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Demon Girls & Boys

von

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Blut, Schweiß

Blut, Schweiß
 


 

Benni legte sich nach dem Training in das bequeme Stroh in Flickas Box, während das Einhorn selbst auf der Weide stand und die milde Sommerluft genoss.

Zwei Tage war die Prüfung in Kampfkunst oder Magielehre und der Ausflug zum Teich nun her. Ursprünglich war der Plan, trotz der Ferien an der Coeur-Academy zu bleiben um dem Training die volle Aufmerksamkeit widmen zu können. Denn außer dem, was Lissi bei der Abendgesellschaft der Adeligen hatte in Erfahrung bringen können, wussten sie immer noch nahezu nichts über das Vorhaben des Purpurnen Phönix‘. So war eine gute Kampfvorbereitung bisher die beste Entscheidung, wie sie die unbestimmte Zeit die ihnen noch blieb nutzen konnten.

Jedoch bildete der heutige Tag eine Ausnahme. Denn heute vor zwölf Jahren war Jonathan, Janniks Vater, ermordet worden und der Schwarze Löwe hatte daraufhin Yami angegriffen.

Benni erinnerte sich besser an diesen Tag zurück, als ihm lieb war. Obwohl er damals erst fünf Jahre alt gewesen ist.
 

Der Himmel war dunkel und trist, jedoch nicht durch gewöhnliche Wolken. Die Finsternis-Energie des Schwarzen Löwen hatte den Himmel über ganz Yami verdunkelt und somit einen unheimlichen Schatten der Verzweiflung und des Leids über die gesamte Region geworfen. Nach und nach wurde den Menschen durch die Finsternis die Lebensenergie aus ihren Körpern gesogen. Gerade ältere Menschen und Kinder hatten an diesem Tag den Tod gefunden.

Benni war damals vom Kindergarten so schnell ihn seine Beine tragen konnten zum Anwesen der Familie Lenz gehastet. Dass die Erzieherinnen ihn daran hindern wollten das Gebäude zu verlassen hatte ihn dabei nicht groß gestört. Auch nicht, dass bereits einige Kindergartenkinder in seinem Alter vor seinen Augen aus Erschöpfung zusammengebrochen waren. Sie waren ihm alle herzlichst egal gewesen, für ihn war in diesem Moment nur Lauras Sicherheit von Bedeutung.

Benni erinnerte sich noch schemenhaft daran, wie angespannt er war. Was sich den ganzen Weg zum Lenz-Anwesen über für ein stechender Schmerz in seinem Herzen ausgebreitet hatte, wodurch ihm das Atmen immens erschwert wurde. Doch es war nicht die Finsternis-Energie des Schwarzen Löwen gewesen, die ihm so zu schaffen gemacht hatte. Gegen diese war er bereits immun, obwohl in dem Moment seine Kräfte noch nicht freigesetzt waren.

Viel mehr war es die lähmende Sorge um Laura, die dafür sorgte, dass er immer weiter hatte rennen müssen. Immer weiter und weiter, obwohl er nahezu keine Luft mehr bekommen hatte. Immerhin war Laura durch das Karystma so geschwächt, dass er befürchtete sie bereits tot vorzufinden, wenn er das Anwesen überhaupt erreicht hatte.

Jedoch gab es eine Sache, die ihn gestoppt hatte. Noch während er der Villa immer näher kam, drangen Stimmen an sein Ohr. Stimmen, die ihm nur zu vertraut waren.

Da war zum einen die helle, klare Stimme, die zu Lucia gehörte und sich kaum von Lauras zu unterscheiden vermochte. Dann die tiefere, jungenhafte Stimme Lucianos, Lauras großem Bruder. Und schließlich eine widerlich schleimige Stimme, bei der Benni sofort eine große Abneigung verspürte.

„Es liegt nun in eurer Hand. Es ist eure ehrenhafte und königliche Pflicht, als die Erben des Lenz-Clans diesem Monster Einhalt zu gebieten und euer Volk zu retten.“, tönte der Besitzer dieser abstoßenden Stimme.

„Du hast Recht.“, stimmte Luciano Lukas zu. „Wir können nicht zulassen, dass dieses Monster ganz Yami auslöscht!“

„Aber wie?!“, fragte Lucia verzweifelt.

„Indem ihr ihm euch mutig und furchtlos entgegenstellt. Ihr müsst den Schwarzen Löwen bannen.“ Lukas schien die Hände auf die Schultern der Geschwister zu legen. „Erst dann kann ihm Einhalt geboten werden.“

„Denkst du, wir schaffen das, O-Nii-Sama?“, hörte Benni Luciano mit eingeschüchtert wirkender Stimme sagen.

„Denkt an euer Volk, denkt an eure Eltern und an eure kleine Schwester. Diese Liebe, die ihr für sie empfindet wird euch die nötige Kraft geben dem Monster Stand halten zu können.“

Lukas lügt., schoss es unvermittelt durch Bennis Kopf, während er das Lenz-Anwesen endlich erreicht hatte. Er stürmte in das Innere dieses gewaltigen Gebäudes und die Treppen hoch in den ersten Stock. Doch statt in Lauras Zimmer zu gehen, wo diese schwer atmend im Bett lag, riss er die Tür zu Lucianos Zimmer auf.

„Er lügt!“, schrie Benni heiser und erschöpft von der weiten Strecke, die er hatte hinter sich bringen müssen. „Glaubt ihm bloß kein Wort, er will euch umbringen!“

Luciano runzelte die Stirn. „Was redest du da für einen Unsinn?“

„Das ist kein Unsinn, ich sage die Wahrheit!“, widersprach Benni atemlos. Er wusste noch nicht einmal, warum er so verzweifelt versuchte Lucia und Luciano vor Lukas zu retten.

Sie waren alles andere als freundlich zu ihm und dennoch… Wahrscheinlich lag es an Laura. Sie liebte ihre älteren Geschwister so sehr… Vergötterte sie regelrecht. Immerhin war Lucia ihre Zwillingsschwester und Luciano war sogar viermal so alt wie die beiden Mädchen. Alleine der Gedanke daran, wie sich Laura bei dem Tod der beiden fühlen würde ließ Bennis Herz schwer werden. Ein schmerzhafter Stich durchzuckte ihn, als er ihr weinendes Gesicht vor seinem inneren Auge sah.

Nein, das konnte er nicht zulassen. Das durfte er nicht zulassen!

„Bitte, glaubt mir! Der Schwarze Löwe wird sich nicht so einfach von euch bannen lassen!“, schrie Benni deshalb.

Luciano kam in bedrohlichen Schritten auf ihn zu. „Tu nicht so, als hättest du eine Ahnung was hier vor sich geht, du Waldläufer.“ Er packte Benni an der Kehle, hob ihn hoch und stieß ihn unnötig grob gegen die Wand. „Was erlaubst du dir, so mit uns zu reden.“, zischte er ihm ins Ohr. „Du bist nichts weiter als ein Ausgestoßener, der noch nicht einmal von seinen eigenen Eltern geliebt wird. Du hast doch keine Ahnung wie es ist, wenn das Leben einer oder mehrerer wichtiger Personen von dir abhängt. Wir müssen es tun! Wir müssen Yami retten!“

Mit diesen Worten ließ Luciano wieder von Benni ab, der auf den harten Boden fiel. Keuchend versuchte er sich aufzurichten. Jedoch fehlte ihm die Kraft und er sackte erneut in die Knie.

