Plagende Erinnerung von King_of_Sharks (*~YuKa~*) ================================================================================ Kapitel 8: Prüfe dein Herz -------------------------- Montag, 15. März 2004 Als Bryan am nächsten Morgen aufwachte, glaubte er noch immer zu träumen, da er fest von Sergej in den Armen gehalten wurde. Als er sich jedoch versuchte zu bewegen und feststellte, dass er sich nicht befreien konnte, nahm er doch an, dass er wach sein musste. „Wie ist das bitte zustande gekommen?“, fragte sich Bryan. Er bemerkte, dass sein Herz schnell zu schlagen begann und wurde leicht rot um die Nase. „Och nö…Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Bryan versuchte weiterhin sich zu befreien, doch gegen die starken Arme des großen Russen hatte er keine Chance. „Was mache ich denn jetzt? Ich will nicht, dass er mein Herz schlagen hört! Was wird er sich dann wohl denken?“ Er gab schließlich auf und versuchte sich zu beruhigen. „Langsam müsste er doch mal aufwachen“, kam es ihm in den Sinn. Was Bryan nicht wusste, war, dass Sergej schon etwas länger wach war und alles genau mitbekommen hatte. „Sehr interessant, wie er hierauf reagiert…“, dachte er sich innerlich lächelnd. „Aber ich glaube, ich sollte das jetzt lassen, bevor er noch durchdreht“ Nun machte er sich langsam daran `aufzuwachen´. Bryan erschrak ganz schön, als die Gestalt neben ihm sich anfing zu regen. „Oh Gott, er wacht auf!“, bemerkte Bryan panisch. Sergej gab Bryan aus seiner Umarmung frei und sagte, versuchend möglichst verschlafen zu klingen: „Morgen“ „Ähm, morgen“, gab Bryan seinerseits von sich. Sergej tat so, als sei nichts geschehen und stand aus dem Bett auf. Bryan beschloss daraufhin dieses Spiel einfach mitzuspielen. Und so verlief dieser Morgen wie jeder andere auch. Zum einen war Bryan froh darüber, zum anderen machte er sich Gedanken über den Grund weshalb Sergej ihn umarmt hatte und vor allem warum sein Herz so schnell angefangen hatte zu schlagen. „Bin ich etwa bi, oder was? Na ganz toll…“, dachte er sich missmutig beim Frühstück und machte ein Gesicht, als hätte man ihm soeben erzählt, dass seine Lieblingsserie abgesetzt worden wäre. Als Yuriy diesen Blick bemerkte, sagte er: „Wenn du immer vor sieben Uhr morgens so schaust, ist es doch besser, dass wir sonst immer später mit dem Training anfangen“ „Apropos Training“, meldete sich nun Kai zu Wort, der seit langem einmal wieder mit ihnen frühstückte, „wir sollte jetzt anfangen, sonst wäre das mit dem frühen Aufstehen stehen völlig umsonst gewesen“ Nun seufzte Bryan leise auf und machte sich daran, seine Müslischale in den Geschirrspüler zu stecken und dann zur Garderobe zu gehen, um sich anzuziehen. Der Rest des Teams tat es ihm gleich und so kam Kai doch noch zu seinem Ersatztraining. Dem Großteil des Teams gefiel das zwar nicht besonders, aber sie murrten auch nicht, denn dafür hatten sie schließlich die nächsten paar Tage frei. Bei Rei und Mariah: Sie zog ihn aufs Bett und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Rei war erstmal zu überrumpelt, als etwas tun zu können. Doch nun schob er sie vorsichtig von sich, setzte sich auf und sah ihr in die Augen. „Hör mal zu Mariah“, begann er, sie jedoch stürzte sich wieder auf ihn und machte dort weiter, wo sie unterbrochen worden war. Rei war momentan jedoch nicht in Stimmung, sondern wollte lieber reden, da er nicht einsah, dass sie alle Probleme auf diese Art zu lösen versuchte. Nun schob er sie von sich und packte sie an den Schultern. „Hör mir zu, ich mein’s ernst!“, sagte er nun in etwas schrofferem Ton als zuvor. „Ich muss wirklich mit dir reden und habe im Moment keine Lust auf Sex!