What would I do... von dark-lucifer (...if I could help you) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- What would you do if you could help him? Was würdest du tun, wenn du ihm helfen könntest? Alles was in meiner Macht steht. What would you do if you could protect him? Was würdest du tun, wenn du ihn beschützen könntest? Dafür sorgen, dass ER so etwas nie mehr erleben muss. What would you do if you could take his pain? Was würdest du tun, wenn du ihm seine Schmerzen nehmen könntest? Ich würde sie auf mich übertragen. What would you do if you could take his fear? Was würdest du tun, wenn du ihm seine Ängste nehmen könntest? Ich würde SEINE Erinnerungen an alles Geschehene vernichten...selbst die an mich, wenn es sein muss. What would you do if you could save him? Was würdest du tun, wenn du ihn retten könntest? Ich würde den Grund allen Übels vernichten...und IHN nie wieder aus meinen Armen lassen. So, why don`t you? Also, warum tust du dies nicht? Weil ich schwach bin und es nicht kann. ...weil ich Angst hab. Kapitel 2: I want to help him ----------------------------- Ich hörte ihn schreien, laut und schmerzhaft. Wie sehr widerstrebte es mir, nicht in dieses Zimmer zu stürmen und ihn in meine schützenden Arme zu ziehen. Doch ich konnte nicht. Ich wusste es war falsch, aber zu viel stand im Weg... und auf dem Spiel. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass unser Vater ihn in sein Zimmer gezerrt hatte. Gezählt habe ich jedoch nie. Denn jedesmal wenn er kam und ihn holte, war ich gefangen in meiner Machtlosigkeit. Gefesselt von den flehenden Augen meines Bruders, die selbst dann noch in meinem Kopf aufblitzten, wenn die Tür schon längst hinter ihm zugefallen war. Angst... Schmerz... Verzweiflung... Sein Blick war durchtränkt von diesen Emotionen. Doch jedesmal wenn er wiederkommt, mit zerschlissenen KLamotten, gesenktem Kopf und manchmal sogar mit Wunden, oder ich ihn in den Räumen unseres Vaters auf dem Boden liegend vorfinde, sagt er kein Wort. Er klagt nicht, macht mir keine Vorwürfe darüber, dass ich so nutzlos bin. Er lässt sich einfach nur in meine Arme fallen und schluchzt vor sich hin, bis er schließlich vor Erschöpfung einschläft. Mehr verlange ich ihm auch nicht ab, schließlich will ich nicht, dass seine geschundene Seele durch die Erinnerungen noch mehr zerbricht. Plötzlich wurde es still, das Zeichen dafür, dass unser Vater gleich aus dem Zimmer stürmen und sich entweder ein Bier aus dem Kühlschrank holen, oder sich mit seinen sogenanten Freunden in einer rauchigen Bar vollaufen lassen würde. Letzteres war mir lieber, weil ich mich dann in Ruhe um meinen Bruder kümmern konnte. Einen kurzen Augenblick später hörte ich auch schon die Haustür zuschlagen, mein Stichwort aufzustehen und so schnell wie möglich zu meinem Bruder zu gehen. Als ich um die Ecke ins innere des Schlafzimmers blickte, erwartete mich dasselbe grausame Bild, wie all die Male zuvor. Mein armer kleiner Bruder lag auf dem Boden, auf der Seite liegend hatte er sich so gut es ging zu einer Kugel zusammengerollt. Seine Hose lag etwas weiter entfernt, während sein Hemd brutal aufgerissen war, wahrscheinlich waren einige seiner Hemdknöpfe dabei abgegangen. Ich würde verssuchen sie für ihn wieder anzunähen. Es sah aus, als wäre er bewusstlos, doch ich hörte sein leises, unregelmäßiges Atmen. Als ich näher heran trat, mich zu ihm niederbeugte,versuchte er sich auf seinen Ellenbögen und Händen hochzustämmen. "Schh, bleib liegen, ich weiß, dass du schmerzen hast." Er tat was ich sagte und ließ sich wieder auf den Boden sinken, bis ich ihn vorsichtig auf meinen Schoß zog. Nun wo sein kopf mit dem Gesicht zu mir , auf meinem Schoß lag, konnte ich den Zustand seines Körpers besser erfassen. Außer ein paar Blutergüßen auf Armen und Beinen, sowie einigen Hämatomen, waren noch mehrere Kratzer auf der Brust und Blut sowie bereits angetrocknetes Sperma an seinem Hintern und Oberschenkeln zu sehen. Die zahlreichen Liebesküsse beziehungweise Knutschflecken, die rein gar nichts romantisches an sich hatten, lies ich erstmal beiseite. "Va-Vater...wo...?" "Keine Sorge, er ist weg. Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben, ruh dich einfach weiter aus." Mit diesen Worten versuchte ich ihn so gut es ging zu beruhigen, nachdem ich verstanden hatte, was er hatte sagen wollen. "Schlaf ein wenig." Er wollte etwas erwiedern, aber ihm war klar, dass ich nicht mit mir diskutieren lies. So schloss er einfach seine Augen und bemühte sich zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen, während ich ihm sanft und beruhigend über die Haare strich. Es dauerte nicht lange, bis ich ein leises Seufzen hörte. Ich schmunzelte. Seit mein kleiner Bruder ein Kind gewesen war, hatte er immer diese Art Angewohnheit, im Schlaf leicht zu seufzen. Langsam, um ihn nicht durch eine plötzliche Bewegung wieder aufzuwecken, entledigte ich mich meiner Jacke und faltete sie zu einem kleinen Haufen zusammen, den ich neben mir auf den Boden legte. Vorsichtig nahm ich seinen Kopf in meine Hände und legte ihn sachte auf diesem improvisiertem Kissen ab. Ich ging kurz raus, so leise wie möglich, um aus meinem Zimmer eine Decke zu holen und meinen Bruder darin einzuwickeln. Hinterher trug ich ihn in mein Zimmer, welches ich mittlerweile aber mit ihm teilte, da er zuviel Angst hatte allein in seinem Zimmer zu sein, und legte ihn auf mein Bett. Da er mittlerweile den festen Schlaf der Gerechten schlief, holte ich einen Lappen, angenehm warmes Wasser, Desinfektionsmittel und Verbandszeug. Seine leichten Verletzungen, vor allem die an seinem Unterleib, wusch ich mit dem Lappen und dem warmen Wasser aus, um sie hinterher zu verbinden. Die Verletzungen an seinem Hintern rieb ich zusätzlich noch mit einer kühlenden Heilsalbe ein. Da das Desinfektionsmittel sehr stark brennen würde, wollte ich es erst verwenden, wenn mein Bruder wieder wach war. Dann würde ich ihn auch noch einmal gründlich mit dem Lappen waschen, damit er vom Schweiß befreit war und sich so vielleicht auch nicht mehr so dreckig fühlen würde. Alles was getan werden musste und das ich konnte, war erledigt. Mein Blick wanderte durchs Zimmer und blieb an einem Fotorahmen auf meinem Regal hängen. In ihm befand sich ein Foto, dass zwei kleine Kinder zeigte. Lachend, das Eine auf einer Schaukel, das Andere auf den Schultern eines Mannes. Beide lachten und freuten sie sich mit ihrer kindlichen, unschuldigen Art. Hinter dem Kind auf der Schaukel, sah man eine Frau mit langen braunen, leicht gewellten Haaren, die freundlich und gütig lächelnd die Kinder beobachtete. Das selbe Lächeln zeichnete sich auf den Zügen des Mannes ab. Voller Liebe und Stolz war sein Blick auf das wichtigste in seinem Leben gerichtet, seine Frau und seine beiden Söhne. Ruhig, glücklich und zufrieden, ein Ausdruck völliger Innigkeit. Eine ganz normale Familie, die nichts zerreißen könnte... Das Bild lag schon eine sehr lange Zeit zurück und ich wollte es schon längst wegschmeißen, doch irgendetwas hielt mich immer davon ab. Vielleicht die klitzekleine Hoffnung, dass sie doch noch zu diesen Zeiten zurückkehren könnten...nein, das mit Sicherheit nicht...morgen, sollte ich es wegtun. Doch fürs erste, sollte ich schlafen. Einen Augenblick Ruhe finden, um mich von all dem loszusagen, wenigstens für einen Augenblick. Ich warf noch einmal einen Blick auf meinen Bruder, ehe ich mich auf den Boden setzte und gegen das Bett lehnte. er soll seine gut verdiehnte Ruhe haben, da macht es mir nichts aus, auf dem Boden zu schlafen. Hoffentlich wird der nächste Tag besser für ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)