Bodyguard von abgemeldet (Hurry Up and Save Me!) ================================================================================ Kapitel 2: Dragon and Milk -------------------------- “Ah, guten Morgen... Matsumoto-san, richtig?”, begrüßte Shizuo am nächsten Morgen, die schreckhafte Managerin, die auch sofort zusammenzuckte. “Eh... Ri... Richtig, Heiwajima-san. Ihnen auch einen guten Morgen.”, erwiderte sie stammelnd und rückte ihre etwas zu groß wirkende Brille zurecht. Der blonde Bodyguard machte Anstalten das Büro seines Chefs zu betreten, wurde allerdings von der piepsigen Stimme der kleinen Brünetten aufgehalten. “Ich, an Ihrer Stelle, würde da lieber nicht reingehen.”, warnte sie ihn. “Ach ja? Und warum nicht?”, wollte er wissen und öffnete die Türe. Als Antwort erreichte ihm Yukas aufgebrachte Stimme. “...Und ich werde dein Angebot nicht annehmen, Tom. Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt und damit alt genug, um auf mich selbst aufzupassen! Ich brauche deinen Bodyguard nicht!”, schrie sie und man hörte das Klirren eines Gegenstands, den sie scheinbar umgeworfen haben musste. “Aber, Yuka, sei doch vernünftig!”, kam es von Tom. Shizuo hörte ein Feuerzeug klicken. “Wer soll dann auf dich aufpassen?”, fragte sie ihren Cousin und das Geräusch ihrer Absätze ertönte auf dem Parkettboden. “Ich hab noch genug Männer und meine Gegner sind wesentlich harmloser als deiner. Du weißt, zu was er fähig ist.”, wandte er ein und sah ihr eindringlich in die blauen Augen. “Seit wann rauchst du überhaupt?”, fügte er dann besorgt hinzu. Früher war seine Cousine anders gewesen. Aber ein Leben mit so einer Verantwortung veränderte Menschen eben. “Das ist doch hier überhaupt nicht von Belangen, Tom. Zurück zum Thema... Vielleicht sollten wir deinen Freund einfach mal selber fragen, was er von der ganzen Sache hält.”, schlug sie vor und riss die Türe auf, hinter der er stand. “Wie lange stehst du schon da?”, wollte der Geldeintreiber von seinem Bodyguard wissen. Der warf nur einen Blick auf die zerbrochene Vase, die quer im Zimmer verteilt war und holte tief Luft. “Ich wollte nur nicht, dass man auch noch etwas nach mir schmeißt, wenn ich hier, so mir nichts dir nichts, eintrete.”, entgegnete er nur und sah von Tom zu Yuka, die ihn beide entschuldigend ansahen. “Also, was soll das Ganze überhaupt?”, wollte er dann wissen. Tom räusperte sich unbehaglich. “Na ja, du hast ja gestern erfahren, dass Yuka den Yamaguchi- gumi anführt. Und... eh... Es gibt da jemanden, dem das gar nicht gefällt und das ist auch der Grund, warum sie hier ist und nicht in Kyoto. Sie taucht in Ikebukuro eine Weile unter, bis dieser jemand ausgeschaltet wurde.”, klärte er den Mann auf. Der schloss andächtig die Augen hinter seiner blauen Sonnenbrille. “Und nun soll ich den Aufpasser spielen?”, schlussfolgerte er. “Das müssen Sie nicht, Heiwajima-san. Ich kann auch auf mich selbst aufpassen, auch wenn ein gewisser jemand in diesem Raum nicht ganz dieser Überzeugung ist.”, wandte sie ein und sah mit, zu Schlitzen geformten, Augen zu ihren Cousin rüber. Der atmete tief ein und aus. “Jetzt hör aber mal auf! Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Du hast doch auch die Nachricht bekommen, dass er einige unserer Leute in Saitama quasi mit einem Fingerschnippen ausgeschaltet hat. Und selbst deine unangefochtenen Fähigkeiten als Kämpferin, machen dich zu einer leichten Beute für ihn.”, versuchte er ihr den Ernst der Lage klarzumachen. “Hey, hey, hey... Dieses Gestreite muss doch nicht sein... Ich werde natürlich auf Sie aufpassen, wenn es Toms Wunsch ist. Aber ich verspreche, dass ich mich nicht einmischen werde, wenn Sie es nicht wollen. Einverstanden?”, machte er ihr ein Angebot. Sie seufzte und nickte schließlich. “Na, schön. Dann machen wir es so.”, schlug sie ein. “Was steht als nächstes an, Saki?”, erkundigte Yuka sich bei ihrer Managerin und Freundin, während sie in den teuren Luxuswagen einstiegen. Sie blätterte in ihren Terminkalender. “Nicht sehr viel... Ein Besuch bei Idate Hiramura und anschließend das versprochene Fotoshooting für Armani.”, erstattete sie Bericht. Shizuo setzte sich in die Mitte der Rückbank, damit er alles im Blick hatte. “Dann also erst Mal auf zu unseren alten Freund Hiramura.”, freute sie sich und ließ den Wagen mit quietschenden Reifen anfahren. Es dauerte nicht lange und sie erreichten das Hafengebiet Tokios. Yuka hielt den Wagen an und stieg aus. Saki und Shizuo ließ sie im Auto sitzen. “Wie lange arbeiten Sie jetzt schon mit Yamaguchi-san zusammen?”, fragte er sie. Sie wandte sich lächelnd um. “Seit ungefähr vier Jahren. Aber kennen tu ich sie schon seit sie zehn Jahre alt war.”, klärte sie ihn auf. Na, das war ja mal eine ziemlich lange Zeit. “Und sie und Tanaka?”, stellte dann sie eine Frage. “Er war mein Senpai in der High School und nun sind wir sowas wie Partner.”, murmelte er. Das Gespräch der Beiden wurde von einem Schuss unterbrachen. Sofort stürzte Shizuo aus dem Wagen und rannte in die Richtung aus die der Schuss gekommen war. Als er die Stelle erreichte, erblickte er Yuka, die ihre Waffe auf einen mit Blut überströmten Mann gerichtet hielt. “Ist alles in Ordnung?”, fragte er und rannte zu ihr. Sie schmunzelte. “Dieser verdammte Hurensohn!”, fluchte sie, konnte gerade noch ihre Waffe zurück in das Halfter stecken und sackte dann zusammen. Bevor sie auf den Boden aufprallen konnte, fing Shizuo sie auf und hob sie hoch. In ihrem linken Oberschenkel steckte eine Spritze. “Was ist passiert?”, wollte Saki wissen, als sie ihn und ihre Chefin sah. Er legte sie auf die Rücksitze des Wagens und zog die Spritze aus ihren Fleisch. “Sie wurde sediert.”, stellte Saki fest und kramte in ihrer Tasche nach einem Etui. Sie holte eine weitere Spritze heraus, die sie der Betäubten verabreichte. “Sie wird bald aufwachen. Fahren wir sie besser ins Appartement.”, schlug sie vor und so kamen sie wenige Minuten später am Hochhaus an, in dem sich die komfortable Wohnung der jungen Schauspielerin befand. Shizuo legte sie aufs Sofa, während sie langsam wieder zur Besinnung kam. “Was ist passiert? Wo bin ich?”, fragte sie mehr sich selbst, als die Anderen. Sie versuchte sich aufzurichten, was ihr allerdings nur stechende Kopfschmerzen brachte. “Bleib liegen. Ich hole dir was zu trinken.”, meinte ihre Managerin. Yuka blickte auf Shizuo. “Dieser Mann, dem Sie einen Besuch abgestattet haben, hat Ihnen wohl eine Narkose verpasst.”, klärte er sie über das Geschehene auf. Sie erinnerte sich wieder und musste schmunzeln. “Hiramura war zu einem anderen Clan übergelaufen und hat deren Drogen