Kurt das war's von Lotos ================================================================================ Kapitel 14: Der Kinobesuch -------------------------- XIV – Der Kinobesuch Es war ein schöner Samstagnachmittag eine Woche vor dem gemeinsamen Kinoabend mit Hanne. Lukas arbeitete, weil er wieder die Schicht mit einem seiner Kollegen getauscht hatte; er würde als Ausgleich den nächsten Samstag frei haben. Kurt hatte gerade angefangen, die Wohnung feucht zu wischen, als es an der Tür klingelte. „Hallo, Kurt.“ Es war seine Mutter. Am liebsten hätte er die Türe gleich wieder zugemacht, doch das wagte er dann doch nicht. „Was willst du?“, fragte er stattdessen genervt. „Ich putze gerade. Du störst.“ „Oh. Ich wollte nur mal schauen, wie es dir geht und ob du zurechtkommst.“ „Wieso sollte ich deiner Meinung nach nicht zurechtkommen?“, entgegnete er und strich sich die Haare zurück, band sie zusammen. „Soll ich dir helfen? Dann ginge die Putzerei schneller.“, bot sie an. Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Das fangen wir gar nicht erst an. Geh du mal schön heim, ja? Du hast sicher auch noch was zu tun, oder?“ Sie guckte ihn beleidigt an. „Ich hab’s nur gut gemeint. Von deiner Schwester soll ich dir übrigens Grüße ausrichten.“ „Grüß sie zurück, Mama.“ „Gut. Ich wollte eigentlich fragen, ob du mal wieder bei mir vorbeikommen magst. Vielleicht mal sonntags zum Mittagessen? Du kannst den Lukas auch gerne mitbringen. Wie geht es ihm eigentlich?“ „Lukas geht’s prima.“ „Schön. Hast du eigentlich noch Kontakt zu diesem Johannes? Siehst du ihn noch ab und zu?“ „Wieso?“ Kurts Brauen zogen sich zusammen. Weswegen fragte sie ihn derartig aus? „Ich hatte gedacht, du magst ihn.“ „Wir haben schon noch ab und zu Kontakt, aber nicht besonders regelmäßig. Es ist eben unvermeidlich, dass man sich über den Weg läuft, wenn man im selben Haus wohnt.“ Kurt verschränkte die Arme vor der Brust. „Besuchst du mich dann mal?“, fragte sie wieder. Er seufzte. „Okay, meinetwegen. Aber der Lukas kommt mit.“ „Was hältst du von Sonntag nächster Woche?“ Kurt sagte zu, obwohl ihm bei diesem Besuch nicht ganz wohl war. Aber zumindest der Gedanke, dass Lukas ihn begleiten würde, beruhigte ihn. Und vielleicht verstand er sich jetzt sogar besser mit seiner Mutter als vorher. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Lukas hatte sehr lange gezögert, selbst auf Johannes zuzugehen. Erst am Freitag Abend vor dem geplanten Kinobesuch klingelte er an Johannes Tür. Es vergingen einige Augenblicke, bis Lukas Schritte hörte und Johannes zur Tür kam. Hanne war sichtlich überrascht, Lukas zu sehen und trug nichts weiter als einen dunkelblauen Morgenman­tel. Seine Haare waren feucht, er kam wohl aus der Dusche. „Oh, ich komme ziemlich unpassend, oder?“, fragte er. „Soll ich nachher nochmal klingeln?“ „Schon in Ordnung, Lukas. Was gibt’s?“ „Ich wollte bloß fragen, ob du etwas dagegen hättest, wenn ich dich und Kurt morgen ins Kino begleiten würde. Ich wollte mir den Streifen sowieso ansehen.“ „Ach so? Nein, das ist kein Problem.“ Hanne lächelte jetzt. „Sehr schön. Danke, Hanne.