Try to set the night on fire von Kiru (Yakuza meets Göre...?) ================================================================================ Epilog: Warum einfach, wenns auch kompliziert geht -------------------------------------------------- Wortanzahl: 3.012 Kapitelrating: PG-13 A/N: Tja, hier ist er, der Epilog (der nur einer ist, weil er für ein Kapitel zu kurz wäre). ~*~ Hakuei war blass, blasser als ich ihn jemals gesehen hatte, aber trotzdem sah er nicht so schlimm aus, wie er sich fühlen musste. Es erschreckte mich nur ein wenig, wie zerbrechlich er mit einem Mal wirkte. Ich war ihn am Vortag bereits besuchen gekommen, aber da war er aufgrund der Narkose und der Operation und was noch alles ziemlich groggy gewesen, sodass er wohl kaum bemerkt hatte, dass ich da gewesen war. Und jetzt saß ich auch nur wieder hier und sah ihn an und unterdrückte den Drang, ihn ununterbrochen anzufassen. Ich konnte kaum glauben, dass dieser Gott auf einmal sterblich geworden sein sollte. Oder zumindest verletzlich. Gerade, als ich beschloss, mir ein wenig die Beine zu vertreten, blinzelte Hakuei verschlafen und betrachtete mich einige Augenblicke wortlos. Er sah so verloren aus, so fehl am Platze in diesem blütenweißen, reinen Krankenhausbett, ich hätte am liebsten geschrien. „Hey“, begrüßte ich ihn sanft. Er nickte mir lediglich zu und wollte sich etwas aufrechter hinsetzen, riss aber gleichzeitig die Augen auf. „Heilige- Ach, verdammt.“ Er seufzte leise und schüttelte über sich selbst den Kopf. Ihm war offenbar wieder eingefallen, was passiert war, sodass sich auch seine Schmerzen von selbst erklärten. Er nahm zwei Schmerztabletten und legte eine Weile den Kopf in den Nacken. Ich konnte ihn nur beobachten. Er war so Nicht-Hakuei, wie er überhaupt sein konnte. Er war so... menschlich. Mit einem Mal fühlte ich mich nicht so, als könnte ich bei ihm jederzeit Schutz suchen, sondern als habe er von Zeit zu Zeit selbst welchen nötig. Als er mich wieder anschaute, lag in seinem Blick die gleiche Erkenntnis und die daraus resultierende Resignation. Er war nicht unzerstörbar. „Warum tust du eigentlich nie, was man dir sagt?“, wollte er leise wissen. Seine Frage klang gleichzeitig frustriert, verärgert und dankbar. Ich schenkte ihm ein Lächeln und zuckte mit den Schultern. „Weil es sonst zu einfach wäre?“, bot ich ihm an. „Natürlich. Ein gefahrloses Leben ist auch sicherlich viel zu langweilig“, bemerkte er abfällig und hob eine Augenbraue. „Was hast du dir dabei gedacht? ... HAST du dir dabei was gedacht?“ „Wobei?“, fragte ich unschuldig und dachte mir: Dabei, dass ich dir das Leben gerettet habe? Oder dabei, dass ich unser beider in Gefahr gebracht habe? „Bei allem. Fangen wir damit an, dass du ohne nachzudenken aus dem Schlafzimmer des Chefs rausgerannt bist, ohne dich wenigstens vernünftig anzuziehen.“ Er betrachtete mich aufmerksam, wie ein Lehrer, der eine falsche Antwort erwartet. „Dabei habe ich mir nichts gedacht“, gab ich kleinlaut zu und senkte den Blick. „Aber dass er es herausgefunden hätte, wäre unvermeidlich gewesen.“ „Unvermeidlich sicherlich, aber du hättest ihn nicht gleich mit der Nase zuerst drauf stoßen müssen.