Angel of Darkness von Mireille_01 (Daughter of Van Helsing: Buch 1 "Rising") ================================================================================ Kapitel 1: Die Spiegelwelt des Vatikans --------------------------------------- „Pater noster qui es is coelis sanctificetur nomen tuum, adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua sicut in coelo et in terra. Panem nostrum quotidianum da nobis hodie, et dimitte nobis debita nostra sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Et ne nos inducas in tentationem sed libera nos a malo.“ Die lateinischen Gebete waren so leise wie ein Flüstern und wirkten auch gleichzeitig entspannend und anspannend. Doch die Gebete wurden zu leisem Geflüster, als Venus die große Halle betrat. Die Mönche, die gerade noch in Reihen hintereinander gestanden hatten, drehten sich um und sahen Venus und Calvin entgegen. Calvin blickte stets unwohl, wenn die Mönche ihn so durchdringend ansahen, doch Venus schien es völlig zu entgehen. Mit gleichgültigem Gesicht, schob sie ihre Kapuze zurück und schüttelte die lange, rote Mähne zu Recht, die ihre Haare waren und in lockiger Fülle kamen sie auf ihrem Rücken zur Ruhe. „Tag Jungs!“ lächelte sie den ruhig dreinblickenden und manchen flüsternden Brüdern zu. Manche erwiderten ihr Lächeln, andere flüsterten noch stärker und andere wirkten pikiert. Viele wagten es Venus gar nicht anzusehen. „Ehrwürdige Brüder…“ murmelte Calvin schnell und folgte der gemütlich schreitenden Venus. Sie ging durch den Mittelgang, den die Brüder gebildet hatten und fühlte sich kurzzeitig wie auf einer Art Präsentierteller. Sie gingen bis zum Altar und ein älterer Mönch trat zu ihnen. Sein Gesicht verzog sich zu einer ernsten Miene: „Der Papst wartet!“ „Ich weiß – aber vorher muss ich noch zu Vater Camillus.“ Sagte Venus ruhig und obwohl der Mönch verstimmt wirkte, durch ihre Antwort, nickte er kaum und trat zu dem Altar. Dort stand ein schönes geschmiedetes Eisenkreuz, eingelassen in die Marmortischplatte, doch der Mönch klappte das Kreuz einfach um. Daraufhin ratterte eine Bodenplatte nach der anderen, hinter dem Altar, Stufenweise nach unten und gab einen Geheimgang in die Tiefe frei. „Bis später…“ sagte Venus nur und sprang pfeifend die Stufen hinab. Calvin folgte ihr feixend. Die Mönche warteten bis der Mechanismus wieder verschwunden war und sprachen ihre Gebete weiter, als wäre nichts gewesen. „VENUS!“ donnerte eine eigentlich sanfte Stimme, doch im Gegenteil zu Venus zuckte Calvin zusammen, als hätte ihn jemand geschlagen. Venus drehte sich gelassen um und sah zu wie eine wuchtige, in dunkelblaue Stoffe und Stola gewickelte Gestalt auf sie zu marschierte und sein sonst so gutmütiges Gesicht, war missmutig verstimmt. „Hallo Vater!“ lächelte Venus liebevoll. „Komm mir nicht so!“ sagte der Abt wütend und bohrte seinen Finger auf Venus Stirn und drückte sie nach hinten. „DU unmögliches Kind! Da hat der Herr dir die unfassbaren Gaben geschenkt, die du dein Eigen nennst und so dankst du es ihm? Indem du zum wiederholten Male nur eine Leiche nach Rom bringst – nein noch weniger als eine Leiche.“ Wütete der Abt. Venus seufzte kurz auf und verschränkte die Arme: „Gut leg los – aber schnell, der Papst wartet.“ „UND WIE ER DAS TUT! Immerhin-“ der Abt sah Venus böse an: „Immerhin hat er dich losgeschickt und was bringst du mit nach Rom?