“ Sie sah ihn so an, als könne sie nicht fassen, dass er es wirklich ernst meinte. „Aber warum willst du nicht? Jeder andere würde diese Gelegenheit nutzen“, sagte sie trotzig. Er ließ ihre Schultern los und stand auf. „Weil mir andere Dinge zur Zeit wichtiger sind! Zum Beispiel warum du immer gleich ausflippst, wenn ich mit Kai telefoniere, oder deine Art Probleme mit Sex zu lösen!“, fuhr er sie wütend an. Mariah wurde bei dieser Aussage schlagartig bewusst, dass sie wirklich etwas überempfindlich auf die Telefonate von Kai und Rei reagiert hatte, obwohl sie ja wirklich nur miteinander redeten. „Aber er könnte sich auch mehr mit mir beschäftigen!“, fand sie auch. „Ja, okay…wir sollten vielleicht wirklich mal miteinander reden“, meinte sie nun einsehend. Rei war über diese plötzliche Einsicht sehr erstaunt, aber er war doch froh darüber und so schlug er vor: „Freut mich, dass du zu einem Gespräch bereit bist! Wir können gleich damit anfangen, wenn du willst“ Sie nickte und er setzte sich ihr gegenüber aufs Bett. Bei den Blitzkrieg Boyz: Es war halb zehn abends, als Kai sich seinen Mantel anzog und gehetzt auf seine Armbanduhr sah. „Puh, noch 'ne halbe Stunde Zeit…zum Glück“ Er beschloss trotzdem nach Yuriy zu sehen, da sich dieser seit etwa zwei Stunden nicht mehr blicken lassen hatte. Er stieg die Treppe hinauf und klopfte an seine Tür. Als jedoch niemand öffnete, drückte er die Türklinke hinunter und trat ein. Was er da sah verschlug ihm die Sprache, denn Yuriy lag -völlig eingekleidet- auf seinem Bett und schlummerte friedlich vor sich hin. Empört stampfte Kai ins Zimmer und stellte sich vors Bett. Er wollte gerade versuchen ihn aufzuwecken, als dieser sich zu ihm hin auf die Seite drehte und Kai überrascht feststellte, wie friedlich und sanft sein Teamleader doch war, wenn er schlief. Sonst wirkte dieser doch immer sehr konzentriert, angespannt und aggressiv. Jetzt allerdings war sein Gesicht völlig entspannt und er sah gleich viel jünger und sanftmütiger aus. Kai stand eine Weile vor dem Bett und starrte auf Yuriy. Bis er sich besann, auf die Uhr blickte und erschrocken feststellte, dass sie nur noch dreizehn Minuten Zeit hatten. Also machte er sich doch dran, Yuriy zu wecken. Er stubste ihn vorsichtig an der Schulter an und dieser murmelte etwas von „Noch fünf Minuten“. Kai sagte daraufhin zu ihm: „Steh' endlich auf, wir sind schon verdammt spät dran!“ Als Yuriy realisierte, was Kai soeben gesagt hatte, schlug er die Augen auf, sprang aus dem Bett und rannte die Treppe hinunter. „So 'n Mist! Komm schnell runter, Kai! Ich will nicht zu spät kommen!“, rief er, während er sich seine Jacke anzog. Er schnappte sich seinen Rolli und öffnete schon mal die Eingangstür. „Erst bis kurz vor knapp pennen und mir dann sagen, ich solle mich beeilen…super“, dachte sich Kai. Er ging ebenfalls die Treppe hinunter, warf Yuriy einen vorwurfsvollen Blick zu und nahm nun auch seinen Rolli. Sergej und Bryan verabschiedeten sich noch schnell von den beiden. Kai ging schon mal nach draußen, während Bryan Yuriy verschwörerisch zuzwinkerte, woraufhin dieser ihn angrinste. Dann ging auch er. „Was sollte das denn eben?“, wollte Sergej nun wissen. „Ach, das wirst du schon noch sehen“, meinte Bryan und lief zurück ins Wohnzimmer. „Was soll das schon wieder?“, dachte sich Sergej, zuckte mit den Achseln und ging ebenfalls ins Wohnzimmer. Sie liefen mit raschen Schritten hinters Haus und erblickten dann auch schon den Helikopter, der sie abholen sollte. Als er landete ging Kai zielstrebig darauf zu und Yuriy folgte ihm. Im Cockpit saß ein Angestellter der Hiwatari Enterprise, wie man an der Uniform erkennen konnte. Er begrüßte sie knapp und wies sie an einzusteigen. Das Gepäck trug er für sie hinein, so wie ihm aufgetragen worden war. Die Reise verlief entspannt. Yuriy zog es vor ein Nickerchen zu machen und Kai hatte seinen MP3Player mitgenommen. Nach wenigen Stunden landeten sie schließlich auf dem Helikopterlandeplatz in der Nähe des Hiwatari Herrenhauses. Da Yuriy nicht die Anstalten machte aufzuwachen, rüttelte ihn Kai vorsichtig an der Schulter und dieser sah ihn nun mit verschlafenem Blick an, der soviel sagen sollte, wie `Wo sind wir und warum weckst du mich jetzt?