Per sempre tua - für immer dein von jennalynn (Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?) ================================================================================ Kapitel 44: Scarafaggio (Kakerlake) ----------------------------------- Einen schönen Abend gewünscht ^.^ MAL WIEDER ein Per sempre Kapitelchen. Ich kann euch nicht genug für eure Mords Geduld danken. Jetzt kommt der unerwünschte Besuch o.O Schauen wir doch mal, was Aro und Anhang erwartet. Ich wünsche euch viel Spaß! *********** Edward POV „Ihr wisst was zu tun ist?“ Ein allgemeines Nicken ging durch die wenigen Vampire die überwiegend an unserer Seite bleiben würden. Alle anderen hielten sich im Hintergrund bereit. Unauffällig! Wir wollten ja nicht den Eindruck erwecken, feindselig gegenüber unseres Besuches zu sein. Diese ganze Scharade nervte mich zu tiefst. Am allerliebsten wäre es mir, wir würden dieser Schabe hier an Ort und Stelle das Haupt abtrennen. Umso frustrierter war ich, das sich dieser Wunsch nicht erfüllen würde. NOCH NICHT! Mit einer unüberlegten oder in meinem Fall…übereifrigen Handlung…würden wir einen vorzeitigen Krieg heraufbeschwören dessen Ausgang ungewiss wäre. Wir würden uns selbst und unsere Art verraten, denn ein Kollateralschaden wäre dann unvermeidbar. Aro hielt zwar Wort…ja, er kam nur mit einer kleinen Truppe in unser Reich. Einer so geringen, das es ein leichtes für uns wäre sie in weniger als einer halben Stunde zu vernichten. Aber von den Tausenden die an der Grenze weilten hatte er in seinem charmanten Schreiben kein Wörtchen erwähnt. Sie würden noch hier eintreffen, ehe die Asche verglüht wäre und dabei niederwalzen was auch immer ihnen in die Quere kam. Alice hatte das natürlich rechtzeitig gesehen und somit konnten wir ALLE Vampire unseres Reiches einer ordentlichen Vorbereitung unterziehen. Sie waren Wachsam und Kampfbereit, würden allerdings nicht als erstes zuschlagen. Aro hielt sich für clever,… das war er! Aber wir,… waren ihm immer einen Schritt voraus. Warum er sich dennoch dieser Gefahr unterzog verstand ich nicht. Alice vermutet anhand ihrer Visionen, dass Aro sich seiner Sicher war. Er glaubte…oder wollte nicht daran glauben, dass jemand hinter seinen perfiden Plan gekommen war. Er wollte sich einzig und allein ein Bild von uns machen. Denn so ist er…überlegen…und darauf bedacht jedes mögliche Risiko auszuschalten. Er kannte uns nicht…demzufolge ungewiss war das Risiko das von uns ausging. Er wollte ganz genau über uns Bescheid wissen. Der Harken war nur. Wir würden es nicht zulassen! Alles war geplant. Jeder wusste was er zu tun oder zu lassen hatte. Rosalie hatte vorsorglich ihr Schild über die an diesem Hof lebenden Vampire gelegt. Sie konnte durch reine Gedankenkontrolle entscheiden, wer unter dieses sollte und wer nicht. Vor Aro und seinen Anhang würde es demzufolge Abstand nehmen. Eine interessante Fähigkeit! Ich konnte anhand ihrer Gedanken ganz genau sehen wie es funktionierte. Ich konnte sehen was sonst nur sie sehen konnte. Einer der vielen Vorteile meiner Gabe. Wir hatten uns wie alle anderen in schwarze Umhänge gehüllt. Alice fluchte genau deswegen bereits den ganzen Morgen, den vorteilhaft waren diese Dinger keinesfalls für ihre zierliche Figur. „Wie lange noch, Alice?