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Demon Girls & Boys

von

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Wiedersehen bringt Hoffnung

Wiedersehen bringt Hoffnung

 

 

 

Gedankenverloren stocherte Öznur in ihrem Frühstück herum und hörte mit halbem Ohr zu, was für Klatsch und Tratsch Lissi zu berichten hatte. Eigentlich interessierte es sie nicht, dass Kaito nun mit Sabrina zusammen war. Und dass Lissi selbst momentan irgendwie mehr mit Karin zu tun hatte wollte sie noch weniger wissen.

Das einzige, woran Öznur gerade denken konnte, war ihr Streit mit Eagle. Der lag inzwischen genau eine Woche zurück und sie hatte immer noch nichts von ihm gehört… So allmählich machte sie sich wirklich Sorgen und sie war drauf und dran sich doch von selbst bei Eagle zu melden. Sie wollte doch nur, dass das endlich geklärt war… Dass wieder alles in Ordnung werden würde!

Öznur sollte während die anderen zu ihrem privaten Training gingen die Gelegenheit nutzen und Eagle mal anrufen. Ansonsten würde sie noch den Verstand verlieren.

Auch Anne hörte Lissi nicht wirklich zu. Besorgt musterte Öznur sie. Obwohl seit einer Woche wieder alles in Ordnung sein sollte, wirkte Anne die letzten Tage absolut abwesend und war viel gereizter als sonst. Fast schon so wie Eagle… Ob was passiert war?

Doch mit jemandem geredet hatte Anne bisher nicht. Vielleicht war es ja wegen Miguel?

Sie war ihm selbst für ihre Verhältnisse ziemlich feindlich gesinnt., überlegte Öznur als es in ihrem Kopf Klick machte. Vielleicht hatte Anne ja Gefühle für Susanne?!?

Überrascht wäre Öznur nicht. Susanne war ein liebes, hübsches Mädchen und versuchte immer nur das Gute im Menschen zu sehen. Außerdem schien Anne sich ohnehin eher für Frauen zu interessieren.

… Dann wäre die Sache mit Miguel natürlich ein ziemlicher Schlag für sie.

Kauend dachte Öznur darüber nach, wie kompliziert es doch sein musste auf dasselbe Geschlecht zu stehen. Es war schon im Allgemeinen schwierig genug jemand anderem seine Gefühle zu gestehen. Selbst sie hatte sich damals bei Eagle einen Ruck geben müssen. Aber Anne konnte sich noch nicht einmal sicher sein, ob Susanne überhaupt Interesse daran hätte, mit ihr -also einer Frau- eine Beziehung zu haben.

Betrübt schluckte Öznur einen Bissen Rührei hinunter. Warum musste auch alles so kompliziert sein? … So hoffnungslos…

Anne musste mit ansehen wie Susanne wahrscheinlich mit jemand anderem zusammenkam. Carsten konnte bereits seit über einem halben Jahr nicht den Mut aufbringen Ariane seine Gefühle zu gestehen. Laura hatte Benni nun schon seit einigen Monaten nicht mehr sehen können und hatte keine Ahnung, wie es ihm überhaupt ging. Und Öznur selbst kämpfte nun täglich mit der Angst Eagle für immer verloren zu haben. Wie ging es ihm überhaupt?  Wie hatte er die erste Woche als Häuptling überstanden? Sie wusste es nicht. Sie wusste nichts.

Sie alle gingen einfach nur jeden Tag in den Unterricht und hatten keine Ahnung, wie es nun weiter gehen sollte. Das einzige was sie machen konnten war zu trainieren und sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Wie auch immer sie den gewinnen konnten.

Überrascht blickte Öznur auf als Laura plötzlich eine Art Quietschen von sich gab und von ihrem Platz aufsprang. Als sich Öznur irritiert umdrehte sah sie, wie Laura lachend und mit Tränen in den Augen Carsten um den Hals fiel. Dieser wäre wohl unbeholfen die Treppe herunter gestolpert, stünde nicht Eagle neben ihm der amüsiert eine Hand auf Carstens Rücken legte und den Schwung von Lauras überschwänglicher Freude abfing.

Öznur spürte wie sich ein Knoten in ihrem Herzen löste und sich auch in ihren Augen Tränen sammelten. Doch im Gegensatz zu den anderen Mädchen schaffte sie es nicht aufzustehen und die beiden Jungs zu begrüßen.

Sie konnte nur fröhlich und traurig zugleich beobachten, wie die Brüder so herzlich empfangen wurden, dass man meinen könnte sie wären nach einem jahrelangen Krieg endlich zurückgekehrt. Sogar Anne umarmte Carsten zur Begrüßung, mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen.

„Was ist denn los mit euch?“, kommentierte Eagle diesen ganzen Übermut.

„Das fragst du noch?!“, fragte Laura unter Tränen. „Wir haben seit einer Woche nichts mehr von euch gehört und jetzt steht ihr hier und tut so als wäre nichts gewesen! Wir haben uns furchtbare Sorgen gemacht!“

Mit einem traurigen Lächeln nahm Carsten sie wieder in die Arme. „Entschuldige…“

„Wie… geht es euch?“, erkundigte sich Janine zögernd.

Eagle zuckte mit den Schultern, was inzwischen wohl seine Standardantwort auf diese Frage war. Besorgt betrachtete Öznur ihn. Er wirkte genauso übermüdet wie vor einer Woche…

Schließlich wies er mit dem Kopf auf den Tisch. „Dürfen wir uns dazu setzen?“

„Da fragst du?!“, erwiderte Ariane.

Dennoch entging es Öznur nicht, dass Eagle nur zögernd neben ihr platznahm.

Am liebsten hätte auch sie sich direkt beschwert, wieso er so lange gebraucht hatte um sich mal zu melden. Doch die Erleichterung war zu groß. Und obwohl sie nicht wusste wie es gerade zwischen ihnen stand überwand sie sich dazu Eagles Hand zu nehmen.

Sie bezweifelte, dass mit einem Schlag wieder alles in Ordnung zwischen ihnen war. Zu viele Fragen geisterten in ihrem Kopf herum und sie schaffte es nicht auch nur eine davon auszusprechen.

Doch alle Fragen und Zweifel waren wie weggeweht, als Eagle ihren vorsichtigen Händedruck erwiderte und seine Finger mit ihren verschränkte. Öznur unterdrückte ein Schluchzen und klammerte sich an seinen muskulösen Arm.

Derweil erkundigte sich Susanne bei Carsten, ob er inzwischen wieder ganz gesund war.

„Ein bisschen angeschlagen bin ich noch, aber ansonsten ist alles in Ordnung.“, antwortete er.

„Und deine… Verbrennungen?“ Vorsichtig berührte Laura Carstens rechte Hand. Doch keine Anzeichen von noch so kleinen Verletzungen waren zu sehen.

Auch Eagle schien dies aufzufallen. „Vor ein paar Tagen sah das noch ganz anders aus.“

„Sie verheilen gut.“, antwortete Carsten nur, erntete aber dafür sehr kritische Blicke von den Mädchen.