in meinem Gebiet vertickt. Ich hab ihm gesagt, er solle sich aus dem Staub machen. Dann ging er auf mich los und ich hab abgedrückt...”, murmelte sie vor sich hin. Er strich sich durch sein blondes Haar. “Zum Glück war ich ja da, um Ihnen zur Unterstützung zu eilen.”, witzelte er und beide mussten lachen. “Es wäre sicherlich auch besser, wenn Sie über Nacht hier bleiben würden, Heiwajima-san. Ich mache mir Sorgen um Yuka. Das ist ihr noch nie passiert.”, bat die Managerin ihn. In letzter Zeit war sie einfach nicht mehr so aufmerksam wie sonst. Yuka warf ihr einen finsteren Blick zu. Dachten jetzt alle, dass sie einen Babysitter brauchte? Der Bodyguard bemerkte ihre Anspannung und schüttelte den Kopf. “Ich denke, Yamaguchi-san schafft das auch ohne mich.”, warf er ein und erhob sich. “Ich wünsche noch einen angenehmen Abend.”, verabschiedete er sich, zwinkerte Saki dabei aber vielsagend zu. Die lächelte nur beruhigt. Nachdem Saki ebenfalls gegangen war, beschloss Yuka sich frisch zu machen und anschließend noch ein wenig spazieren zugehen. Sie hatte sich gerade frisch geduscht und tapste im Bademantel durch ihre Wohnung, da fiel ihr auf, dass jemand auf den gegenüberliegenden Hochhaus saß und durch ein Fernglas zu ihr rüberschauen musste. Sie erkannte das blinkende Glas des Feldstechers im Licht des aufgehenden Mondes. An der Größe des Beobachters konnte sie erkennen, dass es sich sehr wahrscheinlich um den hübschen Shizuo Heiwajima handeln musste. Sie schmunzelte. Das hatte er bestimmt mit Saki ausgemacht. Na, warte! Sie würde ihn jetzt mal ein bisschen in Aufregung versetzen. Wenn er sie unbedingt beobachten musste, dann sollte er auch alles sehen. Sie blieb mit dem Rücken zu ihrem Fenster stehen und öffnete langsam ihren knappen Seidenbademantel. Darunter trug sie schwarze Spitzenunterwäsche. Demonstrativ zupfte sie an ihren Hipster und rückte ihren Busen zurecht. Dann nahm sie sich ihre schwarzen, halterlosen Nylons und zog sie sich lasziv über die glatten Beine. Shizuo schluckte und traute sich überhaupt nicht, das Fernglas wegzulegen, aus Angst, er könnte irgendwas verpassen. Ach, was! Er musste doch immerhin auf sie aufpassen, da musste er ja schließlich alles genau im Blick haben! Seine Aufmerksamkeit wurde auf ihren hübschen Rücken, der durchaus entzücken konnte, gezogen. Ein großer Drache prangte auf ihrer Haut. Der Kopf der Bestie lag auf ihrer schmalen, linken Schulter und schlängelte sich bis zu ihrer rechten Hüfte hinunter. Vom Drachen aus wanderte sein Blick über ihre Reizwäsche und ihm wurde etwas unwohl in seiner Haut, wenn auch auf eine angenehme Art und Weise. Er wusste aus ihren Filmen ja, welche Wirkung sie auf Männer hatte, doch in Natura war die Wirkung noch viel größer. Er wüsste nicht, was er machen würde, wenn er jetzt bei ihr im Zimmer wäre. Plötzlich verschwand sie von der Bildfläche und sein Handy klingelte kurze Zeit später. “Warum kommen Sie nicht rüber? Es muss doch ziemlich kalt dort oben auf diesen Dach sein, oder?”, hörte er ihre witzelnde Stimme. Er schluckte. Mist! Hatte sie ihn etwa entdeckt? “Ich weiß nicht, was Sie meinen, Yamaguchi-san. Ich sitze bei mir Zuhause und lese ein Buch.”, versuchte er sich noch irgendwie zu retten. Doch am anderen Ende ertönte nur ein Lachen. “Mir können Sie so leicht