“ Fragte Emmett, der es sich mal wieder wie ein Neandertaler auf seinem Hocker gemütlich gemacht hatte. Niemand konnte dem ganzen hier irgendetwas Positives abgewinnen…bis auf Emmett. Er mochte Herausforderungen. Diese war geschaffen für ihn. Aber ich wusste, dass er noch lieber bei den Denalis wäre. Bei denen heute der insinuierte Angriff von James stattfinden würde. Ich wollte am liebsten oben bei Isabella sein. Mein Instinkt verriet mir, dass sie längst bereit für den nächsten Schritt war. Und mein Schwanz war es auch…Himmel noch mal, mich kotzte das alles hier einfach nur an. Wäre sie gestern nicht so verdammt sentimental gewesen als sie diese Menschen sah, hätte ich noch einmal ordentlich Frust an ihr abbauen können. Oder meinetwegen auch von ihr abbauen lassen können. Wie auch immer,…erfolgversprechend wäre der Abend sicher gewesen. „30 Minuten.“ Großartig…ich sollte meine Gedanken nun unterbrechen. Es wäre nicht forteilhaft den Volturi mit Erektion gegenüberzutreten. Schnaufen lehnte ich mich zurück. Ich musste mich konzentrieren. Was leichter gesagt als getan war. Wo sich doch in diesem Moment die Dusche in meinem Gemach anstellte und mir somit signalisierte, dass Isabella nackt vorzufinden wäre. Ich hatte keine Ahnung warum mich der Körper dieses Mädchens auf magische Weise anzog. Genau betrachtet…so besonders war er nun auch wieder nicht. Hintern…Brüste…alles passend auf ihre Größe und Statur abgestimmt. Da war nichts einzigartiges, nichts Spezielles…die Schenkel vielleicht. Gott, hatte die Frau vielleicht Schenkel! Sie machte mich rasend. Vielleicht war es auch nicht nur ihr Körper. Dieser in Verbindung mit ihrer natürlichen Schönheit, den unglaublich intensiven Augen, dem unverkennbarem Geruch,…zusammen mit ihrer sonderbaren Art und ihrer herausragenden Intelligenz. Sie machte mich schwach…daran gab es nichts zu bestreiten. Sie war einfach… „Edward, kannst du mir bitte verraten wo genau du gerade mit deinen Gedanken bist…oder nein warte, verrat es mir lieber nicht. Tu mir bitte nur den gefallen und unterbrech was auch immer da im Gange ist, wir haben gerade wichtigeres zu tun.“ Warum mussten einen diese Bastarde immer dann unterbrechen wenn es am schönsten wurde? Angepisst sah ich Rosalie an, die mir nichts anderes als eine gehobene Augenbraue entgegenbrachte. Emmett an ihrer Seite kicherte. Dieser Scheißkerl hatte sofort die richtige Vermutung. Ich wandte mich von ihnen ab um…irgendwie eingeschnappt…die große Flügeltür zu betrachten. Denn Himmel…ich war doch auch nur ein Teenager! Es dauerte nicht lange und ich empfing Gedanken, die ich noch nie gehört hatte. 15 an der Zahl und jeder einzelne war feindselig. Ich rollte die Augen…offensichtlicher konnte man seinen Hass nicht vertreten. Niemand dachte auch nur im entferntesten daran, dass ihre Gedanken nicht sicher sein könnten. Aro war der festen Überzeugung als einziger Vampir die Kunst des Gedankenlesens zu beherrschen. Er vertraute auf die Tatsache, dass jede Gabe einzigartig war. Das waren sie auch…meine hatte immerhin einige nützliche Extras. Während Aro nur bei Körperkontakt lesen konnte was derjenige jemals gedacht hatte, konnte ich so ziemlich alles andere und das ganz ohne Körperkontakt und von allen gleichzeitig. Was die vergangenen Gedanken betrifft, hatte ich mir ebenfalls eine Technik angeeignet. Der einzige Nachteil hierbei war lediglich, dass ich diese Technik nicht heimlich anwenden konnte. Der Betroffene spürte doch recht deutlich, dass da irgendwas in seinem Kopf zugange war. Aber auch dafür gab es ja eine nützliche Lösung. „Ich kann sie hören.