Bis dass der Tod uns scheidet... von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 17: Erinnerungen eines Wahnsinnigen ------------------------------------------- {Ein paar Tage zuvor} Seine Hand glitt sanft über die ebenmäßige Fläche des Couchtisches. Wie er ihn doch verachtete! Er konnte es kaum mehr erwarten endlich das Aushauchen des Lebens in den rotbraunen Augen zu sehen. XX kicherte geradezu kindlich. Er würde ihm die ganze Zeit dabei zusehen, so viel war klar! Denn er hatte viel auf sich genommen, um diese Belohnung einfahren zu können. Es war fast langweilig, nicht unter Zeitdruck arbeiten zu müssen. Nicht unter richtigem Zeitdruck. Im Moment hatte ER das Sagen! Er war alleine unterwegs und das war auch gut so... Immerhin musste er etwas finden! In dieser schäbigen Bruchbude! Aber in so ein Drecksloch gehörte Sasori auch! Er ging zum Wohnzimmerschrank und riss die Türen auf. Angewidert betrachtete er die fatale Ordnung darin. Bäh! Ordnung war ätzend! Wenn „er“ da war, dann bestand „er“ auch immer auf Ordnung... XX riss alles, was er kriegen konnte aus den Fächern und Schubladen heraus, verteilte es ungeniert auf dem Boden. Ja! Chaos war gut! Chaos war schön! ER war Chaos! Er ließ sich auf die Knie fallen und durchwühlte die Sachen, die sich auf dem Boden verteilt hatten. Er suchte etwas, musste es einfach finden! Er warf Blätter, Bücher und Ordner umher, die uninteressant für ihn waren. Eigentlich hatte er schon lange bemerkt, dass es nicht mit dabei war, aber wieso sich den Spaß verderben? Chaos! Wieder ertönte sein kindliches und gleichermaßen wahnsinniges Kichern. Er war Chaos und spielte einfach so gerne! Viel zu gerne!! Nach einer Weile fiel ihm ein Umschlag in die Hände, den er neugierig öffnete. Seine leuchtend orangen Augen weiteten sich amüsiert, freudig. Fotos. Von diesem scheußlichen Schnüffler mit dem blonden Engel. Oh ja! Er hatte es all die Jahre gewusst, dass er nicht alle Gefühle hatte zerstören können, was das Vorhandensein der Fotos deutlich bewies. Umso schöner würde es sein, wenn er es dieses Mal schaffen würde! Es war ein berauschender Gedanke, beinahe erregend. Doch nichts im Vergleich zu dem, was ihn durchströmte, dachte er an das, was er mit Deidara machen würde, wenn Sasori erst einmal aus dem Weg war... Diese Fotos würden ihm sehr, sehr nützlich sein. Auch wenn sie bei Weitem nicht so gut waren, wie die aus seiner persönlichen Sammlung, die ER von dieser Radtour der beiden gemacht hatte. Aber Sasoris würden ihren Zweck erfüllen. Er blätterte die letzten Bilder durch, als eines von Chiyo auftauchte. Er schüttelte sich angewidert. Sir Tobi II., Sir Tobis Nachfolger, hatte sich um die romantischen Gelüste der alten Frau gekümmert. Es war notwendig gewesen. Immerhin mussten sie an Informationen kommen, was bei seinem Deidara deutlich leichter gewesen war, als bei diesem rothaarigen Hexer... {Flashback} Er senkte die Zeitung und funkelte aus seinen orangen Augen in Richtung Garderobe. Es war schon lächerlich, wie oft seine beiden Spielzeuge sich in diesem Laden trafen, der ihn einfach nur anwiderte. So altbacken und unmodern, überhaupt nicht passend für einen Künstler von Deidaras Format! Der Laden war wie Sasori: langweilig und zurückgeblieben. Aber er selbst hatte sich diese Spielfigur nicht ausgesucht, sondern „er“, doch was sollte er machen? Sie mussten sich einig werden und so war er gezwungen „seine“ Wahl zu akzeptieren. Heute war es seine Aufgabe, endlich mal mehr Informationen über den Rothaarigen zu sammeln. Der zierte sich ja wirklich enorm mit persönlichen