´ bedeuten sollte. Kai sagte leicht genervt: „Wir sind da. Und jetzt komm, wir wollen meinen Großvater nicht warten lassen“ Yuriy nickte und sein Gesichtsausdruck nahm wieder den gewohnten gehässigen, arroganten Ausdruck an. Es sah beinahe so aus, als ob er Kai begaffen würde. Als diesem der Blick auffiel, mit welchem er beäugt wurde, trat er genervt aus dem Helikopter heraus. Wie auf Knopfdruck kam ihnen Walter entgegen, der Butler der Hiwataris. „Willkommen zu Hause, Mr. Hiwatari“, begrüßte er Kai formell, jedoch merkte man die Vertrautheit, die in seiner Stimme mitschwang. Kai nickte ihm kurz aber freundlich zu. Walter sah nun zu Yuriy und begrüßte ihn seinerseits mit einer Verbeugung und den Worten: „Sie müssen Mr. Ivanov sein, sehr erfreut“ Yuriy überlegte schnell, was man nun bestenfalls antworten sollte und entschied sich für: “Die Freude ist ganz meinerseits“ Walter trug ihr Gepäck ins Haus, Kai und Yuriy folgten ihm. An der Eingangstür empfing sie Voltaire freundlich und sagte: „Ich bin froh, dass ihr gut angekommen seit! Hattet ihr einen guten Flug?“ Kai nickte und Yuriy sagte: „Klar, es war sehr angenehm und ich freue mich, dass sie mir erlaubt haben mitzukommen“ „Kein Problem, wir können dich hier noch gut gebrauchen“, antwortete er und lachte kurz auf. Danach fuhr er fort: “Dazu kommen wir dann allerdings morgen zu sprechen“ Er machte eine kurze Pause, besah sich die beiden jungen Männer genaurer und stellte dann fest: „Ihr müsst müde sein, geht ins Bett. Walter wird dir dein Zimmer zeigen Yuriy“ Daraufhin trat Walter einen Schritt vor und machte eine Bewegung, die Yuriy auffordert, ihm zu folgen. „Kai, ich muss noch kurz etwas mit dir besprechen, dann kannst du auch auf dein Zimmer gehen“, sagte er an Kai gewandt. Yuriy wünschte Kai -mit einem beinahe verlegenen Grinsen- noch eine gute Nacht und folgte dann Walter den Gang entlang. Dieser antwortete resigniert: „Gute Nacht, bis morgen!“ Und sah ihm verdutzt hinterher. Voltaire besah sich diese Szene belustigt und musste sich ein Lächeln verkneifen. Dann sagte er zu Kai: „Mir gefällt es sehr gut, dass du den Blitzkrieg Boyz beigetreten bist, dich mit deiner Vergangenheit beschäftigst und dir große Mühe beim Training gibst. Jedoch muss ich dich daran erinnern, dass es auch noch wichtigere Dinge im Leben gibt “ Er sah ihn eindringlich an und erinnerte ihn dann noch: „Denk an deinen Vater, er hat sich dem Beybladen damals völlig verschrieben und sich um nichts anderes mehr gekümmert“ Während Kai den Gang zu seinem Zimmer entlangging, machte er sich, über die Worte seines Großvaters, Gedanken. Er wusste, dass sein Vater ihn vor etwa 12 Jahren in die Obhut seines Großvaters gegeben hatte, da ihm das Bladen wichtiger als sein eigener Sohn war. Außerdem hätte er die Führung der Hiwatari Enterprise übernehmen sollen, was ihm ebenfalls egal gewesen war, wegen des Bladens. Was mit seiner Mutter passiert war oder wie ihr Name gewesen war, hatte ihm niemand gesagt. Das würde auch eine der Fragen sein, die Kai Voltaire morgen stellen würde. „Ich bin zu müde, um mich jetzt noch damit zu beschäftigen. Dazu habe ich in den kommenden Tagen wirklich ausreichend Zeit“, dachte er und gähnte. Als er im Zimmer angekommen war, zog er schnell seine Sachen aus und legte sich -nur mit Unterwäsche bekleidet- ins Bett. Kaum hatte er sich aufs Bett geschmissen, schlief er auch schon ein. Bei Sergej und Bryan: Sergej setzte sich, mit voller Absicht, näher