“ Jeder nahm diese Bemerkung stumm zur Kenntnis und somit warteten wir ab. Nach weiteren Minuten hatten die Eindringlinge die Tore unseres Anwesens erreicht. Freundlich wurden sie hineingelassen und ebenso freundlich zu uns geleitet. Unsere Haltung änderte sich spontan. Unser Sitz wurde aufrecht, unsere Schultern spannten sich und unsere Gesichter wurden ausdruckslos. Ich spürte wie die Luft um uns zu bersten begann als wir die Intensität unseres Seins freisetzten. Die wenigen Vampire zogen sich in die hintersten Ecken zurück und wachten unauffällig über das was gleich kommen würde. Ich nahm mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis, wie die Schritte unseres Besuches einen kleinen Moment stockten als sie die geballte Welle unserer Macht ausgesetzt wurden. Kommt nur… Beide Flügel der Tür wurden aufgedrückt und ein Jungvampir im Schlepptau 15 weiterer Gestalten betrat den Saal. Sie steckten allesamt in Umhängen aus feinster schwarzer Seide und auffälligen Verzierungen. Ihre Gesichter erkannte man nicht. Der Vampir verbeugte sich kurz vor uns, machte kehrt und schloss beim hinaustreten die Tür hinter sich. Nachdem unser Besuch den ersten Eindruck gewonnen hatte, traten drei von ihnen hervor. Zwei weitere folgten ihnen mit etwas Abstand. Kurz vor unserem Podest blieben sie stehen und zogen alle fünf…in einer einstudierten Geste…die Kapuzen von ihren Köpfen. Die drei vordersten Männer waren mir durch Esme und Carlisle Gedanken bekannt. Bei dem schwarzhaarigen,… in die Jahre gekommenen Vampir… handelte es sich um Aro. Seine milchigen roten Augen huschten interessiert über unsere Gesichter. An seiner rechten ein Mann mit ebenfalls schwarzem Haar. Sein Gesicht war eher desinteressiert…Markus…eindeutig. Esme hatte ihn als ständig gelangweilt beschrieben. Der Blonde allerdings an Aros linker war ganz anderes als sein Kollege. Er strömte puren Hass aus. Sein Blick war Herausfordernd. Er sehnte einen Kampf herbei…einen sofortigen…seine Gedanken waren Mordlustig. Es war schon beinahe peinlich wie primitiv sein Denken war. Caius! Die beiden Kinder hinter ihnen waren mir völlig fremd. Sie mussten dementsprechend nach Esmes Gemeinsammer Zeit mit Aro gekommen sein. Sie waren noch Kinder. Noch keine 15 Jahre bei ihrer Verwandlung gewesen. Ein Junge und ein Mädchen. Beide ähnelten sich selbst für Vampir Verhältnisse so sehr, dass ich sofort von einer Verwandtschaft ausging die schon vor ihrer Unsterblichkeit bestanden haben musste. Vielleicht vollbürtige Geschwister! Ich musterte sie beide,… mit ihren Engelsgesichtern. Doch der erste Eindruck konnte trügerisch sein. Nach dem zweiten Blick, wunderte ich mich nicht mehr darüber, warum ausgerechnet diese Kinder hinter den obstersten standen. Beide zusammen strahlten eine Macht aus, die selbst die von Markus und Caius in den Schatten stellte. Doch allein, schienen sie nicht mehr annähernd so mächtig zu sein. Ein Zeichen mehr für mich, das auf eine Geistige wie auch Genetische Verbindung hinwies…emotional mussten sie sich ebenfalls sehr nahe stehen. Was genau sie nun so mächtig machte, war mir noch fremd. Aber ich war gewillt es herauszufinden. „Ich bin hocherfreut die Geschwister Cullen einmal persönlich kennenzulernen.“ Sprach Aro mit geheuchelter Freundlichkeit. Zu meiner absoluten Belustigung, streckte er die Hand nach uns aus. Ich musste ihn einfach belächeln, während wir fünf blieben wo wir waren. Natürlich wollte er unsere Hände schütteln, doch einen Körperkontakt würde jeder in diesen Mauern verhindern. „Aro…“, ich nickte ihm zu ehe ich mich an die anderen beiden wandte. „…Caius…Markus…wir freuen uns ebenfalls.“ Die Enttäuschung über diese Abfuhr war Aro ins Gesicht gemeißelt. Er war schwer darauf bedacht es sich nicht anmerken zu lassen,…ohne Erfolg. In Gedanken sprach er sämtliche Flüche aus, die ihm in den Jahren untergekommen waren. Da ich die Gedanken an meine Geschwister weiterleitete, waren sie ebenfalls hinter den Kulissen dabei. „Ihr habt hier ein nettes Anwesen“, säuselte er. „Wir leben hier auch gern“, gab Alice zur Antwort. «Das wird sich bald ändern » Caius klatschte sich gedanklich in die Hände. „Ich denke…“, Emmett erhob sich und hatte sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit unseres Besuches. „…wir sollten erst einmal speisen. Gesättigt unterhält es sich besser.