Zwischenwelten von Sarmira ================================================================================ Kapitel 14: Der Kampf beginnt! ------------------------------ Minyu war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Unsicher drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her. Vegeta hatte ihr eine Kampfweste für Frauen gegeben, bisher war sie mit der männlichen Version mehr als zufrieden gewesen. „Was hast du? Fühlst du dich nicht wohl?“ Taburu hockte auf ihrem Bett und musterte sie aufmerksam. Der Kleine hatte beschlossen die gesamte Nacht bei ihr zu blieben und tatsächlich auf dem Fußboden geschlafen. Minyu hatte ihm das Bett angeboten, aber er hatte es nicht gewollt. Sie solle bequem schlafen, wo doch heute das Turnier anfing. Schlafen ... Ein Fremdwort für das Mädchen. Wenn es hochkam, hatte sie einen schwachen Dämmerschlaf gehabt. „Irgendwie ja.“ „Warum?“ „Es ist so anders als sonst.“ Der Brustpanzer betonte ihre weibliche Figur, ohne dabei tief ausgeschnitten zu sein. An der Unterkleidung waren zwei zusätzliche lange Stoffbahnen an der Seite angebracht, die sicher einen netten optischen Effekt machten, aber Minyu befürchtete, dass sie beim Kämpfen doch im Weg waren. Was ihr sehr gefiel und auch einen praktischen Nutzen hatte, waren die Handschuhe, die keine Finger besaßen. Ihre mentalen Fähigkeiten wirkten am besten, wenn sie direkten Haut-Haut Kontakt hatte. „Ach so anders ist es gar nicht. Du siehst darin auch stärker aus.“ „Vielen Dank, für deinen Versuch mich aufzumuntern, aber ich weiß, dass ich keine Chance habe.“ „Ich wäre gerne dabei, um dich anzufeuern.“ „Du weißt, dass das nicht geht.“ Taburu nickte traurig. „Du musst los. Vegeta wartet sicher schon.“ Der Kleine hatte recht. Sie wollten sich in wenigen Minuten vor dem Trainingsraum treffen und dann gemeinsam zum Turnierplatz gehen. Vegeta hatte ihr schon gestern Abend gesagt, dass es keine Vorrunden geben würde, da es deutlich weniger Teilnehmer als erwartet gab. Wie erwartet stand ihr Trainer schon vor dem Raum. „Passt zu dir“, murmelte er und Minyu nahm dies erst einmal aus Kompliment auf. Vegeta war einfach nicht der Typ, der zu mehr als drei freundlicheren Worten fähig war. Sie folgte ihm mit einigen Schritten Abstand. Bis heute hatte sie es nicht fertiggebracht, neben ihm zu laufen. Minyu hatte zwar das Gefühl, dass zwischen ihnen so etwas wie Freundschaft aufflammte, aber sie war sich nicht sicher, ob er das ebenso empfand. Außerdem hatte er nun mal eine Position, die ein wenig Respekt von ihr verlangte. „Bist du nervös?“, fragte er plötzlich, blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Nicht so, wie vor meinem ersten Kampf, aber ja. Ich bin eben kein Kühlschrank wie du.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Kühlschrank?“ „Du wirkst immer so ruhig.“ „Ich sag doch, dass du deine Tsufurieseite ausschalten musst.“   Der Erste, der auf dem Platz auf Minyu zukam, war Taki. „Was machst du hier? Willst du zuschauen?“ Sie schüttelte den Kopf. Ihr Bruder wich einen Schritt zurück. „Sag nicht, dass du teilnehmen willst?“, fragte er lauter, als er es geplant hatte, und zog damit alle Blicke auf das Mädchen. „Doch“, antwortetet sie knapp und bat ihre sanfte Seite, sich jetzt ein wenig in die Ecke zu setzen, damit sie endlich ruhiger wurde. Um sie herum, fingen einige an, amüsiert zu lachen. Taki schnappte sich seine Schwester und drängte sie in eine stillere Ecke. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Was flößt Vegeta dir ein?“ Sanft aber bestimmt schob Minyu ihn weg. „Ich bin nicht mehr das gleiche Mädchen wie damals.“ „Damals? Minyu, das sind nur ein paar Monate.“ Er tippte auf seinen Scouter. Das Gerät piepste. „Deine Kampfkraft ist kaum höher als damals. Man kann mit Technik ja eine Menge wettmachen, aber das hat seine Grenzen.“ Minyu spielte mit dem Gedanken, ihm zu sagen, dass ihre Kraft erst während des Kampfes messbar war. Auch Vegeta war am Anfang daran verzweifelt, weil er ihre Stärke nicht bestimmen und in das Training einbringen konnte. Doch sie entschied sich dagegen und lächelte ihn nur an. „Warte ab.“ „Nimmst du seine Arroganz jetzt auch noch an?“, flüsterte Taki. „Nein, aber im Gegensatz zu dir, glaubt er an mich.“ „Minyu, wo bleibst du? Die ersten Runden werden ausgelost.“ Das Mädchen schaute auf, als sie Radditz Stimme hörte. „Du hier?“ Er nickte. „Ich will sehen, ob du auch andere aus dem Ring schmeißen kannst und nicht nur mir.“ Taki wechselte seinen Blick zwischen der Schwester und dem Krieger. „Aus dem Ring schmeißen?