Per sempre tua - für immer dein von jennalynn (Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?) ================================================================================ Kapitel 32: ...Heilung ---------------------- Viel Spaß! *********** Bella POV Eine ganze Weile sagte er nichts. Ich hatte mich inzwischen wie ein Fötus zusammengerollt. Endlich konnte ich das wieder. Mein Rücken fühlte sich herrlich heil an. Ob wirklich keine Narben zusehen sind? Bei der nächsten Gelegenheit würde ich nachsehen. Und auch wenn…was kümmert es mich? Narben am Leib konnte man verschmerzen…die Narben auf der Seele waren um einiges schlimmer. Ich schämte mich nicht…nicht mehr. Die Zeiten hatten sich geändert. Ich hatte mich geändert. Die alte Bella, war nur noch ein Abklatsch meiner Erinnerung. Irgendwann wurde es ihm wahrscheinlich zu blöd und er schaute auf den Boden. Ich musste aber auch ein erbärmliches Bild abgeben. Meine Augen waren beinahe zu gequollen, sie brannten und schwitzen tat ich auch. Ein natürlicher Mechanismus…bei diesem schluchzen und diesem zittern…kein Wunder. „Okay...“ Er seufzte und sah unglaublich angepisst aus. In mir schrillten sofort alle Alarmglocken. Es war nie eine gute Sache wenn er angepisst aussah. Für mich konnte das ungeheure Schmerzen mit sich tragen. Dabei war ich gerade einen Teil meiner Schmerzen los. „Es tut mir schrecklich...Leid. Ich will ja aufhören...wirklich!“ Er seufzte erneut, während er teilnahmslos meinem Gestammel lauschte. Ich biss mir auf die Lippen, um die ganze Angelegenheit nicht noch schlimmer zu machen. Meine Entschuldigungen war er sicher Leid...ganz sicher...genauso Leid wie mich. Konnte ich einmal etwas richtig machen? Es setzte erneutes schweigen ein, während ich krampfhaft die Tränen zurückkämpfte, die nun aus lauter Angst nach draußen wollten. Sein Wort vor einigen Minuten...vielleicht waren es auch schon einige Stunden...zählte nichts mehr. Nicht für mich...ich wollte ihm vertrauen. Wollte glauben das er mich tatsächlich nicht bestrafen würde...für jetzt...aber dieser Gesichtsausdruck! Als dachte er gerade fieberhaft über die Art der Bestrafung nach. Mein Körper begann stärker zu zittern. Sehr viel stärker und sofort löste er seinen starren Blick vom Fußboden und sah zu mir. Überblickte meinen bebenden Körper, bis er an meinem durch Panik gezeichneten Gesicht hingen blieb. Selbst, dass Atem hatte ich eingestellt. „Was ist nun schon wieder?“ „Ich…weiß es ja selber nicht.“ Antwortete ich, gefolgt von einem lauten schniefen. „Okay…jetzt reicht es“, herrschte er mich an. Ich rutschte augenblicklich von ihm weg. Stieß mir den Kopf am Bettgestell an und stöhnte schmerzhaft. Anders als erwartet, war sein Blick nach meinem kleinen Schlamassel nicht mehr verärgert, sondern irgendwie belustigt. Ganz toll…ehrlich! Er machte mich Psychisch echt fertig. „Ganz ruhig…“, sprach er dann…verdrehte die Augen als könnte er sich nicht vorstellen, warum ich gerade so gehandelt hatte. „Ihr…habt mir Angst gemacht“, flüsterte ich und stellte mit Erleichterung fest, das sich mein Geist endlich beruhig hatte und somit die Tränen vorrübergehend versiegt waren. Wenigstens konnte ihn somit DAS nicht mehr ärgern. „Ja das habe ich wohl. Aber du machst es mir wirklich nicht einfach, Isabella. Wir sitzen derweil seit gut einer Stunde hier. Eine Stunde in der ich mir dein permanentes Geheule zumuten muss…“, er seufzte erneut, während mir die Augen beinahe aus den Höhlen fielen. Warum geht er dann nicht einfach? „Egal…vergiss es…“, winkte er ab und drehte anschließend seinen Oberkörper gänzlich in meine Richtung. „…so wie ich die Situation einschätze, bist du zu schwach um damit jemals umgehen zu können.