Sehnsüchte von Bellibies ([Dominique x James, Rose x Scorpius, Alice x Albus]) ================================================================================ Kapitel 1: Herzdame ------------------- Herzdame. Voller Erschöpfung schritt sie auf die große Flügeltür der großen Halle zu, das Gefühl der Leere schien sie nun vollkommen eingehüllt zu haben. Ohne es zu bemerken lenkte sie ihre Schritte hinein in die Dunkelheit der Flure, suchend nach der Einsamkeit, welche ihr Herz im Moment so bitter nötig zu haben schien. Sie hatte es nicht mehr ausgehalten, war geflüchtet vor all der aufgesetzten Freundlichkeit. "Arschloch", entfuhr es ihren Lippen, als sie allein über den Flur irrte und spürte, wie die ersten Tränen sich in ihren Augen zu sammeln suchten. Hastig fanden ihre zarten Finger den Knauf der schweren Holztür, ehe ihre zierliche Gestalt im nächsten Moment bereits hinter der verschlossenen Tür auf dem Boden saß. Angestrengt fuhr sie sich durch die schimmernden blonden Haare, hoffend es würde sie beruhigen. Falsch... Erschrocken tastete sie ihre Wange entlang, zuckte zusammen, als sie die salzige Tränenspur spürte und verlor nun sämtliche Selbstbeherrschung, welche sie mühsam versucht hatte wahren zu können. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wütend riss sich Dominique die teuren Schuhe von den Füßen und schleuderte sie in die Dunkelheit. Hatte es ihm etwa Spaß gemacht? Seit bereits vier Monaten waren sie und Lorcan nun ein Paar gewesen und nun hatte er nichts besseres zutun als auf dem Weihnachtsball - einer öffentlichen Veranstaltung - mit Roxanne Weasley rumzumachen und sie vor der gesamten Schülerschaft bloßzustellen? Ein wütender Laut entfuhr ihr, als sie an die schreckliche Szene zurückdachte. War es denn nicht schlimm genug sie in aller Öffentlichkeit zu betrügen? - nein, anscheinend musste es dann auch noch mit ihrer eigenen Cousine sein. Ein Würgreitz bahnte sich ihre Kehle hinauf als sie daran dachte, dass ganz Hogwarts bereits morgen sich über sie die Mäuler zerreißen würde. Lorcan hatte ohne Rücksicht auf sie, ihre ganze Würde mit nur einem Streich erledigt. Die mitleidigen Blicke ihrer Cousine Rose erschienen in Dominiques Kopf, ihre Schreie sie solle stehen bleiben, als die Delacour instinktiv die Flucht ergriff, waren verhallt wie Rauch. Ein weiteres Schluchzen erklang und ihre brennende Kehle schnürte sich einmal mehr schmerzhaft zusammen. Hatte sie ernsthaft gedacht, aus Lorcan und ihr könne etwas werden? Ein melancholisches Lächeln erklomm ihre Mundwinkel und ließ sie kurz zucken. Ja, das hatte sie - doch anscheinend war sie nur eine weitere Trophäe seiner Sammlung gewesen. Ein leiser erschrockener Laut entfuhr ihren bemalten Lippen, als sie erschrocken aufsprang und sich ein paar Meter von der Tür entfernte, wahrnehmend das leise Öffnen der schweren Tür. Ohne nachzudenken suchte sie nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit, als plötzlich ein fester Griff um ihr schmales Handgelenk sie erschrocken aufschreien ließ. Panisch kniff Dominique die Augen zusammen, wartend, dass etwas passieren würde, doch das nächste was sie wahrnahm war eine warme, muskulöse Brust, an welche sie durch starke Arme gepresst wurde. Freds beruhigende Stimme erklang in ihren Ohren und ließ Dominique sich augenblicklich versteifen, was ihn dazu veranlasste, verwundert eine Augenbraue in die Höhe zu heben und mit einem skeptischen Blick auf die junge Frau in seinen Armen zu blicken. Ein plötzliches Ziehen durchfuhr seinen Brustkorb, als er ihren verstörten Gesichtsausdruck in dem magerem Licht, welches durch die Tür fiel, erblickte. Die kühle Arroganz, welche sie sonst immer zur Schau trug war mit einem Streich wie ausradiert. Nichts schien mehr von ihrer kühlen, fesselnden Überheblichkeit übriggeblieben, stattdessen stach die Verletzlichkeit in ihren blassblauen Augen deutlich herraus. "Es tut mir leid", zögerlich erklang seine raue Stimme in der angespannten Geräuschlosigkeit des Raumes. Unsicher, die richtigen Worte gewählt zu haben drückte er ihre Gestalt erneut an seine Brust. Nur am Rande schien er wahrzunehmen, wie der Kragen seines schwarzen Hemdes bereits klamm wurde. Plötzlich, vollkommen unerwartet zischte er auf, als ihre zierlichen Arme ihn mit einer ungeahnten Gewalt von sich stießen. "Was