„Aber… Aber Laura-“, brachte er hustend hervor, wurde aber von Lucia unterbrochen. „Wag es nicht, unsere Schwester da mit hineinzuziehen!“

Lukas, der das Schauspiel bisher nur mit seinem schleimigen Grinsen beobachtet hatte, lachte schließlich auf. „Lasst ihn doch einfach. Was will das kleine Teufelskind denn groß ausrichten?“ Er ging zu Lucia und Luciano und legte ihnen wieder jeweils eine Hand auf eine Schulter. „Die Zeit rennt uns davon. Jede weitere Sekunde die verstreicht sterben noch mehr Leute eures Volkes und die Lebenskraft eurer Schwester schwindet mindestens genauso rasant.“

Luciano nickte nur und ging an Benni vorbei nach draußen, ihn nicht weiter beachtend. Auch Lucia verließ das Zimmer, warf Benni allerdings zuvor noch einen hasserfüllten Blick zu. „Ich weiß, dass du hier bist um auf mich und meine kleine Schwester aufzupassen. Aber ich warne dich: Besser du kommst ihr nicht zu nahe.“

Nachdem beide das Zimmer verlassen hatten kam Lukas auf Benni zu, welcher immer noch kraftlos auf dem Boden kniete und nach Luft rang.

Das nahezu psychotische Lächeln welches auf Lukas‘ Lippen lag ließ Benni schaudern.

Erneut wurde er an der Kehle gepackt und hochgehoben. Lukas‘ vor Wahnsinn verzerrtes Gesicht befand sich beängstigend nah an Bennis, welcher verzweifelt versuchte, sich aus diesem Klammergriff zu befreien.

„Weißt du, wie gerne ich dir am liebsten jetzt die Zunge herausreißen würde?“, zischte er Benni zu. Schulterzuckend warf er ihn auf die andere Seite des Raumes, wo er schmerzhaft gegen eine Bettkante stieß. „Aber jetzt habe ich wichtigeres zu tun.“ Mit diesen Worten verließ auch er das Zimmer.

Taumelnd mühte sich Benni auf die Beine. Sein Hals brannte und die Atemnot ließ ihn erstickt husten.

Zwar wurde er von Eufelia-Sensei bereits zum Kämpfen ausgebildet, doch gegen Lukas und Luciano waren ihm die Hände gebunden. Selbst wenn er Luciano wahrscheinlich sogar schon die Stirn würde bieten können, handelte es sich immer noch Leon Lenz Sohn. Und Lukas war immer noch Leon Lenz Neffe. Wahrscheinlich würde man Benni sofort hinrichten lassen, würde er sich auch nur zur Wehr gegen sie setzen.

Und trotzdem… Irgendwie musste er sie aufhalten! Laura zuliebe!

Schwer atmend wankte Benni zu Lauras Zimmer, doch bevor er es öffnen konnte ging die Tür bereits auf und er blickte in Lauras verweintes Gesicht.

Sie war beängstigend bleich und ihre kurzen rötlichen Haare fielen in einzelnen Strähnen in ihr Gesicht und zum Teil über die großen schokoladenbraunen Augen, die leidend zu Benni hochblickten.

„W-was passiert hier?“, schluchzte Laura. „Wo sind Lucia und Luciano?! Und- und was ist mit dir passiert und…“ Unter Tränen brach Laura zusammen.

Vorsichtig kniete Benni zu Laura auf den Boden, darauf bedacht, durch den Schwindel nicht umzukippen. Weinend klammerte sich Laura mit ihren kleinen Händen an sein schwarzes T-Shirt.

Was genau passierte, wusste Benni zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht. Erst Eufelia-Sensei hatte ihn später darüber aufgeklärt, dass die Dämonenjäger den ehemaligen Besitzer des Schwarzen Löwen ermordet hatten und dieser daraufhin ganz Damon zeigte, dass diese Idee eine sehr schlechte gewesen war.

Nach einer Weile, als Lauras Schluchzen sich allmählich besserte, meinte sie schließlich: „Ich will zu Lucia und Luciano…“

Benni wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Waren die beiden überhaupt noch am Leben?

„Bitte!“, schrie Laura verzweifelt. Der flehende Blick den sie ihm zuwarf minderte Bennis Verzweiflung nicht im Geringsten.

„Laura, ich glaube nicht-“

Doch da mühte sich Laura auch schon auf die Beine und torkelte in ihrem grünen mit weißen und hellrosa Blumen gemusterten Kimono den Gang entlang zur Treppe, die in das Erdgeschoss und zum Ausgang führte.

„Warte, bitte!“, rief Benni ihr hinterher. Doch er wollte zu hektisch aufstehen und der plötzliche Schwindel riss ihn in eine tiefe Dunkelheit, fast so wie die Finsternis des Schwarzen Löwen.

„Benni? Was ist passiert? Benni?!“

Nur ganz leise vernahm Benni diese Stimme, als sei sie wie ein weit entferntes Echo. Langsam kehrten seine Sinne zu ihm zurück und vorsichtig öffnete er die Augen.

Verschwommen nahm er ein um die 20-jähriges Mädchen mit braunen Haaren war. Es war Rebecca, Lauras Kindermädchen.

„Laura!“ Erschrocken richtete sich Benni auf, wäre durch den Schwindel jedoch erneut umgekippt, hätte Rebecca ihn nicht gehalten.

„Wo ist Laura?!“, fragte Benni sie verzweifelt.

Rebecca sah nicht minder besorgt aus. „Das wollte ich dich fragen. Ich kann sie nirgends auf dem Grundstück finden.“

Benni atmete mehrmals tief durch, um sich und seine aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. Panik durfte er sich jetzt unter keinen Umständen erlauben. Nicht dann, wenn Laura irgendwo außen umherirrte, wo die Energie des Schwarzen Löwen jedem menschlichen Lebewesen die Kräfte raubte.

Als er sich weitgehend wieder beruhigt hatte, sandte er seine übermenschlichen Sinne aus, um nach Laura zu suchen. „Hab sie!“, meinte er schließlich und mühte sich auf die Beine. Doch Lucianos und Lukas Angriffe hatten immer noch ihre Spuren hinterlassen, denn als Benni zur Treppe rannte taumelte er immer noch so sehr, dass er fast die Treppe heruntergefallen wäre, hätte er nicht im letzten Moment Halt am Geländer finden können.

Rebecca eilte zu Benni rüber und ging vor ihm in die Hocke. „Steig auf, ich trag dich.“

Benni kletterte auf Rebeccas Rücken und ließ sich von ihr Huckepack tragen, während sie den Weg entlangrannte, den Benni ihr wies.

