Eiskalt von Gaomee ================================================================================ Kapitel 1: Seltsame Freundschaft -------------------------------- „Kisame, warum eigentlich, magst du keinen Fisch?“, unterbrach Sakura geistesabwesend das sich anbahnende Streitgespräch und das sicherlich darauf folgende Streitgemetzel. „Machst du Witze?“, erkundigte Kisame sich unfreundlich. Sakura schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte unschuldig zu dem riesigen blauen Mann empor. Er war nicht wirklich blau, eher silbrig und irgendwie schuppig … auf eine glitschige Art und Weise. Was Sakura auch noch hätte helfen können, war die Tatsache, dass Kisame Kiemen zusätzlich zu seiner Lunge besaß. Um ihr auf die Sprünge zu helfen, zeigte er demonstrativ mit zwei Fingern darauf. „Oh“, machte Sakura. Natürlich, dachte sie. „Können wir jetzt bitte unseren Disput fortsetzen?“, wollte Kisame genervt wissen. „Klar.“ Sakura machte eine einladende Geste. Tut euch keinen Zwang an, dachte sie sich und verfolgte mit wie Kisame über den Tisch sprang, um den Koch anzugreifen. Sie seufzte. Dieses herzerweichende Seufzen machte jemanden auf sie aufmerksam. Sakura war nicht das einzige Mädchen in dieser Ansammlung von bösartiger Intelligenz. Das zweite Mädchen trat aus dem Schatten, richtete ihre Blume im Haar und schaffte es zu Sakura, ohne in den Kampf zwischen Kisame und dem Koch verwickelt zu werden. „Sie sind sehr klug, wenn es darum geht, jemanden in Asche zu verwandeln oder auch nur in eine Leiche, aber ansonsten sind sie eher wie ein Rudel Hunde. Wir nennen uns nur Organisation, weil Gruppe ein wenig zu unbeeindruckend schien.“ Sakura nickte zustimmend. „Kriminelle Gruppe Akatsuki hat einfach nicht denselben Effekt.“ „Genau. Weißt du, was ich mache, um hier zu überleben?“ „Was?“ „Ich verstecke meine Tampons und schlafe mit demjenigen, der gerade der Anführer zu sein scheint.“ Sie zwinkerte und verschwand dann. Sakura überdachte Konans Strategie. Das war ein anderes Problem. Die Organisation konnte sich nie auf einen Anführer einigen. Er wechselte andauernd oder es behauptete plötzlich ein Mitglied schon die ganze Zeit Anführer gewesen zu sein und es hatte nur keiner gemerkt oder etwas Ähnliches. In der Regel wechselte die Herrschaft zwischen Orochimaru, einem Reptilienliebhaber, Pain beziehungsweise Nagato, einem eigentlich ganz netten Kerl mit ernsthaften Identitätsproblemen, und Tobi, ebenfalls ein geheimniskrämereiliebender Mensch mit Identitätsproblemen und Paranoia. Und das waren noch nicht einmal die schrägsten Persönlichkeiten. Sakura stand vom Tisch auf, weil man mittlerweile begonnen hatte mit Fisch um sich zu werfen und sie nicht getroffen werden wollte. Als sie aus dem Esszimmer in den dunklen Flur trat, erschrak sie, weil Itachi an der Wand lehnte. Nur sein blasses Gesicht stach hervor im schummrigen Dunkel des Flurs, denn seine Haare so wie seine Kleidung waren pechschwarz. „Was hat Konan dir gesagt?“ „Lieber Itachi, wenn du mir nicht sagen kannst, wo Sasuke hingegangen ist, hab’ ich eigentlich keine Lust mich mit dir zu unterhalten.“ Sie schritt mit hängenden Schultern an ihm vorbei und dachte nicht zum ersten Mal, dass sie den Unterschlupf der Akatsuki gruselig fand. Sie lebten in einer alten, verlassenen Miene. Die Flure waren mit Holz verstärkt und die Räume wurden von Säulen getragen. Insgeheim hegte sie den Verdacht, dass diese schummrige und enge Unterkunft der Grund war, weshalb alle Akatsuki-Mitglieder den Verstand verloren. Okay, vielleicht gab es bestimmte Voraussetzungen, aber diese unheimliche Behausung hatte definitiv etwas damit zu tun! Sie bemerkte Schritte hinter sich und drehte sich nur, um Itachis blassem Gesicht mit den dunklen Schatten unter den Augen zu begegnen. Er öffnete den Mund, wahrscheinlich, um seine Frage zu wiederholen, doch Sakura kam ihm zuvor. „Du schläfst zu wenig.“ Sie verschwand um die Ecke und begab sich zu ihrem Schlafplatz. Dieser bestand dummerweise aus einem mit Stroh angefüllten Bettlacken auf einem Fußboden aus festgestampftem Lehm. Es muss nicht erwähnt werden, dass das Zimmer nur 1,50 m hoch war. Sakura krabbelte zu ihrem Bett und legte sich darauf, verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und schloss die Augen. Sie träumte davon wie sie fortgelaufen war. Mitten in der Nacht hielt sie es nicht mehr aus. Sie wusste nicht, ob es stimmte, dass Sasuke einen bösen Kern hatte, doch das glaubte sie nicht. Sie konnte es fühlen. Sie glaubte, sie liebte ihn. Also war sie inmitten der Nacht aus ihrem Bett aufgesprungen, hatte ein paar Dinge in einen Rucksack geschmissen, ihn geschultert und war ihm gefolgt. Leider war es nicht so einfach einem wirklich guten, abtrünnigen Ninja zu folgen, der nicht verfolgt werden wollte. Fasst man eine lange Geschichte kurz, so konnte man sagen, dass sie vielen Schwierigkeiten direkt in die Arme gelaufen war und schließlich in einem nassfeuchten Kerker gelandet war, in dem ab und zu irgendetwas Pelziges über ihre Füße lief. An dieser Stelle zuckten ihre Füße. Sie drehte sich auf ihrem Bett und gab murrende Geräusche von sich. Der Kerker war nicht so wichtig gewesen, denn eine hochgewachsene Gestalt hatte Licht in ihre kleine, dunkle, von pelzigen Tierchen beherrschte Welt gebracht. Er war nicht nett gewesen, doch er hatte sie gepackt und mit ungeheurer Kraft mit nur einer Hand auf die Beine gezogen und zu den Akatsuki und damit auch zu Sasuke gebracht. Sasuke. Sie sah sein bleiches, wunderschönes Gesicht vor sich. Kühl starrten seine dunklen Augen ihr entgegen. In ihrem Traum spürte sie, dass sie ihn nicht erreichen konnte. Dann erwachte sie und setzte sich hastig auf, was dazu führte, dass sie sich den Kopf stieß. Außerdem war noch jemand mit ihr in dem engen Räumchen. „Itachi?“ „Hm?“ „Was tust du hier? Das ist sehr unheimlich.“ „Ich beobachte dich.“ Und damit begann ihre seltsame Freundschaft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)