Der Blutmaler von Sky- ================================================================================ Kapitel 11: Hassliebe --------------------- Bevor Naomi überhaupt reagieren konnte, warf Rumiko etwas auf den Boden und ein beißender Qualm breitete sich aus. Verdammt eine Rauchbombe, dachte sie und versuchte aus dem Qualm zu entkommen. Das Zeug brannte in Augen, Nase und Hals und sie musste husten. Da schoss plötzlich Rumiko vor, bekam sie am Schopf zu fassen und rammte ihren Hinterkopf gegen die Wand. Die Wucht des Aufschlages raubte ihr fast das Bewusstsein, da traf sie ein brutaler Faustschlag in die Magengrube. Naomi stöhnte gequält auf und sank zusammen. „Zu einfach“, lachte Rumiko höhnisch und holte eine Machete vor, wie man sie aus diesem Horrorklassiker Freitag der 13. kannte. „Und jetzt verabschiede dich von deiner unteren Hälfte.“ Doch da reagierte Beyond und stieß Rumiko mit vollem Körpereinsatz weg, aber sie fiel nicht hin, sondern blieb auf den Beinen und trat ihren Angreifer weg. „Verlassen Sie den Raum Frau Misora!“ Beyond blockte mit seinem Messer den Machetenhieb ab und verdrehte Rumiko den Arm, um sie dazu zu bringen, ihre Waffe fallen zu lassen. Er hielt sie von hinten fest und drückte ihr ein Messer an die Kehle, um ihr die Halsschlagader durchzustechen. Ein todsicheres Vorgehen normalerweise, aber da stieß Rumiko ihm ihren Absatz auf den Fuß und anschließend den Ellebogen in den Bauch. Beyond verzog vor Schmerz das Gesicht und taumelte zurück, konnte aber noch rechtzeitig den nächsten Angriff abblocken und seine Adoptivschwester mit einem Überwurf auf die Matte schicken. Schnell schnappte er sich ihre Machete und sein Messer und stieß Naomi in Richtung Tür. Diese sah mit Entsetzen, wie schnell Rumiko wieder auf die Beine kam. Sie holte sich den Schürhaken vom Kamin und kam mit Wutgeschrei auf sie zu und zielte damit direkt auf Beyonds Kopf, der schnell genug reagierte, um den Angriff mit der Machete abzublocken. Naomi zielte mit der Beretta und feuerte einen Schuss ab, der aber leider sein Ziel verfehlte. Schnell flüchteten sie zur Tür raus den Gang hinunter in Richtung Foyer. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie dermaßen stark ist.“ „Tja, auch ich habe sie gewaltig unterschätzt. Frau Misora, gehen Sie ins Foyer die Treppe rauf und warten Sie dort. Rumiko wird Sie direkt von vorne angreifen und ich werde ihr von hinten den Fluchtweg abschneiden. Sie schießen und ich gebe ihr den Rest.“ Naomi nickte und erhöhte ihr Tempo, während Beyond ein wenig zurückfiel und nur knapp dem Schürhaken ausweichen konnte, der auf seinen Kopf zielte. Die Waffe traf eine Gipsbüste, die auf einen Sockel stand und zerschlug sie in tausend Stücke. Wieder holte Rumiko aus und diese ungedeckte Bewegung nutzte Beyond um ihr mit demselben Trick, wie ihn einst Naomi angewandt hatte, als er sie hinterrücks angegriffen hatte, direkt einen Tritt ins Gesicht zu verpassen. Nicht gerade die feinenglische Art, mit einer Dame umzugehen, aber Rumiko war keine Dame und nur solche Methoden konnten im Ansatz helfen. Tatsächlich taumelte sie nur ein wenig zurück und Blut lief aus ihrer Nase, ansonsten war wohl nichts passiert. Fassungslos und traurig sah sie ihn an. „Warum?“ fragte sie plötzlich wieder mit dieser sanften Stimme und sah Beyond traurig an. „Warum tust du mir das an Beyond? Habe ich dich nicht all die Jahre lang beschützt? Warum bist du jetzt so grausam zu mir? Liebst du mich denn nicht, kleiner Bruder?