Wenn Kirschblüten welken von KatYes (Because someday every season ends...) ================================================================================ Kapitel 4: Veränderungen ------------------------ Früher, als es noch Kieselsteine gab... Ich wunder mich gerade darüber, dass ich früher so lange Kapitel geschrieben habe X.x 2000+ Wörter. Heute bin ich froh, wenn ich die Hälfte schaffe >.> Eigentlich schade drum ^^° Ich hoffe ihr genießt sie ;) ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ Das Klopfen an der einfachen Holztür hallte durch den Gang. Dreimal, dann verebbte es und wurde von der Stille überrannt, die sich über den gesamten Gang zog. So früh am Morgen war noch fast niemand im Gebäude und es war wahrscheinlich, dass selbst Tsunade noch schlief. Doch sein Gefühl sagte ihm, dass sie da war und es täuschte ihn selten – zumindest was seine ehemalige Teamkameradin anging. Sie hatte sich schon beim Abschied der beiden so komisch benommen, irgendwas war da im Busch. Auch das sagte ihm sein Gefühl. Und er hoffte inständig, dass es auch diesmal Recht hatte, denn Tsunade am frühen Morgen wegen einer unbestätigten Vermutung zu wecken konnte tödlich enden... „Ngh … Herein.“, kam es leise gemurmelt hinter der Tür hervor. Jiraiya musste augenblicklich grinsen. Er hatte eben doch wieder Recht behalten. Ohne großartig zu warten öffnete er die Tür und sah zu, wie Tsunade sich von ihrem Halbschlaf am Schreibtisch aufrichtete und die kreuz und quer verteilten Blätter ordnete, die sie sich zu einem provisorischen Kissen zusammengepfercht hatte. Sie nahm einen der Stapel in beide Hände und lies sie am unteren Ende auf den Tisch fallen, damit sie gerade abschlossen, als sie den Kopf hob um ihren Besucher zu sehen. Ihr Blick wechselte vom verschlafenen ins verwirrte und schließlich verdutzt lies sie den Papierstapel nach vorne auf den Tisch fallen. „Jiraiya? Was willst du so früh in meinem Büro? Ich dachte, nachdem du drei Jahre weg warst willst du vielleicht ausnahmsweise mal ausschlafen.“ Es klang nicht vorwurfsvoll, nur verwirrt. Scheinbar hatte sie wirklich nicht damit gerechnet, ihn so früh hier vorzufinden. Der weißhaarige schnaubte vergnügt und ging an der Blonden vorbei zum Fenster. Die Sonne ging gerade erst auf, die meisten Bürger kamen jetzt erst aus ihrem Tiefschlaf. Tsunade stand ebenfalls auf und stellte sich neben ihm, stützte ihre Ellbogen auf der Fensterbank ab und lies ihren Kopf auf ihre Hände sinken. „Es ist irgendwas wichtiges, oder?“, seufzte sie und schien einen Moment zu überlegen ehe sie noch ein gehauchtes „Naruto?“ daranhing. „Nicht direkt.“, war das erste, was er heute zu ihr sagte. Doch sie schien es ihm nicht übel zu nehmen, dass er sie nicht begrüßte. Immerhin hatte sie auch nichts in der Richtung getan. Begrüßungen waren zwischen den Beiden stets die Ausnahme gewesen. Man verschwendete keine Zeit, sondern kam direkt zum Punkt. Ebenso wie die Tatsache, dass man sich die Sachen gegenseitig nicht verheimlichte... und doch wurde Jiraiya das Gefühl nicht los, dass Tsunade ihn in dieser Hinsicht hintergangen hatte. „Eher um Sakura. Und die Mission, die du den beiden gegeben hast.“ Tsunades Züge verhärteten sich und gleichzeitig wirkte sie hellwach. Sie blies die Luft aus ihren Lungen, denn sie wusste, was jetzt kam. „Ich wüsste nicht, seit wann es an der Tagesordnung steht, die Entscheidungen der Hokage in Frage zu stellen.