Angel of Darkness von Mireille_01 (Daughter of Van Helsing: Buch 1 "Rising") ================================================================================ Kapitel 6: Göttin der Schönheit und Leidenschaft ------------------------------------------------ Die erste Woche war wie im Flug vergangen. Venus hatte sich wohler in Draculas Nähe gefühlt, als was sie sich selbst eingestehen wollte. Es machte ihr Angst. Angst davor, etwas zu empfinden, was so ein krasser Gegensatz zu dem war, was ihr befohlen wurde. Jeder Tag hatte etwas Besonderes an sich gehabt. Am zweiten Tag hatte Dracula ihr hoch zu Ross sein Reich gezeigt. Sein Schloss war nicht nur gigantisch, sondern dazu gehörte auch noch ein riesiges Stück Land mit einem gefrorenen See. Um den See gab es die schönsten Bäume und die scheusten Tiere in ihrer ganzen Pracht zu sehen. In den See ergoss sich ein halb eingefrorener Wasserfall, der in tausenden Lichtern aufstrahlte, sobald die Sonne sich in ihm verfing. Am dritten Tag hatte Dracula Venus seine Künste in Schach und am Klavier bewiesen. Zu einer traumhaften Melodie hatte sie in seinen Armen getanzt und sie wunderte sich immer mehr über seine offene Art. Es war so falsch, dass Venus sich selbst die größten Vorwürfe machte, sich sowohl in seiner Nähe zu fühlen, dass sie oftmals keinen Schlaf fand. Am vierten und fünften Tage machten sie gemeinsam weite Spaziergänge und Venus hatte zwei wunderschöne Juwelen als Diadem und Halskette erhalten. Sie trug die Kette den ganzen Tag über und wenn das Licht sich darin verfing, leuchtete es strahlend wie das tiefste Wasser im Meer. „Oje…“ seufzte sie lautlos, als sie sich in die große Fensternische mit dem breiten Fenstervorsprung in ihrem Zimmer gesetzt hatte, und ihre Augen über die untergehende Sonne schweifen ließ. Sie tauchte alles in blutrotes Schimmern, dass sie selbst erkannte, wie schön es war. „Langsam weiß ich nicht mehr, was ich tun soll!“ seufzte sie. Da klopfte es an der Tür. „Herein!“ kam es von Venus. Der Bucklige trat ein und sagte in einer tiefen Verbeugung: „Der Herr lässt um die Gesellschaft von Mylady bitten!“ Venus schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie sich nicht weiter verraten würde, als sie es ohnehin schon getan hatte. Sie nickte und sagte: „ Gerne – wo kann ich den Grafen finden?“ „Ich bringe Mylady zu ihm!“ kam es sofort zurück. Während sie durch die zahlreichen Korridore wanderte und sie immer wieder die Kunstwerke, Bilder und Skulpturen bewunderte, die sich durch das Schloss zogen, ließ Venus in Gedanken die vergangenen Tage Revue passieren. Sie fühlte sich immer mieser und hatte das Gefühl ihre Eltern zu verraten. Außerdem schlich sich ein Gefühl von Angst in ihr Herz. Angst davor, sich selbst zu verlieren. Der Bucklige führte Venus in den offenen Rosengarten. Graf Dracula saß bei einer warmen Tasse Tee und trug eine schwarze Lederhose, hohe Reitstiefel, ein weißes Hemd und einen roten Mantel mit weißem Hermelinbesatz, schräg über seiner linken Schulter. Er sah wie ein uraltes Gemälde aus. „Ahhh Mylady. Ich freue mich stets über eure Gesellschaft!