“ Er seufzte tief. „Und was hast du dir dabei gedacht, dass du dich ausgerechnet an diese Ratte von Daisuke wendest? Du hättest wissen müssen, dass er-“ „-Hinterhältig und gerissen ist? Ja, das hätte ich!“, fiel ich ihm ins Wort. „Und ich hätte auch wissen müssen, dass ich nicht so einfach in euer Hauptquartier spazieren kann, ohne Angst zu haben, von den Leuten meines Papas gelyncht zu werden, und ich hätte wissen müssen, dass du der beste Killer des Clans meines Papas bist und ich hätte wissen müssen, dass mein Papa sein Geld mit Pornografie verdient!“ Hakuei hielt nun seinen Blick auf seine Bettdecke gesenkt und erwiderte nichts. „Aber beantworte mir nur eine Frage: Woher?“, beendete ich meinen Ausbruch und wurde wieder ruhiger. „Ich hatte doch null Ahnung von dem Ganzen. Von gar nichts. Weder davon, dass Daisuke so besessen von seiner Rache an dir ist – wobei ich bestimmt darauf hätte kommen können, aber so schlau bin ich leider nicht –, noch davon, was mein Papa den gesamten Tag lang macht. Daraus kannst du mir keinen Vorwurf machen.“ „Ich kann dir einen Vorwurf daraus machen, dass du mich nicht einfach hast gehen lassen“, warf Hakuei ein und blickte mir wieder ins Gesicht. „Hättest du es auf sich beruhen lassen-“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, unterbrach ich ihn erneut und musterte ihn empört. „Hör mir mal zu, du hast dich nicht mal von mir verabschiedet, was bestimmt an meinem Papa lag, und außerdem ist das, was wir hatten, von meinem Papa beendet worden, und zwar durch Zwang und unfreiwillig und plötzlich. Und du erwartest von mir, dass ich mich damit zufrieden gebe? Du bist mir zu wichtig geworden, als dass ich dich einfach hätte gehen lassen können. Ist das nicht klar geworden?“ Ich atmete einmal durch und ließ mich nicht von Hakueis unbewegter Miene abschrecken. „Ich liebe dich. Trotz allem hab ich mich in dich verliebt. Und deshalb... deshalb konnte ich es nicht einfach hinnehmen.“ Hakuei war eine Weile still. „Und was ist, wenn es mir anders geht und ich mich damit zurecht gefunden habe, dich nie wieder zu sehen?“, fragte er leise. Ich betrachtete ihn einige Herzschläge, dann zwang ich mich zu einem Lächeln, das allerdings irgendwie schief ausfiel. „Dann ist das was anderes“, bemerkte ich schwach. „Aber das wusste ich nicht. Das hast du mir schließlich nicht...“ Als ich abbrach, streckte Hakuei eine Hand nach mir aus, legte sie auf meinen Hinterkopf und zog mich zu sich. Ich schlang die Arme um seinen Oberkörper und sog gierig seinen persönlichen Geruch ein. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und drückte mich fest an sich. „Nein, das habe ich dir nicht gesagt“, flüsterte er und strich durch meine Haare, die ungewöhnlicherweise haarsprayfrei waren. „Warum auch? Ich wollte dich nicht anlügen. Aber ich war nicht so... willensstark wie du. Ich habe dem Chef nicht widersprochen. Hätte ich gewusst, dass es dir nicht anders geht als mir, dann hätte ich bestimmt. So habe ich mich nicht getraut.