“ Venus stöhnte genervt auf. „ANTWORTE!“ brummte der Abt. „Einen… Finger…“ gab Venus kleinlaut zu. „RICHTIG!“ donnerte der Abt. „Einen Finger! FINGER! Und wo ist der Rest des menschlichen Körpers?“ fauchte er weiter. „Ähem…“ Venus verschränkte peinlich berührt die Finger und knete sie durch. „NUN?“ der Abt sah sie böse an. „Na ja – ähm, das ist so eine Sache. Weißt du früher waren die Bösen wirklich besser gebaut und gaben nicht so leicht nach. Aber du kennst das ja – kein gutes Material heutzutage mehr und außerdem war er selbst Schuld. Frag Calvin!“ sagte Venus und da explodierte der Abt. „WAS IST DAS BITTESCHÖN FÜR EINE ENTSCHULDIGUNG????“ brüllte der Abt entnervt. Venus hielt sich die Ohren zu und Calvin riss die Augen auf. „Aber ist doch war – die zerbröseln immer so leicht. Wie soll man da den Auftrag Gottes ausführen, wenn sie gleich nachgeben, sobald man sie in der Mangel hat?“ fragte Venus gekränkt. „IN DIE MA- du sollst sie nicht in die Mangel nehmen. Was ist bitte schön an deinem Job so schwer zu verstehen?“ fauchte der Abt. „Na ja…“ Venus zuckte hilflos die Schultern. „KOMM MIT!“ zischte der Abt. Venus seufzte erneut auf, doch sie wurde mitgeschleift und als sie Calvin mitzerren wollte, hatte dieser sich bereits verzogen: „So ein gemeiner Verräter!“ dachte Venus noch böse, als Vater Camillus sie mit sich zog und dabei weiter lateinische Schimpfwörter von sich gab. „UFF!“ knallte Venus einige Sekunden später gegen einen Holzstuhl. Vater Camillus ging um seinen Bürotisch herum und setzte sich in einen hohen ledernen Stuhl und schnaufte vor sich hin. „SETZ DICH!“ sagte er brummig. Venus kletterte auf den Sessel und beide beäugten sich misstrauisch. Da stieß Vater Camillus einen tiefen Stöhner vor Verzweiflung aus und sagte Hände ringend: „Kind, warum musst du auch das gleiche Geschäft wie dein Vater machen? Was ist so schwer oder was ist so dermaßen unmöglich daran zu denken, das Leben einer normalen Frau zu führen. Einer Studentin oder sonst was?“ „Weil ich das langweilig finde – ich mag meinen Job!“ sagte Venus, die tatsächlich Berufsstolz empfand. „Na klar, magst du deinen Job. Wer dürfte sonst das Glück erfahren Mistkerle im Namen des Vatikans zu jagen!“ fragte Vater Camillus erschöpft. „Genau!“ lächelte Venus. „DENNOCH!“ hob Vater Camillus warnend den Finger: „DU bist nicht gerade ein Champion auf dem Gebiet.“ „Okay das ist jetzt echt fies und unfair. Ich BIN gut in meinem Job!“ widersprach Venus gekränkt. „Gut dann lass uns mal sehen!“ Vater Camillus zog fünf Ordner gleichzeitig aus seinem Regal hinter sich. Schwer fielen die über und über vollgestopften Ordner auf den Tisch und dieser ging so beträchtlich in die Tiefe. Auf allen Ordner stand „V. Vega“. „Ach komm – das ist jetzt echt unnötig!“ wollte Venus noch widersprechen, doch Camillus hatte schon alle Ordner geöffnet und fing im ersten Ordner an. „1890!“ fing Vater Camillus an und hob den Finger mahnend nach oben, Venus gab auf – es war sinnlos mit ihm zu reden, wenn er so drauf war. Sie verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. „1890 – Auftrag zur Überbringung der Vorladung an Kapitän Nemo von der Nautilus.“ Er hob den Blick: „Auftrag verfehlt: Kapitän Nemo wurde ertränkt.“ Venus schenkte ihm ein breites Dackellächeln. „1891 Auftrag zur Überbringung der Vorladung an Jack the Ripper. Auftrag verfehlt: „Jack the Ripper“ erdolcht.