I hate everything about you von ReiReiPoRNoDoOL ([Uruha x Reita]) ================================================================================ Prolog: -------- Sein Leben war nun wahrlich nicht das, was ein 18-jähriger als traumhaft bezeichnen würde. Er hatte keinen Stress mit seinen Eltern oder schlechte Noten in der Schule. Auch seine Geldbörse war dank seiner fürsorglichen Mutter immer besten gefüllt. Seine CD- und Klamottensammlung konnte man auch nicht als verachtenswert bezeichnen. Doch was waren schon materielle Besitztümer, wenn sein Herz, sein kleines, krankes Herz nicht kuriert wurde? Reita wippte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Sein Blick auf die Anzeigetafel ließ ihn säuerlich Ausatmen. In 2 Minuten war seine Bahn da. Aber keine Spur von ihm. Gedankenverloren starrte der Blonde auf die Treppe, trug einen innerlichen Kampf aus. Sonst kam er immer um diese Zeit. Sollte er einfach eine Bahn später fahren? Aber vielleicht hatte er heute einfach eher Feierabend gehabt? Auf dem Bahnsteig wurde der Zug angesagt, die Fahrgäste gebeten, zurückzutreten. Wie immer tummelten sich um diese Zeit ungewöhnlich viele Menschen am Bahnhof. Männer in Anzügen lockerten ihre Krawatten, sichtlich genervt von dem harten Arbeitstag. Schüler, welche wahrscheinlich noch bis zur Dämmerung in der Bibliothek der jeweiligen Schulen gelernt und geschuftet hatten. Mütter mit ihren Kindern, ältere Damen samt Einkäufen. Eine fassettenreiche Masse, dachte Reita bei sich, aber doch nicht denjenigen bietend, welcher sein Herz höher schlagen, seine Hände feucht werden; sein Leben lebenswert erschienen ließ. Der Zug fuhr ein, die Türen öffneten sich und vor ihm stiegen etliche, in Gedanken versunkene Fahrgäste ein. Ein letzter Blick zur Treppe. Nichts. Im Inneren suchte sich Reita schnell ein leeres Plätzchen, ließ sich neben dem Fenster nieder, während seine Umhängetasche zu Boden glitt. Seit geschlagenen zwei Monaten blieb er jeden Tag extra länger in der Schule, nur um diesen einen Zug zu erwischen. Seine Eltern waren sichtlich stolz auf den Wandel ihres Sohnes, welcher früher nur die nötigsten schulischen Sachen erledigt hatte. Wenn sie nur seine wahren Absichten wüssten, wäre das Spektakel groß. „Ich bleib nur länger in der Schule, um dann im Zug meinen Schwarm ein paar Minuten angaffen zu können.“, malte er sich innerlich das Szenario aus. Er konnte den irritierten Blick seiner Mutter förmlich sehen, als stünde diese direkt vor ihm. Dann ein bedrohlich wedelnder Zeigefinger, er solle die baldige Schwiegertochter ja früh mal mit nach Hause bringen. Doch genau darin lag ja das Problem! Er blieb nicht freiwillig jeden Tag 4 Stunden länger in der Schule, um dann einen Mädchen auf den Hintern zu glotzen. Nein, er mühte sich nur so ab um dann ab und zu einen Blick auf einen bildhübschen Mann zu ergattern! Reitas Augen schlossen sich, ehe er mit dem Kopf sachte gegen das kühle Glas sank. Wo hatte er sich da nur hinein geritten? Er hatte sich sooft geschworen, brav nach Schulende nach Hause zu gehen, den Brünetten zu vergessen. Aber dies hatte höchstens zwei Tage am Stück geklappt. Der Anblick dieses Menschen war wie ein Lebenselixier für ihn. Es war ihm egal, dass der andere nichts von seinen heimlichen Gefühlen wusste und wohl auch niemals erfahren würde. Es war ihm egal, dass er jeden Tag etliche Freizeit verlor. Solange er nur verstohlen aus der Ferne dieses engelsgleiche Wesen betrachten durfte. Der Zug fuhr an, laute Stimmen tummelten sich im beengten Innenraum. Hier und dort kreischte ein Kleinkind, raschelnde Tüten, ohrenbetäubende Musik. Die Geräusche eines normalen Tages. Reita schreckte kurz aus seinem Trance auf, als etwas sein Knie berühte. „Tschuldigung.