Days of Destiny von toru-san (Merlin/Arthur) ================================================================================ Kapitel 1: Der Aufbruch ----------------------- Hallo, meine erste FF zu Merlin und Arthur. Es spielt in der Zeit, in der die beiden schon Gwaine und Lancelot getrennt voneinander kennen, aber diese noch keine Ritter Camelots sind. Arthur ist der Prinz von Camelot und Merlin sein untergebener Diener. Auch wenn ich Morganas Charakter und Entwicklung in der tatsächlichen Serie total spannend finde, wollte ich die Story nicht auf eine Zeit vor oder nach ihrer Entscheidung zur „Dunklen Seite der Macht“ beschränken, so dass ich sie komplett außen vor ließ. Ich hätte die Geschichte auch in dem einem Jahr ansiedlen können, in dem Morgana verschwunden war, doch leider war Gwaine da noch nicht aufgetaucht. Also alles etwas zusammengereimt. Trotz jeglicher Bemühungen wollten die beiden mehr Abenteuer bestreiten als über eine mögliche Beziehung nach zu denken. Aber das passt ja auch zu unseren Helden. Außer Spaß verdiene ich nichts damit. Bin sehr gespannt, wie sie euch gefällt. Für Kommis bin ich dankbar. Prolog: Im Königreich von Uther Pendragon war eine Krankheit ausgebrochen, die selbst das Schloss bedrohte. Einige Ritter erkrankten und Gaius versuchte alles, um die Krankheit zu identifizieren. Nach einiger Zeit hatte er den Ursprung ausgemacht und in einem alten Buch ein Gegenmittel entdeckt: Wasser, welches aus dem See in der Höhle der Sphinx stammte. Als der Prinz davon erfuhr, wollte er sofort losreiten, um es zu holen. Merlin, sein zauberhafter Diener, packte alle benötigten Sachen für sich und seinen Herrn zusammen. Es würde eine lange beschwerliche Reise werden. Start der Geschichte: Der Morgen dämmerte bereits, als Merlin die beiden Pferde auf den Schlossvorplatz führte. Dort standen schon die Satteltaschen. Arthur unterhielt sich mit Gwen. „Und seid bitte vorsichtig“, sagte die Zofe. Arthur schaute sie an und meinte in seiner arroganten Art: „Aber sicher, wir werden jeder Gefahr aus dem Weg gehen.“ „Ihr wisst, was ich meine“, antwortete die besorgte Gwen. „Ja, ich weiß.“ Der Prinz schaute zu Boden. Es war ein offenes Geheimnis, dass die beiden ineinander verliebt waren. Etwas abseits von ihnen stand Gaius. Als Merlin näher kam, versuchte er den Blick auf ihn zu richten, um nicht die beiden sehen zu müssen. Seit geraumer Zeit machte es ihm etwas aus, wenn er Arthur mit Gwen sah. Doch erst Gaius machte ihm unbewusst klar, dass er in seinem Prinzen verliebt und deswegen eifersüchtig war. Er benahm sich in der Nähe des Prinzen noch ungeschickter als er eh schon war: er hatte einige Dinge verschüttet, Vasen umgeworfen und sich mehrfach irgendwo gestoßen, wenn Arthur in seine Nähe kam. Gaius hatte im Spaß gesagt, dass er sich aufführt, als wenn er verliebt sei. Allerdings hatte er wohl nicht die passende Person für dieses Verhalten erahnt. Und so glaubte Merlin ein weiteres Geheimnis zu haben. Jedoch diesmal eines, das er mit niemandem teilen konnte. Ihm war jedoch die aussichtslose Lage seiner einseitigen Liebe bewusst und bemühte sich die Verbindung von Gwen und Arthur so gut es ging zu unterstützen. Als Merlin die Satteltaschen an den Pferden angebracht hatte, entfernte sich Arthur langsam von Gwen und kam zu ihm. „Lass uns schnell los reiten“, flüsterte dieser. Der Zauberer sah ihn verwundert an und fing einen genervten Blick von Arthur auf und nickte kurz. Gwen gesellte sich zu Gaius, während beide Männer auf ihre Pferde aufsaßen. „Und passt auf euch auf“, rief Gwen zum Abschied. „Sobald wir das Heilmittel gefunden haben, werden wir so schnell wie möglich wieder heimkehren“, antwortete der Prinz geschäftsmäßig. Seit einiger Zeit ging Arthur sehr streng mit ihr um und traf sich immer weniger mit ihr. Dafür unternahm er mehr mit Merlin, was diesen natürlich freute, doch auch noch beklommener machte