Inzwischen wussten sie, dass er verschwiegener und verschlossener war als man es von ihm erwarten würde. Und dieses ‚sie verheilen gut‘ hätte auch genauso gut von Benni kommen können, der zwar nicht lügen aber die Wahrheit so geschickt umschreiben konnte, dass es doch irgendwie nicht ganz der Realität entsprach.

Auch Laura hatte diese Antwort wohl viel zu sehr an ihren Freund erinnert. Kritisch krempelte sie den Ärmel von Carstens Sweatshirt hoch. Doch Tatsache, da war nichts.

Vorsichtig pikste Laura mehrere Male in Carstens Unterarm, wo sich vor einer Woche noch die furchtbaren Wunden in Form der indigonischen Muster befunden hatten. Das konnte doch nie und nimmer so schnell verheilt sein.

Schließlich nahm Carsten ihre Hand weg. „Lass das.“

„Tut mir ja leid, aber selbst für einen Dämonenverbundenen ist das schnell verheilt.“, erwiderte Laura und musterte seinen Arm immer noch misstrauisch.

Eagle nickte. „Zu schnell.“

„Ich habe mit Magie nachgeholfen.“, erwiderte Carsten und fühlte sich offensichtlich nicht sonderlich wohl unter den ganzen Blicken.

„Dein Fieber ist erst gestern vollständig verschwunden. Da hast du schon zaubern können?“, entgegnete wiederum Eagle. Öznur war überrascht, wie wenig er der Aussage seines kleinen Bruders Glauben schenkte.

„Ich…“ Carstens Unwohlsein schien noch größer zu werden. Eagle machte Anstalten etwas zu sagen, als plötzlich ein „Entschuldigung?“ von der Seite kam.

Verwirrt betrachtete Öznur die Gruppe Mädchen, die zu ihnen an den Tisch gekommen war. Ganz vorne stand ein kurviges Ding, übertrieben geschminkt und gestylt. Aber selbst damit wirkte sie in Öznurs Augen nicht sonderlich attraktiv. Und noch weniger als sie sie schließlich wiedererkannte. War das nicht die Tussi, die früher mal so einen Narren an Benni gefressen hatte? Wie hieß die nochmal? Rapula Wuko?

Auch der Rest der Gruppe erinnerte sich an diese Schlampe. Alle bis auf Eagle, der sie gar nicht kannte.

„Was ist?“, fragte er, komplett unvoreingenommen und ahnungslos.

„Ich hab mal eine Frage…“, setzte diese Rapula an, während die restlichen Hühner hinter ihr kicherten. „Kann es sein, dass du… Also… Ich hab letzte Woche die Krönung des neuen Häuptlings von Indigo gesehen und… Du siehst ihm ziemlich ähnlich. Kann es sein…“

Öznur merkte, wie sich Eagle anspannte. Er war auf das Thema offensichtlich immer noch nicht gut zu sprechen.

Auch der Rest von ihnen am Tisch schien den Atem anzuhalten.

„Das hat man mir schon öfter gesagt.“, erwiderte Eagle schließlich ruhig.

„Also bist du nicht…?“

„Matt. Sehr erfreut.“ Eagle setzte sein charmantes, freundliches Lächeln auf und hielt ihr die Hand hin.

Natürlich war er sich seiner Attraktivität und der Wirkung die er auf Mädchen haben konnte bewusst. Und Öznur war beeindruckt wie gezielt er sie einsetzen konnte. Sowohl diese Rapula als auch die anderen Mädchen waren vollkommen durcheinander und gleichzeitig hin und weg von dem gutaussehenden Indigoner. Sie schaffte es nur noch seine Hand zu nehmen, sich mit Lisa Rapuko vorzustellen, für die Störung zu entschuldigen und anschließend von dannen zu gehen.

Nahezu der gesamte Rest betrachtete Eagle verwirrt. Schließlich war es Öznur die fragte: „Matt?“

„Mein erster Vorname. Kanntet ihr den nicht?“

Ariane schüttelte den Kopf. „Du hast ihn uns damals verschwiegen als wir das mal als Gesprächsthema hatten.“

Eagle zuckte mit den Schultern. „Ich mag ihn auch nicht sonderlich.“ Argwöhnisch schaute er in die Richtung, in die die Tussen-Clique verschwunden ist. „Aber auf sowas hatte ich noch weniger Lust.“

„Waren sie dir direkt so unsympathisch?“, erkundigte sich Janine überrascht.

„Ihr habt doch gesehen wie die sich stylen.“

Ariane zuckte mit den Schultern. „Irgendwelche Nobel-Marken-Sachen. Na und?“

„Es gibt Unterschiede.“, klärte Eagle sie auf. „Entweder du hast wirklich das Geld dich komplett so einzukleiden oder du besitzt alles nur auf Pump und versuchst reich und wohlhabend auszusehen. Man erkennt sofort wer was ist.“

„Du vielleicht.“, entgegnete Carsten.

Eagle lehnte sich im Stuhl zurück. „Zumindest hatte ich keinen Nerv auf so oberflächliche Tussen, die mich direkt danach fragen ob ich der Häuptling sei.“

„Dafür hast du das aber ziemlich charmant gelöst.“, merkte Lissi an und zwinkerte.

Eagle warf ihr ein schiefes Lächeln zu. „Ich kann sie ja wohl kaum als Fremder dieser Schule direkt zum Teufel jagen.“

„Kannst du schon.“, sagte Anne. „Hätten sie auch verdient.“

„Stimmt wohl.“, gab Eagle ihr Recht.

Öznur tauschte einen flüchtigen Blick mit Anne aus, die eine Augenbraue hob. Sie erinnerte sich an Annes Vermutung, dass Eagle wahrscheinlich keine sonderlich guten Erfahrungen mit solchen Mädchen gesammelt hatte. Und sie hatte immer mehr den Eindruck, dass da was dran sein könnte.

„Also hast du Carstens subtile Taktik benutzt und deinen inoffiziellen Vornamen genannt.“, bemerkte Susanne.

Carsten betrachtete sie irritiert. „Seit wann wisst ihr, dass ich mich deshalb nie als Crow vorstelle?“

„Seitdem alle Welt von Crow weiß und nur die wenigsten den Namen mit dir in Verbindung bringen können.“, antwortete sie.

Laura schaute Carsten überrascht an. „Du hast das tatsächlich mit Absicht gemacht? Von Anfang an?! Seit ich dich kenne?!?“

Verlegen lachte Carsten auf. „Habe ich. Aber du hattest es trotzdem damals geschafft, halb meinen offiziellen Namen zu benutzen.“

Laura kicherte. „Stimmt.“ Auf die verwirrten Blicke hin meinte sie schließlich: „Ich habe Carstens Namen als Kind nicht aussprechen können und habe mir eine japanische Version davon zurechtgebastelt. In der Kindergarten- und Grundschulzeit habe ich ihn immer ‚Karasuten‘ genannt.“

„Das klingt kein bisschen nach seinem offiziellen Namen.“, bemerkte Öznur.

Susanne überlegte einen Moment. „Karasu heißt Krähe, oder?“

Carsten nickte.

