Die Geflügelte Schlange - Aufstieg von Erzsebet (* * make love, not war * * - Teil 1) ================================================================================ 21. Verdachtsmomente -------------------- Es war, als hätte Nefut alle Eifersucht und alle üblen Gedanken im Bad abgewaschen. Er bedauerte zwar, daß auch Amemnas Duft, der zuvor noch an ihm haftet, verschwunden war, aber bei nächster Gelegenheit würde er ihr wieder beiwohnen können und so wich das Bedauern rasch der angenehmen Mattigkeit nach befriedigender körperlicher Ertüchtigung. Als Nefut das Mawatizelt betrat, schliefen die Männer schon, Derhan jedoch wälzte sich ungewöhnlich unruhig hin und her. Nefut legte sich leise auf sein Lager. Jetzt bereute er seinen Ausbruch auf dem Heimritt, aber die Worte ließen sich nicht wieder zurücknehmen. Er war voller Eifersucht und Zorn gewesen und hatte dadurch das Wohlergehen der Männer aus den Augen verloren. Das durfte nie wieder passieren. Mit diesem Gedanken schlief Nefut ein. * Vor Sonnenaufgang sammelte sich die Mellim, die vielleicht noch sechzig Reiter umfaßte, leise vor den Toren des Lagers. Wie alle anderen kontrollierte Nefut noch einmal den Sitz des Sattels und des Zaumzeugs, seiner Waffen, der zur Schalldämpfung um die Metallteile gewickelten Stofffetzen, dann saß er auf. "Alles bereit?" fragte er in gedämpftem Ton die Männer neben sich. "Alles bereit", kam von Oremar. "Ja", sagte Derhan knapp und wich Nefuts fragendem Blick aus. Mit Derhan würde Nefut noch einmal reden müssen, aber erst nach dem heutigen Kampf. Als Amemna sich zu ihrer Wannim umdrehte, nickte Nefut nur. Per Handsignal befahl der Melack den Aufbruch. In mittlerem Tempo machten sie sich durch die Dämmerung auf zum Fluß, um in einem Bogen von Westen her auf Tetraos zu stoßen. Das Sonnenlicht kroch schon über die Berge, als sie sich der kleinen Siedlung am westlichen Fuße des steil aufsteigenden Berges näherten, auf dem Tetraos errichtet war. In diesem Dorf sollte ein geheimer Stützpunkt der Tetraosi untergebracht sein. Da waren Wachen, aber als die berittenen Hilfstruppen der Hannaiim näher kamen, blieben die Wachen unbewegt, kein Alarm wurde gegeben. Irgendetwas stimmte hier nicht. Tatsächlich roch es so deutlich nach einer Falle, daß Nefut sich wunderte, daß der Melack den Angriff nicht abbrach. "Das ist eine Falle", zischte Amemna durch die Zähne. "Seid auf der Hut", warnte Nefut seine Waffengefährten, die nickten. Derhan und Oremar hatten genügend Überfälle auf Karawanen und feste Siedlungen dieser Größe mitgemacht, um ebenfalls zu merken, daß etwas nicht stimmte. Das Dorf war zu ruhig, um tatsächlich das Quartier einer größeren Anzahl von Soldaten zu sein. Und beim Näherkommen merkten sie: die scheinbaren Wächter am Dorfeingang waren Strohpuppen in Kleidungsstücken. Als sie den Dorfplatz erreichten, rechneten sie mit einem Hinterhalt, aber den gab es anscheinend auch nicht. Das Dorf schien einfach völlig verlassen. Die Reiter wurden unruhig. "Wozu ist das gut?" fragte Oremar aufbrausend. "Wenn sie uns schon herlocken, warum machen sie uns nicht auch gleich fertig?" "Sie wollen Zeit gewinnen", mutmaßte Nefut. Einzelne Männer waren schon abgestiegen und liefen zu den Häusern, um zu plündern, aber der Melack, dem die ganze Sache auch nicht geheuer zu sein schien, befahl, im Freien zu bleiben. Er schickte einige seiner Leibwächter, die Gebäude, die zum Teil an die