Per sempre tua - für immer dein von jennalynn (Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?) ================================================================================ Kapitel 21: Einsam ------------------ Viel Spaß! ************* Bella POV Er war weg! Und ich konnte nicht sagen, glücklich darüber zu sein. Erleichtert vielleicht,…aber glücklich? Seit gut zwei Stunden saß ich auf der Fensterbank und blickte ins Freie. Gern würde ich das Fenster öffnen, die frische Luft tief in meine Lunge ziehen und die Augen schließen, während der Wind mit meinen Haaren spielt. Mich mit dem Augenblick treiben lassen. Ich traute mich nicht! Ein kleiner Moment der Freiheit war mir nicht gestattet. Nicht einmal in seiner Abwesenheit,… er würde es erfahren. Da war ich mir sicher. Seine Augen schlichen durch die Burg. Dunkle Gestalten, mit wehenden Umhängen, die mir vom Hof den einen oder anderen Blick zuwarfen. Auch wenn ich sie von dieser Höhe nur winzig sehen und ihre Bewegungen schwer deuten konnte, so wusste ich, dass sie mich ganz genau sahen. Ich spürte ihre Blicke, wusste sie aber nicht zu deuten. Aus dem Fenster schauen, war sicher nicht verboten,…so hoffte ich. Zwei Tage war er nun schon weg. Und mit jeder verstreichenden Minute wuchs die Einsamkeit. ER, gab mir ein wenig Realität. ER, beachtete mich,… wenn auch überheblich. Aber ER,… sah mich! Der Vampir, der mir drei Mal am Tag mein Essen brachte, würdigte mich keines Blickes. Er kam, stellte das Tablett ab und ging. Es blieb solange auf dem Tisch stehen, bis er die nächste Mahlzeit brachte. Erst dann nahm er das leere Tablett mit. Kein Wort kam ihm über die Lippen. Und ich,…ich senkte unter Demut den Blick. Wie Edward es befohlen hatte. Ich war froh mich heute wieder lange auf den Beinen halten zu können. Gestern ging es mir nicht gut. Mir war schwindlig, schlecht, essen konnte ich den ganzen Tag nichts. Wahrscheinlich würde der Vampir, Edward davon berichten und ER, würde mich wegen meiner Appetitlosigkeit bestrafen. NEIN,…nein das würde er nicht tun. Er wusste wie schlecht es mir ging, wenn er von mir trank. Vielleicht würde er sich sorgen machen. Ich lachte trocken. JA ganz bestimmt! Er würde sich aufgeilen, wenn er erfahren würde wie dreckig ich mich fühlte. Immerhin liebte er es, mich leiden zu sehen. Mein Magen rebellierte, ich schluckte trocken. Wie lange würde er fort bleiben? Wie lange war ich eigentlich schon hier? Ich überflog die Landschaft. Von hier oben, hatte man einen perfekten Blick über die Burgmauer. Wälder, Täler, Berge und…Weinplantagen wenn ich mich nicht täusche. Aber kein Mensch, kein Leben, nicht einmal ein Vogel… dafür Vampire. Eine ganze Menge sogar. Der Himmel war grau und Sonnenlos. Beide Tage schon. Er passte sich einwandfrei meinem Gemüt an. War es ein kalter Frühling? Oder ein milder Herbst? War ich einen oder gar schon 4 Monate hier? War ich vielleicht sogar schon 17? Ich habe mein Zeitgefühl verloren! Mein Bauchgefühl sagt einen Monat. Nie hätte ich gedacht, wie endlos diese Zeitspanne sein könnte. Wie…prägend! Und wie schnell man vergessen konnte. Was war es für ein Gefühl, Gras unter den nackten Füssen zu spüren? Die rohe Rinde der Bäume unter den Fingern zu tasten? War es kalt im Wind? Warm in der Sonne? Gerüche verblassten in meiner Vorstellung. Laute die einst so störend waren, vermisste ich. Der tosende Verkehrslärm, der mich jeden Samstag