Zwischenwelten von Sarmira ================================================================================ Kapitel 8: Wiedersehen ---------------------- „Und ich dachte, ich könnte endlich eine Brücke zu ihm bauen.“ Niedergeschlagen streife Minyu die Kampfweste über den Kopf. Am Anfang des Trainings hatte sie noch gedacht, die Beziehung zwischen ihnen taue endlich etwas auf. Wenn sie ihm schon ein Leben lang dienen musste, dann wollte sie ihm wenigstens etwas näher kommen. Sonst konnte die Zeit sehr lang werden. Und sollte es weiterhin so laufen, auch sehr grausam. Es klopfte an der Tür. „Ja?“ Minyu war überrascht, Besuch zu bekommen. Sonst wurde sie von allen Saiyajins herzlich ignoriert, was ihr auch recht war. Auf einen ständigen Kleinkrieg hatte sie keine Lust. Die Sticheleien waren in ihrem Leben genug gewesen. „Vegeta?“ Der Prinz wartete, bis die Hydraulik die Tür geschlossen hatte, und kam dann zu ihr. „Takis OP ist vorbei.“ „Wie geht es ihm?“ Minyus Augen leuchteten. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte Vegeta um jede Information bedrängt. „Du kannst ihn morgen besuchen. Er ist über den Berg.“ Damit wandte er sich ab. „Das Training heute war gut. Ich erwarte von die, dass du deine Leistung weiter steigerst.“ Mit diesen Worten wollte er das Zimmer verlassen. „Vegeta!“ Minyu sprang auf und rannte zu ihm. „Vielen Dank.“ Er blieb stehen und sie glaubte, dass er seine Schultern leicht nach oben zog „Wofür?“ Minyu lächelte seinen Hinterkopf an. „Dafür, dass du mir gesagt hast, dass es Taki gut geht und ...“ Das Mädchen rang mit sich, ihren Gedanken auch auszusprechen. Aber jetzt hatte sie ihren Satz schon angefangen und Vegeta würde es ohnehin wissen wollen. „Und für deine Anerkennung.“ „Das war eine Feststellung. Eine gute Kämpferin bist du noch lange nicht.“ „Ich werde alles daran setzten, es zu werden.“ Schon allein, weil ich nicht krepieren will. „Das erwarte ich auch von dir.“ Am nächsten Morgen wartete Minyu bereits sehnsüchtig darauf, dass Vegeta sie abholte. Taki wiederzusehen beflügelte das Mädchen und um ihre Aufregung abzubauen, übte sie das, was Vegeta ihr in den letzten Tagen beigebracht hatte. Sie schlug und trat in die Luft, wich imaginären Faustschlägen aus und parierte Tritte, die es nicht gab. „Taki wird überrascht sein, wenn er dich sieht. Du wirst wirklich zur Kämpferin.“ Vegeta hatte unbemerkt von Minyu den Raum betreten. „Meinst du? Ich habe ihn angebettelt, dass er mich trainiert und er wollte es nicht.“ Der Prinz zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, du fühlst dich den Tsufuris näher?“ „Ja, aber ich wollte mich immer selbst verteidigen. Ich mochte es nicht, wenn er ständig eingreifen musste.“ Vegeta nickte und gab ihr ein Zeichen ihm zu folgen. „Zum Krankenhaus werden wir fliegen, das ist auch gleich Training für dich. Schweben kannst du und die Bewegung ist kein großer Unterschied.“ Minyu öffnete den Mund du wollte widersprechen, ließ es dann aber sein. So hatte sie ein Ziel und einen guten Grund durchzuhalten. Außerdem konnte sie Taki dann etwas Positives berichten und das baute ihn sicher auf. Sie wollte ihm von möglichst vielen Fortschritten berichten. Vor dem Palast hob Vegeta vor ihr ab. „Na los. Folg mir.“ Das Mädchen schloss zu ihm auf und spürte sofort den Energieverbrauch. Die erste Trainingswoche hatte daran nichts geändert. „Und wie geht das jetzt mit dem Fliegen?“ „Wie laufen.“ Vegeta hatte noch nie viel erklärt. Die Anleitungen waren immer nur wage gewesen und Minyu hatte zusehen müssen, was sie daraus machte. Bisher war ihr das auch gelungen, aber diesmal zweifelte sie daran. „Fliegen ist wie laufen. Du darfst nicht darüber nachdenken. Mach einfach.“ „Laufen kann man auch nicht einfach so. Oder konntest du das sofort?“ „Klar.“ Seine Selbstgefälligkeit machte sie wahnsinnig und das schon nach kurzer Zeit. „Wahrscheinlich konntest du auch schon sprechen“, gab sie zurück. „Was denkst du denn?