Bande der Freundschaft von CaluCalumon ================================================================================ Eine traurige Erinnerung ------------------------ Der Körper lag wie leblos auf dem Bett. Nur schwach konnte man sehen wie sich der Brustkorb der Person langsam auf und ab bewegte. Mirai taumelte geschockt ein paar Schritte zurück. Diesen Anblick hatte sie nicht erwartet. „Manuel....“ Ein komisches Gefühl schoss durch ihren ganzen Körper, sie begann plötzlich zu zittern. Ein einziger Gedanke machte sich sofort in ihrem Gehirn breit: Meine Schuld! Mirai sprang gerade noch zur Seite, die Attacke traf knapp an ihr vorbei auf den Boden. Truiemon fuhr herum und wollte zu ihrer Partnerin rennen, wurde aber wieder attackiert und getroffen. Nun rannte auch Nadine zu Mirai und half ihr hoch. Sie mussten mit ansehen wie ihre beiden Digimonpartner ziemlich traktiert wurden. Aber auch um die Digimon der anderen stand es nicht gut, es waren einfach zu viele Gegner. Alle waren schon sehr mitgenommen. Hatten sie überhaupt noch eine Chance? „Mirai was ist denn?? Keke....“ Das Mädchen zuckte zusammen und sah Daeimon an. War sie so weggetreten gewesen? Sie seufzte und setzte sich dann an den Tisch, stellte die Ellenbogen auf die Tischplatte und stützte ihren Kopf mit ihren Händen. Auch die Ultradigitationen schienen nichts zu nützen, der Gegner war zu übermächtig. Es wurden immer mehr, an allen Ecken und Enden erschienen Gegner die sie attackierten und ihr eigentlicher Gegner stand hämisch grinsend auf dem großen Felsen und gab den Befehl zum Angriff. Antylamon wurde ununterbrochen angegriffen und als Angewomon helfen wollte wurde auch sie angegriffen. Aber auch vor den Digirittern machten sie keinen Halt, zwei Knightmon gingen gerade auf Manuel los, sein Partner versuchte ihm zu helfen wurde aber selber festgehalten. Mirai und Nadine standen Rücken an Rücken und wehrten die Gegner ab die sie ansprangen, aber schnell ging ihnen die Energie aus. Da meldete sich der Chef der Kampftruppe zu Wort. „Es ist sinnlos, ihr kleinen Plagen habt keine Chance gegen meine Übermacht!“ Mit diesen Worten spannten sich seine Flügel und ein heftiger Sturm schien von ihnen auszugehen. Die starken Windböen drückten die Jugendlichen zu Boden. Dann raste ein Digimon mit einem mächtigen Schwert auf die Gruppe zu. Es war schnell, sehr schnell sogar und ehe man sich versah hatte es mehrmals mit seiner Klinge ausgeholt und jedes Digimon einmal getroffen. Die ohnehin erschöpften Partner digitierten zurück und blieben benommen liegen. Der Schwertkämpfer blieb stehen und überflog das Schlachtfeld mit seinen Augen. Die Digimon waren erledigt, blieben noch die Kinder. Im Bruchteil einer Sekunde stand es vor Mirai, holte mit seiner Klinge aus und... Nein, sie wollte sich nicht weiter erinnern! Verzweifelt kniff Mirai die Augen zusammen und ihre Hände verkrampften sich. Diese Erinnerung war zu schrecklich! Daeimon sah sie immer noch verwundert und leicht besorgt an. Der Blick des Mädchens wanderte wieder zu dem verletzten Digiritter der hinter dem halb geschlossenen Vorhang lag. Seine Arme waren beide bandagiert, der linke lag sogar in einer Schlaufe die wohl notdürftig aus einem Tuch gemacht wurde, dieser Arm war also wahrscheinlich gebrochen. Auch an seinem Kopf war ein Verband, überall wo kein Verband war konnte mal zahlreiche Schrammen und Kratzer erkennen. Wie lange war Manuel wohl schon in diesem Zustand? Seid sie weg war oder vielleicht erst später? Aber er lebte noch, das war die Hauptsache. Nun meldete sich Daeimon wieder zu Wort. „Wo haben dich denn die anderen eigentlich gefunden, ich dachte du wärst weg?“ „Niemand hat mich gefunden, ich bin einem Notrufsignal gefolgt...“ Als Daeimon nach den anderen fragte horchte Mirai blitzschnell auf. Sie waren also noch irgendwo hier unterwegs, sie musste weg! Nie im Leben könnte sie den anderen Digirittern unter die Augen treten nachdem sie alle einfach so im Stich gelassen hatte. „Tut mir Leid, aber ich kann das nicht!