Insomnia von abgemeldet (Nami x Law) ================================================================================ Kapitel 1: Der Entschluss ------------------------- Hallöle, hier haben wir nun das erste Kapitel. :) Danke nochmal an alle, die meinen Prolog so lieb kommentiert haben.♥ Tja, mehr gibt es nicht zu sagen... habt einfach ganz viel Spaß beim Lesen. ^^ __________________________________________________________________ Das Wetter war die letzten Wochen wirklich der Wahnsinn gewesen. Wenn sie gedacht hatte, dass die ersten Wochen in der Neuen Welt ein Albtraum an Wetterwechseln gewesen seien, wurde Nami nun unbequemerweise eines Besseren belehrt. Ächzend lehnte sich die Orangehaarige in der Badewanne zurück. Ihr taten sämtliche Glieder weh, weil sie sich die letzten zwei Wochen, in denen sie auf dem Weg zu einer neuen Insel waren, viel zu viel bewegen musste, um den Kurs des Schiffes zu ändern. Klar, die Jungs taten die Hauptarbeit, aber da es so viel und so oft etwas zu tun gab, mussten selbst Robin und sie ab und zu mal ran, um die Jungs ein wenig zu entlasten. So einen rapiden Wetterwechsel hatte Nami wirklich noch nie erlebt, seitdem sie auf der Grand Line unterwegs waren. Aber sie war auch sehr stolz auf sich. Vor zwei Wochen hatte sie sich noch Sorgen gemacht, dass sie Wetterwechsel eventuell nicht bemerken würde und hatte deswegen die schlimmsten Albträume, die man sich vorstellen konnte. Auch der daraus resultierende Schlafmangel machte ihr zeitweise wirklich extrem zu schaffen. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie die Situation bestens im Griff hatte. Jedem noch so starken Sturm konnten sie rechtezeitig trotzen, die Navigatorin machte ihre Sache bestens. Zwar quälte sie der Schlafmangel immer noch, da es einfach viel zu viel zu tun gab bei solch einer stürmischen See, aber zumindest die Albträume hatten sich gelegt. Nami lächelte in sich hinein. Sie hatte es einer ganz bestimmten Person zu verdanken, dass sie dieses persönliche Tief überwinden konnte. Diese eine Nacht mit Trafalgar Law hatte sie wirklich wieder auf den rechten Weg gerückt, so merkwürdig das auch klang. Nami erschauerte ein wenig in der warmen Wanne. Die Albträume von ihrer Crew, die unsanft von Stürmen über Bord gerissen wurde, waren durch erotischere Träume ersetzt worden, in denen Trafalgar Law sie berührte und küsste. Nami lehnte sich zurück und schloss die Augen, als sie sich ihren Tagträumen hingab... Sie wusste jedoch immer noch nicht wirklich, ob sie den Zustand, in dem sie sich befand, als positiv oder negativ einstufen sollte. So war es zwar immer noch besser, als von Albträumen geplagt zu werden, aber auch nachdem sie ihn etwa zwei Wochen nicht gesehen hatte, verunsicherten sie ihre Gefühle für Law zutiefst. Innerlich hatte sie gehofft, dass sich die Gefühle legen würden, sobald sie ihn nicht mehr sah, aber sie wurde auch bei dieser Sache eines Besseren belehrt. Wenn, dann war die Sehnsucht nach ihm nur noch größer geworden und Nami war sich immer noch nicht so sicher, welche Konsequenzen sie für sich daraus ziehen sollte. Oder wollte. Seufzend stieg sie aus der Badewanne und trocknete sich ab. Das Wetter war seit drei Tagen einigermaßen beständig gewesen, was bedeutete, dass sie sich einer neuen Insel näherten und sie befand es für besser, bereit zu sein, wenn es soweit war. Keine Sekunde zu früh, denn als sie sich anzog, vernahm sie auch schon die aufgeregte Stimme ihres Käptn’s, den 400.000.000 Berry schweren Monkey D. Ruffy, der alle schreiend darüber informierte, dass eine neue Insel in Sicht war. Mit noch nassen Haaren marschierte