Footsteps In The Rain von Riafya (HP/LV, DM/HG, Grindeldore) ================================================================================ Kapitel 4: Eine Familie ----------------------- Hallihallo! Herzlich willkommen beim neuesten Kapitel von „Footsteps In The Rain“. An dieser Stelle möchte ich mich wie immer bei allen Reviewern bedanken, sowie bei den drei Personen, die sich auf meine Beta-Anfrage des letzten Kapitels gemeldet und sich diesem Kapitel angenommen haben! Deshalb gibt es ein großes Danke an KikiandSev, sandy325 und neomoon für die gute Arbeit!! Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, dass sandy325 und neomoon ab sofort in Gemeinschaftsarbeit all meine Fehler ausmerzen werden. In diesem Sinne, viel Vergnügen beim Lesen von: _____________________________________________________ Eine Familie Als Gryffindor gab es in Hogwarts genau drei überlebenswichtige Regeln, die man unbedingt befolgen musste, wenn man den Schulalltag unbeschadet überstehen wollte. Erstens: Bleibe immer in der Nähe deines Hauses. Dort war es am sichersten, da sich besonders Slytherins gerne auf einsame Gryffindors stürzten und sie zu Hackfleisch verarbeiteten. In der Vergangenheit war es bereits öfter vorgekommen, dass man eines Morgens die Große Halle betreten und dort einen bedauernswerten Gryffindor vorgefunden hatte, der mit Magie an den Lehrertisch gefesselt worden war. Glücklicherweise war mir das bisher noch nicht passiert, mich hatten sie nur einmal für zwei Tage in einen unbenutzten Besenschrank gesperrt. Zweitens: Egal, was du tust, falle nicht unnötig auf. Weder im Unterricht, noch in der Großen Halle, noch sonst wo. Wenn man unsichtbar blieb, hatte keiner einen Grund dich anzugreifen. Dummerweise konnte diese Taktik die Nebenwirkung haben, dass man so unsichtbar wurde, dass niemand deinen Namen kannte. Zwar war man so auf jeden Fall sicher, aber auch sehr einsam. Allerdings war es bei unserem Haus eher unwahrscheinlich, dass jemand so unauffällig war, dass er von niemandem bemerkt wurde. Das widersprach einfach unseren Charakteren. Drittens und am allerwichtigsten: Provoziere niemals einen Slytherin. Jeder würde das früher oder später bereuen. Zu meinem großen Pech schaffte ich es, bereits an meinem ersten Tag nach den Weihnachtsferien gegen alle Regeln zu verstoßen. Ich hatte es nicht darauf angelegt. Im Hogwartsexpress hatte ich mich brav zu meinen Klassenkameraden gesetzt und war ihnen auch nach draußen zu den Kutschen gefolgt, die seit ich denken konnte von Thestralen gezogen wurden. Dort hatten die Probleme angefangen, denn natürlich waren wir zu viele, um alle in die Kutschen zu passen und natürlich fehlte genau ein Platz. Wäre ich jemand anderes gewesen, hätte sich jemand gefunden, der mit mir zusammen zurückgeblieben wäre. Doch da ich nun einmal ich selbst war, durfte ich alleine stehen bleiben und auf die nächste Fuhre Kutschen warten. Mitten im Wald. Im Winter. In einer Eiseskälte. Na gut, die Kälte war nicht das Problem, ich war sehr wohl in der Lage, einen Wärmezauber zu wirken, aber es ging ums Prinzip. Warum mussten sie mich alleine lassen? Schluckend hielt ich meine Kröte Trevor fest und lauschte auf jedes Geräusch. Auf jeden knackenden Ast, jedes Rascheln der Blätter, einfach auf alles. Ja, damals war ich ein ziemlicher Angsthase, was nicht zuletzt daher rührte, dass meist ich es war, der als Opfer endete. Aus diesem Grund wunderte ich mich gar nicht erst, als plötzlich hinter mir ein nur allzu vertrautes Lachen ertönte. Slytherins. Und zwar aus meiner Klassenstufe. Sofort erstarrte ich zur Salzsäure und betete zu allen mir unbekannten Göttern, dass sie mich nicht bemerken würden. Unmöglich. Ich trug meine schwarze Hogwartsuniform, um mich herum war Schnee und noch waren wir nicht auf dem Schulgelände. Ich war so gut wie tot. Zunächst bemerkten sie mich jedoch nicht, stattdessen unterhielten sie sich weiter. „Bist du dir wirklich sicher, Draco?