Tagebücher eines Shinobi von abgemeldet (Eine neue Generation) ================================================================================ Kapitel 6: Von Verrätern und Heimkehrern ---------------------------------------- "Sasuke-sama, ich habe die Mission erfolgreich ausgeführt.“ Blutrote Augen blitzten in der Dunkelheit und der am Boden kniende Mann zwang sich, direkt hinein zu sehen. Sein Herr wollte es so. Mit unbarmherziger Grausamkeit wurde er in ein Genjutsu gerissen und als er nur einen Sekundenbruchteil später wieder daraus entlassen wurde, fiel er in sich zusammen. Sein Herz schlug unregelmässig und sein Atem ging rasch. Uchiha Sasuke hatte sich die Informationen genommen, die er gewollt hatte. Es war unmöglich, sie ihm vorzuenthalten. „Scher dich weg“, knurrte Sasuke und der Mann machte, dass er weg kam. Mehrfach stolperte er und schaffte es kaum, aus dem stockfinsteren Saal zu fliehen. Wäre es ihm möglich, würde er weglaufen. Wäre es ihm möglich, hätte er seinen Herrn schon lange verraten. Aber es war nicht möglich. Keiner entkam den Fängen eines Uchihas. „Was habt Ihr erfahren, Sasuke-otoo-sama?“, fragte ein Junge, der neben Sasukes Füssen am Boden sass und trotz seines geringen Alters mit einem Kunai spielte. „Das braucht dich nicht zu kümmern“, gab Sasuke zurück und der kleine Junge schwieg. Im Schein der Fackeln glänzte sein stacheliges Haar rot wie Blut. „Oooh!“, stiess Katsumi aus und hüpfte von dem Eselkarren, der vor den geschlossenen Toren gehalten hatte. Vor ihnen ragten die Mauern empor, die Konoha umgaben. Yorume stieg ebenfalls von dem Karren der Handelsleute, die sie freundlicherweise mitgenommen hatten. Anders als seine Schwester blieb er aber stumm und liess sich nicht anmerken, ob es ihn beeindruckte, was er sah. „Vielen Dank“, sagte Tenten an den alten Mann gewandt, der vorne auf dem Karren sass und wollte ihm einige Münzen reichen. Er winkte bloss ab und lachte, wobei sein ganzes Gesicht aussah wie zerknittertes Papier. „Von einer so jungen Familie kann man doch kein Geld verlangen!“, meinte er und Tenten lächelte. „Das ist sehr grosszügig von Ihnen.“ „Okaa-san! Okaa-san!“, rief Katsumi aufgeregt und deutete auf das Tor, welches sich nun langsam öffnete. Es war noch früh am Morgen, weshalb die Tore noch von der Nacht geschlossen gewesen waren. Mit einem Nicken verabschiedete sie sich von dem alten Mann und seinem Sohn, der den Esel an den Zaum genommen hatte und ging zu ihren Kindern zurück, die beisammen standen. „Was ist denn, mein Schatz?“, fragte sie und nahm die Kleinen an ihre Hand. Katsumis Haar hüpfte im Gleichtakt mit ihr auf und ab. „Guck mal! Der Mann da schaut ganz lustig!“, krähte Katsumi und deutete mit der freien Hand aufs Tor. Tenten folgte ihrem ausgestreckten Finger und sah einen fassungslosen Mann zwischen den halbgeöffneten Toren stehen. Das erste, was sie dachte war: Kami-sama, hoffentlich macht er keines Szene. Und das zweite: Er trägt immer noch diesen unvorteilhaften Anzug. Es vergingen einige Sekunden, in denen sie ihn anstarrte und er sie und dann explodierte ihr Trommelfell. „TENTEEEN!“, brüllte Lee in einer Lautstärke, die locker ganz Konoha über ihre Rückkehr informieren würde. Naja, immerhin war das jetzt schon erledigt. „DU BIST WIEDER DAAAA!“, kreischte ihre ehemaliger Teamkollege weiter und überwand den Abstand zwischen ihnen in einer halben Sekunde, nur um ihr heulend um den Hals zu fallen. Schnell liess Tenten die Hände ihrer Kinder los, damit sie nicht mit ihr zu Boden gerissen wurden. Lee durchweichte indessen ihr Oberteil, während er schluchzend auf ihr lag und nicht den Anschein machte, jemals mit Weinen wieder aufhören zu wollen. Eine Weile liess Tenten ihn gewähren, denn es war zweifellos ein grosser Schock gewesen. Irgendwann fand sie, dass es genug wäre und sie stiess ihn mit einer solchen Wucht von sich, dass er zuerst ein Stück in die Luft katapultiert wurde, bevor er sich mehrfach überschlug und liegen blieb. Tenten indessen hatte sich aufgerappelt und den Staub von der Kleidung geklopft. „Also wirklich, Lee“, murrte sie und strich dem böse dreinguckenden Yorume übers Haar. Der kleine hatte echt einen Mutterkomplex. „Ich kann nicht glauben, dass du wieder da bist!