Morgendämmerung von Moorleiche (Das Leben kann schrecklich quälend sein! Mario x Elsa) ================================================================================ Kapitel 12: Verfluchter Monat ----------------------------- MORGENDÄMMERUNG Das Leben kann schrecklich quälend sein! Was damals geschah... "Nanu?" Ihr blick galt wieder ihrer Türe. Was war denn das? Etwas silbernes steckte im Türschloss. "Ein Schlüssel?" Die braunhaarige legte ihren Kopf schief und versuchte sich zu erinnern. Sie hätte schwören können das sie bis jetzt nie einen Schlüssel in ihrer Türe stecken sehen hatte. Der Blick des Mädchens glitt wieder zu dem Berg Wäsche auf dem Schreibtisch und dann wieder zurück auf ihre Türe. Sie brauchte nicht länger nachzudenken, denn alles machte einen Sinn. Ihre Mutter hatte die peinliche Situation anscheinend doch genau deuten können und ihr heimlich den Schlüssel ins Schloss gesteckt. Mit geröteten Wangen räumte Elsa schnell die frische Wäsche in ihren Kleiderschrank und machte sich Bett fertig. Sie wollte nicht darüber nachdenken was ihre Mutter nun wohl über sie denken würde. Aber eines war sie sich klar. Sie hatte schon eine wirklich tolle Mutter. Fortsetzung folgt.... Jetzt: Kapitel 12 – Verfluchter Monat Nach einer gründlichen Säuberung entspannte sich Elsa im heißen Wasser der Badewanne. Die letzten Tage waren sehr anstrengend, deshalb genoss sie nun das Gefühl der Erleichterung die sich in ihr ausbreitete. Hausarbeiten waren geschrieben, Referate vorbereitet und alle wichtigen Klausuren hatte sie nun hinter sich. Die einzige Hürde die noch vor Elsa stand, war die Auswahl der Weiterführenden Schulen. Sie wollte irgendwas mit Menschen machen, aber ob sie nun mit Kranken, Kindern oder Pflegebedürftigen arbeiten wollte, das stand noch nicht fest. Während sie in der Wanne vor sich hin summte, versuchte sie sich in die jeweiligen Berufe hineinzuversetzen. Als Krankenschwester, Hebamme, Altenpflegerin oder gar als Erzieherin. Elsa blieb an einer Erinnerung hängen. Sie sah sich mit einem Kind im Arm. Ein kleiner Junge mit dunklen Haaren. Elsa musste sofort lächeln und ertappte sich mit dem Gedanken später auch Kinder haben zu wollen. Schlagartig wurde sie rot und sank etwas tiefer ins heiße Wasser. Ob sie später noch mit Mario zusammen sein würde? Ob er sie heiraten wolle und ihr Kinder schenke? Elsas Wangen wurden immer dunkler. Ihr gefiel dieser Gedanke, aber bisher waren sich die zwei noch nicht so nahe gekommen. Ihr Blick glitt über ihren Körper. Mario hatte sie noch nicht komplett nackt gesehen. Besonders nicht ihre sensible untere Region. Elsa strich über ihre Brüste um sich seine Streicheleinheiten wieder in Gedanken zu rufen. Dieser Moment in dem sie sich das erste mal richtig nahe gekommen waren, war einfach unbeschreiblich schön gewesen. Jetzt in diesem Moment vermisste sie ihn. Was würde sie nur dafür tun ihn jetzt bei sich haben zu können. Plötzlich öffnete Elsa ihre Augen. Sie konnte ihn doch bei sich haben. Sie musste ihn nur bei sich zu Hause besuchen. Lächelnd stieg sie aus der Wanne um sich schnell abzutrocknen. In ein Handtuch eingewickelt lief sie eilig in ihr Zimmer um sich das hübsches anzuziehen. Kurze zeit später war sie auch schon auf dem Weg. Je näher sie der Wohnung der Hongo’s kam, desto mehr freute sich das Mädchen. Mario hatte sich die letzten Tage wirklich um seine Aufgaben bemüht und das lernen fiel ihm nun auch leichter. Er lies sich nicht mehr ablenken und war so konzentriert wie früher. Elsa war sehr stolz auf ihn, denn trotz seiner täglichen Fußball-Trainingseinheiten war er stets einer der besten Schüler der Jahrgangsstufe. Gegen kurz vor sieben stand sie schließlich am Ziel. Gut gelaunt drückte sie die Türklingel und wartete auf das surren. Als sie schließlich die Tür aufdrückte und die Treppe hochlief wurde Elsa auch schon von der Frau des Hauses begrüßt. „Oh Elsa, das ist aber schön das du uns besuchst.