Demon Girls & Boys von RukaHimenoshi ================================================================================ Kapitel 14: Ein Kampf ums Überleben -----------------------------------   Ein Kampf ums Überleben       Laura konnte nicht glauben, was sie da hörte. Es war, wie als würde auf einmal alles um sie herum in Zeitlupe geschehen. Bennis Husten besserte sich allmählich. Bestimmt würde er gleich die Augen aufmachen, sich über ihre Gesichter totlachen und sagen, dass das alles nur Spaß war. Aber sie wusste, das würde Benni niemals machen. Auch wenn der Husten tatsächlich schwächer wurde, bekam er immer noch so gut wie keine Luft und langsam aber sicher wurde Laura panisch. „Er muss in ein Krankenhaus!“, schrie sie Carsten verzweifelt an. Er war zwar auch nicht gerade optimistischer, dafür aber beherrschter. Ruhig schüttelte er den Kopf. „Was wollen die denn machen? Bringen wir Benni erst einmal auf mein Zimmer. Ich glaube, ich weiß die Ursache schon.“ Das konnte Laura immerhin beruhigen. Zwar ging Carsten immer auf Nummer sicher und war nie wirklich überzeugt von sich selbst, aber Laura wusste, wenn er auch nur glaubte etwas zu wissen, dann war es schon richtig. Kurz darauf waren alle Dämonenverbundenen und Saya in Carstens ehemaligem, kurzzeitig umgewandeltem Gästezimmer und jetzt wieder Carstens Zimmer. Benni hatte durch die Vergiftung starkes Fieber bekommen und erfolglos versuchte Saya seine Temperatur mit einem Kühlbeutel zu senken. Kurz darauf kamen Carsten und Susanne mit dem Ergebnis. „Und? Was für ein Gift ist es?!?“, fragte Laura und drückte Bennis trotz des Fiebers eiskalte Hand. „Das Gift einer Eisblume, wie Carsten schon prophezeit hat.“, antwortete Susanne. „Oh mein Gott!!! …Und das ist schlecht?“ Natürlich hatte Lissi keine Ahnung. „Das Gift der Eisblume bewirkt, dass das Blut im Körper gefriert. Das Fieber ist eine Abwehrreaktion, aber statt zu helfen, schadet es dem Körper nur noch mehr.“, erklärte Carsten. „Warum heilst du ihn dann nicht einfach mit irgend so einem magischen hex hex?“, fragte Anne, die Bennis Vergiftung eindeutig kalt ließ. Carsten seufzte. „Würde ich ja gerne, aber Vergiftungen kann man nicht einfach so mir nichts dir nichts wegzaubern. Ich brauche das Gegengift.“ „Und du hast natürlich rein zufälliger Weise welches da?“, fragte Öznur hoffnungsvoll. Carsten mühte sich eines Lächelns ab. „Zufälliger Weise nicht und wenn doch, dann hätte Sakura das garantiert für ihre Puppenteeparty benutzt.“ Ein Glück, dass besagtes Mädchen von Saya schon längst aus dem Zimmer gescheucht worden war. Die hätte ein schreckliches Theater wegen Carstens Bemerkung gemacht. Sie sei doch schon dreizehn und er habe ja keine Ahnung und sei doch sowieso ein schwächlicher Dummkopf und so weiter… „Ninie!“, rief Ariane plötzlich und ließ dadurch Janine erschrocken zusammenzucken. „Janine beherrscht doch dank der Gelben Tarantel -die ich übrigens nicht eklig finde- die Gift-Energie! Sie könnte das doch einfach weg-energien, oder wie auch immer das bei ihr funktioniert.“ Janine seufzte beschämt und ihre Wangen färbten sich aufgrund der plötzlichen Aufmerksamkeit leicht rötlich. „Es tut mir wirklich leid, aber ich weiß nicht, wie ich meine Energie einsetzen kann, ich- ich habe es nie gelernt… Und wenn ich jetzt etwas falsch machen würde, dann würde Benni vielleicht…“ Ariane setzte sich auf den blauen Teppich. „Das heißt also, dass wir das vergessen können…“ „Wie stellt man denn das Gegengift her?“, fragte Öznur unsicher. „So schwer ist es gar nicht, aber man braucht das Gegenstück zur Eisblume.“, meinte Carsten. Ariane saß inzwischen nicht mehr, sondern sie lag auf dem Boden. „Darf ich raten? Die ‚Feuerblume’.“ Carsten nickte. „Genau die.“ „Sag uns einfach wo sie ist! Wir gehen los und holen sie!“, rief Laura voller Tatendrang und ballte die Hand zur Faust. „Na gut, Feuerblumen wachsen an Feuerbäumen. Sie blühen zwar ständig, aber dafür gibt es sie nur dort, wo die Heimat der Drachen ist. Und die ist in den Bergen Mondes und Ivorys.