“, fragte Pansy Parkinson gerade. Ich hasste sie. Sie liebte es, andere zu quälen und hatte ein furchtbar hohes Lachen, das bei mir Kopfschmerzen verursachte. Außerdem stalkte sie Draco Malfoy, was sie nur noch unsympathischer machte. Konnte dieses Mädchen nicht begreifen, dass er kein Interesse an ihr hatte? Schrecklich. Nicht, dass ich mit Malfoy Mitleid gehabt hätte. Er war ein arroganter, selbstsüchtiger, verwöhnter Bengel aus reichem Hause, der sein ganzes Leben lang stets bekommen hatte, was er wollte und der seit seine Geburt zu einem Todesser ausgebildet worden war. Das und sein zugegebenermaßen gutes Aussehen sorgten dafür, dass ihm fast alle Mädchen und selbst einige Jungen zu Füßen lagen. Ich hasste ihn, da er alles hatte, was ich niemals haben würde und gleichzeitig mein Leben zur Hölle machte. Warum musste ich auch das perfekte Opfer sein? Das war nicht fair. Ich drückte Trevor fest an mich und hörte weiter zu, während ich gleichzeitig überlegte, wie ich hier wegkommen sollte. Es gab keine Möglichkeit. Sobald sie mich bemerkten, würden sie mich zu Hackfleisch verarbeiten. Außer, wenn ihr Gespräch interessant genug war, um mich zu übergehen. Ich hoffte es inständig. „Natürlich bin ich mir sicher“, sagte Draco mit einem selbstgefälligen Tonfall. „Mein Vater selbst hat es mir erzählt und er hat die Information direkt vom Dunklen Lord.“ Sie blieben ein paar Meter hinter mir stehen. Wahrscheinlich warteten sie nun auch auf die Kutschen und würden weitersprechen und ich wusste bereits, dass sie ein Thema diskutierten, von dem ich nichts wissen sollte. Dinge, die der Dunkle Lord mit einem seiner eigenen Berater besprach, waren vielleicht für Todesserfamilien relevant, aber für mich, einen Gryffindor, waren das definitiv verbotene Informationen. Konnten diese Kutschen nicht endlich auftauchen?! „Vom Dunklen Lord also?“, fragte Blaise Zabini, der ebenfalls mit ihnen unterwegs war. „Dann wird es stimmen. Trotzdem merkwürdig, dass er seine rechte Hand hierher schickt. Sonst reicht es ihm doch auch, wenn dein Vater oder irgendjemand anderes die Schulabgänger begutachtet.“ „Offenbar hat er jemanden gefunden, den er persönlich fördern will“, erklärte Draco mit deutlichem Neid in seiner Stimme. „Jemand, mit viel Potential... ich würde gerne wissen, wer es ist.“ „Definitiv keiner von uns“, meinte Blaise heiter. „Der Dunkle Lord kennt uns, das heißt, seine Rechte Hand kennt uns. Wegen uns würde er also nicht hierher kommen.“ Eine Schweigeminute folgte diesen Worten, in der ich erschrocken geradeaus starrte. Die Rechte Hand des Dunklen Lords würde nach Hogwarts kommen? Es war nicht ungewöhnlich, dass Todesser nach Hogwarts kamen, um den Zustand der Schule zu überprüfen. Tatsächlich kam jedes Jahr zwischen den Weihnachtsferien und den Abschlussprüfungen eine kleine Gruppe, um die Schüler des Abschlussjahrgangs zu begutachten und eventuell zu fördern. Dieses Jahr waren wir damit dran und ich wusste bereits jetzt, dass ich niemanden finden würde, der mich fördern würde. Ich hatte kein besonderes Talent – außer vielleicht Kräuterkunde – und auch sonst gehörte ich selbst in meinem eigenen Haus zu den Außenseitern. Insofern hätte es mir egal sein können. Doch die Nachricht, dass