“ - „“Guten Abend Frau Hongo. Ist Mario zuhause?“ - „In seinem Zimmer liebes, geh ruhig durch.“ Elsa bedankte sich und lief geradewegs zum Kinderzimmer. Sie wollte gerade an der Tür klopfen als sie es sich plötzlich anders überlegte. Vorsichtig öffnete sie die Türe und bemerkt ihren am Schreibtisch sitzenden Freund, der den Kopf über irgendwas gelehnt hatte. Elsa schloss ganz leise die Tür hinter sich und lief auf Zehenspitzen zu Mario hinüber. Ihr Freund schien gerade sehr vertief in seine Aufgaben zu sein, so dass er seine Freundin erst bemerkte als sie ihn von hinten umarmte. „Elsa“, erschrak der Torwart leicht, freute sich aber seine Freundin zu sehen. „Ich hab dich gar nicht gehört. Schön das du da bist.“ Mario drehte seinen Schreibtischstuhl und nahm die Braunhaarige auf den Schoß. Ohne den Jungen etwas weiteres sagen zu lassen, umfasste sie seinen Kopf und drückte ihm liebevoll ihre Lippen auf seine. Etwas überrascht über ihre stürmische Begrüßung lies er sie dennoch gewähren. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte der Junge seine Freundin als sie ihren Kopf wieder von seinen Lippen entfernte. „Jaja“, lachte das Mädchen. „Ich hab dich nur ein wenig vermisst.“ Der Torwart musste schmunzeln und fuhr mit der Hand über ihren Rücken. „Das höre ich aber gern.“ Schnell drückte die braunhaarige ihrem liebsten noch einen Kuss auf die Lippen. „Wie ich sehe bist du noch fleißig?“ - „Ach ich schau nur noch einmal drüber. Denn eigentlich bin ich mit allem schon fertig.“ Schnell schloss er das Buch und blickte zu seiner Freundin. Es war wirklich eine tolle Überraschung von ihr gewesen. Mario hatte sich die letzten Tage so mit seinen schulischen Aufgaben bemüht, da kam ihre Nähe jetzt genau richtig. „Ich störe dich also nicht bei deinen Aufgaben?“ - „Elsa! Hast du denn nicht die Klausurergebnisse unserer Stufe gesehen? Ich bin unter den drei Besten! Da muss ich doch nicht mehr lernen.“ Elsa musste lachen, da Mario den beleidigten spielte. Gerade als sie ihm einen Entschuldigungskuss aufdrücken wollte, klopfte es an der Türe. „Ja?“ Frau Hongo blickte durch den Türspalt. „Das Abendessen ist fertig. Wollt ihr uns Gesellschaft leisten?“ - „Wir kommen sofort.“ Mario der den Gesichtsausdruck seiner Mutter sah, wusste das sie eh keine andere Antwort akzeptieren würde. Er wollte zwar Elsas Nähe genießen, aber wenn es ständig an seiner Türe klopfen würde, hätten beide eh keine Ruhe. Im Wohnzimmer angekommen wurde Elsa auch schon von Marios Vater begrüßt. „Guten Abend Elsa, schön dich mal wieder zu sehen.“ - „Guten Abend. Ja das finde ich auch.“ Elsa nahm mit ihrem Freund am Tisch platz und blickte auf das zahlreiche Essen. Es gab gebratenen Fisch, eine Nudelsuppe, verschiedenes Gemüse, Reis und eingelegtes. Während Mario ihr grünen Tee einschenkte lauschte er dem Gespräch seiner Freundin und seinem Vater. Er hoffte inständig, dass er nichts peinliches erwähnen würde. Besonders nicht über irgendwelche Annäherungsversuche, Männergespräche oder Kondomanproben. „Aber sag mal Elsa. Du gehst doch im Sommer wie Mario von der Schule ab, oder? Hast du dir schon überlegt was du anschießend machen willst?“ Jetzt wurde Mario hellhörig. Er wusste noch gar nicht was ab dem Sommer mit Elsa passieren würde. „Nun ja, ich bin mir noch nicht so sicher. Ich habe zwar von zwein Schulen eine Bestätigung erhalten, allerdings weiß ich noch nicht zu welcher ich gehen soll.