“ Ariane zuckte mit den Schultern. „Das heißt also, entweder Monde oder Ivory.“ Wie in der Schule, riss Öznur ihre Hand hoch. „Ich bin für Monde.“ „Das Problem ist, dass die Drachen sich in Monde gut verstecken können. Ivory wäre eigentlich die bessere Wahl.“, meinte Carsten nachdenklich. Laura wurde langsam unruhig. „Dann halt Ivory, ist doch egal! Los jetzt, wir haben keine Zeit zu verlieren!!!“, drängte sie. „Und wie? Mit dem Flugzeug?“, fragte Anne sarkastisch. „Carsten kann uns doch teleportieren.“, meinte Öznur. Carsten schüttelte den Kopf. „Man kann Menschen nur teleportieren, wenn man selbst dabei ist. Aber ich muss bei Benni bleiben. Genauso wie Susanne. Öznur, du oder Janine müsst das machen.“ Öznur seufzte. „Na gut, ich werd’s versuchen.“ „Aber da gibt es noch einen Haken…“ Anne stöhnte auf. „Was denn jetzt noch.“ „Es muss eine Person mitkommen, die den Ort kennt, also, die schon mal dort war. Wenn nicht, landet ihr irgendwo im Nirgendwo.“, erklärte Carsten. Auch er schien langsam unruhig zu werden. Je früher sie das Gegengift für Benni bekamen, umso besser. Und dann tauchten da solche Probleme auf?! Anne zuckte mit den Schultern. „Sorry, ich war nie in Ivory. Bei genau dem Treffen der Adeligen war ich nicht dabei.“ Carstens Blick fiel auf Eagle. Abwehrend hob dieser die Hände. „Nein, vergiss es. Euer ‚eiskalter Engel’ ist kein Dämonenbesitzer, also nicht allzu wichtig für diese Weltuntergangsprophezeiung. Und er ist mir auch scheiß egal.“ „Bitte, Eagle. Du warst schon mal in Ivory und kennst dich auch halbwegs dort aus. Du weißt, wo die Drachen sind.“ Carsten warf seinem großen Bruder einen flehenden Blick zu, doch Eagle schüttelte den Kopf. „Vergiss es, ich halt mich da raus.“ Nun doch leicht gereizt ballte Carsten die Hand zur Faust. „So ganz unschuldig bist du daran ja auch nicht. Wegen deiner Raucherei waren Bennis Sinne geschwächt! Sonst hätte er die leichten Anzeichen des Giftes riechen können, aber wegen dir ging das nicht!!!“ Schweigend beobachteten die anderen den Geschwisterstreit. Carsten schien auf einmal wie ausgewechselt. Er wirkte nicht mehr wie dieser schüchterne Junge, sondern annähernd rebellisch. Das FESJ hatte ihn schon irgendwie verändert, auch wenn das nicht oft zum Vorschein kam. Eagle zuckte allerdings nur teilnahmslos mit den Schultern. „Ist mir doch egal.“ Nun waren Carstens Nerven komplett durchgebrannt. Er brüllte seinen Bruder regelrecht an. „Und du willst später mal der Häuptling von Indigo werden?!? Das ich nicht lache! Was ist das denn für ein Häuptling?!? Ich sag dir, was du bist! Du bist ein selbstgefälliges, egoistisches, notorisches Arschloch der Oberklasse, so dumm zu glauben, ein Säugling hätte deine Mutter umgebracht und sowas von verwöhnt und eingebildet, dass du es nicht ertragen kannst, wenn du mal nicht der Beste bist!!!“ Ein dumpfer Schlag war zu hören und Carsten sackte zu Boden, die Hand auf das linke Auge haltend. Eagle hatte seine Hand immer noch zur Faust geballt. „Noch einmal so eine freche Bemerkung über mich und du wirst dir wünschen, das FESJ nie verlassen zu haben!“, drohte er mit einem kraftvollen Echo, das vereinzelte Sachen wie Papiere auf dem Schreibtisch in die Luft fliegen ließ. Laura wollte irgendwie, irgendetwas machen, doch sie wusste nicht was. Überraschenderweise war Carsten so in Rage, dass er sich von Eagles Drohung nicht einschüchtern ließ. „Ach weißt du, das FESJ war weitaus schlimmer. Sorry Eagle, die sind einige Nummern zu hoch für dich.“ Nun hatte auch Eagle genug. „Sicher?“ Bei seiner rhetorischen Frage holte er wieder mit der Faust aus und alles ging so schnell, dass Laura nur schemenhafte Bewegungen wahrnehmen konnte. Zur selben Zeit, als Eagle ausholte und zuschlagen wollte, fing eine Gestalt mit übermenschlicher Geschwindigkeit Eagles Schlag mit bloßer Hand ab. Als sich Lauras Blick wieder an die normale Geschwindigkeit gewöhnt hatte, erkannte sie diese Gestalt auch. „Hört mit diesem Lärm auf.