Leap in time von Silja (RobinXZorro) ================================================================================ Kapitel 4: A twinge of jealousy ------------------------------- Wochenlang habe ich diese Frau aus meinen Gedanken verbannt, gestrichen und getilgt. Nichts sollte mich von diesem Training abhalten. Rein gar nichts. Vor allem nicht sie. Und wochenlang trete ich auf der Stelle und komme keinen Schritt weiter. Bis der verdammte Mistkerl von unnützen Trainer sie aus dem Hut zaubert und dann…ja was eigentlich? Was war das? Welche Kraft und woher und warum und überhaupt. Ich dreh noch durch.   Zum wiederholten Male raufe ich mir die Haare, um erneut die Decke über mir anzustarren. Keine Ahnung wie lange ich schon so auf meinem Bett liege und nicht weiß, ob ich der größte Idiot unter der Sonne bin. Jedenfalls komme ich mir wahnsinnig dumm und vor allem vorgeführt von Mihawk vor. Wie wusste er, dass er genau an diesem Punkt ansetzen muss, um mich zu reizen und eine Reaktion zu bekommen? Oder wusste er es überhaupt? Immerhin hat er sich über die gesamte Crew an sie herangetastet. Hat mich irgendwas verraten, dass ihn dazu brachte weiter von ihr zu reden? Ein Blinzeln oder ein Muskelzucken vielleicht? Wobei, ist es nicht im Grunde egal?   Mit Schwung setz ich mich auf, nur um anstelle der Decke die Wand anzustarren. Fassen wir mal zusammen. Ich bin ausgerastet oder irgendwas in der Art, weil Mihawk Robin erwähnt hat. Besser gesagt, ich davon ausging, dass er mit ihr geschlafen hat. Von Robin weiß ich, dass sie von Crocodile zu so etwas gezwungen wurde. Mihawk hätte dies zu seinem Vergnügen ausgenutzt. Dachte ich jedenfalls. Ergo...ich wollte mich für sie rächen. Ja, das klingt plausibel. Man denke nur an die Situation mit Enel. Ich wollte den Kerl in Stücke hacken, nachdem er Robin mit seinen Teufelskräften fast umgebracht hatte. Da war es unbändige Wut, die in mir aufstieg. Ich wollte es ihm auf schlimmste Weiße zurückzahlen, was er ihr angetan hatte. Die Tatsache, dass schlussendlich Ruffy in fertig machen musste, ignoriere ich mal ganz großzügig. Mein Stolz hat heute schon genug gelitten.   „Da denkt man, du bist echt langweilig und gar nicht so gut und dann haust du einen um. Das war voll cool!“ Nicht auch die noch! Ich werde mich nie wieder über Namis Gezeter beschweren. Ich schwöre es bei meinen Schwertern. Gezeter von Nami ist nämlich irgendwie zu ertragen. Perona ist es nicht. „Verdammt nochmal! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht ungefragt durch die Wand in mein Zimmer kommen?“, schnauze ich sie an. Geflissentlich mich ignorierend baut sie sich vor mir auf, die Hände in die Hüfte gestützt. Sie ist wirklich die schlimmere Variante von Nami. Anders kann es nicht sein. „Und ich hab dir gesagt, du sollst mich nicht anschreien und dass mir das egal ist.“ Irgendwann werde ich ihr den Hals umdrehen und keiner wird mir einen Vorwurf dafür machen können. „Was willst du?“ „Hab ich dir schon gesagt. Das war echt cool davor! Aber warum bist du so ausgerastet?“ Genau das versuch ich ja selbst gerade herauszufinden, wenn mich diese Nervensäge nicht davon abhalten würde. Als Antwort bekommt sie daher nur einen angenervten Blick von mir, werde ich das sicher nicht mit ihr diskutieren.   „Also wir hätten ja ne Theorie.“, trällert sie vor sich hin. Skeptisch sehe ich sie an. „Was heißt ‚wir‘?“ „Na Mihawk und ich. Gut, ich glaube ja nur, dass du eifersüchtig warst. Typisch Mann eben. Seid ihr doch alle eifersüchtige Gockel. Mihawk wiederum meint sogar, dass du verknallt in diese Robin bist und da was zwischen euch läuft.