“, schluchzte Lee, der einfach auf dem Boden sitzengeblieben war. „Ich meine, du warst tot!“ „Du hast ich echt gar nicht verändert“, sagte sie und lachte, dann reichte sie ihm die Hand. „Was hieltest du davon, wenn wir das bei einer Tasse Tee klären würden?“ Er sah sie mit wässrigen Augen an, zog die Nase hoch und nickte tapfer. Tenten kam nicht umhin, ihm den Kopf zu tätscheln. Kinder waren so einfach zu verstehen. „… und deshalb bin ich wieder nach Konoha zurückgekommen“, schloss Tenten ihre Erzählung. Sie sassen in Lees Küche, die zwar etwas unaufgeräumt, aber durchaus gemütlich war. Lee hatte sie eine gefühlte tausend Mal bei ihrer Geschichte unterbrochen und alle Details wissen wollen, aber jetzt waren keine Fragen mehr offen. Naja, fast keine. Ihr Blick wanderte zu Lees Wohnzimmer, welches sie von hier aus gut sehen konnte. Auf seinem Sofa lagen zwei kleine Körper dicht beieinander und schliefen tief. Für Katsumi und Yorume war es ein anstrengender Tag gewesen. „Und jetzt?“, fragte Lee, woraufhin Tenten mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung. Ich brauche wieder eine Wohnung und irgendwie muss ich mich wieder hier einleben. Als erstes muss ich aber noch zu Tsunade-sama.“ Lee nickte und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich werde auf Yorume-chan und Katsumi-chan aufpassen!“, verkündete er und Tenten verzog skeptisch das Gesicht. „Hm, danke. Solange du sie nicht aufweckst, sollte es gut gehen.“ Lee nickte bekräftigend und versprach ihr, über diese zarten Blüten der Jugend zu wachen. Okay, er war definitiv Lee geblieben. Und irgendwie war es tröstlich, dass er kein bisschen vernünftiger geworden war. „Herein“, klang es von der anderen Seite der Türe. Tenten wusste, dass sie nun ihrem einst grossen Vorbild würde gegenübertreten müssen. Dem Vorbild, dass sie hatte hängen lassen und geopfert hatte. Sie wusste, dass sie sie wiederaufnehmen würde, schliesslich war sie ihr das schuldig. Aber sie wusste auch, dass das Wellen schlagen würde. Und dass Tsunade ihr nach dem Leben trachtete, hatte sie auch noch nicht vergessen. Langsam öffnete sie die Türe und trat ein. Tsunade hatte den Blick auf einige Dokumente vor sich gesenkt und führte abwesend ein kleines Schälchen Sake zum Mund. In einem Zug stürzte sie es hinunter und als nun die Türe hinter Tenten ins Schloss fiel, sah sie endlich auf. Einen Moment lang sah sie Tenten an, als ob sie irgendein Ninja wäre, der etwas von ihr wollte. Dann erkannte Tsunade sie und ihr entgleisten die Gesichtszüge. „Tenten!“, rief sie und angesprochene hoffte, nicht dasselbe Prozedere über sich ergehen lassen zu müssen, welches Lee ihr angetan hatte. Aber sie hatte es immerhin mit einer Hokage zu tun. Tsunade war ein mehr oder weniger kontrollierter Mensch. „Du lebst noch? Wie kommt das?“, fragte sie und unvermittelt brandete Wut in Tenten hoch. „Ja, ich lebe noch. Überraschend, immerhin haben sie Neji geschickt, um mich umzubringen“, fauchte sie und Tsunades Augen verengten sich. „Neji?“, hakte sie nach. „Er ist gestern in Kyogagakure aufgetaucht und hat versucht, mich umzubringen“, knurrte sie und Erkenntnis blitzte in Tsunades Augen auf. „Das muss ein Missverständnis gewesen sein. Ich habe Neji auf eine Mission in der Nähe von Kyoga geschickt, aber wir wussten noch nicht einmal, dass du noch lebst.“ Ein Teil von Tenten wollte ihr glauben, da sie in Tsunade zum Teil noch immer ihr Vorbild sah und so widersprach sie nicht. „Jaja“, murmelte sie bloss und brachte ihr eigentliches Anliegen hervor: „Ich möchte wieder in Konoha aufgenommen werden.“ Tsunade nickte. Natürlich konnte sie ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. „Aber zuerst will ich hören, weshalb du noch unter uns weilst“, verlangte die Hokage und Tenten schloss die Augen und seufzte. Wahrscheinlich würde sie die Geschichte noch mehr als einmal erzählen müssen. ♦ Das Kapitel ist wahnsinnig kurz, ich weiss. Aber ich musste einfach wieder mal etwas hochladen, um die Blockade zu brechen. Leider ist alles verloren gegangen, was ich hier nicht hochgeladen habe... aber naja. Es tut mir leid. Ich bin schrecklich. >_> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)