Plagende Erinnerung von King_of_Sharks (*~YuKa~*) ================================================================================ Kapitel 17: Die Sache mit der Freundschaft und der Liebe -------------------------------------------------------- Freitag, 19. März 2004 Die Sonne war gerade aufgegangen und Kai begann sich in seinem Bett zu rekeln. „Moooment! Es ist schon hell draußen? Scheiße, ich hab verschlafen!“ „Yuriy, lass mich los!“, meckerte Kai und versuchte Yuriy wegzudrücken, doch dieser hielt ihn wie immer fest in den Armen. „Was ist denn?“, wollte er verschlafen wissen. „Sieh doch mal nach draußen!“, herrschte Kai ihn an. „Ja, und?“ Langsam begann es ihm zu dämmern und er war mit einem Male hellwach. „Oh, scheiße! Das ist mir ja schon ewig nicht mehr passiert!“, meinte Yuriy nun überrascht. Er ließ Kai los, obwohl er liebend gern noch ein bisschen gekuschelt hätte, aber unter diesen Umständen verzichtete er besser darauf. Denn wer wollte schon mit einem muffeligen Kai kuscheln, der sich sicherlich mit Leibeskräften gesträubt hätte. Kai stand auf und scheuchte Yuriy aus dem Zimmer. Als er gerade sein Zimmer betreten wollte, tappte ein verschlafener Bryan aus seinem Zimmer und starrte Yuriy an. Dann begann er breit zu grinsen und meinte: „Du hast ihn wohl doch rumgekriegt“ Yuriy hatte es nicht für nötig gehalten, sich mehr als die Unterwäsche anzuziehen, wer konnte such schon ahnen, dass Bryan genau in diesem Moment beschlossen hatte aufzustehen. „Klar, was hast du denn gedacht“, keifte Yuriy ihn gespielt ernst an, dann begannen sie beide zu lachen. „Haltet die Klappe!“, brüllte Kai genervt aus seinem Zimmer. Er hatte zwar ihr Gespräch nicht mitbekommen, zum Glück nicht, aber die beiden hatten so laut gelacht, sodass es sogar Sergej unten in der Küche hatte hören können. Sergej hatte sich schon gewundert, warum weder Kai noch Yuriy auffindbar gewesen waren, sich allerdings nichts dabei gedacht. Man hatte ihm ebenso wenig von Kais und Yuriys Beziehung erzählt und so war er zu keinem vernünftigen Schluss gekommen. Allerdings würde er sicher bald davon Wind bekommen, oder jemand würde es ihm erzählen. Bald waren alle fertig und Kai scheuchte sie sofort nach dem Frühstück nach draußen. Ihm war die ganze Sache unglaublich peinlich, denn er hatte noch nie verschlafen und hoffte, dass niemand Verdacht schöpfen würde. Vor Bryan blieb allerdings nichts geheim, das war mehr oder weniger Yuriys Schuld und dieser wiederum hoffte, dass Kai ihm es nicht all zu übel nehmen würde, wenn er mitbekäme, über was sie sich heute Morgen unterhalten hatten. Am Nachmittag saßen die Blitzkrieg Boyz vollständig versammelt im Wohnzimmer, Sergej und Bryan auf der Couch, Yuriy im Sessel, welcher neben dem Fenster stand, neben dem Kai an der Wand lehnte und nach Draußen sah. Yuriy erzählte Sergej und Bryan, dass Rei am Sonntag vorbeikommen würde, worauf die beiden sehr unterschiedlich reagierten. Sergej war das eigentlich ziemlich gleichgültig, aber Bryan sah leicht erschrocken aus, als Reis Name fiel. Warum das so war konnte sich Yuriy beim besten Willen nicht vorstellen. „Hm…soll ich Kai eigentlich von Hilarys Besuch erzählen?“, schoss es Bryan auf einmal durch den Kopf. „Jetzt wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt dafür.“ „Kai?“, sagte Bryan vorsichtig, worauf Kai sich zu ihm hindrehte und ihn ansah. „Bevor ihr gestern zurückgekommen seid, war diese kleine…ähm“, begann Bryan, „Na, du weißt schon. Dieses kleine Luder von den BBA Revolution…“ „Hilary?“, meinte Kai nun sichtlich interessiert, aber keinesfalls besser gelaunt, was Yuriy innerlich aufatmen ließ. Er hatte sich schon lange gefragt, wie die Beziehung der beiden eigentlich aussah. Um ehrlich zu sein, er hatte keinen blassen Schimmer und sah in ihr gewissermaßen eine Rivalin. Er konnte nicht wissen, dass Kai keinerlei Interesse an ihr hatte und dass er nichts auf dieser Welt nervtötender fand, als dieses Mädchen. Nun ja, wenn man mal von Tyson absah… „Ja, genau die“, sagte Bryan etwas verlegen, „sie wollte dir offenbar einen Besuch abstatten und ließ sich gar nicht so leicht abwimmeln“ Nun wurde auch Yuriy hellhörig und richtete sich in seinem Sessel auf. „Und, was ist jetzt?