Zwischenwelten von Sarmira ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Das Kapitel war ein Krampf. Die Nächsten werden besser. Versprochen. Was zur Hölle habe ich getan? Minyu war auf dem Weg zum Trainingsraum, wo Radditz auf sie wartete. Ich mit Vegeta. Bin ich jetzt völlig verrückt geworden? Ich hoffe, es kommt nicht so schnell ... „Hast du gehört? Der Prinz hat diesen Bastard echt aus dem Turnier geholt.“ Minyu drückte sich an die Wand und wartete, bis die beiden Krieger vorbeigegangen waren. Toll. Das habe ich jetzt gebraucht. Sie beeilte sich so schnell wie möglich zum Trainingsraum zu kommen, um ja niemanden mehr zu begegnen. Radditz grinsen nach zu urteilen, war er aber schon bestens informiert und wusste wohl mehr als er wissen sollte. „Sag nur ein Wort. Nur ein Wort“, drohte Minyu und schob sich an ihm vorbei. Seine Grinsen wurde nur noch breiter. „Und Grinsen kannst du dir auch kneifen!“ „Ich habe heute wohl gute Chancen. Du bist mit deinen Gedanken völlig abwesend.“ „Radditz... Lass uns einfach anfangen.“   „Du willst was? Das kannst du vergessen.“ Der König hatte leichte Zornesröte im Gesicht. „Ich habe dir das nicht als Frage gestellt. Es war lediglich eine Information an dich.“ „Oh nein!“, donnerte der König. „Du wirst dieses Ding nicht in unsere Blutlinie reinbringen.“ Vegeta verschränkte die Arme. „Nicht? Und wenn doch?“ Sein Vater konnte ihm nichts und seinen Segen brauchte er schon mal gar nicht. Er hatte schon immer gemacht, was er wollte und er würde jetzt auf keinen Fall damit anfangen, sich von irgendjemanden etwas sagen zu lassen. „Glaubst du, dass sie lange überleben wird?“ „Soll das eine Drohung sein?“, knurrte Vegeta. Eine rein rhetorische Frage. „Vielleicht.“ „Sie wird stark genug sein, um sich verteidigen zu können. Minyu hat doch schon bewiesen, dass sie deinen Leuten das Wasser reichen kann.“ Er legte den Kopf auf die Seite. „Taki hat sich ja wohl als Fehlschlag erwiesen.“ Ich hasse es, vor ihm bluffen zu müssen. So stark ist sie noch nicht.   „Sag mal, wo führst du mich eigentlich hin?“, wollte Minyu, die bei Vegeta im Schlepptau hing. Sie konnte zwar schon etwas schneller fliegen, aber sie war ihm immer noch zu langsam. „Siehst du gleich.“ Sie landeten auf einer Lichtung mitten im Wald. Minyu zog eine Augenbraue hoch. „Und jetzt?“ „Minyu! Endlich!“ Sie drehte sich um und Taburu sprang ihr in die Arme. „Was machst du denn hier?“ „Trainieren! Mit dir zusammen.“ „Ihr müsst stärker werden. Beide.“ „Vegeta?“, flüsterte Minyu, aber sie wusste bereits, dass sie keine Antwort bekommen würde. Nicht vor seinem Bruder. Sie würde ihn heute Abend fragen, wenn sie Zeit hatten. Nachdem sie ihr Training mit Radditz beendet hatte, war er zu ihr gekommen, um ihr zu sagen, dass sie ab heute bei ihm schlafen würde. Und sie hatte sofort gespürt, dass dem nicht nur so war, weil sie jetzt zusammen waren. Seine Mauer hatte es ihr unmöglich gemacht, in seinen Geist zu schauen. Aber sie würde herausfinden, was passiert war. Zu Minyus Erstaunen war Taburu deutlich besser, als er selbst von sich glaubte. Seine Technik war extrem sauber und er beobachtete jede Bewegung von ihr genaustens, sodass es ihm gelang jeden Angriff auszuweichen oder abzublocken. Doch hinter seinen eigenen Angriffen fehlte die Kraft und da konnte auch seine Schnelligkeit nichts dran ändern. Er wirkt wir blockiert. Genauso wie ich, als ich Vegeta das erste Mal angreifen sollte. Ich wollte damals gar nicht richtig zuschlagen, obwohl er sich wahrscheinlich nur über mich totgelacht hätte. Vielleicht ... Vielleicht kann ich ihm diesmal helfen. „Wartet mal!