Unexpected von maron288 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Lasst ihn einfach liegen. Hier laufen sicherlich noch mehr von der Marine rum, die werden sich schon um ihn kümmern. Viel wichtiger ist die Kleine hier.“ Die Stimmen um die junge Frau herum zupften an ihrem Bewusstsein und zogen sie aus den Tiefen der Ohnmacht wieder herauf. Augenblicklich spürte sie die Schmerzen erneut ihren Körper durchziehen. Sie zog scharf die Luft ein und versuchte die Augen zu öffnen. „Na Miss. Bist ja schneller aufgewacht als ich gedacht hätte.“, ein Gesicht schob sich in das Blickfeld der Navigatorin - ein recht bekanntes Gesicht. „Du guckst als wäre ich der Teufel persönlich. Dabei hab ich dich gerettet. Du darfst mir ruhig danken.“, sagte der Kapitän der Heartpiraten mit einem Lächeln auf den Lippen. „Danke. Aber ich hätte das auch allein geschafft.“, entgegnete die Orangehaarige kühl, obwohl sie beide wussten, dass sie bis gerade ohnmächtig gewesen war. „Natürlich.“, ein sehr sarkastischer Unterton schwang in der Antwort des Schwarzhaarigen mit, „du meinst wohl, wenn du nicht vorher verblutest.“ Seufzend erhob er sich wieder aus der Hocke und winkte einige seiner Crewmitglieder herbei. „Seht zu das ihr ihr Druckverbände anlegt und sie dann schleunigst aufs Schiff bringt.“ „Das ist nett, meine Leute warten am…“, setzte die junge Frau an, doch der Chirurg des Todes unterbrach sie gleich wieder, „Ich meinte unser Schiff, nicht eures.“ „Aber die anderen warten auf mich, wir müssen so schnell wie möglich von der Insel verschwinden! Ich verzichte auf deine Hilfe, ich werde selbst zur Westküste gehen.“, sie stützte ihre Arme vom Boden ab und bemühte sich verzweifelt, sich hoch zu stemmen. Ihr kläglicher Versuch endete mit einem Blutstrom, der aus ihrer linken Schulter schoss. Die darauf folgende Übelkeit ließ sie wieder zu Boden sinken. „Sagtest du nicht du willst zur Westküste gehen? Nur zu, ich schau dir gern auch beim nächsten Versuch aufzustehen zu. Wird sicher nicht mehr lange dauern bis du verblutest.“, kam es, durchaus gehässig von dem Schwarzhaarigen, der lässig an einem Baum lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt. „Scheiße und wenn ich kriechen muss…“, zischte die Navigatorin und schaffte es tatsächlich sich einige Zentimeter vorwärts zu bewegen. „Wenn du diesen Baum hier erreichst bis die Sonne untergeht wäre das ein Wunder, sagtest du nicht vorhin noch das du schnell zum Schiff müsstest?“ „Wolltest du nicht gerade eben noch Lob und Dank dafür, dass du mich gerettet hast? Dann solltest du mich vielleicht jetzt zu meinem Schiff bringen lassen, dann würde ich dir eventuell auch danken.“, erwiderte die Orangehaarige bissig und kroch daraufhin keuchend, noch einige Zentimeter weiter. „Eigentlich finde ich es im Moment sehr viel erheiternder dir weiter zu zusehen. Aber erzähl doch erst einmal, weshalb ihr euch so schnell von den Socken machen wollt und wieso du hier allein unterwegs bist. Wenn noch einer aus der Mannschaft dabei gewesen wäre, dann hättet ihr mit Kizaru sicherlich keine Probleme gehabt.“ „Du bist verdammt neugierig!“, gab die junge Frau zurück und versuchte erneut ein Stück weiter zu kriechen, aber sie wurde nur sehr blass und die Blutlache in der sie lag vergrößerte sich. „Wenn du Hilfe brauchst…du musst nur meine Fragen beantworten, dann würde ich mich vielleicht dazu herablassen - obwohl du so ein Sturkopf bist.