bezüglich seiner Gefühle. Wie sollte er diese Gefühle verdrängen, wenn das Objekt seiner Begierde immer wieder seine Nähe zur Flucht vor Gwen nutzte? Sie waren schon den ganzen Tag unterwegs, als sie in der Ferne ein Gasthaus sahen. „Wir sollten etwas ausruhen“, meinte der Diener. Der Prinz nickte knapp. Auch er war mit seinen Kräften am Ende. Vor dem Gasthaus sprang Merlin vom Pferd und ging durch die sperrige Tür. Das Gasthaus entpuppte sich von Nahem als billige Spelunke. Als Merlin den Wirt endlich in dem lauten Getümmel an der Bar gefunden hatte, versuchte er zwei Zimmer zu ordern. Das laute Lachen neben ihm machte ihm schnell klar, dass die Zimmer hier nur stundenweise vermietet wurden. Dann sagte der Wirt „Im Moment ist auch nur noch ein Zimmer frei. Aber das sollte für zwei Jünglinge wie euch reichen.“ Der Wirt deutete hinter den Zauberer, wo Arthur stand. Merlin drehte sich wieder zum Wirt und wollte protestieren und den Prinzen als solchen zu erkennen geben, doch dieser fiel ihm ins Wort und meinte leise zu Merlin „Wir sind nicht mehr in Camelot. Unsere Identitäten sollten lieber geheim bleiben. Und jetzt benimm dich.“ Durch die laute Musik sprach er zum Wirt „Wir nehmen das Zimmer.“ Der Diener bezahlte das Zimmer und nahm den Schlüssel an sich. Das Zimmer war in der zweiten Etage. Es besaß ein Bett, welches der Diener natürlich für seinen Prinzen herrichtete. Er selbst war das Schlafen auf dem Boden oder auf einer Pritsche gewöhnt, wenn er auch bei Gaius die Annehmlichkeiten eines Bettes erfuhr. Er legte sich an die Seite des Zimmers und verbarg sich unter seiner Decke. Er schlief mit seinem Prinzen in einem Zimmer. Seit er seine Gefühle für den Prinzen entdeckt hatte, wurde er immer etwas verlegen, wenn beide allein waren. Er wünschte, er hätte sich eine weitere Decke mitgenommen, da es in der Nacht sehr frisch war und die Decke etwas zu kurz, so dass seine Füße unten herausschauten. Ein kurzes Niesen lies den Prinzen aufhorchen. „Gesundheit. Merlin, ist dir kalt?“, raunte der Prinz aus dem Bett herüber. „Nein, es geht schon. Hatschi“, kam die genieste Antwort des Dunkelhaarigen. Arthur seufzte. „Das Bett ist groß genug für uns beide. Hier kannst du dich aufwärmen. Außerdem kann ich mich jetzt nicht noch um einen kranken Nichtsnutz kümmern!“ Er rutschte zur Seite und schlug die Bettdecke zurück. Merlin wollte widersprechen, doch zu verlockend war jetzt die Wärme des Bettes und seines Liebsten. Ohne einen Blick auf das grinsende Gesicht Arthurs zu werfen, legte er sich ganz an den Rand und ließ sich von Arthur zudecken. „Danke“, murmelte er und genoss die Wärme, die sein Körper durchströmte. Sein Gesicht war rot und er traute sich keine Bewegung zu machen. >Seit wann ist er so nett zu mir? Aber er hat Recht, wenn ich krank werden würde, würde es nur aufhalten.< Arthur lag auf der andern Seite des Bettes und machte keinen Hehl aus seiner Stellung. Auch wenn sie das Bett teilten, so vereinnahmte er den Großteil des Bettes. „Schon gut. Ich bin eben sehr großzügig und um das Wohl aller in meinem Volk besorgt. Auch wenn es ein solcher Taugenichts wie du ist“, gab der Blonde schmunzelnd zurück. >Und ich dachte grade, er wäre nett zu mir. Es ist doch alles wie immer.< dachte Merlin insgeheim. „Und nun schlaf. Morgen wird ein langer Tag.“ „Ihr auch“, brachte Merlin gespielt beruhigt über seine Lippen. Doch wie sollte er in solch einem Moment ans Schlafen denken. Neben ihm lag sein Angebeteter. Der Mann, der es ihm unmöglich machte, an jemand anders zu denken. Der Zauberer verfolgte ihn in unbeobachteten Momenten mit seinen Augen und stellte sich Dinge mit ihm vor, die niemals sein dürften. Eine Liebe unter Männern war gegen die Natur und war nach der Zauberei ein weiterer Grund für ein Todesurteil bzw. wenn es glimpflich ausging, so verlor man nur ein oder mehrere Körperteile. Und da Merlin weder den Scheiterhaufen noch den