Dingen. Er seufzte leise und verdrehte die Augen. Unnötige Arbeit, um das Spiel endlich beginnen lassen zu können. Ein notwendiges Übel! Sein Mund verzog sich hinter seiner Zeitung zu einem diabolischen Grinsen, als die beiden Zielobjekte sich erhoben, bei der Bedienung zahlten und den Laden verließen. Da er bereits bei seiner Bestellung gezahlt hatte, um genau in diesem Augenblick sofort gehen zu können, packte er seinen verwitterten Trenchcoat, zog ihn sich über und ging ohne eine Verabschiedung nach draußen. Ihm wurde übel, als er die liebevolle Umarmung zur Verabschiedung der beiden sah. Grässlich! Deidara gehörte ihm!! Wehmütig sah er seinem blonden Engel noch kurz hinterher, ehe er Sasori in eine andere Richtung folgte. Der Rothaarige hatte einen strammen Schritt drauf, das musste er ihm lassen. Trotzdem konnte er ihn nicht ausstehen. Egal, was „er“ davon hielt, diese kleine nervige Pest würde das Spiel und sein Leben verlieren, dafür würde er schon noch sorgen. „Er“ konnte nicht immer aufpassen! Da es später Nachmittag war, fiel er zwischen all den anderen Menschen, die durch die Straßen strömten, gar nicht weiter auf, und konnte dadurch unauffällig folgen. Nach einer Weile richtete Sasori sich endlich dem Haus seiner Großmutter zu. Das wusste er bereits, doch viel mehr hatte er bisher nicht herausfinden können. Er fühlte sich als Spielleiter zutiefst beleidigt! Er versteckte sich hinter der Hecke des Nachbarn und beobachtete, wie Chiyo, auch das wusste er, die Tür öffnete und den Rothaarigen regelrecht zur Schnecke machte, da dieser seinen Schlüssel vergessen hatte. Sie drückte ihm den Schlüssel in die Hand, sowie Geld und schickte ihn zum Einkaufen. Leise kicherte er mit seiner kindlichen Stimme. Da ließ dieser kleine Trottel sich von einer solchen Hexe umherschubsen. Sie gefiel ihm! Einen Augenblick verweilte er noch hinter der Hecke, bis Sasori außer Sichtweite war. Rasch hatte er eine Perücke aus der Tasche gezogen, die er sich aufsetzte. Leicht ergrautes Haar zierte sein Erscheinungsbild nun. Ein weiterer Griff in die Tasche beförderte seine bisher getragene schwarzhaarige Perücke hinein und eine kleine Dose, sowie ein Mäppchen heraus. Er öffnete die Dose und grinste. Zwei Kontaktlinsen von grauer Farbe schwammen in der Reinigungsflüssigkeit. Er nahm die orangen aus seinen Augen und ließ diese in die Flüssigkeit gleiten, ehe er die neuen, grauen geübt auf seinen Augen platzierte. Für üblich wusch man die Flüssigkeit vorher ab, doch die Zeit hatte er nicht. Zumal sein neues „Ich“ Sir Tobi, II. durchaus auch gerötete Augen haben konnte. Nachdem er die Dose wieder verschlossen und in seine Manteltasche hatte verschwinden lassen, öffnete er das Mäppchen. Sein Kichern erfüllte die abendliche Luft. Er holte einen gummiartigen Klumpen hervor, den er fast zärtlich betrachtete. Es war ein Meisterwerk geworden! Niemand würde ihn erkennen! Er entknitterte den fleischfarbenen Klumpen, bestrich eine Seite mit einer klaren Flüssigkeit, die er ebenfalls, in einem Fläschchen, aus seiner Tasche hervorgeholt hatte, und versenkte sein Gesicht in dem Gummibezug. Eilig drehte er das Fläschchen wieder zu, packte es in die Tasche zurück und widmete seine volle Aufmerksamkeit dem Ding auf seinem Gesicht. Nach ein paar Handgriffen, ein wenig ziehen und schieben blickte er wieder auf und grinste aus dem Gesicht eines alten Mannes. Die Falten legten sich um seine Augen, die Haut hing leicht an den Wangen. Er hüstelte und machte seine erste Sprechprobe: „Eins, zwei. Eins, zwei.