Dem Rest der Mädchen ging ein Licht auf. „Das klingt schon mehr nach seinem offiziellen Namen.“

Öznur betrachtete Eagle. „Also sollen wir dich ab sofort außerhalb Indigos immer Matt nennen?“

Er seufzte. „Wenn es sich nicht vermeiden lässt…“

Es war eindeutig, dass die Mädchen ihn am liebsten Fragen würden wie er mit der momentanen Situation klarkam. Aber niemand traute sich diese Frage auszusprechen.

Vorsichtig strich Öznur mit dem Daumen über Eagles Handrücken und hoffte, dass irgendjemand das Schweigen brechen würde. Schließlich war es Carsten der fragte: „Und was habe ich so in der Schule verpasst?“

Öznur schnaubte. „Mehr als genug. Aber du hast das ohnehin alles in zwei Stunden wieder aufgeholt.“

Carsten schüttelte den Kopf. „Du übertreibst.“

Janine kicherte. „Stimmt, eine Stunde reicht völlig.“

Während die anderen Mädchen loslachten verdrehte Carsten genervt die Augen.

„Ach stimmt, da war noch was.“, meinte Eagle plötzlich und holte einige gefaltete Zettel aus seiner Hosentasche, die er Laura gab.

Neugierig öffnete diese sie. „Sind das Carstens Notizen zum Zauber?“

Eagle nickte. „Pass auf, dass du sie ihm vor eurer Sperrstunde wieder wegnimmst, bevor er wieder auf die Idee kommt die Nacht durchzumachen.“

„Ihr könnt mir doch nicht ständig meine Notizen wegnehmen.“, empörte sich Carsten und wollte Laura die Zettel aus der Hand nehmen. Doch sie wich ihm noch rechtzeitig aus. „Doch, können wir.“

Carsten seufzte und versuchte immer wieder sie einzufangen. „Ich meine es ernst, die Zeit läuft uns davon.“

„Ein fertiger Zauber bringt uns rein gar nichts, wenn du dich dafür schon wieder überarbeitest.“, warf nun auch Janine ein.

„Ich werde es schon nicht übertreiben.“

Eagle schüttelte den Kopf. „Glaubt dem kein Wort.“

„Mann, Eagle!“ Inzwischen hatte es Carsten geschafft Laura zu schnappen und festzuhalten, doch diese hatte die Notizen bereits an Ariane weitergegeben.

Amüsiert bemerkte Öznur den verlegenen und zugleich verärgerten Seitenblick, den er Laura zuwarf. Diese grinste einfach nur, mit dem Wissen gewonnen zu haben. Mit Ariane würde Carsten niemals so rangeln können wie mit Laura. Dafür war er viel zu schüchtern.

Verbissen ließ er sie los und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann fertige ich halt Kopien an.“

„Dann nehme ich dir die auch einfach weg.“

„Dann lerne ich es halt auswendig.“, erwiderte Carsten.

Laura lächelte ihn herausfordernd an. „Dann sorge ich einfach mit der Finsternis-Energie dafür, dass du schläfst statt arbeitest.“

Nach einer Weile Schweigen meinte Carsten schließlich: „Das ist unfair.“

Bei seiner unbeholfenen Antwort musste der Rest einfach loslachen. Sogar Eagle. „Was Besseres ist dir nicht eingefallen?!“

„Wie meinst du das denn?“, fragte Carsten verlegen.

Anne grinste. „Ein bisschen schlagfertiger hätte ich dich ja schon eingeschätzt.“

Carsten schüttelte seufzend den Kopf. „Wir werden Mars nicht mit meiner Schlagfertigkeit besiegen können.“

Ariane verdrehte die Augen. „Jetzt komm, du klingst schon genauso wie Benni damals beim Ausflug zum Teich.“

Betrübt setzte sich Carsten wieder hin. „Und ihr wisst genau, wie diese Geschichte ausgegangen ist…“

Dadurch wurde auch der Rest wieder ernst.

Öznur bemerkte, wie sich Laura mit dem Handrücken über die Augen wischte. Wenn sie sich richtig erinnerte sah sie Laura in letzter Zeit nur noch selten lachen…

Ohne hinschauen zu müssen legte Carsten einen Arm um ihre Schultern. „Entschuldige…“

Schweigend beobachtete Öznur, wie sich Laura gegen ihren besten Freund lehnte, während sie weiter gegen ihre Tränen anzukämpfen versuchte.

Nach einer Weile meinte Eagle plötzlich: „Die Geschichte wird sich nicht wiederholen.“

Überrascht schaute Öznur ihn an. Wie konnte ausgerechnet Eagle so etwas in seiner aktuellen Situation von sich geben?

Das dachte wohl auch der Rest, der ihn ebenso irritiert musterte.

Carsten seufzte. „Die Entwicklung des Zaubers war jetzt nahezu zwei Wochen im Stillstand… Während Mars wahrscheinlich gar keine Pause macht.“

„Nicht ganz.“, widersprach Eagle.

Carsten musterte seinen großen Bruder verwirrt. „Wie meinst du das?“

„Ich habe deine Sachen an Konrad weitergegeben und er hat sich das Zeug die letzten Tage mal angeschaut.“

„Du hast was?!?“ Carsten klang alles andere als begeistert als er verunsichert druckste: „Aber… Ich… Das sind nur Ideen. Der eigentliche Zauber…“

„Konrad fand das alles zumindest ziemlich gut.“, erwiderte Eagle trocken. „Er hat wohl noch ein bisschen was für den symbolischen Kram ergänzt und überarbeitet, aber ansonsten wüsste er nichts auszusetzen. Er meinte aber wenn du dich dadurch sicherer fühlst, kann er beziehungsweise Florian auch dafür sorgen, dass du bei den Erzmagiern in Ivory vorgeladen wirst.“

Amüsiert bemerkte Öznur wie Carsten die Röte ins Gesicht schoss während Susanne überrascht meinte: „Denkst du, sie würden Carsten tatsächlich helfen? Ich habe gehört, dass die Erzmagier vollkommen abgeschottet leben und selbst der König von Ivory keine Garantie hat sie zu treffen.“

Eagle nickte. „Es stimmt. Konrad erwähnte, dass sie ihr ganzes Leben der Zauberei widmen und ziemlich… speziell sind. Aber wie Carsten schon sagte sind wir alle Lebewesen desselben Planeten und in gewisser Hinsicht aufeinander angewiesen. Mars‘ Zerstörungsplan wird wohl kaum die Erzmagier und ihre Zauberei außenvor lassen. Also sollten sie uns gefälligst auch helfen.“

Beeindruckt betrachtete Öznur Eagle. Er schien all die Zeit immer total neben der Spur gewesen zu sein und auch jetzt noch sah man, dass er sich nicht wirklich gut fühlte. Aber irgendwie hatte er es trotzdem geschafft Carsten zu unterstützen. Wann und wie auch immer er das gemacht hatte.