Felswand gebaut waren, zu untersuchen. "Wieso sind wir hier?" fragte Nefut seinen Wanack flüsternd. "Weil ein Überrläuferr und unserre Späherr berrichtet haben, ein Teil des Heeres der Tetrraosi lagerre hierr, und unserr Feldherrr entschied, das sei leichte Beute fürr unserre Rreiterrei", erklärte Amemna und sah sich noch einmal um. Außer den aufsteigenden Felsen und den nahen Hügeln konnte man vom Dorf aus nicht viel sehen. "Sie wollen uns genau hierr haben und nicht woanderrs." Nefut gab ihr mit einem Nicken recht. Irgendwo anders sollte die schnellste und beweglichste Einheit der Hannaiim nicht sein. Gerade kehrte die Leibwache des Melack zu ihrem Herrn zurück. Dieses Dorf war offenbar nicht plötzlich, sondern geordnet verlassen worden, die Menschen hatten all ihr bewegliches Hab und Gut mitgenommen. "Herrr, wirr verrgeuden hierr nurr unserre Zeit", rief Amemna zum Melack hinüber, der sehr nachdenklich aussah. Nefut hatte zunächst das Gefühl, der Melack wolle Amemna recht geben. "Unser Feldherr hat befohlen, dieses Dorf einzunehmen", entgegnete er jedoch steif. "Sucht nach einem Geheimtunnel in der Felswand, durch den die Tetraosi einen Ausfall machen könnten." Wie konnte der Melack in dieser Situation nur so blind dem Befehl gehorchen? Doch als die Männer schon ausschwärmten, um mit bloßen Händen und Stöcken gegen die Felswand zu schlagen, die sich über dem Dorf erhob, rief der Melack Amemna zu: "Darashy! Reite mit deiner Wannim um Tetraos herum bis ihr in Sichtweite des Heerlagers der Tetraosi seid. Schicke einen Boten, wenn ihr Unterstützung braucht, ansonsten mache dir ein Bild von der Lage und berichte mir dann." "Ja, Herrr", nickte Amemna gehorsam, riß ihr Pferd herum und gallopierte aus dem Dorf. Nefut, Oremar und Derhan hatten Mühe, ihr zu folgen. Der Weg um den felsigen Sockel der Stadtmauer herum war steinig, so daß Amemna das vorgelegte Tempo weit zurücknehmen mußte. Sie schlichen schließlich an den Totenstätten der Tetraosi vorbei, den in den Fels gebohrten Löchern, die nur über steile Pfade, die einer Ziege Probleme gemacht hätten, zu erreichen waren. Hier war kein Hinterhalt einer größeren Gruppe zu befürchten, allenfalls einzelne Bogenschützen konnten sich im Schatten der Felsüberhänge und Grabeingänge verstecken. Aber nichts passierte. Schließlich kamen sie in Sichtweite des Stadttores, das sich am oberen Ende der steil bergauf führenden Straße zwischen den auf den Felsen gebauten Türmen der Stadtmauer erhob. Das Tor war geschlossen. Östlich der Stadt lag das Lager der Tetraosi so ruhig wie am Vortag in der Sonne. Die Wachen dort und am Stadttor waren zweifellos echte Menschen und aus dem Heerlager drangen auch die einem Heerlager angemessenen Geräusche. Das Heer der Hannaiim hatte gerade bei den Kriegsmaschinen Stellung bezogen, um die Gegner zum Kampf herauszufordern. Am südöstlichen Rand der Ebene war eine kleine Staubwolke zu sehen, zu klein für eine Reitermellim oder gar ein Heer. Im Süden lag das Lager der Hannaiim, auch dort keine Spur von feindlichen Einheiten. Amemna warf Nefut einen fragenden Blick zu. Nefut zuckte mit den Schultern. "Laß uns zurückkehren und Bericht erstatten", schlug er vor und Amemna nickte. "Laßt uns zurrückkehrren", befahl sie. * Als sie das Dorf wieder erreichten, waren inzwischen die Ställe und die Teile von Häusern niedergerissen worden, die an die Felswand gebaut waren. Aber ein Geheimgang war bisher