Sasuke und die Wölfe von Akio21 (Teil Zwei) ================================================================================ Die fremde Gefahr ----------------- Sasukes Sicht Obwohl wir eigentlich noch hätten weiterfahren können, ordnete Naruto eine Rast an. Mitten in der Nacht. Ich wollte von ihm wissen, wieso, immerhin hatte ich über Funk erfahren, dass nur noch sechs Musher vor uns waren. Obendrein hatte er noch vollkommen grundlos nach mir geschnappt. War er wirklich so in Sorge um Temari? So viel ich wusste, war es kein Problem für sie, sich und ihre Jungen selbst zu befreien. Und Naruto selbst hatte gesagt, dass er nicht glaube, das Old Chicken etwas unternehmen würde, während des Rennens. Das hatte ich von meinem Onkel erfahren. Gut, glauben hieß nicht gleichzeitig wissen aber keiner brauchte im Moment wirklich Rast. Oder ging es meinem Onkel schlechter und ich hatte es nicht bemerkt? Und das mir – als angehender Arzt. Ich konnte es kaum erwarten, mit Naruto richtig zu sprechen. Von Wolf zu Wolf. Auf jedem Fall hatte er kurz vor den letzten Hügeln angehalten und sich nicht mehr weiter gerührt. Währenddessen fuhren zwei Musher an uns vorbei. Das war schon ärgerlich. Und das war noch nicht mal alles. Naruto hatte sich vor mir aufgebaut und mich knurrend zurück getrieben. Als ob ich ein Schaf wäre. Mein Onkel sagte noch nicht mal etwas dazu. Er schlief einfach in seinem Schlafsack, eingemummt in Decken und Mänteln, während ich mir den Kopf zerbrach, was das alles sollte. Wollte er das Rennen vielleicht nicht gewinnen, weil er glaubte, Old Chicken würde ihn dann nicht mehr fangen wollen? Wenn ja, dann war das ein Irrtum. Ich stand auf und ging zu den Wölfen. Eigentlich wollte ich mit Naruto sprechen, aber Choji und Gaara stellten sich mir knurrend in den Weg. Kein schöner Anblick. „Was soll das? Ich will mit Naruto reden. Das ist mein Recht.“ Ich machte mit dem Arm eine Bewegung. „Los, haut ab. Lasst mich durch.“ Gaara und Choj beantworteten meine Worte indem sie noch lauter knurrend auf mich zukamen. Jeder kam von einer Seite langsam heran. Was war nur los? „Naruto“, rief ich laut. „Das war sein Befehl.“ Ich fuhr herum. „Onkel, du schläfst ja gar nicht?!“ „Wie könnte ich? Wir haben im Moment nur eine Wahl, Sasuke, unserem Rudel zu vertrauen, und vor allem unserem Anführer. Mehr als Naruto zu vertrauen können wir nicht tun, glaub mir. Und selbst dann, wissen wir nicht, ob...na egal. Was passieren soll, passiert. Hat mein Vater immer gesagt.“ „Und wieso scheint hier jeder zu wissen, was los ist, außer mir?“ Verärgert ging ich zum Feuer zurück. Ich fühlte mich ausgestoßen, kein angenehmes Gefühl. Letztendlich blieb mir nichts übrig, als mich Narutos Entscheidung zu beugen und ich legte mich hin. Ich wünschte nur, ich hätte sie verstanden. Narutos Sicht Ich war mir nicht sicher, ob ich mich tatsächlich schon wieder zu hundert Prozent auf meine Instinkte verlassen konnte und lauschte angestrengt in die Nacht. Ein Brocken Schnee fiel von einem knarrenden Ast zu mit einem plumpen Geräusch zur Erde. Dann hörte ich eine Maus einen Grashalm emporklettern, der sich irgendwie durch den Schnee gekämpft hatte. Fragend sah ich zu Shikamaru, er senkte den Kopf. Gut. Er hatte es also auch gehört. Hatte er noch mehr gehört? Shikamaru spitzte die Ohren. Dann sah er mich wieder an, also nicht. Im Stillen dankte ich Temari und ihrem Ratschlag mit dem Wolfskraut. Lee kam näher. „Blöd, das die Menschen jetzt noch keine Waffen haben.