“ Bei den Worten musste ich meine Augen fest zukneifen. „Ich hab noch nie so ein umständliches ‚ich dich auch’ gehört. Ehrlich“, wisperte ich gekränkt zurück. Und als ich zum wiederholten Mal anfing zu heulen, hörte ich Hakuei leise lachen. An diesem Abend (es war schon Sonntag, Hakuei war noch in der Nacht von Freitag auf Samstag operiert worden) stritten mein Vater und ich uns derartig laut, dass wir am nächsten Morgen wahrscheinlich beide heiser sein würden. Er fand es unverantwortlich von mir, dass ich mich auf eigene Faust aufgemacht hatte, Hakuei zu suchen, und dabei gerade Daisukes Hilfe gefordert hatte. Ich konterte damit, dass er mir nicht einmal die Chance gelassen hatte, noch ein einziges Mal mit Hakuei zu reden. Er meinte wiederum, dass Hakuei wohl kaum der richtige Umgang für mich sei. Und so weiter und so fort. Die Meinung meines Vaters stand fest: Alles, was ich gemacht hatte, war die letzte Scheiße gewesen. Meine Meinung stand genauso fest: Er hatte Recht, aber ich wollte trotzdem mit Hakuei zusammen sein. „Das geht nicht, Lay, das ist zu gefährlich für dich“, wiederholte er zum ich weiß nicht wie vielten Mal. „Ich weiß“, gab ich zurück. „Es ist ja schon gefährlich für mich, wenn ich mich vor den Untergebenen meines eigenen Papas zeige!“ „Es wissen zwar alle, dass ich einen Sohn habe, aber die wenigsten, wie du aussiehst“, räumte er ein. „Schämst du dich für mich?“ Das ließ ihn einen Augenblick verstummen. Er sah mich verletzt und gleichzeitig wütend an. „Verstehst du mich nicht oder willst du mich nicht verstehen? Lay, es war zu deinem eigenen Besten. Je weniger sämtliche Yakuza von dir wissen, desto weniger kann dir etwas passieren.“ „Das heißt, du hast mich zu meinem eigenen Besten aus dem Ganzen rausgehalten?“, wollte ich skeptisch wissen und zog eine Augenbraue hoch. Jetzt kam das schon wieder. „Glaub mir, Lay, ich habe mich gefreut, als ich hörte, dass ich einen Sohn bekommen würde und keine Tochter“, antwortete er ernst. Mit einem Mal war sämtlicher Ärger aus seinem Tonfall verpufft, wenn überhaupt, hörte ich nur noch Wehmut heraus. „Ich habe mir gleich ausgemalt, wie ich ihn als meinen perfekten Nachfolger erziehen würde, dass ich ihn langsam, aber zunehmend in die Geschäfte integrieren würde... so wie es alle anderen Bosse auch machen. Und weißt du, warum ich es nicht getan habe?“ Ich schüttelte wortlos den Kopf. Wahrscheinlich kam jetzt so etwas Kitschiges à la ‚weil ich dich so sehr geliebt habe, dass ich es nicht verantworten konnte’ oder so. „Deine Mutter hat mich kurz nach deiner Geburt darum gebeten.“ Das brachte mich völlig aus dem Konzept. Einige Herzschläge lang war ich unfähig zu denken und starrte meinen Vater an. „Sie ist doch... bei meiner Geburt gestorben. ... Oder?“ „Nein.“ Er wich meinem Blick aus. „Sie wurde kurz danach umgebracht. Und da entschloss ich mich... ich...“ Er brach ab und rang nach Worten. „Ich habe schon einen... geliebten Menschen verloren. Ich hätte es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren.“ Und da hörten wir auf zu streiten. Ich setzte mich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals und er drückte mich fest an sich. ~*~ Hakuei und ich schwiegen, während der Pfleger geduldig freundlich die Überreste von Hakueis Mittagessen mitnahm. Als er eine Bemerkung über Hakueis Bein fallen ließ, erntete er von ihm eine höfliche Antwort und ein angedeutetes Lächeln, sodass er zufrieden wieder verschwand. „Los, gib her!“, zischte Hakuei augenblicklich und hielt mir erwartungsvoll die Hand hin. Ich rollte mit den Augen. „Meinst du nicht, dass er noch mal wieder kommt?