“, wollte er wissen. „Sie meinte, dass du sie anrufen sollst, wenn du wieder da bist“, antwortete Bryan, an Kai gewandt. Dessen Gesichtsausdruck entglitt für einen Moment, doch dann sah es so aus, als müsse er sich schwer zusammenreißen, dass er nicht anfangen zu lachen würde. „Was ist daran so lustig?“, fragte Bryan nun. Kai fasste sich augenblicklich wieder und meinte kalt: „Ich würde nie auch nur einen Gedanken daran verschwenden, über sie nachzudenken. Warum bitte sollte ich sie anrufen, was glaubt die eigentlich, warum ich gegangen bin?“ Yuriy fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen als er Kais Worte vernahm und er konnte sich nicht beherrschen und so zog Kai vom Fenster weg auf seinen Schoß und knuddelte ihn ordentlich durch. Sergej besah sich diese Szene mit größter Überraschung, allerdings wusste er nun auch, warum Yuriy sich vor zwei Wochen so liebevoll um Kai gekümmert hatte, als dieser umgekippt war. Außerdem erklärte es gewissermaßen auch die heutige Situation, er konnte sich nun denken, warum die beiden erst so spät aufgestanden waren. Bei dem Thema Beziehung musste er unweigerlich an das Schlamassel denken, in welches er sich begeben hatte. „Ich muss das unbedingt mit Bryan regeln…am besten so schnell wie möglich“, beschloss er soeben und sah Bryan an. Dieser lächelte Yuriy an, der den sich leicht sträubenden Kai auf seinem Schoß festhielt und Bryan ein zufriedenes Grinsen entgegenwarf. „So, das wäre nun auch geklärt“, stellte Bryan glücklich fest. Offenbar hatte er auch unbewusst eines von Yuriys Problemen gelöst, wie ihm auch noch auffiel. Weswegen sollte er auch sonst so glücklich aussehen. Bryan wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als auch jemanden zu kuscheln zu habe, aber Sergej kam da nicht in Frage, schließlich hatte er eingesehen, dass ihr Verhältnis keinen Sinn machte und so seufzte er nur leise auf und beließ es bei einem freundlichen Blick in dessen Richtung. Samstag, 20. März 2004 Bei den White Tiger X: „Oh man! Morgen ist es schon so weit!“, dachte er aufgeregt. „Hoffentlich läuft alles gut und…“ Seine Zimmertür sprang mit einem Mal auf und Mariah stand wutschnaubend vor ihm. „Schon mal was von anklopfen gehört?“ „Das ist mir egal, es ist schließlich auch mein Zimmer!“, zickte sie ihn erstmal an. „Und was soll der Reisekoffer da?“ „Du weißt doch, dass ich morgen zu Kai fliege“, erwiderte er resigniert. „Du willst also wirklich zu ihm gehen und mich verlassen?!“, keifte sie. „Wer hat denn hier von verlassen gesprochen? Ich besuche ihn lediglich für zwei Tage, das werd ich ja wohl noch dürfen“, entgegnete er innerlich seufzend. Wie gern würde er länger wegbleiben, oder gar nicht mehr wiederkommen. Aber er hatte es seinem Team versprochen, dass er sie nie wieder im Stich lassen würde. Und an seine Versprechen hielt er sich auch. Dieses Versprechen und der Grund, dass er sich immer noch blendend mit seinen Freunden verstand, waren die einzigen Gründe, warum er Mariah nicht schon längst verlassen hatte. Er hatte sich größte Mühe gegeben, sie zufrieden zu stellen, aber sie spielte einfach nicht mit und machte ihm das Leben schwer, wo sie nur konnte. Er fragte sich auch, wo sie eigentlich Freitagabends immer hinging und warum sie erst so spät nach Hause kam, aber sie zu fragen wäre wohl glatter Selbstmord gewesen. „Dann geh eben!“, meinte sie bevor sie sich umdrehte und aus dem Zimmer schritt, „Ist mir egal was du machst!“ Und knallte die Tür zu. Rei sah ihr kopfschüttelnd hinterher und beschloss dann, nach Draußen zu gehen, um noch etwas zu trainieren. Bei den BBA Revolution: Hilary saß am Küchentisch, sah verträumt aus dem Fenster und dachte über ihren Schwarm nach. Doch dann erinnerte sie sich wieder an die Szene mit Bryan vor dem Haus und ihre Stimmung sank in den Keller. „Wann ruft er mich denn endlich an?