“ Mit diesen Worten rannte sie aus der Hütte. Sie konnte schon Stimmen von rechts hören also lief sie nach links, wieder auf den Hauptweg. Sie konnte sehen, dass der Himmel nun ein dunkles Grau angenommen und der Wind gedreht hatte. Dieser fegte nun über die Straße und nahm mit was nicht zu schwer war. Fensterläden klapperten und Blätter wurden über den Weg geweht. Mirai musste sich ordentlich gegen den Wind stemmen um voran zu kommen. Immer wieder zog er ihr fast die Füße unter dem Körper weg. Als sie gerade einmal wenige Meter außerhalb des Dorfes war hörte sie plötzlich eine Stimme. Sie war leise, aber Mirai wusste, dass es nur zwei Optionen gab: Entweder war es einer der anderen oder ein Gegner. Das Mädchen wollte das sicher nicht herausfinden ,also kämpfte sie sich weiter voran. Als ob das nicht schon schwierig genug gewesen wäre begann es nun auch plötzlich wie aus Kübeln zu regnen. Der Boden wurde schnell matschig und Mirai ging so langsam die Kraft aus. Da spürte sie eine Hand die sie am Arm packte und herumriss. Das Mädchen rechnete mit allem, nur nicht mit dem was jetzt passierte. Ein Mädchen in ihrem Alter und nur ein bisschen größer als sie selbst hatte sie am Arm gepackt und fiel ihr sofort um den Hals, kaum das sich Mirai umgedreht hatte. Mirai stand nur steif wie ein Brett da, als sie das andere Mädchen etwas sagen hörte. „Mirai ich bin so froh...ich hab dich vermisst...“ Das konnte doch nicht sein, warum war sie so freundlich zu ihr? Mirai hatte damit gerechnet, dass die anderen Digiritter sie sofort wieder heimschicken würden. Aber dieses Mädchen war eine Ausnahme. Sie hieß Nadine und war Mirai's beste Freundin. Sie kannten sich eigentlich schon ihr Leben lang, hatten schon als kleine Kinder miteinander gespielt, keine von ihnen konnte sich ein Leben ohne die andere vorstellen. Als Mirai wieder in der realen Welt gewesen war hatte sie ihre Freundin sehr vermisst. Da stiegen ihr die Tränen in die Augen. Mirai war überglücklich, dass Nadine ihr nicht böse zu sein schien. „Hey, wie wärs wenn ihr euch beeilt, bevor ich noch an Altersschwäche sterbe...oder erfriere...oder wir noch angegriffen werden...oder ich Alzheimer bekomme...oder noch an Altersschwäche sterbe....oder erfriere...“ Mirai sah verwundert in das Gesicht eines Jungen, der etwas größer war als sie oder Nadine. Diese hatte sich nun wieder von ihr gelöst und sah den Jungen auch an. Es war Finn, auch ein Digiritter in ihrer Gruppe. „Ja wir haben es kapiert!“ fuhr Nadine ihn sofort grinsend an. Dann packte sie Mirai am Handgelenk und zog sie zurück zum Dorf. Finn stiefelte ein paar Meter voraus durch den Matsch, die Mädchen kamen nicht ganz so schnell voran. Als sie dann vor der Hütte ankamen blieb Mirai unsicher stehen. Keiner hatte bisher kein Wort über den Vorfall verloren, aber wenn sie nun da drinnen wären, würden sie sich dann wieder erinnern? Wie würde der Rest reagieren? Aber als Nadine ihr zulächelte ging sie doch durch die Tür. Drinnen war es warm, jemand hatte in dem kleinen Kamin ein Feuer entfacht, welches den Raum in ein warmes Licht hüllte. Alle Stimmen waren verstummt als sie den Raum betrat, alle Blicke gingen sofort zu ihr. „Da bist du ja wieder kekeke“ begrüßte Daeimon das Mädchen, es saß vor dem nun wieder geschlossenen Vorhang. Das Mädchen schaute nur kurz dort hin, denn ihr Hauptaugenmerk galt den anderen Menschen und Digimon im Raum. Finn hatte sich auf einem der Stühle niedergelassen, sein Partner Bearmon saß neben ihm am Tisch. Auch Tobi saß am Tisch, auf seinem Kopf hatte sich sein Partnerdigimon Patamon niedergelassen. Nadine verriegelte gerade die Tür damit der Sturm sie nicht herausreißen konnte. Ihr Digimon Gatomon hatte sie begrüßt und sich vor den Kamin gelegt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)