“ Ich hob die Lefzen. „Aber sie gehören doch zum Rudel“, mischte Choji sich ein. „Egal. Ich will nie wieder sehen, wie unseres Gleichen von Menschen erschossen werden.“ Wir warteten noch eine kurze Weile dann hörten wir Schreie und Hundejaulen. Ich hörte wie Sasuke aufsprang. „Sasuke, bleib hier sofort. Sonst werde ich dich niederschlagen.“ Ein Glück, auf Jiraya war eben Verlass. Es wunderte mich schon lange nicht mehr, wieso er die Sprache der Wölfe lernen durfte. „Aber Onkel, bist du verrückt geworden? Jemand braucht unsere Hilfe.“ Natürlich verstand ich Sasuke. Es war sogar etwas, was ich an ihm liebte. Diese selbstlose Hilfsbereitschaft. Wo fand man die schon. „Geht in Position“, flüsterte ich. „Es ist zu spät für sie“, sagte Jiraya. „Sasuke du musst hierbleiben. Vielleicht sterben wir, aber – eine kleine Chance haben wir. Doch die geht verloren, wenn du dich in den Kampf einmischt. Wir brauchen jeden Mann äh Wolf. Naruto kann nicht kämpfen und dich gleichzeitig beschützen.“ Sasuke sagte nichts mehr. Ob er die Schatten sah, die sich auf uns zubewegten oder ob er einsichtig war, wusste ich nicht. Jirayas Sicht Sehen konnte ich in der Dunkelheit nichts, ich hatte mich an Sasuke geklammert, der plötzlich ganz steif wurde. „Kannst du was erkennen?“ „Schatten. Tiere. Sie kommen auf uns zu. Was ist das? Kojoten?“ „Nein, Werwölfe. Ein fremdes Rudel.“ Sasuke zog scharf die Luft ein. Seine Stimme klang verbittert, als er fragte: „Ist es das, was ihr mir verschwiegen habt?“ „Nun, wir wussten nicht, und wissen nicht, ob sie angreifen oder uns passieren lassen, und es – wir wissen es immer noch nicht. Wir wollten dich nicht beunruhigen. Naruto wollte das nicht.“ „Pah. Spar dir dein Geschwätz, alter Mann. Naruto vertraut mir nicht. Und ich verstehe ihn nicht. Das ist es doch.“ Ich konnte Sasukes Frust zwar verstehen, immerhin war er ein Mann und hatte seinen Stolz, aber die Wölfe waren nun so nahe, dass ich keine Zeit mehr hatte, ihn zu trösten. Zu meinem Schrecken waren die Wölfe nun recht gut sichtbar, und um einiges größer, als Naruto und die anderen. Und es waren auch mehr. Das was von ihren Mäulern tropfte war sicher kein Sabber. Eher das Blut von den beiden Mushern und ihren Teams die sie mal eben so nebenbei erledigt hatten. Nicht mal einen Kratzer konnte ich an ihnen entdecken, trotz des Feuerscheins. Das sah nicht gut aus. Nein, das sah überhaupt nicht gut aus. „Du hast es gewusst, nicht wahr?“ fragte Sasuke mit kalter Stimme. „Du hast es gewusst und die beiden Musher in ihr Verderben rennen lassen. Obwohl du vor ein paar Tagen noch an einem Tisch mit ihnen gesessen und Karten gespielt hast.“ Ja, ich hatte es gewusst. Und ich hatte gehofft, dass sie sich besser hätten wehren können. Narutos Sicht „Naruto. Dieser Geruch.“ flüsterte mir Shikamaru zu. „Ja. Temaris altes Rudel.“ Der Leitwolf, der ihr Junges einfach getötet hatte. Und der Vater, der sie und seine Kinder im Stich gelassen hatte. „Es hat keinen Zweck mit ihnen reden zu wollen, wir müssen kämpfen“, knurrte Gaara. „Ja.“ Das fremde Rudel war bösartig, eindeutig. Warum wohl? Solche Wölfe hatte ich noch nie gesehen. War ihnen ihre Kraft zu Kopf gestiegen? Sie schielten an uns vorbei zu Jiraya und Sasuke. Klar, wir waren im Weg. Der Leitwolf kam näher. „Wenn ihr den Weg freimacht, ihr Hundchen, vielleicht aber auch nur vielleicht verschonen wir euch.“ Ich ging auf die Beleidigung nicht ein sondern duckte mich zum Sprung. Aber ich konnte auch so abschätzen, dass wir verlieren würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)