“ Ich rührte mich nicht. Hatte zwar das dringende Bedürfnis zu nicken aber was wenn…wenn er sich meiner entledigen würde, weil ich ja doch zu nichts mehr zu gebrauchen wäre? Oh nein…bitte nein, er würde doch nicht… „Also…hab ich mir folgendes Überlegt…“, mir wurde plötzlich ganz schlecht. Meine Nerven hielten diese Ungewissheit einfach nicht aus. Die Angst gleich sterben zu müssen, fraß an mir. Ich wollte nicht sterben. Hatte mich schon so oft damit abgefunden, nur um keine Minute später wieder in Selbstmitleid zu versinken. Ich konnte meinen Tod einfach nicht akzeptieren…Scheiße…ich…ich würgte. „Verdammt…“, fluchte Edward und war verschwunden. Mit einer Hand vor dem Mund, rollte ich mich zum Bettrand und beugte meinen Kopf darüber. Genau rechtzeitig, denn mein Mageninhalt wollte nicht länger warten um an die Luft zu gelangen. Ich machte mir keine Gedanken über die Sauerei die ich verursachen würde weil,… wie nicht anders zu erwarten,… Edward schon längst mit einem Eimer zur Stelle war und somit nichts auf den Teppich gelangte. Er hielt mir…immer noch fluchend… die Haare zurück, während ich alles hervorholte, was mein Magen herzugeben hatte. Selbst danach, würgte ich trocken weiter. Was genau er sagte verstand ich nicht, ich hatte ein schrecklich lautes Rauschen in den Ohren, das alles verzerrte. Wortlos hielt er mir die Wasserflasche unter die Nase, als wir uns beide sicher sein konnten, dass es vorbei war. Ich nahm sie leise stöhnend, setzte mich vorsichtig auf…ignorierte das Schamgefühl, das mich nun auch noch belasten wollte, spülte meinen Mund aus und spuckte das Wasser in den Eimer. Erst dann, nahm ich kleine Schlucke aus der Plastikflasche. Edward wartete einen Moment. Als ich absetzte und mir über die schweißnasse Stirn fuhr, stand er vom Boden auf und brachte den Eimer weg. Unglaublich erschöpft, legte ich mich vorsichtig auf den Rücken und schloss die Augen. Wahrscheinlich wäre ich eingeschlafen, wenn mir nicht etwas weiches über den Oberkörper gekitzelt hätte. Als ich die Augen öffnete, war Edward gerade damit beschäftigt, eine Decke über meinen nackten…bis auf dieses knappe Höschen…Körper zu ziehen. Ich fühlte mich schrecklich...konnte mir daher nicht einmal ein dankbares Lächeln abdrücken. Er sah mir nicht in die Augen, setzte sich einfach wieder an den Bettrand und sah aus dem Fenster. In die…beinahe schwarze Nacht. Wir waren wohl wirklich schon lang hier im Schlafzimmer. Der Sommer brach an…die Tage waren länger hell…geschätzte 22 Uhr denke ich. Auch ich sagte nichts. Traute mich aber auch nicht, die Augen zu schließen. Also musterte ich sein Seitenprofil und musste einmal mehr feststellen, was für ein wunderschöner Mann er doch war. „Du bist augenscheinlich tatsächlich vollkommen am Ende“, stellte er trocken fest. „Tötet mich nicht“, war alles was ich über meine bebenden Lippen brachte. Meine Worte, veranlassten ihn sofort, denn Kopf in meine Richtung zu drehen. Er runzelte die Stirn und betrachtete mich. „Das hatte ich nicht vor“, sagte er verwundert und reckte das Kinn. „Hast du das angenommen?