seine rechte Hand zu uns kommen würde, war erschreckend. Natürlich kannte jeder Tom Marvolo Riddle. Er war in regelmäßigen Abständen in den Zeitungen, weil er das Sprachrohr zwischen dem Lord und der Bevölkerung verkörperte. Da der Dunkle Lord äußerst paranoid war, zeigte er sich nur seinen engsten Anhängern. Aus diesem Grund schickte er bei allen öffentlichen Dingen Mr. Riddle vor, der als sein Stellvertreter handelte und damit der zweithöchste Mann in unserem Land war. Über seine Person wusste ich nur das, was alle wussten: er war äußerst attraktiv – zumindest erzählte man sich das, ich hatte, wie die meisten meiner Mitschüler, noch nie ein Bild von ihm gesehen – brillant, besaß einen natürlichen Charme und hatte kein Interesse an persönlichen Bindungen. Warum wurde er hierher geschickt? Gewiss gab es in England genug andere Probleme, um die er sich kümmern müsste. Wer war so besonders, um ihn hierher zu führen? Spontan fiel mir keiner ein. Wir waren doch ein ganz normaler Jahrgang. Nur die Todesserkinder könnten für den Dunklen Lord interessant sein, doch die kannte er, wie Blaise bemerkt hatte, bereits gut genug. Plötzlich fiel mir auf, dass es hinter mir auffallend still geworden war. Kein gutes Zeichen. Überhaupt kein gutes Zeichen. Ganz langsam, fast mechanisch, drehte ich mich um. Die Slytherins hatten ihre Augen auf mich gerichtet. Es waren tatsächlich vier, Draco, Blaise, Pansy und Daphne Greengrass, die bisher noch kein Wort gesprochen hatte. Sie alle beobachteten gespannt jede meiner Regungen, während sie darauf warteten, dass ich ihnen meine Angst zeigte. Doch ich war nicht umsonst in Gryffindor gelandet. Ich mochte ein Weichei sein, aber ein Feigling war ich deshalb noch lange nicht. Aus diesem Grund straffte ich meine Schultern und drückte Trevor schützend an mich. „Habt ihr ein Problem?“, fragte ich herausfordernd. Sofort begann Draco zu grinsen. „Longbottom!“, rief er begeistert und ging auf mich zu. „Warum so feindselig? Wir sind doch alle gute Freunde, oder?“ Er stellte sich neben mich und schlang ungefragt einen Arm um meine Schulter, während er die Anderen näher heranwinkte. „Und wen haben wir denn da? Deine Kröte! Darf ich sie mal halten?“ Argwöhnisch sah ich dabei zu, wie Blaise und Pansy sich ebenfalls zu mir stellten, während Daphne etwas im Hintergrund blieb. Sie war schon immer zurückhaltender gewesen, wenn jemand vor ihren Augen schikaniert worden war, allerdings unternahm sie niemals etwas dagegen. Verständlich. Ich hätte an ihrer Stelle nicht anders gehandelt. Ich presste Trevor noch mehr an mich, der daraufhin einen verärgerten Laut von sich gab und funkelte Draco an. „Nein, darfst du nicht, Malfoy. Wir sind keine Freunde.“ Und würden es auch niemals sein. Nicht, dass es ihn gestört hätte. „Ach komm schon, Longbottom, jetzt sei doch nicht so!“, rief er gut gelaunt. „Natürlich sind wir Freunde. Wir besuchen nun schon seit über sechs Jahren denselben Unterricht! Komm schon, gib mir deinen kleinen Freund. Nur für eine Minute! Du kriegst ihn auch zurück. Ehrlich.“ Er zog mich noch mehr zu sich, wodurch ich fast mein Gleichgewicht verloren hätte, hätte er mich nicht festgehalten. Unsere Zuschauer lachten bei diesem Anblick und selbst Daphne musste lächeln. Was war bitte schön daran so lustig?! „Ich möchte ihn dir aber nicht geben! Lass mich los!“ Draco zog einen Schmollmund. „Du bist so ein Spielverderber. Aber schön.