Lebe um der Liebe Willen von ChibiKaiHi (BulmaXVegeta) ================================================================================ Kapitel 7: Fortune ------------------ Fortune Ein Blitz durchfuhr seinen Körper. Der Kreislauf aus Ignoranz und Verletzungen musste endlich ein Ende finden. Er wünschte sich er könnte alles, was vor ein paar Augenblicken passiert war wieder rückgängig machen. Alles was er gesagt hatte, wieder zurücknehmen. Die Haut, die unter seinen Nägeln klebte, wieder an seinen Wangen anheften. Aber die zurückgebliebenen Krater waren wieder einmal ein Zeichen seines Stolzes, seiner Sturheit und krankhaften Soziophobie. Er krallte die blutigen Hände in das weiße Laken, kniff die Augen zusammen und verzog die Mundwinkel zu einer grotesken Fratze. „Was hab ich mir nur wieder dabei gedacht? Was habe ich getan?“ Endlich hatte er sie wieder, nach einer gefühlten Ewigkeit der endlosen Leere. Aber er hatte auch Monate Zeit gehabt sich ungehindert seiner Gefühle bewusst zu werden. Wie ein Pflanzenkeim, der den Winter über in der Erde eingesperrt war, hatten sich seine Gefühle aus dem dunklen Gefängnis seiner Seele emporgekämpft. Diese Erkenntnis hatte ihn dermaßen übermannt, dass er kaum wahrnahm, dass er dabei gewesen war zu verhungern. Auch jetzt lechzte sein Körper nach Nährstoffen, Mineralien und Wasser. Neben dem Bett auf dem aus Metall gearbeiteten Nachttisch sah er einen Wasserkrug mit einem rötlichen Lappen daneben. Er griff den Krug mit einer schwachen Hand und nahm begierig ein paar tiefe Schlucke. Den Rest des Wassers kippte er sich über den Kopf. Überrascht über die Schwere des Kruges ließ er ihn, nachdem er ihn geleert hatte, einfach fallen. Mit dem Lappen wischte er sich durch das nasse Gesicht. Das Blut, das aus seinen Wangen quoll, war auf dem roten Stoff kaum zu erkennen. Ein Tropfen Zuversicht erfüllte ihn, da er sein Fehlverhalten dadurch in den Hintergrund drängen und ihn jetzt ungeschehen machen wollte. Sein Hemd klebte ihm durch den Schweiß und durch das Wasser aus dem Krug am Leib. Ein unangenehmes Gefühl. Er zog es sich langsam über den Kopf und ließ den tropfnassen Fetzen fallen. Nicht nur sein Hemd war schweißnass auch auf seinem Oberkörper sowie auf seiner Stirn bildeten sich Tröpfchen. Mit größter Vorsicht, wissend, dass sein Körper kaum dazu fähig war, zog er sich über die Bettkante auf die Beine. Er fühlte sich schwach. Seine Muskeln wollten seinem Willen nicht folgeleisten. Wackelig und schlürfend überwand er die Distanz vom Bett bis zur Tür und verschnaufte im Rahmen. „B-B-Bulma.“ Stotterte er leise. Ihm wurde schwindelig. Sein Körper war entkräftet, ausgelaugt und dürstete nach mehr Wasser. Schwankend bahnte er sich weiterhin einen Weg durch das verwinkelte Gebäude. Immer wieder musste er sich an den Wänden abstützen und pausieren. Die Treppe, die ihn vom Erdgeschoss trennte, ragte bedrohlich unter seinen schweißnassen Füßen auf. Mit jedem Schritt verschwamm sein Umfeld immer mehr. Einen Fixpunkt konnte er nicht mehr ausmachen und er orientierte sich lediglich an den farbigen Gemälden an den Wänden. Der weiß blitzende, angenehm kalte Marmor unter seinen Füßen wurde zunehmend rutschiger während er sich nach unten schleppte. Auf dem letzten Absatz verlor er dann das Gleichgewicht. Die Welt um ihn herum begann sich unaufhaltsam zu drehen. Wie ein Strudel, der ihn zu verschlingen drohte, drehte er sich um die eigene Achse. Die Farben verschwammen zur Unkenntlichkeit. Die Erdanziehungskraft zog ihn mit all ihrer Kraft zu Boden. Im letzen Moment bekam er noch einen Türgriff am Treppenabsatz zu fassen. Das Unausweichliche war nicht eingetreten. Er fasste sich an den Kopf und versuchte die Orientierung wiederzufinden. Zitternd, aber kontrolliert ließ er sich an der Tür herabsinken, stöhnte und ächzte auf und ließ den Schreck langsam aus seinen Gliedern fahren. „Bulma.