die Navigatorin auf das Deck der Thousand Sunny, um sich selber davon zu überzeugen, dass die neue Insel in Sichtweite war. So sehr wie sie ihrem Käpt’n auch vertraute und respektierte, bei Ruffy sah man lieber zweimal nach, bevor man ihm Glauben schenkte. Doch tatsächlich hatte er Recht. Als sie durch das Fernglas schaute, informierte sie den Rest der Crew, dass wirklich eine neue Insel auf sie wartete. Suchend betrachtete sie die Insel, irgendwo musste doch ein guter Platz sein, um ihr Schiff anzulegen... Da! Sie hatte einen gefunden. Gebieterisch gab sie dementsprechende Anweisungen an ihre Crew weiter, die sich sogleich auf ihre Posten stellte und sich vorbereitete. Währenddessen verschwand Nami in ihrem Zimmer, um sich die Haare zu trocknen. Eine Erkältung hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt und die Luft war frisch draußen. Sie tippte auf eine Frühlinginsel, auf der gerade Herbst war, aber so ganz konnte man sich da bei der Grand Line nie sicher sein. Als sie wieder hinaus auf das Deck trat, waren die Jungs bereits dabei, das Schiff zu verankern und die Segel einzuholen. Abschätzend sah Nami sich am Ufer um. Merkwürdig, alles war so still und sah ziemlich tot aus. Ein paar Kilometer weiter weg sah sie etwas Rauch aufsteigen, vielleicht stand dort ein Haus. Aber sonst wirkte die Insel eher leer und verlassen. Zorro schien dasselbe bemerkt zu haben, denn er äußerte ihre Gedanken laut, als er zu der Navigatorin trat. „Hier sieht es aber nicht so aus, als ob hier viele Menschen leben.“ Sie rümpfte die Nase und nickte zustimmend. „Stimmt, eine Metropole ist das nicht gerade. Dafür, dass die Lock-Port Nadel so stark ausgeschlagen hat, hätte ich eigentlich irgendwas Großes und Gefährliches erwartet.“ „Vielleicht ist das gerade das Gefährliche“, antwortete ihr der grünhaarige Schwertkämpfer. Das war gut möglich. Die Insel schrie förmlich: ‚Hier gibt’s nichts! Seht zu das ihr klarkommt, ohne Proviant und Menschen, die euch versorgen!’ Kein beruhigender Gedanke, aber wer konnte schon wirklich wissen, wie die Nadeln des Lock-Ports tickten und was diese als gefährlich erachteten. Als alles vorbereitet und das Schiff gesichert war, wurden, wie immer wenn sie auf einer Insel ankamen, die nach Schwierigkeiten aussah oder dessen Gefährlichkeit nicht richtig eingeschätzt werden konnte, zwei Teams gebildet. Das erste Team, bestehend aus Ruffy, Zorro, Franky, Chopper, Brook und ihr selbst, machte sich auf den Weg, um die Insel zu erkunden, während der Rest, Robin, Sanji und Lysop, beim Schiff zurückblieben und es bewachten. Es passte ihr zwar nicht wirklich, dass sie mit auf die Insel musste, aber so war nun mal das Ritual. Die, die die kürzeren Stöckchen zogen, mussten Ruffy beim Erkunden begleiten, während der Rest auf dem Schiff blieb. Dieses Mal hatten sie sich dazu entschlossen, mit mehr Leuten als sonst die Insel zu begutachten. Je mehr Leute sie waren, desto schneller ging die Erkundungstour zu Ende und falls sie nichts vorfinden sollten, mussten sie schnell weiter. Nahrungsmittel füllten sich schließlich nicht von alleine auf. Sinnvollerweise näherten sie sich der Stelle, an der Rauch aufstieg. Bald erreichten sie eine Stadt und Nami und Zorro wechselten bestätigende Blicke. Die Insel war vollkommen verlassen oder hatte zumindest eine Geisterstadt auf dem Kerbholz. Aus Erfahrung wussten sie aber, dass Geisterstädte nie ein gutes Zeichen waren, was den Bevölkerungsstand einer Insel anging. „Merkwürdig. Wo kommt denn dann der Rauch her, wenn hier nichts los ist?