“ Venus stieß ein leises Pfeifen aus. „1892 Auftrag zur Überbringung der Vorladung an „Der Duke“. Auftrag verfehlt: „Der Duke“ vom Zug überrollt.“ Venus hob den Finger, doch Vater Camillus sah sie nur an und sie ließ ihn wieder sinken. „1893 Auftrag zur Überbringung der Vorladung an „Der Hesse oder der Kopflose Reiter“. Auftrag verfehlt: „Der Hesse oder der Kopflose Reiter“…“ nun sah Vater Camillus auf und schlug mit der Faust auf den Tisch, das alles darauf wackelte: „-enthauptet. Was eigentlich gar nicht mehr möglich war!“ Auf seiner Stirn pochte eine Ader. „Na ja es war schon möglich, denn er hatte seinen Kopf –“ erwiderte Venus, doch bei seinem wütenden Blick schrumpfte sie auf ihrem Sessel zusammen: „-wieder… Okay ich bin schon still.“ Sagte sie leise. „Venus – ich könnte noch fortfahren, denn das waren nur deine „ANFANGSDELIKTE“. Da hast du erst angefangen und bekamst immer nur eine Vorladung pro Jahr – aber ab dem Jahr 1905 hast du dann erst richtig losgelegt.“ Er schüttelte wütend vier ganze Mappen, die alle nur von den letzten beiden Jahren waren. Venus lächelte hilflos, doch Vater Camillus ließ sich aufseufzend auf seinen Tisch sinken. „Okay ich weiß, dass ich noch nicht gut darin bin, diese Vorladungen zu überbringen.“ Sagte Venus. „Ach wirklich? Gott sei Dank, weißt du Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung!“ sagte Camillus stumpf. „Hahaha, ich meine – seid jetzt mal ehrlich – keiner wirklich KEIN EINZIGER dieser ganzen Arschlöcher, die ich hätte heil hierher bringen sollen, hätte auch nur Ansatzweise die Idee gehabt, wirklich mitzukommen.“ Sagte Venus. „Natürlich wollten sie nicht kommen – es waren Verbrecher der übelsten Sorte und man hätte sie hier exkommuniziert.“ Sagte Camillus wütend. „Na siehst du – wer ist auch so blöd und würde sich freiwillig exkommunizieren lassen. Ich erspar euch doch nur einen Haufen lästiger Papierarbeit!“ wedelte Venus lässig mit der Hand ab. Vater Camillus sah aus, als würde er gleich explodieren, da erschien ein Mönch und sagte: „Vater verzeiht die Störung, doch seine Heiligkeit verlangt Agentin Venus Vega zu sehen!“ „Du siehst ich bin ein begehrter Gast – bis später Vater!“ lächelte Venus und rauschte zur Tür hinaus, bevor Camillus einen Ordner nach ihr werfen konnte. „Also wirklich wie schaffst du das nur, dich immer aus der Affäre zu ziehen, wenn Vater Camillus mich wieder mal zusammenstaucht?“ fragte Venus, als Calvin wieder zu ihr stieß, als sie von dem Mönch begleitet tiefer in das Unterirdische Bauwerk unter dem Petersdom geführt wurde. Calvin grinste noch. „Tja, ich würde sagen – ich bin einfach schlauer als du!“ dafür erntet er einen kräftigen Boxhieb von Venus und ließ ihn vor Schmerz aufstöhnen. „Hier sind wir – bitte trete ein – der „Papst“ erwartet euch!“ sagte der Mönch, verneigte sich und ging wieder. „Toll die nächste Predigt.“ Stöhnte Venus und straffte die Schultern. Sie traten durch das gewaltige Portal. „Ahhh meine beiden Sünder!“ ertönte es ruhig vom Stuhl Petri. Sie traten ein und verneigten sich tief, und blieben in einer Art knienden Haltung, bis die Stimme sprach: „Steht auf Schwester und Bruder.