“ „Hör auf mit deinen widerlichen Psychospielchen, du Monster. Eben weil ich meine Schwester liebe, muss ich das tun. Also halt deine verdammte Klappe und stirb!“ „Wie kannst du nur so etwas sagen, nach all den Opfern, die ich für dich gebracht habe?“ Beyond spürte, wie sich seine Brust zuschnürte als er sie so reden hörte. Nein, sagte er sich und nahm all seine Kraft zusammen. Das ist nicht die Rumiko, die ich kenne. Das ist sie nicht, das ist das Monster, sonst niemand. Rumiko weiß, dass uns keine andere Wahl bleibt und würde so etwas niemals sagen. Also reiß dich zusammen und mach dem Ganzen endlich ein Ende. Beyond nahm die Machete und wollte sie in Rumikos Brust stoßen, doch sein Gegenüber ließ sich einfach fallen und schlug den Schürhaken gegen seine Schienbeine. Der Schmerz war unbeschreiblich und der Serienmörder hatte das Gefühl, ihm würden gleich die Knochen brechen. Einen Augenblick lang wurde er aufgrund dessen unaufmerksam und so packte Rumiko ihn an den Haaren und stieß ihn wie eine Wahnsinnige mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Immer und immer wieder, bis sich Beyond Birthday nicht mehr bewegte und bewusstlos zusammenbrach. „Schlaf schön Bruderherz, jetzt kümmere ich mich erst um diese kleine nervige FBI Agentin, dann bist du an der Reihe.“ Naomi hatte es einiges an Überwindung gekostet, über die Leichen zu steigen und besonders abstoßend wurde es erst recht, als sie auf der riesigen Blutpfütze ausrutschte, die sich im Foyer ausgebreitet hatte. Ihre Hose, ihre Jacke sowie auf ihre Hände waren voller Blut und ein Schauer überkam sie. Aber lange hielt sie sich nicht damit auf. Nein, das wäre zu gefährlich. Sie zog die Handschuhe aus, die total blutbeschmiert waren und rannte die Treppe hoch. Auf halbem Wege hörte sie Beyonds Schrei und hoffte, dass Rumiko ihn nicht getötet hatte, sonst konnte sie echt einpacken. Gegen so ein Monster konnte nicht einmal eine ganze Einheit etwas ausrichten, die wusste eben, wie man sich mit Händen und Füßen zur Wehr setzte. Aber wie zum Teufel konnte eine Frau so stark sein? Das war doch unmöglich. Als sie das Ende der Treppe erreichte, versteckte sie sich hinter dem Geländer, um nicht sofort von Rumiko gesehen zu werden. Aber da hörte sie schon die Schritte dieser Frau und sah, wie sie im Foyer stehen blieb, als würde sie sich umsehen. Das heißt… eigentlich sah sie sich gar nicht um. Sie blieb einfach stehen, so als würde sie angestrengt lauschen. Ja, das muss es sein. Naomi versuchte so leise wie möglich zu atmen und sah hinunter zu Rumiko, die wie ein Todesengel da stand und die Machete in der Hand hielt. Moment, hatte Beyond ihr die Waffe nicht weggenommen? Oh nein, konnte es etwa sein, dass sie ihn umgebracht hatte? Rumiko hob den Blick und sah direkt in ihre Richtung. Ihre Blicke trafen sich und ein teuflisches Grinsen zeichnete sich auf ihre Lippen. „Ich kann deine Angst spüren.“ Jetzt oder nie, dachte Naomi und feuerte zwei Schüsse ab, doch leider nur ein Streifschuss in den Oberarm und den schien Rumiko nicht einmal zu bemerken. „Mein Bruder hat sich wirklich ein süßes Exemplar ausgesucht für unser Spiel. Hat er eigentlich schon erwähnt, was unsere Spiele so unterhaltsam macht? Der Gewinner darf die Überlebenden töten. Du bist der Hauptgewinn in diesem Spiel oder hast du allen Ernstes geglaubt, ein Mörder wie er hätte dich nur zum Spaß mitgenommen? Dann bist du noch naiver als du glaubst. Warte mal, kann es sein dass du auf meinen Bruder stehst?“ „Da reimen Sie sich nur was zusammen.