Das unzertrennliche Band zweier Seelen von Ysomir87 (V/G) ================================================================================ Kapitel 15: Der nächste Morgen ------------------------------ Am Morgen bereitete eine ziemlich aufgebrachte Chichi das Frühstück vor. Sie war müde, da sie die halbe Nacht lang wach gelegen hatte, nicht wissend, ob ihr Mann wirklich trainierte, oder vielleicht zu seiner Geliebten gegangen war. Als er dann endlich auftauchte, war sie auf der einen Seite ziemlich erleichtert, aber auch auf der anderen gleichzeitig ziemlich traurig. Wenn sie nur wüsste, was sie glauben sollte. Sie wollte ihren Mann ja glauben, aber die Kette und seine nicht gemachte Aussage über ihren Besitzer, ließ sie ihm gegenüber misstrauen. Dann war sie nach einer Weile des ewigen Nachdenkens eingeschlafen, nur um beim Aufwachen zu sehen, dass Son-Goku wieder mal verschwunden war. “Mama? Was hast du?” Ruckartig fuhr Chichi herum und blickte erschrocken in die schwarzen Augen ihres Sohnes. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er in die Küche gekommen war. “Nichts, Mein Schatz. Setzt dich, ich bin gleich mit dem Frühstück fertig. Aber bevor du anfängst, müssen wir noch auf deinen Vater warten.” Son-Gohan nickte. Er merkte, dass etwas nicht stimmte, denn seine Mutter sah wütend, zugleich aber auch ziemlich traurig aus. So hatte er sie noch nie gesehen. Auch gestern war sie ziemlich komisch gewesen. Gut, er sah sie öfters wütend und aufgebracht. Aber dass Ihr Blick mehrere Gefühle widerspiegelte, als wüsste sie nicht, welchem sie nun freien lauf lassen sollte, hatte er noch nie erlebt. Sie entschied sich für Wut. Jedenfalls kam es ihm so vor. Er hatte gestern auch mitbekommen, dass sich seine Eltern gestritten hatten, doch um was es genau gegangen war, wusste er nicht. Es war ja schon merkwürdig, dass sein Vater seiner Mutter überhaupt Paroli geboten hatte. Was seiner Meinung nach auch endlich Zeit wurde. Doch das erwähnte er lieber nicht. Nicht dass die Wut seiner Mutter auch ihn noch traf. Bevor er sich aber weiter darüber Gedanken machen konnte, was zwischen seinen Eltern vorgefallen war, holte Chichi’s Stimme ihn wieder in die Realität zurück. “Könntest du mir bitte beim Aufdecken helfen, mein Schatz?” “Ja klar.” sagte er und nickte. Chichi lächelte. So viele Sorgen hatte sie sich gemacht, dass Son-Gohan vielleicht mehr wie sein Vater sein würde. Aber Gott sei Dank, war dem nicht so. Sie liebte ihren Mann, aber leider hatte er zu viele Eigenschaften, mit denen sie nicht so recht klar kam. Damals hatte sie seine Art einfach nur süß gefunden. Heute passte es nicht mehr so ganz, auch wenn er sich ein wenig geändert hatte. Und seine Kämpferei ging ihr langsam aber sicher auf die Nerven. Sie hatte geglaubt, dass es nach ihrer Hochzeit und vor allem nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes damit aufhören würde und er mehr wie ein vorbildlicher Ehemann und Vater sein würde. Doch leider hatte sie sich getäuscht. Ihre Ehe und das Bild einer glücklichen Familie hatte sie sich anders vorgestellt. Sie bemerkte nicht, wie ihre Gedanken wieder abschweiften. Warum musste ausgerechnet sie mit so etwas konfrontiert werden? Sie hatte doch alles richtig gemacht. Also, warum? “Mama?” fragte Son-Gohan besorgt. Sie blickte ihren Sohn an. “Ich geh noch mal kurz raus an die frische Luft, ja?” murmelte sie und ging aus der Küche. Er nickte und schaute ihr hinterher. Er wollte zu gerne wissen, was passiert war. Aber nachzufragen traute er sich nicht. Chichi ging durch die Eingangstür nach draußen und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Warum lief plötzlich alles nicht so ab, wie sie es sich vorgestellt hatte? Es war am Anfang doch alles so perfekt gewesen. Was hatte sie getan, dass Gott sie so bestrafte, indem ihre geliebter Ehemann Fremd ging? Denn … an nichts anderes glaubte sie. Dafür hatte sie zu wenig Antworten von ihm bekommen. Auch das Gefühl, dass er ihr etwas verheimlichte, schlich sich in ihr Herz. Wie ein dunkler Schatten, der immer größer und größer wurde. Sollte man denn nicht alle Geheimnisse des anderen kennen? Sollte man denn nicht genug Vertrauen haben und dem Partner alles erzählen können? Anscheinend galt