an Bryan als nötig und spürte deutlich, wie nervös dieser dabei wurde. „Nicht schon wieder…“, dachte er beschämt, als sein Herz wieder einmal zu rasen begann. Mit einem leisen Seufzen und wohl mehr als vorschnell handelnd, rückte er nun so nah an Sergej heran, sodass sich ihre Hände berührten. Als Sergej daraufhin nichts weiter tat, als ihn verwirrt anzusehn, ergriff er eindeutigere Maßnahmen. „Jetzt oder nie! Das ist die Chance herauszufinden, was ich wirklich für ihn empfinde“ Bryan gab sich einen Ruck und umarmte Sergej innig. Dieser war zwar erst einmal überrascht und starrte nur perplex nach vorne, erwiderte die Umarmung aber schließlich. So vergingen einige Minuten, in denen sie einfach nur die Wärme und Nähe des anderen genossen. Bis Bryan dann all seinen Mut zusammennahm, sich aus der Umarmung löste und ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund drückte. Sergej schien das eindeutig zu gefallen, da er den Kuss nicht nur erwiderte, sondern Bryan auch noch zu sich zog und seine Arme um dessen Taille schlang. Der Kuss wurde nun deutlich intensiver und Bryan legte seine Arme in Sergej Nacken. Nun wollte Bryan es wirklich wissen und so fuhr ein mit der Zunge über Sergejs Lippen. Dieser ließ ihn gewähren, drückte ihn jedoch nach ein paar Augenblicken überraschend aufs Sofa und übernahm somit die Führung. So lagen sie einige Zeit knutschend auf dem Sofa, bis Bryan unter Sergejs Shirt fuhr und ihn zu streicheln begann. Diesem schien es gar nicht zu passen, dass Bryan ihm die führende Position versuchte abzunehmen und so packte er Bryan an den Handgelenken und drückte ihn somit zurück nach unten. Dann sahen sie sich zum ersten Mal seit der Umarmung wieder in die Augen. Bryan sah etwas verlegen aus und Sergej, der gerade realisierte, dass er seine Freundin betrog, ließ ihn los und setzte sich and die Sofakante. Er hatte seinen Kopf in die Hände gestützte und starrte zu Boden. Bryan, der noch halb auf dem Sofa lag, stütze sich auf und sah besorgt zu ihm. „Scheiße! Daran habe ich gar nicht gedacht! Er ist immerhin mit Freya zusammen und ich habe ihn hierzu verleitet…Ich bin kein Stück besser als Anna“, schalt er sich. „E-es tut mir Leid! Das ist alles meine Schuld, ich hätte das nicht tun sollen!“, stammelte Bryan nun aufgebracht und sich schuldig fühlend vor sich hin. Ihm stiegen Tränen in die Augen, als er sich bewusst wurde, welche Folgen diese Aktion mitsichführen konnte. Er wollte nicht, dass Sergej ihn so sah und stürmte in sein Zimmer. Dieser saß noch immer auf der Couch und machte sich Vorwürfe. „Ich war kurz davor meine Freundin zu betrügen und nun fühlt sich Bryan auch noch schlecht wegen mir! Es war nicht allein seine Schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich bin mindestens genauso dafür verantwortlich, wenn nicht noch mehr.“ Bei Voltaire: Ihm war sofort aufgefallen, wie Yuriy seinen Enkel angesehen hatte. Er hatte zwar überhaupt nicht damit gerechnet, dass der potentielle Lebenspartner für Kai ein Mann sein könnte, aber stören tat es ihn keines Wegs. Er freute sich, dass sein Enkel überhaupt jemals einen Menschen an sich heran lassen könnte und da er sogar darum gebeten hatte, dass Yuriy mitkommen dürfte, standen die Chancen gut. „Wenn er mehr über seine Vergangenheit wüsste, dann…“ Voltaire lächelte bei diesem Gedanken still vor sich hin. „Ja ja, du wirst dich noch wundern, wie viel du vergessen hast“, dachte Voltaire sich amüsiert. Immer noch schmunzelnd entschloss er sich, nun ebenfalls ins Bett zu gehen, es war immerhin schon nach drei Uhr nachts. So legte sich auch über das Hiwatari Herrenhaus die Stille der Nacht und segnete, die Menschen im inneren des Hauses, mit ihrer Ruhe. Was tust du? Was fühlst du? TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)