“, fragte Franky verwundert in die Runde. „Vielleicht lebt hier doch noch jemand“, antwortete ihm Nami knapp, nicht wirklich von ihren eigenen Worten überzeugt. Sie gingen weiter und nach einigen Minuten fanden sie den Grund. Dort brannte ein Haus, oder vielmehr nur sein Obergeschoss, so wie es aussah. „Warum brennt denn in dieser Einöde urplötzlich ein Haus?“, wunderte sich Brook laut. Auch der Rest der Strohhutbande blieb verwundert stehen. Chopper schnupperte und rief dann alarmierend aus, dass er einen menschlichen Geruch wahrnehmen konnte. Nami riss schockiert die Augen auf. Vielleicht befand sich da noch jemand drin, jemand der lebte? „Nami, geh mit Chopper und Franky mal gucken, was es damit auf sich hat und lösch das Haus. Wir gucken uns in der Zeit schon mal etwas weiter um, sagt Bescheid, wenn ihr Genaueres wisst.“ Ruffy selber schien nicht ganz so beeindruckt von dem brennenden Haus zu sein, wie der Rest seiner Nakama. „Schafft ihr das alleine?“, wurde Nami besorgt von Brook gefragt, doch diese nickte ihm nur leicht lächelnd zu und rannte zusammen mit dem Rentier und dem Cyborg los, um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden. Vielleicht litt gerade jemand da drinnen! Franky und Chopper waren um Einiges schneller als sie und begutachteten das Haus bereits hektisch. Sie hörte Chopper laut rufen: „Hey, hier drinnen liegt jemand! Direkt im Flur!“ Und im nächsten Moment vernahm sie Frankys überraschte Stimme. „Das ist doch...!“ Was? Also kannten sie denjenigen, der da drinnen lag? Doch bevor sie gucken kommen konnte, wurde sie auch schon Chopper laut rufend gebeten, das Haus zu löschen, da besagter Jemand mit einer Handschelle festgekettet sei. „Ja, sofort!“, antwortete die Navigatorin gehetzt und blieb abrupt stehen, um ihren Klimataktstock zu zücken und beschwor schnell einige Wolken damit. Währenddessen waren Franky und Chopper bereits im Haus verschwunden. Ein lautes Donnergrollen ertönte, als sich die Wolken über das Haus verbreiteten und bereits im nächsten Moment regnete einer der stärksten Regen, den Nami beschwören konnte, prasselnd auf das Haus nieder und löschte es beinah augenblicklich. Atemlos rannte sie zur Tür, nachdem der Regen versiegt war und die Wolken sich auflösten. Als sie diese erreichte und erkannte, wer da im Flur gerade aufstand und von Chopper gestützt wurde, riss sie ihren Mund überrascht und besorgt auf. Der Jemand hier drinnen war Law? „Geht es ihm gut?“, fragte sie auch sofort und versuchte nicht mal, die Sorge in ihrer Stimme zu verbergen. Law schaute sofort in ihre Richtung und sie konnte sehen, wie er die Ohnmacht versuchte zu bekämpfen, die ihn zu übermannen drohte. „Er ist soweit in Ordnung“, erwiderte Chopper, scheinbar milde überrascht, dass Nami sich solche Sorgen um den Piraten machte. Law hingegen, der seine Ohnmacht abgeschüttelt hatte, riss sich plötzlich von Chopper los und kam mit solch schnellen Schritten auf sie zu, dass sie überrascht einen Schritt nach hinten wich. Doch im nächsten Moment umklammerte er schon schmerzhaft ihren Oberarm. „Wo ist euer Käpt’n?“, fragte er sie hektisch und mit einem frustrierten Ausdruck in seinen Augen. Den Schmerz in ihrem Arm ignorierend, antwortete ihm Nami, dass Ruffy sich in der Stadt umsieht und schaute ihn nun verwirrt an. Es musste was Schreckliches passiert sein, wenn der sonst so beherrschte Trafalgar Law so außer sich war. Sein frustrierter Blick intensivierte sich, während er suchend die Straße hinter ihr betrachtete und instinktiv legte Nami ihre Hand auf seine, die ihren Oberarm umklammert hielt, um ihn zu beruhigen. Überrascht schaute er auf ihre Hand und dann an sich runter und nach einem kleinen Blick auf Chopper und Franky, schaute er in ihre Augen und sein gehetzter Blick wurde ein wenig sanfter. Anschließend lockerte er auch seinen groben Griff um ihren Arm und Nami seufzte innerlich erleichtert auf. Gut, er würde schon mal nicht durchdrehen. Sie hatte zwar keine Angst vor ihm, aber wenn er panisch wurde konnten sie ihm nicht helfen. „Was ist passiert?