Hetalia Wunschnacht von Hamani (Wo eure Wünsche wahr werden) ================================================================================ Kapitel 7: Zweite Chance zum Glück - PruHun ------------------------------------------- Verdammter Weltkrieg! Verdammter Russe! Wie konnte der Kerl es wagen, ihn - Gilbert Beilschmidt - wie eine Kolonie zu behandeln?! Aber das würde nicht lange so bleiben, da war sich der stolze Preuße sicher. Doch seine Zeit bei dem Russen würde er gut nutzen, immerhin war sie auch hier. Elizabeta Héderváry. Oh, wie lange Gilbert auf eine zweite Chance gehofft hatte und nun hatte er die Möglichkeit dazu, ihr Herz zu erobern. Der Österreicher konnte ihr ja nun nicht beistehen und Liza brauchte besonders jetzt jemanden zum Reden und das würde Gilbert sein. Dieses Mal stand er auf ihrer Seite. Zwar waren es traurige Umstände, doch hatte er nicht vor, ihre Seite zu verlassen, bis er ihre Liebe gewonnen hatte. Kaum das er Teil der UdSSR war, reiste Gilbert nach Budapest. Na gut, nicht sofort, zuerst musste er nach Moskau, doch als er endlich in der ungarischen Hauptstadt war, suchte er seine große Liebe auf. Sie bewohnte ein kleines Haus am Stadtrand, das Gilbert noch zu gut kannte. Früher war er oft bei ihr gewesen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, was er meistens erreichte, indem er sie aufregte. Doch heute hatte er das nicht vor. Er wollte Elizabeta aufmuntern. Etwas nervös stand er vor ihrer Haustüre und klingelte mit klopfendem Herzen. Es bestand immer die Möglichkeit, dass sie nicht da war. Oder ihn gesehen hatte und ihn nicht hereinlassen wollte. Doch beides war nicht der Fall. Elizabeta öffnete die Tür, die etwas knarzte. Zuerst blickte sie den weißhaarigen Mann überrascht an, doch schon nach wenigen Momenten lächelte sie sanft und etwas müde. „Gilbert… Ich hatte nicht erwartet, dass du mich so bald besuchen würdest“, sagte sie und klang so müde wie sie aussah. Bei ihren Worten ging sie etwas zur Seite um ihren alten Freund und zeitweisen Feind hereinzulassen. „Was führt dich denn zu mir?“ „Ich wollte sehen, wie es dir geht“, sagte Preußen ruhig und sah sie an. Sie hatte an seiner Seite gekämpft während des letzten Weltkrieges und war genauso geendet wie er: Als einfacher kleiner Teil der UdSSR. Sie wurde nicht nur von dem Russen angegriffen, nein, auch von dem Engländer und dem Amerikaner. Dabei wollte sie nur helfen, hat sogar versucht Ludwig und Gilbert zur Vernunft zu bringen… „Nun, du siehst wie es mir geht. Genauso wie dir auch“, sagte sie und ihr Ton wurde bitter, doch das müde Lächeln wich nicht aus ihrem Gesicht. Sie war blasser und dünner geworden. Unwillkürlich ballte Gilbert seine Hände zu Fäusten, lockerte sie aber schnell wieder. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Wie willst du mir helfen? Was kannst du schon tun? Ich bin alleine.“ „Ich kann dafür sorgen, dass du nicht mehr alleine bist.“ Nachdem der Preuße damals diese Worte gesagt hatte, war Elizabeta in Tränen ausgebrochen und hatte ihn fest umarmt. Vollkommen überfordert konnte Gilbert nichts anderes tun, als die Umarmung zu erwidern und ihr vorsichtig über die Haare streichen. Noch nie war er in so einer Situation gewesen und wusste nicht, was er tun sollte. Ohne großartig nachzudenken, hatte er sogar begonnen leise ein Kinderlied zu singen, nur damit sich die Frau in seinen Armen beruhigte. Er hatte sie noch nie so schwach gesehen. Es