weckte, obwohl ich hätte ausschlafen können,… fehlte mir. Die Stimme meiner Mutter, war nur noch ein Abklatsch meiner Erinnerung. Jeden Samstag stand sie am Herd, mit einer Schürze um ihre schmalen Hüften gewickelt, summte ein Lied während sie den Braten würzte und ihn anschließend in den Ofen schob. Ein dampfender Kakao wartete auf mich, den sie liebevoll mit einem Berg Sahne vorbereitet hatte. Lächelnd strich sie mir übers Haare, wenn ich gähnend und grummelnd viel zu früh für einen Samstag in der Küche auftauchte und mich motzend setzte. Mein Dad, der immer leicht nach Tabak und Eukalyptusbonbon roch, kam nach einer Nachtschicht schlürfend nachhause. In einer Hand die Zeitung, die oft vor Nässe triefte, weil der Junge der sie auslieferte zu faul war, sie in den dafür vorgesehenen Kasten zu stecken und sie lieber im vorbeifahren mitten auf den Rasen schmiss. In der anderen Hand eine Zigarette, die meist bis auf den Filter vernichtet war, setzte sich mit kleinen müden Augen mir gegenüber, schnappte sich wie üblich meinen Kakao und trank ihn bis zur Hälfte leer. Dann schob er ihn mir entschuldigend schauend zurück. Anschließend ein Kuss meiner Mutter zur Begrüßung, ein Lächeln von mir und das aufdecken des Frühstücks folgte. Ein normaler Samstagmorgen,…doch die Bilder verblassten allmählich, zu lang war es her. Die Träume von zuhause wurden immer fragwürdiger. Hatte tatsächlich ICH das alles erlebt? Vieles war mir so fremd. So sonderbar,…so unreal. Es war nicht mehr MEIN Leben. Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre es das nie gewesen. Ich vermisste es! Doch wollte ich es wiederhaben? Würde ich mich überhaupt noch zu Recht finden können? Würde ich mich noch anpassen können, mit dem Wissen das ich hier erlangt habe? Würde ich schweigen können? So tun als hätte es die Zeit hier nie gegeben? Es waren Fragen! So viele Fragen in meinem Kopf und ich fand selten eine Antwort. Fakt war, ich wollte nicht hier sein. Fakt war aber auch, ich konnte nicht zurück nachhause. Ich passe nicht mehr in die Welt meiner Eltern, die einst so behütet war. Und ich wusste auch nicht, ob ich ihnen gut tun würde, wäre ich wieder bei ihnen. Denn ich habe mich verändert! Ob zum positiven,… will ich nicht behaupten. Ein Tochter die verschwunden, dann wieder auftaucht. Von Alpträumen verfolgt und zum Schweigen gezwungen wird,…kann niemand gebrauchen. Wie sollte ich auf ihre Fragen reagieren? Mich taub stellen? Eine Amnesie vortäuschen? Sie würden mich zu Psychologen schicken! Test mit mir durchführen! Meine Eltern würden jeden Abend weinend im Bett liegen,… vor Sorge untergehen. Und die Familien der anderen? Was würden sie mit mir anstellen um die Informationen ihrer Kinder betreffend aus mir herauszubekommen? Könnte ich ihnen überhaupt in die Augen schauen, mit dem Wissen das sie ihre Kinder nie wieder sehen würden? Während mich diese absurden Gedanken überfielen, weinte ich. Weinte all den Schmerz, all die Verzweiflung und all den Kummer von mir. Und es war so Unsinn darüber nachzudenken, weil ich doch eh niemals wieder freikommen würde. Die einzige Freiheit die mir blieb,… war der Tod. Aber ich musste denken. Musste mir eine Erklärung zusammenschustern, die mein Gewissen beruhigte. Denn ich war dabei meine Eltern, meine Freunde, mein…Leben… zu vergessen. JETZT SCHON! Und ich hasste mich für diese Tatsache, konnte es aber nicht ändern. Die Sehnsucht nach zuhause