“, fragte sie ihn ruhig und seine Antwort schockierte sie. Er ließ ihren Arm nun komplett los und sagte, dass seine Crew entführt wurde. Sie hörte deutlich die Schmach in seiner Stimme und unverzüglich fasste Nami einen Entschluss. „Franky, wir suchen Ruffy und den Rest“, rief sie dem Cyborg zu. „Und du, Chopper, nimmst Law mit auf die Sunny und versorgst ihn, wir kommen sofort dahin, wenn wir die anderen gefunden haben.“ Als sie den widerstrebenden Blick in seinen Augen sah, wies sie ihn harsch zurecht. Ihr Finger, den sie dabei auf die Lippen seines nassen Gesichtes gepresst hatte, kribbelte ein wenig bei der Berührung, doch sie verdrängte das Gefühl augenblicklich. Für sowas war jetzt keine Zeit. Nachdem sie fertig damit war, ihn zur Vernunft zu bringen, drehte sie sich auch schon um und überließ Law Chopper. Sie wusste, dass Law ihr das später übel nehmen würde, dass sie in so einem befehlsmäßigen Ton mit ihm gesprochen hatte, doch damit konnte sie sich auch später noch auseinandersetzen. Jetzt gerade fehlte ihnen die Zeit, um sowas auszudiskutieren. Es dauerte nicht lange, bis sie Ruffy und die anderen Beiden gefunden hatten. „Nami was ist los, du hast so einen ernsten Blick“, bemerkte ihr Käpt’n auch sogleich und Nami erläuterte hektisch, wen sie soeben gerettet hatten und das Problem, vor dem er stand. Ruffy und die anderen waren sich sofort einig, dass sie dem Chirurgen des Todes unter die Arme greifen wollten und Nami war dankbar, dass sie keine Überzeugungarbeit leisten musste. Es war untypisch für sie, Leuten helfen zu wollen, ohne Geld dafür zu verlangen, aber bei Trafalgar Law war das eindeutig was anderes, nachdem was er für sie alle getan hatte. „Schließlich hat er mich gerettet und er hat noch Einiges gut bei mir“, rief Ruffy laut auf dem Weg zurück zum Schiff. Gut, er hatte also nicht vergessen, wem er sein Leben zu verdanken hatte. „Nicht nur bei dir, mit deinem Leben hat er schließlich auch uns geholfen“, schloss sich Zorro seiner Meinung an und gemeinsam hasteten sie zurück und kehrten der Insel den Rücken. Nami machte sich Sorgen. Hoffentlich konnten sie ihm helfen! ----------------------------------------------------------------------- Währenddessen kam Law mit Chopper auf dem Schiff der Strohhutbande an. Er spürte die fragenden Blicke der beiden Jungs und den leicht sorgenvollen Ausdruck der schwarzhaarigen Frau auf sich, die ihn unverhohlen musterte. „Was ist passiert, Chopper?“, fragte diese auch sogleich, die leichte Sorge in ihrem Ton nahm Law kaum wahr. „Wo ist der Rest von euch?“ „Law hat seine Crew verloren und die anderen kommen sofort. Nami holt sie schnell und dann beraten wir, was wir tun können.“ Law knirschte frustriert mit den Zähnen. Wie das klang, von wegen er habe seine Crew verloren. Am liebsten würde er sich selber verprügeln. „Ruffy wird dir sicher helfen wollen, mach dir keine Sorgen“, wurde er plötzlich von dem blonden Koch der Crew angesprochen. „Schließlich hast du uns auch mehr als einmal aus der Klemme geholfen. Naja, wenn Namilein gleich zurückkommt, mach ich schon mal Essen, sie wird bestimmt hungrig sein!