Je näher sie zu Laura kamen, umso bedrückender wurde die Atmosphäre. Benni hatte den Eindruck an einer schweren Last zu ersticken, als sie schließlich bei Laura angelangt waren. Allzu weit war sie zum Glück nicht gekommen, aber dennoch hatte sie Lucia und Luciano erreichen können, die direkt vor dem Verursacher dieser erstickenden Atmosphäre standen. Wenige Meter vor ihnen ragte ein gewaltiger aus finsterer Energie pulsierender schwarzer Löwen hervor.

Da Benni damals noch ein fünfjähriges Kind war, konnte er die Größe des Schwarzen Löwen nun nicht mehr genau einschätzen. Denn als Kind kam einem bekanntlich alles viel größer, mächtiger und bedrohlicher vor als es eigentlich war. Dennoch war sich Benni sehr sicher, dass dieses kolossale Wesen so hoch wie ein Wolkenkratzer gewesen sein musste.

Und es schaute genau Laura an, die am ganzen kleinen Körper zitterte. Nur ihre bloße Willenskraft und kindliche Dickköpfigkeit schien sie noch auf den Beinen halten zu können. Aber nicht mehr allzu lange.

Benni sprang von Rebeccas Rücken, erleichtert, dass seine Kräfte inzwischen zum Großteil zu ihm zurückgekehrt waren, und rannte zu Laura rüber. Ehe sie vor Erschöpfung vornüber kippte fing Benni sie auf und half ihr behutsam, sich auf den Boden zu setzen.

Trotz allem schaute Laura immer noch mit vor Angst und Entsetzen geweiteten Augen zu dem Schwarzen Löwen hinauf, welcher ein bedrohliches, tiefes Knurren von sich gab.

Laura schrie auf und klammerte sich erneut an Bennis T-Shirt, als das Karystma sie zu einem starken, erstickten Husten zwang.

„Lass sie in Ruhe!“, brüllte Luciano zu dem gewaltigen Monster und zog damit dessen Aufmerksamkeit wieder auf sich.

Während sich Laura immer noch unter dem schmerzhaften Husten krümmte, in den sich nun auch noch Blut mischte, betrachtete der Schwarze Löwe ihre älteren Geschwister kritisch.

„Welche Macht war es, die eure ursprünglich reinen Herzen so verdorben hat?“ Er schien durch Telepathie mit ihnen zu sprechen und Benni konnte nicht anders, als bei der tiefen, von Macht getränkten Stimme seinen Griff um Laura zu verstärken.

„Wovon redest du?! Du bist doch derjenige, der hier alle möglichen unschuldigen Bewohnern Yamis das Leben nimmt!“, schrie Lucia zu ihm hoch.

„Ihr würdet dieser Region den Untergang bringen.“ Der Schwarze Löwe fixierte die beiden Geschwister und schwarze rauchige Finsternis-Energieschwaden schossen auf sie zu.

„Neeeiiiin!!!“ Schreiend wand sich Laura aus Bennis Griff und rannte zu ihren Geschwistern. „Bitte! Lass sie in Ruhe! Ich flehe dich an!!!“

„Damit kommst du nicht durch!“, brüllte Luciano und stürmte auf das gigantische Monstrum zu, das sich vor ihm auftürmte. Doch er hatte sich ihm nur wenige Meter nähern können, als ihn die Dunkelheit mit ihren schwarzen Ranken aufhielt. Sie brach über Luciano herein und verschlang ihn. Und während Lucia vor Angst erstarrt den Todeskampf ihres großen Bruders mit ansehen musste, fiel die Finsternis-Energie auch über sie her.

Ehe Laura ihre Geschwister erreichen konnte, fielen nur noch deren leblosen Körper zu Boden. Trotz ihres angestrengten Hustens mühte sie sich zu ihnen, bis sie schließlich tränenüberströmt bei den Leichen angelangt war.

„Neeeiiiiin!!!!“ Lauras gellender Schrei war so verzweifelt, so voller Schmerz und Trauer, dass Bennis Herz auf einmal unsagbar weh tat. Er wollte zu ihr gehen. Sie in den Arm nehmen und vor allem Grausamen was hier gerade geschah beschützen. Doch jegliche Kraft war aus seinem Körper gewichen.

Er konnte nur voller Sorge und Angst um Laura beobachten, wie sie sich zitternd aufrichtete und zu dem Schwarzen Löwen hinaufblickte. Obwohl sie am ganzen Körper bebte, hatte sie ihre Hände zu Fäusten geballt.

Der Schwarze Löwe legte den Kopf schief und betrachtete Laura. Doch ihr störrischer und dennoch von Trauer übermannter Blick schien ihm zu gefallen.

„Ich gebe dir zwölf Jahre.“, sagte er schließlich wieder in seiner tiefen furchteinflößenden Stimme. „Bis zu deinem sechzehnten Geburtstag am zwölften Mai werde ich dir Zeit geben. Beweise mir, dass du es würdig bist dich der Finsternis-Energie zu bedienen.“

Nun stieß der Schwarze Löwe selbst ein ohrenbetäubend lautes Löwenbrüllen aus und eine gewaltige Finsternis-Flut brach über Laura herein.

Benni hörte sich ihren Namen schreien und streckte die Hand nach ihr aus, als sich Laura zu ihm umdrehte. Ihr Blick wirkte leer und leblos und die Adern in ihren Augen und um diese herum stachen pechschwarz hervor. Sie schienen zu pulsieren, wie als würde die Energie der Finsternis durch sie fließen.

Dann, wie in Zeitlupe, schlossen sich Lauras Augenlider und sie begann in die Knie zu sacken.

Das beklemmende, erstickende Gefühl ignorierend welches sich in Bennis Brust ausbreitete mühte er sich auf die Beine. Als ein stechender Schmerz durch sein rechtes Auge zuckte. Es war fast so, als würde man ihm einen Dolch in dieses rammen. Alles um ihn herum schwankte als befände er sich auf einem Schiff, welches auf hoher See in einem Sturm gefangen war.

Über Bennis Gesicht lief vom rechten Auge ausgehend eine warme Flüssigkeit und der Schmerz wurde immer stärker, immer höllischer, immer unausstehlicher, während die Finsternis auch über ihn hereinbrach.

Er wollte nach Laura greifen, versuchte sie mit aller Kraft zu fassen zu bekommen, doch da riss der Schmerz ihn in die pechschwarze, abgrundtiefe Dunkelheit des Schwarzen Löwen.
 

„Benni?“

Keuchend schreckte Benni hoch und blickte in Lauras besorgtes Gesicht.

„Alles in Ordnung?“ Sanft strich sie ihm einige Strähnen aus dem Gesicht und wischte ihm dabei den Schweiß von der Stirn.

Immer noch schwer atmend lehnte sich Benni zurück in das Stroh, wo er allem Anschein nach eingeschlafen war.

„Ein Traum…“, erklärte er eher sich selbst als Laura.

Die Sorge aus Lauras Gesicht verschwand nicht im Geringsten, als sie sich neben ihn kniete und immer noch über Bennis verschwitzte Stirn strich.

„Wohl eher ein Albtraum.“, meinte sie schließlich.

