sie danach unverzüglich in das Lehrerzimmer der Büffelschule. Beleidigungen dieser Art und fernbleiben der Einschulungszeremonie kann nicht gebilligt werden.“ Rasch wandte er sich ab und ging schon mal voraus. Zurück blieb ein verdutzter Yukio, der den Direktor, und sein Vormund, so nicht kannte. Gewissenhaft führte er den Befehl aus und brachte Suzuka ins Büro des Direktors. „Bleib bitte hier. Herr Faust wird gleich hier sein.“ Nachdem er weg war, konnte sie anfangen ihre Gedanken zu sortieren. //Dieser Junge ist ein Lehrer? Und was ist eine Büffelschule?//, fragte sie sich im stillen. Gerade, als sie in ihren Gedanken versunken war, stürmte ein Junge mit grünen Haaren herein. „Aniue!? Bist du da?“ Der fremde Junge blieb stehen und starrte sie an. „Du bist nicht Aniue! Was tust du hier?“ „Was bist du denn für ein Vogel? Man klopft an!“ Ohne zu wissen, wen sie vor sich hat, meckerte sie mit ihm rum. Es dauerte nicht lange und während sie dem Fremden ihre Meinung geigte, kam Mephisto zurück. „Es ist wirklich nicht zu fassen, wie dreist und laut Sie sind, Kirishima-San.“ Er schaute den Jungen scharf an. „Und was hast du hier verloren, Otouto? Während der Schulzeit ist es dir verboten den Campus zu betreten.“ „Mir ist langweilig, Aniue. Ich dachte du spielst etwas mit mir.“ Anstatt einer Antwort erntete er nur einen weiteren bösen Blick seines Bruders, der keine Widersprüche dudelte, also verschwand er rasch wieder. Schwer seufzend setzte sich Mephisto hinter seinen Schreibtisch auf den weichen, schönen Stuhl. „Und nun zu Ihnen, Kirishima-San.“ Er wedelte mit der neu angelegten Akte der Schülerin. „Suzuka Kirishima, 17 Jahre, in der ersten Klasse der Oberschule. Wie kommt es, dass Sie mit 17 nicht weiter sind?“ „Warum wohl? Bin auf meiner alten Schule sitzen geblieben.“ Kopfschüttelnd widmete er sich wieder den Unterlagen und notiert dies, zusammen mit den Vorkommnissen auf dem Hof. „Fern bleiben der Zeremonie und Beleidigung einer Respektsperson. Da kommt schon zu Beginn einiges zusammen. Es ist Ihnen doch wohl klar, dass das nicht ohne Folgen bleiben wird, nicht wahr?“ Gelangweilt zuckt sie mit den Schultern. Suzuka zuckte zusammen, als der Mann vor ihr mit der Hand auf den Tisch schlug, was untypisch für ihn war. „Da der reguläre Unterricht in zwei Tagen erst beginnt, werden Sie bis dahin jeden Tag hier in dieses Büro kommen und die Strafarbeit, die ich Ihnen gleich geben werde, bearbeiten! Diese Akademie ist ein Hort des Lernens und des Wissens.“ Suzuka verdrehte leicht die Augen. „Öfter mal was neues, wie? Euch Lehrern fällt auch nichts Neues mehr ein...“, nuschelte sie. „Es reicht! Das ist ja nicht zum aushalten.“ Er klickte am Rechner herum und druckte die Strafarbeit dann aus. //Dieses Mädchen macht mich kirre! So etwas dreistes ist mir bislang noch nicht untergekommen//, dachte er, als er ihr die Aufgabe übergab. „Anfangen“, befahl er, als sie die Blätter nur ansah. Die Schülerin stand auf und setzte sich an den Couchtisch, wo sie sich alles durchlas. „Langweilig“, murmelte sie und löste die ersten Seiten recht schnell. Mephisto versuchte unterdessen wieder zur Ruhe zu kommen. Er beäugte sie ganz genau, damit sie keinen Unsinn mehr machen konnte. Das Nachsitzen von Suzuka verlief ohne weitere Zwischenfälle und so gab sie die Aufgaben komplett ab. Wie vereinbart war sie auch am nächsten Tag pünktlich vor dem Büro und wartete, dass sie reingelassen wurde. Nur war sie überpünktlich, da sie eh nichts vorhatte. An der Tür hörte sie, wie jemand abgehackt sprach und dann wurde es immer seltsamer. Neugierig öffnete sie die Tür einen Spaltbreit und lugte rein. Der Junge mit den grünen Haaren saß bei dem Direktor auf dem Schoß und bewegte sich rhythmisch und die seltsamen Geräusche waren sein keuchen und das knarzen des Stuhl, auf den die beiden saßen. Suzuka schluckte schwer und beobachtete die Szene weiter, auch wenn ihr Verstand regelrecht schrie, die Tür zu schließen und zu verschwinden. Ihr fiel ein grünlicher Schweif ins Auge, welches dem Jungen über dem Steiß angebracht zu seien schien. Immer mehr fragte sie sich, was hier für Leute arbeiten und studieren. //Der Junge...ist ein Dämon? Und der Direktor? Was ist das denn für einer?...sind sie Brüder, oder ist er sein Schüler?//, ihre Gedanken spielten verrückt. Schließlich hatte der Junge den Direktor als „Aniue“ bezeichnet. Also müssten sie Brüder sein. Ohne zu überlegen zog sie die Tür weiter auf und bewarf die beiden mit ihrer Federmappe. „IHR SEID SO KRANK“, schrie sie und entfernte sich von dem Zimmer. Sie ging den Flur entlang. Erst langsam, dann immer schneller, bis sie schließlich davon lief. „Die neue Schülerin von gestern“, fragte Amaimon keuchend, leckte Mephisto an der Schläfe entlang. „Ich sagte bereits, dass es hier zu unsicher ist...