Verlust eines Armes begrüßte, würde er seiner Liebe nie nachgeben können. Auch war der Geliebte nicht irgendwer, sondern der zukünftige Herrscher von Camelot. Dieser war durch seinen Stand zur Offenbarung derartiger Angelegenheiten gezwungen. Als ihm all dies klar wurde, merkte er plötzlich, dass ein gleichmäßiges Atmen neben ihm eingetreten war. Der Prinz musste so erschöpft gewesen sein, dass er sogleich eingeschlafen war. Auch der Zauberer beruhigte sich langsam und gewöhnte sich an die Nähe. Langsam verwandelten sich seine Gedanken in Träume und er schlief ein, noch immer mit dem Rücken zum Prinzen und an die Bettkante gekauert. Die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer. Der Tag brach an. Merlin war als Diener gewohnt mit den Hühnern aufzustehen. Auch wenn der Traum, den er hatte, berauschend schön gewesen war, so merkte er langsam, dass seine Gedanken wieder reale Formen annahmen. Im Traum wollte jemand den Prinzen gefangen nehmen, was er jedoch mit seiner Zauberkraft verhindern konnte. Im Traum hatte er nicht dieses Geheimnis, dass zwischen den beiden stand. Im Traum schloss ihn sein Prinz nach der erfolgreichen Schlacht in die Arme und küsste ihn. Doch in der Wirklichkeit würde dies nie geschehen. Trotzdem spürte er im Wechsel zur Wirklichkeit noch die sanfte Berührung auf seinen Lippen. Er wollte gar nicht so richtig wach werden, nicht diesen Traum und die Zärtlichkeit verlieren. Und doch war ihm klar, dass es nicht anhalten würde. Nach einigen Sekunden war sein Geist vollkommen wach. >Dann eben nicht!<, war sein Gedanke, ehe er blinzelnd die Augen öffnete. Sein Kopf befand sich auf einer Brust, die sich mit jedem Atemzug hob und senkte. Er lag seitlich an diesen warmen Körper gepresst, umschlungen von einem starken Arm. Langsam schaute er am Hals zum Gesicht hoch und wäre fast erschocken zurückgewichen. Es war Arthur, in dessen Armen er lag. Schon machte sich Panik in Merlin breit. Wie sollte er nur diese Situation erklären? >Andererseits<, dachte der Zauberer >ist es seine eigene Schuld. ER hat mich schließlich zu sich ins Bett gelassen und ich liege in SEINEN Armen, nicht andersrum!< Dann bemerkte er die gleichmäßige Atmung des Blonden, der in einem tiefen Schlaf verweilte. >Außerdem kann er mich wohl kaum zur Verantwortung ziehen, wenn ich noch schlafe. Soll er doch zuerst aufwachen.< Mit einem selbstzufriedenen Ausdruck kuschelte er seinen Kopf wieder an die Brust seines Geliebten. Merlin stellte sich schlafend, doch einschlafen konnte er nicht mehr. Er genoss die Wärme der Umarmung und hörte Arthurs Herzschlag zu, der zunehmend von seinem eigenen übertönt wurde. Bald würde er so laut sein, dass der Thronfolger davon aufwachen musste. Doch er konnte dieses Pochen nicht unterdrücken. Zu verlockend war diese Gelegenheit seinem Angebeteten näher zu kommen. > So eine würde es vielleicht in einer Million Jahren wieder geben!<, ging dem Zauberer durch den Kopf. Er öffnete seine Augen und hob vorsichtig den Kopf, so dass er wieder auf das friedlich schlafende Gesicht schauen konnte. Doch nun reichte ihm der Anblick allein nicht mehr. Begehren und Sehnsucht stieg in ihm auf: Er wollte Arthur küssen, koste es, was es wollte. Seine Augen konnten nicht von diesen Lippen weichen, sein Gesicht näherte sich dem des Prinzen. Merlin spürte die Atemzüge des Prinzen auf seiner Haut. Gleich würde er nah genug sein, um seine Lippen zu berühren. Sein verträumter Blick glitt von den anziehenden Lippen zu den geschlossenen Augen. Gleich würde er es wagen, gleich würde er Arthur küssen. Er fieberte diesem Moment entgegen und doch genoss er die Vorfreude. Diesen Moment musste er vollständig auskosten, damit er in ewig in Erinnerung behielt. Nun trennten sie nur noch einige Millimeter. Fast unmerklich legte er seine Lippen auf das verehrte Heiligtum. Er hatte erwartet, dass die Lippen des Ritters durch viele Abenteuer