Leap in time von Silja (RobinXZorro) ================================================================================ Kapitel 1: Memory of you ------------------------ „Au…“ Ich zucke etwas zusammen, als das Jod an die Wunden an meinen Armen kommt. „Sei nicht so zimperlich! Du kannst froh sein, dass ich dich überhaupt verarzte!“ Ich sehe Perona verächtlich an. „Du würdest dich nicht trauen Falkenauge zu widersprechen und immerhin hat er gesagt du sollst dich um meine Wunden kümmern.“ Perona scheint innerlich zu kochen, was mich nur noch mehr amüsiert. Geisterprinzessin hin oder her, in ihrem Verhalten erinnert sie mich doch in vielen Punkten an Nami. Wohl durch ihr Alter bedingt ist sie sehr sprunghaft, leicht reizbar und doch teilweise oberflächlich. Das genaue Gegenteil zu… „Aua! Sag mal, machst du das extra?“ „Mh…schon möglich!“ Und schon lässt Perona das Verbandszeug liegen und verschwindet durch die Wand. Mir bleibt nur Kopfschütteln übrig, bevor ich nochmal die Verbände fester ziehe und mich aufs Bett fallen lasse. Zwei Jahre Training bei Falkenauge. Was hat mich da bitte geritten? Aber andererseits sehe ich es auch als Chance, da ich keinen Besseren finden kann, der mich trainiert. Und ich werde trainieren, hart arbeiten und kämpfen. Ich werde alles tun, um besser zu werden als er, um ihn besiegen zu können und vor allem die Crew langfristig beschützen zu können. Ich kann mir nur annähernd vorstellen wie hart Ruffy die zwei Jahre arbeiten wird. Wenn er sonst auch so ein Kindskopf sein kann, hat er auch eine ernste Seite und diese Seite verzeiht es sich nicht, wenn man jemanden Bedeutenden nicht schützen kann. Und nach der Sache mit Ace oder auch das Trennen der Crew durch Bär, wird er noch verbissener kämpfen. Da mir klar war, welche Vorwürfe Ruffy sich machen würde, verschwieg ich auch gegenüber der Crew, was wirklich passiert war, als ich mich Bär auf Thriller Bark gegenüberstellte. Naja…jedenfalls das meiste behielt ich für mich… ~~~~~~~~~~~ „Nachdem Bär mich angegriffen hat, überkam mich eine fürchterliche Angst, aber nicht einfach nur Angst, weil ich wusste, dass ich sterben würde, wenn ich den Schmerzen und der Müdigkeit in mir nachgebe. Nein, ich hatte Angst dich nicht wiederzusehen. Und so dachte ich an dich, während wohl der Tod schon nach mir lechzte, bis Sanji und dann auch du zu mir kamt.“ Ich lehne mit dem Rücken an der Tür ihrer Kajüte, während sie noch immer mit einem Buch in der Hand auf ihrem Bett sitzt. Zwar sehe ich sie erwartungsvoll an, dennoch erwarte ich von ihr keine Antwort. Zusätzlich sieht sie im Moment sprachlos aus und scheint nicht zu begreifen, was ich zu ihr gesagt habe. Im Grunde kann ich selbst nicht verstehen warum ich es Robin unbedingt sagen wollte, aber etwas in mir schrie förmlich danach. „Du hast an mich gedacht…“ „Die ganze Zeit.“ ~~~~~~~~~~~~~ Meine Hand wandert durch meine Haare, ein verzweifelter Versuch die Erinnerung aus meinen Gedanken zu verbannen. Doch zu sehr erinnere ich mich an diesen Abend, kann den Regen hören, der gegen das kleine Fenster prasselte, rieche den feinen blumigen Duft in ihrem Zimmer. Auch ihr überraschtes Gesicht sehe ich immer wieder vor mir, ihre großen Augen, die mich ungläubig ansahen. „An was denkst du?“ Könnten Blicke töten, ich schwöre, Perona wäre nicht mehr unter den Lebenden. „Hör auf einfach durch die Wand zu kommen!“, fauche ich sie an. Hatte ich zuvor bei ihrer Beschreibung zufällig vergessen, dass sie zu den unpassendsten Zeitpunkten aufkreuzt. Sie schwebt jedoch dennoch lässig nun vollständig durch die Wand und stellt sich neben mein Bett. „Sei nicht so miesepetrig! Ich soll nur das Verbandszeug holen.