“ Die letzten Worte waren in einem ziemlich merkwürdig verliebten Unterton gesprochen und er starrte den Koch unverblümt hinterher, als dieser zur Küche ging. Namilein hatte er sie genannt? Wusste er da etwas irgendwas nicht? Ein leises Kichern zu seiner Linken ließ ihn sich umdrehen. „Keine Sorge, Sanji ist immer so, das hat nichts zu bedeuten“, murmelte ihm die schwarzhaarige Frau zu und irgendwie fühlte er sich ertappt. Doch er hatte keine Zeit, sich weiter darüber Gedanken zu machen, da ihn der Rentier-Doktor, Chopper war sein Name, in Richtung des Arztzimmers zog, wie er vermutete. Dort wurde er unsanft von dem Rentier auf die Behandlungsliege gedrückt. Es war so ungewohnt, selbst behandelt zu werden, normalerweise verletzte er sich so gut wie nie und wenn waren es nur Kleinigkeiten, die er selber wieder richten konnte. Vor allem war es komisch, der Patient eines mutierten Rentiers zu sein, doch da die Strohhüte noch lebten, schätzte er, dass der Rentier-Doc gar nicht so übel sein konnte. Seine Ahnung wurde bestätigt, nachdem Chopper seine Wunde am Kopf fachmännisch untersuchte und zum selben Entschluss kam, wie Law einige Zeit zuvor. „Die Wunde ist nicht so schlimm, die muss nicht mal genäht werden. Ich reinige sie und mache dir ein Pflaster drauf“. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, fühlte Law auch schon das Brennen von Desinfektionsmittel an seinem Kopf und kurz darauf wurde die Wunde mit einem Pflaster versiegelt. „Schau mich mal an“, befahl ihm der Doktor und Law gehorchte. Er wusste aus Erfahrung, wie sehr er es hasste, wenn seine Patienten sich ihm wiedersetzten. Und in seiner halben humanoiden Form sah Doktor Chopper nicht gerade so aus, als ob mit ihm gut Kirschen essen sei. Law hatte zwar keine Angst vor ihm, aber genug Respekt vor seinem Kollegen, dass er ihn machen lassen würde. „Du wirst eine leichte Gehirnerschütterung haben, aber ich muss dir ja nicht sagen, was du dagegen zu tun hast“, verkündete Chopper, nachdem er ihm mit einer kleinen Lampe in die Augen geleuchtet hatte. Law nickte. Ruhig bleiben und keine hektischen Bewegungen. Möglichst jede Anstrengung vermeiden. Er hatte diesen Ratschlag selber schon zu oft ausgesprochen, als dass er ihn selbst nicht beherzigen würde. „Nun zu dem Rauch in deiner Lunge... eine Rauchvergiftung hast du bestimmt nicht, deine Haut sieht normal aus. Oder hast du irgendwelche Anzeichen? Übelkeit oder Schwindel?“ „Nein, nur etwas Schwierigkeiten beim Atmen und leichte Kopfschmerzen, aber die kommen eher von dem Schlag auf meinem Kopf und der Wunde.“ „Dann beobachten wir das einfach und du setzt dich draußen hin und schnappst frische Luft. Das dürfte reichen, um deine Lunge zu reinigen“, und mit diesen Worten schloss das Rentier seine Untersuchung ab. Law bedankte sich aufrichtig für Choppers gute Untersuchung. „Danke, du bist wirklich ein guter Arzt, ich hätte selber nicht besser diagnostizieren können“. Zu seiner Verwunderung verwandelte sich das Rentier zurück in eine kleinere Form, welche er als seine Normalform mutmaßte, und der Kleine begann merkwürdig zu tanzen. „Glaub ja nicht, dass ich mich freue, nein nein, das tue ich ganz und gar nicht!“ Belustigt beobachtete Law den Tanz des Kleinen. „Nein, natürlich nicht.