“ „Vielleicht steht er ja neuerdings auf so billige und oberflächliche Frauen wie dich. Versteh mal einer die Männer. Die einen stehen auf kleine Kinder und andere wiederum auf so eine billige und hässliche Tussi wie dich.“ Diese Rumiko legte es ja richtig darauf an, sie zu provozieren, aber Naomi war nicht blöd und ließ sich so leicht in die Falle locken. Das wäre reiner Selbstmord, wenn sie jetzt unbedacht handelte. Genau auf so eine Gelegenheit wartete Rumiko. Sie war wie ein Raubtier, das seine Beute aus der Reserve locken wollt, um blitzschnell zuschnappen zu können. Wie eine Schlange…. „Kann es sein, dass du nur eifersüchtig bist?“ Naomi wusste, dass eine Provokation ihrerseits ziemlich gefährlich war, aber sie musste dieses Risiko eingehen. Rumiko war schnell und stark, aber nicht unbesiegbar. Ein Schuss ins Herz oder in den Kopf würde sie nicht so einfach wegstecken können, ganz sicher nicht. Monster hin oder her, sie besaß immer noch einen menschlichen Körper. „Und außerdem ist es echt traurig, dass du ihm die Schuld gibst. Was glaubst du wohl, warum er sich auf das hier überhaupt eingelassen hat? Weil er sich Vorwürfe macht, dass er dir damals nicht helfen konnte. Er war nur ein Kind und was du ihm an den Kopf wirfst, ist einfach nur gemein. Du solltest aufhören, deinen Hass an ihm auslassen, er hat es schon schwer genug.“ „Tu nicht so als ob du ihn verstehst!“ schrie Rumiko und kam die Treppe hoch. Naomi kam aus ihrer Deckung hervor und zielte mit der Waffe direkt auf Rumiko und drückte ab. Doch dann trat das ein, was sonst nur in Alpträumen passieren konnte: Die Waffe verklemmte sich. Rumiko lachte herablassend und stürmte die letzten Treppenstufen herauf, die Machete schlagbereit. Naomi wusste sich in dem Moment nicht besser zu helfen und verpasste ihr einen kräftigen Tritt in den Brustkorb und sah mit an, wie Rumiko die Treppe hinunterstürzte. Es sah übel aus und sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Frau das unbeschadet überstanden hatte. Vielleicht aber auch gar nicht…. Rumiko lag regungslos am Ende der Treppe und schien offenbar bewusstlos zu sein. Aber Naomi wollte kein Risiko eingehen. Schnell entfernte sie die Patrone, lud noch einmal durch und damit war die Waffe wieder schussbereit. Vorsichtig stieg sie hinunter und zielte dabei auf Rumikos Kopf. Nur eine verdächtige Bewegung und sie musste schießen. Knapp einen Meter blieb sie stehen und sah, wie sich die Gestürzte vor Schmerz stöhnend zur Seite drehte und nach Luft schnappte. Sie spuckte Blut und versuchte wegzukriechen. Dabei begann sie zu schluchzen. „Tu es nicht Daddy, lass ihn in Frieden. Er ist auch ganz brav. Du darfst meinem kleinen Bruder nichts tun.“ Rumiko begann wie ein kleines Kind zu schluchzen und machte sich ganz klein, als wolle sie sich vor jemanden schützen, der sie schlagen wollte. Naomi zögerte, auf sie zu schießen und trat ein paar Schritte näher um sich zu vergewissern, dass Rumiko keine Gefahr darstellte. Eine Persönlichkeitsstörung, sie und blieb stehen. Sie hatte schon mal davon gehört und vermutete hier einen besonders schweren Fall. Bedingt durch ein Nahtoderlebnis sowie unzähliger Kindheitstraumata, hatte sie eine schwere psychische Störung und diese wirkte sich wie eine Persönlichkeitsstörung aus. Es gab die liebevolle und aufopfernde Rumiko und die grausame und brutale Mörderin, die auch „Monster“ genannt wird. Offenbar schuf sie diese Persönlichkeit aus reinem Überlebenswillen, da sie sonst gestorben