Schließlich erwiderte Eagle ihren Blick. Nach einem kurzen Zögern fragte er: „Möchtest du etwas mit rauskommen?“

Sofort bereitete sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen aus und Öznur versuchte einen metallischen Geschmack herunterzuschlucken. Sie ahnte schon, worüber er mit ihr reden wollte. Und obwohl Öznur eigentlich davon überzeugt war, dass er sich nur entschuldigen wollte, hatte sie auf einmal Angst. Verunsichert nickte sie.

Er richtete sich auf. „Dann vertraue ich euch mal Carsten mit dem Schock seines Lebens an.“

Sich immer noch unwohl fühlend folgte Öznur ihm die Wendeltreppe runter. Gemeinsam verließen sie den Mensaturm und wanderten ziellos auf dem Schulcampus herum.

Öznur merkte, wie Eagle in seine Jackentasche griff und erhaschte einen Blick auf den Rand einer Zigarettenverpackung. Daher war sie umso überraschter als Eagle nach kurzem Zögern die Hand wieder herauszog. Ohne Zigaretten.

Eigentlich war das ja ein gutes Zeichen. Aber trotzdem fühlte sich Öznur nicht sonderlich wohl. Alleine die Erinnerung an den Streit, Eagles verärgerten Blick, die laute, wütende Stimme, die Vorwürfe die er ihr gemacht hatte, … Schaudernd rieb sie sich die Oberarme.

„Ist dir kalt?“, erkundigte sich Eagle, doch Öznur schüttelte den Kopf.

Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Schließlich schnaubte Eagle. „Carsten, dieser Vollidiot. Von wegen sowas fällt einem spontan ein.“

„Was?“

Schließlich blieb er stehen und erwiderte ihren Blick mit seinen hellen bernsteinbraunen Augen. „…Fang du an.“

Öznur musterte ihn verwirrt. „Womit?“

Eagle zuckte mit den Schultern. „Mich anschreien wie ich auf so eine Idee komme, wie ich es wagen kann dich so zu behandeln, was für ein Arschloch ich bin, … Irgendwie sowas.“

Also wollte er tatsächlich endlich die Sache mit ihr klären. Und was er da so sagte ließ vermuten, dass er seine Aktion wirklich bereute… Dass er das gar nicht wollte und einfach froh ist, wenn wieder alles in Ordnung war…

Öznur schluckte den Kloß im Hals herunter und kämpfte gegen die Tränen an. Wieder erinnerte sie sich daran. An das erdrückende Gefühl von Eagle angebrüllt zu werden und nichts ausrichten zu können… Und schließlich einfach nur eiskalt dazu aufgefordert zu werden zu verschwinden…

Ja, Öznur würde Eagle tatsächlich am liebsten anschreien. Ihm ihren ganzen Frust und die ganze Verzweiflung der letzten Woche entgegenschleudern. Doch sie konnte es nicht. Aus irgendeinem Grund blieben ihr die Worte in der Kehle stecken. Das einzige was über ihre Lippen kam war ein Schluchzen.

Noch während sie ihre Tränen nicht länger zurück halten konnte warf sie sich in Eagles Arme. „Du Idiot…“, murmelte sie weinend, das Gesicht in seiner Lederjacke vergraben.

Seufzend verstärkte Eagle seinen Griff und küsste sie auf den Scheitel. „Ich weiß… Es tut mir leid.“

Nun war der Damm in Öznur gebrochen und unter all den Tränen und Schluchzern fing sie tatsächlich an ihn anzuschreien: „Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich so etwas machen würde?!“

„Keine Ahnung.“, antwortete Eagle lediglich.

„Hast du mir wirklich zugetraut so eine oberflächliche Tussi wie diese Lisa Rapuko zu sein?! Dass ich nur wegen deines Standes an dir interessiert bin?!?“

Sie spürte wie Eagle mit dem Kopf schüttelte.

Nach einem kurzen Zögern fragte sie schließlich: „Anne meinte, du könntest schlechte Erfahrungen mit so einer Art Mädchen gesammelt haben… Stimmt das?“

Eagle strich ihr durch die Haare. „Beruhige dich erstmal. Danach erzähle ich dir alles was du wissen willst.“

Das sagte sich so leicht. „Du hast mich angebrüllt, gesagt ich soll verschwinden und dich danach für eine Woche nicht mehr gemeldet! Und da soll ich mich beruhigen?!?“

Sie spürte, wie eine Art Beben durch Eagles Brust ging. Als sie verwirrt aufschaute merkte sie, dass er angefangen hatte zu lachen.

Öznur rieb sich die Tränen aus den Augen. „Was ist daran so lustig?“

Immer noch lachend betrachtete Eagle sie. „Gar nichts. Aber du reagierst genauso wie ich es erwartet habe.“

Schniefend boxte sie ihm gegen die Schulter. „Vollidiot.“

„Der bin ich wohl.“ Eagle nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und musterte sie erneut mit diesen hellbraunen Augen. Besonders aus der Nähe wurde Öznur bewusst, wie müde er wirkte. Wie er immer noch unter der gesamten Situation litt.

Er seufzte. „Wirklich… Es tut mir leid.“ Noch bevor Öznur etwas darauf erwidern konnte beugte er sich vor und küsste sie. Sie bemerkte den salzigen Geschmack ihrer Tränen als sie den Kuss erwiderte und sich noch fester an Eagles Jacke klammerte.

Endlich. Endlich konnten sie sich wieder küssen. Endlich war zwischen ihnen wieder alles in Ordnung!

Dasselbe dachte wohl auch Eagle, der erleichtert aufseufzte und seine Stirn gegen ihre lehnte, kaum dass sich ihre Lippen getrennt hatten.

Zögernd fragte Öznur nach einer Weile: „Du meintest du erzählst mir alles was ich wissen will?“

Eagle nickte und noch während sie einen wärmeren Ort ansteuerten fragte er: „Womit soll ich anfangen?“

Eagle erzählte ihr wirklich alles. Zwar war Öznur zuerst genervt davon nach jeder Kleinigkeit fragen zu müssen. Aber sehr bald erkannte sie, warum er nur vorsichtig alles Mögliche preisgab.

Als er ihr von der Geschichte mit Ana im letzten Januar erzählte war sich selbst Öznur nicht sicher, ob sie wirklich alles hatte wissen wollen. Natürlich hatte sie sich durch Annes Vermutung und den Andeutungen von Eagles Freundeskreis schon gedacht, dass diese Tussi zu der Sorte Mädchen gehörte, wegen denen Eagles Vertrauen in Beziehungen so erschüttert war. Aber dass sie so weit gehen würde hätte Öznur trotzdem nicht erwartet.

Sogar von dem Vorfall letzten Mittwoch in der Kneipe erzählte Eagle ihr, auch wenn er sich dabei sichtlich unwohl fühlte.

Gedankenverloren stand Öznur von ihrem Bett auf und tigerte in ihrem, Lissis und Susannes Zimmer umher.

„Wenn du mir eine reinhauen möchtest, nur zu. Ich hab’s verdient.“, meinte Eagle nur, immer noch im Schneidersitz auf Öznurs Bett sitzend.