“ Elsa lächelte und nahm einen Schluck ihres Getränkes. „Überstürzte das nicht, denk lieber gut nach und entscheide dich erst wenn du dir wirklich sicher bist.“ Frau Hongo lächelte ihr aufmunternd zu und reichte ihr ein kleines Schälchen mit Udon. „Das werd ich machen, Danke.“ ---------------------------------------------- Am nächsten Tag wollte Mario seine Freundin zuhause besuchen. Nicht nur das es Freitag war, Mario wollte auch den Zimmerschlüssel ausprobieren, von dem Elsa ihm am Tag zuvor erzählte. Während des Trainings sprach nur noch selten jemand über den Kaptain und seine Geliebte. Es traute sich wohl keiner vor dem großen und älterem Cousin etwas zu sagen. Kojiro genoss den Respekt der anderen, auch wenn es ihm manchmal etwas übertrieben rüber kam. Das Lauftraining war perfekt für Marios täglichen Sport. Zwar machte er keinen Muskelsport oder stemmte Gewichte, aber das Konditionstraining vom letzten Jahr war doch ziemlich prägend. Außerdem mochte er es, wenn Elsa seinen Körper mit leuchtenden Augen betrachtete. „So Jungs, und jetzt noch eine halbe Stunde Agility-Training.“ - „Danke Sascha…“, meckerte Kevin plötzlich, „Du hast dir zum Frühstück schon eine ganze Tüte Chips reingestopft… Der Kapitän hat das sicher gesehen.“ - „Nicht ganz Kevin, aber wie war das heute beim Sportunterricht? Irgendeiner wurde da beim Brennballspielen von einem Mädchen ausgetrickst!“ Während alle anderen lachten murmelte Kevin nur etwas unverständliches vor sich her. Nach zwei Stunden war auch schon das Training beendet, so dass sich der Torwart mit Gregor und Kojiro auf den Weg zum Anwesen der Daichi’s machte. Während der Älteste etwas weiter vorweg lief, konnte Mario seinen besten Freund etwas aushorchen. „Wie läufst eigentlich mit Conny?“ - „Mit Conny?“ - „Ja, jetzt sag mir nicht, dass du dich nicht mit ihr triffst.“ Gregor musste verschämt lachen und kratzte sich am Hinterkopf. „Naja, also… doch, wir haben uns seit dem Bowling schon öfter miteinander getroffen…“ Der Torwart wartete darauf das der kleinere weitersprechen würde, „Ja? Und?“ - „Nichts und. Wir haben uns nur getroffen, mehr nicht.“ Der kurzhaarige verstand nicht richtig und wollte es nun genauer wissen. „Aber Gregor, du magst sie doch. Warum zeigst du ihr das nicht?“ - „Ich zeig es ihr doch schon! Was soll ich sonst noch machen? Ich hab ihr Blumen gebracht, Pralinen, noch auffälliger gehts echt nicht mehr. Sie ist einfach viel zu schüchtern.“ Gregor war irgendwie enttäuscht, dass es mit ihm nicht so läuft wie bei seinem besten Freund. „Vielleicht mag sie mich ja doch nicht so wie ich dachte.“ - „Ach sag nicht so etwas Gregor. Vielleicht traut sie sich einfach nicht über ihren Schatten zu springen. Bei mir und deiner Schwester hat es doch auch lange gedauert.“ - „Hm…“, nickte der Kleinere und blickte nach vorne zu seinem Cousin. „Vielleicht sollte ich es einfach riskieren und ihr sagen was ich empfinde. Schlimmer kann es ja eigentlich nicht werden. Und wenn sie halt nicht das selbe fühlt, dann kann ich damit abschließen.“ Trotz der Entfernung hatte Kojiro alles gehört. „Keine Angst Gregor, bei den Blicken die sie dir immer zuwirft, wirst du sicherlich nicht abgelehnt werden.