“, rief Minyu und kassierte dann doch einen unvorbereiteten Treffer von Vegetas Bruder, der nicht mit einer Unterbrechung gerechnet hatte. „Minyu, das tut mir leid“, sagte er und senkte den Kopf. „Das gehört dazu. Vegeta, kann ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen?“ Er nickte und zog sich mit dem Mädchen zurück. „Also, was ist?“ „Wie hoch ist Taburus Kraft auf dem Scouter?“ „Seit wann sind dir die Angaben wichtig?“ „Ich möchte es einfach nur wissen.“ „Sag mir erst mal, was bei dir da oben vorgeht“, meinte Vegeta und tippte ihr auf die Stirn. „Seine Kraft fühlt sich genauso hoch wie meine an, aber er nutzt sie nicht.“ „Was?“ Vegeta zog die Augenbrauen zusammen und kontrollierte noch einmal die gespeicherten Daten des Scouters. „Sicher?“ „Ja. Irrtum ausgeschlossen.“ Das Gerät piepste mehrmals. „Der Scouter sagt knapp 320.“ „Niemals. Das ist zu wenig. Ich frage mich, ob ihn etwas blockiert. Wenn du einverstanden bist, würde ich gerne mal versuchen herauszufinden, was da los ist.“ „Das kann ich dir auch so sagen.“ Er verschränkte die Arme. „Bei uns Saiyajins wird die Kampfkraft bei der Geburt gemessen und daran die Klasse festgelegt. Taburu wurde bei den Unterklassekriegern einsortiert und von meinem Vater seit dem als nutzlos eingestuft.“ „So ein gequirlter Blödsinn! Radditz Vater hat auch eine beachtliche Kraft entwickelt, obwohl er ein Unterklassekrieger ist.“ Wütend gestikulierte Minyu, um ihrer Wut Luft zu machen. „Dieser ganze Klassenkram ist doch willkürlich! Lass es mich versuchen. Bitte. Ich hätte ohne ihn keine Chance gegen Taki gehabt.“ Vegeta atmete tief durch. „Tu, was du nicht lassen kannst. Du bist ein Sturkopf, was kann ich dagegen schon machen.“ „Gar nichts.“ Sie zwinkerte ihm zu und kehrte zu Taburu zurück. Der saß mit dem Kopf in den Händen gestützt auf einem Baumstamm. „Hey! Taburu!“ Als er sie sah, hellte sich seine Miene auf. Sie kniete sich vor ihn. Vegeta hielt von dem folgenden Geschehen entfernt und beobachtete von Lichtungsrand.   „Und du bist sicher, dass du diese versteckten Kräfte finden kannst?“ Der Kleine war unsicher. „Sicher nicht, aber es wäre einen Versuch wert. Nur musst du zustimmen. Ich dringe nicht einfach in deine Gedanken ein. Sie gehören nur dir.“ Taburu stand auf und richtete seinen Blick in den Himmel. „Ich würde so gerne stärker sein und allen in den Hintern treten, so wie du es auf dem Turnier gemacht hast.“ Seine Aura flammt auf! „Ich bemühe mich ja, aber es kommt einfach nicht mehr. Alle überholen mich, obwohl ich den ganzen Tag in meinem Zimmer trainiere. Ich strenge mich an und laufe doch immer nur ins Leere. Und ich verstehe nicht warum. Ich habe doch die gleichen Gene wie Vegeta mitbekommen.“ „Du hast mir geholfen, es wird Zeit, dass ich mich revanchiere. Ich spüre mehr Kraft in die, als der Scouter anzeigt.“ Taburu ballte die Fäuste. „Tu es. Ich will nicht mehr von allen herumgetreten werden.“ Minyu nickte. Wie sehr kannte sie dieses Gefühl? Ihr hatte man geholfen. Er sollte es auch kennenlernen. „Dann setz dich hin.