Geräuschvoll atmete sie aus und erwiderte seinen Blick. „Glaub mir, das würde ich gerade nur zu gerne. … Aber im Vergleich zu Ituhas Ohrfeige wird das wohl nicht viel bringen.“

Eagle zuckte mit den Schultern. „Ich bin schon froh, wenn du mich nicht direkt abfackelst.“

Öznur ballte die zitternden Hände zu Fäusten. „Dass du so blöd bist und in ihre Falle tappst, okay. Aber wieso hast du es so weit kommen lassen?! Und dann hast du es auch noch ernsthaft in Erwägung gezogen mit der Schlampe… Und warum zum Teufel erzählst du mir das überhaupt?!“, schrie sie.

„Weil ich mich noch schlechter fühlen würde es dir zu verschweigen.“, antwortete Eagle ruhig. „Ich wollte das nicht und weiß auch nicht, was in dem Moment mit mir los war. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

„Ja, aber…“ Verärgert wischte sich Öznur weitere Tränen aus dem Gesicht. „Du kannst mir doch nicht einfach erzählen, dass du mich fast betrogen hättest!“

„Ich habe dich aber nicht betrogen.“, widersprach er bestimmt.

Gebrochen erwiderte sie Eagles Blick. Dass er bei Anas widerlicher Anmache tatsächlich fast eingeknickt wäre hatte sie am allerwenigsten wissen wollen.

„Und was soll ich jetzt machen?“, fragte sie schluchzend. „Ich kann das doch nicht einfach so schulterzuckend akzeptieren! Wie soll ich dir jemals wieder komplett vertrauen können?!“

Eagle seufzte. „Ich weiß es nicht. Ich wollte nur…“

Öznur sank zurück aufs Bett, setzte die Brille ab und wischte sich erneut über die Augen. „Da dachte ich, dass endlich wieder alles okay ist und dann kommst du mit sowas an?!“

„… Dich anlügen wollte ich erstrecht nicht.“

„Du Drecksack!“, schrie Öznur und holte tatsächlich zum Schlag aus. Doch sie konnte es nicht. Sie schaffte es nicht Eagle eine runterzuhauen. Stattdessen brach sie erneut in Tränen aus.

Sie spürte wie Eagle sie vorsichtig in die Arme nahm und besonders für seine Verhältnisse geduldig wartete, bis sich Öznur wieder so halbwegs beruhigt hatte.

Schließlich fragte sie immer noch schluchzend: „… Aber… das mit uns ist für dich nicht einfach nur ein Zeitvertreib, oder?“

Sie merkte, wie Eagle die Stirn runzelte. „Wie kommst du denn auf so eine Idee?“

„Na ja, deine Beziehung mit Ana schien ja sowas gewesen zu sein und jetzt…“

Eagle packte sie an den Schultern und schob sie etwas von sich weg, um ihr in die Augen schauen zu können. Seine Stimme klang leicht beleidigt als er meinte: „Jetzt hör mal, wenn du mir wegen meiner Aktion von letztem Sonntag Vorwürfe machst verstehe ich das. Dazu hast du das volle Recht. Genauso wie mit der Sache letzten Mittwoch. Aber wehe du unterstellst mir mit dir zusammen zu sein, weil ich gerade Bock und nichts Besseres zu tun habe.“

„Und nach all dem soll ich dir das einfach so glauben?“

Geräuschvoll atmete Eagle aus. „Du weißt doch, dass ich in so Dingen nicht gut bin…“ Verwirrt beobachtete Öznur, wie Eagle irgendwie nach den richtigen Worten suchte während er sich gleichzeitig sichtbar unwohl in seiner Haut fühlte. Schließlich setzte er an: „Also… Du bedeutest mir viel. Viel mehr als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Und viel mehr als ich mir je hätte vorstellen können, dass so etwas überhaupt möglich ist. Wenn du meine ganzen Beziehungen die ich davor hatte als Zeitvertreib abtun möchtest, nur zu. Aber nicht das mit dir. Auf keinen Fall.“

Öznur schluchzte immer noch und obwohl sie sich eigentlich über seine Worte freuen sollte… „Ich weiß nicht, wie ich dir das glauben soll…“

Eagle murmelte irgendetwas wie „Warum muss auch alles so kompliziert sein?“ und meinte schließlich: „Ich kann dir keinen Beweis für meine Gefühle geben. Es liegt an dir ob du mir glaubst oder nicht, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe.“

Fassungslos starrte Öznur ihn an, nicht wissend was sie denken sollte. Hatte er ihr je so etwas wie ‚ich liebe dich‘ gesagt? Nein, nicht dass sie wüsste. Das war das erste Mal. Genauso wie das ‚Danke, dass du da bist‘ in der Nacht seiner Krönungszeremonie.

Immer noch verheult erwiderte sie Eagles Blick und obwohl sie alles nur verschwommen sah konnte sie erkennen, wie ernst er seine Worte meinte.

Öznur schluchzte. „Warum musste ich mich auch ausgerechnet in ein Arschloch verlieben?“

Er strich ihr mit dem Daumen einige Tränen von der Wange. „Das kann ich dir leider auch nicht sagen.“

Eagle war wohl so überfordert mit dem plötzlichen Kuss, dass er von dem Schwung rückwärts in die Kissen fiel. Doch schließlich öffnete er seinen Mund und ging darauf ein. Öznur seufzte als Eagle sie noch näher an sich zog und der Kuss leidenschaftlicher wurde.

Seine Nähe und die Wärme seines Körpers ließ Öznur alles vergessen, was die letzte Woche vorgefallen ist. Es schien als wäre der Streit nie dagewesen. Und mit Ana war genaugenommen ja auch nicht wirklich was passiert. Das einzige was zählte war, dass sie Eagle endlich wieder hier bei sich hatte. Den Geschmack seiner weichen Lippen, das Gefühl der harten Muskeln unter dem T-Shirt, der starke Griff der so wirkte als würde er Öznur nie wieder loslassen wollen, …

Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander, doch Öznur blieb trotzdem weiterhin auf Eagle liegen. Sie strich ihm über die kurzen schwarzen Haare, an deren Anblick sie sich so langsam gewöhnte. „Lauf dieser Tussi noch einmal über den Weg und ich flambiere sie.“

Eagle lachte auf. „Aufhalten werde ich dich zwar nicht, aber kannst du damit zumindest noch bis nach der Gerichtsverhandlung warten?“

Öznur runzelte die Stirn. „Ihr habt sie wirklich angezeigt?“

„Ituha macht keine halben Sachen. Das war ihr voller Ernst als sie die Polizei gerufen hatte. Und mit Risa als Zeugin steht der Ausgang eigentlich schon fest. Jeder weiß das, nur noch der formale Kram muss erledigt werden.“

„Krass. Und… was passiert dann mit ihr? Kommt sie direkt ins Gefängnis?“ Etwas unwohl fühlte sich Öznur bei dem Gedanken tatsächlich. Klar, sie konnte diese Ana bis auf den Tod nicht ausstehen obwohl sie sich noch nie wirklich getroffen hatten. Aber trotzdem war die Vorstellung unheimlich, dass sie im Gefängnis landen könnte.