“ Es überraschte ihn, das sein kleinerer Cousin solch negative Gefühle in sich trug. Dabei war der Stürmer stets optimistisch. Noch mehr überraschte es ihn allerdings, dass er im nächsten Augenblick an Maki denken musste. ---------------------------------------------- Klack - Leise drehte sich der Schlüssel im Türschloss. Es war nun abgeschlossen. Endlich war das Paar ungestört und niemand konnte sie überraschend stören. Mit geröteten Wangen lief das Mädchen zur ihrem Bett. Mario lag bereits auf der weichen Matratze und erwartete seine Freundin. Irgendwie war es ihr schon etwas peinlich. Schließlich wussten beide was sie jetzt miteinander tun wollten. Der Torwart streichelte über die heiße Wange seiner Freundin als sie endlich neben ihm lag. Noch vor einem Jahr hatte er sich gewünscht wenigstens mal ein paar Minuten mit ihr sprechen zu können… und nun lag er neben seiner Geliebten und verdankte ihr die wohl schönsten Gefühle auf Erden. „Weißt du ab welchem Moment ich mir endlich Hoffnungen gemacht habe? Also das du meine Gefühle vielleicht erwidern könntest?“ Elsa blickte in seine dunklen braunen Augen und schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Es war Valentinstag…“, bei dem Gedanken an den Tag musste Mario bereits lächeln, „Und du gabst mir eine kleine Praline, die wie ein Fußball aussah.“ Elsa musste plötzlich lachen. „Oh mein Gott, was war das für ein Tag. Furchtbar.“ - „Wieso denn furchtbar?“ Elsa legte sich auf den Rücken und blickte zur Decke. „Na also… zuerst hab ich einen Tag zuvor noch mit Gregor über diese Süßigkeiten-Annahme gesprochen. Ich hatte überlegt dir die Praline zu schenken, aber Gregor sagte das es vom Trainer verboten wurde. Wenn Gregor die Praline nicht annehmen würde, dann du bestimmt auch nicht. So hab ich wenigstens gedacht.“ Mario lehnte sich auf die Seite und fing an zu grübeln. „Achso… hm… ganz schon schwierig der Gedanke.“ - „Und dann war ich noch so durcheinander und wusste nicht was ich machen sollte, dass mir ständig der Stab beim Hochsprung runter gefallen ist. Und dann war da noch dein Fanclub, der mir einreden wollte das ich dich nicht mögen würde.“ Mario blickte zur Braunhaarigen und zog sie liebevoll in eine Umarmung. „Gut das du nicht auf die drei gehört hast. Aber im Gegensatz zu Harry sind die drei doch noch lieb.“ - „Wie meinst du denn das?“ - „Der Typ hat es mir echt schwer gemacht. Nicht nur das er die ganze Truppe durcheinander gebracht hat, er hat auch noch versucht mich vor dir schlecht darzustellen.“ - „Der böse Harry hat mir sogar Blumen geschenkt.“ - „Ja verdammt!“, schimpfte Mario schon fast jammernd, was Elsa plötzlich lachen lies. „Wie konnte er es wagen.“ Antwortete Elsa jammernd und blickte schmunzeln zu ihrem Freund. „Weißt du was er mir am letzten Tag erzählt hat?“ - Jetzt wurde der Schwarzhaarige hellhörig. „Ihr habt euch noch unterhalten?“ - „Als er das Clubhaus reparierte… er hat sich bei mir entschuldigt.“ - „Das war kurz bevor er wegzog.“ - „Und er sagte mir noch das du dich nicht trauen würdest mir Blumen zu schenken.“ Mario machte große Augen und blickte in ihr Gesicht. „Das hab ich echt nicht… entschuldige.“ Elsa drehte gespielt beleidigt ihren Kopf zur Seite. „Puh… entschuldige dich lieber dafür mir nichts zum White-Day geschenkt zu haben.“ Der Junge schluckte hörbar. „Also wenn ich ehrlich bin …hatte ich schon etwas für dich…“, nun färbten sich seine Wangen rötlich, „ … aber ich hab mich nicht getraut es dir zu geben. All deine Freundinnen standen neben dir… und später hab ich dich nicht mehr gesehen.“ - „Was hast du damit gemacht? Weggeschmissen?“ - „Ich hab sie meiner Mutter gegeben.“ - „Du hast mein Geschenk an deine Mutter gegeben??“ Das Mädchen schlug empört gegen die Schulter des Torwartes. Mario war auf diese Reaktion nicht vorbereitet und fiel rückwärts vom Bett. Er landete hart auf dem Rücken, rappelte sich aber sofort wieder auf. „Entschuldige bitte, hast du dir weh getan?