“, das Lächeln war inzwischen von dem Gesicht des Schwarzhaarigen verschwunden und obwohl er immer noch am Baum lehnte, wirkte es nun nicht mehr so lässig wie noch vor wenigen Minuten. Offensichtlich dachte er, sie würde ihm gleich wegsterben und wenn die Navigatorin ehrlich zu sich war, dann schien er damit durchaus Recht zu haben. „Okay, ich erklär es dir. Es zieht ein Hurrikan auf, er wird sich zwar nicht in unmittelbarer Nähe zur Insel aufbauen, sondern auf dem offenen Meer, aber die Auswirkungen werden wir auch hier zu spüren bekommen. Fakt ist, bei einem Hurrikan dieser Größenordnung, werden alle Schiffe die hier ankern, gnadenlos an den Felsen zerschmettern. Die Anderen aus der Mannschaft haben das Schiff bereit gemacht und sind zum westlichen Kap gesegelt, um mich dort wieder an Bord zu nehmen. Unser Logport ist aufgeladen wir werden Kurs auf die nächste Insel nehmen. Aber wenn ich mich nicht beeile, dann werden wir nicht schnell genug auf die offene See kommen.“, berichtete sie hastig, in der Hoffnung das er sie zum Schiff bringen würde. Einen Moment lang herrschte Stille und die gesamte Mannschaft musterte die Orangehaarige, dann brachen alle in Lachen aus. Alle, bis auf den Kapitän. Der wirkte eher nachdenklich und betrachtete die Frau, die vor ihm am Boden lag mit unverhohlenem Interesse. „Will nen Hurrikan vorhersagen können!“, rief einer der Piraten heiser, „Auf der Grandline!“. Erneut wurde die Crew von einem Lachanfall geschüttelt. „Ihr müsst mir ja nicht glauben. Aber ich hoffe, eure Nussschale von einem Schiff, säuft mit euch allen darauf ab!“, anfangs hatte die Navigatorin noch ruhig gesprochen, doch dann konnte sie sich nicht mehr zusammenreißen. Hier lag sie, verletzt und blutend und die Einzigen die ihr helfen konnten und anscheinend auch irgendwie wollten, hatten nichts Besseres zu tun, als sie auszulachen. Ächzend mühte sie sich wieder einige Zentimeter vorwärts. „Haltet die Klappe.“, dem Befehl ihres Käpt´n leisteten alle augenblicklich Folge. „Ted?! Du gehst und suchst das Schiff und wenn du es gefunden hast, berichtest ihnen was passiert ist, sag ihnen, dass ich mich um das Mädel kümmern werde. Wir werden ihrem Schiff folgen, damit sie ihre Navigatorin wieder an Bord nehmen können, sobald es ihr besser geht.“ „Aber…“, setzte die am Boden Liegende an. Der Schwarzhaarige ging erneut vor ihr in die Hocke. „Kein aber, Miss. Mein Name ist Trafalgar Law und der Plüschige hier ist Bepo. Er wird dich zum Schiff bringen, unserem Schiff. Widerrede ist im Übrigen zwecklos.“, Law erhob sich wieder und gab Bepo ein Zeichen. Dieser kam näher, reichte seinem Käpt´n dessen Schwert und ging dann in die Hocke um vorsichtig seine Pfoten unter die junge Frau zu schieben. Die Orangehaarige biss sich auf die Lippen, um nicht aufzuschreien. Alle Knochen in ihrem Körper schienen zerschunden und schmerzten unglaublich. „Tschuldigung!“, kam es sofort von dem weißen Bären, als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah. „Schon gut, ist ja nicht deine Schuld.“, sagte die junge Frau. Ohne ein weiteres Wort drehte Law sich um und schritt in Richtung Hafen davon. Bepo folgte ihm, ebenfalls schweigend. Es war nicht weit bis zum Hafen, doch die junge Frau fragte sich, ob die Heartpiraten nicht ein bisschen verrückt waren. Wenn ihr Schiff im Hafen lag, dann würde die Marine es doch sofort umstellen oder, falls sie inzwischen dazu gelernt hatten, es gleich zerstören. „Warum habt ihr im Hafen geankert? Das ist doch viel zu gefährlich! Was ist wenn die Marine euer Schiff entdeckt und es bereits versenkt hat?