Doch Eagle schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Wahrscheinlich wird sie eine fette Summe an Schmerzensgeld zahlen müssen und damit wäre die Sache dann erledigt.“ Ein verstohlenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Was für eine Ironie. Sie versucht über die hinterlistigsten Aktionen mithilfe des Gesetzes an Geld von mir zu kommen und nun ist sie es, die zahlen muss.“

Öznur musste bei der Schadenfreude in Eagles Stimme lachen. „Als hättest du dieses Schmerzensgeld so dringend nötig.“

Nachdenklich spielte Eagle mit Strähnen von ihren Haaren. „Ich könnte es dir geben. Immerhin hättest du auch eine Art Schmerzensgeld von mir verdient.“

„Nein. Auf keinen Fall.“, widersprach Öznur ihm direkt. „Nach den ganzen Geschichten mit geldgeilen Tussen, die ich jetzt so gehört habe, will ich nie wieder auch nur in irgendeiner Form Geld oder sonstigen materiellen Kram von dir bekommen.“

Eagle runzelte die Stirn. „Jetzt komm, übertreib nicht.“

„Ich übertreibe nicht.“ Öznur pikste ihm mit dem Finger in die Brust. „Das hatte echt weh getan als du mir vorgeworfen hast so oberflächlich zu sein. Ich will dir nie mehr auch nur die Chance geben, sowas zu denken.“

Eagle hob eine Augenbraue. „Toll, und was soll ich dir dann nächsten Monat zum Geburtstag schenken?“

Öznur kicherte. „Eine selbstgebastelte Karte vielleicht? Oder ein romantisches Gedicht?“

Als Eagle alles andere als begeistert aufstöhnte musste Öznur loslachen. Ja, er war kein sonderlich großer Romantiker. Sie strich ihm über die Wange. „Du kannst mir auch einfach sagen, dass du mich liebst und mich küssen.“

Eagle erwiderte ihren amüsierten Blick mit seinem schiefen Lächeln. „Das dürfte ich gerade so hinbekommen.“

Noch während er sie zu sich hinunterzog, um Öznur erneut zu küssen, hörte sie ein schwaches ‚Ich liebe dich‘ über seine Lippen kommen.

 

So allmählich hatte Öznur den Eindruck das, was Eagle all die Zeit gebraucht hatte, war Abstand. Einfach mal rauskommen aus Indigo und den ganzen Erinnerungen, Verpflichtungen und Erwartungen, die mit dieser Region verbunden waren. Sie hatte Eagle seit Ewigkeiten nicht mehr so ausgelassen und entspannt erlebt. Oder gar ihn so häufig lachen gesehen.

Nachdem zwischen ihnen beiden endlich wieder alles geklärt war gingen sie zu der restlichen Gruppe und machten zum ersten Mal eine Art Kampfkünstler-Magier übergreifendes Training. Wobei sie eigentlich kaum trainierten. Nur Anne hatte sich irgendwann von ihnen verabschiedet mit den Worten, die Zeit sinnvoller nutzen zu wollen.

Der Rest der Mädchen durfte lachend die unterhaltsamsten Schlagabtausche zwischen Eagle und Carsten beobachten, die sich inzwischen wie ganz normale Brüder verhielten. Auch Laura ging es nun deutlich besser, seit sie wieder ihren besten Freund um sich hatte. Und sogar Arianes Stimmung hellte sich endlich mal etwas auf und Öznur bemerkte amüsiert, dass sie tatsächlich ganz kleine Annäherungsversuche startete, die Carsten direkt in totale Verlegenheit brachten.

Trotzdem war das bisschen Training was sie hatten sehr interessant und lehrreich. Noch während Carsten den Mädchen erklärte, worauf sie als Magier achten mussten, wenn sie gegen einen Kampfkünstler kämpften -und umgekehrt-, stellte sich sehr schnell heraus wieso er so gut Bescheid wusste. Eigentlich hätten sie sich ja denken können, warum: Carsten und Benni waren nun mal nicht nur beste Freunde, sondern gleichzeitig auch die besten Trainingspartner, die keine Rücksicht aufeinander nahmen. Zwar waren die Mädchen nun erst recht neugierig, wie ein Kampf Magier gegen Kampfkünstler aussehen würde, aber sie mussten einsehen, dass es besser war, wenn sich Carsten noch etwas schonte.

Schaudernd wurde Öznur bewusst, dass Carsten über eine Woche lang richtig schlimm krank gewesen war… Diese ganze Situation schien ihn noch stärker zu belasten als man es ohnehin schon vermuten würde. Wobei es eigentlich nicht verwunderlich war. Das Schicksal der gesamten Welt lastete durch die Erstellung des Zaubers auf Carstens Schultern, während er gleichzeitig mit dem Wissen leben musste, dass sich sein bester Freund unfreiwillig in den Fängen des Feindes befand. Und dann wurde auch noch der eigene Vater ermordet und der große Bruder drohte unter den ganzen Erwartungen zusammenzubrechen.

Erneut beobachtete Öznur Eagle und betrachtete die süßen, kleinen Grübchen bei seinen Mundwinkeln, als er über irgendeine tollpatschige Aktion von Laura lachte. Er schien wie ausgewechselt, war ganz anders als die gesamten letzten zwei Wochen.

Plötzlich meinte er: „Bevor ich es vergesse: Habt ihr zufälliger Weise kommenden Dienstagabend Zeit?“

„Natürlich.“, antwortete Öznur prompt, da sie bereits wusste was für ein Tag der kommende Dienstag war.

Carsten lächelte seinen großen Bruder an. „Wann sollen wir da sein?“

Eagle zuckte mit den Schultern. „Wann auch immer ihr könnt. In Indigo wurde das ohnehin als Feiertag festgelegt, ich werde also sowieso nichts zu tun haben.“

„Außer eure traditionellen Tänze tanzen?“ Amüsiert verpasste Öznur ihm einen leichten Stoß in die Rippen.

Eagle verdrehte die Augen. „Zum Glück nicht. Das ist wohl das einzig Positive daran der Häuptling zu sein: Mit dieser schweren, fetten Federkrone auf dem Kopf erwartet keiner von dir, dass du auch noch tanzt.“

Lissi zog einen Schmollmund. „Ach schade, ich hätte dich so gerne tanzen gesehen, Eagle-Beagle.“

Amüsiert wies Eagle auf Carsten. „Der Kronprinz wird aber nicht drum herumkommen.“

Während die Mädchen bei dieser Vorstellung loslachen mussten, färbten sich Carstens Wangen leicht rötlich. „Ich bin nicht der Kronprinz.“

„Doch, bist du. Steht so in unserem indigonischen Gesetz, dass du unter Garantie sowieso auswendig kennst.“, widersprach Eagle ihm schulterzuckend. „Solange bis ich eigene Nachkommen habe, wäre das zweitgeborene Kind automatisch der Nachfolger.“

Irgendwie fand es Öznur gruselig, sich über diese Erbfolge Gedanken zu machen. Alleine die Vorstellung, dass Carsten Eagles Platz einnehmen müsste war schon komisch. Doch wenn es tatsächlich so weit käme, würde das bedeuten, dass Eagle…

Schaudernd rieb sie sich die Arme. Wie konnte Eagle überhaupt so ruhig dieses Thema ansprechen? War er nach der Geschichte mit seinem Vater bereits so abgestumpft?