“ Auf dem Bett kniend blickte sie zu ihrem Freund hoch. - „Nein, schon ok, das war meine Strafe. Ich bin selbst schuld.“ Noch etwas durcheinander fuhr er sich mit der Hand über den Hinterkopf. Die Braunhaarige senkte währenddessen ihren Blick und starrte plötzlich geradewegs auf seinen Schritt. Das war die passende Position um ihm… Nach diesem Gedanken konnte sie sich schier ohrfeigen, denn ihr Gesicht lief sofort kirschrot an. Elsa hielt sich die Wangen und drehte ihren Kopf zur Seite. Mario bemerkte sofort ihre komische Reaktion und blickte hinunter in ihr Gesicht. Er erkannte die schnellen Augenbewegungen und ihren Blick, welcher immer wieder auf seinen Schritt fiel. Wie ein Ruck durchzog ihn dieses intensive Gefühl der Schmetterlinge als er realisierte was Elsa gerade dachte, oder vorhatte. Ohne auch nur weiter nachzudenken setzte er sich neben seine Freundin aufs Bett und nahm ihr warmes Gesicht in die Hände. Er kam ihrem Gesicht näher und als sich ihre Lippen gerade hauchzart berührten, ertönte ein lautes Geräusch. — Grmmmlrrgggmrml — Blinzelnd blickten sich beide in die Augen bis Elsa schließlich lachen musste. „War das grad dein Magen?“ - „Ich habe einen gewaltigen Kohldampf!“, flüsterte Mario beschämt und fluchte innerlich gerade gestört worden zu sein. Seine Freundin nahm ihn an der Hand und lief mit ihm zu Türe. Elsa nahm die Türklinke in die Hand drückte sie runter und lief promt gegen die Zimmertür. Sie hatte doch glatt vergessen das sie abgeschlossen hatte. Dieses mal musste Mario lachen, doch als er den Blick seiner Freundin spürte, lies ihn das sofort verstummen. „Noch ein Ton und du bekommst nichts zu essen.“ ---------------------------------------------- „Klavierproben? Schon wieder. Verstehe… dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend…“ Elsa stand am oberen Geländer der Treppe und blickte hinunter zum Flurtisch an dem ihr kleiner Bruder lehnte. „Nein, sie müssen ihr dieses Mal nichts ausrichten… Vielen Dank… Auf Wiederhören.“ Deprimiert lies Gregor den Telefonhörer sinken. Er schien als würde er überlegen, denn er bewegte sich kein Stück zur Seite. „Alles in Ordnung Gregor?“ - „Hm… “, antwortete er geistig abwesend und ging ohne etwas weiteres zu sagen in sein Zimmer. Seine Schwester ging leise die Treppe hinunter um ihm hinterher zu sehen, doch Gregor lies die Zimmertüre ins Schloss fallen. „Hat er sie immer noch nicht erreicht?“ Elsa erschrak leicht und blickte nach oben. Kojiro stand am Treppengeländer und schaute in ihr Gesicht. „Haben sich die zwei gestritten?“ Elsa lief die Treppe wieder hoch und stand nun vor ihrem Cousin. „Er versucht sie nun schon seit Tagen anzurufen, aber sie meldet sich nie zurück.“ - „Gestritten haben sie sich nicht… dein Bruder möchte nur endlich wissen ob sie ihn genauso mag wie er sie. Er hat sie beim letzten Treffen vorsichtig darauf angesprochen. Scheinbar versteckt sie sich vor ihm.“ - „Conny ist eigentlich sehr aufgeschlossen. Wieso ignoriert sie ihn nur so?“ - „Vielleicht hat sie wirklich eine Aufführung?“ - „Aber dann kann man doch wenigstens mal anrufen.“ - „Typisch Mädchen!“, antwortete Kojiro seufzend, während er sich zu seinem Zimmer drehte und dabei einen bösen Blick seiner Cousine erntete. ---------------------------------------------- Einige Tage später erkundigte sich Elsa über das Verhalten ihres Bruders. „Hast du kurz ein paar Minuten für mich Mario? Ich weiß ja das du gleich Training hast, aber es ist wichtig.“ „Klar, was gibts?