“ Mit einem Handzeichen gab er unseren Leuten zu verstehen, dass die Menschen gebracht werden sollten. Aro war beeindruckt über seine Statur. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie einer seiner Vampire…ein großer kräftiger…unruhig auf der Stelle trampelte. Emmett war das natürlich auch aufgefallen und so schmiss er sich erst einmal in Pose, damit jeder Strang seiner übertriebenen Muskeln selbst durch den Umhang zur Geltung kam. Er war ein kompletter Angeber. Rosalie unterdrückte derweil den Drang, ihm einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. Die Volturi traten ohne Aufforderung an die Seite, als das Gejammer den Flur erreichte. Sobald die aufgeschreckten Menschen in den Saal geführt wurden, wurde jeglicher feindseliger Gedanke verworfen. Das animalische nahm Besitz von einem jeden in diesem Raum an. Mit Ausnahme von Alice, Rose und meiner Wenigkeit. Ich hatte mich von Isabella ausreichend genährt. Alle anderen waren die Nacht jagen gewesen. Was aber nicht heißen mag, das Jasper und Emmett gesättigt wären. Mein Nicken wurde als stille Aufforderung angesehen. Und somit stürzte man sich auf die weinenden Menschen. Während sich Jazz und Emmett ins Getümmel mischten, immer darauf bedacht möglichst viel Abstand zu Volturi Mitgliedern zu wahren, beobachteten wir übrigen drei mit Argusaugen unsere Besucher. An der Art wie sie töteten konnten wir schnell erkennen wie erbarmungslos sie war. Ich hatte beinahe Mitleid mit ihren armen Opfern. Ein junges Pärchen flüchtete in unsere Richtung. Geschickt griff ich nach beiden und reichte sie einen nach links die andere nach rechts an meinen Schwestern weiter. Die sofort ihren aufflammenden Durst an ihnen stillten. Der Geruch von frischem Blut hatte sie letztendlich doch durstig gemacht. Ich hatte mich schon immer von allen anderen am besten im Griff. Es war ein kurzes Vergnügen. Nach wenigen Minuten war das Mahl beendet. Sofort kam eine Traube Vampire um die Leichen fort zu schaffen. Um das Blut, würde man sich später kümmern. Kaum war der letzte aus dem Saal, nahmen die Vampire ihre alte Haltung ein als wäre nichts gewesen. Minuten zwischen Leben und Tod ohne, das es jemanden kümmerte. „Das war sehr aufmerksam“, lobte Aro. Sein Lob war ernstgemeint. Wir nickten synchron. „Warum seid ihr gekommen?“ Jasper stellte die offensichtliche Frage. Der Vorwand in seinem Schreiben uns kennen zu lernen war unglaubwürdig und Aro wusste das. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, sein Spiel weiter zu spielen. „Eine Nachtbarschaft sollte gepflegt werden. Wir jedoch, haben einander nicht einmal kennengelernt, was unverzeihlich ist.“ Wir entscheiden sogleich, sein Spiel mitzuspielen. Noch vor einer Stunde war der Plan, ihn aus der Reserve zu Locken um die Situation soweit eskalieren zu lassen, damit ich einen Anlass bekam in die Gedanken von jemanden einzudringen. Wir ahnten, dass wir diese Gelegenheit auch so bekommen würden. Die provozierenden Gedanken unseres gegenübers waren eindeutig. Auch sie hatten es auf eine Eskalation abgesehen, um uns aus der Reserve zu locken. Aro wollte Einblicke in unsere Fähigkeiten. Also warum sollten wir das Risiko eingehen enttarnt zu werden? Der leiseste Verdacht über unser Wissen und Aro würde zu einer unberechenbaren Bedrohung werden. Wir mussten mit jedem Wort das wir sprachen, mit jeder Geste die wir tätigten vorsichtig sein. Und genau aus diesem Grund versuchten wir das Gespräch so kurz wie nur möglich zu halten. Ein jeder von uns, wollte sie so schnell wie möglich aus dem Haus haben. „Es ehrt uns. Nachtbarschaftspflege, hat man in unserer Welt eher selten. Ist es nicht so, dass sich jeder stets der nächste ist? So war es…und so wird es wohl auch immer bleiben.