“ Dann ging er raus, um mehr saubere Luft einzuatmen und um nach Rest der Strohhutbande Ausschau zu halten. Hoffentlich beeilten sie sich, allzu lange konnte und wollte er nicht mehr warten. Er hatte sich keine fünf Minuten auf dem Deck hingesetzt, als er auch schon hörte, wie die Langnase ausrief, dass die anderen auf dem Weg zurück zum Schiff seien. Sein Herz fing etwas an zu pochen, als er daran dachte, dass er vorhin Nami etwas zu grob angefasst hatte. Hoffentlich nahm sie ihm das nicht übel, normalerweise tat er keinen Frauen weh. Erst recht keiner, die er mochte. Doch seine Sorge war völlig unbegründet, denn als die Piraten auf das Schiff kletterten, kam sie direkt mit schnellen Schritten auf ihn zu und beugte sich mit sorgenvollem Gesicht zu ihm runter, um ihm ihre Hand auf die Schulter zu legen. Die Stelle, die sie berührte, vibrierte ein wenig unter ihm und urplötzlich wurde ihm wieder bewusst, dass er immer noch nass war und er fröstelte ein wenig. Scheinbar bemerkte das auch Nami, denn sie ließ ihn augenblicklich los und lief weg. Als sie wiederkam, hielt sie ein Handtuch in ihrer Hand und streckte es ihm entgegen. Dankend nahm er es an und schlang es sich um seine Schultern. „So schnell sieht man sich wieder. Na dann erzähl uns doch mal genau, was passiert ist“, wurde Law im nächsten Moment vom Käpt’n der Strohhüte gefragt. Zerknirscht erzählte Law ihnen alles. Angefangen mit der Ankunft der Heart Piraten auf der Insel, welche völlig vernebelt war, über die Tatsache, dass er ein paar Augen im Nebel gesehen hatte, danach angegriffen wurde und bewusstlos war, bis zu dem Moment wo er aufwachte und Dr. Vegapunks Gehilfe vor ihm stand, ihn mit Kairoseki gefesselt und ihm makabererweise einen Eternal Port vor die Füße geworfen hatte, der ihn zu seiner Crew führen würde, wenn er es schaffte sich zu retten. „Ein Eternal Port?“, Nami klang überrascht. Jetzt wo er es erwähnte, fiel ihm ein, dass er noch gar nicht nachgeschaut hatte, wohin der Eternal Port überhaupt führte. Law nahm ihn aus seiner Tasche und las den Namen vor. Von dieser Insel hatte er noch nie was gehört. „Darf ich mal sehen?“, fragte ihn die Navigatorin und ohne zu Zögern übergab er ihr den Eternal Port und sie musterte ihn interessiert. „Dr. Vegapunks Gehilfe, sagtest du? Aber Dr. Vegapunk arbeitet doch für die Weltregierung. Es wird erzählt, dass er der intelligenteste Mann der Welt sei“, erwähnte der Cyborg, Franky, und schaute Law nun ebenfalls überrascht an. „Ja, ich weiß“, erwiderte Law, „Mir egal, wie intelligent er ist oder was er vorhat, ich will nur meine Crew zurückhaben.“ „Vielleicht kommt es gar nicht soweit, dass wir auf Dr. Vegapunk stoßen. Wir müssen doch lediglich dem Eternal Port folgen und den besagten Gehilfen ausschalten und unser Freund hat seine Crew wieder. Klingt einfach für mich“, meldete sich nun Zorro unbesorgt zu Wort. „Wenn das keine Finte ist“, meinte Nami zweifelnd. Als ihre Crew sie mit irritiertem Blick ansah, rechtfertige sie sich: „Ich meine, wer wirft denn einem, den man soeben die Crew gestohlen hat, einen Eternal Port einfach so vor die Füße? Die Möglichkeit, dass er sich retten konnte, bestand ja.“ „Mag sein, dass es eine Finte ist, aber wir werden wohl keine andere Wahl haben, als ihr zu folgen“, antwortete ihr Zorro. „Einen anderen Anhaltspunkt haben wir nicht. Vielleicht finden wir auf der Insel dann zumindest irgendwelche Hinweise auf den Aufenthaltsort seiner Crew.“ Law sah ihn skeptisch an. Das klang alles ziemlich vage, was sie da alle von sich gaben, aber er fürchtete, dass sie Recht hatten. Sie hatten lediglich den Eternal Port. „Oder wir müssen zum Marinehauptquartier, vielleicht hat Dr. Vegapunk sein Labor dort?“, fragte nun Chopper, der soeben aus dem Arztzimmer kam. „Das bezweifle ich“, erwiderte Robin auf seine Frage. „Schließlich hat er Laws Crew entführt, um mit ihnen zu experimentieren. Ich glaube nicht, dass er das vor den Augen der Regierung tut. Er wird irgendwo auf einer abgeschotteten Insel sein Labor haben.