Auch Carsten fühlte sich bei der Aussage seines großen Bruders alles andere als wohl. Jedoch schien er mit den Gedanken gar nicht so weit gegangen zu sein wie Öznur. Zumindest meinte er schließlich zu Öznur und Eagle: „Also falls ihr einen Patenonkel sucht melde ich mich gerne freiwillig. Ich halte keine neun Monate mit diesem Titel aus.“

Während die Mädchen erneut bei seinem Kommentar loslachen mussten, kam von Eagle ein verlegenes: „Jetzt übertreib mal nicht.“

Eagle seufzte. „Also abgesehen von der Tatsache, dass ihr Carsten wahrscheinlich ohnehin am Ende des Tages aus dem Loch werdet buddeln müssen, in das er sich vor Scham verkriechen wird: Kommt ihr am Dienstag?“

Lächelnd küsste Öznur ihm auf die Wange. „Ich sagte doch schon: Natürlich.“

Sie meinte, Eagle ganz leise aufatmen zu hören. Anscheinend war er immer noch nicht ganz überzeugt, ob nun wieder alles in Ordnung war. Selbst Öznur war überrascht von sich selbst, dass sie all das einfach so mir nichts dir nichts abtun konnte. Aber lieber so als in dieser furchtbaren Zeit noch mehr betrübliche Ereignisse zu haben.

Verlegen zwirbelte Janine eine ihrer blonden Haarsträhnen. „Tut mir leid, aber… Ich kann nicht… An genau diesem Tag hat auch Annalena Geburtstag und ich wollte…“

„Annalena?“, fragte Eagle verwirrt.

„Ach stimmt, du hast sie damals nicht kennengelernt.“, bemerkte Carsten. „Annalena ist Janines Adoptivmutter.“

„Du möchtest wirklich wieder nach Mur? Ist das nicht zu gefährlich?“, erkundigte sich Susanne besorgt.

Janine schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, da ich mich teleportiere werde ich nicht an den Grenzkontrollen vorbei müssen. Aber…“ Sie warf Eagle einen entschuldigenden Blick zu, doch dieser hob die Hände. „Das ist kein Grund ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich verstehe, warum du den Anlass nutzen möchtest endlich mal wieder deine Adoptivmutter zu sehen.“

Zwar erleichtert aber auch beschämt atmete Janine auf. „Es tut mir leid…“

„Braucht es nicht, wirklich. Sie sieht dich garantiert sowieso schon viel zu selten.“

Janine brachte lediglich ein Nicken und ein schwaches „Danke“ zustande.

Eagle wies mit dem Kopf auf eine der Sporthallen. „Übrigens kann auch Anne gerne kommen, wenn sie Lust hat.“

Susanne nickte. „Wir richten es ihr aus.“

„Was ist eigentlich los mit ihr?“, erkundigte sich Carsten besorgt. „Sie wirkte irgendwie gereizter als sonst.“

Ihm war es also auch direkt aufgefallen. Planlos zuckte Öznur mit den Schultern. Sie konnte ja wohl kaum ihre Vermutung äußern, dass Anne wegen der Sache mit Susanne und Miguel so mies drauf war.

„Vielleicht hat sie ihre Tage?“, vermutete Lissi.

Carsten runzelte die Stirn. „Kann das so starke Auswirkungen auf die Laune haben?“

„Sei froh, wenn du es nicht miterleben musst.“, kommentierte Eagle und verdrehte die Augen. „Manche Mädchen können sich zu richtigen Drachen entwickeln.“

Lissi kicherte. „Bei Özi-dösi passt zumindest schon einmal das Element.“

„Hey, so schlimm bin ich gar nicht!“, empörte sich Öznur und funkelte Eagle vorwurfsvoll an.

Abwehrend hob dieser die Hände. „Komm runter, dich meinte ich überhaupt nicht! Ich habe von Sakura gesprochen.“

Carsten seufzte. „Sowas will ich gar nicht wissen.“

Derweil beobachtete Öznur schweren Herzens, wie sich Eagle bedrückt zurücklehnte und in die Ferne schaute. Wahrscheinlich mit den Gedanken bei seiner Halbschwester, die sich nun in irgendeinem Kerker bei Mars befand…

„Eagle, wenn du magst-“, setzte Carsten an, wurde aber beim Kopfschütteln von seinem großen Bruder wieder still. „Vergiss es, du hast die letzte Zeit schon mehr als genug schwarze Magie gewirkt.“

„Ja, aber wenn-“

„Ich sagte nein!“ Bei Eagles schroffem Ton zuckte Carsten zusammen und auch der Rest der Mädchen wurde etwas eingeschüchtert.

Geräuschvoll atmete Eagle aus. „Als ich Konrad deine Sachen gegeben habe, hab ich ihn etwas über schwarze Magie ausgefragt. Es ist kein Wunder, dass diese Magieform inzwischen verboten ist. Oder, dass Konrad selbst sie seit Jahren nicht mehr benutzt. Er erzählte, dass es nicht nur einen Blutzoll gibt, sondern dass mit dem Wirken von schwarzer Magie auch immer ein psychischer Preis verlangt wird.“

Ungläubig und besorgt betrachteten die Mädchen Carsten. „Stimmt das?“, fragte Laura mit zitternder Stimme.

Sich nicht sonderlich wohlfühlend wich Carsten den Blicken der anderen aus. „Na ja, ich hatte danach immer Albträume. Aber mehr auch nicht.“

„Mehr nicht?“, presste Eagle zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Scheiße nochmal Carsten, diese Leute sind dazu verdammt eines Tages ihren Verstand zu verlieren! Wirkst du zu viel schwarze Magie wirst du früher oder später wahnsinnig!“

Betreten starrten die Mädchen Eagle an. Was hatte er da gerade gesagt? „Bist- bist du dir da ganz sicher?“

„Wenn ihr mir nicht glauben wollt oder könnt, fragt Konrad.“, antwortete Eagle lediglich. „In dem Krieg zwischen Spirit und Ivory vor über zwanzig Jahren war er anscheinend dazu gezwungen irgendwann mit schwarzer Magie aufzuhören, da er die Folgen nicht verkraften konnte.“

Nachdenklich nickte Susanne. „Er hatte mal gemeint er sei inzwischen aus der Übung.“

Ariane atmete tief durch und ballte die Hand zur Faust. „Alles klar, keine schwarze Magie mehr für Carsten.“

Auch Laura nickte bestimmt. „Beschlossene Sache.“

„Aber… Und der Bann?“, fragte Carsten stockend.