“ „Nein, jetzt lassen sie mich erst mal noch eine Weile in Ruhe. Mach schon!“ Seufzend zog ich meine Zigaretten hervor, schob ihm eine Stange zwischen die Lippen und zündete sie an. Nachdem er einen Zug genommen hatte, seufzte er ebenfalls, allerdings hörbar zufriedener als ich selbst. „Sieh mich nicht so missbilligend an. Wenn ich aufstehen könnte, würde ich ja am Fenster rauchen.“ „Tut es denn noch sehr weh?“, wollte ich wissen und nickte in Richtung seines Oberschenkels. Er zuckte mit den Schultern. „Ist nur auszuhalten, wenn ich Schmerzmittel nehme. Nachts nervt es ziemlich, vor allem wenn es juckt oder ich mich bewege.“ Ich griff nach seiner Hand, die neben ihm auf der Bettdecke lag, und legte nach kurzem Zögern meinen Kopf darauf. Ich erinnerte mich an die Male, bei denen ich mich ähnlich an seine Hand oder seinen Arm geschmiegt hatte – einmal war es mitten am Tag gewesen, während er geschlafen hatte, und einmal in der Nacht, als ich Angst gehabt hatte. Da hatte er mir übers Gesicht gestrichen... „Du wolltest mir noch von deiner Mutter erzählen“, brachte Hakuei mich mit sanfter Stimme auf mein ursprüngliches Thema zurück. Er drehte seine Hand herum, sodass seine Handinnenfläche meine Wange wärmte. Knapp berichtete ich ihm, was ich am Vorabend von meinem Vater erfahren hatte. Er schwieg sehr lange, während er seine Zigarette zuende rauchte. „Und wie stehst du dazu?“, fragte er schließlich. Ich hob den Kopf wieder und sah ihn an. „Wozu?“ „Akzeptierst du seinen Wunsch, nichts mit uns Yakuza zu tun zu haben oder bestehst du darauf, integriert zu werden?“ Sein Tonfall verriet nicht, was ihm lieber war – wahrscheinlich wusste er es selbst nicht. Schließlich würde das Erste bedeuten, dass wir beide... „Ich kann nicht“, murmelte ich mit gesenktem Blick. „Erst mal habe ich schon Todesängste ausgestanden und bin ziemlich sicher, dass das kein Leben für mich ist... und außerdem will ich meinem Papa das nicht antun. Das kann ich nicht. So blöd das auch ist.“ Erst setzte ich alles daran, Hakuei zurück zu kriegen, und dann... „Gut“, meinte er neutral und nickte. „Gut so. Dann werde ich aufhören.“ „Aufhören“, echote ich irritiert. „Aufhören womit?“ „Für deinen Vater zu arbeiten“, erklärte er ruhig. „Ich habe mehr als genug Blut an den Händen. Ich möchte nicht mehr so weiterleben, außerdem bin ich nicht mehr derjenige, der ich mal war. Ich reagiere nicht mehr so schnell und all so etwas – außerdem wird mein Bein ohnehin nie wieder komplett gesund. Hättest du gesagt, dass du unbedingt in den Clan willst, wäre ich geblieben, weil ich es nicht hätte verantworten können, dich mit diesen Leuten allein zu lassen, aber so... Es ist besser so. Wirklich.“ Für einige Momente war ich sprachlos. Ich hatte das Gefühl, so langsam konnte mein Gehirn nichts mehr aufnehmen, so viel war in den letzten beiden Monaten passiert – und es hörte nicht auf. Ich hörte gerade zum allerersten Mal, dass Hakuei wohl bleibende Schäden davon tragen würde. Und es war meine Schuld, oder zumindest war ich mitschuldig. Und dann... wollte er mich nicht alleine lassen und würde niemanden mehr umbringen und wir könnten zusammen sein... „Scheiße“, sagte ich und merkte, wie meine Unterlippe anfing zu zittern. Aber weinen konnte ich nicht mehr. „Ist es denn... ich meine... schlimm? Kannst du laufen?