Liebe wurzelt tief von oeko (und ihre Früchte brauchen Zeit zum reifen) ================================================================================ Kapitel 4: Neues, Altes, Unerwartetes ------------------------------------- Scorpius wälzte sich zum tausendsten Mal auf die andere Seite. Er war wieder einmal aus einem Traum aufgeschreckt in dem Rose die Hauptrolle spielte. Seitdem konnte er nicht mehr einschlafen. Obwohl es eigentlich noch viel zu früh war, stand er auf und ging unter die Dusche. Selbst wenn er noch einmal einschlafen würde, würde er wieder von ihr träumen und zu wissen, dass keiner dieser Träume je Wirklichkeit werden würde, würde seine Laune auch nicht gerade bessern. Als er auf dem Weg in die Große Halle sein Zimmer verließ, sah er wie einige Türen weiter die Tür zu Lorcans Zimmer geöffnet wurde. Rose trat leise auf den Gang hinaus. Scorpius konnte sich nicht zwischen dem Neid, dass Rose die Nacht bei Lorcan verbracht hatte und der Freunde darüber sie zu sehen, entscheiden. Sie schien noch irgendetwas zu Lorcan zu sagen. Dann schloss sie die Tür. Scorpius, der sie hingerissen angestarrt hatte, riss sich von ihrem Anblick für einen Moment los und meinte: „Guten Morgen Rose. Wieso treibst du dich so früh hier herum?“ Sein Herz raste. Er hoffte, dass sie ihm antworten, ihn endlich einmal wieder wahrnehmen würde. Sie drehte sich zu ihm und er sah, dass sie noch ziemlich verschlafen aussah und ihre Klamotten recht verknittert waren. Er konnte sich nicht daran erinnern je etwas Schöneres gesehen zu haben. Nur ihre nächsten Worte hielten ihn davon ab sie anzustarren. „Morgen Malfoy. Seit wann so höflich?“ „ Mit Unhöflichkeit habe ich von dir immer nur unahngenehme Dinge zurück bekommen. Vielleicht bist du ja netter zu mir, wenn ich höflich bin.“ Rose lachte. „Du wirst es doch nie schaffen länger höflich zu sein, als bis du hast was du gerade haben willst. Was auch immer es jetzt gerade ist.“ Mittlerweile waren sie durch den Gemeinschaftsraum und die Kerker auf dem Weg zur Eingangshalle. „Du glaubst mir also nicht, wenn ich dir sage, dass ich nicht aus Eigennutz höflich bin, sondern weil es für meine gesamte Umwelt ahngenehmer ist?“ Naja, eigentlich war es schon eigennützig, aber ausnahmsweise würde es niemandem schaden. „Nein“, meinte Rose, „Ich glaube es dir nicht. Aber wenn du willst, kannst du es dir weiter einreden. Vielleicht stimmt es dann ja irgendwann.“ Sie lachte ihn fröhlich an und sprang die Marmortreppe hoch. Scorpius wusste genau wie blöd er grinste, aber dieser Morgen war definitiv der beste seit Wochen. „Morgen Scorp. Woher die gute Laune?“ Al sah aus als hätte er ziemlich schlecht geschlafen. „Rose hat mit mir geredet.“ „Ah. Und scheinbar war es ein gutes Gespräch. Wann habt ihr euch eigentlich gesehen?“ Scorpius entspannte Miene umwölkte sich ein wenig. „Ich bin, als ich heute früh nicht mehr schlafen konnte, raus. Da kam sie gerade aus Lorcans Zimmer“ Als Blick war mitfühlend. Scorpius zuckte bloß mit den Schultern. Er brauchte kein Mitgefühl. Schon gar nicht vor Publikum. Dabei hätte Scorpius in diesem Moment allen Grund zur Freude gehabt. Bei Rose und Lorcan hing der Haussegen ordentlich schief. „Lorcan sag mir doch endlich was ist! Ständig hängst du mit dieser schlechten Laune rum. ‚Es ist nichts, es ist nichts.’ Ich kauf dir das nicht mehr länger ab.“ „Du musst mich nicht dauernd bemuttern. Das kriegt die ganz gut alleine hin. Lass die Fragerei einfach.“ „Wir führen eine Beziehung. Ich will dich nicht bemuttern. Ich will dir helfen. Für dich da sein. Das ist meine Definition von Beziehung. Da reichen keine gelegentlichen Anflüge von Romantik.“ „Ich hab doch gesagt, du sollst es einfach lassen. Mich einfach lassen.“ „Du verletzt mich damit.“ Lorcan verdrehte bloß die Augen. „Gibt es eine andere?“ „Nein.“ Er blickte ihr nicht in die Augen. „Und selbst wenn, sag mir was ist. Willst du Schluss machen und bist zu feige?“ „Merlin, nein. Um nichts will ich Schluss machen.“ „Was ist es dann?“, fragte Rose sanft. Lorcan schloss die Augen. „Es… ich kann es nicht in Worte fassen. Und du bist nicht schuld.“ Rose seufzte. „Okay dann lass ich dich jetzt in Ruhe und wenn du es in Worte fassen kannst, kommst du zu mir.“ Molly Weasley rieb sich müde die Augen. Den ganzen Tag schon brachte sie die Patientenakten in Ordnung. Sie hatte keine Ahnung was ihr Chef gegen sie hatte, er gab ihr ständig derart undankbare Aufgaben, die nichts mit dem Beruf der Heiler zu tun hatten. Außer das sie lernte, dass es für alle angenehmer war diese dämlichen Akten ordentlich zu führen. Seufzend griff sie nach der nächsten Akte. Ein totales Chaos. Sie fing an erstmal alles chronologisch zu ordnen. Dann ging sie die Blätter nacheinander durch, um zu kontrollieren, was noch relevant sein könnte und was man wegschmeißen konnte. Einige der Blätter musste sie sogar abschreiben, weil sie völlig schlampig geschrieben waren. Insbesondere eines war kaum leserlich und sie brauchte lange um zu verstehen was dieses eine verschmierte Blatt dokumentierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)