“, murrte Tsunade ihm gereizt entgegen. Doch Jiraiya lies sich von dem halbherzigen Versuch nicht abwimmeln. Er wusste, dass die Blonde eine Schwäche für ihre Rosahaarige Schülerin hatte, wie er es dem Briefwechsel mit Kakashi entnehmen konnte. Und ihre Reaktion bestätigte seinen Verdacht. „Es ging nicht darum, irgendeine Schriftrolle von A nach B zu bringen, oder? Dafür hätte die Mission nicht solch eine Eile. Und du hättest Naruto nie gehen lassen, ohne nicht vorher seine Fähigkeiten zu testen. Also, was verschweigst du mir?“ Fragte Jiraiya ohne den Blick von dem Fenster und der am Horizont aufgehenden Sonne abzuwenden. Er hatte es längst aufgegeben, die Blonde durchschauen zu wollen. Denn wenn sie wollte, waren ihre Seelenspiegel so trüb wie ein Blick in die heißen Quellen zur Dampfzeit. Alles was er tun konnte, war sie indirekt zu bitten. Tsunade seufzte lautstark, richtete sich wieder auf und lehnte sich zurück in ihren unbequemen Stuhl. Jiraiya, der vermutete, dass es eine längere Geschichte werden würde, schnappte sich einen der Stühle aus der Ecke und setzte sich aufmerksam neben sie... ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ Unsanft wurde Sakura aus ihrem Schlaf gerissen. Ihr erster Blick fiel auf ihre Schuhe, die ungewöhnlicherweise direkt neben ihrem Kopf lagen. Verwirrt blinzelnd richtete sie sich auf. Sie hatte sich im Schlaf aus ihrem Schlafsack gewühlt und so komisch gedreht, dass sie mit dem Kopf am unteren Ende lag, während ihre Beine auf ihren Kopfkissen ruhten. Augenblicklich merkte sie, wie kalt ihr eigentlich war und begann damit, ihr dünnes Schlafshirt gegen ihre Alltagsklamotten zu tauschen. Während sie sich ihre Hose überstreifte, wurde ihr auch klar, was sie eben geweckt hatte, nämlich Naruto, der lautstark ihren Namen posaunte. „Sakura-chan? Bist du schon wach?“ Sein Schatten war nur schwach durch die Zeltwand zu erkennen. Sakura musste grinsen, scheinbar schien er sich nicht zu trauen hineinzusehen, wahrscheinlich aus Angst, sie würde ihm wie schon so oft eine deftige Kopfnuss verpassen. Scheinbar hatte ihre 'Erziehung' gewirkt, auch wenn er ihr manchmal wirklich fast Leid tat. Aber eben nur 'fast'. „Ich bin gleich da.“, rief sie zurück und wühlte ihren Kamm unter der Decke hervor. Schneller als gewöhnlich ordnete sie ihre Rosafarbenen Strähnen. Immerhin war Naruto früher wach als sie, und das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. „Oh, okay.“, stammelte er zurück und verzog sich wieder. Als Sakura kaum zwei Minuten später aus dem Zelt trat, blickte sie in eine hell scheinende Sonne. Ein gegrummeltes „Mist.“, entfuhr ihr, als sie merkte, dass sie verschlafen hatte. Sie wollten noch vor Sonnenaufgang aufbrechen, kein Wunder das Naruto schon vor ihr auf den Beinen gewesen war. Scheinbar war er doch schneller fertig gewesen als sie und das, obwohl sonst immer er derjenige gewesen war, der als letztes auf der Matte stand... „Sakura-chan.“ , hörte sie von links und sah auf Naruto, der sein Zelt bereits abgebaut hatte und die Einzelteile zurück in den Rucksack räumte. „Guten Morgen.“, lächelte sie ihm entgegen und sah, wie er aufschreckte. „Alles klar mit dir?“ fragte sie mit hochgehobener Augenbraue. „Mit mir? Klar, aber was ist mit dir?“ Ungewohnt besorgt sah er sie an. Sakura stutzte. „Mit mir? Wieso, was ist denn mit mir?