“ Er schubste mich von sich und ich landete unsanft mit dem Hintern im Schnee. An meiner Motorik sollte ich dringend arbeiten. Pansy und Blaise grölten inzwischen, während Draco nur noch breiter grinste und lässig seinen Zauberstab herausholte. „Weißt du... wenn wir keine Freunde sein können, sollte ich dich wirklich daran erinnern, wo du eigentlich stehst. Es geht wirklich nicht, dass du uns so respektlos behandelst.“ Erschrocken starrte ich ihn an. Das war doch nicht sein Ernst! Nein, war es auch nicht. Er brauchte nur einen Grund, um seine Macht vollkommen auszukosten. Das hier war immerhin eine seiner letzten Gelegenheiten. Nicht mehr lange und Mr. Riddle wäre hier. Vor ihm wollte er sich sicher nicht als sadistischer Egoist outen, nein, da würde er sich von seiner besten Seite zeigen. Ein Grund mehr, warum ich mir nun große Sorgen machen sollte. Verdammt. Draco richtete gerade voller Vorfreude seinen Stab auf mich, als plötzlich jemand hinter ihm hervorgesprungen kam und sich zwischen uns stellte. Das schwarze, wuschelige Haar und Dracos Gesichtsausdruck waren für mich genug Indizien, um die Identität meines Retters zu identifizieren: Es war Harry. Wer hätte es auch sonst sein können? Niemand mischte sich ein, wenn Draco jemanden quälte. Keiner hatte den Mumm dazu, da er der insgeheime Anführer der Slytherin war – und damit automatisch der Anführer unserer Schülerschaft. Nur Harry war eine Ausnahme. Seit unserem ersten Jahr war Draco von Harry besessen. Während sich ihm alle anderen gefügt hatten und seine Freundschaft suchten, hatte Harry nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr er ihn verachtete und verabscheute, was ein Grund dafür sein mochte, warum es ihm ein großes Vergnügen bereitete, sich jedes Mal einzumischen, wenn er wieder einmal dabei war, jemandem das Leben zur Hölle zu machen. Seltsamerweise brachte es Draco nicht dazu, ihn zu hassen. Im Gegenteil, er schien ihn von Mal zu Mal mehr zu bewundern und auch jetzt konnte ich vor allem Faszination und Freude in seinen Augen sehen, obwohl er eigentlich verärgert darüber hätte sein müssen, dass ihn jemand unterbrach. „Potter!“, hauchte er. „Malfoy“, begrüßte Harry ihn kühl. „Zabini, Parkinson, Greengrass. Habt ihr überhaupt keinen Stolz? Die Schule hat noch nicht einmal begonnen und schon seid ihr wieder dabei, euer Haus und eure Familien in den Schmutz zu ziehen.“ Daphne und Blaise schienen tatsächlich etwas beschämt, aber Pansy und Draco strahlten Harry nur an. Bei Pansy zählte es jedoch nicht, sie strahlte jeden Jungen an, der auch nur ansatzweise attraktiv war. Entsetzlich, einfach nur entsetzlich. „Wir ziehen unsere Familien nicht in den Schmutz, Potter“, meinte Draco und trat einen Schritt auf Harry zu. „Im Gegenteil, wir verteidigen unsere Ehre, da dieser Wurm“, das war ich, „uns zutiefst beleidigt hat.“ „Neville?“, hakte Harry zweifelnd nach. „Euch beleidigt? Natürlich.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören, was mich beruhigte. Er war also schon einmal auf meiner Seite. „Lass ihn in Ruhe, Malfoy.“ „Wenn ich mich dafür mit dir unterhalten kann, tue ich es gerne, Potter.“ Merlin, was für ein Schwachsinn. Harry schien ebenfalls nicht viel von diesem Vorschlag zu halten, denn als er antwortete, klang seine Stimme geradezu angewidert: „Träum weiter, Malfoy.“ Hinter mir hörte ich, wie eine Kutsche wiederkam. Die Anderen bemerkten sie ebenfalls, woraufhin Blaise eine Hand auf Dracos Schulter legte und ihn ernst ansah. „Lass es. Wir müssen in die Große Halle. Wenn das, was du gesagt hast, wahr ist, möchte ich lieber nicht zu spät kommen.“ Diese Worte ernüchterten Draco. Er steckte seinen Zauberstab sorgsam wieder weg, während seine Miene kühl und beherrscht wurde. „Wir sehen uns, Potter. Longbottom.