“ „Dann tu das und verschwinde und dann bleib auch draußen!“ Mit einem Plopp taucht einer ihrer kleinen Geister auf, der Salbe und Verband aufsammelt. „Du könntest ruhig etwas netter sein, immerhin habe ich deine Wunden versorgt.“ „Das du nicht freiwillig getan hast!“ Schwungvoll setze ich mich auf, verschränke die Arme vor der Brust und hoffe, dass Perona so schnell wieder verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Doch das stört sie nicht im Geringsten. „An was hast du gedacht? Du hattest so einen…sanften Ausdruck im Gesicht.“ „Ich habe an etwas gedacht, das dich nichts angeht und jetzt raus, Perona!“, blaffe ich sie an. Um ihr deutlich zu machen wie ernst ich es meine, wandert meine Hand automatisch in Richtung meiner Schwerter. „Sei nicht gleich…“ „Raus!“ Ziemlich angesäuert verschwindet Perona. Nein, sie hat nicht ansatzweise etwas mit Robin gemeinsam. Sie ist keine Frau, die weiß was sie will, die im Leben steht und auch nicht vor Gefahr zurückschreckt. Und erneut sind meine Gedanken zu ihr abgedriftet, als ob es nichts anders in meinem Leben geben würde. Aber zu stark sind die Erinnerungen, auch wenn alles bereits einige Wochen zurückliegt. Dennoch kann ich mich nicht davon losreißen. ~~~~~~~~~~~~~ Wortlos und elegant steht Robin auf, legt noch ihr Buch zur Seite und kommt auf mich zu, dabei diesen undurchdringlichen Ausdruck im Gesicht. Genau dieser Ausdruck in ihren Augen, in ihren feinen Gesichtszügen fasziniert mich, hat mich schon so oft gefesselt. Und so stehe ich auch jetzt starr vor ihr und bin wieder in ihren Bann gezogen. Ich habe ihr nichts entgegenzusetzen und möchte es auch nicht. Aber ich scheine nicht der Einzige zu sein, der gefesselt ist von der Situation, möglicherweise sogar überfordert. Und so legt sich nur zaghaft eine Hand auf meine Wange. Wie von selbst legt sich meine Hand auf ihre, zieht sie etwas weg, so dass ich einen Kuss auf ihre Handfläche hauchen kann, während ich sie weiterhin ansehe. Sie schluckt schwer. „Was ist das hier? Was ist das zwischen uns?“, flüstert sie mir entgegen. Ich weiß es nicht und das weiß auch sie. Wir waren schon mehrfach an einen Punkt angekommen und wussten nicht weiter. Mit ihrer Hand weiterhin in meiner, komm ich ihrem Gesicht näher. Der Kuss ist flüchtig, nur kurz, dennoch elektrisierend. „Ich weiß es nicht, Robin.“ ~~~~~~~~~~~~~ Noch jetzt meine ich den sinnlichen Geschmack ihrer Lippen zu schmecken, was vollkommener Quatsch ist, das ist mir klar. Zudem verließ ich danach den Raum, erneut sie und mich im Ungewissen lassend. Ich sollte mich auf mein Training konzentrieren, mich mental bereits vorbereiten. Ich stehe auf und wandere in den kleinen Raum umher, bis ich mich an der Wand abstütze. In meinem Inneren sollte ich Respekt vor den zwei Jahren harten Arbeitens haben, doch das einzige was ich in meinen Inneren spüre, ist die Sehnsucht nach ihr. Tausende von Meilen bin ich wahrscheinlich von ihr entfernt und nichts würde ich mir jetzt mehr wünschen, als sie in meiner Nähe zu wissen. Blind schlage ich mit der Faust gegen die Wand, dass der Putz von der Wand bröckelt. Die Schmerzen und die aufgeschlagenen Knöchel ignoriere ich. Mein Gott…welcher Trottel bin ich eigentlich. Nein, das muss aufhören. Ab dem heutigen Tag muss ich mich auf das Training konzentrieren und nichts anderes darf meinen Blick von meinen Weg ablenken. Auch nicht meine Gefühle für Robin… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)