“, erwiderte er seufzend. Dennoch brachten die beiden es zu Ende. Nach dem Akt richtete der Ältere die Kleidung. „Ich muss mit dem Mädchen reden...wenn sie ein Mashou hinter sich hatte, dann weiß sie, dass du ein Dämon bist.“ „Das hier ist doch eine Exorzisten-Schule...klar, dass sie mich sehen kann.“ Mephisto griff kurzerhand nach dem Dämonen-Schwanz des Jüngeren und zog daran, sodass Amaimon zu Boden fiel. „Wegen dem hier, Otouto!“ Wutschnaubend ließ er den Schwanz los. „Nichts als Probleme mit diesem Gör.“ Suzuka hatte sich auf dem Schulhof versteckt. Überall waren Bäume entlang der Mauer, wo der Brunnen war und sie versteckte sich mitten drin. Ängstlich und verwirrt presste sie sich in ihrem Versteck an die Mauer. Sie hoffte, dass man sie dort nicht so leicht fand und in der Nacht würde sie den Campus verlassen. Mephisto hingegen suchte das Gelände ab. Für die umstehenden Schüler wirkte es, als würde er einen Kontrollgang machen, da er sich nichts anmerken ließ. Er verließ sich auf seine Instinkte und schaute daher an Stellen, die man nicht sofort einsehen konnte. „Da sind Sie ja“, sagte er erleichtert, als er ihr Versteck fand. „Kommen Sie mir nicht zu nahe“, fauchte sie. Sie versuchte hart und unnahbar zu klingen, aber es hörte sich eher verwirrt und aufgeregt an. „Sie...Sie Dämon!“ Erstaunt sah er sie an. „Sie können Dämonen sehen? Sie sehen also, dass ich kein Mensch bin? Erstaunlich. Wirklich erstaunlich. Wenn Sie Ihre Angst vor Dämonen verlieren würden, würden Sie einen sehr guten Exorzisten abgeben.“ „Sie haben es mit ihrem Bruder getan! Ihr seid doch beide total krank und pervers! Ich sollte sie bei Ihrem Vorgesetzten melden!“ Zitternd presste sie sich noch enger an die Mauer, obwohl sie so eh nicht weglaufen konnte. Wie auch? Der großgewachsene Mann stand direkt vor ihr und neben ihr waren Bäume. Sie war in der Falle. Amüsiert über diesen kleinen Ausbruch fing er an zu lachen. „Sie haben aber lange dort gestanden und uns zugesehen.“ Er sah in ihren Augen entsetzen. Entsetzen darüber, dass er sie bemerkt hatte. „Meine Wenigkeit bekommt sehr viel mehr mit, als es den Anschein hat.“ Lächelnd kam er näher. „Es hat dich erregt, nicht wahr? Natürlich kann eine unerfahrene Jungfrau dem Anblick nicht lange ertragen, obwohl die Neugier siegt.“ //Er hat mich geduzt?! Dieser aufgeblasene Wichtigtuer//, schoss es ihr durch den Kopf. „Dennoch werde ich Sie melden! Und duzen Sie mich nie wieder! Das ist unverschämt!“ Wieder lachte er nur. „Wer hier von uns unverschämt ist. Aber mal was anderes. Woher haben Sie Ihr Mashou erhalten?“ „Ma-shou? Was soll das sein?“ Fragend sah sie ihn an und auch beruhigte sie sich wieder. In seinen Augen bemerkte sie eine Wärme, die ihr irgendwie gut tat. „Das sind Verletzungen oder Krankheiten, die durch Dämonen verursacht wurden. Alle Exorzisten können Dämonen sehen.“ Abermals zuckte Suzuka mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich sehe sie schon seit einigen Jahren.“ „Haben Sie Angst vor ihnen?“ Die Antwort folgte durch ein Kopfschütteln ihrerseits. Er hielt ihr eine Hand hin, um sie aus dem Versteck zu ziehen. Sie ergriff die Hand nur widerwillig und ließ sich helfen. „Sie sollten sich die Büffelschule einmal ansehen und überlegen, ob sie nicht vielleicht doch Exorzist werden wollen. Ich könnte Sie mir sehr gut als 'Dragoon' vorstellen. So zielsicher, wie Sie sind.“ Wieder lachte er und ließ dann ihre Hand los. „Ich bringe Sie hin.“ Gesagt, getan. Kurze Zeit später befand sie sich in der Nachhilfe für Exorzisten, wo Yukio Okumura gerade angefangen hatte zu unterrichten. „Okumura-Sensei, dies hier ist Suzuka Kirishima. Sie möchte sich den Unterricht ansehen und vielleicht auch als Page anfangen.“ „Das freut mich zu hören.“ Er ging auf sie zu. „Schönen guten Tag. Ich bin Yukio Okumura. Ich bin Lehrer für Exorzismus im Bereich Antidemonica.“ Er bemerkte ihren fragenden Blick. „Ähm, das sind Pflanzen gegen Dämonen.“ „Aha...“, entfloh es ihr gelangweilt und setzte sich an einen freien Platz. Mephisto trat näher an Yukio heran. „Pass bloß gut auf sie auf. Sie ist ziemlich unverschämt und hat keinen Respekt vor Lehrern“, flüsterte er ihm zu, dann verschwand er aus dem Klassenzimmer. Und der Unterricht ging dann auch für Suzuka los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)