“ Ein dunkles und höllisches Kichern entwich seiner Kehle. Er, Sir Tobi II., war mit der Arbeit dran! Und er würde seine Arbeit zu „ihrer“ Zufriedenheit erledigen. Wie sie alle es immer taten... Er richtete sich auf, aber nicht zu sehr, und kehrte auf den Gehweg zurück. Nach ein paar Schritten betrat er das kleine Grundstück, auf dem Chiyos Haus stand, und schritt gemächlich zur Tür, wo er ungeniert klingelte. Eine keifende Stimme ertönte, ehe die Tür geöffnet wurde und Chiyo im Begriff war loszumeckern, jedoch bei Sir Tobis Anblick innehielt und irritiert fragte: „Wer sind Sie und was wollen Sie?“ Nun wurde es Ernst, sein Auftritt musste perfekt sein! Er sah sich scheu um und lächelte verlegen: „Ach, entschuldigen Sie, junge Dame. Ich wollte einen alten Freund besuchen und muss mich in der Hausnummer geirrt haben. Aber ein solch hübscher Irrtum ist mir noch nie unterlaufen.“ Chiyos angespannte Haltung lockerte sich, sie kicherte sogar: „Sie sind mir ja ein Schwerenöter! Wohin wollen Sie denn, vielleicht kann ich Ihnen helfen?“ - „Ach, das habe ich irgendwie ganz vergessen, als ich Ihr hübsches Gesicht gesehen habe... Und da ich nun nichts weiter vor habe... darf ich Sie kess zu einer Tasse Tee einladen?“ Wieder kicherte die Alte: „Wie könnte ich ein solch charmantes Angebot ausschlagen? Kommen Sie doch herein, ich habe zufällig gerade Tee gemacht. Seien Sie mein Gast.“ Innerlich grinste Sir Tobi triumphierend. Er hatte noch jede Frau um den Finger gewickelt! Wirklich jede! Er, Sir Tobi, stand Don Juan in Nichts nach. Der konnte sogar noch etwas von ihm lernen! Wochen und sogar Monate vergingen. Wochen, in denen Sir Tobi immer wieder Chiyo besuchte und eine Romanze mit ihr begann. Er machte bei seiner Arbeit auch keine halben Sachen: er führte sie aus, verbrachte Zeit mit ihr, machte ihr Geschenke und teilte das Bett mit ihr, auch wenn er fleischliche Gelüste einer Frau über sich ergehen lassen musste, die den „anderen“ eher einen Brechreiz, als eine Erektion verpassten. Doch er war eben Profi auf seinem Gebiet. Er war mal wieder bei Chiyo gewesen, über Nacht, und saß mit ihr beim Frühstück. Sasori trat in die Tür und sprach in seinen Ohren ätzend monoton: „Ich bin mir Deidara im Atelier. Kann spät werden.“ Die Alte sah streng auf: „Wie spät?“ - „Ich weiß es nicht.“ - „Dann brauchst du heute Abend gar nicht nach Hause kommen. Ich sitze doch nicht hier und warte ewig auf dich.“ - „Musst du auch nicht, ich werde leise sein.“ - „Vergiss es! Entweder du bist um 21 Uhr zurück, oder du kannst zusehen wo du bleibst!“ Sie hielt kurz inne. „Und nun geh.“ Er genoss den Anflug von Wut, den er in den rotbraunen Augen erkennen konnte. So cool war dieser grässliche Junge wirklich nicht, wie er immer tat. So langsam hatte er Gefallen an dieser Spielfigur gefunden, auch wenn er Sasori nach wie vor nicht ausstehen konnte. Nachdem der Rothaarige das Haus verlassen hatte, erhob Sir Tobi sich und lächelte seiner Spielgefährtin zu: „Entschuldige mich, ich ziehe mich ins Bad zurück.“ Sie grinste: „Tu das. Ich werde gleich ein paar Einkäufe erledigen. Bist du noch da, wenn ich zurückkehre?“ Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss auf den Handrücken: „Ich wäre nirgendwo lieber. Geh ruhig, den Abwasch mache ich, meine Liebe. Und keine Widerrede!“ Sie nickte lächelnd und seufzte: „Ich werde es nicht wagen, versprochen.