“ Elsa schritt näher an den Jungen ran und flüsterte plötzlich. „Es ist wegen Gregor. Er benimmt sich seit einiger Zeit so komisch. Ich erkenne ihn kaum wieder. Jetzt wollte ich wissen wie es so beim Fußball ist. Ist dir was aufgefallen?“ Der schwarzhaarige schien eine Weile zu überlegen. „Hm, jetzt wo du es sagst kommt er mir doch etwas verändert vor.“ - „Ja? Also hier auch?“ - „Er ist total verbissen im Spiel und irgendwie ist er nicht mehr so glücklich wie früher. Er nimmt alles ernst und will ständig trainieren.“ Elsa blickte kurz zu Boden. „Ich hab es erwartet. Ihn nimmt das alles also wirklich sehr mit!“ Der Torwart blickte zu seiner Freundin und schien plötzlich zu verstehen. „Ach, meinst du etwa wegen Conny? Gregor hat vor ein paar Tagen etwas erzählt, aber er wusste noch nichts genaueres. Hat sie ihm etwa einen Korb gegeben?“ Das Mädchen schüttelte langsam den Kopf. „Naja, so wirklich weiß er das wohl auch nicht.“ - „Wie meinst du das?“ - „Er versucht sie bereits seit Tagen zu erreichen. Vergebens… und gestern war er dann bei ihrem Klavierkonzert, aber als sie ihn dann nach dem Auftritt gesehen hat, ist er ohne etwas zu sagen gegangen. Er ist unheimlich gekränkt und enttäuscht. Mein Bruder weiß nicht was er denken soll. Vor allem ist er nicht mehr er. Er war noch nie verbittert und sauer auf andere.“ - „Das stimmt. So kenne ich ihn auch nicht. Aus jedem schlechten zieht er das gute.“ Der Torwart kratzte sich über den Kopf. „Ich weiß aber auch nicht ob es so gut ist sich da einzumischen Elsa.“ Mario blickte in das traurige Gesicht seiner Freundin. „Ach zieh nicht so ein Gesicht…“, liebevoll nahm er das braunhaarige Mädchen in den Arm, „Wir müssen nur ein wenig Geduld haben und dann ist unser Gregor wieder der alte.“ ---------------------------------------------- Am nächsten Tag… Gregor verließ gerade mit vollen Tüten den Supermarkt als er seinen Namen rufen hörte. Er blickte sich um und entdeckte schließlich ein ihm bekanntes braunhaariges Mädchen. „Hey Maki. Lange nicht gesehen.“ - „Hallo Gregor. Entschuldige wenn ich frage, aber kann ich dich begleiten? Ich würde Kojiro gerne etwas geben.“ Der Stürmer wurde hellhörig und nickte sogleich. „Klar kannst du. Er wird sich freuen.“ Und schon lief das Mädchen mit geröteten Wangen nehmen ihm her. Nach der hälfte der Strecke brach Maki schließlich das Schweigen. „Kojiro sagte du warst bei einem Konzert? Ich mag Musik total gerne. Was war das für ein Konzert?“ Der Junge blickte zur Seite und musste an den Abend denken. „Es war echt wunderschön. Mit alten Kronleuchtern, Bildern und Vorhängen. Wie in einem Schloss. Klassische Musik wurde gespielt. Sehr entspannend. Eine Freundin von mir hat etwas auf dem Klavier aufgeführt. Leider wurde sie nur zweite, aber sie hat trotzdem wunderschön gespielt.“ Maki blickte in sein Gesicht und erkannte diesen bestimmten Gesichtsausdruck. „Das ist aber nett das du sie so unterstützt.“ - „Ich mag sie sehr… sie ist nett, höflich, hilfsbereit... Ich kenne sie seit dem ersten Tag in dieser Stadt.“ Gregor blickte zur Seite und lächelte Maki an. Der Gedanke an Conny machte ihn irgendwie glücklich. Und glücklich war er seit Tagen schon nicht mehr so richtig. Plötzlich bemerkte der Stürmer einen Schatten und er wurde zum stehen gezwungen. „Conny?“ Gregor blinzelte überrascht in ihr Gesicht. Was machte sie so plötzlich hier? „Endlich sehe ich…“ Der Schwarzhaarige konnte seinen Satz allerdings nicht zu ende führen, da er sofort unterbrochen wurde. „Du meldest dich jeden Tag bei mir zu Hause, rufst an, kommst zu meinem Konzert… und jetzt wo ich mich endlich traue mit dir zu sprechen… da triffst du dich mit diesem anderen Mädchen???“ - „Warte Conny, du verstehst das falsch!