“ lächelte er charmant und entließ den Buckligen. Er küsste Venus die Hand und sie setzte sich zu ihm. Wie von Zauberhand erhob sich die Teekanne von selbst in die Luft und schenkte Venus eine Tasse dampfenden Tee ein. „Ich dachte, bei Tee wird es uns hier draußen nicht kalt und soweit ich weiß, liebt ihr den Rosengarten!“ sagte er höflich. „Das ist wahr. Er ist einfach wunderschön!“ meinte Venus ehrlich. Stumm tranken sie den Tee. Plötzlich sagte Dracula: „Nun seid ihr schon eine Woche hier bei mir. Darf ich fragen, wie euer Befinden ist?“ Venus blickte ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an und sah direkt in seine tiefblauen Augen. Sie glänzten so schön, dass sie sich einfach nicht zurückhalten konnte: „Ich bin sehr gerne hier, Graf. Es ist nicht nur ein wunderschönes Schloss auch die Gesellschaft ist weitaus angenehmer, als ich es gedacht hätte!“ lächelte sie frech. Er legte den Kopf leicht zur Seite und lachte herzlich. „Meine Liebe nur ihr schafft es mich wieder wie ein Jüngling zu fühlen, der keine Ahnung hat, wie man einer Dame den Hof macht!“ lächelte er fröhlich. Venus grinste: „Und ihr Graf schafft es, dass ich manchmal nicht weiß, woran ich bei euch bin!“ „Nun ja, das ist doch nicht so schlecht. Ihr gebt mir auch immer wieder genügend Rätsel über euch auf. Um nur ein Beispiel zu nennen, würde ich nur zu gerne euren Namen kennen!“ sagte er leise. Venus zog sich ruckartig zurück und erinnerte sich an seine Worte am ersten Tag ihrer Wette: „Wer mich anlügt, bereut es früher oder später!“. „Es wäre eine Lüge, wenn ich es sagen würde.“ Sagte sie stattdessen. „Nun dann werde ich versuchen Euren Namen zu erraten!“ sagte Dracula. Er lehnte sich zurück und seine Augen blickten ihre. Venus lächelte matt: „Na dann – viel Spaß beim Raten!“ „Ist es – Anna?“ fragte er. Venus erstarrte, der Name ihrer Mutter? Wie war er denn darauf gekommen? Sie sah ihn ungläubig an. „Nein, obwohl der Name euch an etwas zu erinnern scheint!“ lächelte er, bezüglich ihrer erschrockenen Augen. Er schloss kurz die Augen: „Nun Anna ist es nicht, dann vielleicht Christine?“ er öffnete die Augen. „Nein – daneben!“ sagte Venus. „Siobhàn?“ fragte er genüsslich. „Nein!“ lächelte Venus. „Schade – ich mag den Namen…“ er lehnte sich erneut zurück, dann sagte er mit ruhiger Stimme: „Mhm nein euer Namen trotz vor Kraft und er ist voller Bedeutung. Sowie eure tiefgrünen Augen. Ihr erinnert mich mit euren Tizianroten Haaren an eine Göttin. Ja, an eine Göttin der Römer und der Griechen. Euer Name ist voller tiefer Versprechungen…“ Venus war es kalt und heiß zugleich geworden, als er gesprochen hatte. Woher nahm er nur solche Ideen? Und warum waren sie nur so furchtbar knapp an der Wahrheit. „Venus…“ kam es leise aus seinem Mund. TSCHING! Als ob ein Blitz in ihrem Kopf eingeschlagen hätte, erstarrte Venus und der Schreck fuhr ihr so in die Glieder, dass sie aussah als hätte sie einen Geist gesehen. Unfassbar über seine Worte, richtete sie ihren Kopf in seine Richtung und sah wie er sie aufmerksam beobachtet hatte. „Also Venus… ein schöner Name. Die Göttin der Liebe und der Schönheit, sowie Leidenschaft und Anmut. Mhm – er passt ausgesprochen gut zu euch!“ lächelte er charmant. „Ich – ich, mir ist nicht gut. Ich…“ Venus schwankte als sie aufstand. „Venus?“ Dracula sprang auf. „Ich – mir wird schwarz… vor Au-!“ Sie brach zusammen. 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