“ Die beiden standen auf und blickten gerade aus. Vor ihnen saß eine schlanke, geradezu zierliche Gestalt. Sie hatte ein schmales, längliches Gesicht, das weiß gepudert war, eine kurze brünette Frisur, auf ihrem Scheitel war ein kreisrunder kahler Fleck, und die Gestalt trug ein langes, weißes Gewand und darüber eine Art Umhang mit goldenen Kreuzen bestickt. Die Gestalt lächelte. „Papst Johannes Anglikus!“ sagte Venus und erneut verneigten sie sich tief mit dem Kopf. „Venus, Venus, Venus…“ kam es tadelnd vom Heiligen Stuhl. Venus sah unerschrocken in das weibliche Gesicht und der Papst seufzte: „Warum nur, sind wir, obwohl wir doch so gleich des Geschlechts sind, so unähnlich wenn es um das Lösen von Problem geht, Schwester?“ „Ich versuche nur die Aufgabe zu erfüllen, für die Gott mich erschaffen hat!“ sagte Venus. „Gewiss doch, dennoch höre ich, dass wieder einmal anstatt einer ganzen, LEBENDIGEN, vorgeladenen Person, wieder einmal nur noch Teile eingeliefert werden. Dieses Mal immerhin ein ganzer Finger!“ die Päpstin sah Venus prüfend an. „Na ja – so haben wir zumindest schon mal die Fingerabdrücke…“ versuchte Venus einen Witz zu reißen. Doch Calvin sagte nur trocken: „Venus versprich mir eines – werde niemals Stand-up Comedian.“ Die Päpstin lachte und Venus nickte nur knapp. „Na ja, wie sagte der Herr schon – Vergeben und Vergessen. Aber Venus, ich befürchte, dein Job ist nicht gut für dich. Und auch nicht für die vorgeladenen Personen!“ murmelte die Päpstin. „Herrin?“ fragte Venus. „Ich habe einen Auftrag für dich – Venus. Einen um den du mich schon so lange gebeten hast. Folgt mir!“ damit stand die Päpstin auf und ging auf den gewaltigen Platz hinaus, der direkt bei ihrem Saal lag. Der Platz war über und überbevölkert mit Männern, die verschiedenen Handwerken nachgingen. So sah man Krieger, Kämpfer und Mönche, und Männer des geistlichen Ordens, aber auch Wissenschaftler und Forscher. Alle vereint unter der Erde – vereint in der Spiegelwelt des Vatikans. „Meine Kinder, ihr wisst, dass wir hier – in der Spiegelwelt des Vatikans – versuchen jene Menschen zurück zum Glauben zu bewegen, die völlig von Gottes Weg abgekommen sind. Herrenlose, verlorene Seelen!“ sagte die Päpstin und trat auf den Platz. Ehrfürchtig verneigten sich die Männer, als sie zu dritte an ihnen vorüber gingen. „Dein Vater kämpfte bereits für die gute Sache und bezahlte dafür mit seinem Leben. Das ist leider nicht mehr änderbar. Doch du Venus, die seit ihrem 14. Geburtstag die beste Ausbildung für unsere Krieg gegen das Böse genoss, Sprachen und Religion lernte, alles gelehrt bekam, was man lehren kann, du musst nun einen Auftrag annehmen, der unser aller Leben verändern kann.“ Die Päpstin wanderte ruhig den Platz entlang, der eine exakte Kopie des Petersplatzes in der heiligen Vatikanstadt war. Wo sie sich auch befanden, nur 500m unter der Erde. „Herrin, was wollt ihr mir sagen?“ fragte Venus unruhig. Die Päpstin blieb stehen und sagte sich umdrehend: „Du reist morgen nach Transsylvanien.“ Venus starrte die Päpstin verdattert an: „Ich darf?“ „Du darfst.“ Nickte die Päpstin. „Nicht, dass ich mein Glück überstrapazieren möchte, aber warum erlaubt Ihr mir das jetzt, Herrin?“ fragte Venus ungläubig. „Erstens, weil du nun alt genug bist, zweitens weil unsere Staatskasse keine weiteren Fehlschläge mehr verkraftet und drittens, weil er wieder auffällig geworden ist!“ sagte die Päpstin. „Auffällig, Herrin?“ fragte Calvin. „Nun – so wie es aussieht, gab es wieder vermehrte Übergriffe auf junge Frauen, was nur eine Möglichkeit zulässt.