Benni atmete noch einige Male tief durch, bis sich sein durch den Albtraum beschleunigter Herzschlag wieder normalisiert hatte und er sich langsam aufrichten konnte. Laura beobachtete ihn derweil schweigend.

„…Was hast du geträumt?“, erkundigte sie sich schließlich zögernd.

Benni war sich selbst nicht ganz sicher. Vor kurzem noch hatte er sich Gedanken über jenen Tag vor genau zwölf Jahren gemacht. Derweil schien er eingenickt zu sein.

Er betrachtete Laura, wie sie ihn mit ihren großen, braunen Augen immer noch besorgt musterte.

„Von vor zwölf Jahren.“, antwortete er schließlich.

„Davon?“ Laura zeigte auf Bennis rechtes, rotes Auge. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Haare es gar nicht verdeckten.

Benni nickte lediglich und Laura wandte den Blick ab. „Kaum zu glauben, dass inzwischen schon zwölf Jahre vergangen sind und sich der Schwarze Löwe bereits entschieden hat…“ Freudlos lachte sie auf. „Na ja, ‚entschieden‘.“

Seufzend legte sich Benni wieder hin, bettete dieses Mal seinen Kopf aber nicht im Stroh, sondern auf Lauras Schoß. Diese strich ihm durch sein Haar, während sie ihren eigenen Gedanken nachging. Benni beobachtete sie derweil.

Obwohl der Tod von Lauras Geschwistern inzwischen zwölf Jahre in der Vergangenheit lag, machte er ihr auch in der Gegenwart noch schwer zu schaffen. So wie gerade, wenn Benni ihren betrübten Blick korrekt deutete.

Schweigend ließen sie eine geraume Zeit verstreichen, bis sich Benni schließlich aufrichtete. „Was wolltest du eigentlich?“

Laura seufzte, immer noch bedrückt. „Na ja, ich wollte ja noch nach Yami um Lucias und Lucianos Grab zu besuchen. Und da wollte ich wissen, ob du… Nun ja… Also Carsten meinte, er würde sich mit mir hin teleportieren, aber ich wollte trotzdem, dass…“

„…Ich mitkomme?“, beendete Benni ihren stockenden Satz.

Nervös drehte Laura das Kreuz an ihrer Halskette zwischen den Fingern und nickte. „Ich weiß ja inzwischen, dass Lucia und Luciano dich anscheinend nicht mochten… Und dass du sie auch nicht besonders gut leiden konntest, also deshalb… Es ist kein Problem, wenn du nicht möchtest.“

Benni schüttelte den Kopf und beugte sich zu Laura runter, die immer noch im Stroh kniete. „Wenn du dir wünschst, dass ich dich begleite, dann mache ich das auch.“

Er küsste sie kurz auf die Lippen und half Laura anschließend auf die Beine.

Nach dem Mittagessen begleiteten die Mädchen Laura, Carsten und Benni bis zum Südwald außerhalb der Coeur-Academy, um sie zu verabschieden.

Ariane drückte ihre Zimmergenossin an sich. „Dann bis nachher.“

„Tschau, Nane.“, murmelte Laura, immer noch leicht schwermütig. Sie winkte dem Rest noch zu, ehe sie den kleinen Kreis mit Carsten und Benni schloss und Carsten den Teleport-Zauber sprach.
 

Vor Zukiyonaka angelangt, spazierten sie noch ein paar wenige Kilometer zur Kirche und dem daran angrenzenden Friedhof.

Benni hielt sich trotz allem etwas abseits von den zwei Gräbern, vor denen Laura stand. Ebenso Carsten.

Schließlich meinte Benni zu seinem besten Freund: „Warte bitte hier, ich komme gleich wieder.“

Carsten nickte nur und Benni verließ die beiden. Er wusste nicht genau, weshalb er das tat. Dennoch drängte irgendetwas ihn dazu, ein ganz bestimmtes Grab aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin kam er an Eufelia-Senseis Gedenkstein vorbei.

Schweren Herzens betrachtete Benni ihn. Irgendjemand schien sich um den Stein und die davor gepflanzten Blumen zu kümmern und die Vermutung lag nahe, dass es sich dabei Jacob und Samira Yoru handelte.

Sogar die Drachen-Artigen Rosen blühten noch, die Benni mithilfe der Pflanzen-Energie bei der Trauerfeier erschaffen hatte.

Wieder verstand Benni seine Taten nicht, doch trotzdem tätigte er eine knappe japanische Verbeugung vor dem Gedenkstein, ehe er seinen Weg fortsetzte und schließlich bei dem Grab angelangt war, welches er ursprünglich gesucht hatte.

Es handelte sich um ein Doppelgrab, wie er nun feststellte. Auf der einen Seite lag eine gewisse Emma Weihe, geborene Herbert, welche vor 19 Jahren bereits verstorben war. Und auf der anderen Seite, seit wenigen Wochen…

Auch um dieses Grab schien man sich regelmäßig zu kümmern und alleine der Gedanke daran, wie Samira, nein, wie Bennis Mutter wahrscheinlich mehrmals die Woche herkam um die Blumen zu gießen und dabei immer und immer wieder auf die geschwungenen Schriftzüge an dem Marmorgrabstein schaute…

Benni wandte den Blick ab.

Warum hatte er Nicolaus nicht retten können? Warum hatte er nach seiner Pflegemutter auch noch seinen Großvater an den Purpurnen Phönix verloren?! Ebenso wie Victor und Verona, die ihn ebenso großgezogen hatten.

Seufzend ließ sich Benni auf der Wiese vor dem Grab im Schneidersitz nieder und betrachtete den weißen Marmorstein.

Seine Großmutter mütterlicherseits hieß also Emma? Woran war sie gestorben? Wie war es seinem Großvater seitdem ergangen?

Eine Weile lang saß Benni weiterhin so vor dem Grabstein und ging seinen Gedanken nach, als ein unvermittelt auftauchender Nebel seine Aufmerksamkeit erregte. Der Nebel war innerhalb weniger Sekunden bereits so dicht, dass selbst das Grab neben dem seiner Großeltern kaum mehr zu erkennen war.

Ohne überhaupt nachzudenken sprang Benni auf die Beine und begab sich in Abwehrhaltung, während all seine Sinne nach einer Bedrohung suchten.

„Benedict, nicht wahr? Groß bist du geworden.“ Eine helle, klare Stimme ließ Benni sich ruckartig umdrehen.

Hinter dem Grabstein seiner Großeltern stand eine schemenhafte Gestalt, doch sie besaß weder einen Geruch, noch waren ihre Schritte zu hören als sie um das Grab herum zu Benni kam.

Sie hatte die schmale Silhouette einer jungen Frau. Als erstes erkannte Benni die langen rötlichen Locken, die das blasse Gesicht dieser Gestalt umrahmten. Sie trug einen grünen Kimono, auf dem sich ein helles Blumenmuster abzeichnete. Als sie ihm trotz des Nebels nah genug war, konnte Benni die großen schokoladenbraunen Augen sehen, die ihn mit einer unverkennbaren Verachtung betrachteten.