nichts vormachen, Heiwajima-san. Ich bin nicht umsonst die, die ich eben bin. Und jetzt antreten!”, verlangte sie im Befehlston. Schon ertönte das allbekannte Tut auf ihrer Seite der Leitung. Sie hatte aufgelegt. Shizuo erhob sich und musste unwillkürlich grinsen. Na, immerhin wusste sie genau, was sie wollte! Sie gefiel ihm von Stunde zu Stunde besser. “Saki hat Sie darum gebeten, nicht wahr?”, meinte sie und steckte ihr langes Haar zusammen. Sie hatte sich in ein kurzes, weißes Kleid gehüllt, dass ihre Figur wirklich sehr betonte. “Haben Sie vor irgendwo hinzugehen?”, wollte er wissen. Ein schelmisches Schmunzeln huschte über ihre Lippen. “Ich wüsste nicht, was Sie das angehen würde.”, erwiderte sie und fuhr ihre ohnehin schon, wie sich eingestand, schönen, roten Lippen mit Lippenstift nach. Seine Augenbrauen zuckten ein wenig auf. “Na, hören Sie mal. Ich bin immerhin Ihr Bodyguard, oder etwa nicht?”, konterte er und zündete sich eine Zigarette an. Sie setzte sich ihm gegenüber auf den Tisch und überschlug reizvoll ihre langen Beine. “Heißt das, dass ich noch nicht mal mehr weggehen darf?”, jammerte sie etwas mürrisch. Er zuckte nur, scheinbar, desinteressiert mit den Schultern. Sie stieß hörbar die Atemluft aus, was ihre Gereiztheit zum Ausdruck brachte. Nicht, dass sie grundsätzlich was dagegen hatte, dass so ein hübscher Kerl auf sie aufpassen wollte, oder musste, wie man es halt nahm. Aber sie war eine erwachsene, für viele Menschen auch furchteinflößende, Frau, die sich auch ganz gut allein wehren konnte. Da kam ihr ein Einfall mit dem sie das Ganze regeln konnte und auch noch selbst etwas davon haben würde. “Dann kommen Sie einfach mit. Ich lade Sie auf ein Bier ein, Heiwajima-san.”, machte sie ihm ein Angebot und nahm ihm die Zigarette ab, um sie selbst aufzurauchen. Er sah sie durch seine blaue Sonnenbrille an und musste Kichern. “Tut mir leid, aber ich trinke kein Bier. Ich trinke lieber ein Glas Milch.”, gestand er ihr und stand auf, wobei er sich ihr deutlich näherte. Sie zog eine Augenbraue hoch, blies den Rauch, zwischen ihren Lippen aus, um dann aufzustehen und ihren Mantel anzuziehen. “Dann gehen wir eben zusammen eine Milch trinken.”, erklärte sie sich amüsiert einverstanden. Ein Mann, der kein Bier trank? So was war ihr auch noch nicht untergekommen. “Torte und Milch um sieben Uhr am Abend... Das hab ich auch noch nicht ausprobiert.”, bedachte sie die Situation. Sie saßen in einem kleinen, aber sehr noblen, Café und aßen Schwarzwälderkirschtorte. “Man sollte immer für Neues offen sein, oder?”, kam es von Shizuo, der sein Stück bereits aufgegessen hatte. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Eine Weile war es still zwischen den Beiden. “Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie Tom und Saki haben. Die Zwei machen sich wirklich Sorgen um Sie, Yamaguchi-san.”, kam es plötzlich flüsternd von Shizuo. Sie stopfte sich den letzten Happen in den Mund und sah ihn wissend an. “Bitte... Wir sollten mit diesen Förmlichkeiten einfach aufhören. Yuka reicht vollkommen aus.”, bat sie ihn. “Und mir ist klar, dass sie sich nur Sorgen um mich machen, aber das ändert nichts daran, dass ich immer noch selbst entscheiden kann, ob ich alleine mit meinen Problemen klarkomme oder nicht.”, wandte sie dann ein. Er