“, sagte Benni matt. Er wirkte immer noch krank, aber sein stechender Blick in dem zu sehenden linken Auge machte das wieder wett. „Benni, du solltest liegen bleiben und dich schonen…“, mahnte Carsten seinen besten Freund und mühte sich wieder auf die Beine. Sein linkes Auge war blau und geschwollen aber das beachtete er gar nicht. Benni ignorierte den Ratschlag. Stattdessen warf er Eagle seinen für ihn typischen eiskalten Engel Blick zu. „Ich bin auch nicht gerade begeistert, dass ausgerechnet du mir helfen sollst.“ Eagle verschränkte die durchtrainierten Arme vor der muskulösen Brust. „Schön, dass wir uns jedenfalls da einig sind.“ „Also ich bin dafür, dass Eagle mitkommt. Wie gesagt, er kennt die Gegend in Ivory und ist Benni das auch schuldig, wenn ich das, was ich von Carsten gehört habe, richtig verstanden habe.“. meinte Susanne und warf dem Indigoner einen bittenden Blick zu. Eagle zuckte mit den Schultern. „Euer gerade einfrierender, eiskalter Engel kennt sich in Ivory auch aus.“ „Und der legt sich jetzt gefälligst wieder hin.“ Dieses Mal war Susannes Ton eher befehlend statt bittend. Benni warf ihr einen kurzen, nichts sagenden Blick zu und setzte sich schließlich auf die Bettkante. Laura musterte Benni besorgt. Sie fragte sich immer noch, wie er so schnell auf die Beine gekommen war. Immerhin ging es ihm zurzeit sogar schlechter als ihr… Dann gab Eagle doch endlich auf. „Na schön, wenn’s sein muss… Immerhin wäre es doch bescheuert, wenn wir bei diesem dramatischen Weltuntergang nicht auf den stärksten zählen können…“ Allerdings klang seine Stimme nach wie vor alles andere als begeistert. „Na dann los, lasst uns gehen!“, drängte Laura ungeduldig. „Nicht alle.“, widersprach ihr Carsten. „Nur Öznur, Anne, Janine und Eagle.“ „Warum darf ich nicht mit?!?“, beschwerte sich Laura. „Weil du sowieso nicht genug Kraft für die zweite Teleportation hast.“, erklärte Carsten ruhig. Laura senkte gekränkt den Kopf. Sie konnte Carsten keine Vorwürfe machen, immerhin hatte er Recht. Aber sie fühlte sich trotzdem schlecht… Benni hatte ihr schon so häufig geholfen, hatte ihr öfter das Leben gerettet als sie sich vermutlich daran überhaupt erinnern konnte. Sie wäre so gerne auch für ihn da, wollte ihm helfen, wenn es ihm nicht gut ging. Doch sie schien nichts weiter als ein Klotz am Bein zu sein. Immer und immer wieder. „… Ich bin nur ein Hindernis, stimmt’s?“, fragte sie, mit demselben bedrückten Ton wie sie sich auch fühlte. „Dort ja.“, antwortete Carsten ihr direkt. Laura atmete tief durch. Sie musste es einsehen, denn wegen ihr hatten sie nun noch mehr Zeit verloren. „Na schön, auf geht’s!“, meinte Öznur voller Tatendrang. „Wie heißt der Zauber?“ „Du musst sagen: ‘Fiwes mourrônza ki Elfin.’ Das bringt euch zur Hauptstadt von Ivory.“, erklärte Carsten. „Und Eagle muss sich entsprechend den Zielort vorstellen, also das Tor vor der Hauptstadt.“ „Na schön, alle an den Händen nehmen, es geht los!“, rief Öznur ihren Begleitern zu und sie bildeten einen Kreis. Carsten sah sie fragend an. „Willst du dir den Zauber nicht aufschreiben?“ Öznur machte eine wegscheuchende Geste. „Ach was, das kostet nur Zeit.“ „Wenn du meinst…“, erwiderte Carsten misstrauisch. „Dann muss ich nur schnell zu Koja, damit sie die Magiesperre aufhebt und ihr euch teleportieren könnt.“ „Wer ist Koja?“, fragte Ariane, doch da war Carsten schon aus dem Zimmer verschwunden. Dafür antwortete ihr tatsächlich Eagle. „Koja bedeutet Oma auf Indigonisch. Auch wenn sie die Mom meiner leiblichen Mutter ist.“ Er schnaubte. „Also sollte der Vollidiot sie nicht so nennen.