„Lucia.“

„Nanu? Du hast mich direkt erkannt?“ Lucia kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Hast du mich nicht zumindest für einen Moment lang für Laura gehalten? Dabei trage ich sogar extra einen ähnlichen Kimono wie sie damals.“

„Du bist tot.“

Lucia entfernte die Hand von ihrem Mund und wurde sofort ernst. „Bin ich. Und Luciano ebenso.“

„Was machst du also hier?“ Ohne es selbst zu merken, spannte sich Benni noch mehr an. Jeden Moment bereit einen Angriff abzuwehren.

Er suchte mit seinem Hör- und Geruchsinn nach Laura und Carsten, doch was auch immer dieser Nebel genau war, er hinderte Benni daran etwas von seiner restlichen Umgebung wahrnehmen zu können.

„Wer weiß? Vielleicht hast du den Verstand verloren?“ Lucia warf ihm ein höhnisches Lächeln zu.

Unbeeindruckt dessen schüttelte Benni den Kopf. „Ist das Magie? Wer hat dich geschickt?“

„Mars.“, beantwortete sie seine zweite Frage.

Benni konnte immer noch nicht genau beurteilen, wie er sich gerade fühlte. Nur, dass sich eine eisige Kälte in ihm ausbreitete. So kalt, dass sich auf seinen Armen eine leichte Gänsehaut abzeichnete. „Was möchte er?“

Lucia ging einige Schritte zurück und lehnte sich gegen den Grabstein von Emma und Nicolaus Weihe. „Er möchte, dass du zu ihm kommst.“

„Und wenn nicht?“ Eigentlich wollte Benni es gar nicht wissen. Er merkte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte und irgendetwas ihm die Kehle zuschnürte, sodass das Atmen schmerzhaft schwerfiel.

Lucia begann den Grabstein zu streicheln. „Ich vermute, du weißt bereits was dann passieren würde.“ Der Blick, den sie Benni daraufhin zuwarf war weder spöttisch noch amüsiert. In ihm lag der pure Hass. „Ich sagte doch, du sollest dich von meiner kleinen Schwester fernhalten.“

Das Atmen fiel Benni immer schwerer, er hatte den Eindruck nahezu gar keine Luft mehr zu bekommen und unentwegt zitterten seine Hände.

Lucia verließ den Grabstein wieder und stand nun dicht vor Benni. „Mars gibt dir drei Tage Zeit. Heute mitgezählt. Solltest du dich bis zum Ende des dritten Tages nicht in irgendeiner Form bei ihm gemeldet haben und ihm versichern, alle seine Befehle ohne Widerworte und Fragen auszuführen, werden weder Laura noch Carsten das nächste Morgenrot mehr erblicken.“

Spöttisch verzog Lucia die Miene und während sie verschwand, lichtete sich der Nebel auch wieder.

Benni konnte weder einen klaren Gedanken mehr fassen, noch war er überhaupt dazu in der Lage zu Atmen. Kraftlos sackte er vor dem Grab zusammen, dass sich gemeinsam mit der restlichen Erde zu drehen schien.

„Benni?!?“

Nur gedämpft vernahm er Carstens Stimme, während er angestrengt nach Luft schnappte und gleichzeitig gegen die Besinnungslosigkeit kämpfte.

„Benni!!!“, hörte er nun auch Lauras helle Stimme, die vor Angst einen leicht schrillen Ton angenommen hatte.

Benni war kochend heiß. Es war fast so, wie als befände er sich in einem Fieberwahn. Als er den Halt unter den Füßen verlor spürte er lediglich, wie mehrere Arme ihn auffingen.
 

Träge öffnete Benni die ihm schwer vorkommenden Augenlider. Seine Umgebung nahm er nur verschwommen war, was vermutlich an der Erschöpfung und der Hitze die seinen Körper quälte lag.

Wo war er?

„…Benni?“ Eine angenehm kühle Hand wurde auf seine überhitzte Stirn gelegt.

„Wo…“ Mehr brachte Benni nicht zustande. Er hatte gerade so genug Kraft sich der Besitzerin der Stimme zuzuwenden und selbst Lauras Gesicht, ihre langen leicht rötlichen Haare und ihren schmalen, zierlichen Körper konnte er nur schemenhaft erkennen.

„Wir sind bei Herr und Frau Yoru.“, meinte Laura und ihre Stimme drang immer noch leicht gedämpft zu Bennis Ohren durch.

Jedoch klärte sich allmählich sein Blick und trotz der Erschöpfung und des Schwindels war er einigermaßen dazu in der Lage seine Umgebung zu erkennen.

Er lag in einem großen Bett und Laura saß auf der Bettkante und musterte ihn voller Sorge.

Da öffnete sich die Tür und Carsten trat ein. „Ist er aufgewacht?“

Laura nickte. „Eben gerade.“

„Was ist passiert?“, fragte Benni matt.

Carsten seufzte und kam zu ihnen ans Bett. „Sag du es uns. Als du nach einer Weile nicht zurückkamst sind Laura und ich dich suchen gegangen. Als wir dich endlich gefunden hatten warst du am Hyperventilieren und bist kurz darauf zusammengebrochen.“

So war das also…

So langsam kehrten Bennis Erinnerungen zurück. Erinnerungen, die er lieber sofort wieder verdrängen würde.

Der Purpurne Phönix hatte also Lucias Geist oder was auch immer das war losgeschickt, um Benni mitzuteilen die Zeit sei nun abgelaufen. Er hatte nur noch bis übermorgen Abend und sollte er ihm bis dahin nicht bedingungslosen Gehorsam geschworen haben, dann…

Zitternd zwang sich Benni dazu langsam und tief durchzuatmen. Er fokussierte seinen Blick auf Laura, die ihn immer noch besorgt betrachtete. Tatsächlich half dies und sowohl sein Atem als auch sein Herzschlag normalisierten sich wieder.

Dennoch war ihm furchtbar warm und diese Hitze hatte eine beeinträchtigende Wirkung auf seine Sinne. So bekam er erst beim Öffnen der Zimmertür mit, dass sich noch zwei weitere Personen hier befanden.

„Ist er wach?“, hörte er eine fürsorgliche Frauenstimme welche Samira Yoru gehörte, wie er kurz darauf feststellte.

Carsten nickte. „Noch einmal vielen Dank für Ihre Hilfe.“

Jacob winkte ab. „Wir haben zu Danken. Und davon abgesehen: Hör doch bitte endlich auf, so förmlich mit uns zu sprechen.“

Samira kam derweil zu Laura und Carsten an die Bettkante. „Wie geht es dir, Benni?“

Benni wusste darauf nichts zu erwidern, doch das störte Samira nicht groß. Sanft strich sie ihm über die Wange.

„Das Fieber ist inzwischen etwas gesunken.“, meinte Carsten an Samira und Jacob gewandt.

Jacob atmete auf. „Das ist gut.“

„Wie bin ich hier her gekommen?“ Bennis Stimme klang immer noch mindestens genauso erschöpft wie er sich fühlte.

Und warum hatte er auf einmal Fieber?

Hatte Lucias Nachricht ihn wirklich so stark getroffen, dass er dadurch zusammengebrochen war und nun mit Fieber im Bett lag?