nickte. Daran hatte er absolut keinen Zweifel. Sie wirkte nicht im Geringsten, wie die typische japanische Frau, die nicht ihre eigene Meinung, sondern die von ihren Ehemann vertrat. Plötzlich beugte sie sich zu ihm vor und strich ihm über den Mundwinkel, um dann etwas Sahne von ihren Finger abzulecken. “Da ist wohl jemand eine kleine Zuckerschnute, was?”, witzelte sie. Zum ersten Mal in seinen Leben errötete Shizuo Heiwajima, auch wenn er selbst nicht wusste, warum überhaupt. Doch Yuka hatte gerade erst losgelegt. “Du stehst wohl auf Süßigkeiten... Wenn ich mich von oben bis unten mit Schokolade einreibe... Würdest du mich dann vernaschen, Shizuo?”, erkundigte sie sich und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ihr Gegenüber wäre liebend gerne im Erdboden versunken. Wie konnte sie nur so direkt über so was reden? Und das obwohl sie sich noch gar nicht so lange kannten. Doch ihr, für ihn etwas unangenehmes, Gespräch wurde rasch unterbrochen, als eine Gruppe junger Frauen den Laden betraten. Eine aufgedonnerte Brünette entdeckte die Beiden und kam auf sie zu. “Oh, hi, Shizuo-kun. Ich wusste gar nicht, dass du eine Neue datest.”, wunderte sie sich und musterte Yuka mit herablassenden Blick. Sie hingegen zündete sich demonstrativ eine Zigarette an. “Hey, hier darf man nicht rauchen.”, kreischte die Fremde drauf los, womit sie bei Yuka auf taube Ohren stieß. “Du weißt gar nicht, was ich alles darf, Schätzchen. Und jetzt verzieh dich. Wir wollen es gleich noch auf dem Tisch treiben, verstanden?!”, platzte es zickig aus ihr heraus. Shizuo hätte vor Schreck beinahe seine Milch ausgespuckt. Was ging denn jetzt ab? Die kleine Primadonna verzog entsetzt das Gesicht. “Pah!”, war das Einzige, was noch aus ihren Mund kam und dann zog sie beleidigt ab. Der blonde Bodyguard versuchte derweilen nicht an seinem Hustenanfall zu ersticken. “Sag mal, war das etwa deine letzte Nummer?”, fragte Yuka ihn mit säuerlicher Miene. Er grinste. Ach, so lief der Hase also! War da etwa jemand eifersüchtig? “Ja, aber nur ein einziges Mal. Nichts Besonderes.”, erzählte er ihr, was sie allerdings auch nicht glücklicher stimmte. Schweigsam rauchte sie ihre Zigarette auf und erhob sich dann. “Ich hab jetzt Lust tanzen zu gehen. Kommst du mit, oder bleibst du bei deiner kleinen Freundin?”, zischte sie. Er folgte ihr hinaus auf die Hauptstraße. Wieder herrschte nur Stille zwischen den Beiden, bis sie Yukas Nachtclub erreicht hatten. Sie traten durch den Hintereingang ein und wollten sich gerade zur Garderobe begeben, da stellte sich ein muskelbepackter, stark tatoowierter Türsteher ihnen in den Weg. “Sie dürfen sich hier hinten nicht aufhalten.”, knurrte er und packte Yuka am Arm, um sie wieder Richtung Türe zu schieben. Shizuo ging dazwischen und drehte dem Mann den Arm um. “Du solltest nicht so grob mit einer Dame umgehen.”, warnte er ihn, wobei seine, sonst so ruhige, Stimme erbost zitterte. Yuka legte ihm eine Hand auf die Schulter und er sah sie verwundert an. Sie deutete ihm an, dass es schon in Ordnung sei. Dann zog sie blitzschnell ihre Waffe und hielt sie dem Türsteher an die Schläfe. “Es wundert mich, dass ich in meinen eigenen Club noch nicht mal durch die Hintertüre eintreten darf.”, raunte sie ihm zu, auf dessen Stirn sich sofort nervöse Schweißtropfen