“, ich nickte. „Warum? Ich hatte dir doch bereits gesagt, dass ich nicht vorhabe dich zu bestrafen. Ich dachte du würdest daraus schließen, das mir dein Tod genauso fern liegt.“ „Wie soll ich daraus schließen eure…“, ich sammelte all meinen Mut. „…eure Stimmung ist wechselhaft?“ „Aufmerksames Mädchen“, lächelte er. Ich atmete erleichtert durch. Er hatte sich beruhigt oder nein…ICH hatte mich beruhigt und somit war auch er nicht mehr verärgert. Ich wischte mir mit dem Handrücken, den letzten Restschweiß aus dem Gesicht und seufzte schwer. Und nun? Wie würde es weitergehen? Eins stand außer Frage…ich konnte nicht mehr. „Wenn du mich lässt, werde ich dir helfen“, murmelte er einen Augenblick später. „Ihr…wollt mir helfen? Aber…WIE?“ Ich fühlte mich etwas vor dem Kopf gestoßen. Wusste beim besten Willen nicht, was ich sagen sollte denn…Edward half nicht, nicht aus freien Stücken und wie bitte…würde diese Hilfe aussehen? „Es gibt eine Möglichkeit, deine Erinnerungen an diesen Tag zu manipulieren…“, er stoppte…ließ mir Zeit um das eben gesagte sacken zu lassen. Moment…welche Möglichkeit? Mir ahnte bereits schlimmes…mein Herzschlag verdreifachte sich und mein Körper erstarrte. Er hob sofort beschwichtigend die Hände. „Hör zu…wenn du meine Hilfe abschlägst dann nehme ich das hin, aber ich werde deinen Zustand nicht länger hinnehmen. Entweder du lässt dir von mir Helfen oder versucht selbst klar zu kommen. Was ich dir hier anbiete, habe ich noch niemals jemanden angeboten. Und ich werde es gewiss, kein zweites Mal tun.“ Diese Ansprache hatte gesessen. Ich schloss die Augen. Was sollte das alles? Was sollte ich tun? Und warum… „Wie würde diese Manipulation den aussehen?“ Anhören konnte ich mir ja was er mir da anbot. Auch wenn ich bereits ahnte, dass es verdammt wehtun würde. Die Manipulation, würde mit ziemlich großer Sicherheit in meinem Kopf stattfinden und wie es sich anfühlte, wenn er sich in diesem zu schaffen machte wusste ich. Andererseits…wäre ich meine Schuldgefühle damit los…oder? Und ganz nebenbei…wie macht er was auch immer er da macht? „Ich werde in deinen Kopf eindringen, mir den besagten Tag aus deinen Erinnerungen suchen und ihn verändern…das wäre alles.“ Aus seinem Mund hörte sich das wahnsinnig einfach an. „Eindringen? Ist es das…was ihr einige Male bei mir getan habt?“ Ich hatte mich aufgesetzt, mich in die Decke eingewinkelt und bedachte ihn mit einem neugierigen Blick. Die Angst, die ich gerade eben noch verspürt hatte war verschwunden, weil ich wusste, dass es an mir lag dem zuzustimmen oder eben nicht. Und weil ich wusste, dass er mir nicht aus reiner Boshaftigkeit Schmerzen zufügen würde. Er hatte sich mir ebenfalls komplett zugewandt und nickte. „Genau…“, er seufzte als sich meine Augen weiteten. „Ja…es wird wehtun. Das ist etwas, was ich nicht beeinflussen kann. Bei dir schon gar nicht“, fügte er hinzu und nun war es an mir die Stirn zu runzeln. „Wie meint ihr das…`bei dir schon gar nicht´?