dauerte einige Minuten bis Ungarn aufgehört hatte zu weinen und dann den Mann vor sich anblickte. Dieses Mal war ihr Lächeln nicht müde, sondern dankbar. Mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange bedankte sie sich bei Gilbert dafür, dass er eben so liebevoll gewesen war und sie getröstet hatte. Zwar wusste er selbst nicht, was er getan hatte, aber wenigstens hatte es funktioniert. Von diesem Tag an, besuchte er sie so oft wie es möglich war, heiterte sie auf, hörte ihr zu und half ihr sogar im Haus. Denn auch wenn man es ihm nicht ansah oder ihm zutraute, so war der Preuße doch sehr geschickt was Haushalt und Handwerk anging. Immer wenn etwas bei Elizabeta kaputt ging, reparierte er es. Und jedes Mal bedankte sie sich mit einer Geste, die ihm das Herz höher schlagen ließ. Mal mit einem Kuss auf die Wange, wie bei seinem ersten Besuch, oder sie backte etwas für ihn. Sie war vielleicht nicht die beste Bäckerin oder Köchin, doch Gilbert fand, das alles was von ihr gemacht wurde, einfach göttlich schmeckte. Als würden seine Geschmacksknospen eine rosarote Brille tragen. Monate vergingen auf diese Weise bis es schließlich ein Jahr war. Genau ein Jahr, seit sie sich das erste Mal als Teil der UdSSR wiedergetroffen hatten. Die junge Ungarin hatte schon Wochen davor gesagt, dass sie das einjährige Jubiläum ihres Wiedersehens feiern wollte und so hatte sich der Preuße ergeben und war nun auf dem Weg zu ihr. Eigentlich wollte er sie zum Essen einladen, doch Elizabeta hatte darauf bestanden, dass er zu ihr komme und sie etwas kochen würde. An sich hatte er nichts dagegen gehabt, doch hatte Gilbert gehofft, ihr heute seine Gefühle gestehen zu können und da wäre ein romantisches Essen bei Kerzenlicht passender gewesen, als ein freundschaftliches Abendessen. Aber oh, wie sehr er sich irrte, was den Abend betraf. Nur wenige Minuten später als vereinbart, stand er vor ihrer Haustür und klingelte. Zwar wusste er wo sie einen Ersatzschlüssel für den Notfall versteckt hatte – und Elizabeta hatte ihm erlaubt diesen auch zu nutzen – doch fühlte er sich wohler, wenn sie ihm die Tür öffnete. Schließlich war er nur Gast. „Gilbert! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du einfach den Ersatzschlüssel nehmen sollst?“, fragte Elizabeta gespielt vorwurfsvoll als sie die Tür öffnete. Wie gewohnt wollte er antworten, doch musste er zuvor schlucken. Wie schön sie aussah… Sie trug ein edleres Kleid als sonst, hatte sich sogar geschminkt. Warum hatte sie sich so herausgeputzt? Etwa nur für ihn? „Du weißt doch, dass ich den Schlüssel erst benutze, wenn er offiziell mir gehört!“, sagte er dann breit grinsend und hoffte, dass sie ihm nichts anmerkte. Sie sollte nicht merken, wie schnell sein Herz schlug, allein von ihrem Anblick oder wie heiß ihm wurde, als er daran dachte sie zu berühren. Nichts davon sollte sie bemerken, bis er sicher war, dass er es ihr sagen konnte ohne den Zorn ihrer Bratpfanne zu spüren. Natürlich wäre es schön wenn sie seine Gefühle erwidern würde, doch er wäre schon glücklich wenn sie seine Liebe akzeptieren würde und mit ihm befreundet blieb. Gilbert wollte einfach an ihrer Seite bleiben. Das Abendessen verlief anders als sonst. Normalerweise half Gilbert, doch diesmal ließ Elizabeta das nicht zu. Auch saß sie nicht neben ihm wie normalerweise, sondern ihm gegenüber. Und bei jeder sich bietenden Gelegenheit streifte ihr Bein seines oder ihre Hände berührten sich. Jede einzelne kleine Berührung machte den eigentlich selbstsicheren Preußen immer nervöser. Es wirkte so zufällig, was sie tat und doch so geplant. Hatte sie etwas vor? „Du bleibst doch noch etwas länger, nicht wahr?