“ Sie sah auf und Johannes Anglikus sah Venus tief in die Augen. Ihr klappte der Mund herab: „Er sucht eine Braut?“ „Exakt.“ Nickte die Päpstin. Calvin erstarrte: „Und dann lässt ihr Venus ziehen? Das ist unverantwortlich!“ sagte er zornig. Erschrocken sahen einige Umherstehende her. Doch die Päpstin blieb ruhig und sagte: „Ich weiß – aber genau das ist auch der Plan. Venus ist nun mal eine Frau, die interessant für ihn wäre.“ „Ja aber er hat ihren Vater getötet. Van Helsing!“ rief Calvin wütend. „Ich bin mir dessen bewusst, Calvin, aber nach intensiver Aussprache mit den Mitgliedern des Rates, sind wir uns einig geworden – JETZT ist er verwundbar. JETZT ist die Zeit für einen Angriff am besten. Noch ahnt er nichts von dir, Venus und wir haben den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Ergo werden wir diesen Effekt zu nutzen wissen. Das Schiff und die Pferde stehen bereit. Ihr sollte euch ausruhen, morgen müsst ihr früh los!“ sagte die Päpstin. Als sie sich umgedreht hatte und schon gehen wollte, sagte Venus ruhig: „Warum ich?“ Die Päpstin blieb stehen. „Warum auf einmal – warum vertraut ihr mir nun mehr, als vorher? Wieso?“ fragte Venus leise. Die Päpstin drehte sich um und sagte, Venus fest in die Augen blickend: „Weil nur du Graf Dracula aufhalten und töten kannst. Calvin als Werwolf ist zwar in der Lage ihn zu verletzten, aber nur du kannst ihn töten. Außerdem dachte ich, du würdest gerne das Geburtsland und die Geburtsstadt deiner Mutter kennen lernen. Das Schloss, was sie dir vermacht hat und was nun dir gehört, wartet darauf von dir in Besitz genommen zu werden, Prinzessin Venus Valerious.“ Damit ging die Päpstin und ließ die beiden zurück. „Mhm…“ sagte Venus. „Was „MHM“?“ fragte Calvin noch immer leicht geschockt. „Mhm – gut! Gut, dass ich endlich die Chance erhalte, ihn zu töten!“ sagte Venus und ging Richtung Waffenkammer davon. Calvin folgte ihr. „Seid Ihr Euch sicher, Herrin?“ fragte Camillus besorgt. „Vertraust du mir nun auch nicht mehr, alter Freund?“ fragte Johannes Anglikus. „Natürlich Herrin, ich bin Euer treuer Diener. Dennoch, ich – Venus ist wie meine eigene Tochter. Seid ihr Vater starb und ich sie anstatt seiner und Annas statt großzog, ist sie mir ans Herz gewachsen und ich liebe sie sehr. Jede Gefahr in die sie sich begibt, lässt mich ängstlich zurückblicken und an die Geschehnisse ihrer Eltern denken. Immerhin starb ihre Mutter bei ihrer Geburt und ohne dass Venus es groß bisher verstanden hat, ist sie immer noch die letzte Prinzessin des Valerious Geschlechts. Sie ist so eng mit Transsylvanien verbunden, dass es mich wundert, dass sie Euer Verbot immer beachtet und respektiert hat.“ Sagte Camillus. „Sei ohne Sorge mein Freund – ich bin mir sicher. Venus ist die Auserwählte um Dracula zu stoppen. Auf welche Art und Weise, werden wir noch sehen!“ sagte die Päpstin und wandte sich von dem Platz ab. Camillus starrte immer noch auf den Fleck, auf dem Venus gerade noch gestanden hatte. „Hallo Carl – wie geht’s dir immer so, du alter Labormönch!“ fragte Venus grinsend. „Ordensbruder, Venus. Ordensbruder!“ umarmte Carl lachend die junge Kriegerin und sah sie prüfend an: „Du siehst gut aus, obwohl du dorthin musst.“ Er erschauerte ebenfalls. Venus lachte: „Sorry – aber ich vergesse immer, dass du auch schon mal dort warst.