“ Aro seufzte bestürzt. Er war ein exzellenter Schauspieler. Während er versuch war, seine Rolle perfekt zu spielen, war Caius der Ärger über dieses Katz und Mausspiel anzusehen. Er wartete auf das Wissen, das Aro erlangen wollte und sah sich bereits beim Aufbruch. In diesem Punkt waren wir uns einig. Spiele, spielten wir beide nicht gern. „Eine sehr altmodische Ansicht wie ich finde. Bedenken wir doch den Fortschritt der Welt. Es ist weder verkehrt, noch naiv Bekanntschaften aufrecht zu erhalten. Sagt mir, ich erwartete Carlisle und Esme in eurem Reich. Sind sie nach wie vor in Amerika ansässig?“ „Das sind sie. Sie werden es wohl bis in alle Ewigkeit bleiben. Esme liebt das Städtchen in dem sie sich niedergelassen haben“, Alice lächelte. Aro und seine Kumpanen wussten nicht von der unterirdischen Stadt die Jahr für Jahr mehr Form und Größe angenommen hatte. „Sie lebt für die Natur…das hat sie schon immer getan“, pflichtete er bei. In seinen Gedanken tauchte ein Bild von ihnen beiden auf. Ich unterdrückte das Bedürfnis zu knurren. Er betrachtete sie auf diesem Bild wie ein Stück Vieh. Er hatte sie benutzt…und allein für diese Tatsache würde er früher oder später von mir höchstpersönlich zum Fall gebracht werden. Rosalie neben mir, spannte sich kaum merklich an. „Es muss schwierig für euch sein, so weit entfernt von euren Eltern regieren zu müssen.“ „Die Entfernung hindert uns nicht daran, einen innigen Kontakt zu unseren Eltern zu pflegen“, versicherte Alice. „Das ist gut, das ist gut“, säuselte er. Kurz darauf begann er eine einseitige Unterhaltung, die weder Punkt noch Komma besaß. Es dauerte einen kurzen Augenblick ehe ich begriff, dass er tatsächlich dazu in der Lage war, eine komplette Unterhaltung allein zu führen. Noch niemals zuvor hatte ich jemanden erlebt, der sich so gut allein unterhalten konnte. Er sprach über die Revolution. Über das aufbegehren der Frau in der Gesellschaft. Darüber, wie er und seine Brüder Italien eroberten. Er warf spitzen über Modeirrtümer. Er bewunderte unser Weingut. Hin und wieder warf er eine Bemerkung über unsere Mutter in den Raum. Er beschimpfte die Politik der Menschen, befürwortete im gleichen Atemzug die der Vampire. Er bewunderte den Fortschritt und sprang von diesem zurück zur altertümlichen Literatur. Er mochte alte Gemälde, gleichzeitig schimpfte er über die neumoderne Kunst. Er stellte Fragen, gab uns aber nie die Zeit auf diese zu antworten. Ich hatte nach wenigen Minuten ein unbekanntes Schwindelgefühl, das mir den letzten Nerv raubte. Während meine Geschwister mit aufgesetzter Freundlichkeit zuhörten, bekämpfte ich den Drang, ihn aus unserer Burg entfernen zu lassen. Aro war für mich der Inbegriff der Selbstüberschätzung. Ich kannte niemanden der eine solch große Begeisterung für seine eigene Persönlichkeit hegte. Mit Belustigung allerdings musste ich feststellen. Dass er selbst seinen Untertarnen mit seinem Geschwafel auf die Nerven ging. Der überwiegende Teil hörte ihm nicht einmal zu. Zu unser aller Erleichterung wurde Aro von Chatarina unterbrochen, die in einem Ruck die Flügeltür aufdrückte und dann leichtfüßig nach vorn tänzelte. In ihrer Hand ein Telefon das sie lächelnd in unsere Richtung schwängte. Sie beachtete unseren Besuch nicht und diese Tatsache schien vor allem Aro zu verärgern, der gerade damit beschäftigt war, mit sich selber eine Debatte über den ersten französischen Feldzug 1494/95 auszutragen. Für mich war sie in diesem Moment ein Geschenk des Himmels. 