“ Herausfordernd sieht sie mich an. Ich wiederum denke nur an eins. Nämlich wie ich einen Mord begehen werde. Nein, zwei. Erst werde ich Perona langsam und schmerzhaft umbringen und dann Mihawk. Langsam, genüsslich und grausam. Was fällt denen ein, über uns zu reden. Vor allem, weil es da nichts zu reden gibt. „Ich werde jetzt ganz langsam bis drei zählen. Und wenn du dann nicht verschwunden bist, werde ich eigenhändig dafür sorgen, dass du verschwindest. Eins…“ „Das traust du dich eh nicht.“ „Zwei…“ „Wenn du mir was tun willst, werde ich es Mihawk sagen und der wird’s dir heimzahlen.“ Wird da etwa jemand sichtlich nervöser? „Und…“ „MIIIIHHHHAAAWWWWWKKKKK!!!!“ Und kreischend verschwindet sie durch die Wand. Tief atme ich ein und lass mich zurück aufs Bett fallen. Die nennt mich nicht nochmal eifersüchtigen Gockel. Ich war nicht eifersüchtig. Glaube ich zumindest.   „Ich habe nicht mit ihr geschlafen, im Gegensatz zu dir, wie mir scheint.“ Ja, da wäre noch etwas zu klären gewesen zwischen Robin und mir. Ein Gespräch über Grenzüberschreitungen. Da kamen aber bloß Bär und viele Meilen dazwischen. Aber selbst wenn die zwei was miteinander gehabt hätten, wäre das schon sehr lange in der Vergangenheit gewesen. Und haben wir nicht alle unsere Vergangenheit, bin ich selbst kein Kind von Traurigkeit gewesen. Kein Grund eifersüchtig zu werden. Meine Augen schließen sich und augenblicklich tauchen die Bilder von ihr auf. Alle Bilder, die ich mir seit Wochen verboten habe. Sehe sie wie sie durch die Bibliothek streift, mit Nami in der Kombüse sitzt, am Abend in dieser Bar…oh ja…der Abend in dieser Bar…   ~~~~~~~~~~ Warum genau bin ich nochmal mitgekommen und habe diese laute, muffige Bar gegen meine Ruhe zusammen mit Lysop und Chopper auf der Sunny getauscht? Vor allem ist es genauso, wie ich es befürchtet habe. Nami, die einen Kerl nach dem anderen ausnimmt wie eine Weihnachtsgans, indem sie ihnen schöne Augen macht. Der notgeile Koch kann sich nicht entscheiden, ob er besagter, geldgeilen Zicke den Hof machen soll oder den anderen weiblichen Gästen. Franky wiederum versucht sich als Alleinunterhalter, übertreiben es dabei völlig und Ruffy tut das was er am Besten kann. Fressen! Einzig das Bier hier hält mich bei Laune. Das und der Grund, warum ich hier bin. Und zu genau diesem Grund wandert erneut mein Blick.   Mein Gott, hat die Frau Beine! Nicht dass mir das davor nicht schon aufgefallen ist. Durfte ich schon oft den Anblick ihrer endlosen Beine genießen. Trägt sie sehr zu meiner Freude oft kurze Röcke oder Kleider. Umso seltsamer ist es, dass ich heute nicht von ihren Beinen loskomme. Hauteng würde ich diese Hose bezeichnen. Und was ist das überhaupt für Material? Leder? Dazu die hohen Hacken. Und als ob sie meine Blicke bemerken würde, was ich ihr durchaus zutrauen würde, dreht sich Robin um, sieht zu mir und kommt auf mich zu.   „Ist das Bier warm, oder warum guckst du so grimmig.“ Verschmitzt grinst sie mich an und stützt ihren Arm am Tresen ab. „Es war ne dumme Idee mitzukommen.“ „Ich war auch verwundert, als du dich doch noch dazu entschieden hast mitzukommen. Aber es hat dich ja niemand gezwungen.“ In einer Seelenruhe greift sie nach dem Bier in meiner Hand und nimmt einen Schluck. Von ihrer Unschuldsmine dabei möchte ich nicht anfangen. „Erstens, das ist mein Bier und ich teile meinen Alkohol eigentlich nicht. Zweitens hast du mich sehr wohl gezwungen.“ „Die Betonung lag auf ‚eigentlich‘, oder? Und ich habe dich gezwungen? Kann ich mich nicht erinnern.“ Sie nimmt einen weiteren Schluck, um mich erneut anzugrinsen. „Wer soll dir die Unschuldsnummer abnehmen, Robin? Du weißt ganz genau welche Wirkung du erzielen kannst, wenn du möchtest. Vor allem weißt du es heute ganz genau. Und da man sich nicht auf den schmierigen Beikoch verlassen kann, musste ich ja mitkommen als Aufpasser.“ Wiederum nehme ich ihr mein Bier wieder aus der Hand. „Erstens...Seit wann benötige ich einen Aufpasser?“ Sie greift erneut nach dem Glas in meiner Hand. Meine Augenbraue wandert nach oben. „Zweitens…welche Wirkung erziele ich denn heute.