“ „Ja das Land deiner Mutter, möge sie in Frieden ruhen, ist ein grausames Land und keine zehn Pferde kriegen mich noch mal dahin!“ sagte Carl. „Was hast du für mich?“ fragte Venus. Carl setzte eine empörte Miene auf und sagte: „Tja, du hast mich ganz schön wütend gemacht, als du die beiden Süßen so zerstört zurück gebracht hast. Da glaubt man, dass Frauen besser auf ihre Waffen aufpassen – aber nein, du bist genauso unachtsam wie dein Vater es war. Aber deine Mutter hat auch immer gerne alle möglichen Waffen zerstört. Die Zerstörungswut liegt eben in deinen Genen!“ sagte Carl. „Schwetz nicht Carl – hast du sie repariert oder nicht?“ fragte Venus. „Kein Respekt mehr heutzutage!“ schnatterte Carl weiter, und hob zwei polierte und glänzende Pistolen mit weiten Lauf hoch: „Natürlich hab ich sie repariert – was glaubst du denn?“ „Meine Süßen!“ rief Venus und wollte sie schon an sich reißen, als Carl sie zurückzog und sagte: „Was sagst du da auch?“ „Danke mein lieber, süßer, wunderschöner, unglaublich wundervoller liebster, Lieblingsonkel Carl!“ hauchte Venus und gab Carl zwei zarte Küsse auf seine bärtige Wange. Er errötete freudig und sagte: „Ach du süße Maus – den Charme deiner Mutter. Die konnte mich auch immer so einfach um den Finger wickeln. Da hast du sie!“ „Danke Onkel Carl!“ lächelte Venus und hielt die beiden Pistolen sicher in der Hand. „Wenn du deine Rose und Thorn doch so gerne hast, warum ruinierst du sie so permanent?“ fragte Carl verblüfft. „Weil die guten Damen meine Lieblinge sind und sie mehr aushalten müssen – mein Job ist nun mal gefährlich und du tust gerade so, als würde ich sie gerne zerlegen!“ sagte Venus empört. „Ja, ja schon gut – jedenfalls Thorn habe ich mit Silbernitratkugeln gefüllt und Rose hat die normalen Kugeln behalten. Außerdem hab ich für dich …“ Carl zog vier Dinge auf einmal raus. „Meine neueste Erfindungen – Sonnenstrahlen von der Sonne, ich hab sie nun perfektioniert – sie sind hochkonzentriert und sobald ein Vampir von ihnen berührt werden, zerfallen sie zu Asche MUHAHAHAHA!“ lachte Carl auf. „Hast du wieder einmal deine Medizin vergessen zu schlucken, Carl?“ fragte Venus und steckte die Kugeln ein. „Hahaha kleine Dame – und das hier sind Silbermesser – du bist ja ganz geschickt im Werfen von diesen pikse Dingern. Und hier sind einige Kreuze und natürlich Weihwasser!“ er drückte Venus noch eine Art Lederholster in die Hand, in der die Messer steckten, sowie auch einige Kreuze und eine Ampulle mit Weihwasser. „Danke Carl!“ lächelte Venus. Sie band die Messer mittels Lederholster um den rechten Oberschenkel, das Weihwasser steckte sie ein und die Kreuze ebenfalls. „So jetzt bist du gut ausgestattet. Wann geht’s morgen für dich und Calvin los?“ fragte Carl. „Um 5 Uhr früh geht unser Schiff, ergo müssen wir um 4 Uhr wegreiten. Sonst kommen wir nicht mehr rechtzeitig.“ Sagte Venus. „Gut – ach ja, das ist für Calvin.“ Sagte Carl und warf Venus ein langes spitzes Schwert in einer schönen japanischen Schwertscheide zu. „Oh schick – Silberschwert?“ fragte Venus. „Spinnst du? Soll sich Calvin selbst umbringen? Natürlich nicht. Es ist ein mit Weihwasser getränktes und poliertes Adamantiumschwert – das kriegt keiner kaputt.“ Lächelte Carl. „Danke Onkelchen – bis bald.“ Lächelte Venus und ging pfeifend davon. „Viel Glück, Kleines.“ Sagte Carl leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)