verschwand. Die Tränen um meine Freunde versiegten, die Gedanken um das Befinden meiner Eltern ebbten ab. Einzig und allein das schlechte Gewissen plagte mich. Doch was kann ich tun? Mich mit Gewalt an zuhause klammern, obwohl es niemals wieder meins sein würde? Natürlich vermisste ich meine Eltern,…sehr sogar. Und natürlich würde ich sie gerne wiedersehen, würde sie küssen und drücken und ihnen sagen wie sehr ich sie liebe, aber… Ich ließ den Gedanken offen. Ich konnte mir ja selbst nicht erklären warum ich so dachte. So abgestumpft und kalt. Wann war ich nur so eine schreckliche Tochter geworden? Aber den Mann, der der mir alles nahm, der der mich einsperrte, als Nahrungsquelle missbrauchte, mich quälte, gar folterte den,…vermisste ich!? Vermisste ich Edward? Ich wusste meine Gefühle nicht einzuordnen. Seine Abreise habe ich mit Wehmut ertragen. Seine Anwesenheit löst Angst in mir aus. Er war so unberechenbar. So stark, so gefährlich so…stolz! Er genoss hohes Ansehen und das, denke ich musste er sich hart verdienen. Er musste kämpfen, sich beweisen und bestimmt oft Dinge tun, die er nicht tun wollte. Wie oft musste er Demut über sich ergehen lassen? Oder ist ihm tatsächlich alles zugeflogen? Warum war er so, wie er war? Ich konnte ihm nicht einmal übel nehmen, wie er mich behandelt. Er wusste es nicht besser. Das wurde mir nach und nach bewusst. Er stammt nicht aus dieser Zeit. Seine Zeit ist eine vergessene Zeit, eine beendete Zeit. Eine Zeit in der Sklaverei an der Tagesordnung stand, wo man das Wort Emanzipation nicht einmal kannte. Also wie konnte ich ihm einen Vorwurf machen? Obwohl es nichts an seinen Taten entschuldigt. Auch wenn ich einsehe, das es normal für ihn war mich zu halten wie ein Tier. Beruhigte es mich nicht. Wer in der Schule nur ein wenig aufgepasst hat, wusste wie Sklaven behandelt wurden. Ich war nicht scharf darauf am eigenen Leib, ihr Leid zu erfahren. Die Strafe letztens war lächerlich, im Vergleich zu dem was er hätte tun können. Ich war soweit klar im Kopf, um das einzusehen. Ich lehnte meine Stirn an die kalte Scheibe und schloss einen Moment die Augen. Meine Situation war besorgniserregend,… keine Frage. Aber sie war wie sie war und ich musste das Beste draus machen. Die letzten Augenblicke mit ihm waren nicht so schlimm… Er war irgendwie anders. Ausgeglichener und freundlicher. Er zwang mich zu nichts, zeigte Geduld und machte es mir sogar so einfach er konnte. Aber die Angst steckte zu tief in meinen Knochen. Und wiederrum beruhigte es mich ein wenig ihn bei mir zu wissen. Ich stöhnte frustriert. So kam ich nicht weiter, es ging auch gar nicht. Ich war viel zu verwirrt. Die Gedanken an zuhause verkümmerten und der Grund für all diese scheiße fehlte mir. Wie bitte passt das denn zusammen? Wie krank bin ich eigentlich so zu empfinden? Musste es vielleicht so kommen? Und was wird noch alles kommen? Am Ende gefallen mir seine Bestrafungen sogar noch! Mir scheint es, als kenne ich mich selbst nicht mehr. Mein Leben war eine einzige Heuchelei und hier, lerne ich die Wirklichkeit kennen. Auf radikale Weise,… aber immerhin! Ich lachte hysterisch, ich habe eindeutig zu lange kein Sonnenlicht mehr getankt. Ein poltern ließ mich zusammenfahren. Ich sprang augenblicklich von der Fensterbank und lief langsam zur Schlafzimmertür. Diese öffnete ich einen Spalt und linste ins andere Zimmer. Etwas erleichtert atmete ich auf als ich seinen Bruder entdeckte, der gerade damit beschäftigt war, das Sideboard auseinander zu nehmen. Was… Ich trat ins Zimmer, rührte mich aber nicht weiter. Er sah auf, musterte mich einen Moment und fuhr fort, mit was auch immer er tat. Er fluchte leise, als in der untersten Schublade auch nicht das zu finden war, was er suchte. Ich nahm all meinen Mut zusammen und räusperte mich. Er hielt inne, sah über seine Schulter und hob eine Augenbraue. „Entschuldigen sie Sir,…kann ich ihnen vielleicht helfen.