bildeten. Ein weiterer Aufpasser kam herbeigeeilt und gab seinem Kollegen einen Schlag auf den Hinterkopf. “Das ist Yamaguchi-sama, du Volldepp!”, meckerte er und ging dann vor ihr auf die Knie. “Vergebt ihm, O-nee-san. Er ist neu hier.”, versuchte er das Verhalten des anderen zu entschuldigen. Sie zuckte gereizt mit einer Augenbraue und steckte ihre Waffe zurück. “Schon gut. Zieht Leine, bevor ich es mir anders überlege.”, gab sie ihnen den Wink, sich schleunigst aus den Staub zu machen, was sie auch taten. Sie warf Shizuo einen überlegenen Blick zu. “Trotzdem vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, Shizuo.”, bedankte sie sich und ging ihm voraus in Richtung Tanzfläche. Eine halbe Stunde später hatte sie sich ins Getümmel geworfen und ihren Begleiter einfach gegen seinen Willen mitgerissen. Doch mit der Zeit hatte er Gefallen daran gefunden mit ihr zu tanzen. Aus der teuren Musikanlage des Clubs ertönte Rock Yo Body von den Black Eyed Peas. “Ich hatte vergessen, wie viel Spaß es macht sich so zu amüsieren.”, stellte er fest und spürte, wie sie sich näher an ihn anschmiegte. “Dann sollte wir vielleicht mal öfter ausgehen.”, spekulierte sie und lächelte ihm verführerisch zu. Er musste über ihr Angebot ebenfalls Lächeln. “Die große O-nee-san flirtet mit ihrem Bodyguard?”, fragte er sie. Sie lachte auf. “Vielleicht... Ist es ihm denn unangenehm?”, erwiderte sie und kam ihm so nah, dass er ihre Hüfte an seinem Becken fühlen konnte, was ihn, wie er zugeben musste, etwas schwach werden ließ. “Ich denke nicht... Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich ihn fragen.”, witzelte er und ohne zu zögern legte er seine Hände an ihre Hüfte. Teuflisch blitzten ihre blauen Augen auf und sie legte ihre Hände in seinen Nacken. Eine halbe Stunde später setzten sie sich an die Bar und bestellten sich etwas zu trinken. Wie aus dem Nichts tauchte ein halbwüchsiger, wahrscheinlich achtzehnjähriger, Mann auf und tippte Yuka an ihre nackte Schulter. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an. “Hey, Süße! Ich hab dich noch nie hier gesehen. Hast du Lust dich mal mit mir allein zu unterhalten?”, versuchte er sie anzumachen. Sie winkte ab. “Iss lieber noch ein paar Fruchtzwerge, Kleiner! Dann können wir weiterreden.”, machte sie sich über ihn lustig, was den Jungen gar nicht passte. Er blieb hartnäckig. “Komm schon, Schnucki. Du wirst noch sehen, dass wir eine Menge Spaß miteinander haben können.”, prahlte er und griff mit seiner Hand an ihren Hintern. Shizuo sprang von seinem Stuhl auf und schleuderte den Jungen rum, um ihn gegen eine Wand zu drücken. “Sie hat Nein gesagt, verstehst du das nicht?”, knurrte er wütend und erwürgte den Kerl bald mit seinem Arm. Wieder war es Yuka, die ihren Leibwächter zurückhalten musste. “Hör doch auf, Shizuo! Mach dir an so jemanden doch nicht die Finger schmutzig.”, besänftigte sie ihn und streichelte über seinen Rücken. Schließlich gab er sich geschlagen und setzte den Kerl wieder auf dem Erdboden ab. Der Junge suchte sofort das Weite. “Was für ein widerlicher Typ!”, beschwerte er sich und schnaubte entrüstet. Er spürte ihre Hand an seiner. Sie zog ihn hinter sich her. “Komm wir gehen wieder.”, schlug sie vor und zwinkerte ihn geheimnisvoll zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)