“ Er zuckte nur mit den Schultern. „Es wird sich herausstellen, wie schlimm es ist. Laufen werde ich wahrscheinlich können. Mal sehen.“ „Es tut mir leid“, flüsterte ich. Hakuei deutete ein Lächeln an. „Entschuldige dich nicht. Es ist okay. Ich wusste, irgendwann würde mir noch mal so etwas passieren. Nur gut, dass es erst so spät kam.“ Das brachte mich auf etwas anderes. „Ha-chan... wie alt bist du eigentlich?“ ~*~ „Als was will er jetzt eigentlich arbeiten?“, fragte Sanaka mich, während wir auf dem Weg nach draußen waren, um endlich dem verhassten Schulgebäude zu entkommen. Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich glaub das weiß er selbst nicht so genau. Erst mal muss er sich ja wieder erholen.“ „Wie lange ist er schon aus dem Krankenhaus draußen?“ „Er war eine Woche drin, und seitdem sind’s glaub ich fast drei Wochen. Es geht ihm schon wieder ganz gut.“ Er ließ mich zwar noch immer laufen, wenn er etwas haben wollte, aber in gewissen anderen Dingen war er glücklicherweise wieder vollständig auf der Höhe. ... Na ja. „Wahrscheinlich lässt er sich über meinen Papa oder seine Kollegen irgendeinen Job besorgen. Die haben schließlich Beziehungen. Aber mal ganz ehrlich, ich kann ihn mir schlecht in irgendeinem normalen Job vorstellen.“ „Ehrlich gesagt, konnte ich ihn mir schlecht als Killer vorstellen“, bemerkte er kopfschüttelnd. „Und noch weniger als deinen Lover.“ „Aber jetzt überleg dir mal, er wird Immobilienmakler oder so was!“ Sanaka musste anfangen zu lachen. „’Und hier haben wir ein wunderschön in einer unauffälligen Gasse gelegenes Schmuckstück, mit vielen dunklen Ecken...’“, gurrte er mit tiefer Stimme und zog vielsagend seine Augenbrauen hoch. Daraufhin mussten wir beide lachen. „Besser nicht, ich glaub nicht, dass er damit viel Erfolg hat“, grinste ich. „Was gibt es denn noch für Jobs für finster wirkende Kerle wie ihn?“ Ich schnipste mit den Fingern und sah Sanaka mit einem triumphalen Gesichtsausdruck an. „Ich weiß! Er wird Zeuge Jehovas!“ Lachend verließen wir das Gebäude. Allerdings blieb Sanaka nach einigen Schritten wie angewurzelt stehen. „Was ist?“, wollte ich wissen. Er deutete mit dem Kinn auf eine an einem Baum lehnende schlanke Gestalt, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. „Da. Ach du Scheiße. Weißt du, wer das ist?“ „Keine Ahnung.“ „Das ist Kamijo“, flüsterte er, als ob der Typ uns hören konnte. Kamijo? Irgendetwas klingelte bei mir. Moment mal... „War das nicht der Kerl, in den du mal verknallt warst?“ Er nickte hektisch. „Als ich bei meiner Tante war, da... Was MACHT der hier? Ich meine, er hat irgendwie angedeutet, dass er wohl in die Nähe ziehen wollte, aber... ich meine...“ „Ich würde dir vorschlagen, du gehst zu ihm hin, nimmst ihn zu dir mit nach Hause und holst mit ihm das nach, was ihr aufgrund der räumlichen Distanz die letzten Monate versäumt habt“, entgegnete ich und schenkte ihm ein Lächeln. Sanaka nickte wieder, diesmal langsam. „Okay“, wisperte er, jetzt schon außer Atem. „Scheiße. Ich kann das nicht. Lay. Was soll ich sagen? Was, wenn ich eine Niete im Bett bin?