“ flüsterte er noch einmal. Stille. Als er die Augen wieder öffnete waren die Umrisse der Wände und Gegenstände im Gang etwas deutlicher. Er atmete ein paar Mal tief ein, griff wieder nach dem Edelstahlstiel der Tür in seinem Rücken und presste die letzte Kraft aus seinen Beinen. Zur vollen Körpergröße aufgebäumt setzte er seinen Weg zu seiner Zielperson fort. Das Adrenalin in seinem Körper ließ ihn die Entfernung in erstaunlich geringer Zeit zurücklegen, als er aber im ehemaligen Wohnzimmer ankam sog er stark die Luft ein. Die Lunge und all seine Glieder brannten. Der Körper war eigentlich dazu bereit endlich durch den Entzug jeglicher Lebenskraft zu kapitulieren. In seinem Kopf wand sich jedoch ein noch ungeborener Wille ihr Gesicht noch einmal zu sehen. Er wollte ihr verzeihen, dass sie ihn eine lange Zeit über verlassen hatte, sich bei ihr erkenntlich zeigen, dass sie zurückgekommen war. Mehr würde sein Prinzenstolz nicht zulassen, vorerst nicht. Tief im Inneren, verschleiert durch die wirren Gedanken, die sein Körper kurz vor der Aufgabe in seinem Gehirn auslöste, wusste er jedoch, dass er die Schuld in sich trägt. Die Schuld hat an dem, was seit dem Tod Gottes und dem Tod von ihrer Familie passierte. Er hatte sich wie ein Parasit bei ihr eingenistet, sie nach und nach ausgesaugt, war körperlich anwesend gewesen und doch nie da. Hatte den schleichenden Prozess der inneren Zerstörung beobachtet. Doch war er nicht imstande gewesen wirklich zu sehen, geschweige denn die Folgen abzusehen. Er sah nur die einst so fröhliche, strahlende Frau wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Anders als bei ihm, als er seinen Vater und sein gesamtes Volk verlor, war es ihr nicht möglich sich einen Panzer anzulegen, alle Gefühle wegzuschließen. Ihre Gefühle verschlangen sie nach und nach und zogen sie mit in die Tiefe der Depressionen. Ein Lichtstrahl zwang ihn dazu, die Augen zu verschließen und sich nur langsam an das plötzliche Licht zu gewöhnen. Die Umrisse der grünen Weide wurden immer schärfer. Die Blätter blitzten im Sonnenlicht wie Sterne im Nachthimmel. Der starke, braune Stamm erhob sich aus der trockenen Erde und darunter... darunter saß sie. Der Wille war geboren. Ihr Rücken war ihm zugewandt. Er konnte nur ihre bebenden Schultern unter der neugewonnenen Last, die er zu verantworten hatte, ausmachen. Das leichte blaue Seidenjäckchen begrub sie unter sich zu einem kümmerlichen Haufen. „Bulma“ wisperte er ein letztes Mal. Die letzten Schritte war er ohne Bewusstsein zu ihr geschwebt. Seine bleiche Hand ruhte einen Hauchbreit über ihrer Schulter. Sie vernahm das Wispern. Augenblicklich hörte das Erdbeben in ihrem Körper auf. Allmählich drehte sie ihren Kopf in seine Richtung, nur um ihn kurz darauf fallen zu sehen. Erschöpft presste sich sein Körper in den Boden. Über seinem Gesicht sah er Bulmas gerötete Augen. „Vegeta“ rief sie aufgeregt. Er konnte die Angst in ihrer Stimme spüren. Die Angst, die sie um ihn hatte. Es musste ein ähnlicher Anblick sein wie der, den sie erst vor kurzer Zeit in ihrem Zimmer ertragen musste. Sie nahm seine Hand. Sie war eiskalt. Auf seiner nackten Haut bildete sich ein See. Er atmete schwer. „Vegeta“ brachte sie noch einmal zitternd hervor. Eine Weile betrachtete er sie nur. Von den Seiten seines Blickfeldes bildete sich ein Tunnel, der nur noch das Gesicht der schönen Frau einschloss. Ihre Tränen fielen auf sein Gesicht und vermischten sich mit Seinen. „Ich bin jetzt hier.“ Flüsterte Vegeta. Bulma zuckte kurz zusammen. Bevor er wieder von der Dunkelheit verschluckt wurde, konnte er noch ein Lächeln über das tränenbenetzte Gesicht huschen sehen und sie „Danke“ hauchen hören. Ende? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)