99 Prozent aller Anwesenden teilten meine Meinung. „Ein wichtiger Anruf.“ Sie reichte mir das Telefon. Verbeugte sich mit einem verschmitzten Lächeln und trat einen Schritt zurück. Direkt vor Aros Nase blieb sie stehen. Sie war unmöglich. In Aro kochte der Zorn, doch er hielt sich zurück. „Cullen!“ Tanyas hysterische Stimme schrie mir entgegen. Sie hatte ihre Rolle gut einstudiert. Jeder in diesem Raum wurde Teil des Gespräches. Während wir gespielt geschockt lauschten was sie uns zu sagen hatte. Beobachteten wir unauffällig die Reaktionen unseres Besuches. In jeder erdenklichen Einzelheit berichtete sie uns über den `unerwarteten´ Angriff in ihrem Gebiet. Die Volturi passten sich exzellent unserer Reaktion an. Würden ihre Gedanken ihr niederträchtiges Geheuchel nicht verraten, hätte ich ihnen beinahe geglaubt. „Beruhige dich, Tanya. Momentan haben wir Besuch im Haus. Wir werden dich unverzüglich zurück Rufen sobald sie aufgebrochen sind. Rufe in Amerika an. Carlisle wird dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ „Wir müssen diese Mistkerle aufspüren, Edward. Wer weiß was sie als nächstes geplant haben.“ „Du weißt, dass wir das bereits versucht haben. Ihre Spuren sind verwischt. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte. Wer oder was auch immer dahinter steckt ist uns immer einen Schritt voraus.“ Während ich große Mühe hatte diesen Satz glaubwürdig über die Bühne zu bringen. Bemerkte ich, wie sich Aros Haltung änderte. Er wirkte überlegener. Anscheinend war unser Plan aufgegangen. Dieses Gespräch war die Bestätigung die er brauchte um ungestört weiter machen zu können. Er hielt uns für unfähig und unterschätzte uns. Er war sich dennoch im Klaren darüber, dass wir mächtige Fähigkeiten besitzen mussten. Anders konnte er sich die greifbare Macht nicht vorstellen die wir ausstrahlten. Er beschloss sofort, dass nun der Moment gekommen war, sich mit seinem eigentlichen Anliegen zu beschäftigen. Jetzt wollte er uns anstacheln, damit wir unsere Beherrschung verlieren würden. Was mir nur recht war. Ich brauchte endlich einen Anlass…ich würde ihm einen kleinen Vorgeschmack über das geben, was er anfangs zu Recht gefürchtet hatte und uns… die nötigen Hintergrundinformationen. „Wieder ein Angriff…“, sprach er nachdenklich und rieb sich das Kinn. „…wir haben bereits gehört, dass vereinzelte Angriffe stattgefunden haben. Wenn ihr Hilfe benötigt…dann lasst es uns wissen.“ „Vielen Dank, Aro. Das ist sehr aufmerksam. Wir werden auf dein Angebot zurück kommen wenn es nötig ist.“ Er bedachte Rosalie mit einem unechten Lächeln. „Wir hören uns später Tanya. Versuch die Ruhe zu bewahren.“ Sie murmelte etwas unverständliches und legte auf. „Was wisst ihr über diese Angriffe?“ Fragte ich mit einem Seufzen an die Volturi gerichtet. „Überhaupt nichts. Uns traf es nie. Wir nahmen an, dass Streit zwischen einzelnen Reichen aufgetreten war und kümmerten uns nicht darum. Doch wie ich jetzt erfahren musste, kann es jeden ohne ersichtlichen Grund treffen.