nicht entdeckt worden, alles schien massiver Fels zu sein. Der Melack schwieg nach Amemnas Bericht zunächst verblüfft, aber auch er kam zu dem Schluß: "Irgend etwas ist hier faul." Nefut kam ein unangenehmer Verdacht. "Ob die Reiterei der Tetraosi in kleinen Gruppen ausgesandt wurde, Entsatz zu besorgen, Herr?" fragte er den Melack langsam. "Und wir wurden abgelenkt, um die vereinzelten Reiter nicht abzufangen?" Das würde auch die kleine Staubwolke am südöstlichen Ebenenrand erklären. Wenn die Entsatztruppen schnell genug anrückten, konnte das Lager der Hannaiim leicht selbst belagert werden. Verbündete gegen Hannai fand Tetraos vermutlich genug, da die Expansionspolitik des Königs unbeliebt war. So viel hatten sogar die Stammeslosen in der Wüste von der aktuellen Politik mitbekommen. Der Melack grübelte und Nefut vermutete, daß er ähnliche Gedanken wälzte. "Das hieße aberr doch, daß die Hannaiim in derr Falle sitzen, wenn sie nicht rrechtzeitig nach Süden abziehen können", ließ sich Amemna leise vernehmen. "Im Westen das sumpfige Delta, im Norrden und Osten das Gebirrge und aus dem Süden neue Feinde..." "Richtig", bestätigte Nefut und auch der Melack nickte sorgenvoll. "Das hieße, daß die Hannaiim und ihre Hilfstruppen in der Falle sitzen." Der Melack rief unverzüglich seinen Zweiten, befahl ihm, mit den Resten zweier Wannimin das Dorf zu bewachen und ließ zum Aufbruch blasen. Diesmal ritten sie quer über die Ebene, um die Truppen der Hannaiim schnell zu erreichen und dem Feldherrn zu berichten. * Das Heer der Hannaiim stand trotz der beginnenden Mittagshitze noch immer kampfbereit vor Tetraos, und noch immer ließen sich die Truppen der Tetraosi nicht hervorlocken, obwohl die Leichtbewaffneten anscheinend schon einige Male mit Schleudern und Bögen auf das Heerlager und die Stadtmauer der Tetraosi geschossen hatten. Als sie die Stellung erreicht hatten, betrachtete der Melack kurz den Wanack und seinen Zweiten, forderte dann Amemna auf, ihn zu begleiten und ging mit ihr zum Feldherrn der Hannaiim. Nefut und die beiden Mawati brachten die Pferde zu einem schattigen Unterstand nahe den Kriegsmaschinen. Dann versuchte Nefut zu erkennen, was unter dem in einiger Entfernung für den Feldherrn und seine Berater aufgespannten Baldachin vorging. Der Schwarze Wanack stand plötzlich neben ihm und grüßte mit "Nane'Hawat", das Nefut mit einem "Den Segen Tyrimas für dich", erwiderte. Der schwarzhäutige Mann lachte, zeigte seine weißen Zähne und hob den Blick kurz zur Sonne. "Die Himmelskönigin seigt kerrade ihrre Krrallen", sagte er mit schwerem Akzent. Nefut mußte daraufhin lächeln. Die Südländer stellten Tyrima in der Gestalt einer Löwin dar. Der Mann hatte anscheinend wirklich Humor. "Ich bin Adí W'schad", sagte der schwarze Wanack nun und verneigte sich nach der Art der Südländer. "Du hast dirr kesterrn Sorrgen um deinen Wanack kemacht", stellte er dann fest. Nefut biß die Zähne aufeinander. Wieso mußte er sich vor einem Fremden für sein Verhalten am Vortag rechtfertigen? Aber er verneigte sich nach Osheysitte und erwiderte mit neutraler Stimme: "Ich bin Nefut von Bussir, Prinz W'schad." "Dein Wanack ist noch sehr jung, aber err hat kute Ideen." Der Blick des schwarzen Prinzen hatte etwas Taxierendes. "Ja, das hat s..er." Nefut bemühte sich, sich den Versprecher nicht anmerken zu lassen. Glücklicherweise waren Oremar und Derhan außer Hörweite. Sein Blick schweifte