Momente - Ein Jahr mit Merlin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Januar ----------------- Langsam rieselte der Schnee auf die gepflasterten Wege Camelots. Nach draußen traute sich keiner, es war ihnen einfach zu kalt. Kalt, ja das war Merlin auch. Der blonde Prinz hatte ihn dazu verdonnert die Ställe zu misten, nachdem er zum wiederholten Mal verschlafen hatte. Merlin seufzte. Der Schwarz-haarige wusste schon gar nicht mehr, wie oft ihm jetzt schon diese Strafe auf gebrummt worden war. Beim zwölften Mal hatte er aufgehört zu zählen. Seine Gedanken wanderten zu seinem Herrn. Der saß wahrscheinlich gerade gemütlich in seinen Gemächern und nahm ein Bad oder genoss sein Mittagessen. Manchmal beneidete ihn Merlin wirklich dafür. Kapitel 2: Februar ------------------ „Merlin!“ Arthurs Stimme riß den jungen Zauberer aus seinen Gedanken. „Du sollst nicht träumen. Helf mir meine Rüstung anzulegen!“ Widerwillig begab sich der Diener zu dem Größeren. So langsam fragte er sich, warum er sich das Ganze eigentlich noch antat. Jeden Tag von einem selbstverliebten, royalen Trottel durch die Gegend gescheucht werden, war nicht gerade das, was er sich unter einem schönen Leben vorstellte. Er rollte mit den Augen. Natürlich wusste er, warum er das Ganze noch machte: Es war sein Schicksal, wie es der Große Drache nannte. Merlin gab Arthur sein Schwert und dieser verließ den Raum. Kapitel 3: März --------------- Wie lange war es jetzt schon her, dass Merlin mal eine Nacht komplett durch geschlafen hatte, ohne von irgendetwas gestört zu werden? Sei es ein Drache oder Cenred, der zusammen mit Morgause mal wieder versuchte Camelot zu erobern. Und diese Nacht würde er wieder nicht richtig schlafen können. Warum musste Kilgharrah ihn auch immer nur Nachts rufen? Schlaftrunken stieg er die Treppen zu dem Versteck des Drachen unter Camelot hinab. Dieses Mal würde er dem Drachen die Meinung sagen, beschloss er. Doch der Drache wartete nicht auf dem Felsen, sondern direkt vor dem Eingang. Wusste er etwa, was Merlin vorhatte? Kapitel 4: April ---------------- Merlin schnaubte. Was der Prinz ihm diesmal aufgetragen hatte, war absurd. Aber na gut, er war der Prinz, er durfte befehlen, was immer er wollte. Dieses Mal aber, waren selbst der König und Kilgharrah Merlins Meinung. Das war lächerlich. Jedoch hatte es keinen Zweck sich weiter zu beschweren, denn der Zauberer hatte keine Lust, zum wiederholten Male am Pranger zu landen. Er schlüpfte schnell in das braune Kostüm und schnappte sich den Korb mit den Eiern. Ja, selbst ein Prinz wurde ab und an wieder zum Kleinkind. Das würde Arthur ihm noch büßen, dass er jetzt den Osterhasen spielen durfte. Kapitel 5: Mai -------------- Platsch. Schon wieder landete eine Tomate in dem Gesicht des Zauberers. Merlin wollte am liebsten hier weg und Arthur einen ganz kräftigen Tritt in den Hintern verpassen, aber das ging ja nun mal nicht. Zum einen, weil Arthur der Kronprinz von Camelot war und zum anderen, weil er hier am Pranger stand und wegen der Fesseln nicht weg kam. Er seufzte. Arthur fielen auch keine besseren Strafen mehr ein. Wie oft hatte er jetzt schon am Pranger gestanden? Er wusste es nicht. zu oft war es jetzt schon gewesen. Und das nur, weil er vergessen hatte den Prinzen zu wecken. Kapitel 6: Juni --------------- Der leichte Wind spielte sanft mit seinen Haaren. Genüsslich schloss Merlin die Augen. So konnte er leben. Es war einer dieser wenigen Tage im Jahr, die Arthur mit seinem Vater verreist war und ihn nicht brauchte. Aber Merlin war nicht der einzige, der diese Tage genoss. Neben ihm auf der Wiese saß Gwen, Lady Morgana's Zofe. „Es ist wunderschön hier, nicht wahr?“, sagte Guinevere und riss Merlin aus seinen Gedanken. „Ja. So ruhig.“, bestätigte der junge Zauberer. Nicht einmal Kilgharrah nervte ihn zur Zeit. Wie auch? Arthur war nicht da und auf jemand anderen aufpassen musste er nicht. Kapitel 7: Juli --------------- Sonnenstrahlen kitzelten Merlins Nase. Träge öffnete er ein Auge. Die Sonne schien genau in sein Zimmer. Es musste längst Mittag sein, warum hatte ihn noch niemand geweckt? Hastig stieg er aus dem Bett, zog sich an und lief aus seinem Zimmer. „Gaius! Warum habt ihr mich nicht geweckt? Arthur wird mich umbringen!“ „Beruhige dich, Merlin. Arthur war vorhin hier. Er braucht dich erst heute Nachmittag.“ „Warum denn das?“, fragte der Zauberer verwundert. „Er ist momentan auf der Jagd. Arthur meinte, dass er so einen Tollpatsch dabei nicht gebrauchen kann. Die Beute soll nicht schon wieder fliehen.“ Kapitel 8: August ----------------- Kühles Wasser spritze zu Merlin herüber. Schützend hob er seine Arme vors Gesicht. „Sei kein Angsthase, Merlin!“ Merlin liess den Kopf hängen, antwortete aber: „Ich bin mir wirklich nicht so sicher, ob das richtig ist, Sire.“ „Als Prinz darf ich das. Und wenn du jetzt nicht sofort ins Wasser kommst, muss ich es dir wohl noch befehlen.“ Geschlagen streifte er sein Shirt ab, ebenso seine Hose und seine Schuhe und watete in das kühle Nass. Sofort wurde er von einer Welle, ausgehend von Arthur, begrüßt. Direkt darauf war der verspielte Blonde bei ihm und er unter Wasser. Kapitel 9: September -------------------- „Ah!“ Arthurs Schrei löste Merlin aus seiner Starre. Was war passiert, fragte sich Merlin kurz, ehe er sich erinnerte. Cenred und Morgause griffen mal wieder Camelot an. Und natürlich war Arthur mal wieder mittendrin und nun vermutlich verletzt. „Merlin! Wo bist du?“, rief der Prinz. Der Diener reagierte und bückte sich zu dem Blonden. Fragend blickte er ihn an. „Mein Fuß, Merlin! Mein Fuß!“, fauchte Arthur. Selbst wenn der Prinz verletzt war, verlor er nicht seinen Befehlston. Der junge Zauberer begutachtete den blutenden Fuß. Schon bald stellte er fest, was dem Kronprinzen fehlte. Sein Fuß war gebrochen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)