“ Mit diesen Worten ging er an uns vorbei, während seine Gefolgschaft hinter ihm herdackelte. Kaum waren sie in der Kutsche, fuhr diese auch schon los. Erst dann drehte Harry sich zu mir um und hielt mir mit einem freundlichen Lächeln seine Hand hin. „Komm, steh auf. Die nächste Kutsche kommt bald und wir müssen auch rechtzeitig ins Schloss kommen.“ „Du hast Recht“, entgegnete ich und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. Dabei quakte Trevor unglücklich. Ich hatte ihn während der ganzen Begebenheit fest an mich gedrückt, was ihm alles andere als gefallen hatte. Doch es war wichtig gewesen. Wer wusste schon, was Draco sonst mit ihm getan hätte? „D... danke für die Hilfe.“ „Kein Problem“, meinte er freundlich und half mir dabei, den Schnee von meiner Kleidung zu klopfen. „Aber du solltest dich nicht immer so von ihm herunterbuttern lassen. Nur weil er ein Slytherin ist, heißt es nicht, dass er etwas Besseres ist, als du.“ „Doch“, entgegnete ich leise. „Genau das heißt es.“ Und damit hatte ich Recht. Das war die Hierarchie, die in dieser Welt existierte. Oben waren die Schlangen und unten waren die Löwen. Und solange der Dunkle Lord lebte, würde sich niemals etwas daran ändern. Harry seufzte, als er das hörte, widersprach mir aber nicht. Stattdessen fragte er: „Was haben sie eigentlich damit gemeint, dass sie gerade heute nicht zu spät kommen wollen? Gut, heute kommen wahrscheinlich wieder die Todesser, um uns alle die nächsten Monate zu stalken, aber sonst haben sie sich dafür doch auch nie groß interessiert.“ Wir beide wussten, dass er es nur fragte, um ein Gespräch zu beginnen und später erfuhr ich, dass er damit gleichzeitig verhindern wollte, dass ich mich über Ron und Hermione erkundigen konnte, die sonst immer mit ihm unterwegs waren. Also antwortete ich ihm brav, während ich Trevor zu beruhigen versuchte: „Malfoy hat erzählt, dass dieses Jahr Tom Riddle persönlich hier sein soll, um sich unseren Jahrgang anzusehen.“ Harry wirkte milde überrascht. „Tom Riddle kommt nach Hogwarts? Bist du dir sicher, dass Malfoy das erzählt hat? Das ist doch vollkommen absurd, Neville.“ Sofort nickte ich zustimmend. „Da bin ich ganz deiner Meinung, Harry, aber ich bin mir ganz sicher, dass er das erzählt hat.“ Mir gefiel das überhaupt nicht. Es wirkte unheilverkündend. Der Dunkle Lord würde nie und nimmer nur einfach so seine Rechte Hand zu uns schicken. Er musste einen guten Grund dafür haben. Harry sah es ziemlich locker: „Es gibt da mehrere Möglichkeiten. Entweder ist etwas passiert, was ihn misstrauisch werden ließ und er möchte das nun von seinem engsten Vertrauten überprüfen lassen. Oder hier ist etwas, das seine Aufmerksamkeit erregt hat und das er nicht mehr aus den Augen lassen will. Oder Mr. Riddle war einfach langweilig und er denkt nun, dass es spaßig wäre, Zeit in der Schule zu verbringen.“ Er zwinkerte, als er diese Worte aussprach, was mich sofort etwas beruhigte. Damals hatte Harry auf viele Menschen eine solche Wirkung gehabt. Mit einer einzelnen Geste konnte er die meisten von uns sofort beruhigen. Deshalb konnte ich tatsächlich über diese Vorstellung lachen. „Wahrscheinlich wünscht man sich irgendwann wieder in die Schule zurück, wenn man lange genug im Berufsleben gewesen ist.“ „Das würde erklären, warum unser Schulleiter jedes Jahr neue Lehrer findet. Die Leute scheinen sich darum zu reißen, nach Hogwarts zurückkehren zu dürfen.“ „Verständlicherweise“, meinte ich und strich vorsichtig über Trevors Rücken. „Es ist wunderschön hier.