“ Die Mädchen waren schon kurz davor, Eagle auszuquetschen, was genau er damit meinte, doch da kam Carsten schon wieder und berichtete ihnen, dass die Magiesperre aufgehoben war. Öznur sprach den Zauber, den Carsten ihr genannt hatte. Im Gegensatz zu dem weißen und doch farbenfrohen Leuchten, das bei Carsten immer auftauchte, wurde die Gruppe nun von roten Flammen umgeben, bis sie verschwunden waren. Nach Ivory, um für Benni das Gegengift zu finden. Deprimiert, da sie nichts ausrichten konnte, setzte sich Laura neben Ariane, die immer noch auf dem Boden lag. In ihrem Kopf stürmten haufenweise Fragen. Warum ausgerechnet Benni? Hatte es irgendjemand auf ihn abgesehen? Wenn ja, wer? Eagle vielleicht? Ohne den Kopf zu heben, hörte sie Susanne Benni ermahnen, dass er sich endlich wieder hinlegen solle, da es ihm nicht gut ging. Carsten meinte, er würde seinen Vater nach den alten Medizinbüchern fragen, die vor seinem Aufenthalt im FESJ zwei Reihen in seinem Bücherregal eingenommen hatten. Ariane meckerte sie habe Hunger, da nun plötzlich das Mittagessen weggefallen war, und Saya überredete Lissi, mit Sakura einkaufen zu gehen, um das Mädchen beschäftigt zu halten. Und Laura? Sie tat nichts, in der Angst doch nur im Weg zu sein.   ~*~   Nachdem sich die magischen Flammen von Öznurs Zauber aufgelöst hatten, sah sich Eagle um. Sie waren an der richtigen Stelle gelandet, das war eindeutig. Nur Ivory konnte so glitzernden Schnee haben mit dieser Märchenlandschaft und der weißen mittelalterlichen Stadt, an deren höchster Stelle ein anmutiges Schloss prangte. Öznur und Janine bewunderten begeistert die Gegend, aber aus Eagles Augen, sah das alles doch eher schwul aus. Hier war einfach alles zu perfekt. Der Schnee war nicht matschig, sondern strahlend weiß und gleichmäßig verteilt. Die Stadt sah zwar mittelalterlich, aber nicht arm oder heruntergekommen aus. Ihre Mauer war komplett rein und sauber, so wie das Schloss und die restlichen Häuser. Eagle wandte nicht begeistert den Kopf Westen zu, links von dem Traumschloss. Dort waren am Horizont die Drachenberge zu erkennen, bei denen sie diese bescheuerte Feuerblume fanden um diesen bescheuerten Benedict zu retten. Eagle spielte mit dem verlockenden Gedanken, die Mädchen einfach in die falsche Richtung zu führen. „Also Häuptling, wo sind diese Drachenberge?“, fragte Öznur ihn drängend. Eagle wusste nicht wieso er so blöd sein konnte, aber zu seinem Ärgernis zeigte er in die richtige Richtung. Nach links. Anne stöhnte auf. „Na super, das dauert doch mindestens drei Stunden zu Fuß.“ Nun war Eagle doch zufrieden. Vielleicht schafften sie es einfach nicht rechtzeitig, seinem behinderten, schwächlichen, kleinen Halbbruder die Feuerblume zu geben und so war der ‚eiskalte Engel’, wie einige der Mädchen ihn nannten, doch dem Tode geweiht. Aber natürlich platzte auch dieser Traum. „Was haben denn Menschen hier zu suchen?“, fragte eine misstrauische Stimme, der eine zweite, mächtige Stimme wie ein leises Echo zu folgen schien. Geistig fluchend drehte sich Eagle in Richtung Stadttor. Ein Elb mit schulterlangen, blonden Haaren und grünen Augen, deren Pupillen tannengrün und nicht schwarz waren, kam auf ihn und die drei Mädchen zu. „Hallo Florian.“, sagte Eagle und versuchte, ein halbwegs freundlich wirkendes Lächeln aufzusetzen. Florian musterte die Mädchen und warf ihm einen spöttischen Blick zu. „Dass du so viele gleichzeitig hast, hätte ich nicht erwartet…“ Anne schnaubte. „Igitt, nie im Leben.“, meinte sie angewidert. Florian musterte das Mädchen mit den kurzen, hellbraunen Haaren, der dunklen Haut und den dunkelblauen Augen. „Hey, du bist doch Anne, die Tochter von Sultana, richtig?“, vergewisserte er sich, wirkte aber viel freundlicher als diese, als sie antwortete: „Ja, bin ich. Und du bist Florian Karanto, der Hauptmann der Armee Ivorys, dem man das äußerlich nie zutrauen würde, stimmt’s so?“ Florian zuckte mit den Schultern. „Irgendwie schon.“ Eagle musste Anne hierbei Recht geben. Florian hatte einen ähnlichen Körperbau wie Carsten. Er war schlank, mittelgroß, hatte kaum Muskeln und sah überhaupt nicht so aus, als wäre er ein Hauptmann. Eher der Hofnarr, jedenfalls aus Eagles Sicht. Florian musterte die anderen beiden Mädchen. „Ich bin Öznur, freut mich, dich kennen zu lernen.