“ Und schon wieder trinkt sie von meinem Bier und grinst mich an. Okay, wir spielen also Spielchen. Kann sie haben.   „Das weißt du ganz genau, Fräulein. Jeder Vertreter meiner Spezies hat nur Augen für dich hier. Selbst Miss Unwiderstehlich kommt in ihrem Minirock heute kaum gegen dich an und wirkt nur wie der Trostpreis.“ „Ich verstehe immer noch nicht, warum ich dich als Aufpasser benötige.“ Kann die Frau aufhören mein Bier zu trinken und mich dabei anzugrinsen?   „Wer weiß was den Typen noch einfällt. Was ich aber weiß, ist welches Kopfkino gerade bei denen läuft. Läuft bei mir nichts anderes, seitdem du in diesen Outfit mit deinen ewiglangen Beinen an Deck aufgetaucht bist.“ Robin legt den Kopf leicht schief und scheint kurz zu überlegen, bevor sie antwortet. „Lorenor Zorro, willst du mir etwa beichten, dass du nicht jugendfreie Gedanken mit einer älteren Frau hast? Der unbezwingbare Kämpfer? Ich bin schockiert.“ So schockiert, dass sie sich ganz langsam durch ihre Haare streicht und wieder einen Schluck von meinem Glas nimmt. Welcher Mann würde da nicht in die Knie gehen? „Tja, für dein Alter siehst du ja noch ganz passabel aus. Und am Ende bin ich dann wohl doch nur ein einfach gestrickter Vertreter der männlichen Spezies.“, entgegne ich ihr. „Gut zu wissen. Du zahlst trotzdem die nächste Runde.“ Ein letzter Schluck, ein schelmisches Lachen, bevor sie mir das leere Glas in Hand drückt. ~~~~~~~~~~   Ja, okay. Ich war eifersüchtig. Ich bin nur aus diesen Grund mit. Eigentlich hatte ich schon gesagt, dass ich auf der Sunny bleiben würde, doch dann kam sie an Deck und wollte sich mit den Anderen Richtung Nachtleben aufmachen. Mir war absolut bewusst, dass jeder Mann in ihrer Nähe nicht mehr klar denken würde können. Kannte ich ja meine eigenen Gedanken in diesen Moment. Gleichzeitig wollte ich nicht, dass sie ihre Aufmerksamkeit womöglich einem anderen Typen als mir schenken könnte an diesen Abend. Ich wollte nicht, dass ein anderer Kerl anzügliche Gedanken von ihr hatte, außer mir. Es ist also nicht zu leugnen. Ich war bereits eifersüchtig, noch bevor mir irgendjemand einen Grund gegeben hatte.   Und höchstwahrscheinlich spielte Eifersucht auch zuvor eine Rolle. Selbstverständlich nicht nur, bleibt es eine Tatsache, dass Mihawk Robins Situation ausgenutzt haben könnte. Und dafür hätte ich ihn büßen lassen. Schlussendlich war es wohl eine Mischung aus beiden, immerhin involvierte es Robin und Mihawk und damit wohl die beiden Menschen, die mich auf unterschiedlichste Weiße reizen.   Mihawk mag zwar derzeit der sein, der mich trainiert, mein Lehrer. Aber am Ende ist er doch der beste Schwertkämpfer der Welt und steht so zwischen mir und meinem Traum. Schlussendlich ist er der Feind und ihn muss ich vernichten. Er symbolisiert das, was ich sein möchte. Das zu akzeptieren ist schwer genug und nur erträglich, weil ich mir sicher bin, ihn irgendwann zu schlagen. Er hat schon meinen Lebenstraum in der Hand. Da gebe ich ihm nicht auch noch die Frau, die ich selbst haben möchte. Mir ist klar, dass dies möglicherweise sehr besitzergreifend ist. Was es aber sicher ist. Dumm!   Zu viele Unklarheiten und Fragen stehen gerade zwischen Robin und mir, die wir jetzt nicht klären können. Zudem sind zwei Jahre eine lange Zeit. Ich bin nicht in der Position eifersüchtig sein zu dürfen oder sie als mehr anzusehen. Noch dazu kann ich ihr nichts geben oder bieten. Nur mich selbst. Sie wiederum kann jeden und alles haben und hat dies auch verdient. Tief atme ich ein, nur um dann lange und ausgiebig die gesamte Luft wieder aus meinen Lungen zu pressen. Und mit dem Ausatmen kommt die Einsicht: Die Frau hat aus mir einen eifersüchtigen Gockel gemacht, der keine Ahnung hat, was er jetzt tun soll.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)