Die Panik, die in ihm alleine bei dem Gedanken an diese Nachricht wieder hochstieg war Antwort genug.

Doch ehe er sich in seiner Angst verlieren konnte, riss Lauras Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Nachdem du bewusstlos geworden bist wussten wir erst nicht, was wir machen sollten. Dann kam Carsten auf die Idee, dass wir dich am besten zu Herr und Frau Yoru bringen.“

Carsten nickte. „Zum Glück habe ich von Saya Jacobs und Samiras Telefonnummer bekommen. Dadurch konnten wir sie anrufen und sie haben uns beim Friedhof abgeholt und dich hier her gebracht.“

Laura beugte sich zu Benni runter und strich ihm über die immer noch verschwitzte, durch das Fieber glühende Stirn. „Aber was ist denn passiert, dass du auf einmal zusammengebrochen bist? Ich meine… Das sah eher wie eine meiner Panikattacken aus… Irgendwie…“

Carsten gab ihr mit einem Nicken Recht. „Das stimmt, so etwas passt überhaupt nicht zu dir…“

Trotz seiner Erschöpfung wollte Benni Carsten von Lucias Auftauchen unterrichten, doch als sein Blick auf Laura fiel stockte sein Atem. Wie sollte er ihr nur sagen, dass ausgerechnet ihre verstorbene Zwillingsschwester die Botschaft des Purpurnen Phönix‘ überbracht hatte?

Nun gut, er musste sie ja nicht zwingend erwähnen.

Und trotzdem: Wie sollte er ihnen überhaupt erklären, dass der Purpurne Phönix Benni erpresste? Dass er sie würde verraten müssen, um sie vor einem grausamen Tod zu bewahren?!

Benni wusste, dass er Laura und Carsten von diesem Vorfall eigentlich erzählen sollte. Aber dennoch brachte er aus einem unerklärlichen Grund kein Wort über die Lippen. Es handelte sich nicht um Magie, welche ihn davon abhielt etwas zu sagen. Allerdings…

Es war fast so, wie als würde der erdrückende Schmerz in seinem Brustkorb, die Panik, die sich in ihm ausbreitete ihn daran hindern ihnen auch nur eine Kleinigkeit erzählen zu können.

Da Benni nicht antwortete, oder eher nicht antworten konnte, tauschten Laura und Carsten nur einen kurzen Blick aus und richteten sich seufzend auf.

„So verschlossen wie immer…“ Carsten schüttelte den Kopf und warf Benni ein melancholisches Lächeln zu.

„Du weißt doch, dass du uns vertrauen kannst. Wir wollen dir doch helfen…“ Bei Lauras traurigem Blick wurde Benni das Herz schwerer, als es ohnehin schon war.

„Ich…“ Er wollte irgendetwas darauf erwidern, irgendetwas. Doch erneut fand er keine Worte.

Laura beugte sich noch einmal kurz zu Benni runter und küsste ihn auf die Wange. „Ist schon gut. Wir sind dir nicht böse. Versuch einfach dich noch ein bisschen auszuruhen, okay?“

„Dein Fieber ist zwar schon etwas zurückgegangen, aber es ist trotzdem besser, wenn wir über Nacht bei Samira und Jacob bleiben.“, meinte Carsten, „Was auch immer der Grund ist, dass ausgerechnet du mit Fieber im Bett liegst ist mir zwar schleierhaft, aber gerade deshalb würde ich lieber auf Nummer sicher gehen.“

Benni schaute Samira und Jacob fragend und nicht zuletzt immer noch erschöpft an. „Ist das in Ordnung? Also, dass wir…“

„Natürlich.“ Samira warf ihm ein warmes, liebevolles Lächeln zu. „Ruh dich einfach noch ein bisschen aus. Wir sind da, falls du etwas brauchst.“

Sanft strich sie Benni durchs Haar und obwohl er diese Frau immer noch kaum kannte hatte er den Eindruck, dass er sie von Sekunde zu Sekunde mehr als seine Mutter betrachtete.

Laura und Carsten verließen zusammen mit Jacob und Samira das Zimmer und da Benni immer noch so schwindelig war, schloss er die Augen. Kurze Zeit später döste er tatsächlich weg und fiel in einen unruhigen Fiebertraum.

Spät abends wachte Benni erneut auf und nach Angaben von Carsten war das Fieber bereits weitgehend wieder verschwunden. Trotzdem hatte Benni keinen Appetit, als Samira ihm angeboten hatte etwas zum Essen zu bringen.

Zwar war das Fieber fast vollständig zurückgegangen, was es Benni endlich ermöglichte wieder halbwegs klare Gedanken zu fassen, aber dennoch blieb das erdrückende Gefühl in seinem Brustkorb bestehen. Und immer noch wusste er nicht, wie er Laura und Carsten diesen Vorfall mit Lucia erzählen sollte.

Dies war auch der Grund, weshalb er bei der erneuten Frage was eigentlich geschehen war, wieder schwieg.

Inzwischen waren sowohl Carsten als auch Samira und Jacob bereits ins Bett gegangen und nur noch Laura befand sich bei ihm im Zimmer. Wahrscheinlich, um ihm ebenfalls gute Nacht zu sagen.

Verlegen knetete Laura den Saum des ihr viel zu großen schwarzen T-Shirts welches sie trug. Da niemand mit der plötzlichen Übernachtung gerechnet hatte, hatte Samira Carsten und Laura einfach etwas von Bennis Anziehsachen gegeben, die hier aufbewahrt wurden.

Unter Bennis schwarzem T-Shirt hatte Laura nur noch ihre Radlershorts an, die sie auch immer unter den Miniröcken trug.

Laura seufzte betrübt. „Na dann, ich gehe auch mal ins Bett. Oyasumi.“

Erneut beugte sich Laura vor um ihm auf die Wange zu küssen. Doch als sie sich zum Gehen wandte, packte Benni ihren Arm. „Warte…“

„Brauchst du noch etwas?“, erkundigte sich Laura und ihr fürsorglicher, liebevoller Tonfall besserte Bennis Situation nicht im Geringsten.

Sie durfte nicht sterben! Benni wollte weder Laura noch Carsten verlieren müssen!!!

„Kannst… du hier bleiben?“, äußerte Benni seine Bitte, die Laura augenblicklich verlegen hochschrecken ließ.

„D-du meinst… Ich- ich soll… hier? Bei dir?“

„Bitte…“ Trotz allem war Benni immer noch unsagbar erschöpft. Ständig drifteten seine Gedanken zu jener Drohung ab. Und immer wieder erzeugte dies einen qualvollen Stich im Herzen und schnürte ihm die Kehle zu.

Bei einer genaueren Betrachtung von Laura stellte er fest, dass sich ihre Wangen gerötet hatten. Doch sie gab seiner Bitte nach und legte sich zu ihm ins Bett.

„Du wirkst irgendwie so verzweifelt… Was ist nur passiert?“ Laura legte ihren Kopf auf Bennis Brust und atmete zitternd aus.