“, stellte sie sich freundlich vor und schüttelte Florians Hand. Eagle musste schon sagen, Öznur hatte von den Mädchen am meisten Sexappeal. Na gut, außer diese komische Lissi, aber die zählte er lieber nicht mit. „Ähm… Ich bin Janine.“, sagte die kleine Blonde schnell. Sie war Eagle bisher fast gar nicht aufgefallen. Ihre Figur war aber auch eher dürr und ihr Aussehen unscheinbar. Sie sah fast so aus, als habe sie Angst, von irgendjemandem verfolgt zu werden und war immer fluchtbereit. Aber sie war trotzdem unbeschreiblich süß, wenn auch weniger Eagles Geschmack. „Mich kennt ihr ja inzwischen schon.“, meinte Florian scherzhaft. Er warf Eagle einen fragenden Blick zu. „Was wollt ihr eigentlich hier?“ Da Eagle schwieg, antwortete Öznur: „Wir brauchen eine Feuerblume. Ein Freund von uns wurde vergiftet.“ Schließlich gab sich Eagle dann doch geschlagen. „Mit ‚Freund’ meint sie Benedict.“ Allerdings konnte er das nicht sagen, ohne das Wort Freund und Benedict höhnisch auszusprechen. Eagles Meinung nach, konnte man ‚Benedict’ und ‚Freund’ eigentlich gar nicht in einem Satz verwenden, außer eine Verneinung stände dazwischen. Florians Blick wurde mit einem Mal unbeschreiblich unheimlich. Die Wut konnte man in seinen grünen Augen schon fast flackern sehen und seine Stirn runzelte sich, als die schmalen Augenbrauen aufeinandertrafen. „Welches Miststück war das?“ Seine normale Stimme war kaum mehr zu hören, da sie von einer viel mächtigeren, unheimlicheren und viel viel zornigeren übertönt wurde. Öznur seufzte. „Das wissen wir selber nicht, aber sag mal… kennst du Benni?“ Florians Miene hellte sich wieder und statt der bedrohlichen Stimme hörte man ein unbeschwertes Lachen. „Oh ja. Schon seit er noch ein Baby war.“ Die drei Mädchen tauschten kurze Blicke aus. Warum, wusste Eagle nicht. Entweder waren sie von dem plötzlichen Gefühlsumschwung überrascht, oder sie fragten sich, wie so ein lebhafter Elb ausgerechnet ihren ‚eiskalten Engel’ kannte. Ja, Benedicts Spitzname gefiel Eagle irgendwie, auch wenn er das zweite Wort gerne streichen würde. Florian kam zurück auf das eigentliche Thema. „Aber dafür müsst ihr doch zu den Drachenbergen…“, bemerkte er zögernd. Anne nickte spöttisch. „Ja, müssen wir. Und mach du dir deswegen nicht gleich ins Hemd.“ Florian schüttelte den Kopf. „Ich mache mir nur Sorgen. Die Drachen haben mit den anderen Wesen hier in Damon einen Vertrag geschlossen: Niemand betritt das Territorium des anderen und man lässt sich gegenseitig in Ruhe. Ihr müsst wissen, Drachen und besonders Menschen haben sich vor einem halben Jahrhundert fast bekriegt.“ Anne stöhnte genervt auf. „Na super. Das heißt also erst müssen wir uns abhetzen, um zu diesen verdammten Bergen zu kommen und dann brechen wir den Vertrag, um an diese dämliche Blume zu kommen. Kann nicht einmal etwas nicht so kompliziert sein?!?“ Florian seufzte. „Also abhetzen müsst ihr euch nicht, da kann ich euch helfen.“ Öznur klatschte in die Hände. „Super, dann los geht’s! Wie wir mit den zu groß gewordenen Echsen fertig werden, können wir uns ja auf dem Hinweg überlegen.“ Florian nickte. „Dann kommt mal mit.“ Der Elb war erstaunlich schnellen Schrittes und Öznur und Janine, eindeutig Magierinnen, hatten große Probleme, mit dem Rest der kleinen Gruppe Schritt zu halten. Eagle wandte sich an die nach Luft schnappende, sich abhastende Öznur. „Braucht ihr für eure dramatische Weltrettungsaktion nicht alle Dämonenbesitzer?“ „Ja, wieso?“, fragte Öznur nach, dankbar dafür, dass Florian seine Schritte nun doch etwas verlangsamte. „Na ja, weil ihr gerade den Besitzer des Türkisen Einhorns vor euch habt.“ Innerlich seufzte Eagle. Natürlich war das Einhorn der Dämon in Ivory. Irgendwie war das ja logisch. Öznur warf Florian einen fragenden Blick zu. „Stimmt das?“ Florian nickte und öffnete die Tür zu den königlichen Stallungen. Beinahe als sollte dies eine Bestätigung sein, kam ein fröhliches, begrüßendes Wiehern aus allen Richtungen. Florian ging zu den ersten drei Boxen. „Wer von euch kann reiten?