“ Mich über meinen erstaunlich festen Ton lobend, wartete ich ab. Er richtete sich auf, drehte sich in meine Richtung und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Isabella, richtig?“ Ich nickte knapp und wartete. „Nun, ich such den Laptop von Edward. In seinem Büro ist er nicht, hier ist er nicht, also wo zum Teufel ist er dann?“ „Oh…“, entkam es mir. Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief zurück ins Schlafzimmer. Denn Laptop, den ich erst heute ins Regal unter dem Fernseher getan hatte, schnappte ich mir und trat mit ihm zurück in den Wohnbereich. Zögerlich ging ich auf diesen Brocken zu und reichte ihm das Gerät. Er nahm es und schnaufte erleichtert. „Da hat er ihn also hingetan.“ „Oh…nein das…das war ich. Verzeihung, ich wusste nicht…er lag auf dem Sofatisch. Ich hab ihn weggeräumt“, stammelte ich. Bitte lass es kein Fehler gewesen sein. Hatte Edward mir nicht einmal verboten, etwas anzufassen? Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, ich ging instinktiv einen Schritt zurück. Er musterte mich. Dann zuckte er die Schultern und grinste. „Du hast ihn ja nicht weggeschmissen.“ Ich atmete hörbar erleichtert aus und schüttelte verneinend den Kopf. Er drehte sich um und ging zur Tür. Wieder sammelte ich all meinen Mut. „Lord,…Emmett!?“ Ich wusste noch immer nicht so genau, ob er wirklich so hieß. Zu meiner Erleichterung blieb er mit der Türklinke in der Hand stehen und drehte sich zu mir um. „Ja!“ Also hieß er so, ich lächelte leicht. Ich trat einen Schritt näher. Wieder hob sich seine Augenbraue. Ich konnte sowas wie Begeisterung in seinen Augen sehen. Wahrscheinlich rechnete er mir meinen Mut hoch an. Oder ich interpretierte schon wieder etwas in Dinge die ganz anders waren. Am Ende wollte er mich für mein ungehobeltes Verhalten töten … Ich wischte diesen Gedanken schnell beiseite und straffte die Schultern. „Wissen sie wann,…können sie mir sagen wann Lord Edward wiederkommt?“ Verblüffung zeichnete sich auf seinen markanten Zügen ab. Er ließ die Türklinke los und drehte sich ganz in meine Richtung. Den Kopf leicht schieß gelegt, musterte er mich. Ich fühlte wie mir die Röte in die Wangen schoss. Was musste er nur von mir denken? „Aus was für einem Interesse kommt deine Frage? Würde es dich freuen von mir zu hören, das er noch Monate fort bleibt oder würde dich Erleichterung erfassen mit dem Wissen, er kommt in den nächsten Tagen zurück?“ Monate? Ich öffnete den Mund, schloss ihn sofort wieder. ER WAR GUT! Wie sollte ich nun antworten? Meine Wangen wurden noch heißer. Er lachte als er den kleinen unterschied sah. „Damit ist die Frage wohl beantwortet“, grinste er schief. Ich strich mir nervös über die Stirn. Kein verräterischer Schweiß…GUT. „Also kommt er in den nächsten Tagen?“ Fragte ich noch einmal genauer nach um mich zu vergewissern. „Vermisst du ihn?