soll der Scheiß, Dominique?", erklang seine knurrende Stimme, während er wieder fest auf beiden Beinen stand. Ein angeekeltes Schnauben entrang sich ihrer Kehle: "Das fragst du mich?" Eine kleine Lichtkugel erhellte den Raum zwischen ihnen beiden, nachdem Freds gemurmeltes Lumos erklungen war. Er zuckte kurz erschrocken zusammen, als er ihre wütenden Blicke sah. Seit wann hatte sie sich von ihm entfernt? Kurz entsann er sich zurück, daran, als sie noch glücklich waren. Bevor er diesen einen Fehler beging. Doch nichts schien mehr übriggeblieben von ihrer langjährigen Vertrautheit. Damals hatte sie sich plötzlich von ihm abgewandt, ohne ihm jeglichen Grund zu nennen. Hatte sämtliche Freundschaftsgefühle zu ihm anscheinend über Bord geschmissen. Kalter Zorn brannte in ihm auf. Verdammt, er hatte vesucht sie zu verstehen, hatte versucht, seinen beschissenen Fehler zu finden - den Grund, wieso sie sich plötzlich von ihm abwandte. Doch er hatte ihn nie gefunden. Mal zu mal war er ihr nachgelaufen, hatte ihr sogar Briefe in den Ravenclawturm schicken lassen, bittetend ihm ihre Beweggründe zu erklären. Er hatte Scamander noch vor ihr erblickt, hatte gesehen, wie der Slytherin Roxanne die Zunge in den Hals steckte. Instinktiv war er ihr gefolgt, als sie fuchtartig den Ball verließ. Doch selbst nun schien er es ihr nicht recht machen zu können. "Verdammte Scheiße, was habe ich dir eigentlich getan?" Mit einem Mal schrie er sie an, jegliche Wut, welche über zwei Jahre in ihm gebrodelt hatte, brach heraus. Ungläubig weiteten sich ihre schönen Augen, nicht die unglaubliche Wut seiner Stimme war es, welche sie zusammenzucken ließ, sondern die Verletztheit, welche die sonst so emotionslose Maske des attraktiven jungen Mannes ersetzte. Sie hatte es noch nie ertragen ihn leiden zu sehen, bereits damals nicht, als er so verzweifelt versucht hatte sich zu beweisen und aus dem Schatten der Pottersöhne zu treten. Mit Schrecken musste sie feststellen, dass es ihr noch immer zusetzte ihn so zu sehen - doch noch schlimmer traf sie die siedendheiße Erkenntnis, dass sie noch immer etwas für ihn fühlte. Sie hatte versucht ihn aus ihrem Leben zu streichen, hatte versucht sämtliche Gefühle einfach auszuradieren. Doch sie wollte ihn zurück, ihn wieder ihren besten Freund nennen können. Ungewollt wallte ein unglaublicher Drang in ihr auf sich selbst zu schützen, ohne nachzudenken schrie sie los, ließ ihren brennenden Tränen erneut ihren Lauf: "Hat es denn Spaß gemacht damals auf meinen Gefühlen herumzutrampeln? Mich einfach zu ersetzen, durch diese billigen Miststücke?" "Du hast-", ein Gedanke begann sich in seinem Kopf zu manifestieren, welcher ihn innerlich zusammenzucken ließ. Sollte sie etwa tatsächlich Gefühle für ihn gehegt haben? Innerlich sträubte sich alles in ihm, äußerlich jedoch zeigte sein Gesicht keinerlei Gefühle, während seine Augen ausdruckslos auf der außergewöhnlich hübeschen jungen Frau lagen. Verzweifelt versuchte er sie zu fixieren, analysierte jede noch so kleine Gestik. "Richtig, ich habe dich geliebt!" Wumm, ihre Worte trafen ihn wie eine eiskalte Faust, "und du? Du hast nichts besseres zutun gehabt, als mir den perfekten besten Freund zu mimen und eine nach der anderen flachzulegen!" In diesem Moment tat sie das Einzige, was Dominique als plausibel empfand: Schmerz zuckte kurz durch ihren Kopf, als Dominique sich verzweifelt auf ihre Lippen biss, den edlen silbernen Stoff ihres langen, trägerlosen Kleides raffte und fluchtartig an ihm vorbei aus dem Raum eilte. Er konnte nicht mehr, nahm nur am Rande war, wie sie verzweifelt an ihm vorbeirannte. Innerlich schrie alles in ihm auf, wollte sie festhalten, sie in den Arm nehmen. Stumm ballten sich seine Fäuste, während er unfähig sich zu bewegen, in dem dunklen Raum zurückblieb. Einzig und allein das Gefühl etwas zersplitterndem in seiner Brust schien das Einzige, was er wahrnahm. Ein seltsam hoffnungsloses Gefühl vereinnahmte den Weasley, wollte ihn in die Verzweiflung treiben, so seltsam bekannt - dasselbe Gefühl, welches er empfand, als sie sich damals von ihm abwandte, ihn verließ - erneut. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass sie ihr Herz erneut verschenkt hatte. Doch dieser Jemand war nicht er. *Storyline - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)