Der Blutmaler von Sky- ================================================================================ Kapitel 7: Omen --------------- Naomi hatte sich ein wenig verspätet und Beyond Birthday wartete bereits am selben Tisch wie beim letzten Mal auf sie. Er tadelte sie nicht wegen ihrer 10minütigen Verspätung, sondern erkundigte sich stattdessen nach ihrem Wohlbefinden. „Es geht mir gut, danke.“ Die Kellnerin brachte ihnen beiden Kaffee und nach ein paar netten Worten begannen sie mit ihrer eigentlichen Arbeit. Naomi sprach ihre Entdeckung bezüglich der Schuhgröße an und ihre Frage, ob der Täter eine Frau oder ein Mann war. Beyond hob die Augenbrauen und sah sie erstaunt an. „Wirklich interessant, dass Sie das ansprechen. Was glauben Sie denn?“ „Also die Kraft und Größe spricht für einen Mann, ebenso, wie der Mord durchgeführt worden ist. Dieses Ausmaß an Brutalität fällt eher ins Schema der Männer und wenn Frauen zu solchen Mitteln greifen dann nur, weil sie ihre Opfer peinigen wollen. Dieses vollkommen distanzierte Vorgehen beim Hautentfernen sieht einer Frau auch nicht gerade ähnlich. Aber mich beschäftigt die Tatsache, dass der Blutmaler seinem Opfer erst das Genick bricht, bevor er ihm den Kopf abtrennt. Spricht das nicht für eine Frau?“ „Nicht unbedingt“, murmelte Beyond und schüttete Unmengen von Zucker in seine Tasse. „Es gab einen Mann, dessen Geschichte vor einiger Zeit verfilmt wurde. Er hatte nur ein Taschenmesser und steckte mit seinem Arm fest. Weil sein Messer nicht den Arm abtrennen konnte, hat er sich zuerst die Knochen gebrochen und dann seinen eigenen Arm amputiert.“ „Also spricht alles für einen Mann.“ „Oder eine sehr große und kräftige Frau. Aber halten wir uns nicht mit dem Geschlecht auf, das ändert sowieso nichts. Es gab heute übrigens einen fünften Mord. Das Opfer hieß Samuel Morgan und war stadtbekannter Kinderschänder und Drogenboss. Er wurde in seinem Haus gefunden mit den typischen Mustern und seine beiden Leibwächter sehen schlimmer aus als die Göre aus „Der Exorzist“. Gesichter zerschnitten, zwei Augen wurden ausgerissen und die Köpfe wurden um 180° verdreht. Ich glaube damit haben wir den Besitzer unserer Augen, die Sie mit der Post erhalten haben.“ „Dann sind sie also seit zwei Tagen tot?“ „Nein, die Augen wurden entfernt, während das Opfer gelebt hat. Dann wurde es mit Klebeband gefesselt und dann zum Tatort gebracht, wo es umgebracht wurde. Allerdings wurde nur von Samuel Morgan der Kopf mitgenommen. Was halten Sie davon?“ Das war wirklich merkwürdig. Normalerweise hatte der Blutmaler immer den Kopf mitgenommen aber warum war es hier anders? Waren ihm die Köpfe der Bodyguards etwa nichts wert? Naomi kam eine Idee. „Wissen Sie vielleicht, ob die bisherigen Mordopfer Kinderschänder waren oder zumindest wegen Kindesmisshandlung auffällig geworden sind?“ Aus einer Tasche holte Beyond einen Laptop heraus und begann zu recherchieren. Zwischendurch schlürfte er seinen Zuckerkaffee und sagte schließlich „Hier…“ Er drehte den Laptop Naomi zu damit sie lesen konnte. Die Übereinstimmung war erschreckend: Kayleigh Clarkson: Totschlag in Tateinheit mit schwerer Kindesmisshandlung Andrej Zachary: Mord an einem 8-jährigen Rick Bicksby: dreifacher Kindesmissbrauch Amanda Sanders: Verdacht auf Misshandlung Samuel Morgan: Kindesmissbrauch, Besitz von Kinderpornographie „Das gibt es ja nicht. Unser Blutmaler hat es hauptsächlich auf Leute abgesehen, die sich an Kindern vergreifen.