“ Harry schenkte mir ein strahlendes Lächeln, während hinter ihm eine Kutsche näher kam, die uns ins Schloss bringen sollte. „Ja“, sagte er. „Das ist es.“ >>> Footsteps In The Rain <<< Harry liebte Hogwarts. Für ihn war das Schloss sein wahres Zuhause, selbst wenn in Godric's Hollow ein ganzes Haus mit seiner Mutter auf ihn wartete. Wäre sein Vater noch am Leben, hätte er sich vielleicht dort Zuhause gefühlt, aber so hatte er nur bei einer Rückkehr nach Hogwarts ein Gefühl von Heimkehr. Das lag vor allem daran, dass sein Familienhaus voller Erinnerungen an James war. Damals war er alles für Harry gewesen. Seine Bezugsperson. Sein Begleiter. Sein Nahrungslieferant. Sein Teddybär. Sein Märchenbuch. Sein Taschentuch. Sein Daddy. Lily hatte ihren Sohn bereits wenige Monate nach seiner Geburt an ihren Mann abgegeben und war zu ihren Forschungen zurückgekehrt. Die Erziehung hatte einzig und allein James übernommen, mit freundlicher Unterstützung seiner besten Rumtreiberfreunde Remus Lupin, Peter Pettigrew und – vor allen anderen – Sirius Black. Harrys Leben war einzig und allein um diese Menschen herum aufgebaut gewesen. Seine Mutter war für ihn eine Fremde gewesen, die abends noch einmal in sein Zimmer kam, wenn er schon längst im Bett lag und am nächsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen wieder verschwand. Er hatte sie höchstens bei ein paar Feierlichkeiten oder an einem Sonntag gesehen. Im Nachhinein fand er es beeindruckend, dass James unter solchen Bedingungen eine Ehe hatte führen können. Trotz der Abwesenheit seiner Mutter hatte er eine unbeschwerte Kindheit gehabt. Jeder Tag war ein neues Abenteuer gewesen und er hatte von seinem Vater und seinen Patenonkeln alles beigebracht bekommen, was ein kleiner Junge wissen musste. Somit war mit James' Tod seine ganze Welt zusammengebrochen. Er war sich immer noch nicht sicher, ob sie je wieder ganz sein könnte. Schweigend stocherte er in seinen Nudeln herum, während er die Blicke seiner Mitschüler ignorierte, die neugierig zwischen ihm und Ron – der am anderen Ende des Gryffindortisches saß – hin und herpendelten. Die komplette Große Halle hatte inzwischen bemerkt, dass etwas nicht normal war. Nicht nur, dass Harry nicht mit seinem „besten Freund“ zusammensaß, nein, seine beste Freundin Hermione Granger war nirgends zu sehen. Dabei waren die drei doch sonst auch immer unzertrennlich. Ob sie vielleicht erst am nächsten Morgen ankommen würde? Nein, dann wäre ihr Ziehbruder Blaise Zabini ebenfalls noch nicht da und diesen konnte man gelangweilt neben Draco Malfoy sitzen sehen. Wo also war sie? Harry konnte es sich denken. Sie hatte sich an einen ruhigen Ort zurückgezogen – ihr Bett, der Astronomieturm, die Eulerei oder das Mädchenklo – und weinte. Oder sie wollte, dass sie glaubten, dass sie weinte, damit er und Ron ein schlechtes Gewissen bekamen und sich wieder versöhnten. Ein aussichtsloses Unterfangen. Ron war bereits seit längerer Zeit schrecklich eifersüchtig. Er war in Hermione verliebt, was allen klar war – außer ihm selbst – und heute war ihm der Kragen geplatzt, als sie sich im Hogwartsexpress neben Harry gesetzt und ihm ein kleines Blatt aus dem Haar gestrichen hatte. Eine harmlose Geste, die unter Freunden nicht ungewöhnlich war. Ron jedoch hatte mehr darin gesehen und deshalb hatte er nun beschlossen, Harry aus dem Weg zu gehen. Vielleicht sogar ihre Freundschaft zu beenden. Ein bedrückender Gedanke. Er schätzte Rons Gesellschaft sehr und er saß gerne mit ihm gemeinsam im Unterricht. Bei ihm war es so leicht, ein Gryffindor zu sein. Mittelmäßig, mutig, albern, Quidditch vernarrt. Wenn er nicht mehr an seiner Seite war, würde es schwerer werden, aber er würde es schaffen. Es war nur ein halbes Jahr. „Deine Nudel wird gleich herunterfallen.