“ Kam prompt eine Gegenfrage. Ich keuchte ungewollt und senkte peinlich berührt die Lider. Blöd Bella, blöd blöd blöd. Du musstest es provozieren, du musstest ja fragen. Soviel ich über diesen Emmett wusste und das war nicht viel. Aber so viel ich wusste, war er einer der immer alles ins Spaßige zog und sich daran amüsierte, andere zu sticheln. Ich hatte ihm einwandfreie Nahrung gegeben. Lügen oder abstreiten? Lügen oder abstreiten? Lügen oder… „Ich weiß es nicht“, flüsterte ich. Dann sah ich wieder auf. Er hatte die Stirn gerunzelt, klemmte sich den Laptop unter den Arm und lehnte sich an die Tür. „Du weißt es nicht?“ Harkte er nach, ich nickte langsam. „Mhhh“, machte er und verunsicherte mich vollkommen. Er sah mich komisch an und das behagte mir überhaupt nicht. Er dachte wahrscheinlich ich bin geistig gestörter oder so. Na immerhin wäre er damit nicht der einzige. Ich stöhnte und sah ihn fest an. Shit Happens, er würde mich nicht töten, also konnte ich gleich mal die Arschbacken zusammenkneifen und mit sowas viel üblich gebliebenen Stolz, aus diesem bizarren Gespräch gehen. „Ist er gut zu dir?“ Fragte er mich plötzlich total unvorbereitet. Mein gerade kläglich gesammelter Stolz, fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. „Nun,…also ich…weiß nicht wie ich das beantworten soll“, stieß ich aus. Er grinste erneut. Ob er sich oft mit Sklaven unterhielt? Ich schüttelte erneut einen weiteren unwichtigen Gedanken ab. Er wartete noch immer auf eine richtige Antwort, ich seufzte innerlich. Konnte ich nicht auf der Stelle tot umfallen? „Ich hab ja keine Vergleichsmöglichkeiten“, sagte ich dann einfach das erst beste was mir einfiel. „Ich kann dir jedenfalls versichern, dass du um einiges besser dran bist, als deine Vorgängerinnen.“ Und wie bitte sollte ich das jetzt finden? „Er macht mir Angst!“ Sagte ich einfach. Das schien diesem Emmett nicht zu überraschen. „Ich würde sagen, jeder macht dir angst. Ist es nicht so?“ Ich nickte sofort, er grinste. „Er macht dir Angst und doch vermisst du ihn?“ „Das hab ich nicht gesagt“, rief ich sofort aus. Er hob nun beide Brauen. Verdammt, ich sprach mit einem Lord. Respekt! Du dummes Mädchen. „Verzeihung“, flüsterte ich. Meine Hände zitterten leicht, er sah es sofort und runzelte erneut die Stirn. „Immer locker Mädchen, ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen, zumal Edward mir dann wahrscheinlich den Kopf abreißen würde. Wie auch immer, ich muss jetzt gehen.“ Damit drehte er sich und griff erneut nach der Klinke. Er öffnete die Tür, trat durch und zog sie hinter sich zu. Bevor sie jedoch ins Schloss fiel, drückte er sie noch einmal auf und sah mich an. „In einigen Tagen, vielleicht 5 oder 6, dann müsste er wieder da sein.“ Mit diesen Worten schloss er endgültig die Tür und ließ mich erstarrt und verwirrt zurück. Edward würde ihm den Kopf abreißen, würde er mir etwas antun? Was hat das zu bedeuten? „Meine Fresse“, stieß ich lauter aus als beabsichtigt. Ich lief genervt ins Bad und ließ mir Wasser in die Wanne. War es schon Zeit zum Baden? Wie spät war es überhaupt? Welcher Tag war heute? „Scheiße!