“ Sicherheitshalber sah sie an sich herunter. Hatte sie in ihrer Eile etwa vergessen sich komplett anzuziehen? Ehrlich gesagt, war sie sich da gar nicht mal so sicher, doch sie schien Glück zu haben. „Du ... du...“, stotterte der Blonde vor sich hin, immer noch starr auf sie blickend. Langsam aber sicher wurde sie wütend. Was sollte denn diese Herumrumgluckserei schon wieder? „Was ist denn Naruto?!“, fuhr sie ihn hörbar gereizt an. „Vielleicht solltest du mal in den Spiegel sehen.“ immer noch starrte er sie durchdringend an. Narutos Blick machte Sakura nervös. Fast so, als wenn er durch sie hindurch sehen könnte, sehen könnte was in ihr vorging. In den Spiegel sehen. Wo sollte sie hier bitte einen Spiegel herbekommen? Sie hatte vollkommen vergessen einen einzupacken, dass sie ihren Kamm dabei hatte war pures Glück. Sie seufzte genervt, als sie sich einen der Wassereimer griff und hineinblickte. Ihr Gesicht war leicht verzerrt, aber eins konnte man nicht übersehen. Und zwar die meterlangen Augenringe, die ihr Gesicht zierten. Geschockt rannte sie zurück in ihr Zelt, schnappte sich einen Lappen und wusch sich das Gesicht. Auf Narutos verwirrtes Gesicht antwortete sie, sie habe lediglich schlecht geschlafen und machte sich dann daran ihr eigenes Zelt abzubauen. Sie wollte so früh wie möglich weiter, frühstücken konnte sie später immer noch... Etwa gegen Mittag verließen die beiden den Wald und betraten ein Landschaft voll von Wiesen und Feldern. Die Gegend war überwiegend von kleineren Dörfern bewohnt, die nächst größeren Städte, Konoha und die Hauptstadt des Teereichs, waren mehrere Tagesmärsche entfernt. Sakura lies ihren Blick weiter über die Ebene streifen. Die Felder von irgendwelchen grünlichen Gewächsen gingen ihr etwa bis zum Knie und bildeten wunderschöne Formatierungen, wenn der Wind durch sie hindurch fuhr. Ein solches Schauspiel war in der Waldreichen Gegend um Konoha eher selten, doch je näher sie dem Teereich kamen, desto normaler würde es werden. Dies hier war lediglich ein kleiner Streifen, ein paar Kilometer und sie würde erneut auf einen Wald treffen. Wenn sie ehrlich war, mochte sie die Ebene lieber. Im Wald von einem Ast zum anderen zu springen mochte vielleicht etwas schneller sein, doch es war ebenso kräftezehrend. Durch die Felder zu laufen war wesentlich leichter, doch dafür hatten sie nicht die schützenden Bäume um sich herum und Feinde konnte von überall her angreifen. Ihr Blick fiel auf Naruto, der zielstrebig vor ihr her lief. Eigentlich wollte sie an die Spitze, immerhin hatte sie die Karte schon genauestens studiert und wusste, welchen Weg sie einschlagen mussten, doch Naruto hatte darauf bestanden als erster zu laufen. So war die Gefahr geringer, dass sie als erstes angegriffen wurde, hatte er zu ihr gemeint. Im Normalfall hätte sie ihren Dickschädel durchgesetzt und ihm vorgeworfen, dass er sie nicht wie ein kleines hilfloses Mädchen behandeln sollte, doch er hatte es ja nur gut gemeint und wenn sie ehrlich war, war sie sogar froh darüber, nicht als erste laufen zu müssen. Denn sie wusste noch immer nicht, zu was sie im Moment fähig war. Denn auch, wenn es ihr heute bereits besser ging als gestern, die Nacht hatte doch an ihren Kräften gezehrt und auf einen Kampf wollte sie es nicht anlegen. Zudem hätte es nur mehr Zeit gekostet, mit Naruto darüber zu streiten. Und Zeit hatten sie im Moment von allem am wenigsten. Sakura schluckte. Sie waren bereits den zweiten Tag unterwegs und