Empathy von JulietArctica (Lucci x Kaku) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Nachdem ich diesen kleinen Denkzettel von Lucci erhalten habe, bemerkte ich erst ab da, die tadelnden Blicke, von Kalifa und Bruno. Kalifa schielte oft über ihre Brille und wechselte irritierte Blicke mit Lucci und mir. Bruno tat dies eher unauffällig, wenn wir seine Bar mit den anderen der Galeera-Mitarbeiter aufsuchten, um nach der Arbeit ein Bier zu trinken. Er hatte dafür wohl dennoch mehr Verständnis. So schien es zumindest. Lucci jemals wieder direkt in die Augen zu schauen, wagte ich nach der Enttäuschung, die ich allen bereitete, gar nicht erst. Ich redete nicht mit ihm und beobachtete ihn nur aus der Ferne bei der Arbeit. Nicht einmal danach sahen wir uns noch. Der Klang der Glocke, welche die Mittagsstunde verkündete, veranlasste alle am Dock dazu ihre Arbeit vorerst einzustellen und sich zu ihrer wohlverdienten Pause zu begeben. Ich wischte mir ein paar Schweißtropfen von der Stirn und legte die gigantische Säge zur Seite, mit welcher ich eben einen Baumstamm bearbeitet hatte. Wenige Augenblicke später fand ich mich auf ein paar gestapelten Mästen nahe des Eingangstores wieder. Als ich in mein Sandwich biss, sah ich verstohlen rüber zu einer kleinen Bank, am naheliegenden Kanal, auf welcher Lucci sich befand. Er war damit beschäftigt Hattori zu füttern, der eifrig die Körner aus Luccis Hand pickte. Sein Besitzer beobachtete ihn dabei nur ruhig, ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht. Beleidig biss ich ein weiteres Mal ab und seufzte. „Hey Kaku, was schaust du so? Hast du Liebeskummer?“ Pauly schlug mir kräftig gegen den Rücken und ich hätte alles fast wieder ausgespuckt. Ich hustete heftig und warf Pauly tödliche Blicke zu. „Spinnst du? Erzähl keinen Schwachsinn!“, brachte ich heraus, als ich mich endlich beruhigt hatte. Ich erntete nur ein spöttisches Kichern und der Scherzkeks gesellte sich zu mir. „Du hast so sehnsüchtig zu Lucci gesehen, da dachte ich nur…“ Entgeistert starrte ich Pauly an und er begann zu lachen. „Ach Kaku, nimm doch nicht immer alles so todernst.“ Erneut erhielt ich einen Klaps. Ich traute mich ein weiteres Mal abzubeißen und Pauly zog an seiner Zigarre. Verliebt, und dann auch noch in Lucci. Pauly war doch wirklich nicht mehr bei Trost. Über so etwas abwegiges, machte man keine Scherze. Als ich jedoch sicher war, dass er nicht hinsah, warf ich erneut einen flüchtigen Blick, zurück auf die kleine Bank. Hattori hatte Platz auf Luccis Schulter genommen und Lucci starrte bloß gen Himmel. Beide wirkten in diesem Moment irgendwie friedlich und ausgeglichen. Schnell wandte ich meine Augen wieder von ihm und schaute zu Pauly, um mich zu versichern, dass er nichts mitbekam. Doch sah gerade herüber zu den anderen Mitarbeitern und atmete schweren Rauch aus. Nein, ich war auf keinen Fall verliebt. Und erst recht nicht in Lucci, in einen Mann. Nicht in jemanden der mich so demütigte und mir seine Kraft so unter die Nase rieb, wie es vor ein paar Tagen erst geschehen war. Nicht in einen verschwiegenen, bloß durch seine Taube sprechenden Typen, der ein verblüffendes, bauchrednerisches Talent besaß. Einen hochgewachsenen, lange Haare und Zylinder tragenden, vom Mord besessenen Kerl, der dank einer Teufelsfrucht die animalische Fähigkeit besaß, sich in einen Leoparden-Menschen zu verwandeln. Den Anführer und das stärkste Mitglied der CP9, welcher mich damals mehr oder minder feierlich willkommen hieß. Nicht in jenen, der gigantische Narben auf seinem Rücken trug, welche wohl von Kanonenkugeln stammten und der in diesem Badehaus so unglaublich schön aussah, dass es mir fast die Sprache verschlug. Ich schreckte förmlich auf und bekam direkt einen hochroten Kopf. Was dachte ich da eigentlich? Was für dumme Gedanken plagten mich da, zum Teufel? Und wieso, verdammt nochmal, drehten sie sich ständig um Lucci, in letzter Zeit?! Nein, ich bin nicht verliebt! Schwachsinn! Ruckartig drehte ich den Kopf zu Pauly, neben mir, der mich leicht irritiert musterte. „Was ist denn?“, nuschelte er an seiner Zigarre im Mund vorbei, eher er sie zwischen seine Finger nahm. Genauestens betrachtete ich ihn. Seine Gesichtsform, seine Augen, seine unrasierte, sonnengegerbte Haut, die leicht fettigen Haare, auf denen stets diese dämliche Fliegerbrille saß. „Hab ich irgendetwas im Gesicht?“ Meine Augen huschten über den Rest seines Körpers und kamen schnell wieder bei seinen an. Besonnen biss ich ein weiteres Mal ab und meinte nur: „Nein, alles in Ordnung.“ Wusste ich es doch. Es ging keinerlei Anziehung, geschweige denn irgendeine Art Ästhetik von ihm aus. Warum auch, er war einfach nur ein Mann. Und so war es auch mit Lucci, ganz sicher. So musste es einfach sein. „Du benimmst dich heute sehr eigenartig.“, quittierte Pauly meine Musterung und sog Rauch ein. Ich zuckte nur mit den Schultern und aß weiter. Als die Kirchenglocke halb eins schlug, folgte alles wieder seinem gewohnten Gang und auch ich war wieder damit beschäftig den Mast zurecht zu sägen. „Hey, seht mal dort.“, hörte ich es neben mir tuscheln. „Ach herrje, die Leute der Regierung statten Herrn Eisberg wieder einmal einen Besuch ab.“, meinte der nächste. „Was glaubt ihr, was die ständig von ihm wollen?“, „Keine Ahnung.“ Ich versuchte eher beiläufig aufzuschauen und sah die drei Männer in schwarz von weitem vorbeigehen. Sie sprachen nicht, schauten sich nicht um und hielten geradewegs auf das Gebäude vor ihnen zu. Wissend wandte ich den Blick wieder ab und sägte weiter. „Was meinst du, Kaku?“, fragte es plötzlich neben mir. Ich lächelte einfach nur verlegen. „Ich habe keine Ahnung, aber Herr Eisberg ist eben der Bürgermeister. Wer weiß schon, was er alles mit der Regierung regeln muss.“ Natürlich wusste ich wer diese Männer waren. Natürlich wusste ich auch, weswegen sie hier waren. Aus demselben Grund weswegen wir, die CP 9, hier waren. Der Grund, wegen dem ich diese Nacht auch nicht schlafen würde. „Hm, da magst du vielleicht recht haben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)