“ Ich nickte nachdenklich. Und fragte mich sofort. Ob er mit einem solchen Gespräch gerechnet hatte. Nachdem ich seine Redegewandtheit kennenlernen durfte, kam mir diese Antwort einstudiert vor. „Wir sollten alle auf der Hut sein und die Augen offen halten“, sprach Jasper warnend. „Genau…“, trällerte Chatarina. Sie klatschte einmal in die Hände um mir zu signalisieren, ich solle das Telefon schmeißen. Mit einem Kopfschütteln schmiss ich es zu ihr. „…dann will ich mal nicht weiter stören. Ich geh dann und halt meine Augen offen“, sie zwinkerte in Jaspers Richtung und trat den Rückweg an. Ich bemerkte eine kleine Handbewegung die Aro tätigte. Noch ehe ich realisieren konnte was genau das zu bedeuten hatte, brach Chatarina stöhnend zusammen. Mit einer so plötzlichen Eskalation hatte ich nun doch nicht gerechnet. Ein jeder in diesem Raum musste sich im Zaum halten. Glücklicherweise hatten wir unsere Anhänger bis auf bersten eingetrichtert, das sie sich bedeckt halten sollten. Emmett und ich standen gleichzeitig auf und taxierten die Quelle, die dafür verantwortlich war. Das kleine Vampirmädchen! Sie fixierte Chatarina mit ihren großen roten Augen. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein Engelsgleiches Lächeln ab, an ihren Mundwinkeln klebte Blut. Die Volturi bedachten die am Boden wimmernde Chatarina mit keinem Blick. Doch ihre Gedanken trotzten vor Befriedigung. Sie demonstrierten mit Genugtuung ihre Macht. Wir bewahrten Ruhe und ließen uns unseren Ärger nicht anmerken, obwohl jeder Instinkt in mir nach Vergeltung schrie. Damit hatte ich meinen Anlass gefunden. Es verging keine Minute, da änderte ich die Lage. Während wir fünf gezielt Aro ins Auge nahmen, damit er nicht in der Lage war den Ursprung der eingesetzten Fähigkeit auswindig zu machen, bohrte ich mich in Janes…so hieß das Mädchen…Schädel. Mit einem ächzenden Gurgeln ging sie hinter den Obersten in die Knie. Ihr Bruder…Zwillingsbruder… so viel erfuhr ich im gleichen Augenblick…hockte sich neben sie und sah hasserfühlt zu uns, denn wie jeder andere von ihnen wusste er, das einer von uns dahinter stecken musste. Aro, Markus und Caius waren so überrascht über die Wendung dieser Situation, dass sie gemeinsam herumwirbelten und die jammernde Jane fassungslos anstarrten. Das war ihnen in ihrer gesamten Existenz noch nie passiert. Sie hatten nie einen Vampir erlebt, der fähig genug war Jane zu überwältigen. Chatarina sprang mit einem Knurren auf die Beine und beugte sich zum Angriff vor. Jasper entspannte die Lage und wies sie mit seinem Blick an, den Saal unverzüglich zu verlassen. Sie tat glücklicherweise sofort was von ihr verlangt wurde. Derweil, wühlte ich mich munter weiter durch Janes Gedanken. Was ich erfuhr war sagenhaft. Meine Geschwister nahmen ohne Reaktion zur Kenntnis was ich an ihnen weiterleitete. „Aufhören…“, schrie der Junge und baute sich auf. Aus seinen Händen drang ein schwarzer Nebel, der mich tatsächlich eine Spur beeindruckte. „Nein Alec“, war Aros kurzer Befehl. Widerwillig verschwand der Nebel. Doch die Mordlust blieb in dem Blick des Jungen. Seine Gefühle für die Schwester waren fest verankert. Er fühlte wie sie…spürte sie. Eine solche Verbundenheit ließ sich nur mit der einer Gefährtenschaft vergleichen. Ein wenig taten die beiden mir Leid. Sie waren nichts weiter als Werkzeuge für Aro. Jane am Bode schrie, als ich mich tiefer wälzte. Die drei Anführer drehten sich langsam in unsere Richtung. Niemand von uns achtete auf das Mädchen. Somit war es unmöglich für einen der drei heraus zu erkennen, wer von uns für ihre Schmerzen verantwortlich war. Ein nützlicher Vorteil meiner Gabe. ICH, benötigte keinen Blickkontakt. „Wir sollten das hier beenden.“ Sprach Aro leise und darauf bedacht, sich seinen Zorn nicht anmerken zu lassen. „Schon?