wäre. Beide Persönlichkeiten standen in einem ernsthaften Gewissenskonflikt zueinander. Der guten Rumiko widerstrebte es, Gewalt anzuwenden und sie ertrug lieber welche, um nicht noch jemanden in Gefahr zu bringen, den sie liebte. Ihr anderes Ich hingegen war egoistisch, vulgär, rücksichtslos und in höchstem Maße sadistisch. Diese Persönlichkeitsspaltung geschah allein nur deswegen, weil sich die beiden Seiten so extrem unterschieden und in Sachen Moral, Gefühl, Empathie und Charakter wie gleichgepolte Magneten abstießen. Allem Anschein nach trat Rumikos negative Seite dann zum Vorschein, wenn sie große Angst hatte oder anderweitig mental extrem instabil war. Vielleicht hatte Naomi ja eine Chance, diese negative Seite in ihr zu unterdrücken. „Es ist alles in Ordnung Rumiko, dein Vater kann dir nichts tun. Ihr seid beide in Sicherheit.“ „Nein…“ Nur mit Mühe konnte Rumiko aufstehen, schien starke Schmerzen am linken Arm zu haben und sie taumelte ein wenig. „Nichts ist in Ordnung. Ich… ich kann meinen kleinen Bruder nur beschützen, indem ich sterbe. Es ist allein mein Fehler, dass so viele Menschen sterben mussten. Ich konnte nicht einmal jene beschützen, die ich liebe. Bitte Frau Misora, Sie müssen mich aufhalten, bevor ich Beyond noch mehr verletze. Töten Sie mich, jetzt hier!“ Doch irgendetwas in Naomi widerstrebte ihr, sie zu erschießen. Sie konnte es nicht. Rumiko war schwer verletzt und unbewaffnet. Ein FBI Agent durfte nicht auf einen Wehrlosen schießen und außerdem entsprach es nicht ihren moralischen Vorstellungen. Rumiko erkannte wohl was in ihr vorging und packte ihre Hand, die die Pistole umklammerte. „Denken Sie nicht nach, sondern tun Sie es einfach, verdammt! Wenn Sie es nicht schnell tun, wird das Monster wieder aufwachen und ich will nicht, dass noch jemand stirbt. Ich flehe Sie an! Erst gerade eben habe ich Beyond fünf Mal mit dem Hinterkopf gegen die Wand geschlagen und er ist schwer verletzt. Ich will das alles nicht mehr, bitte töten Sie mich!!!“ Sie war wirklich verzweifelt und fest davon überzeugt, dass nur ihr Tod den ganzen Horror beenden konnte. „Wenn Sie mich schon nicht töten wollen, schießen Sie mir einfach in den Kopf.“ Da Naomi immer noch zögerte, verfinsterte sich Rumikos Blick und mit einem lauten Schrei stürzte sie sich auf die FBI Agentin und riss ihr die Waffe aus der Hand. „Brav meine Liebe, beinahe hätte es noch ein Unglück meinerseits gegeben. Dafür wird es gleich eines deinerseits geben. Sayonara, Naomi Misora!“ „Nein, tu das nicht Rumiko!!!“ Beide wandten ihren Blick zu der Quelle des Aufschreis und sahen Beyond, der sichtlich angeschlagen war und am Kopf blutete. „Ich bring dich um, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst. Na komm schon, such dir einen Gegner, der dir die Stirn bieten kann!“ „Ach wie süß, du willst dich für sie opfern? Kann es sein, dass du das nur tust, weil du Schuldgefühle hast? Ja klar, du konntest mich nicht retten also versuchst du jetzt einen billigen Ersatz zu finden. Oder… hast du etwa eine Art Mutterkomplex?“ „Behalte deine gespaltene Zunge hinter deinen Zähnen du Monster und kämpfe verdammt noch mal.“ Es schien, als würde diese Aufforderung wirken, denn Rumiko ließ nun von Naomi ab und warf die Beretta weg. Stattdessen holte sie die Machete wieder hervor und ging damit auf Beyond zu. „Also schön. Du willst dein Leben für diese Frau aufs Spiel setzen. Dann bete, dass diese Entscheidung nicht dein Untergang ist.