wieder zum Baldachin, aber darunter konnte Nefut auf die Entfernung nur Schatten erkennen. Auch der Schwarze Wanack sah jetzt hinüber zum Baldachin, kniff die Augen zusammen und sagte: "Sie strreiten. Das ist kein kutes Seichen." Nefut mußte ihm recht geben. "Anscheinend bewunderrt err dich sehrr, Wüstenmann." Natürlich meinte er Amemna. "Wie kommt ihr darauf, Prinz?" "Es ist die Arrt, wie err kesterrn von dirr sprrach. Solche Worrte habe ich bisherr nurr von Söhnen und Enkeln über einen anderren Mann kehörrt." "Nie von Geliebten über ihren Liebhaber?" fragte Nefut neugierig zurück. Der schwarze Mann lachte herzlich. "Ich habe noch nicht viel mit Ostmännerrn kerredet." Offenbar verstand er Nefuts Frage als Scherz und das war wohl auch besser so. "Vermutlich hat er einfach Heimweh", überlegte Nefut laut. "Er hat sich wohl gefreut, wieder einmal die Sprache seiner Kindheit sprechen zu können." Wie hatte er angesichts der Unterhaltung zwischen Amemna und diesem Mann nur so eifersüchtig werden können? "Err hat mirr kesagt, daß err eurre Wüstensprrache nicht kerrn benutzt." "Man merkt bisweilen, daß er nicht als Oshey aufgewachsen ist", gab Nefut diplomatisch zurück. "Du benimmst dich nicht nurr wie sein Lehrrerr, du klingst auch so." Und wieder lachte Prinz W'schad, aber dann verschwanden die strahlendweißen Zahnreihen plötzlich und er zog ernst die Augenbrauen zusammen. "Derr Melack und Tk'awla kommen wiederr." Der Schwarze Wanack kannte also den Südländernamen von Amemna. Der Melack machte ein finsteres Gesicht, als er zu seiner wartenden Mellim zurückkehrte, Amemna sah eher nachdenklich aus. Die Wunakim und einige der Zweiten scharten sich um den Melack, als er bei den Kriegsmaschinen angekommen war. "Der angebliche Überläufer ist natürlich unauffindbar, aber unseren Feldherrn stört das nicht", grollte der Melack. "Er sagt, er stünde in Verhandlungen mit Gegnern des Königs und die Übergabe der Stadt an ihn sei nur noch eine Frage von Stunden. Von einem Entsatzheer hätten die Hannaiim nichts zu befürchten. Und uns hat er zurück ins Lager geschickt." "Die berittenen Hilfstruppen?" vergewisserte Nefut sich. "Alle Söldner und einen Teil des Heeres", präzisierte der Melack. "Nur die Kriegsmaschinen und ihre Bedeckung bleiben hier. Wenn er sie benutzen würde, könnte er die Verhandungen mit den Gegnern des Königs sicher beschleunigen. Wozu hat er die Ingenieure und das ganze Holz hierher mitgenommen, wenn er die Maschinen, nun, da sie endlich fertig sind, gar nicht einsetzen will?" Ein Raunen ging durch die Runde der Wunakim und ihrer Zweiten. Viele der Männer, die zum größten Teil in Nefuts Alter waren, fanden recht abschätzige Bezeichungen für den Feldherrn, der Kriegsmaschinen anscheinend nur zur Dekoration seines Feldzuges einsetzte und sein Amt wohl allein der Tatsache verdankte, daß er der älteste Sohn des Königs von Hannai war. Nefut schloß sich dieser Einschätzung im Stillen an. Da allerdings die Soldaten, die seit dem Morgen wieder einmal vergeblich darauf warteten, daß der Kampf gegen die Tetraosi begann, sich offensichtlich langweilten und inzwischen unter der Mittagshitze litten, war es andererseits wohl eine vernünftige Entscheidung des Feldherrn gewesen, sie für heute zurück ins Lager zu schicken. * Noch bevor die Mawati die Unterstände für ihre Pferde erreicht hatten, entschuldigte Oremar sich bei Nefut. Er wollte den freien Nachmittag bei