“, fragte sie sich schon zum wiederholten Male an diesem Tag. „Bestimmt hat dieses Arschloch von Bryan es vergessen ihm zu sagen!“ Sie war der festen Überzeugung, dass es so sein musste, aus ihrer Sicht ergab nichts anderes einen Sinn. „Ich geh am besten noch mal zu ihm, morgen ist er ganz bestimmt da!“, beschloss sie kurzerhand und freute sich schon darauf ihren Schwarm schon bald wieder sehen zu können. Bei den Blitzkrieg Boyz: Bryan hatte sich für heute vorgenommen, sich mit Sergej auszusprechen. Er war sogar extra früh aufgestanden und wollte es, gleich nachdem er sich fertiggemacht hatte, in die Tat umsetzten. Es war kurz nach sieben und Sergej müsste um diese Zeit in seinem Zimmer sein, oder sich auf dem Weg nach unten befinden. Als er ihn nirgends auf dem Flur entdecken konnte, klopfte er an dessen Zimmertür. Er wurde hereingebeten und gleich darauf überrascht angesehen. „Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?“, fragte Sergej, "Und warum bist du überhaupt schon so früh wach?" „Ich wollte mit dir reden“, meinte Bryan und sah ihn ernst an. Sergej begriff und erwiderte: „Gut, das hatte ich nämlich auch vor“, Er bot ihm an, sich neben ihn aufs Bett zu setzten und rückte ein Stück zur Seite. Als Bryan sich hingesetzt hatte, senkte er den Blick und meinte: „Du weißt, dass ich dich wirklich gerne mag, aber wenn wir so weitermachen, machen wir doch nur alles kaputt. Du bist mit Freya glücklich, deshalb verstehe ich auch nicht, warum du überhaupt mitgemacht hast“ Sergej sah ihn eine Weile an und sagte: „Ich weiß es auch nicht wirklich, du hast mir irgendwie leid getan“ Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „Ich weiß auch nicht, welche Gefühle genau ich für dich empfinde, ich weiß nur, dass du mir unheimlich wichtig bist“ Bryan sah ihm lange in die Augen und stellte fest, dass er es wirklich so meinte, wie er es gesagt hatte. „Versprichst du mir, dass wir immer so gute Freunde bleiben und dass diese Aktion keinen Einfluss auf unsere Freundschaft hat?“, meinte Bryan nun und bemerkte erst jetzt, dass seine Stimme zitterte. „Natürlich“, versprach Sergej und nahm ihn in den Arm. Bryan drückte sie ein letztes Mal fest an ihn und flüsterte: „Werd mit ihr glücklich, ich wünsche euch dass ihr für immer zusammen bleibt und auch in Zukunft so gut miteinander klarkommt“ Dann sah Bryan ihn an und wischte sich eine Träne weg. „Und ich wünsche dir, dass du einen Menschen findest, der dich genauso liebt wie du bist und den du auch lieben kannst“, sagte Sergej aufmunternd und lächelte ihn sanft an. „Danke“, seufzte Bryan und fuhr dann in gewohntem Tonfall fort: „Jetzt sollten wir uns aber langsam mal fertigmachen, sonst scheucht uns Kai ein paar extra Runden ums Haus“ Sonntag Als Bryan an diesem Morgen aufstand, war er heilfroh darüber, dass sie heute endlich wieder etwas Freizeit hatten und vor allem, das die Sache mit ihm und Sergej endlich geregelt war. Sergej war gestern Mittag zu Freya gefahren und wollte alles mit ihr klären. Bryan hoffte, dass sie nicht allzu sauer auf ihn war. Natürlich würde er es verstehen, wenn sie es war, aber sie war eigentlich von sehr ruhigem Gemüt, verständnisvoll und herzensgut. Er mochte sie wirklich gern und wünschte Sergej und ihr alles Glück der Welt, denn sie passte einfach perfekt zu ihm und er selbst kam auch wunderbar mit ihr klar. Dann fiel ihm wieder ein, dass dieser Rei heute zu Besuch kommen wollte. „Apropos Rei…war das nicht dieser Typ, gegen den ich in der ersten Weltmeisterschaft gekämpft habe…?“, fiel Bryan plötzlich auf. „Oder besser gesagt: Den, den ich fast massakriert hätte…wegen diesem scheiß Boris!“ Nun hatte wieder eine Sorge mehr. „Darf ich denn nie glücklich sein, muss denn die ganze Welt gegen mich sein?“ Er hoffte inständig, dass Rei sich entweder nicht an ihn erinnern, oder es ihm nicht übel nehmen würde, was vor etwa zweieinhalb Jahren zwischen ihnen abgelaufen war. Wobei beides eher unwahrscheinlich war. „Warum mach ich mir auf einmal solche Gedanken, vor allem über den? Ich kenne ihn doch nicht mal richtig!