bis zum Teereich würden es vermutlich noch zwei weitere werden. Selbst wenn sie es schaffen würden, hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte. Je näher sie ihrem Ziel kam, desto unsicher wurde sie. Langsam begann sie daran zu zweifeln, dass die Mission so verlief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte das ungute Gefühl, dass sie nicht einfach so unbemerkt an Naruto vorbeikommen und sich das Gegenmittel schnappen könnte. Früher oder später würde er es bemerken. Bemerken, dass sie ihn die ganze Zeit über anlog. Und sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Erneut kroch ein schlechtes Gewissen in ihr hoch, das sich durch den Drang, dass er sie nur nicht für schwach halten sollte, nur schwer zurückdrängen lies. Naruto dachte noch immer, sie müssten lediglich eine Schriftrolle abgeben, und bisher war er zum Glück nicht so dumm gewesen und hatte hinein gesehen. Es wunderte sie, denn sonst war nicht gerade jemand gewesen, der seine Neugierde zurückhalten könnte. Scheinbar hatte er sich auf dieser Trainingsreise doch verändert. Er war wirklich erwachsener geworden. Sie hatte immer gedacht, dass er sich nicht ändern könnte, dass er von Natur aus nervig war. In gewissermaßen war er das auch, aber er konnte auch ernst sein, dass hatte er deutlich gezeigt. Er hatte sich geändert, aber sie war ihm immer noch wichtig, dass hatte sie gemerkt. Ob sich Sasuke auch ändern könnte? Sakura kniff die Augen zusammen. Schon wieder dachte sie an ihn. Dachte daran, wie sehr er sie mit seinem Verschwinden verletzt hatte. War Naruto auch so verletzt gewesen? Oder war er es sogar immer noch? Sie öffnete ihre Augen wieder und sah den Blonden unbemerkt von der Seite an. Genau in diesem Augenblick stoppte er und auch Sakura kam fragend neben ihm zum Stehen. „Da vorne ist ein Dorf, vielleicht sollten wir uns ein Gasthaus oder so suchen. Ich weiß ja nicht was du davon denkst, aber mir ist es echt lieber, in einem weichen Bett zu schlafen“, lächelte er sie mit seinem typischen Lächeln an. Sakura stockte und blickte in den Himmel. Die Sonne ging bereits unter. Sie hatte den Weg über gar nicht bemerkt, dass es schon so spät geworden war. Und erst jetzt fiel ihr auch auf, wie weit die Müdigkeit in ihr bereits fortgeschritten war. Sie nickte leicht und setzte sich wieder in Bewegung. Direkt neben Naruto schlenderte sie durch die Gassen. Die Straßen waren belebt, aber längst nicht vergleichbar mit Konoha. Dennoch gab es hier auffällig viele Gasthäuser, durch die Lage des Dorfes kamen wohl viele Reisende hier her. Das war auch eine der Gründe, weshalb man sie nicht wirklich beachtete. Selbst als Ninja fielen sie nicht auf. Sie wählten ein Gasthaus, dass einen recht guten Eindruck machte. Gut, wenn man von den vier schmächtigen Männer absah, die an einem der runden Tische leicht abseits des Eingangs saßen und offensichtlich mit reichlich Sake eingedeckt waren. Naruto hatte die Eingangstür bereits geöffnet und war schon im Inneren verschwunden, als die Gestalten plötzlich laut loslachten. Sakura drehte sich herum, sah zu ihnen hinüber, schnitt den Blick einer der Männer, der sie mit seinen ungesund gelben Zähnen angrinste. Angewidert drehte sie sich weg und verschwand ebenfalls im Gasthaus. Sie mochte dieses Dorf bereits jetzt schon nicht, aber lange mussten sie ja ohnehin nicht hierbleiben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)