“ Er schwenkte den Kopf leicht nach rechts und links, als würde er abwägen wie viel er preisgeben konnte. „Was soll’s…du bist wahrscheinlich die einzige Sklavin die darüber in Bilde gesetzt wird…“ Was ich? Das war…doch irgendwie ein gutes Zeichen oder? Er wird mir etwas erzählen, was noch kein Mensch vor mir erfahren hat. Neugierig beugte ich meinen Oberkörper etwas vor, was er mit einem Lächeln quittierte. „Es gibt Vampire mit besonderen Gaben…NEIN ich werde dir nichts genaueres erzählen“, unterbrach er mich als ich den Mund öffnete. Ich unterdrückte den kindischen Drang zu Schmollen zurück. „…einzig und allein über meine werde ich dir berichten…“, damit war ich auch zufrieden…mehr als das…also nickte ich. „…ich beherrsche die Gedanken. Was auch immer ich aus den Köpfen anderer erfahren möchte…ich werde es. Ob freiwillig oder unter Gewaltanwendung. Ich höre die Gedanken aller Anwesenden in meilenweiter Entfernung, permanent und ohne Unterbrechung. Ich kann es bis auf einen bestimmten Grad runter schrauben um nicht vollständig durchzudrehen. Allerdings handelt es sich bei diesen Gedanken nur um die gerade gedachten. Bei jene, die in der Vergangenheit gedacht wurden und für mich von Interesse sind muss ich andere Mittel nutzen…“ Als er plötzlich stoppte, wurde ich das Gefühl nicht los, als wäre es nicht alles. Als könnte er noch etwas. Aber ich ging nicht darauf ein. Denn gerade musste ich etwas ganz anderes verarbeiten. Es war eine ziemlich schwere Kost, die er mir da gerade aufgedrückt hatte. Er konnte Gedankenlesen! Scheiße! Er genoss meinen Gesichtsausdruck in ganzen Maßen. Sein Grinsen war unbeschreiblich. Während er sich köstlich amüsierte, hatte ich das dringende Bedürfnis auf der Stelle Tod umzufallen. Ich verlor Stück für Stück meine Gesichtsfarbe, etwas dusselig wurde mir auch, die Luft gelang einmal mehr schwer in meine Lunge. Binnen einer Sekunde wich sein Grinsen einer alarmierten Fratze und beruhigend hob er die Hand. „Jetzt kommen wir zu diesem `bei dir schon gar nicht´, hör dir erst vorher an was ich zu berichten habe, bevor du in Panik ausbrichst.“ Der hatte gut reden. Verdammt…er hört Gedanken. Alle Gedanken und ich soll ruhig bleiben? Gott was musste er schon alles von mir gehört haben? Fieberhaft versuchte ich meine Gedanken zurück zu spulen. An was alles hatte ich die letzten Wochen gedacht? Nein…er wurde ja selbst das in diesem Moment hören…lesen…wie auch immer…können. Aber was… „Gottverflucht…“, spie ich aus, schlug mir sofort auf den Mund. Er kicherte und schüttelte den Kopf. „Du bist die einzige, deren Gedanken ohne Gewalt unerreichbar für mich sind.“ Wenn er nun alles wusste…wie ich über ihn dachte, meine Gefühle…GOTT meine Gefühle zu ihm oder was immer das sein soll. Dieses anhimmeln und… MOMENT!!! „Meine nicht?“ Fragte ich mit einer erhobenen Augenbraue. Wollte er mich für dumm erklären? Als er mit ehrlicher Miene den Kopf schüttelte, entspannte sich mein Körper sichtlich. „Du hast…einen Schutzmechanismus in deinem Kopf, der es mir unmöglich macht deine Gedanken zu lauschen.“ „Schutzmechanismus!?“ Murmelte ich und versuchte die Informationen zu sortieren. „Ja, eine Seltenheit…etwas Besonderes…“, wieder führte er seinen Satz nicht zu Ende. „Ist das GUT oder SCHLECHT?“ Er stutzte über diese dämliche Frage, die ich alles andere als dämlich fand. War er deswegen immer so…Boshaft? Musste es ihn nicht verärgern? Oder wollte er deswegen unbedingt mich? Aber… „Warum…Moment…ihr seid doch in meinen Kopf eingedrungen?“ „Das bin ich…meine Erklärung war auch noch nicht beendet. Ich bin nicht fähig deine bloßen Gedanken zu lesen, doch mit etwas mehr Druck auf deinem Kopf bricht diese Barriere…ich denke, dass es daher so extrem schmerzhaft für dich ist.