“, fragte er. Eagle und Anne hoben die Hand, und auch die schüchterne, kleine Janine, nach kurzem Zögern. Florian drückte Eagle den Halfter von der ersten Box in die Hand, der zu einem silbernen Hengst gehörte. „Du nimmst Öznur mit, falls du nichts dagegen hast.“ Gleichgültig zuckte Eagle mit dem Schultern. War ihm doch egal, wen er noch mittransportieren musste. Den zweiten Halfter, der eines smaragdfarbenen Einhorns, reichte Florian Anne. „Es ist deine Entscheidung, ob du Janine mitnehmen willst. Wenn nicht, dann kann sie auch bei mir mitreiten.“, meinte er gleichgültig. Eagle fragte sich, wie dieser Typ es schaffte, sich alle Namen zu merken. „Janine kommt bei mir mit.“, antwortete Anne schroff. Eagle wusste, dass sie keinem Jungen vertraute. Da gab es über ihre Familie eine ziemlich krasse Geschichte. Aber dass sie so zickig reagierte, hätte er trotzdem nicht erwartet. Janine nickte nur kaum merkbar. Was war mit der Kleinen denn los, dass sie so verängstigt wirkte? Florian ließ Annes Zickerei aber kalt. „Na gut, dann reite ich alleine.“, meinte er und legte dem goldenen Hengst das Zaumzeug an. Öznur legte den Kopf schief. „Reiten wir etwa ohne Sattel?!?“ Florian nickte. „Spart Zeit.“, meinte er nur und schwang sich anmutig auf das hohe Ross. Auch Anne und Janine saßen schon auf ihrem Einhorn, so wie Eagle. Genervt stöhnte er. „Hast du nicht gesagt, wir müssen uns beeilen?“, fragte er Öznur, die einfach nicht hochkam. „Tut mir ja echt leid, dass ich noch nie auf einem Pferd saß!“, verteidigte sich Öznur, klang aber eher verzweifelt, statt zickig. Eagle schüttelte seufzend den Kopf. Einhörner waren an sich schon größer als normale Pferde, aber sogar die kleine Janine war problemlos hochgekommen. Wobei diese Ariane mit den Sommersprossen ja gemeint hatte, das Blondchen würde die Gelbe Tarantel besitzen. Also war es selbstverständlich, dass sie gut klettern konnte. Als Öznur es auch beim dreißigsten Versuch nicht schaffte, auf das Einhorn zu steigen, riss Eagle der Geduldsfaden. „Jetzt reicht’s aber.“, meinte er genervt, packte Öznur an der Taille -okay, jetzt fiel ihm ihr sexy Körperbau erst recht auf- und hob sie problemlos hinter sich auf das Einhorn. Öznur hatte vor Überraschung bloß scharf die Luft eingesogen, aber sie begann immerhin nicht mit einer Schimpftirade wie Anne es gemacht hätte. Florian unterdrückte ein dreistes Lachen. „Dann mal los.“ In einem Affenzahn verließen die Einhörner die Stallungen und preschten durch die breiten Straßen der Mittelalterstadt als wäre eine Horde Dämonen hinter ihnen her, bis sie das große Tor passiert hatten und in rasanter Geschwindigkeit den Drachenbergen entgegen galoppierten.   ~*~   Unruhig ging Laura im Flur auf und ab. Ariane hatte sie aus Carstens Zimmer gezerrt, da sie am verhungern gewesen ist und nicht alleine in dem mit toten Tieren überfüllten Haus herum wuseln wollte. Aber nun traute sich Laura nicht mehr einzutreten. Was war, wenn Benni schon tot war?!? Und wenn nicht, dann würde sie doch sowieso nur im Weg sein, das hatte Carsten ihr vorhin eindeutig klar gemacht. Erschrocken sprang Laura einen halben Meter zurück, als sich die Tür öffnete und Susanne rauskam. „Nanu? Was machst du denn hier?“, fragte sie überrascht. „Ich- äh- ich wollte…“, setzte Laura an, wusste aber selbst keine Erklärung. Susanne schüttelte seufzend den Kopf, sodass ihre schwarzen, gelockten Haare um ihre schmalen Schultern tanzten. „Du kannst ruhig reinkommen, so schlimm scheint es Benni noch nicht zu gehen… Hoffe ich. Er zeigt ja sowieso nie, wie er sich fühlt.“ Mit diesen Worten ging sie an Laura vorbei, die Treppe runter und irgendwo hin. Laura atmete tief durch und legte die Hand auf die Türklinke. Nach einem weiteren Atemzug öffnete sie die Tür und… hätte empört schreien können. Als hätte Benni Susannes Befehl befolgt, sich hinzulegen. Das wäre ein Traum gewesen. Aber nein, er saß da, aufrecht im Bett und spielte mit Carsten Schach!!! Laura könnte vor Wut platzen. Wenn sie todkrank war, verlor sie meistens das Bewusstsein und Benni war tödlich vergiftet und spielte Schach?!? „Das ist doch ein Witz, oder?