Das Echo des Hasses von CDBonnie (All the good things and bad things that may be) ================================================================================ Kapitel 34: verdrehtes Mantra ----------------------------- Nojiko besorgte sich etwas zu essen und ließ sich auf einer Bank nieder. „Morgen.“ meinte sie kurz und begann zu essen. „Haben wir uns heute Morgen nicht schon gesehen?“ fragte Ace nach. „Du vielleicht, ich hatte die Augen zu.“ lächelnd nippte sie an der Milch und leckte sich dann den Milchbart von der Oberlippe. Sie Biss von ihrem Brötchen ab. „Gibt es schon eine Information, wann wir irgendwo anlegen?“ fragte Nojiko nachdem sie geschluckt hatte. „Wieso, willst du endlich verschwinden?“ Sie konnte förmlich sehen, wie er sich innerlich selbst zurechtwies. Nojiko gähnte und ignorierte den Kommentar. „Also?“ fragte sie nach, bevor sie wieder in ihr Brötchen biss. „Noch nichts bekannt.“ dachte Nojiko. Mit verschränkten Armen saß er der jungen Frau gegenüber. Er versuchte krampfhaft sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als das, was er früher am Morgen gesehen hatte. Er ließ seinen Blick kurz schweifen und als er wieder zu ihr sah, leckte sie sich gerade wieder Milch von der Lippe. Seine Augen folgten der Bewegung. Dann schloss er die Augen und atmete tief durch. wiederholte er gedanklich. Ace atmete noch einmal tief durch. „Ich muss dann los, ich bin den anderen verabredet.“ Ace ging. Nojiko sah ihm kurz nach. Achselzuckend aß sie ihr Brötchen auf. Lächelnd kam sie an Deck und leckte sich die Finger ab. „Morgen.“ sagte sie halblaut. Einige nickten ihr zu. Nojiko fand Seishin in der Nähe von Whitebeard und schlenderte dort hin. „Guten Morgen, Mädchen. Hast du gut geschlafen?“ „Wie ein Stein. Wo warst du, Seishin?“ Nojiko setzte sich auf den Rücken des weißen Kaiserwolfs und lehnte sich nach vorne, bis sie bequem auf ihren gefalteten Armen ihren Kopf ablegen konnte. Ihre Beine baumelten an seinen Seiten herunter. Mehr als ein Brummen bekam sie nicht als Antwort. Nojiko verdrehte die Augen. „Gut, geht mich auch nichts an.“ murmelte sie. Nojiko ließ ihren Blick über das Deck wandern. Da Seishin offenbar nicht mir ihr reden wollte, ließ sie sich von seinem Rücken rutschen. Sie fixierte Haruta, die Kommandantin war erst am Vortag wieder an Bord gekommen. Mit langen Schritten steuerte sie auf die kleine Frau zu. „Haruta, hast du gerade viel zu tun?“ Die Frau mit den braunen Haaren schüttelte den Kopf. „Warum?“ „Wir könnten trainieren?“ fragte Nojiko hoffnungsvoll. Haruta musterte sie kurz. „Meinetwegen.“ Wenig später stand Nojiko mit ihrer geschwungenen Klinge an Deck. „Wir fangen mit den einfachen Bewegungen an.“ erklärte Haruta und Nojiko begann die Bewegungen der anderen Frau nachzuahmen. Ace saß zusammen mit Marco, Thatch und Jozu an Deck und spielte Karten. Er hatte schon zwei Spiele verloren. „Alter, Ace! Konzentriere dich.“ motzte Marco, der mit ihm ein Team bildete. „'Tschuldigung, bin noch nicht ganz wach.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sahen sich die anderen Männer an. „Mhm.“ Ace sah von seinen Karten auf und sah Nojiko mit ihrer Waffe üben. Die gleichmäßigen, langsamen Bewegungen, das Strecken und zusammenziehen der Muskeln fingen seinen Blick ein, wie eine Maus, die einer Katze in die Falle gegangen war. „Ace!“ Der Angesprochene zuckte zusammen. Vielsagend schauten die anderen auf den Kartenstapel und Ace legte eine Karte ab. Marco folgte seinem Blick und schmunzelte. Thatch und Jozu sahen ihn fragend an und drehten sich dann um. Die Männer beobachteten kurz und grinsten sich dann an. „Alles in Ordnung, Ace?“ Das Kartenspiel war vergessen. „Hmm, ja. Warum fragst du Jozu?“ Der zuckte nur mit den Schultern. „Du wirkst heute irgendwie abgelenkt.“ meinte Thatch. Ace suchte nach einer Ausrede, er konnte ihnen ja wohl kaum erzählen, was er seit heute Morgen für Fantasien hatte. „Was hältst du davon, wenn wir auf der nächsten Insel in eine Bar gehen und einen Abend so richtig ausschweifend gestalten?“ schlug Marco vor. „Genau, mit Bier und Frauen.“ Misstrauisch sah Ace seine Freunde an. Für seinen Geschmack war ihr Grinsen eine Nummer zu breit und der Vorschlag schien ihm irgendwie suspekt. „Ich muss noch etwas erledigen.“ meinte er deswegen und stand auf. „Och Ace, was hast du denn zu tun?