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Abend mit dem Kinobesuch mit Johannes war sehr schnell gekommen. Obwohl sie zuerst eigentlich gemeinsam fahren wollten, würden sie sich jetzt doch erst vor dem Kino treffen, da Hanne noch etwas in der Stadt zu erledigen hatte. Hanne stand schon auf dem Platz vor dem Kino. Zwischen seinen Lippen steckte eine Zigarette. Er hob sofort die Hand als er Kurt und Lukas sah. Kurt ging auf Hanne zu und umarmte ihn leicht. Lukas drückte nur kurz seine Schulter. Dann musterte Kurt Johannes besorgt. Er sah noch immer ziemlich übel aus, genauso wie es schon letztens der Fall gewesen war. Sein Gesicht war unverändert blass und auch sein Lächeln wirkte künstlich. Hanne hatte scheinbar wirklich massive Probleme. Auch körperlich war Hanne insgesamt nur noch ein Schatten seiner selbst. Wenn Kurt ihn schon bisher als sehr schlank bezeichnet hatte, konnte man jetzt behaupten, er sei dürr. Besonders an seinen Händen sah man die Veränderung: sie lugten unschön knochig aus den Ärmeln seiner leichten Jacke hervor. Die Haut war außerdem blass genug, um seine Adern bläulich hindurch schimmern zu sehen. Kurt musterte ihn noch einmal besorgt. „Schön, dass das mit dem Kino jetzt geklappt hat, Hanne.“, meinte er dann. „Wie geht’s dir?“ Hanne sah zu ihm auf, bewegte die Zigarette zwischen seinen Fingern ein wenig von seinen Lippen weg. „Ich fühle mich gut.“, sagte er dann und lächelte. Eine glatte Lüge, das war Kurt sofort klar gewesen. Etwas stimmte da nicht. Zum einen war es sein Aussehen, zum anderen die Art, wie er sich gab. Er blickte immer wieder nervös zwischen Kurt und Lukas hin und her, wie um sicher zu gehen, dass sie beide nichts merkten. Auch dass er rauchte war ein klares Zeichen für Nervosität und Unruhe, da Hanne keinesfalls zu den Menschen zählte, die am laufenden Band eine Kippe brauchten. Hanne rauchte vor allem dann, wenn er sich beruhigen wollte. Kurt schaute wieder zu Lukas. Falls dieser bemerkt haben sollte, dass mit Hanne etwas nicht in Ordnung war, schien er es wunderbar verbergen zu können. „Gehen wir rein?“, fragte Hanne ungeduldig. Er hatte inzwischen seinen Zigarettenstummel fallen lassen und ihn gründlich ausgetreten. „Sonst beginnt der Film noch ohne uns.“ Tatsächlich drängelten sich die Leute inzwischen alle nach drinnen. Kurt stimmt zu und folgte Johannes zusammen mit Lukas ins Innere des Gebäudes. Im Saal selbst sicherte sich Kurt einen Platz zwischen Hanne und Lukas. Ein Blick auf die Uhr zeigte Kurt, dass der Film erst in sechs Minuten beginnen würde. Er erhob sich noch einmal und schob sich an Lukas vorbei, um noch kurz Getränke besorgen zu gehen. Außerdem wollte er Lukas und Hanne Zeit zum Reden geben, denn er war der Meinung, dass ihre Gespräche ihn als Außenstehenden nichts angingen. Kurt fragte seine beiden Begleiter noch kurz, was sie trinken wollten und ließ sie dann allein. Eine Weile herrschte absolutes Stillschweigen zwischen Hanne und Lukas. Hanne betrachtete Lukas eingehend von der Seite. „Du bist es wirklich, nicht wahr?“, fragte er dann und als Lukas nicht reagierte, fügte er noch hinzu: „Lukas?“ Lukas drehte sich zu ihm um. „Bemerkst du das jetzt erst? Ich habe dich gleich erkannt, Johannes.“ „Oh, nenn mich doch bitte Hanne wie alle anderen auch.“ „Wieso willst du das eigentlich?“, fragte Lukas. „Das ist jetzt unwichtig.“, erwiderte Hanne in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Dann lächelte er wieder. „Die kurzen Haare stehen dir übrigens gut.“ „Danke.