“, brummte eine tiefe Stimme. Da saß er. Einfach so! Die braunen, glatten Haare schmiegten sich um sein fein definiertes, feminines Gesicht. Die Reh-braunen Augen musterten ihn einen Sekundenbruchteil, ehe der Größere mit einen umwerfenden Wimpernschlag seinen MP3-Player betrachtete, nach Fund des gewünschten Liedes den Kopf leicht in den Nacken warf und sich entspannte. Reitas Kehle war mit einem mal trocken. Wie war der denn hier reingekommen? Doch noch in letzter Sekunde die Treppen hochgerannt und in den abfahrenden Zug gesprungen? Oder hatte er vielleicht die ganze Zeit über in einem der kleinen Cafes gesessen? Er wusste es nicht, es war auch egal. Das Einzige was zählte, war der Brünette ihm Gegenüber, welcher sichtlich den Tag ausklingen ließ. Gott, wie attraktiv konnte ein einzelner Mensch nur sein? Dem Blonden kam es vor, als würde die Präsenz des Namenlosen jeden anderen verblassen lassen. Oder war das nur sein verliebtes Herz, welches ihm das einredete? Stundenlang hätte er einfach hier sitzen können, den Blick auf den schönen Mann ihm gegenüber gerichtet. Wer brauchte schon Essen und Trinken, wenn er diese Aussicht hatte? Luft zum atmen, ein Bett zum schlafen. Alles unwichtig. „Du musst hier aussteigen.“ Sein Blick wanderte von den Augen zum Mund des Brünetten. War wirklich schon eine halbe Stunde vergangen? Ihm kamen es wie wenige Minuten vor. Reita sah, wie sich die Lippen seines Schwarms öffneten und auch bewegten, doch in seinem vernebelten Gehirn kam nichts an. „Hallo? Du musst hier aussteigen, jedenfalls tust du das seit 2 Monaten, also nehme ich mal an es ist heute genauso.“ Langsam fing Reita an zu Nicken, griff blind nach seiner Tasche, ehe er sich erhob, allerdings nicht ohne den Blick von dem Schönling zu nehmen. Dieser schien die ganze Situation recht wenig zu interessieren, denn innerhalb weniger Sekunden hatte er sich wieder seiner Musik zu gewandt. Er hatte bisher nie die Möglichkeit gehabt, mit dem Brünetten zu sprechen. Wobei „Sprechen“ konnte man das kaum nennen, außer einem Nicken hatte er schließlich nichts zu Stande gebracht. Sein sonst so überdimensionales Selbstvertrauen verpuffte in dem Moment, wenn sich diese braunen Augen auf ihn richteten. Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Dieser Mann schien jeden Funken an Verstand aus seinem Körper zu saugen, ließ nur noch dieses Kribbeln und die Nervosität zurück. Mit zittrigen Fingern drückte er den Haltestellenknopf, wollte gerade schon einen Fuß aus der Tür setzen, als er unsanft an der Schulter gepackt wurde. „Hast was vergessen.“ Vor ihm baumelte eine schwarze Geldbörse, welche er als seine Identifizieren konnte. Sag was, ermahnte er sich, irgendwas verdammt nochmal!! „Danke...?“ „Uruha.“, antwortete ihm der Brünette. „Ich bin-“ „Ist mir egal, wer du bist, lass nur dein Zeug nicht irgendwo rumliegen. Hätte schief gehen können.“ Reita schluckte. Er schien Uruha Null Komma Null zu interessieren. Du bist ein Mann, natürlich bist du ihm egal, rief er sich ins Gedächnis. „Danke nochmal, Uruha.“, murmelte er, erntete dafür noch einen strafenden Blick des Größeren, ehe er aus dem Zug stieg, am Bahnsteig stehen blieb und sich solange mit den Augen an Uruha fest sog, bis dieser aus seiner Sichtweite war. Uruha hatte ihn nie beachtet. Er spürte nicht einmal ein Bruchteil der Gefühle für ihn, welche in Reita schlummerten. Irgendwie schmerzte das. Geknickt starrte er sein Portmonee in der Hand an, ehe er langsamen Schrittes nach Hause lief. „Du bist so ein Idiot, Reita“, flüsterte er sich heiser zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)