“ Sie deutete auf den Baumstamm und der Kleine folgte. Minyu legte eine Hand auf seine Stirn und die andere in seinen Nacken.   „Taburu? Wo bist du?“ Sie landet in Schwärze. Und Kälte. Im ersten Moment denkt sie, im Weltraum zu sein. Doch es gibt keine Sterne. „Taburu!“ In der Ferne ist etwas zu sehen. Minyu glaubt es zu kennen. Der Körper einer Frau. Die Mutter der Brüder ... Taburu kniet davor. „Ich bin schuld an ihrem Tod. Weil ich zu schwach war.“   Minyu wurde aus seinem Geist geschleudert. Er hatte sich aus ihrem Griff gelöst und hockte zitternd vor ihr. Dicke Tränen liefen über sein Gesicht. „Ich ... ich bin schuld.“ „Nein.“ Sie drückte ihn an sich. Minyu hörte Schritte hinter sich. Vegeta kam dazu, legte Taburu die Hand auf den Kopf. „Du bist nicht schuld daran.“ Minyu übergab Vegeta seinen Bruder. „Doch. Wenn ich nicht so schwach wäre, dann ...“ „Das stimmt nicht. Er war schon immer jähzornig“, sagte Vegeta. Minyu sah ihm an, dass er in dieser Situation doch hilflos wurde. „Sag mal. Taburu, für wen trainierst du?“, wollte Minyu wissen. Der Kleine sah auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Damit er endlich ruhig ist.“ Sie legte die Hand in seinen Nacken. „Meinst du nicht, dass es wichtiger ist, für die zu kämpfen, die an dich glauben?“ Vorsichtig tauchte sie wieder in seinen Geist ein.   Wieder steht sie vor dem Körper der toten Frau und sieht den weinenden Taburu. Sanft legt sie ihre Arme um ihn. „Sie hat dich geliebt. Kämpfe für sie. Sie ist hier. Hier in deinen Erinnerungen.“ Das Kind vor ihr schaut auf. „Ich muss strak werden, damit nie wieder jemand wegen mir sterben muss.“ „Meinst du, er wird es würdigen?“ „Nein ...“, gibt der Kleine zu. „Egal, was ich mache. Er glaubt nicht an mich. Ich bin ja nur ein Unterklassekrieger.“   „Aber wir glauben an dich“, flüsterte Minyu in Taburus Ohr. Sie spürte etwas unter ihren Fingern. Ein Strom aus Energie. „Kämpfe nicht für den, der nicht an dir glaubt. Kämpfe für die, die an deiner Seite sind.“ Ich fühle Kraft. Was ihn blockiert hat, ist gebrochen. Ich bin mir sicher, es wird jetzt deutlich besser werden.   „Wie hast du das nur gemacht?“ Vegeta drehte sich zu Minyu und zog sie an sich. „Was?“ „Die Blockade zu lösen. Ich wusste nicht, dass so etwas geht.“ „Es macht viel aus, wenn jemand an einen glaubt. Das habe ich selbst gemerkt. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, hast du an mich geglaubt. Niemand sonst. Denkst du, er wird ein guter Kämpfer?“ „Hm ... Ja, so wie er am Ende des Trainings gekämpft hat, musst du aufpassen, dass er dich nicht bald überholt.“ „Oh.“ Minyu schloss die Augen. Dass sie wusste, dass Taburu sich ihr zuliebe etwas zugehalten hatte, musste Vegeta ja nicht wissen.   Es war mitten in der Nacht als Minyu plötzlich aus dem Schlaf hochschreckte. Sie fühlte den Anstieg einer Energie, die ihr sehr bekannt vorkam. Taburu! Minyu versuchte Vegeta zu wecken, doch der schlief so tief und fest. Saiyajins und ihr Schlaf. Da konnte eine Bombe ganz in der Nähe – ca. zwei Meter neben Bett – einschlagen und sie wurden nicht wach. Sie suchte nach Taburus Ki und fand sie ganz in der Nähe der Raumkapseln. Und die des Königs nur weniger Meter von ihm entfernt. Das stimmt was nicht. Ich muss zu ihm. Tut mir leid, Vegeta. Es geht nicht anders. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)