“ „Wegen…diesem Schutz?“ „Genau wegen dem.“ Ich war überfordert mit der Situation. Es gab also nicht nur Vampire…nein es gab Vampire mit Gaben. Wahrscheinlich hatten seine Geschwister auch alle eine…das würde diese mächtige Aura erklären. Ich würde es jetzt gern als Phänomen bezeichnen, aber irgendwie passt Fluch besser. Der Fluch der Menschheit. Wenn alle Gedankenlesen konnten dann…aber halt, er hatte doch gesagt ER hat die Macht über die Gedanken. Hieß das…nur ER konnte es? Was konnten also andere? Irgendwie, war ich nicht scharf auf die Antwort. Ich hatte in diesem Gemäuer gelernt, das Unwissenheit so einiges einfacher machen konnte. Und was viel wichtiger war…sollte ich ihm glauben? War tatsächlich ICH die einzige Ausnahme. Was wenn er das nur sagte um mich zu beruhigen? Andererseits Edward ein Lügner…auch das passt nicht zusammen. Sollte ich wirklich auf seine Worte vertrauen? Wenn es war wäre…wie konnte das sein? Wer war ich den schon? Ich hatte mich nie anders gefühlt oder wie hatte er es bezeichnet? Besonders!!! Mich und besonders in einem Satz aus Edwards Mund zu hören war genauso fremd wie diese Nettigkeit. Man bekam ja beinahe Angst vor ihn…eine andere Angst…eine Ungewisse. Und irgendwie…Himmel Gedankenlesen. Aber jetzt…leuchtete mir so einiges ein. Die Gesten zu seinen Geschwistern, das stille Beantworten von Fragen durch Nicken oder Kopfschütteln. Seine plötzliche Aufmerksamkeit. Er wusste von Majas Todeswunsch…ich hatte mich nie gefragt wie er das wissen konnte…jetzt war es mir klar. Ich schluckte…ER war eine wahrhafte Brut aus der Hölle…überlegen und stark…und wahrscheinlich war das noch nicht mal alles. „Isabella…“, ich schreckte aus meinen Gedanken und riss die Augen auf. „Hast du dich entschieden?“ „Was…uhi…“ Fuck…was sollte ich tun? Ich würde ihm mit einem nicken gestatten in meinem Kopf zu wühlen. Dort würde er vielleicht auf Dinge stoßen die nicht für ihn bestimmt sind und…mir wurde sofort wieder Kotzübel. Wäre er dann nicht auch in der Lage mich anderwärtige zu manipulieren? Hatte er das sogar schon? Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl aber er könnte doch…Könnte er mich Willig machen? Ich war kurz vor dem ersticken, er reichte mir sofort die Flasche Wasser, die ich gänzlich leerte. „Was genau versetzt dich in diese Lage, Isabella…sprich es aus.“ Ich japste…sah in an und fragte einfach. „Ihr werdet nur DIESEN Tag aus meinen Erinnerungen löschen oder? Oder habt ihr vor…“, nein ich konnte es nicht aussprechen. „Löschen werde ich erst einmal gar nichts. Ich werde dich die Dinge anders sehen lassen, werde wahre Erinnerungen durch falsche ersetzen. Und was deinen abgebrochenen Satz betrifft…ich hätte dich schon längst manipulieren können, um dich willig zu bekommen. Ich habe es nicht getan, Isabella. Ich habe all die Jahrhunderte in den Köpfen der Mädchen Hebel und Schalter gedrückt um sie letzten Endes so zu formen wie ich sie wollte. Bei dir habe ich mir von Anfang an geschworen es sein zu lassen. Du bist…eine wahre Herausforderung und ich habe mir geschworen dieses Spiel ohne Betrügereien zu gewinnen.