Eiskalt von Gaomee ================================================================================ Kapitel 5: Märtyrerin --------------------- Es vergingen einige Monate, bevor die Beziehung sich änderte. Die beiden Brüder lebten nebeneinander her, sich immer böse Blicke zuwerfend. Itachi blieb immer nah bei Sakura. Dabei behielt er seinen Bruder allerdings immer genau im Auge. Er wusste nicht, was es war, doch diese Aufmerksamkeit von seinem Bruder, wenn er diesem Mädchen nah war, war einfach berauschend. Er konnte Sasukes Blick immer auf sich spüren. Immer. Wenn er nicht auf Missionen geschickt wurde, verbrachte er einen Großteil seiner Zeit in ihrer Nähe nur, um von ihm beobachtet werden zu können. Ihm war aufgefallen wie sehr er sich verändert hatte. Sasuke sah sich selbst als kaltblütigen Racheengel, aber das war er nicht. Er war so voller Leben und voller Gefühlen, wahre Emotionsstrudel wirbelten in ihm herum. Itachi auf der anderen Seite fühlte nicht mehr so viel. Aber, wenn dieser kleine Junge wütend auf ihn war, da regte sich etwas in seinem schweren, steinernen Herzen. „Du bist eine echte Nervensäge und machst’n gewaltigen Ärger“, komplimentierte Hidan sie eines Abends beim Essen. Itachi war nicht da und sie stocherte nervös auf ihrem Teller herum. „Schön für dich. Ich glaube, wenn du deinen Partner fragst, wird er dir genau das gleiche über dich sagen.“ Kakuzu grinste zustimmend und Hidans Gesichtsausdruck wurde zu Wut. Orochimaru, der sich nun Anführer nannte, weil Pain auch auf einer Mission unterwegs war, stand auf und hob beschwichtigend die Arme. „Sasuke, vertrag dich mit deinem Bruder. So … “, zischte er und glaubte damit wäre das Thema erledigt. Er zischte nicht, weil er wütend war, sondern weil seine gespaltene Zunge ihn immer ein wenig zischen ließ. Sasukes Blick weilte von nun an stetig auf Orochimaru, der dies zunehmend als unangenehm empfand. „Hör ’mal“, zischte er wieder. „Sortiert eure Familienprobleme und lasst sie nicht eure Effizienz vermindern.“ Sasuke antwortete nicht und dann konnte man nur noch Kisame hören: „Ist das etwa pürierter Fisch? Habt ihr so versucht mir Fisch unterzujubeln, ihr Bastarde?!“ Aber diese Monate waren auch erfüllt von erkenntnisreichen Augenblicken. Wie gesagt, hielt Sakura ihre Augen offen und sie sah wie die Brüder sich immer näher kamen. Natürlich meistens, um dem anderen eine zu verpassen, aber sie beobachteten sich andauernd. Der eine konnte die Augen vom anderen nicht lassen. Langsam verstand Sakura, dass es bei nichts, was diesen beiden Probleme bereitete, um sie ging. Sie hatte nichts, rein gar nichts damit zu tun. Sasuke kam oft in ihre Nähe, nur, weil er wusste, dass Itachi dort bald auftauchen würde und Itachi kam zu ihr, weil er wusste, dass es Sasuke störte, dass er dieses Mädchen aus seiner Vergangenheit hergeschleppt hatte. Wie zwei elegante, dunkle Raubkatzen, Panther vielleicht, umschlichen sie einander und versetzen sich ab und zu eine mit den Tatzen. Sie fragte sich, ob einige der anderen Mitglieder dies bemerkten, doch bis auf einen winzigen, wissenden Blick, den sie mit Konan, dem einzigen anderen weiblichen Wesen hier, getauscht hatte, gab ihr niemand Hinweise. Eines Morgens als Itachi wieder neben ihr auf der Couch saß und nur darauf wartetet, dass Sasuke mit seinen vor Hass lodernden Augen auftauchte, raffte Sakura ihren Mut zusammen und sagte. „Itachi, warum tust du das?“ Er sah ihr entgegen als verstehe er die Frage nicht. „Itachi, du hälst dich in meiner Nähe auf, weil … du dich nach ihm … “ Sie suchte nach einem Wort. „… sehnst.“ Er ließ dieses emotionsschwangere Wort einfach so im Raum hängen. „Ich weiß, dass du mich wahrscheinlich gar nicht groß leiden kannst, aber …“ Sie atmete einmal ein und aus. „Ich würde etwas unternehmen. Er wartet darauf und ich bin nicht der Mensch, dem du Aufmerksamkeit zukommen lassen solltest.“ Während sie dies sagte, musste sie ihre Gedanken zwingen sich auf diesen einen Blick in Sasukes Augen zu fixieren. Er brauchte nicht sie, er mochte sie nicht. Er brauchte jemanden, für den er Leidenschaft aufbringen konnte und mit diesem emotionalen Bild vor Augen stand sie auf und verließ einer Märtyrerin gleich den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)