“ Beyond hatte den Schürhaken in der Hand und schien zu allem bereit zu sein. Naomi konnte die Anspannung nicht nur sehen sondern auch fühlen. Die Luft war wie elektrisiert und beide begannen sich langsam zu umkreisen wie zwei Raubtiere. Beyond würde es nicht schaffen, das wusste Naomi. Sie musste irgendwie an ihre Beretta herankommen und Rumiko einen Schuss in den Kopf verpassen. Vorsichtig kroch sie in die Richtung, wo Rumiko ihre Waffe geworfen hatte, ganz langsam und gemächlich, um nicht aufzufallen. Beyond versuchte zwar, seine Adoptivschwester abzulenke,n aber wenn diese den Trick durchschaute, dann konnten sie einpacken. Beyond musste sie weiterhin beschäftigen. Rumikos Angriff kam wie ein Blitzeinschlag. Nur knapp konnte Beyond dem Machetenhieb ausweichen und blockte mit dem Schürhaken. Das Geräusch von aufeinander prallendem Metall klang furchtbar und ein erbarmungsloser Kampf entfachte. Noch nie hatte Naomi einen solchen Kampf zwischen zwei Menschen gesehen und hätte beinahe ihre Beretta vergessen. Beyond schlug den Schürhaken wie einen Golfschläger und riss mit der gekrümmten Spitze einen Riss in Rumikos Ärmel und verletzte sie am Arm. Den zweiten Schlag konnte sie mit ihrer Machete abwehren und verpasste ihm eine Kopfnuss. Benommen torkelte dieser zurück und konnte nicht rechtzeitig reagieren, als die Klinge eine tiefe Wunde in seine Brust schnitt. Beyond beschloss den Rückzug anzutreten und eilte hinaus aus dem Haus. Rumiko eilte ihm direkt hinterher und direkt im Anschluss kam Naomi. Was hatte Beyond bloß vor? Es passte gar nicht zu ihm, einfach abzuhauen wie ein Feigling. Er musste etwas Bestimmtes planen. Egal was es war, hoffentlich hatte es mehr Erfolg als die bisherige Aktion. Beyond rannte in Richtung Wald und blieb zwischendurch stehen, um sich zu vergewissern, dass Rumiko ihm immer noch folgte oder ob sie doch lieber auf Naomi losging. Irgendwann aber war Beyond zwischen den Bäumen verschwunden, ebenso wie Rumiko. Naomi blieb stehen und sah sich um. Verdammt noch mal, wo waren die beiden denn jetzt? Spielten sie jetzt etwa Verstecken im Wald oder was? Aber die beste Frage war, was sie jetzt tun sollte. Etwa nach Beyond rufen und damit riskieren, dass Rumiko sie hörte oder einfach weitergehen und dabei Gefahr laufen, aus dem Hinterhalt angegriffen und enthauptet zu werden? Naja, egal wie sie sich entschied, die Chancen standen nicht zum Besten. Wenigstens konnte sie jetzt endlich wieder frische Luft atmen. Eine wahre Erholung dafür, dass sie fast eine Stunde in dieser Todeshölle ausgehalten hatte. Gut, also jetzt musste sie sich die nächsten Schritte genau überlegen und vor allem herausfinden, was Beyond plante. Es war höchstwahrscheinlich, dass er nur deswegen freies Gelände gewählt hatte, um sicherzugehen, dass er klar im Vorteil blieb. Oder aber er hatte etwas ganz Bestimmtes im Sinn. Was für Möglichkeiten gab es insgesamt? Also Versteckspielen im Wald, eine kleine Bootstour oder Schwimmen gehen. Moment mal, wenn sie sich nicht täuschte, dann gab es einen Punkt auf dieser Insel, wo es fast 20 Meter in die Tiefe ging. Ja genau, die Klippen im Westen. Vielleicht wollte Beyond ja versuchen, Rumiko die Klippen hinunterzustoßen. Okay, das musste es sein. Jetzt galt es nur noch herauszufinden wo Westen ist. Also, sie war jetzt die ganze Zeit geradeaus gelaufen und in die Richtung lag ihr Boot. Sie hatten südlich der Insel angelegt… Gut, dann wusste sie jetzt, wo sie hingehen musste. Hoffentlich hatte sie Recht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)