“ Er wusste wie er mich schocken konnte…das musste man ihm lassen. Und anscheinend hatte er seinen Spaß an diesem Spiel das letztendlich auf meine Kosten gespielt wurde. Vielleicht sollte ich froh darüber sein, nicht von ihm übers Ohr gehauen zu werden. Im Moment konnte ich dieses Gefühl allerdings noch nicht fühlen. Also schob ich alles gehörte fein säuberlich bis nach ganz hinten um später darauf zurückgreifen zu können. Sehr viel später…denn ich hatte definitiv Tage ohne radikale Gedanken verdient. Wenn das nur so einfach sein würde… „Okay…gut, also ihr werdet mich nicht als eure Marionette formen?“ „Nein“, er grinste belustigt. „Und…ich werde mich hinterher an nichts mehr erinnern können?“ „Du wirst dich natürlich erinnern können. Alles was du jemals erlebt hast wird unberührt weiterhin da sein…bis auf diesen besagten Tag…dieser wird anders sein. Wenn du mich lässt, wirst du morgen wissen was heute geschehen ist. Allerdings wirst du keine Ahnung haben welchen Tag ich dir genommen habe, denn du wirst nicht mehr wissen was an diesem veränderten Tag vor seiner Veränderung geschehen ist…kannst du folgen?“ Ich versuchte es wirklich mit allem was ich hatte. Aber so recht gelang es mir nicht. Also schüttelte ich den Kopf und erntete damit ein frustriertes Stöhnen. „Du wirst von deinen lächerlichen Schuldgefühlen erlöst sein, weil es hinterher keinen Grund mehr für dich gibt, dir an irgendetwas die Schuld zu geben. Dieses Mädchen…wie nanntest du sie…Maja…sie wird für dich niemals existiert haben. Und an etwas was nicht existiert, kann kein Gedanken mehr verschwendet werden.“ Um ehrlich zu sein, hörte sich das verdammt beängstigend an und ich war mir nicht wirklich sicher ob ich das wollte. Es wäre irgendwie nicht richtig. Doch anders betrachtet…musste ich an mich denken. Und wenn das die einzige Möglichkeit war, mich wieder zu die werden zu lassen, die ich vor Majas schrecklichen Tod war, dann würde ich es tun. Einfach weil…weil ich bezweifelte allein damit fertig zu werden. Und weil ich große Angst vor Edwards Reaktion hatte, wenn ich es nicht allein bewältigen konnte. „Aber die Tage nach ihrem…die Tage danach? Mein Rücken…die Tränen, die Schmerzen…das alles es…“ „Was ist es was dich am meisten Belastet?“ „Majas Tod, den ich verschuldet habe“, flüsterte ich und merkte Tränen aufsteigen. „Dann werde ich Maja streichen. Wenn du an diesen Tag zurückdenkst, wirst du dich allein im Flur wiederfinden.“ Es klang so…unmöglich und doch so leicht aus seinem Mund. Konnte ich das wirklich tun? Konnte ich es übers Herz bringen, ihren Tod somit in Vergessenheit zu schicken. Sie hatte doch verdient, dass man sich an sie erinnert. Und ich hatte verdient zu leiden. Aber ich wollte nicht mehr leiden. Alles was ich wollte war ein Neuanfang…soweit mir das zustand. Ich würde ihn nicht erlangen, wenn mich die Augen eines Mädchens jeden Tag verfolgen. Also nickte ich…ehe ich mir noch mehr Gedanken darüber machen konnte. „Gut…bitte nehmt mir meinen Kummer bevor ich es mir anders überlege. Ich weiß, dass ich mit dieser Last nicht leben kann und ihr deswegen irgendwann die Geduld verlieren werdet. Ich möchte nicht, dass dies passiert, ich will tun was ihr für richtig haltet. Aber…aber ich fühle mich schäbig…ihren Tod so mit Füßen zu treten.“ „Sobald ich fertig bin, wirst du dich nicht mehr schäbig fühlen…ich gebe dir mein Wort.“ „Was muss ich tun?