“ Damit stand wohl fest, welche Beute der Blutmaler wohl bevorzugte. Und dass er ausschließlich nur solche Leute tötete, konnte bedeuten, dass er selbst ein Opfer gewesen war und Rache nehmen wollte. Nur die Frage war, ob er auch schon vorher ähnliche Morde begangen hat. Was das betraf, so war Beyond ihr jede Menge Antworten schuldig. „Sie kennen den Blutmaler persönlich?“ „Ich habe ihn vor Jahren gekannt, aber dann trennten sich unsere Wege für eine lange Zeit. Persönlich gesehen habe ich ihn seitdem nicht mehr.“ „Sie verschweigen doch etwas, nicht wahr?“ „Ich habe das persönliche Recht, Angaben zu verschweigen, wenn es mich selbst belastet. Ich sage Ihnen nur, dass der Blutmaler schon tötet, seit er neun Jahre alt ist!“ „Sie… Sie machen Scherze.“ Naomi fiel der Löffel aus der Hand und sie starrte Beyond fassungslos an. Mit neun Jahren einen Mord zu begehen sprach für jemanden, der absolut wahnsinnig sein musste. Oder für jemanden, der verzweifelt war. Sie musste an den Jungen denken, der seinen Stiefvater und seinen Freund niedergestochen hatte, weil er diesem Alptraum entkommen wollte, in welchem er gefangen war. Ob der Blutmaler genauso war? Beyond atmete tief durch und sah Naomi ernst an. „Glauben Sie an den Himmel?“ „Ich weiß nicht, wieso fragen Sie?“ „Ich für meinen Teil bin nicht religiös, aber ich weiß, dass es die Hölle gibt. Die Hölle existiert alleine in den Köpfen der Menschen. Der eigene Geist, die unauslöschbaren Erinnerungen, das Unterbewusstsein… und die tief verborgene Dunkelheit sind das, was die wahre Hölle ausmacht. Der Teufel erschafft nicht die Hölle, er wird aus ihr geschaffen.“ Das bedeutete also, dass der Blutmaler selbst durch die Hölle gegangen ist und sich angepasst hat, um überleben zu können. Aber warum hatte Beyond ihr das nicht früher gesagt? Etwa weil er Angst hatte, man könne seine eigene Vergangenheit aufdecken, die bis heute noch ein einziges Geheimnis war? Vielleicht aber gab es auf eine unangenehme Erinnerung, die er lieber verdrängen wollte. „Wenn Sie mir nicht sämtliche Informationen zum Blutmaler geben, könnte das noch unser Leben in ernsthafte Gefahr bringen!“ „Ich weiß, aber ich versichere Ihnen dass der Blutmaler Ihnen nichts antun wird, solange wir an dem Fall weiterarbeiten. Er hat es einzig und allein auf mich abgesehen.“ Naomi traute der Sache nicht und hatte das Gefühl, in diesem Spiel bloß eine Figur zu sein. Nur stellte sich die Frage, ob Beyond sie hintergehen würde, wenn er ihre Hilfe nicht mehr benötigte. Er jedenfalls schien sich seiner Sache sicher zu sein und lächelte. „Frau Misora, ich habe Sie bestimmt nicht ausgesucht, weil ich so etwas wie Rachegefühle habe und ein falsches Spiel treiben will. Das ist nun gar nicht mein Stil und außerdem haben Sie nur Ihren Job gemacht. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann ist mir Ihre Gesellschaft viel lieber als die eines anderen FBI Agenten.“ Naomi sah ihn ungläubig an und wusste nicht was sie davon halten sollte. „Wollen Sie mir etwa Komplimente machen?“ „Nein, ich wollte Sie nur anbaggern.“ Dem Kerl war echt nicht mehr zu helfen. Aber irgendwie war das auch süß, jedenfalls musste Naomi kichern. „Sie wissen aber schon, dass ich verlobt bin.“ „Ach, warten wir es ab, wie lange das noch andauert.