Benni schloss die Arme um sie und ehe seine Gedanken wieder ihren Weg zu diesem Vorfall fanden konzentrierte er sich auf Lauras Herzschlag und atmete ihren leicht süßlichen Duft ein. Dies half, denn alsbald fiel er in einen endlich traumlosen Schlaf.
 

Am darauffolgenden Tag war Benni immerhin so weit, dass er den ersten Schock überstanden hatte. Das Fieber war vollständig verschwunden und würde sich nicht dieser dauerhafte Schmerz in seinem Herzen befinden, der ihn jede Sekunde an die Konfrontation mit Lucia erinnerte, hätte alles beim Alten sein können.

Das Frühstück bei Samira und Jacob war geprägt von bedrücktem Schweigen und trotz der erneuten Nachfrage von Laura und Carsten, was nun eigentlich passiert sei, brachte er immer noch kein Wort über die Lippen.

Benni konnte es einfach nicht. Er konnte es nicht übers Herz bringen ausgerechnet Laura und Carsten davon zu erzählen.

Die restliche Zeit über schwieg Benni. Meistens bekam er die Gespräche gar nicht mit sondern war in sich gekehrt und mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Laura und Carsten schienen sich darauf geeinigt zu haben ihn und diese tristen Gedanken vorerst in Ruhe zu lassen.

Die Verabschiedung von Jacob und Samira Yoru und die Teleportation zurück zur Coeur-Academy bekam Benni nur am Rande mit.

Stattdessen beschäftigte er sich immer und immer wieder mit der einen Frage. Einer einzigen Frage, auf die er trotz allem hin- und her-Überlegen keine zufriedenstellende Antwort zu finden vermochte.

Was soll er tun?

Zu Bennis Glück brachten Carsten und Laura die restlichen Mädchen dazu sich mit ihren besorgten Erkundungen nach seinem Wohlbefinden von ihm fern zu halten. Stattdessen holte Carsten Eagle, der als eine Art Aushilfslehrkraft für die Kampfkünstler fungieren sollte, damit sie ihr Training nicht vernachlässigen mussten.

Den Vormittag über verbrachte Benni also abgeschottet von dem Rest bei Chip, Wolf und Raven im Wald.

Auch wenn sie ebenso wenig eine akzeptable Lösung finden konnten wie er, waren sie dennoch in der Lage, Bennis aufgebrachten Gefühle und die wirren Gedanken etwas beruhigen zu können.

Während Benni gegen einen Baum lehnte und in unbestimmte Ferne schaute, hatte sich Raven auf seinem Schoß zusammengekugelt und ließ sich kraulen, während Chip auf seiner Schulter und Wolf auf dem Gras neben ihm zu schlafen schienen.

Eigentlich wusste Benni schon wie er sich entscheiden würde. Die Antwort stand genaugenommen schon in dem Moment fest, in dem Lucia ihn vor die Wahl gestellt hatte. Er wollte es nur immer noch nicht wahrhaben.

Würde er jetzt dem Purpurnen Phönix die Stirn bieten und nicht absoluten Gehorsam schwören, würden Laura und Carsten sofort sterben. Es war Bennis einzige Hoffnung durch seinen vermeintlichen Verrat etwas Zeit zu schinden. Die Zeit, die die restlichen Dämonenverbundenen nutzen mussten um einen Weg zu finden Mars Einhalt zu gebieten.

Was genau will er eigentlich von mir?, fragte sich Benni.

Er bezweifelte, dass der Purpurne Phönix ihn lediglich aufgrund seines Kampftalentes für sich gewinnen wollte. Benni hatte den unguten Eindruck, dass da noch mehr dahinter steckte. Auch wenn er sich keinen wirklichen Grund zusammenreimen konnte.

Benni seufzte und betrachtete die drei Tiere, die sich um ihn versammelt hatten. „Werdet ihr für mich auf Laura und Carsten aufpassen?“

Chips Fell sträubte sich. ‚Niemals! Weil du weiterhin auf sie aufpassen wirst!‘

‚Ihm bleibt keine andere Wahl.‘ Raven fauchte Chip an. ‚Wir haben doch schon festgestellt, dass wir uns in einer Sackgasse befinden.‘

Wolf gab ein langgedehntes, verärgertes Knurren von sich, erwiderte aber sonst nichts darauf.

Das Mittagessen ließ Benni ausfallen. Er würde sowieso keinen Bissen herunterbringen können. Stattdessen verbrachte er die Zeit damit sich im Büro der Schülervertretung die neusten Formulare anzuschauen. Eigentlich hatte er gehofft dadurch auf andere Gedanken gebracht zu werden. Doch es half nichts.

Benni betrachtete das Blatt Papier vor sich, dessen Inhalt er noch während des Überfliegens schon wieder vergessen hatte.

Da wurde die Tür zum Direktorrat geöffnet und Herr Bôss trat ein. „Das Formular füllt sich durch böse anschauen leider nicht von selbst aus. Glaub mir, ich habe es oft genug versucht.“

Benni ignorierte den Direktor, welcher sich auf einen Stuhl auf die andere Seite des Schreibtisches setzte.

Eine undefinierte Weile lang schwiegen sie, bis Herr Bôss die Hand auf Bennis Stirn legte und seine Temperatur zu prüfen schien. Er seufzte. „So wie du gerade aussiehst, habe ich Angst, dass du direkt wieder zusammenbrichst.“

Auf Bennis Blick hin meinte er nur: „Ich habe von Carsten gehört, dass anscheinend irgendetwas passiert ist.“

Offensichtlich war es eine unausgesprochene Aufforderung, ihm von Geschehenem zu berichten.

Während Benni weiterhin den Papierbogen vor sich anschaute spürte er Herr Bôss‘ geduldigen Blick auf sich ruhen. Er wusste, dass es besser war mit irgendjemandem darüber zu reden. Doch wie sollte er all dies in Worte fassen können?!

Er hatte sich Chip, Raven und Wolf nur anvertrauen können, da diese ihn auch ohne Worte schon verstanden hatten.

Benni spürte wie seine Hände erneut zu zittern begannen und wie sich abermals eine eisige Kälte in seinem Körper ausbreitete. „Mars erpresst mich.“

Herr Bôss schien die Stirn zu runzeln. „Wie bitte?“

Gepresst versuchte Benni zu atmen. Das Zittern verstärkte sich und ihm wurde leicht schwummrig. „Wenn ich ihm nicht bis zum Ende des morgigen Tages bedingungslosen Gehorsam geschworen habe… Dann wird er Laura und Carsten…“

Der Schwindel wurde stärker und stärker und trotz seiner verzweifelten Atemversuche fehlte Benni die Luft.

„Benni. Hey!“ Der Direktor legte seine Hand auf Bennis Schulter und verstärkte seinen Griff, um Bennis Aufmerksamkeit gewinnen zu können. „Sieh mich an.“

Obwohl sich alles um ihn drehte zwang Benni sich dazu in die Augen des Direktors zu schauen, die ihn mit einem fast schon giftigen grün besorgt musterten. „Tief durchatmen. Ganz langsam.“

Benni tat wie ihm geheißen und holte ganz langsam ganz tief Luft, um sie umso langsamer entweichen zu lassen. Er wusste nicht, wie lange er sich so auf seinen Atem konzentrierte, bis sich sein Herzschlag wieder normalisiert hatte und sowohl das Zittern als auch der Schwindel wieder abnahm.