“   Im Ring stand ein Saiyajin, der das Wappen des Königs auf seiner Brust trug. Minyu glaubte, ihn mal flüchtig gesehen zu haben. Heute sollte er den Ringrichter spielen und aus der missmutigen Miene zu schlussfolgern, fand er es nicht gut. „Wer mehr als 10 Sekunden bewusstlos ist, hat verloren, ebenso wer aus dem Ring fällt. Alle Techniken sind erlaubt. Wer seinen Gegner tötet, wird vom weiteren Turnier ausgeschlossen.“ Letzteres war Minyu klar. Der König wollte seine Soldaten ja nicht als Kanonenfutter gegeneinander antreten lassen. Sicher würden sie sich auch nicht umbringen, was Minyu anging, war dies vielleicht weniger der Fall. „Im ersten heutigen Kampf treten Taki – Mitglied der königlichen Arme – und Minyu ...“, mehr bekam das Mädchen nicht mehr mit. Ich gegen meinen Bruder? Sie warf einen Blick zu Vegeta. Hast du damit zu tun?Nein ... Er sieht genauso überrascht aus, wie ich. An Takis Lippen konnte sie ein Stummes „Nein“ ablesen. „Der Kampf beginnt in 20 Minuten. Die Kontrahenten haben noch einmal Zeit sich zurückzuziehen.“ Ein Jubel brach in den Reihen des Königs aus und auch Gelächter. Sie sahen Minyu als leichte Gegnerin an und nicht schon am Anfang gegeneinander anzutreten, war ja auch ganz nett. „Willst du noch was durchsprechen?“, fragte Vegeta. Minyu schüttelte den Kopf und zog sich in ihre kleine Kabine zurück. Dort stützte sie den Kopf auf die Hände. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Es musste ja so kommen. An ihn komme ich nicht heran, aber vielleicht er durch die Krankheit noch geschwächt und kann noch nicht an seine alte Form herankommen? Er wird den König nicht enttäuschen wollen, schließlich hat er ihm eine Chance gegeben, die nicht mal seine eigene Frau hatte. Und ich? Sie seufzte. Ich will Vegeta nicht enttäuschen. Ich darf ihn nicht enttäuschen. Und ich werde ihn nicht enttäuschen!   Minyu und Taki stiegen in den Ring. Vegeta verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand. Sein Vater stand neben ihm. „Und Sohn? Bist du bereit für ihre Niederlage?“ Er sah den König nicht an. Sein Blick klebte an Minyu. Sie wirkt stark, wie eine Kriegerin. „Du unterschätzt sie immer noch.“ Der König fing an zu lachen. „Ich glaube eher du überschätzt sie.“ „Denk, was du willst“, sagte Vegeta kühl. Der Ringrichter gab den Kampf frei. Minyu stellte sich in Position, wie sie es gelernt hatte. Zufrieden nickte Vegeta. Doch was als Nächstes passierte, ließ ihm den Atem stocken. Ihm. Mr. Cool persönlich. Taki stürmte auf Minyu zu, sie blockte seine Schläge lediglich. Vegeta musste zugeben, dass sie das nicht schlecht machte, aber warum zur Hölle konterte sie nicht, wie er es ihr beigebracht hatte. „Ist das alles, was du ihr zeigen konntest?“, höhnte der König. Vegeta hätte gerne etwas darauf erwidert, doch ihm fiel nichts ein. Was macht sie da? Hat sie etwa alles vergessen oder kann sie gegen ihren Bruder nicht kämpfen? Wie oft muss ich ihr noch sagen, dieses dumme Mitleid ausschalten zu müssen? Taki landete einen Treffer in ihren Magen. Minyus Verteidigung wurden schlechter. Sie ließ Schläge durch, die sie mühelos hätte abfangen können. Taki drängte sie immer mehr an den Rand des Ringes und sie tat nichts dagegen. Sicher, im Luftkampf wäre sie ihm noch immer bei Weitem unterlegen, Vegeta hatte sein Augenmerk auf den Bodenkampf gelegt, aber er wusste, dass es ein Leichtes für sie wäre, sich aus dieser Situation zu befreien. „Na los, Taki! Mach den Bastard fertig!”, kam es vom Rand.   Die beiden hatten den Rand des Ringes erreicht. Dann wich Minyu endlich mit einem Sprung über ihren Bruder aus und setzte leichtfüßig hinter ihm auf. „Gib auf“, flüsterte Taki. „Sicher nicht.“ Enttäuscht verzog er für einen Moment das Gesicht. „Ich wollte dich aus dem Ring drängen, weil ich dich nicht ernsthaft verletzen möchte, aber du lässt mir echt keine andere Wahl.“ Der nächste Schlag beförderte Minyu zu Boden. Sie blieb liegen. „Komm schon.“ Ihr Bruder stand über ihr. „Gib auf. Kämpfen ist kein Spiel.“ Das Mädchen hob den Kopf und sah, wie Vegeta am liebsten sein Gesicht in den Händen vergraben würde. „Ich gebe nicht auf.“ Sie zog die Augenbrauen zusammen und sprang mit einer Geschwindigkeit auf die Füße, die ihren Bruder zurückweichen ließ. „Wenn du sagst, dass Kämpfen kein Spiel ist, warum machst du dann eines draus?“ „Was?“ Um den Ring herum wurde es still, als Minyu endlich zu einem Angriff überging. Die Schläge saßen, Taki hatte alle Mühe sie zu blocken. „Hör endlich auf mich zu schonen und kämpf, aber du wirst nicht gewinnen. Denn ich werde Vegeta nicht enttäuschen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)