“ Beyond holte ein Glas Erdbeermarmelade hervor und begann diese zu essen. Er war wirklich undurchschaubar aber Naomi hatte das Gefühl, er wollte ihr wirklich nicht in den Rücken fallen und sie zum entscheidenden Zeitpunkt hintergehen. Nein, in dieser Sache konnte sie ihm vertrauen. Aber jetzt wollte sie auf das Rätsel ansprechen. „Auf der Rückseite eines Fotos habe ich Ihre Notizen gefunden. Sie haben etwas von einem Rätsel erwähnt und die Namen der Opfer notiert.“ „Nun, es sieht folgendermaßen aus: Der Blutmaler, wie er jetzt von den Medien genannt wird, mordet schon seit er neun Jahre alt ist und hatte dabei jedes Mal den Kopf seines Opfers mitgenommen. Meist hat er diesen Job mit einer Axt erledigt und seine Opfer zerstückelt und dann versteckt. Er hat sich bis dahin also bemüht, seine Morde zu verbergen. Aber jetzt will er zum Finale ansetzen und um herauszufinden, wie dieses aussieht, muss ich sein Rätsel entschlüsseln und die Namen der Opfer sind der Schlüssel. Ich bin mir noch nicht hundertprozentig sicher, aber es werden insgesamt noch drei Tote folgen.“ „Und wie sicher sind Sie sich?“ „Zu 30,57%.“ Das war eine interessante Prozentzahl aber leider noch nicht hoch genug, um zur Tat zu schreiten. Beyond schrieb ihr die Namen auf. „Ich habe die Theorie, dass die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Schlüssel zum Finale des Blutmalers sind. Wir haben also KARAS. Das ergibt als einziges einen Sinn und ich vermute, dass es sich um den Namen seines nächsten Opfers handelt. Karas ist leider noch nicht der vollständige Name und ich vermute, dass es sich um einen asiatischen Namen handelt. Ich habe bereits recherchiert und eine ellenlange Liste erhalten. Und es ist schwierig sie einzuschränken.“ „Und was ergab die Einschränkung auf jene, die mit Kindesmissbrauch oder ähnlichem zu tun haben?“ „Nur eine: Lucy Karasaki und die ist von Geburt an vom Hals ab gelähmt und wird von ihrer Familie versorgt.“ Merkwürdig, warum wollte der Mörder jetzt auf einmal sein Schema ändern? Das passte doch gar nicht ins Gesamtbild. Es sei denn… „Wenn wir davon ausgehen, dass der Blutmaler deshalb Leute tötet, die Kinder misshandelt haben, dann hat er doch selbst in seiner Vergangenheit ein Trauma erlitten.“ „Davon könnten wir ausgehen.“ „Dann wäre es doch möglich, dass die Person, deren Namen mit KARAS beginnt oder es zumindest beinhaltet, etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Vielleicht ist KARAS ja für etwas verantwortlich, was nicht an die Öffentlichkeit gelangte und nur der Blutmaler alleine weiß. Und eben diesen Vorteil nutzt er, indem er zwar ein Rätsel aufgibt, das aber niemand lösen kann oder so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass es zu spät ist.“ Den gleichen Gedanken schien auch Beyond zu haben und begann mit einer finsteren Miene auf seiner Daumenkuppe herumzukauen. Dabei murmelte er immer wieder diesen unvollständigen Namen. Naomi hörte ihn dabei zu und hatte sofort eine Idee. „Ja genau das ist es. Ich weiß was mit Karas gemeint sein könnte.“ „Dann lassen Sie mal hören.“ „KARAS könnte das japanische Wort „Karasu“ bedeuten. Japaner lassen das „u“ unbetont sodass es wie ein Karas klingt. Und Karasu bedeutet übersetzt Krähe.“ Beyond sah Naomi mit seinen Shinigami-Augen an, welche sich langsam weiteten und man sah ihm an, dass er jetzt endlich die Antwort zu haben glaubte. „Frau Misora, Sie sind unglaublich. Das könnte wirklich die Lösung sein. Es gibt tatsächlich in Japan eine Familie, die als Familiensymbol die Krähe hat, weil ihr Name das Wort „Karasu“ enthält. Dass ich selbst nicht darauf gekommen bin.