“ Ich schluckte den dicken Kloß runter. Meine Finger verkrampften sich um die Decke. Von Müdigkeit war keine Spur mehr vorhanden. „Als allererstes…entspann dich. Ansonsten wird es noch schmerzhafter für dich werden. Ich werde mich vorsichtig vortasten…aber wehtun wird es. Das kann ich nicht ändern. Ansonsten musst du nichts tun, leg dich einfach hin und versuch dich zu entspannen.“ Ich tat sofort wie mir befohlen. Aber die Entspannung konnte ich nicht erzwingen. „Werdet ihr dabei meine Gedanken lesen können?“ Auch diese Frage schien ihn zu amüsieren. „Ich könnte es...“ Prompt hatte sich meine Entscheidung geändert und ich erhob mich wieder. Er allerdings, drückte mich an den Schultern zurück ins Kissen. „…ich werde es nicht tun, Isabella…vertrau mir.“ Wieder sagte er das und wieder tat ich es ohne einen Moment des Zweifels. Dann kam mir eine ganz andere Idee. „Wenn…also, wenn ihr schon mal dabei seid…“, setzte ich alles auf eine Karte wurde aber durch eine Handbewegung zum Schweigen gebracht. „Nur diesen Tag, Isabella…hüte dich meine Großzügigkeit auszunutzen ehe ich es mir anders überlege. Das hier ist kein Wunschkonzert…ich hätte dich genauso gut an deinen Gedanken zugrunde gehen lassen können. Was ich dir hier anbiete, hält dich am Leben. Sei lieber Dankbar als schamlos… Wenn du denkst dies hier geschieht weil du mir Leid tust, so hast du dich getäuscht…du vergisst, dass du mir gehörst…dein Leben gehört schon lange nicht mehr dir. Ich tu das zum Eigennutz, ich möchte dich anders sehen als SO…“, dabei zeigte er auf meine…durch die letzten Tage stark in Mitleidenschaft gezogene…Gestalt. „…Ich kann niemanden gebrauchen der sich den ganzen Tag selbst bemitleidet.“ Vor Tagen hätten mich diese Worte schwer verletzt, aber diese Wirkung blieb aus. Weil…es schon wieder nicht der Edward war,… der mich Tagelang tyrannisierte… der hier sprach. Etwas an seiner Stimme war anders. Ich ging sogar so weit zu behaupten, dass er dies hier gerade für sich selbst gesagt hat. Um sich selbst daran zu erinnern wer hier Sklave und wer Herr war. Um sich meinen Platz selbst vor Augen zu führen…denn ich wurde das Gefühl nicht los, das er dies kurz vergessen hatte. Ich senkte unterwürfig den Blick. Verhielt mich wie ein gebeutelter Köter um mich nicht in Verdacht zu bringen. Möglicherweise, würde er dann doch vor seiner eigentlichen Mission einen Abstecher in meine Gedanken machen. „Verzeiht Herr…“, sprach ich also um ihn zu besänftigen. Nun, eigentlich war mir diese Frage heraus gerutscht. Im Nachhinein würde ich nicht wollen, dass er mehrere Erinnerungen verändern würde, denn es würde bedeuten, dass er meine schlimmsten Tage in der Vergangenheit sehen könnte und das war etwas, was ihm einfach nichts anging. „Schließ die Augen“, befahl er ruhig. Ich gehorchte aufs Wort. Mir blieb kaum die Gelegenheit einen weiteren Gedanken an Maja zu denken, da fühlte ich bereits einen Druck auf meinen Kopf der mich binnen einer Sekunde lähmte und ängstigte. Es tut mir Leid…schickte ich Richtung Himmel in der Hoffnung sie würde es verstehen. Doch dann, konnte ich mich darauf nicht mehr konzentrieren, denn er hatte diese…Barriere durchtrennt und ich schrie auf. Ich krampfte mich zusammen, riss die Augen auf, sah allerdings nur verschleiert. Der Druck in meinem Kopf, nahm ungeheuerliche Ausmaße an. Ich weinte, spürte die warmen Rinnsale meine Wangen hinab laufen, während ich den Kopf in allen Richtungen Bewegte. Es