“ Hanne erkannte, dass so nie ein Gespräch zwischen ihnen zustande kommen würde. „Ich weiß, dass ich früher viele Fehler gemacht hab, Lukas. Ich möchte mich wirklich bei dir entschuldigen, hörst du?“, sagte er leise. „Schön für dich. Aber für mich ist es damit nicht getan.“ Hanne schwieg und schlug für einen Moment die Augen nieder. „Ich dachte, es würde helfen, wenn wir darüber sprechen.“ „Dir hilft es wahrscheinlich, aber mir nicht.“, erwiderte Lukas trotzig. Hanne seufzte. „Ich weiß wirklich nicht, was ich mir damals dabei gedacht habe, Lukas. Es tut mir unglaublich leid. Du kannst wirklich jeder Zeit zu mir kommen, wenn du drüber reden willst. Oder wenn du Lust bekommst, mir eine reinzuhauen.“ Jetzt brachte er sogar ein kleines Lächeln zustande. Lukas erwiderte nichts mehr. Er wollte einfach nicht weiter mit Hanne sprechen müssen und seine Entschuldigungen hören, die er momentan ohnehin noch nicht annehmen konnte. Obwohl er deutlich spürte, wie viel Schuld sich Johannes an der gesamten Geschichte gab, konnte er nicht auf ihn eingehen. Kurt riss ihn aus seinen Gedanken. „Zieh mal kurz die Beine ein.“, sagte er. Lukas gehorchte, winkelte seine Knie an und ließ Kurt vorbei schlüpfen. Erst dann nahm er die Cola-Flasche an, die ihm Kurt gab. Kurt setzte sich und reichte nun auch Hanne das Mineralwasser. Dieser lächelte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Während des Films achtete Kurt überhaupt nicht auf die Handlung. Er hing viel zu stark seinen Gedanken an Hanne nach. Was hatte er nur? Wieso hatte er plötzlich derart abgenommen? Was verheimlichte er ihm? Nach der Vorstellung verschwanden Kurt und Johannes noch in der Toilette. Der Film hatte eine längere Spielzeit gehabt als die anderen beiden Streifen für heute Abend, weswegen jetzt eher wenig Leute im Kino waren. Lukas ging schon nach draußen, um dort zu warten. Auf der Toilette wartete Kurt in dem kleinen Vorraum mit den Waschbecken auf Hanne. „Wieso gehst du nicht auch gleich? Es wären doch genug Klos da gewesen.“, fragte dieser misstrauisch, als er zurückkehrte. „Weil ich nicht pinkeln muss.“, gab Kurt zurück. Hanne wusch sich die Hände. „Wieso bist du dann mitgekommen?“, erkundigte er sich, obwohl er sich Kurts Gründe bereits denken konnte. „Ich will mit dir reden.“ Natürlich! Hanne verdrehte die Augen so, dass Kurt es nicht sehen konnte und wollte möglichst schnell verschwinden, doch Kurt hielt ihn auf. „Warte.“, sagte er. „Was ist los mit dir? Du siehst nicht gut aus, bist ganz mager und außerdem scheinst du mir was zu verheimlichen. Wir sind doch Freunde, oder?“, wollte Kurt besorgt wissen. „Lass mich los. Ich will nicht darüber reden.“, erwiderte Hanne abweisend. Er wollte Kurts Hand von seiner Schulter nehmen, doch der Griff wurde fester. „Bitte, Kurt!“, sagte Hanne darum nachdrücklich. „Lass das!“ „Ich will nicht, dass du Geheimnisse vor mir hast!“ Hanne versuchte endgültig, Kurts Hand loszuwerden. „Bitte, lass mich zufrieden.“, sagte er noch einmal, diesmal flehender. „Es würde den Abend kaputt machen. Glaub mir.“ „Das ist mir egal.“ Diesmal schaffte Hanne es loszukommen. Er legte die Hand auf die Türklinke, doch Kurt bekam noch rechtzeitig seinen Arm zu fassen und zog ihn wieder zu sich, legte ihm die Hände auf die Schultern. „Jetzt sag mir doch endlich, was passiert ist.“ „Hör auf damit!“ Er stieß Kurts Hand weg, woraufhin dieser ihn an den Handgelenken packte und gegen die Wand drückte. „Dann eben so.