Benni fuhr sich mit der Hand über die erhitzte Stirn. „Entschuldigen Sie…“

Herr Bôss ließ Bennis Schulter wieder los und lehnte sich im Stuhl zurück, während er einen leisen Fluch von sich gab.

„Seit wann weißt du davon?“, fragte Herr Bôss nach einer Weile.

„Gestern.“, antwortete Benni lediglich.

„Als ihr in Yami ward, nehme ich an.“

Benni nickte nur.

Wieder dehnte sich das Schweigen über einen längeren Zeitraum hinweg, bis Benni schließlich fragte: „Wie würden Sie handeln?“

Herr Bôss schien nachzudenken, bis er letztlich meinte: „Wahrscheinlich genauso wie du.“

Nach einem Moment ergänzte er: „Ich würde kein Risiko eingehen wollen und vorerst machen, was er von mir verlangt. Das wäre auch dein Plan, oder?“

Erneut brachte Benni nur ein Nicken zustande.

Es gab also tatsächlich keine bessere Alternative?

Schließlich seufzte Herr Bôss bedrückt. „Oh Junge, schau mich bitte nicht so an. Das erinnert mich nur an einen anderen Jungen den ich nicht retten konnte und der deswegen jetzt in einer ähnlichen Situation ist.“

Für gewöhnlich hätte Benni die Aussage des Direktors kalt gelassen, doch unter diesen Umständen erweckte sie seine Neugier. „Wie meinen Sie das?“

Herr Bôss schien einen Moment zu überlegen und meinte schließlich: „Vielleicht ist nicht alles an der Situation schlecht.“ Wieder legte er Benni die Hand auf die Schulter. Dieses Mal wirkte diese Geste allerdings so, als wolle er ihm damit Mut zusprechen. „So wie ich das verstanden habe braucht ihr alle Dämonenbesitzer, um Mars Einhalt gebieten zu können. Wer weiß? Vielleicht wird es dir durch diese erzwungene Lage ja möglich sein zu dem Besitzer des Orangenen Skorpions durchzudringen?“

„Das soll das Positive daran sein?“ Verbissen verließ Benni seinen Platz am Schreibtisch und ging zum nahegelegenen Fenster, von welchem aus er den Wald betrachten konnte. Trotz allem war ihm immer noch sowohl kochend heiß als auch eiskalt gleichzeitig und seine Hände zitterten weiterhin, wie er bemerkte als er sie auf die Fensterbank legte.

Herr Bôss seufzte. „Trotz allem noch ein Pessimist.“ Er schüttelte den Kopf. „Im Moment mag es vielleicht noch so wirken als wärst du machtlos, egal für welchen Weg du dich entscheidest. Das stimmt. Aber überlege doch mal, wo du dir überall auf einmal Zugriff wirst verschaffen können, wenn du dich in Mars Fängen befindest und er dir einen gewissen Freiraum lässt. Ich verlange nicht von dir zu einem Spion zu werden. Das würde Laura und Carsten nur unnötig in Gefahr bringen. Aber die Chancen stehen gut, dass du trotz allem gegen Mars wirst vorgehen können.“

„Sie meinen, ich soll Jack zum Guten bekehren.“, stellte Benni nüchtern fest.

„Valentin ist nicht böse.“ Der Direktor sprach dies mit solcher Überzeugung aus, dass Benni sofort wusste, dass er Valentin beziehungsweise Jack persönlich kannte. „Genaugenommen ist er dir gar nicht mal so unähnlich. Ich mag vielleicht ziemlich naiv klingen, aber es ist gut möglich, dass du dazu in der Lage sein wirst ihm die Augen zu öffnen.“

Benni wandte seinen Blick vom Wald ab um den Direktor kritisch und mit leichtem Misstrauen zu mustern.

„Ich nehme stark an, dass Valentin durch seine Zeit bei Mars den Wert von Freundschaft und ähnlich starken Bindungen vergessen hat.“, erklärte der Direktor trocken und wies mit dem Kopf auf Benni. „Für dich stand bereits von Anfang an fest, dass du alles in deiner Macht Stehende tun wirst damit die zwei überleben. Ist es nicht so? Eben weil sie dir so viel bedeuten.“

Zögernd nickte Benni.

„Konfrontier Valentin damit. Genau genommen wirst du das automatisch, wenn er mit dir in Kontakt kommt.“ Der Direktor richtete sich auf und kam ebenfalls zum Fenster. Obwohl Benni relativ groß war fühlte er sich bei der zwei Meter hohen Gestalt dieses Mannes beinahe wieder wie ein kleines Kind. „Vielleicht wirst zumindest du in der Lage sein, ihn aus seiner Verzweiflung zu retten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Regina_Regenbogen
2020-09-09T19:36:54+00:00 09.09.2020 21:36
Oh mein Gott! So ein bedrückendes Kapitel! Benniiii! Ich bin echt froh, dass er sich dem Direktor anvertraut hat und der die positive Seite herausgestellt hat. Ich war schon ganz verzweifelt!
Irgendwie finde ich die Vorstellung, wie eine Vierjährige sich hinstellt und sagt, wir retten Yami, schon ein bisschen komisch. Was für super erwachsene Kinder. XD
Lukas ist so gestört. Was ist bei dem bloß schief gelaufen?
Und der schwarze Löwe ist schon echt jenseits von gut und böse.
Benni tut mir so leid. Ich weiß, ich muss jetzt stark sein. :'/ So schnell wird sich da wohl keine Lösung finden. Aber es klingt sehr vielversprechend, demnächst auf diese Weise dann mehr über Jack zu erfahren.
Antwort von:  RukaHimenoshi
10.09.2020 10:18
Es ähm 'freut mich', dass das Kapitel den gewünschten Effekt hatte. XD Aber ja, du musst jetzt sehr stark sein. °~°
Haha, bei Lucia ist das definitiv seltsam. XD Aber Luciano ist zwölf Jahre älter als seine beiden Schwestern, da ergibt das vielleicht mehr Sinn. ;) (Ich hatte schon häufiger gedacht, dass bei ihm gar nicht direkt gesagt wird, wie als er ist. Vielleicht verwirrt das etwas... °o°)
Der gute Lukas XD Und natürlich erst recht der gute äh böse äh... Schwarze Löwe. ^-^'
Man wird über diesen Weg definitiv Jack besser kennenlernen und ich bin schon sehr gespannt, wie sich deine Meinung über ihn entwickelt. :D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
10.09.2020 13:28
Ich glaube gelesen zu haben, dass Luciano deutlich älter ist, also dass er schon 16 oder so ist. Ja, das passt mit den zwölf Jahren. Also es steht in dem Kapitel. :D

So wie ich dich kenne, liebe ich ihn am Schluss 😂
Antwort von:  RukaHimenoshi
10.09.2020 14:45
Alles klar, danke, dann muss ich mir darüber ja keine Gedanken machen. ;)

Haha, das kann gut sein. :'D


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