“ „Bist du nicht“, versicherte ich ihm grinsend. „Keine Sorge. Und außerdem sieht er mindestens so alt aus wie Hakuei. Das heißt, du bringst deine Vitalität mit und er seine Erfahrung. Das klappt schon, glaub mir.“ „Okay“, wiederholte er und sah mich beinahe panisch an, sodass ich wieder lachen musste. Gegen seinen Willen grinste er. „Was?“ „Ich glaub, du stehst immer noch genauso sehr auf ihn wie ganz am Anfang.“ „Kann sein. Sag mal, wie alt ist Hakuei eigentlich?“ Ich hatte keine Zeit, ihm zu antworten, weil ich just in dem Moment eines Cabrios gewahr wurde, das am Rand des Schulhofs geparkt hatte. Na ja, das Cabrio an sich zog nicht so sehr meine Aufmerksamkeit auf sich, sondern mehr die Person, die drin saß. „Wir sehen uns morgen“, murmelte ich abwesend und wollte schon in Richtung des Autos gehen, da hielt Sanaka mich noch einmal zurück. „Was ist denn, wenn er überhaupt nicht hergekommen ist, weil er was von mir will?“ „Blas ihm einfach einen, dann kann er gar nicht mehr anders“, antwortete ich, zwinkerte ihm zu und ging los. Je näher ich dem Cabrio kam, desto deutlicher konnte ich den Fahrer erkennen und desto weniger glaubte ich, was ich sah. Als ich ankam, schwang ich mich über die geschlossene Tür und ließ mich elegant auf den Beifahrersitz fallen. Hakuei rauchte nicht nur und hatte ein ärmelloses schwarzes, eng anliegendes Oberteil an, sondern auch noch eine übergroße Sonnenbrille auf, sodass er definitiv wie ein Zuhälter aussah. Aber ein verdammt affengeiler. „Hey“, begrüßte er mich lässig und drehte mir den Kopf zu. „Hey“, erwiderte ich seine Begrüßung und war unfähig, nicht zu grinsen. Stattdessen strahlte ich wohl eher wie ein Honigkuchenpferd. „Wie geht’s dir?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Wie seh ich denn aus?“ „Lass mich raten, ohne Schmerzmittel würdest du jammernd auf dem Boden liegen“, bemerkte ich skeptisch und hätte mich am liebsten gleich auf seinen Schoß gesetzt oder zwischen seine Beine oder... „Sag nichts, was mein Image untergraben könnte“, meinte er tadelnd und schob seine Sonnenbrille hoch. Er sah zum Anbeißen aus. „Ich glaube, deine Mitschüler lassen dir gerade mehr Aufmerksamkeit als sonst zukommen.“ „Meine Mitschüler wissen auch noch nicht, dass ich mit einem so geilen Kerl wie dir zusammen bin“, antwortete ich und amüsierte mich im Stillen über die verwirrten, neugierigen, abfälligen und ungläubigen Gesichter der anderen Schüler, die gleichzeitig mit mir Schluss gehabt hatten. „Dann zeigen wir’s ihnen doch mal“, schlug Hakuei vor. „Mit Zunge?“ „Mit Zunge.“ „Wie lange?“ „Bis einer keine Luft mehr hat.“ Ich verengte meine Augen ein wenig, ein herausforderndes Lächeln im Gesicht. „Gilt.“ Dann beugte ich mich zu ihm und presste unsere Lippen aufeinander. ~*~ A/N: Und so geht eine weitere FF zuende. Lasst mich doch wissen, wie ihr sie fandet, ich freue mich über jede Rückmeldung. Außerdem hat Kamijo endlich seinen Auftritt! *yay* Aber abgesehen davon - wer jetzt (immer noch) nicht von Hakuei schwärmt, der ist schwer zu begeistern :3 Vielen Dank an alle, die mich regelmäßig oder unregelmäßig, aktiv oder passiv unterstützen, ihr alle seid meine Motivation, weiterzumachen. Ich liebe euch ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)