“, meinte Kurt. Hannes Pupillen weiteten sich vor Schreck. Er blickte zu Boden. „Ich will nicht.“, murmelte er leise und kniff die Augen zusammen. Die Kacheln an seinen Handrücken fühlten sich schrecklich kalt und hart an. Sein Magen verkrampfte sich zu einem harten Knoten und sein Hals war auf einmal wie zugeschnürt. Kurt hörte ihn weder, noch sah er ihn an. Sonst hätte er seine unübersehbare Angst wahrgenommen. „Raus damit.“ An Kurts Tonfall konnte man seine Ungeduld spüren. „Ich- ich sag’s dir später!“, versprach Hanne verzweifelt, den Tränen nahe. „Wir können uns gerne später unterhalten, Kurt, wirklich. Aber bitte, lass mich zufrieden! Der restliche Abend wäre gelaufen, wenn ich es dir sage.“ „Nein!“ Kurt drückte stärker zu und Hanne zuckte vor Schmerz kurz zusammen. Er war mittlerweile so auf seine Antwort fixiert, dass er den Unterton in Hannes Stimme gänzlich überhörte. „Okay, okay. Ich sag’s dir.“, lenkte Hanne schließlich ein und konnte nur noch mit großer Mühe seine Tränen zurückhalten. „Aber lass mich bitte erst los.“ Kurt ging darauf ein. Hanne nahm erleichtert die Arme nach vorne und strich vorsichtig über die geröteten, schmerzenden Stellen. Gerne hätte er sie mit kaltem Wasser abgespült, doch Kurt stand direkt vor ihm. „Nun?“ Kurt trat noch näher an ihn ran und hatte trotz der Ungeduld wieder einen besorgten Ausdruck in den Augen. „Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Was verheimlichst du mir?" Plötzlich überkam Hanne wieder eine schreckliche Erschöpfung. Er hatte das ganze Theater einfach satt. „Mir geht’s echt nicht gut im Moment.“, sagte er leise, schlug die Augen nieder. Er schluckte. „Meine Blutwerte sind beschissen im Moment und der Arzt hat festgestellt, dass meine Nieren fast im Eimer sind, weil ich diese Medikamente schlucke.“ Wieder machte er eine Pause, in der er durchatmete. „Ich habe im Moment keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Ich hab einfach Angst, Kurt. Die Sache kam völlig unverhofft.“ Kurt sah unsicher zu Hanne. „Das tut mir leid für dich.“, sagte er besorgt und hätte gerne Hannes Arm berührt, hielt sich aber zurück. „Was sagt dein Arzt dazu?“ „Was mein Arzt dazu sagt!?“, wiederholte Hanne aufgebracht und funkelte Kurt wütend an. Nein, er war inzwischen wohl einiges an unsensiblem Benehmen von Kurt gewohnt, aber das ging zu weit. „Er wollte nochmal mit mir darüber reden, Kurt, das hat er dazu gesagt! Ich hab gerade genug eigene Probleme. Mir ist eigentlich nur noch nach Heulen zu mute. Und du weißt nichts besseres als mir Druck zu machen und mir wehzutun, oder? Weißt du was? Auf so ein dummes Arschloch von Freund kann ich verzichten!“ Hanne war so unvorhergesehen laut geworden, dass Kurt freiwillig zurückwich und beschwichtigend die Hände hob. Hanne stieß Kurt nur noch zur Seite, drängte sich an ihm vorbei und knallte die Tür hinter sich zu. Kurt konnte ihm nur noch fassungslos hinterher schauen. Kurt ließ sich jetzt ebenfalls gegen die Wand fallen. Erst ganz langsam verstand er, was Johannes eben von sich gegeben hatte. Er war im Moment gesundheitlich am Boden mit seiner geschädigten Niere und den schlechten Blutwerten. Und was tat er selbst? Er verletzte Hanne, machte ihm unnötigen Druck anstatt dass er zumindest versuchte auf ihn einzugehen. Wütend auf sich selbst schlug er mit der Faust gegen die Wandfliesen. Wie