“, fragte sie empört. Carsten blickte nach seinem Zug auf und lächelte Laura achselzuckend an. „Hey, wie geht’s?“ „Das fragst du mich?!? Benni ist todkrank und ihr spielt hier Schach als wäre alles so wie immer!!!“, schrie Laura verärgert. Benni blickte kurz auf und zog seinen Läufer zurück, um zu verhindern, dass Carsten ihn schlug. Laura musste sich eingestehen, dass Benni eigentlich recht normal aussah, abgesehen von dem fiebrig glänzenden Auge und seiner unnatürlich blassen Haut. Noch blasser, als er normalerweise war, denn Benni war an sich schon ein sehr heller Hauttyp und wurde einfach nicht braun, auch wenn er so gut wie jeden Tag im Freien war. Carsten seufzte. „Beruhige dich, Laura. Glaub mir, es ist ganz entspannend, wenn man sich manchmal von all den Problemen befreien und ablenken lassen kann.“ Laura schnaubte. „Das ist doch Quark mit Soße. Benni ist todkrank! Du weißt, dass ich weiß wie das ist! Es ist an sich schon ein Wunder, dass er sich noch bewegen kann und nicht weggetreten ist!“ Carsten schloss die Augen und warf genervt den Kopf zurück. „Du klingst so, als wäre Benni auf dem Sterbebett.“ Erst jetzt fiel Laura auf, dass sein blaues Auge nur noch leichte Anzeichen einer Prügelei zeigte und schon so gut wie geheilt war. Sollte er sich nicht eher um Benni kümmern, statt um ein simples blaues Auge?!? „Wenn du nichts machst, dann ist das auch sein Sterbebett!!!“, schrie Laura empört. Nun schien sie Carstens Geduld lange genug beansprucht zu haben. Er wirkte die ganze Zeit schon sehr angespannt, doch nun erwiderte er ihren verärgerten Tonfall. „Was soll ich denn machen?!?!?“ „Ihn heilen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, brüllte Laura. „Ruhe!“ Bennis bedrohlicher und gleichzeitig halb erstickter Ton ließ Laura und Carsten schlagartig verstummen. Die linke Hand hatte er gegen die Stirn gepresst und sein Atem ging stockend und Laura wusste ganz genau, dass es keine Einbildung war: Man konnte eine Atemwolke sehen, wie man sie in dieser Jahreszeit wegen der Kälte immer außen sehen konnte. Kurz darauf ließ sich Benni rücklings in die Kissen fallen, die genauso schneeweiß wie sein Gesicht waren. Carsten reagierte als erster, stellte das Schachbrett weg und maß seine Temperatur. Seine Stimme klang angespannt, als sagte: „Versuch etwas zu schlafen. Wir gehen raus… Tut mir leid.“ Betroffen senkte Laura den Kopf. „Mir auch…“ Nun verstand sie, was Carsten mit dem Schach bezweckt hatte. Er wollte tatsächlich nur ablenken. Immerhin hielt Benni schon sehr viel aus, wenn man ihn dann nicht noch mehr beanspruchte. Dieses Mal war sich Laura nicht hundertprozentig sicher, aber Benni schien leicht den Kopf zu schütteln. Carsten schien das auch vermutet zu haben, denn er musterte seinen besten Freund verwirrt, bis er sich schließlich aufrichtete. „Gehen wir besser raus.“, meinte er. Laura nickte nur traurig. Carsten wollte zu ihr kommen, doch eine eiskalte Hand hielt ihn am Handgelenk fest. Jedenfalls schien sie eiskalt, denn Laura sah Carsten unter dem festen Griff erschaudern. Benni zog seine Hand zurück. Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als er sagte: „Bleibt hier…“ Nun stiegen Laura tatsächlich Tränen in die Augen und auch in Carstens Blick war eine Mischung zwischen Trauer und Freude zu erkennen. Laura konnte seine widersprüchlichen Gefühle nur zu gut verstehen. Es war einfach eine Seltenheit, dass Benni so offen seine Gefühle zeigte. Aber das hieß auch, dass es ihm tatsächlich mindestens so schlecht ging wie Laura erwartet hatte… Sie und Carsten tauschten einen kurzen Blick aus, der eine Entschuldigung ersetzte und setzten sich auf den Teppich neben das Bett. „Das Gift wirkt schneller als normaler Weise…“, murmelte Carsten vor sich hin und warf Laura einen Seitenblick zu. „Irgendjemand hat da nachgeholfen, so viel ist sicher.