wurde schlimmer…ich wimmerte, stöhnte, schrie vor Schmerzen. Meine Hände schossen hoch, griffen nach meinen Kopf um ihn vor dem Platzen zu bewahren. Ich rollte mich auf die Seite, zog die Knie an den Körper und kniff die Augen zu. „Aufhören…“, schrie ich gurgelnd. Stöhnte schmerzhaft, weil es NOCH schlimmer wurde. Eine Hand legte sich beruhigend auf meinen nackten Oberschenkel. Er sagte etwas…ich verstand es nicht. Es dröhnte in meinen Ohren so laut…dass es schmerzte. Ich sah unaufhörlich Bilder vor meinen inneren Augen flackern. Bilder dieses abscheulichen Tages. Ich konnte sie nicht verfolgen. Konnte nicht sehen was genau er da tat. Was genau er aus meinem Gedächtnis entfernte. Es kam Stromschlägen gleich die Sekundenschnell durch meinen Kopf schossen. Blitze zuckten vor meinen Augen, mir brach der Schweiß aus. Aus meinem Schreien und Stöhnen war mehr und mehr ein Keuchen geworden. Es dauerte lange…zu lange und irgendwann…wusste ich nicht einmal warum er mir das antat. Ich hieß die Dunkelheit willkommen, die mich langsam verschlucken wollte. Wie jedes Mal wenn er dies tat, doch dieses Mal zog er sich nicht zurück. Nein er machte einfach weiter. Was hatte ich getan…damit er so grausam zu mir war? Kurz nachdem ich dachte sterben zu müssen, weil plötzlich ein starker Stich durch meinen gesamten Kopf raste bei dem ich das Gefühl hatte, er würde meine Schädeldecke sprengen, nahm die Ohnmacht mich gefangen. _______________ Etwas kaltes, hartes,…klatschte mir leicht auf die Wange. Ich stöhnte und blinzelte. Eigentlich wollte ich gar nicht wach werden. Es war viel schöner, wenn man nicht mitbekam was um einen geschah. Doch jemand schien das anders zu sehen. „Isabella…“ Ich brummte zur Antwort. Mit dem Einsetzen meines Bewusstseins, setzten auch diese bestialischen Kopfschmerzen ein. Also griff ich mir…noch immer mit geschlossenen Augen…an die Stirn und rieb leicht darüber. „Kopfschmerzen?“ Fragte mich diese weiche, männliche Stimme und ließ mich ruckartig die Augen öffnen. Gott sei Dank war es dunkel im Zimmer. Nur der Mond, der durch die kleine Fenster des Turmes und dem großen schien, tauchte alles in einem gespenstischen Licht. So hell, das ich etwas erkennen konnte, aber nicht hell genug um meinen Kopf protestieren zu lassen. Edward saß im Halbschatten noch immer auf der Bettkante und beobachtete mich. „My Lord“, hauchte ich. „Wie geht es dir?“ „Kopfschmerzen“, sagte ich sofort und er begann leicht zu Grinsen. Warum…oh ja…damit hatte ich seine Frage genauso beantwortet, wie er sie gestellt hatte. „Was…ist den passiert“, ich stand noch immer neben mir. „Du wirst von allein drauf kommen. Versuch je…“, weiter kam er nicht. Plötzlich kam jemand ins Zimmer geschossen und blieb im Türrahmen stehen. Ich zuckte sofort stark zusammen, versuchte meinen Blick zu fokussieren. Dieser jemand, stellte sich als die kleine Alice heraus. Die sich am Türrahmen festhielt, als würde sie vor Erschöpfung bald zusammenbrechen. Wüsste ich nicht, sie wäre ein Vampir, würde ich meinen sie war aus der Puste. „Edward…“, fing sie an und trat einen Schritt näher. Der Mond fiel nun genau auf ihr besorgtes Gesicht. „…es wird einen neuen Angriff geben!“ *********** Ich wünsch euch ein wundervolles Weihnachtsfest und einen grandiosen Weltuntergang! ^.^ GGLG Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)