“ Er ging nach oben, öffnete und schloss dort die Badezimmertür einmal, ehe er lauschend verharrte. Mit angehaltenem Atem wartete er, bis er die Haustür gehört hatte und grinste. Auf diesen Augenblick hatte er so lange gewartet! Er öffnete die Zimmertür Sasoris und betrat den kleinen Raum. Zum ersten Mal konnte er sich ungeniert in der Höhle des Löwen bewegen. Er sah sich um und verzog das Gesicht. Ein paar Informationen hatte er ja über Chiyo bereits sammeln können, die aber weit weniger persönlich waren, als er sie gebrauchen konnte. Doch das hier war eine kleine Schatzkammer, auch wenn ihm diese spießige Ordentlichkeit gar nicht gefiel. Das Bett war gemacht, es lag nichts irgendwo, wo es nicht hingehörte. Er trat an eine kleine Kommode heran, während er kurz überschlug, was er bereits wusste: Sasori verbrachte seine meiste Zeit mit Deidara, allerdings um zu arbeiten, was Sir Tobi schon hirnrissig bei diesem heißen Blonden fand; Sasori plante zu studieren, Psychologie, doch darum kümmerte „er“ sich; Sasori war extrem fleißig und ehrgeizig, was seine Arbeit und auch die Karriere von Deidara anging; Sasori liebte dieses grässliche Café, das wirklich zu ihm passte; Sasori hatte sonst keine Freunde, was ihn nicht wunderte; und Sasori sprach selbst mit seiner Großmutter nicht über sich, was ihm die Arbeit unnötig erschwerte. Auf gut Glück öffnete er die erste Schublade, in der ordentlich Unterlagen einsortiert waren. Er nahm sie an sich und blätterte eher gelangweilt durch den Papierstapel. Kaufbelege, Studieninformationen, alte Stundenpläne, Kopien von Schreiben, die er für Deidara verfasst hatte... doch plötzlich stoppte Sir Tobi sein Tun und betrachtete ein Blatt genauer. Seine tiefe, kehlige Stimme raunte: „Sieh mal einer an...“ Das vorletzte Blatt, wie geschickt! Falls mal das Unterste versehentlich beim Aufräumen herunterfiel... Scheinbar sollte wirklich niemand von diesem Arztbericht wissen. Aus gutem Grund, wie er fand. Aus sehr gutem Grund! Dieser glückliche Fund entlockte ihm sogar ein richtiges, diabolisches Lachen: Sasori war über die letzten Sommerferien nicht etwa, wie Chiyo gegenüber behauptet, im Ferienlager gewesen, sondern in einer Psychotherapieklinik! Er überflog den Befund und war höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Chronische Depressionen in schwerer Episode. Und eine Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline. Er hatte also Recht gehabt mit seiner Vermutung: Sasori wahrte einen Schein, hinter dem sich ein dunkles und sehr nützliches Geheimnis verbarg... Doch das reichte ihm noch nicht. Er legte die Zettel wieder so zurück, wie er sie vorgefunden hatte. In diesem Zimmer musste er sehr aufpassen, um nicht aufzufliegen! Guter Dinge öffnete er die nächste Schublade und rieb seine Hände voller Erwartung aneinander. Ein Hefter weckte sein Interesse, den er neugierig an sich nahm. Er schlug die erste Seite auf und lächelte. Scheinbar hatte er diesen Bengel unterschätzt. In seinen Händen hielt er eine Sammlung an psychologischen Profilen von Menschen aus Sasoris näherer Umgebung. Natürlich war das erste gleich von Deidara. Er entfernte die Seiten über Deidara aus dem Hefter, faltete sie zusammen und steckte sie in seine Hosentasche. Es war einerlei, ob Sasori irgendwann den Verlust bemerken würde. Ihn würde er sicherlich nicht verdächtigen. Beim Zurücklegen hielt er inne und das hämische Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück. Unter dem Hefter hatte der Rothaarige sein „Werkzeug“ versteckt... Rasierklingen, Messer, ausgefranste Drähte, Spiegelscherben und splittrige Holzstücke. Sir Tobi überlegte, wie er sich das wohl mal ansehen könnte, wenn Sasori das tat, sich verletzte. Es würde ihm sicher eine größere Freude bereiten, als auf dieser alten Ledertasche zu