das nicht für Son-Goku … Warum vertraute er ihr nicht? Was ließ ihn diesen Schritt gehen? War sie ihm nicht mehr gut genug? Nur jemand, der ihm ein warmes Zuhaue gab und immer warmes Essen bereit hielt? Ein Platz zum Schlafen gab und alles tat, um ihn glücklich zu machen? … Hatte er ihre Gefühle überhaupt jemals erwidert? Sie wusste es nicht. Doch wollte sie diese Fragen so schnell wie möglich beantwortet haben. Auch wenn die Antworten sehr schmerzen würden. Fragen, die nur Son-Goku beantworten konnte. Sie blickte in den Horizont und eine Träne bahnte sich ihren Weg über ihre bleiche Wange, als sie zusah wie die Sonne immer höher stieg. Sie musste Geduld haben. Auch wenn es ihr schwer fiel. Irgendwann würde sie die Antworten auf ihre Fragen schon bekommen, da war sie sich sicher. Chichi seufzte. Jetzt darüber nachzudenken, brachte nichts. Sie musste an ihren Sohn denken, der drinnen auf seinen Frühstück wartete. Da Son-Goku noch nicht da war und wahrscheinlich irgendwo anders sein Mahl zu sich nehmen würde, hätte es keinen Sinn noch länger auf ihn zu warten. Schließlich wollte sie ihren Sohn nicht hungern lassen und leider hatte er die Fresssucht von seinem Vater geerbt, auch wenn es sich noch etwas in Grenzen hielt. Sie drehte sich um und wollte gerade wieder in das Haus gehen, als sie eine bekannte Gestalt auf einem Stuhl entdeckte, der an der Hauswand stand. Geschockt blieb Chichi erst einmal stehen und wusste nicht so recht, was sie von dem Bild halten sollte. Da schlief ihr Mann doch tatsächlich hier draußen auf dem Stuhl und sie machte sich die ganze Zeit über Gedanken wo er sein könnte? Was um alles in der Welt hatte ihn dazu getrieben das warme Bett zu verlassen? Wollte er vielleicht gar nicht mehr mit ihr in einem Bett schlafen? War sie ihm auf einmal zuwider? Schmerzhaft zog sich alles in ihr zusammen. Was machte sie sich hier eigentlich vor? Was sollte sie noch anderes glauben? Alles, wirklich alles, deutete darauf hin, dass er eine Geliebte hatte. Warum musste er ihr das antun? Warum bereitete er ihr solche Qualen? Sie schüttelte den Kopf. Sie musste sich zusammenreißen! Noch war es nicht hundertprozentig sicher, dass er ihr wirklich fremd ging. Etwas blitzte auf der Brust ihres Mannes auf und als sie näher hinsah, erblickte sie das Amulett. Sie hasste dieses Schmuckstück. Sogar sehr! Denn das blöde Ding war schuld, dass es erst überhaupt soweit gekommen war. Vorsichtig nahm sie das Amulett in ihre Hand und betrachtete es finster. Am liebsten würde sie es ihren Mann vom Hals reißen und es in kleine Teile zertrümmern. Plötzlich zuckte Son-Goku zusammen. Als sie in sein Gesichte blickte, sah sie, dass sich seine Augenbrauen zusammengezogen hatten. Die Augen waren noch immer geschlossen. “Chichi … bitte nicht …” murmelte er im Schlaf. Sie horchte auf, als sie ihren Namen vernahm. Was sollte sie nicht? Das Amulett immer noch in ihrer Hand blickte sie ihn Stirn runzelnd an. Als sich ihr Mann plötzlich bewegte und eine Hand hob, ließ sie das Amulett erschrocken fallen. Gleich danach umfasste Son-Goku das Schmuckstück und seine Mine wurde wieder gelassen und ruhig. “Vegeta …” Chichi erstarrte. Ihre Gedanken rasten. Vegeta? Wer war das? War das etwa die Person, mit der Son-Goku sie betrog? Es konnte nicht anders sein, denn als er den Namen ausgesprochen hatte, hatte seine Stimme sehr sanft, fast schon zärtlich geklungen. So hatte sie ihn nie sprechen hören. Niemals sprach er in so einem Ton mit ihr. Er redete zwar auch sehr sanft mit ihr, dennoch nie mit solch einem Gefühl. Eifersucht machte sich in ihr breit. Warum nicht sie? Warum musste es eine andere Frau sein? Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. All die aufgestauten Gefühle, die sie seit gestern in sich trug, versuchten heraus zu brechen. Doch ermahnte sie sich. Im Haus war ihr kleiner Sohn. Sie konnte ihren Noch-Ehemann doch nicht hier anschreien. Womöglich würde Son-Gohan alles mit anhören. Doch konnte sie es sich nicht einfach verkneifen ihn unsanft aufzuwecken und anzubrüllen. Die Gefühle mussten raus. “Sag mal, spinnst du, Son-Goku? Was tust du hier draußen? Warum liegst du nicht oben im Bett? Ich habe mir Sorgen gemacht, dass vielleicht etwas mit dir passiert sein könnte!” Noch recht verschlafen blinzelte er seine Frau entgegen. “Was ist los?” murmelte er. Er wusste gar nicht, was Chichi so aufgebracht hatte, ihm gleich morgens eine Standpauke zu halten. “Was los ist? WAS LOS IST? ICH HABE MIR SORGEN GMACHT!!!” schrie sie ihn an. Jetzt war er endgültig verwirrt. “Aber … warum denn?” “DAS FRAGST DU NOCH? DU LIEGST NICHT IM BETT UND BIST NIRGENDS ZU FINDEN UND DANN FRAGST DU AUCH NOCH WARUM? HACKT ES BEI DIR?” Die Fragezeichen über Son-Goku’s Kopf wurden immer mehr. “Hä? Ich war doch die ganze Zeit hier.” “SPIEL HIER NICHT DEN DUMMEN! DU HAST KEINE AHNUNG WIE ICH MICH BEI DER GANZEN SACHE HIER FÜHLE UND DU HAST NICHTS BESSERES ZU TUN, ALS DIE NACHT IRGENDWO ANDERS ZU VERBINGEN!” Sie war enttäuscht, traurig und vor allem wütend. Doch die Wut, gab ihr die Kraft nicht gleich heulend zusammenzubrechen. “Was habe ich denn gemacht?” Irgendwie verstand er gar nicht, was sie von ihm wollte. Worum ging es? Dass er hier draußen anscheinen geschlafen hatte? Aber das war nun wirklich nicht das erste Mal gewesen. Und von welcher Sache sprach sie dann bitte? Chichi hatte Mühe nicht gleich vor Wut zu platzen. Verstand er überhaupt ein Wort von dem was sie sagte? Eine Bewegung am Küchenfenster ließ sie daran erinnern, dass Son-Gohan immer noch wartet. Sie atmete tief durch. “Wir verschieben das Gespräch auf später. Ich möchte unseren Sohn nicht warten lassen. Zieh dir etwas an. So erscheinst du nicht in meiner Küche.” zischte sie und ging in das Haus. Immer noch total verwirrt, sah Son-Goku seiner Frau hinterher. Dabei bemerkte er, dass er wirklich hier draußen eingeschlafen sein musste, nachdem ihm der Traum in der Nacht heimgesucht hatte und er sich nur etwas frische Luft holen wollte. War sie deswegen so ausgeflippt? Was war denn so schlimm daran? Schulter zuckend stand er auf und machte sich nur in Boxershorts bekleidet auf den Weg in das Schlafzimmer, um sich frische Klamotten zu holen. Doch musste er noch vor dem Frühstück duschen gehen, da er, als er von seinem Training kam, sich einfach vor Müdigkeit in das Bett gelegt hatte. Während das warme Wasser über seinen Körper lief, wurde er langsam aber sicher wach und erinnerte sich wieder, das er heute ja mit seinem Sohn seine Freunde besuchen wollte. Dies stimmte ihn fröhlich und schnell beendete er die wohltuende Dusche und zog sich an. Voller Vorfreude endlich wieder seine Freunde zu sehen, ging er runter in die Küche und setzte sich an den Tisch. “Morgen, mein Sohn.” sagte er grinsend zu Son-Gohan. “Morgen, Papa.” erwiderte der kleine. Endlich war sein Vater da und er konnte Essen. Nachdem sich Chichi ebenfalls gesetzt hatte, dauerte es nicht lange, bis alles auf dem Tisch verputzt war. Gesättigt und zufrieden, lehnte sich Son-Goku auf seinem Stuhl zurück und leckte sich über die Lippen. “Das war lecker …” Son-Gohan nickte. “Fand ich auch.” Er wollte gerade aufstehen und in sein Zimmer gehen, damit er weiter lernen konnte, doch hielt ihn seine Mutter zurück. “Heute brauchst du ausnahmsweise mal nicht lernen, mein Schatz.” sagte sie und räumte dabei den Tisch leer. Vater und Sohn sahen fragend zu ihr auf, bis es bei Son-Goku dämmerte. Ein Lächeln stahl sich auf seinen Lippen und er blickte seine Frau dankend an. Chichi nickte nur. Sie wusste jetzt nicht, wie sie reagieren sollte. Das Lächeln hatte sie einbischen aus der Bahn geworfen und ihr Herz begann zu rasen. “Echt?” Freudestrahlend blickte Son-Gohan zu seiner Mutter. “Ja. Heute darfst du etwas mit deinem Vater unternehmen. Ich möchte aber, dass ihr spätestens heute Abend zum Abendbrot wieder da seid, verstanden?” Beide nickten auf Kommando. Son-Gohan hätte geradezu Luftsprünge machen können, da er einen Tag lang mit seinem Vater verbringen durfte und seine Lehrbücher er erst morgen wieder zu sehen brauchte. Son-Goku nickte ihr noch einmal dankend zu und ging dann mit seinem Sohn nach draußen. “Denkt daran. Heute Abend zum Abendbrot seid ihr wieder da.” “Ja. Machen wir.” kam von Vater und Sohn. Son-Goku rief seine Wolke Jindujun und stieg mit Son-Gohan auf dem Arm auf diese. Sie winkten Chichi noch schnell zu, ehe sie davon flogen und sich zu Son-Goku’s Freunden begaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)