“ Bei ihren Worten wurde Law ein wenig nervös. Diese Frau sprach unschöne Tatsachen genauso locker an wie er selbst, aber er befand, dass wenn man selber betroffen ist, diese Art Tatsachen kundzutun gar nicht angenehm war. Hoffentlich war mit seiner Crew alles in Ordnung. „Deiner Crew passiert bestimmt nichts, solange sie nicht bei Dr. Vegapunk angelangt sind. Und selbst dann könnten sie erst noch in Gefangenschaft sein, bevor er was mit ihnen macht. Außerdem hast du eine taffe Crew. Vielleicht haben sie sich schon längst befreit, wenn wir auf sie treffen“, versuchte Nami ihn zu trösten, da sie seinen sorgenvollen Blick bemerkt zu haben schien. Sie schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln. Er erwiderte ihr Lächeln leicht, dankbar für ihre Worte. Sie hatte Recht, er sollte das Vertrauen in seine Crew nicht verlieren, aber dennoch wollte er sich beeilen und auf den schnellstmöglichen Weg zu ihnen gelangen. Als ob sie wieder seine Gedanken lesen könnte, verkündete Nami nun in die Runde: „Gut, also wir sind uns zumindest schon mal einig, dass wir auf die Insel zusteuern wollen, auf die der Eternal Port zeigt? Dann lasst uns doch schon mal das Schiff klarmachen und los segeln, über den Rest können wir uns auch auf dem Weg unterhalten. Lasst uns keine Zeit mehr verlieren, Leute!“ „Jaa!!“, schrie der Rest der Crew lautstark auf und machte sich daran, den Anker einzuholen und die Segel zu setzen. Amüsiert sah Law zu, wie die Navigatorin der Strohhutbande lautstark Befehle erteilte, was die Mannschaft zu tun hatte und in welche Richtung sie die Segel setzen sollten. Unwillkürlich musste er grinsen, als er sah, wie sogar der Kapitän des Schiffes ohne sie zu hinterfragen, jeden ihrer Befehle ausführte. So langsam fragte er sich, wer hier eigentlich der Kopf der Crew war. „Ohne Nami fährt dieses Schiff keinen Meter weit“, hörte er eine weibliche Stimme plötzlich neben sich sagen. Er neigte seinen Kopf in die Richtung, von der die Stimme kam und war nicht überrascht, die Archäologin zu sehen. „Deswegen tun alle besser daran, auf sie zu hören. Mal abgesehen davon, dass sie wunderbar ausrasten kann. Sie wird gefürchtet.“ Law lachte leise auf. Er erinnerte sich noch allzu gut an den Abend, wo ihre Crew sie so ehrfürchtig angesehen hatte, als sie die Sorgen ihrer Crew belauscht hatte und sie so harsch zurechtwies, sie in Ruhe zu lassen. Er seufzte auf. Davon abgesehen hatte er ja soeben selber am eigenen Leib erfahren müssen, dass sie es nicht duldete, wenn man sich ihren Worten einfach so widersetzte. ‚Jede Rose hat ihre Dornen’, dachte Law belustigt und wandte seine Gedanken anschließend wieder seiner verloren gegangen Crew zu. Er wusste nicht, ob er der Dankbarkeit jemals Ausdruck verleihen konnte, die er darüber empfand, dass ihn eine fremde Piratenbande einfach so half. Er nahm an, dass er sich nicht bedanken musste, da er derselben Piratenbande ebenfalls schon mal geholfen hatte, aber so selbstverständlich war das bei den meisten Piraten heutzutage nun mal nicht. Lächelnd erkannte Law, dass er sich nicht in Monkey D. Ruffy getäuscht hatte, als er diesen zwei Jahren zuvor vor dem Tod gerettet hatte. __________________________________________________________________ Das war das erste Kapitel :D Ja, es ist etwas schwer, alles immer so plausibel klingen zu lassen. Ich muss jetzt echt mal loswerden, dass es eine ganz schön hammermäßige Arbeit ist, was Oda da immer jede Woche für uns leistet. Diese Kreativität ist der Wahnsinn und ich verzweifle schon an so einer vergleichsweise kleinen Geschichte. ^^ Ich hoffe trotzdem, dass alles einigermaßen verständlich war. Danke fürs Lesen♥♥ Hosted by Animexx e.V. 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