„Um den werden wir wohl nicht drum herum kommen.“, gab Eagle zerknirscht zu. „Aber mehr auch nicht.“

Verunsichert betrachtete Carsten seinen großen Bruder, anschließend fiel sein Blick auf Ariane. Diese schien bereits zu ahnen, was in seinem Kopf vor sich ging und zwang sich zu einem aufheiternden Lächeln. „Keine Sorge, Eagle und ich werden auch ohne deinen Observationszauber zurechtkommen. Immerhin wissen wir ja, dass Benni auf die beiden aufpasst. Das ist es nicht wert, dass du den Verstand verlierst, nur damit wir für eine kurze Zeit lang unsere Geschwister beobachten können.“

Eagle nickte. „Seh‘ ich auch so.“

Carsten öffnete den Mund als wolle er irgendetwas erwidern, schloss ihn aber wieder. Jede weitere Diskussion mit den Mädchen und Eagle wäre sinnfrei, das musste selbst er einsehen.

Ermutigend legte Ariane eine Hand auf eine Schulter. „Glaub uns, dieses Opfer wäre zu groß.“

Sich offensichtlich geschlagen gebend brachte Carsten nur noch ein Nicken zustande.

Mit einem bedrückten Seufzen erhob sich Eagle. Auch, wenn er das nur mit deutlichem Widerwillen tat. „Dann passt bitte darauf auf, dass der Verstand meines kleinen Bruders so bleibt wie er ist.“

Enttäuscht schaute Öznur zu ihm auf. „Musst du schon gehen?“

„Klingt zwar komisch, aber ich muss morgen immerhin… arbeiten.“, brachte Eagle verbissen hervor.

Öznur versuchte, das erdrückende Gefühl in der Kehle herunterzuschlucken. So entspannt und fröhlich Eagle den Tag über gewirkt hatte… Nun war der ernste, betrübte Blick wieder da, den er bereits seit zwei Wochen hatte.

„Soll… ich dich noch nach Indigo teleportieren?“, bot Carsten seinem großen Bruder vorsichtig an.

Freudlos lachte Eagle auf. „Besser nicht. Sonst kommen Saya und ich noch auf die Idee dich in dein Zimmer einzusperren, damit du ja nirgends hin kannst.“

Bedrückt atmete Carsten aus und erwiderte daraufhin nur noch ein „okay“.

Irritiert legte Laura den Kopf schief. „Wieso denn das?“

Eagle steckte die Hände in seine Jackentaschen und Öznur wurde den Gedanken nicht los, dass er stärker gegen seine Gefühle ankämpfen musste als ihm lieb war. „Na ja… Das Haus ist mit einem Schlag ganz schön leer geworden und jetzt wo Carsten wieder hier bei euch ist…“

Ein betretenes Schweigen brach aus und niemand hatte auch nur den leisesten Hauch einer Ahnung, was er darauf erwidern sollte. Mitleidig musterte Öznur ihren Freund, wie er da stand. Seine Haltung war nicht so aufrecht wie normalerweise, die Hände in den Taschen verborgen, der müde, hoffnungslose Blick auf den Boden gerichtet. In zwei Tagen wurde er erst volljährig und trotzdem hatte er bereits beide leiblichen Elternteile verloren, wurde gewaltsam von der kleinen Halbschwester getrennt und hatte den Platz seines Vaters als Häuptling einnehmen müssen. Öznur wusste nicht das wievielte Mal sie sich nun schon fragte, wieso Eagle noch nicht gänzlich zusammengebrochen war. Wie schaffte er es, irgendwie weiterzumachen?

Schließlich schlug sie verunsichert vor: „Ich kann dich auch gerne teleportieren, wenn du magst.“

Eagle schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung, ich fliege einfach rüber.“

„Aber es ist doch viel zu kalt! Nicht, dass jetzt auch noch du krank wirst!“, widersprach Öznur ihm.

Sein betrübter Blick wurde wieder etwas amüsierter. „Fände ich gar nicht mal so schlecht, dann könnte ich die kommenden Tage schwänzen.“

Öznur schüttelte seufzend den Kopf, während Eagle sie belustigt beobachtete. „Und noch dazu könntest du mich in einem verführerischen Krankenschwesterkostüm gesund pflegen.“

„Eagle!“

Während die anderen lachten, schüttelte Öznur verstimmt den Kopf. „Soll ich dich nun heim teleportieren oder nicht?“

Eagle betrachtete sie für einen Moment und wägte wohl ab, wie sehr er in Versuchung kommen würde sie anstelle von Carsten bei sich Zuhause in Indigo einzusperren.

Doch schließlich formten sich seine Lippen zu einem leichten Lächeln. „Das wäre nett, danke.“

Die Mädchen und Carsten begleiteten Eagle und Öznur noch bis zum Rand des Schulcampus, wo sie sich von ihnen verabschiedeten und beteuerten, am Dienstag so früh wie möglich vorbeizukommen. Anschließend verschwanden beide in der lodernden Flamme von Öznurs Teleportationszauber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Regina_Regenbogen
2020-09-28T18:45:01+00:00 28.09.2020 20:45
Öznur ist auf ihre Weise sehr stark, dass sie das Eagle so schnell verzeihen konnte. Sie leibt ihn halt wirklich und Eagle und sie sind ein schönes Paar. Wenn auch nicht so niedlich wie Laura und Benni :D
Süß, dass Ariane kleine Annäherungsversuche macht. :D Und zum Glück sind sich alle einig, dass Carsten aufhören muss, schwarze Magie zu verwenden! Bisher hatte sich keiner darüber Gedanken gemacht, wobei sie dazu ja auch zu wenig wussten. Ich finde auch die Freundschaft zwischen Laura und Carsten so süß.
Und von wegen deine Namenswahl wäre nicht so bedeutungsvoll! Dass mit Karusutan ist ja genial! :D Wie clever ist das denn!
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.09.2020 21:38
Da hab ich echt lange mit mir gerungen, ob das wirklich so schnell gehen kann, aber andererseits spricht es ja auch für Eagle, dass er ihr gegenüber SO ehrlich ist. Und nach so einem Liebesgeständnis knickt Öznur als Romantikerin dann doch schließlich ein. XD
Ich wollte gerade sagen, keine Gedanken darüber machen ist ziemlich schwer, wenn man nichts weiß. ^^" Und Eagle hat sich ja schon darüber Gedanken gemacht, er fand die schwarze Magie ja von Anfang an eigenartig. ;)
Hihi, es ist süß, wie viele Lauras und Carstens Freundschaft so toll finden, obwohl es ja eigentlich so eine "typische Protagonistenfreundschaft" ist. <3 :D
*hust* Alles Absicht, versteht sich *hust* (Es gibt tatsächlich noch einen kleinen Funfact zu der Bedeutung von Carstens Namen, oder eher zu Crow bzw. Karasu: Soweit ich weiß, gibt es keine unterschiedlichen Bezeichnungen für Krähe und Rabe im Japanischen. Und jetzt einmal um die Ecke denken... ;D )
Antwort von:  Regina_Regenbogen
28.09.2020 22:16
Oh, deshalb hat Benni die Katze Raven genannt. Wie süß! ♡♡♡
Antwort von:  RukaHimenoshi
28.09.2020 22:37
Jap, sie hat ihn an Carsten erinnert. ^^ <3


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