“ Die Teufelstochter wollte sich jedoch nicht unterbrechen lassen. „Wie kann ich das falsch verstehen? Du hättest dein Gesicht sehen müssen. Wie verliebt du sie angesehen hast.“ Conny stand kurz vorm Tränenausbruch, was man an ihrem wimmern vernahm. „Ich bin sehr enttäuscht Gregor.“ Ohne etwas weiteres zu sagen, drehte sich das Mädchen um und rannte davon. Der Stürmer konnte ihr einfach nur wortlos hinterher sehen. „Willst du ihr nicht folgen?“ Maki wand sich besorgt an Gregor. „Ich denke nicht das das etwas nützen würde. Sie würde mir eh nicht zuhören.“ Seufzend lies er die Schultern hängen. „Das tut mir leid,“ versuchte die braunhaarige ihn aufzubauen. „Das wird sich aufklären.“ Gregor dagegen hatte keine große Hoffnung. Was war das bloß für ein doofer Monat. Für ihn jedenfalls. Zuhause angekommen ging der Stürmer sofort in sein Zimmer, nachdem er Maki zu Kojiros Zimmer geführt hatte. Das braunhaarige Mädchen blickte dem kleineren traurig hinterher und konnte die Gegenwart von ihrem Schwarm irgendwie nicht so richtig genießen. „Gregor geht es derzeit nicht so gut.“, versuchte Kojiro ihn zu entschuldigen und bot ihr seinen Schreibtischstuhl zum sitzen an. Dankend nahm sie ihn an und blickte sich interessiert in seinem Zimmer um. „Ich glaube ich kenne auch den Grund dafür.“ Hellhörig über diese Antwort lehnte der ältere an seinem Kleiderschrank. „Achja? Hat er mit dir darüber gesprochen?“ - „Nein, aber auf dem Weg hierher sind wir Conny begegnet. Sie ist total ausgerastet als sie mich mit ihm gesehen hat. Meiner Meinung nach war sie ziemlich eifersüchtig. Sie hat Gregor noch nicht mal aussprechen lassen und ist einfach weggerannt.“ - „Gregor wollte eigentlich mit ihr über alles sprechen.“ - „Zu mir sagte er, das es nichts nützen würde. Sie würde ihm eh nicht zuhören.“ - „Da hat er nicht unrecht. Die Uesugi Familie ist sehr dickköpfig.“ Irgendwie musste Maki schmunzeln. „Da kenne ich noch jemanden.“ Kojiro blickte überrascht vom Boden auf und sah direkt in die Augen des Mädchens. Maki hielt seinem Blick stand, doch bereits nach wenigen Sekunden zwangen sie ihre krebsroten Wangen wieder beschämt zur Seite zu blicken. Die braunhaarige spürte Kojiros Blick auf sich und übersah das lächeln das sich kurz in seinem Gesicht regte. „Übrigens…“, versuchte das Mädchen diese peinliche Situation zu überspielen und kramte in ihrer Tasche, “Ich hab hier die Unterlagen nach denen du gefragt hast.“ Der Ältere blickte auf die weißen Papiere und nahm sie dankend entgegen. „Vater gibt dir eine Woche Bedenkzeit. Bist du dir sicher das du das machen möchtest?“ - „…“ Da der Stürmer nicht auf diese Frage antwortete und einfach auf die Papiere blickte, empfand Maki ihre Aussage als unpassend. Sie bemerkte in Kojiros Augen Unsicherheit und eine generelle Veränderung in seinem Charakter. Er war nicht mehr der Junge den sie früher mal kannte. Das Mädchen empfand es als besser ihn jetzt mit seinen Gedanken alleine zu lassen. „I-ich muss dann wieder, ich hab noch etwas zu erledigen…“, sprach sie leise und eher an sich selbst gerichtet, woraufhin Kojiro ihr hinterher sah. Er brachte sie noch zur Haustür und verabschiedete sie mit einem neutralen „Machs gut.“ In seinem Zimmer zurückgekehrt, blieb sein Blick unwillkürlich an den Papieren hängen, die ihm Maki dagelassen hatte. Anmeldeformular Trainingslager Germany U22. Ihm blieb also eine Woche Zeit um sich zu entscheiden. ---------------------------------------------- Kommentar des Autors: Ihr habt lange warten müssen... aber endlich gehts weiter :) Danke an meine Betaleser. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)