“ Minyu zog die Augenbrauen zusammen. Ihr lag noch so einiges auf der Zunge, doch sie versuchte es herunterzuschlucken. Sie wollte die Situation nicht eskalieren lassen und dass er nur mit ihr spielte, war offensichtlich. Sie versuchte sich daran zu erinnern, was sie für ein Gefühl hatte, als sie im Körper des Vogels geflogen war. Es war so leicht gewesen, Wie schwerelos. Einfach. Ich will frei sein. Es gelang Minyu sich zu bewegen. „Geht doch und jetzt noch etwas schneller. Da überholt dich ja jede Schnecke.“ „Ich brauche meine ganze Kraft um überhaupt in der Luft zu bleiben. Mehr ist nicht drin“, gab Minyu, jetzt schon völlig außer Atem, zurück. „Das dauert so zu lange.“ Noch bevor das Mädchen etwas darauf erwidern konnte, packte er ihre Hand und ihr Körper erlebte eine enorme Beschleunigung. Minyu hatte das Gefühl Pudding in den Beinen zu haben. Ob sie eines Tages auch so eine Geschwindigkeit selbstständig erreichen konnte, wusste sie nicht, aber sie hoffte sehr, dass ihr Magen sich dann daran gewöhnte. „Taki liegt auf der Beobachtungsstation. Du kannst also nur ein paar Minuten zu ihm.“ „In Ordnung.“ Schwankend folgte sie ihrem Ausbilder und wich dabei den Blicken des Pflegepersonals aus, die zu einen guten Teil aus Tsufurianern bestand. Sie fühlte, dass alle Vegeta feindlich gesinnt waren, und hatte dafür vollstes Verständnis. Man hatte den Saiyajins Asyl gewährt und war dafür von ihnen angegriffen wurden. Ich trage die Kleidung der Saiyajins. Habe meine Haare wie sie. Für sie alle, gibt es meine zweite Hälfte nicht mehr. Auch wenn man mir ansieht, dass ich nicht reinblütig bin. Und ich bin an Vegetas Seite... Ihre Mutter hatte das Mädchen zunächst auf eine Schule für Tsufurianer geschickt, wo sie mit dem Stoff nicht zurecht kam. Mit ihren Mitschülern war sie jedoch immer klar gekommen. Freunde hatte sie keine gehabt, aber man war freundlich zu ihr gewesen. Aber Vegeta glaubt wirklich an mich. Das hat bisher noch niemand. „Hier ist es. Ich werde warten“, sagte Vegeta und zeigte auf die Tür. „Kann ich einfach rein?“ „Ja, du bist angekündigt.“ Minyu legte die Hand auf die Klinke. „Vegeta?“ „Was?“ „Auch wenn du es nicht hören willst. Danke für alles.“ Sie wartete seine Antwort nicht ab und trat in den Raum. Das Piepen der Geräte gefiel Minyu gar nicht. Aber es würde schon alles seine Richtigkeit haben. Die Tsufurianern waren hervorragende Ärzte. Sie glaubte an ihr Talent. „Taki?“ In einem der beiden Betten, sah sie unter Unmengen an Lagerungsmaterial ihren Halbbruder. „Minyu ...“ Sie ging zu dem Bett am Fenster. Aki kam ihr schrecklich kraftlos vor. Sein Atem war flach, die Haut bleich, aber in seinen Augen lag dieses Funkeln, das sie seit vielen Monaten nicht mehr gesehen hatte. „Wie geht’s dir?“ „Sehr gut.“ Minyu legte skeptisch den Kopf auf die Seite. Taki versuchte sich an einem Grinsen. „Auch wenn es nicht danach aussieht.“ „Stimmt.“ „Die OP ist super verlaufen und nächste Woche kann ich dann auch wieder aufstehen.“ Seine Stimme war schwach, aber voller Hoffnung. Doch dann wurde er ernst. „Und wie läuft dein Training?“ „Vegeta ist zufrieden. Ich bin heute das erste Mal geflogen“ „Ist er sehr hart zu dir?“ Sie nickte. „Aber ich lerne viel und ich muss zugeben, dass es mir auch ein wenig Spaß macht.“ „Dein Saiyajinblut wird warm. Deiner Mutter würde das nicht gefallen.“ Das Mädchen senkte den Kopf. „Ja, aber sie ist tot und die Umstände haben keine andere Möglichkeit zugelassen.“ „Du wirst eine gefährliche Gegnerin, wenn du dich weiter für diesen Weg entscheidest.“ „Für mich gibt es keinen anderen. Ich werde Vegeta treu sein, das war die Bedingung.“ Taki musterte seine Schwester. „Ist es nur das? Dein Versprechen?“ „Er glaubt an mich.“ „Solange er in dir einen Vorteil sieht. Bitte Minyu sei vorsichtig.“ Sie wollte jetzt nicht mit ihm streiten. Dafür war er zu schwach und Minyu wusste sowieso, dass sie bei Vegeta aufpassen musste. Außerdem sollte ihr Wiedersehen nicht gleich davon überschattet werden. Aber langsam glaubte sie, dass Taki entweder übertrieb oder sie selbst den Prinzen doch falsch einschätzte. Er hatte vor seinem Vater auf ihrer Seite gestanden. Wenn er keinen Vertrauen zu ihr hatte, dann würde er so etwas sicher nicht tun, sondern lieber das Mädchen zum Teufel jagen. „Ja, ich werde aufpassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)