sitzen... Er legte den Hefter zurück und schloss auch diese Schublade wieder. Bald waren die nächsten Ferien und er wusste, dass Deidara und Sasori eine gemeinsame Tour geplant hatten. Er würde offiziell die zwei Wochen bei seiner Familie verbringen. In Wahrheit aber würde er die beiden verfolgen und sich ein genaues Bild von ihrem Miteinander machen. Sein Plan war nichts, das von heute auf morgen funktionierte. Er würde durchaus ein paar Jahre investieren müssen, aber das war „ihnen“ nur Recht. Alles gehörte zu dem Spiel. Die Jagd war weitaus interessanter, als die Beute. Und selbst die Beute versetzte ihn in eine berauschende Verzückung! Bald schon, bald würde es endlich losgehen! {Flashback Ende} Er kicherte, lachte mit seiner kindlichen Stimme. Ja, damals war er noch viel ungeduldiger gewesen als heute. Nur dass sein heutiger Plan weitaus schneller funktionieren würde. Phase 2 war so gut wie abgeschlossen, es würde nicht mehr viel fehlen. Er brauchte nur dieses dämliche Ding, weshalb Tobias doch überhaupt erst angefangen hatte Deidara diese bescheuerten Steine zu schenken damals... Er ließ das chaotische Wohnzimmer hinter sich und ging ins Schlafzimmer. Er konnte den Geruch der Einsamkeit und Depression riechen und sog diesen zufrieden in sich auf. Eine lange Zeit würde er diesen herrlichen Duft nicht mehr in die Nase bekommen. Aber seine Geduld würde sich schon auszahlen. Er ignorierte das ordentlich gemachte Einzelbett und widmete dem Nachtschränkchen seine Aufmerksamkeit. Neben der Leselampe stand ein Bilderrahmen mit einem Foto. Wieder eines, das die beiden von sich auf dieser Tour gemacht haben. XX grinste und hockte sich vor das kleine Schränkchen, öffnete die Schublade und grinste zufrieden noch breiter. Er griff vorsichtig hinein und holte einen kleinen Stein hervor. DEN hatte er gesucht! Amüsiert stellte er fest, dass sich Sasoris kleine Sammlung an „Werkzeug“ durchaus noch vergrößert und gewandelt hatte: ein großes, rostiges Messer, Tabletten, ein Tauchsieder, Feuerzeuge, Glasscherben, eine Schere und sogar ein Brotmesser. Er riss die Schublade heraus und verteilte den Inhalt ungeniert auf dem Boden. Sollte „er“ doch mal sehen, wie toll dieser rothaarige Trottel wirklich war. Er blickte auf den Stein in seiner Hand. Das war kein einfacher Stein, sondern ein besonderes und wichtiges Relikt aus Sasoris und Deidaras Vergangenheit. Und wieder etwas, das in Verbindung mit dieser Radtour der beiden stand. All die Jahre hatte er versucht an diesen Stein zu kommen und es bis zu diesem Tag nie geschafft gehabt. Dieser Stein war eine Hälfte eines Meteorfragments, das die beiden auf dieser Reise gefunden hatten, und stets bei sich getragen hatten. Doch das war schon lange her und nun, endlich, hielt er das Kleinod in Händen! Lachend steckte er das Fragment in seine Tasche und widmete sich der Demolierung und Verwüstung der Wohnung. Die Zeit, in der er die beiden zu ewigen Streitereien provozierte war nun vorbei, und damit der erste Teil von Phase 2. Die zweite Hälfte würde ihm noch viel mehr Spaß machen: Psychoterror! Ja! Er würde die beiden verfolgen, ihnen Hinweise geben und offenbaren, worüber er alles Bescheid weiß, und so dafür sorgen, dass sie sich wieder vertrauensvoll zusammenraufen. Und ein alter Bekannter würde dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen... Lachend tobte er sich wie ein kleines Kind auf destruktive Weise in der gesamten Wohnung aus. Das Spiel lief und er war der Meister! Niemand würde ihn aufhalten! Niemand!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)