“ Hastig tippte Beyond etwas ein und Naomi rutschte mit ihrem Stuhl näher um mitzusehen. Beyond öffnete eine Homepage über die Karasuma Industries, eines sehr erfolgreichen Familienkonzerns in Japan, der sich hauptsächlich der Stahlerzeugung und Metallverarbeitung widmete und auch sehr viel mit dem Außenhandel zu tun hatte. Vor einiger Zeit war der Konzern in Diskredit geraten, weil angeblich Steuergelder unterschlagen worden waren, aber ansonsten war alles sauber. Schließlich hackte sich der Serienmörder in den Polizeirechner ein und fand die Familiendaten. Insgesamt 15 Familienmitglieder. Es gab eine Hauptfamilie und die Nebenfamilie. Die Hauptfamilie entstammte dem erstgeborenen Sohn des Familienoberhauptes und diese Hauptfamilie bildete sozusagen das nächste Oberhaupt aus. Die aktuellste Kandidatin war Yumiko Karasuma, die zurzeit an der Harvard University ein Auslandsstudium machte. Als Beyond ihr Bild vergrößerte, wurde Naomi stutzig. „Hey, die habe ich erst letztens gesehen. Sie hat mich auf der Straße angesprochen und gefragt wo die Prudence Street sei.“ Yumiko war bildschön und sah ein wenig verträumt aus. Ihr Haar war goldblond und sie hatte eher westliche Gesichtszüge. Allerdings… waren ihre Augen blau. Beyond suchte nähere Informationen zu ihr und las die Daten vor. „Yumiko Karasuma, geboren am 14.02.1978, also jetzt 26 Jahre alt. Sie ist sage und schreibe 180cm groß, wiegt 64kg und hat Blutgruppe AB. Ihr IQ ist beachtlich und sie hat bis jetzt nichts auf dem Kerbholz, höchstens ein Bußgeld wegen Falschparkens. Sie hat sich für soziale Projekte engagiert und drei Jahre bei einer Hilfsorganisation gearbeitet. Momentan studiert sie Betriebswirtschaftslehre und Englisch und ist eine der Besten an der Universität. Tja, viele Feinde wird sie nicht haben. Höchstens Neider.“ Yumiko Karasuma sollte also das nächste Opfer des Blutmalers werden. Aber warum? Was hatte so eine Vorzeigesoziale wie Yumiko verbrochen, dass der Kerl so einen Hass auf sie hatte? Es musste irgendetwas Dunkles in ihrer Vergangenheit geben, was dem Blutmaler einen Anlass gab, sie als Krönung des Ganzen umzubringen. Oder konnte es vielleicht sein, dass gar nicht Yumiko das Ziel war, sondern jemand anderes in der Familie? „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Yumiko das Finale bilden soll?“ „Tja, nicht gerade hoch, ebenso wenig wie beim Rest der Familie. Ich muss erst mal herausfinden, ob es überhaupt einen Grund für den Blutmaler gibt. Es könnte genauso gut sein, dass wir auf dem Holzweg sind.“ Während Beyond weiter recherchierte, musste Naomi auch an etwas anderes denken, nämlich an Raye. Sollte sie ihn vielleicht anrufen oder zumindest vorbeischauen? Nein, er hatte Mist gebaut und nun war es an ihm, sich bei ihr zu melden. Basta! Irgendwann gab es Beyond auf und schaltete den Laptop aus. „Ich hab nichts von großartiger Bedeutung finden können. Yumiko ist das Produkt einer Affäre. Ihr Vater war amerikanischer Geschäftsmann und ist kurz nach der Geburt einfach abgehauen und als seine Firma pleite ging, hat er sich den Schädel weggeschossen. Da Yumiko zur Hälfte Amerikanerin ist, hat sie deswegen blondes Haar und ist so ungewöhnlich groß.