den Männern der benachbart lagernden Wannim verbringen. Nefut hatte gehofft, daß sich Oremars Unbehagen in Amemnas Nähe bald wieder legen würde, aber Oremar hielt weiterhin auffällig Abstand von seinem Wanack und inzwischen sogar zunehmend von seiner Wannim. Als Oremar verschwunden und auch Amemna bereits zu den Zelten gegangen war, versorgten Derhan und Nefut gemeinsam die Pferde. "Derhan", versuchte Nefut ein Gespräch zu beginnen, aber Derhan hatte für ihnnicht mehr als einen finsteren Blick übrig. Nefut war es nicht gewohnt, Entschuldigungen vorbringen zu müssen. Gewöhnlich handelte er ausschließlich so, wie er es vor sich und den Göttern verantworten konnte. Gestern allerdings war er ein anderer Mensch gewesen, als hätte er unter dem Einfluß eines Fluches gestanden. Er stellte sich Derhan in den Weg, als dieser Amemnas Stute zu trinken gegeben hatte und hielt ihn an den Schultern fest, als Derhan ausweichen wollte. "Derhan... ich möchte mich bei dir entschuldigen", sagte er dann leise. Derhan sah sehr überrascht zu ihm hoch. "Wie komme ich zu der Ehre einer Entschuldigung, Herr?" Die ehrerbietige Anrede, die Derhan für gewöhnlich nicht benutzte, klang wie Hohn in Nefuts Ohren. Aber Nefut schluckte die zornige Erwiderung darauf mühsam herunter. "Derhan, ich war gestern außer mir vor Zorn, und dummerweise bist du mir zum falschen Zeitpunkt in den Weg geraten." Das war nicht sehr glücklich formuliert, fiel Nefut dann auf. Er ließ Derhan los. "Durch eine beiläufige Bemerkung, die ich vor einigen Jahren aufgeschnappt habe, hatte ich ein Mittel an der Hand, dich zu kränken", setzte er neu an. "Es ist unverzeihlich, daß ich davon Gebrauch gemacht habe, aber ich kann meine Worte leider nicht ungesagt machen." Derhan schwieg dazu, sah zu Nefuts linker Schulter. Nefut wurde bewußt, daß er Mantel und Untergewand ein Stück zur Seite geschoben hatte, um eine juckende Stelle an seiner Schulter zu reiben. Im Badezelt hatte er gestern festgestellt, daß man Amemnas Zahnabdrücke an der Schulter deutlich erkennen konnte. Bemüht, die Stelle nicht zu hastig zu verdecken, schob Nefut Untergewand und Mantel wieder darüber. Dann fragte er noch einmal: "Derhan, ist es dir möglich, meine Entschuldigung anzunehmen?" "Nefut, ist es dir möglich, die Auswirkungen deiner Eifersucht auf denjenigen zu beschränken, den sie betreffen?" fragte Derhan ernst zurück. Nefut atmete tief durch, um sich zurückzuhalten, Derhan an die Kehle zu gehen. Anscheinend wußte Derhan über Nefuts Affäre mit Amemna Bescheid, auch wenn er nicht wissen konnte, daß sie eine Frau, nun ja, ein zweigeschlechtliches Wesen war. Wenn Derhan weiterhin Grund zu einem Konflikt mit Nefut hatte, verbreitete er vielleicht, daß Nefut Liebhaber eines Mannes war. Das würde Nefuts Ansehen bei den beiden Mawati, die davon noch nichts wußten, zunichte machen. Insbesondere für seinen treuen Hamarem würde eine Welt zusammenbrechen, wenn er erfuhr, daß Nefut so weit von den Geboten der Weisen und Heiligen abgewichen war. "Derhan, ich verspreche dir, mein Liebesleben wieder so strikt von meinem Umgang mit Dir zu trennen, wie das in der Vergangenheit der Fall war." "Damit muß ich vorerst wohl zufrieden sein", gab Derhan zurück. Ohne das für ihn sonst übliche schelmische Lächeln verneigte er sich vor Nefut und ging, um den Wassereimer für Amemnas Stute erneut zu füllen. * * * Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)