dumm konnte er noch sein? Wie viel wollte er noch zerstören? Er hätte auf Hannes Angebot eingehen und mit ihm später in aller Ruhe über seine Probleme und Sorgen reden sollen. Jetzt hasste Hanne ihn und misstraute ihm wohl noch mehr als bisher. Wie krank musste Johannes tatsächlich sein? Kurt war sich sicher, dass Hanne ihm nur einen Bruchteil seiner Ängste gezeigt hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kurt eilte nach draußen, nachdem er selbst einige Male durchgeatmet hatte. Lukas wartete noch immer auf ihn und wandte sich zu ihm um. „Wo ist Hanne?“, wollte Kurt wissen. Er hatte vor, sich bei ihm zu entschuldigen, obwohl er spürte, dass das in der jetzigen Situation das reinste Gift sein würde. „Jetzt mal langsam, ja?“, erwiderte Lukas. „Du bist ja total durch den Wind. Was ist passiert?“ Kurt schüttelte den Kopf. „Wir haben uns gestritten.“ „Am besten lässt du Gras über die Sache wachsen. Du würdest ihn wohl sowieso nicht mehr erwischen. Ihm war nicht gut. Er wollte nach Hause gehen.“ Lukas lächelte beschwichtigend und legte eine Hand auf Kurts Schulter. Kurt nickte. Jetzt, wo er wieder klar dachte, hatte Lukas recht. „Um was ging es denn?“, fragte Lukas jetzt. Kurt schüttelte leicht den Kopf. „Eigentlich sollte ich es ja langsam gewohnt sein, dass er eben so ist wie er ist. Er hat mir wieder etwas verheimlicht, schon den ganzen Abend über, und ich habe ihn danach gefragt. Ich bin wohl ein bisschen grob geworden, als er nicht antworten wollte.“ Kurt seufzte. „Ich mache mir ziemliche Sorgen um ihn, verstehst du? Er ist schon einmal einfach so zusammengebrochen. Ich will nicht einmal daran denken, dass er einfach so auf der Straße das Bewusstsein verliert und dann ewig lange so herumliegen muss bevor ihn jemand findet.“ „Was ist denn passiert?“, wiederholte Lukas und strich Kurt über den Rücken. „Dir ist gar nicht aufgefallen, wie kränklich er wieder ausgesehen hat, nicht wahr? Seine Werte scheinen recht schlecht zu sein im Moment. Und der Arzt hat behauptet, dass eine seiner Nieren wegen der vielen Medikamente nicht mehr okay sei. Er macht sich schreckliche Sorgen, weil die Diagnosen so absolut unverhofft über ihn hereingebrochen sind. Und er war denkbar wütend auf mich. Jetzt will er mich nie wieder sehen.“ „Er wird sich beruhigen, glaub mir, er hat überreagiert.“ Dann schüttelte Lukas den Kopf. „Was machst du denn auch immer für einen Blödsinn? Du kannst nicht so mit ihm umgehen.“ Lukas war klar, dass Johannes ganz einfach etwas mehr Verständnis brauchte und dass er nicht einfach so zu etwas gedrängt werden wollte. Hanne brauchte mehr als irgendjemand sonst einen Menschen, der ihm Zeit ließ und der ihn mit all seinen Problemen nicht alleine ließ ohne allerdings zu stochern. Er wusste wohl, dass Kurt ihm das geben könnte, aber was würde dann für ihn selber von Kurt und seinen Gefühlen übrig bleiben? „Wie meinst du das?“, hakte Kurt nach. „Hanne braucht einfach jemanden, der ihn versteht und nicht so sehr drängt. Als du Getränke holen warst, hab ich auch ein paar Worte mit ihm geredet. Mir fiel einfach auf, dass er verdammt verletzlich ist. Und dass ihm die ganze Geschichte damals ziemlich leid tut . Aber ich bin einfach noch nicht so weit, dass ich das ausdiskutieren könnte. Ich hab ganz schön Mitleid mit ihm, Kurt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)