rau waren, doch sie waren so sanft und weich. Merlin schwebte auf Wolke sieben und wollte sein Glück weiter herausfordern. Er erhöhte den Druck zwischen ihren beiden Lippen behutsam. Doch anscheinend wachte Arthur langsam auf. Der Arm, den er um den Zauberer gelegt hatte, zog ihn weiter zu sich heran. Fast wäre der Diener erschrocken weg gehechtet, wenn er nicht noch diesen letzten Moment auf Arthurs Lippen auskosten wollte, ehe dieser die Situation begriff. Doch spürte er in diesem Moment, dass auch der Prinz seinen Druck erwiderte. Die zu Anfang gehauchte Berührung entwickelte sich zu einem wirklich schönen leidenschaftlichen ersten Kuss. Der andere Arm des Prinzen streckte sich nach Merlins Körper aus und zog ihn in eine innige Umarmung, während immer noch beide Lippenpaare aufeinander verhaarten. Merlins verängstigter Blick war auf Arthurs blinzelnde Augen geheftet. Merlins Lippen entfernten sich ruckartig und er wollte sich schnell aus der Umarmung zu lösen, doch der Prinz war stärker. Offene Augen sahen ihn fragend an. Man sah förmlich, wie Arthurs Geist den verängstigt drein blickenden Merlin mit dem offensichtlich eben noch geträumten Geschehnissen in Verbindung brachte. Er entließ den Schwarzhaarigen augenblicklich aus seiner Umarmung und blieb still verwundert liegen. Der Zauberer hatte sich so schnell von Arthur weggedreht, dass er über die Bettkannte rollte und aus dem Bett fiel. Schnell raufte er sich wieder auf und stand nun verschämt vor dem Bett. Leider war es nicht sein Talent still zu sein. „Ähh.. danke, dass ich bei Euch im Bett schlafen dürfte. Ihr hattet Recht, das Bett ist wirklich angenehmer. Ähh.. Habt Ihr was Schönes geträumt?“, versuchte er mit fragendem ernsthaften Gesicht die Situation aufzulockern. Leider war es nicht die beste Frage in diesem Moment. Das wurde auch dem Diener klar, als er in das verlegene Gesicht seines Herrn sah. Diese Verlegenheit schlug auf der Stelle in Verärgerung um: „MERLIN, DU IDIOT! Wir sind hier nicht in den Ferien, wo du ausschlafen kannst. Warum stehst du immer noch hier rum. Geh sofort und kümmere dich um das Frühstück!“, schrie ihn Arthur in alter Manier an. Als er den verdutzten Blick sah, mit dem ihn sein Diener anguckte, brüllte er: „LOS! SOFORT!“ Nun verstand der stutzig Zauberer und stützte mit den schnell zusammen gesuchten Sachen aus dem Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, blieb er kurz stehen um sich zu fangen. >So laut hat mich Arthur noch nie angeschrieen. Aber andererseits ist er auch noch nie in einem Bett mit mir nach einem Kuss aufgewacht.< Als ihm das klar wurde, glitten seine Finger unwillkürlich über seine Lippen, wobei er sich lächelnd und glücklich an die Wand lehnte. Als er Bewegung auf dem Gang des Wirtshauses wahrnahm, zog er sich seine Sachen über und versuchte Frühstück für zwei Personen zu organisieren. >Arthur darf jetzt nicht noch hungrig sein, sonst ist er den ganzen Tag unausstehlich.< Sobald Merlin das Zimmer verlassen hatte und Arthur die Verschlossenheit der Tür mittels eines schwungvollen Kissenwurfes überprüft hatte, ließ er sich von der sitzenden Position nach hinten auf das Bett fallen und schlug sich die Hände übers Gesicht. Er war in einem Bett mit seinem Diener aufgewacht. >Gut, das war begründet, weil er sonst krank geworden wäre.< redete sich der Prinz ein. Doch er hatte ihn umarmt, vielleicht sogar geküsst. Der Wut wich nun Verwunderung und Verlegenheit. Ob der Kuss echt war oder nur Teil des intensiven Traumes, den er hatte, konnte er nicht mehr sagen; zu abrupt war der Prinz durch Merlins Ausreißversuch aus dem Traum aufgewacht. Eine Hand glitt von seinen Augen weg und sein Zeigefinger zeichnete die Berührung auf seinen Lippen nach. „Das kann doch nicht wahr sein“, murmelte er leise, nahm sich ein Kissen und verbarg darunter schnell das aufkommende Lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)