“ „Kannst du nichts dagegen tun?“, fragte Laura, aber sie kannte die hoffnungslose Antwort bereits. Carsten seufzte. „Ich habe alles getan, was ich konnte. Es ist an der Gruppe in Ivory, ob Benni überlebt…“ Laura fühlte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Wie sollte das auch nur annähernd möglich sein? In besagter Gruppe waren sowohl Eagle, als auch Anne. Zwei, die mit Benni nichts anzufangen wussten, ihn gar zu hassen schienen. Und Laura bezweifelte, dass Janine und Öznur sich den beiden widersetzen konnten. Vor ihrem inneren Auge sah Laura Öznur und Janine in Ketten liegen und davor einen schadenfroh lachenden Eagle und eine zufrieden grinsende Anne. „Warum hast du ausgerechnet Eagle mitgeschickt?“, fragte sie Carsten vorwurfsvoll. Carsten seufzte und rieb sich das Auge, auf das Eagle geschlagen hatte. „Eagle ist nicht so hinterhältig wie er scheint. Ihm liegt immer noch das Wohl seines Volkes am Herzen. Jeder von uns weiß, dass wir ohne Benni schon einen Dämonenbesitzer verloren hätten und auch bei dieser Bedrohung ist es besser, auf ihn zählen zu können. Das muss sich auch Eagle eingestehen.“ Laura gab sich geschlagen und nickte seufzend. „Hoffen wir, er ist wirklich so vertrauenswürdig.“ Genau in diesem Moment ging die Tür auf. Laura wollte schon vor Freude schreiend aufstehen, aber es waren doch nur Ariane und Susanne. Enttäuscht senkte Laura die Hände, die sie schon zum Teil gehoben hatte. „Na? Hast wohl jemand anderen erwartet.“, meinte Ariane sarkastisch. Es schien wie ein Versuch, Laura aufzuheitern, aber natürlich war er erfolglos. Traurig nickte Laura. Ariane schnaubte. „Ehrlichkeit kann auch verletzend sein.“ Susanne ging an Ariane vorbei und musterte Bennis schlafendes Gesicht. „Es steht also doch schlimmer um ihn, als er es sich anmerken lässt.“, sagte sie nur und zeigte auf eine Kiste, die vor kurzem in Carstens Zimmer gebracht worden war. „Hast du da etwas Brauchbares gefunden?“ Carsten schüttelte den Kopf. „Frag mich nicht wieso, aber es ist nur noch die Hälfte der Bücher da, die ich mal hatte. Natürlich fehlen genau die, die zu gebrauchen wären.“ Er beugte sich über die Kiste und begann, die Bücher in die obere Reihe zu stellen. Währenddessen fluchte er kaum hörbar: „Sakura kann was erleben, verdammt noch mal.“ Laura erinnerte sich vage daran, dass Sakura Carsten immer alles, was mit Magie zu tun hatte gestohlen und dann in Kuscheltieren, zwischen Kochtöpfen und sogar im Waschraum versteckt hatte. Das einzige, was Carsten je zurückbekommen hatte, war sein Zauberstab. „Ganz ruhig Carsten, sie ist doch noch ein Kind.“, meinte Susanne beschwichtigend. „Das soll eine Entschuldigung sein?“, fragte Carsten verbittert und wandte sich kopfschüttelnd wieder den ‚wenigen’ Büchern zu. Besorgt musterte Laura Bennis schlafendes Gesicht. Er sah aus, wie tot. Aber nicht dieses eklige verwesende tot, sondern eher wie ein schlafender Engel. Die waren immerhin auch tote Wesen. Jedenfalls lebten sie bei den Toten. Ariane verpasste Laura einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ich weiß ja, dass du den eiskalten Engel sehr magst und ihn wohl auch jede Sekunde deiner Zeit anhimmelst, aber jetzt lass doch bitte diese Heulerei.“ Laura schniefte und wischte sich die Tränen vom Gesicht, die sie überhaupt nicht bemerkt hatte. „Du weißt nicht wie das ist, wenn jemand den man mag im Sterben liegt.“ Arianes Reaktion verblüffte Laura völlig. Sie stand lediglich da, den ‚eiskalten Engel’, wie sie ihn immer noch nannte, anstarrend. In ihrem Blick sah Laura eine Mischung aus Verständnis und Trauer, die sie nicht zu deuten wusste. Doch bevor Laura fragen konnte, sagte Ariane nüchtern: „Noch liegt er nicht im Sterben. Jedenfalls wenn Öznur unserem Feuerblumen-Team mit ihrer Energie Feuer unterm Hintern macht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)