“ Ich entschied, dass jede Tageszeit optimal für ein Bad war und gut ist. Diese verdammten Gedanken, wenn Edward mich nicht bald töten wird, meine Gedanken würden es sicher bald. Ich stieg in die Wanne und rutschte bis zu den Ohren ins viel zu warme Wasser. Garantiert würde ich später so rot wie ein Hummer sein. Edward wollte also nicht das mir etwas passiert oder was? Stöhnend tauchte ich unter. Ich zwang mich dazu, das Denken eizustellen. Wenigstens für den restlichen Tag. Und zu meiner Überraschung klappte es prima. Nach dem Baden, zog ich mir die getragenen Sachen von eben wieder an. Ich hatte vergessen neue mitzunehmen. Dann putzte ich zum zweiten Mal heute das Bad. Ich musste länger in der Wanne gelegen haben als gedacht. Als ich das Bad verließ und ein Blick aus einem der beiden großen Fenster warf, dämmerte es bereits. Und erstaunt musste ich feststellen, dass mein Abendessen auch schon gekommen war. Über das lautlose Verhalten dieser Vampire, machte ich mir schon lange keine Gedanken mehr. Ich setzte mich an den Tisch und hob die Glocke. Schnaufte dann lange und verzog das Gesicht. Schon wieder Brot! Vorgestern, Gestern und heute. Zwei Scheiben Brot, eine Scheibe Käse und Wurst. Dazu einen Joghurt und das war es. Gestern gab es wenigstens ein Glas Saft. Das Wasser hing mir auch schon zum Halse raus. Trotz geringem Appetit, aß ich alles auf. Und was nun? Das war das schlimmste an meiner Lage. Diese bedrückende Langeweile. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Ich durfte nichts anfassen, durfte nicht raus. Ich sehnte mich nach etwas Beschäftigung. Selbst Haustiere wurden mehr unterhalten als ich. Ob es allen Sklaven in dieser Burg so geht? Wie gern würde ich mir sein Bücherregal vornehmen. Ich verkniff mir schon das Verlangen davor zu stehen und die Buchrücken zu erforschen. Das würde die Sehnsucht nach einem Buch nur ungewollt steigern. Die DVD Sammlung, die ich erst letztens vom imaginären Staub befreit hatte, genügt aus um mich zu deprimieren. So viele Filme waren dabei, die meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatten. In meiner Verzweiflung wäre ich sogar bereit, Schach gegen mich selbst zu spielen, einfach um etwas zutun zuhaben. Dieser große pompöse Flügel grinste mich ebenfalls täglich verlockend an. Wenn ich den außer zum Putzen berühre, würde mir Edward mit großer Wahrscheinlichkeit jeden Finger einzeln brechen. Auch wenn ich ihn noch nie an diesem Teil gesehen habe, so wusste ich, dass er ihm viel bedeutet. Manchmal sah er gedankenverloren genau in seine Richtung, starrte ihn buchstäblich an. Ob er spielen konnte? Wahrscheinlich! Die Frage sollte lieber heißen, was konnte er darauf nicht spielen? Ich kapitulierte, nachdem ich 10 Minuten unschlüssig am Tisch saß und stand auf. Schlafen war immer gut. Es gab zu viele schlaflose Tage in der letzten Zeit, da hatte ich einiges nachzuholen. Im Begehbaren Kleiderschrank, entledigte ich mich meiner Sachen und schlüpfte in Schlafkleidung. Ich trat ins Schafzimmer und starrte die Matratze an. Wenn der Mond, wieder so hell scheinen würde, dann würde ich wieder unruhig schlafen. Also entschied ich kurzerhand, dass die Matratze in der Ecke genauso gut zur Geltung kommt und schob sie ohne weiter darüber nachzudenken vom Fenster weg. Leise seufzend ließ ich mich auf die Matratze fallen, zog die Decke über mich und wartete auf den Schlaf. ************* NUN? Ich fand das Kap, wirklich großartig. Von Anfang bis Ende bin ich zufrieden. Selten aber wahr ich bin zufrieden…könnt ihr das glauben? Wie findet ihr Bellas Gedankengänge? Habt ihr vielleicht antworten auf all die Fragen in ihrem hübschen Kopf? Emmett ist doch toll oder? *sabber* GGLG jennalynn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)