“ Er erinnerte sich noch einmal kurz an das Match vor zwei Jahren zurück… Sie standen sich gegenüber, Bryan sah ihn mit einem hämischen Grinsen an und freute sich schon darauf, ihn auseinandernehmen zu dürfen. Das erste Match war schnell vorbei und Rei war ziemlich geschockt, als er die erste Windattacke abbekommen hatte. In der zweiten Runde konnte Rei sich zwar auf die Windstöße einstellen, dies half allerdings keineswegs den Attacken auszuweichen. Er sah bald ziemlich zerfleddert aus und Angst machte sich in seinen Augen breit. Doch seine Freunde feuerten ihn an und er gab nicht auf. Bryan hatte sich für einen Moment aus der Konzentration bringen lassen, fing sich aber schnell wieder und startete weitere Windattacken auf Rei. Nichtsdestotrotz gewann Rei dieses Match, auch wenn für diese Runde all seine Kräfte gebraucht hatte. Dass er die dritte Runde überhaupt antrat, überraschte Bryan sehr und die Entschlusskraft und der Wille, der von ihm ausging, waren geradezu überwältigend. Es war ein erbitterter Kampf, in dem Bryan Rei gnadenlos attackierte und dieser alle Mühe hatte, durchzuhalten. Sein Haarband zerriss und er schien zu fallen, während seine Haarsträhnen anmutig herumwehten und sein Gesicht umspielten. Doch er fing sich wieder und Bryan wurde von Drigers Attacke überrascht. Falborg zersprang in tausend kleine Stücke und Bryan hatte verloren. Rei hatte es jedoch wesentlich schlimmer erwischt, sodass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Klar wird er das vergessen haben“, dachte Bryan mit einem bitterem Grinsen im Gesicht. „Und wenn jemandem einem die Pest an den Hals wünscht vergisst man das natürlich auch sofort wieder….welch Ironie“ Er hoffte immer noch darauf, dass Rei ihn nicht all zu sehr anschnauzen würde und vor allem, dass Kai ihn nicht anschnauzen würde. Sie hatten nämlich gerade damit angefangen, sich besser kennenzulernen und sich gegenseitig zu akzeptieren. Wenn Rei immer noch sauer auf ihn war, konnten sie es wohl vergessen jemals Freunde zu werden. Nun sah er auf die Uhr. Inzwischen war es kurz vor neun und so rappelte er sich langsam auf und ging ins Bad. Bei den White Tiger X: Während des Frühstücks musste Rei die hasserfüllten Blicke Mariahs aufsichnehmen und fragte sich ernsthaft, was er denn eigentlich verbrochen hatte, dass er soviel Pech im Leben haben musste. Lee sah ihn mitfühlend an, wagte es aber nicht auch nur ein Wort zu sagen. „Wann wirst du abgeholt?“, wollte nun Kevin wissen, aber er bereute seine Frage jetzt schon. Mariah drehte sich zu ihm und sah ihn mit missbilligendem Blick an. Rei war inzwischen ziemlich egal, was sie davon hielt und so antwortete er: „Ich werde gegen 12 Uhr abgeholt und komme Montagnachmittag wieder“ Kevin nickte und wandte sich wieder seinem Frühstück zu. Gegen kurz nach elf prüfte Rei noch mal, ob er alles eingepackt hatte und stellte zufrieden fest, dass es so war. Er freute sich so sehr, dass er Kai endlich wieder sehen konnte, sodass Mariah ihm gestohlen bleiben konnte. “Ich bin unglaublich aufgeregt und gespannt, was er mir so alles zu erzählen hat! Es ist bestimmt schon einen ganzen Monate her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben“, bemerkte er und war erstaunt darüber, wie schnell die Zeit doch vergehen konnte. Einen halbe Stunde später trug er sein Gepäck nach unten und verabschiedete ich von seinen Freunden, Mariah gab er mehr oder weniger gezwungenermaßen einen schnellen Abschiedskuss und verließ danach das Haus. Draußen angekommen hörte er schon die Rotorblatter eines Helikopters und sah nach oben. Der Helikopter landete bald darauf etwa zehn Meter entfernt von ihrem Haus und Rei lief auf ihn zu. Aus der Pilotenkabine trat ein Mann und begrüßte ihn höflich und fragte: „Sie sind Herr Kon, wenn ich mich nicht irre“ „Ja, der bin ich“, antwortete Rei, woraufhin der Mann ihn anwies einzusteigen. Er setzte sich auf den Sitz und schnallte sich fest, dann startete der Helikopter auch schon. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)