“ Schon blöd das Ganze. Konnte es tatsächlich sein, dass die Familie Karasuma die total falsche Adresse war? Dabei war sich Naomi so sicher gewesen. „Ich werde mich später noch mal umhorchen. Vielleicht findet sich ja irgendwo doch noch ein dunkles Kapitel. Sie haben schon so viele grandiose Einfälle gehabt, meine liebe Frau Misora, da müssen Sie auch dieses Mal richtig liegen. Eine hübsche Frau wie Sie…“ „Soll das wieder ein Anbaggerungsversuch werden?“ „Darauf könnte es eventuell hinauslaufen.“ Beyond grinste verschlagen und Naomi musste lachen. Nicht nur gefährlich, sondern auch ganz schön frech, dachte die FBI Agentin kopfschüttelnd. Ob diese seltsamen „Anbaggerungsversuche“ ernst gemeint waren oder nicht, das konnte sie auch nicht wirklich einschätzen. Naja, jedem das Seine. Aber eines beschäftigte sie noch. „Wenn der Blutmaler diese Aktion hier veranstaltet, dann muss er doch damit rechnen, dass alle nach ihm suchen werden und er Gefahr läuft, geschnappt zu werden.“ „Eben das will er“, erklärte Beyond geduldig und steckte sein Marmeladenglas wieder ein. „Für jemanden wie Sie ist es nicht ganz einfach zu verstehen, aber der Blutmaler ist eine tickende Zeitbombe. Man könnte schon fast sagen, er ist wie dieser grüne Hulk. Normalerweise ist er unauffällig und kann sich seiner Umgebung anpassen, aber in ihm schlummert ein Monster, das unkontrolliert ausbricht und herumwütet. Lange Zeit hat er dieses Monster gewähren lassen, aber jetzt ist er zu der Einsicht gekommen, dass es so nicht weitergehen kann.“ „Und warum stellt er sich nicht ganz einfach oder bringt sich selbst um?“ „Das kann er nicht. Das Monster will eben dies verhindern und so bleibt ihm keine andere Wahl, als diesen Weg hier zu gehen. Er vertraut darauf, dass ich ihn zuerst finde und töte. Dazu möchte ich Ihnen eines sagen: Wenn es dazu kommen sollte, dass Sie ihm alleine gegenüberstehen, dann zögern Sie nicht, sondern erschießen Sie ihn. Wenn Sie es nämlich nicht tun, wird er Sie töten!“ Diese Warnung war mehr als ernst gemeint und Naomi versprach ihm, diese zu beherzigen. Aber noch hatte sie keine Ahnung, welcher Wahnsinn ihr noch bevorstand und dass das, was sie bis jetzt erlebt hatte, noch gar nichts im Vergleich zu dem war, was bald folgen sollte. Nach dem Gespräch mit ihrem etwas seltsamen Partner ging sie shoppen, um sich ein wenig abzulenken. Sie brauchte dringend neue Handschuhe, da ihre alten Yoru zum Opfer gefallen waren. Anschließend holte sie sich noch einen Coffee to go und setzte sich auf eine Bank. Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte sich nicht erklären, was es war, aber auf einmal wirkte der Himmel im frühen rot der untergehenden Sonne wie blutgetränkt. War das ein Omen? Persönlich hatte sie niemals an so etwas wie Omen oder Aberglauben geglaubt, das war für sie alles nur Unsinn gewesen. Aber jetzt war sie sich nicht mehr so ganz sicher. Der ganze Himmel und die Wolken leuchteten in einem rot, das nur ein großes Unheil prophezeien konnte. Obwohl die Temperaturen sehr angenehm waren, fröstelte es sie und sie bekam eine Gänsehaut. Es war so, als würde sie ein dunkler Schatten beobachten und obwohl sie sich umsah, konnte sie nichts Verdächtiges ausmachen. Vielleicht… vielleicht war es ja besser, wieder nach Hause zu gehen bzw. zu Stevens Apartment. Schnell stand sie auf und machte sich auf den Weg ohne zu ahnen, dass zwei rot leuchtende Augen sie beobachteten und ein boshaftes wie unheilvolles Lachen zu hören war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)