“, fragte sie süß lächelnd als sie beim Dessert angekommen waren. Warum auch immer sie auf drei Gänge bestanden hatte. Auf die Frage nickte Gilbert nur. Natürlich würde er noch etwas bleiben! Vielleicht war heute doch der perfekte Abend um ihr seine Gefühle zu gestehen! Gerade wollte er sich in Gedanken verlieren, um die perfekten Worte für sein Liebesgeständnis zu überprüfen, als Elizabeta dies durch eine Frage verhinderte. „Gilbert? Fütterst du mich?“, fragte sie mit dem süßesten Schmollmund, den Gilbert je gesehen hatte. Hätte er nicht nur ein Glas Wein getrunken, er wäre sicher gewesen, dass er betrunken war. Doch das war er nicht und sie saß vor ihm und flirtete offensichtlich mit ihm. Ein Traum wurde wahr! „Aber natürlich, liebste Elizabeta“, antwortete er mit einem selbstsicheren Grinsen, nahm sich die Kuchengabel und beugte sich etwas über den Tisch um sie zu füttern. Fasziniert beobachtete er, wie sich ihre Lippen um das kühle Metall der Gabel schlossen, wie sie genussvoll die Augen schloss und den Kuchen aß. Bei diesem Anblick errötete der weißhaarige Mann. Gerade wollte er sich wieder richtig hinsetzen, als die Ungarin seinen Arm festhielt und ihn zu sich zog. Kurz davor hatte sie von der Gabel abgelassen. Gilbert wollte protestieren, fragen was das sollte, doch bekam er keinen Ton heraus, als er sanfte Lippen auf seinen spürte. Da er eigentlich vorhatte etwas zu sagen, war sein Mund leicht geöffnet, was von der hübschen Frau gnadenlos ausgenutzt wurde. Gekonnt leckte sie ihm über die Lippen, als würde sie seine Zunge anlocken wollen. Auch wenn sie dies nicht vorgehabt hatte, so hatte sie es doch getan und Gilbert zog sie zu sich, sodass beide standen und sich über den Tisch hinweg küssten. Der Kuss war langsam, liebevoll, innig, forschend. Er war so viele Dinge, für die beide keine Worte fanden. Anfangs überließ Gilbert der brünetten Frau die Kontrolle und genoss einfach, wie ihre Zunge mit seiner regelrecht zu tanzen schien. Doch schon bald übermannten ihn seine Instinkte, er wurde dominanter und gab den Ton an. Seine Zunge erforschte nicht, sie eroberte. Erst als die Elizabeta ein leises Stöhnen von sich gab, ließ Gilbert von ihr ab. Die Gesichter der beiden waren gerötet und sie atmeten schwer, doch beide grinsten strahlender als die Sonne. „Meine liebste Lizzy“, begann Gilbert und sah ihr in die Augen. Wie glücklich sie aussah. „Eigentlich hatte ich schon eine halbe Rede geplant, aber in Anbetracht der Umstände reichen auch drei Worte. Ich liebe dich.“ Der Preuße hätte nicht gedacht, dass dies möglich war, doch ihr Grinsen wurde noch breiter und strahlender, bis sie ihren Kopf in den Nacken warf und von ganzem Herzen lachte. Sie lachte so freudig und glücklich wie schon lange nicht mehr und Gilbert konnte nicht anders als mitlachen. Es dauerte bis sich die beiden beruhigt hatten, doch danach war Elizabeta um den Tisch herumgegangen und hatte sich eng vor Preußen gestellt. Mit einem zuckersüßen Lächeln legte sie ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn zu sich und küsste ihn noch einmal. Diesmal ganz unschuldig und doch voller Emotionen. „Ich liebe dich auch, du Idiot.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)