“, wunderte sich die Navigatorin, die einen kurzen Blick auf das Hafenbecken geworfen und nicht ein einziges Piratenschiff gesehen hatte. „Das kann nicht passieren.“, antwortete Bepo. „Sie müssten es erst finden und das können sie nicht. Selbst wenn sie es mal sehen, dann sind sie nie schnell genug und nicht darauf ausgelegt uns gefährlich werden zu können.“ Nachdenklich wandte die Orangehaarige ihren Kopf erneut zum Meer. Von dem Weg aus, der die Anhöhe herab führte, hatten sie einen guten Überblick über die gesamte Hafenanlage. Aufmerksam suchte sie alles nach einem Anzeichen für ein verstecktes Schiff ab. Sie glaubte nicht, dass es unsichtbar war. Obwohl es sicherlich eine Teufelsfrucht gab die einen Menschen zu so etwas befähigen konnte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass es einfach nur versteckt war. Nur bot das freie und offene Hafenbecken keine Möglichkeit dazu. Es musste also entweder sehr simpel oder sehr brillant sein. Nachdem sie ihren Blick wiederholt schweifen ließ, fiel ihr jedoch eine Kleinigkeit ins Auge. Nachdem Trafalgar Law seine Mannschaft über eine Miniteleschnecke benachrichtigt hatte, dass sie auf dem Weg waren und alles für eine Verletzte vorbereitet werden sollte, konnte sie es endlich sehen. Nach einem kurzen Blinzeln, war sie sich sicher, dass es wirklich das war, was sie dachte und sie musste zugeben, dass es sowohl simpel als auch brillant war. Was sich aus dem Wasser empor geschoben hatte, war das Sehrohr eines U-bootes. Offensichtlich hatten die Piraten, auf den Anruf ihres Kapitäns hin, Ausschau gehalten. Nun, nachdem sie die drei Piraten auf dem Weg gesichtet hatten, tauchten sie ganz auf. Die Navigatorin war beeindruckt. Ein großes, gelbes U-boot durchbrach die Oberfläche und lag nun vor ihnen im Hafen. Wenn sie bedachte wie viel von dem Schiff noch unter Wasser liegen musste, war es sicherlich sehr geräumig darin. Sie schätzte, dass es wohl in etwa so viel Platz gab wie auf der Sunny, wenn man das Deck nicht dazu rechnete. Schnurstracks ging der Chirurg des Todes auf das, so eben aufgetauchte Schiff zu. Als sie dort angelangt waren ließ er Bepo den Vortritt und blieb selbst auf dem Steg zurück. Die große verschließbare Luke des U-bootes schwang auf und ein riesiger Mann trat daraus hervor. „Wir haben schon auf euch gewartet. Warum ward ihr so lange weg? Gab es Probleme?“, der Riese ließ den Blick zum Käpt´n schweifen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den weißen Bären vor sich richtete. Er musterte die junge Frau in dessen Armen kurz während er auf Antworten wartete. „Der Käpt´n hat sich mit Kizaru angelegt. Die Anderen sind grade eben erst los, um die Einkäufe zu erledigen.“, gab der flauschige Pelzträger Auskunft. „Seid ihr dem Admiral etwa in die Arme gelaufen oder hatte der Käpt´n nur mal wieder einen schlechten Tag und war auf Streit aus?“ „Weder noch, er wollte ihr helfen.“, um zu verdeutlichen, wen er meinte, hielt der Bär die Navigatorin noch ein Stück höher und seinem großen Gegenüber förmlich unter die Nase. „Oh okay. Wir nehmen sie mit?“ „Ja der Käpt´n wollte nicht das sie zu ihrem Schiff zurück gebracht wird, er wollte sie selbst behandeln.“, antwortete Bepo und fuhr gleich darauf in betrübtem Ton fort, „Ich kenne ihren Namen leider nicht Miss, aber der Große heißt Jean Bart. Entschuldigung.“ Das Nuscheln des Bären war wirklich niedlich. „Kein Problem Bepo. Mein Name ist Nami!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)