“ neckend sahen die anderen ihm nach. Er hatte nichts zu tun, doch die Blicke wollte er nicht ertragen. Er ging in sein Zimmer und warf sich auf das Bett. Er nahm den Hut ab und starrte an die Decke. Seine Arme waren ausgebreitet und in der linken Hand hielt er noch immer den Hut. Er schloss die Augen und sah die junge Frau vor sich, wie sie im Bett lag, mit seinem Hemd an. Er wollte sein Mantra wiederholen, doch es kam stattdessen „Nojiko ist heiß und sie ist eine verdammte Zicke.“ aus seinem Mund. Nojiko war schweißgebadet. Sie schaute sich kurz um und sah Thatch, Marco und Jozu lachen. Mit gerunzelter Stirn ging sie auf die Männer zu. „Wollte Ace nicht etwas mit euch machen?“ fragte sie. „Wir haben ihn wohl vergrauelt.“ grinste Marco. „Warum fragst du?“ Nojiko zuckte mit den Schultern. „Habe mich nur gewundert. Was ist mit ihm los?“ Nojiko biss sich auf die Zunge. Unglaublich, dass ihr das rausgerutscht war. Jetzt sahen die Männer sie an, als würde sie etwas von Ace wollen. Nojiko verdrehte die Augen. „Vergesst es. Ich gehe duschen.“ Nach der Dusche stand Nojiko unschlüssig in ihrem Zimmer. Sie brauchte dringend etwas zu tun, um sich den Rest des Tages zu vertreiben. Ihr fiel nichts dazu ein. Wenn die anderen tage auf See ebenso langweilig werden würden, sollte sie sich überlegen, ob sie auf der nächsten Insel nicht von Bord ging.Sie atmete geräuschvoll aus und band die kurzen Haare so gut es ging zusammen. Dann schlüpfte sie in eine schwarze Hose mit zahlreichen Taschen und Reißverschlüssen und eine tief ausgeschnittene, anliegende, kurze, rote Weste, die sie mit ein paar Knöpfen schloss. Ohne Plan ging sie wieder an Deck und setzte sich am Bug auf die Reling. Ace hatte einen Entschluss gefasst. Er sollte sich mit Nojiko anfreunden? Das konnte nicht so schwer sein. Wenn er sich mit ihrem Kuschelwolf gut stellte, dann würde sie das sicher berücksichtigen. Drum ging er an Deck und suchte nach dem weißen Fellknäuel. Er fand in in der nähe Whitebeards und ließ sich einfach zu dessen Füßen nieder. „Guten Tag, mein Sohn.“ „Tach Paps.“ Whitebeard musterte Ace kurz. „Alles in Ordnung?“ Ace nickte und schob seinen Hut mit dem Zeigefinger etwas zurück. „Sicher.“ Whitebeard hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. „Und Wölfchen, alles klar?“ Seishins Augen öffneten sich langsam und ein tiefes Knurren war zu hören. „Okay, anders. Wie geht es dir auf unserem Schiffchen, Seishin, oh großer Kaiserwolf?“ Die silbernen Augen blinzelten. Ace blies die Backen auf. „Ich versuche nur freundlich zu sein.“ murmelte er. „Es geht mir gut auf dem Schiff des großen Alphas.“ hörte Ace die dunkle Stimme schließlich. „Ah, das Kuscheltier spricht also doch noch.“ grinste er über seinen Erfolg. „Wie kommt es, dass du mit Nojiko unterwegs bist?“ „Meine Sache.“ Ace sah ihn interessiert an. „Wortkarg und verschlossen.“ kommentierte er. Eine halbe Stunde später war Ace in ein tiefes Gespräch über Falkenauge mit dem Kaiserwolf verstrickt. Nojiko öffnete die blauen Augen. Sie hatte es sich auf dem riesigen Kopf der Galionsfigur bequem gemacht. Die Sonne begann unter zu gehen, offenbar hatte sie den restlichen Tag einfach verschlafen. Sie sah sich um und entdeckte Seishin in der nähe des Hauptmastes. Gähnend sprang sie auf und ging auf ihren Begleiter zu. „Und dann sagte sie, 'Leck mich doch am Arsch.' und bevor ich fragen konnte, was sie damit meint, hat Mihawk ein Spiel begonnen. Nojiko fand das Spiel aber nicht lustig.“ „Ein Spiel?“ „Das war kein Spiel, Seishin.“ Nojiko ließ sich neben ihm in den Schneidersitz sinken und lehnte sich an den Wolf an. Das seiden weiche Fell ließ sie wohlig seufzten. „Kein Spiel?“ Nojiko sah Ace unnachgiebig an. „Nein.“ Der unverschämte Kerl begann doch tatsächlich zu grinsen. „Was hat Falkenauge denn gemacht?“ „Das geht dich nichts an.“ „Gut dann frage ich Seishin nachher noch einmal.“ Innerlich fauchte Nojiko. „Genau frag den Wolf.“ meinte sie stattdessen trocken. „Also Seishin?“ Die Ohren des Wolfes zuckten. Er konnte deutlich riechen, dass Nojiko nicht gut gelaunt war. Anstatt zu antworten stand der Wolf auf. „Ich habe Hunger.“ Nojiko kippte nach hinten weg, als Seishins Körper sie plötzlich nicht mehr stützte. Eine große Hand in ihrem Rücken beendete ihren Fall. Kurz genoss sie die Wärme, die von der Hand ausging, dann beugte sie sich vor. „Danke.“ Ein knappes Nicken war die Antwort. Eine unangenehme Pause entstand. „Ich gehe dann mal zum Essen.“ Nojiko stützte sich vom Boden ab und folgte dem Wolf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)