“ Alice lächelte teuflisch in dem Moment, als von Jane der nächste Schmerzensschrei zu hören war. Die Volturi fixierten sie. Waren sich sicher sie war das unnötige Übel das sie dominierte. „Ich denke…“, sagte Rose und Jane schrie erneut. „Bitte aufhören“, Alec kauerte neben seiner Schwester und strich über ihr Gesicht. Die Blicke der Volturi schnellten zu Rosalie. „…das es nicht an euch liegt Vorderrungen zu stellen“, beendete Emmett, Rosalies angefangenen Satz. Verwirrt sahen die Volturi zu ihm. „Ihr wart es, die unsere Gastfreundlichkeit nicht zu würdigen wusstet.“ Die Blicke der Anführer ruhten auf mir. In der zwischen Zeit beschäftigte ich mich mit Janes Erinnerungen. Ich manipulierte was sie die letzten Sekunden wahrgenommen hatte. So konnte ich gewehrleisten, das Aro bei Körperkontakt mit ihr, nicht erfahren würde wie die Fähigkeit wirkte der sie ausgesetzt war. Er könnte niemals erkennen, was ich aus ihren Gedanken gezogen hatte. Die einzige Erkenntnis die er treffen würde war die, dass er sich eingestehen musste, dass sein Plan nach hinten los gegangen war. Langsam und bedacht zog ich mich aus Janes Gedanken zurück. Überprüfte noch einmal die Veränderungen die ich getätigt hatte und nach einer einstimmigen, gedanklichen Zustimmung meiner Geschwister ließ ich von ihr ab. Wir hatten was wir brauchten. Jane war bereits auf den Beinen. Unnötigerweise wurde sie von ihrem Bruder gestützt. Ihr Blick war Eiskalt und doch ergeben. In Gedanken verfluchte sie uns, hoffte aber gleichzeitig, das Aro ihr kein weiteres Mal anweisen würde, sich mit uns zu Messen. Sie hatte für den Anfang genug Respekt gesammelt. Mit dieser Niederlage musste sie erst einmal lernen umzugehen. Sie war naiv genug gewesen, um sich selbst für unbesiegbar zu halten. Ein eindeutiges Anzeichen ihres kindlichen Übermutes. Ihr Blick blieb schließlich an mir hängen. Ich erwiderte ihn. Doch sie war zu schwach um ihn standzuhalten. Eine weitere Niederlage. Und als wäre das nicht schon genug, setzte Aro noch eine oben drauf. „Jane, würdest du dich bitte für dein Verhalten entschuldigen“, wies Aro sie an. Ich musste mir schmerzhaft auf die Zunge beißen um nichts unüberlegtes zu sagen. Ich wusste, meinen Geschwistern ging es ähnlich. Es war nicht an Jane sich zu entschuldigen. Jeder in diesem Raum hatte gesehen, dass der Befehl zum mentalen Angriff von Aro ausging. Jane sah das wohl ähnlich, denn einen Augenblick sah sie Aro ungläubig an. Schließlich siegte ihre Erziehung. Aro hatte beide perfekt für seine Zwecke zurechtgebogen. „Verzeiht mein Verhalten. Die Vampiren ging Respektlos mit euch um. Ich wollte sie für ihren Fehler zurechtweisen.“ Ihre Stimme war hoch…die Stimme eines Kindes. Sie senkte unterwürfig den Blick. Ihr Bruder tat es ihr sofort gleich. „Es ist nicht an dir über recht und unrecht zu entscheiden. Wie sich unsere Mitglieder ordnungsgemäß uns gegenüber Verhalten ist etwas, über das du nicht im Bilde bist…“, sie nickte, noch immer mit gesenktem Blick. „…und diese Methoden, wie ihr sie anwendet…“, mit diesem Satz wandte ich mich an die Anführer. „…sind unter unserer Würde.“ Es war Caius der Antworten wollte. Doch Emmett stoppte seinen jämmerlichen Versuch mit einem räuspern. „Es ist an der Zeit das ihr geht.“ „So ist es“, bestätigte Aro. Er war niedergeschlagen über den Ausgang dieses Besuches. Sah aber ähnlich wie wir, dass jede weitere Eskalation unbedingt verhindert werden musste. Jetzt wo er wusste zu was wir fähig waren wollte er keinen weiteren Groll auf sich ziehen. Denn damit, würde er der Gefahr unterlaufen aufzufliegen und das, wusste er. ************** Das war es schon wieder. Ich hoffe, ihr hattet Gefallen an dem Kapitel. Ich wünsche euch noch einen wundervollen Abend und eine baldige gute Nacht! Bussi Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)