“ Harry blinzelte und fokussierte seinen Blick auf Ginny Weasley – Rons kleine Schwester – die ihm gegenüber saß. Momentan starrte sie misstrauisch Harrys Gabel an, mit der er, ohne es zu merken, herumwedelte und an der sich mit letzten Kräften eine einzelne Nudel festzuhalten schien. Ob es klug war, sie zu essen, wenn sie bereits lebendige Züge vorwies? Er entschied sich für „ja“ und steckte sie sich schulterzuckend in den Mund. Mehr als vergiftet konnte sie kaum sein, also Augen zu und durch. Außerdem schmeckte sie wie jede andere Nudel auch. Wunderbar, wieder eine weniger. Fehlte nur noch der restliche, volle Teller, der direkt vor seiner Nase stand. Nein, er hatte heute absolut keinen Appetit. Das fiel übrigens auch Ginny auf: „Gut, dass die Hauselfen dir nicht beim Essen zuschauen. Sie würden zutiefst in ihrem Stolz verletzt sein, wenn sie wüssten, wie sehr du ihre Mahlzeit heute verschmähst.“ Harry verzog seinen Mund zu einem amüsierten Lächeln. „Durchaus. Ich sollte ihnen einen Entschuldigungsbrief schreiben.“ „Können sie überhaupt lesen?“ „Ich habe keine Ahnung.“ Ginny lachte. „Du bist unmöglich, Harry Potter.“ Als Antwort steckte er sich eine weitere Gabel voller Nudeln in den Mund, was sie nur noch mehr zum Lachen brachte. Harry mochte Ginny. Sie war wunderbar unkompliziert und ausgezeichnet in Quidditch. Sie würde sicher später einmal in ein Team aufgenommen werden. Das könnte ich auch. Er hatte bereits das eine oder andere Angebot erhalten – sehr zum Missfallen seiner Mutter, die ihn lieber in einem, wie sie es ausdrückte, sicheren Job sehen wollte. Er war durchaus bereit, ihr diesen Gefallen zu tun. Er mochte gut in dem Sport sein, aber er wollte ihn nicht zu seinen Beruf machen. Eigentlich wusste er im Allgemeinen nicht, was er später einmal werden wollte und das, wo die Zeit langsam knapp wurde. Nun, zur Not würde er wirklich in die Nordsee auswandern und dort in seiner Animagusform leben. Gerade wäre es ihm auf jeden Fall lieber. Auf die neugierigen Blicke seiner Mitschüler und selbst der Lehrerschaft hätte er gerne verzichtet. „Er ist ein Dummkopf“, sagte Ginny leise, die natürlich ebenfalls wusste, was die Große Halle heute beschäftigte. „Jeder, der Augen im Kopf hat, weiß, dass du und Hermione nur Freunde seid. Selbst ihre immer wieder vorkommenden Annäherungsversuche geschehen nicht aus Liebe. Sie will einfach nur...“ „...dass sie einer ihrer Freunde heiratet“, beendete Harry ihren Satz. „Und ein Potter ist eine bessere Wahl als ein Weasley, da Mrs. Zabini darauf bedacht ist, ihr Mündel in eine gute Familie einzubringen und eure Familie hat einen alles andere als guten Ruf. Mir musst du das nicht erklären.“ „Er müsste es auch wissen“, erwiderte sie ruhig. „Er verhält sich lächerlich. Ihr bleibt doch keine andere Wahl.“ Da hatte sie Recht. Der Dunkle Lord hatte vieles zum Positiven geändert, doch in Sachen Reinblütertraditionen sollte er Harrys Meinung nach noch einige Reformen vornehmen. Ihre alten, beinahe rituellen Praktiken wurden weiterhin in der Gesellschaft toleriert und durchgeführt. Das würde ihn nicht im Geringsten stören, wäre nicht eine dieser Traditionen, dass Kinder bereits bei ihrer Geburt verlobt und nach Hogwarts verheiratet wurden. Hermione – die bei den Zabinis aufgewachsen war – war zwar nicht verlobt worden, da sie erst in ihrem vierten Lebensjahr in die Familie gekommen war, aber auch sie hatte sich bis zum Ende ihrer Ausbildung einen Ehemann zu suchen. Oder aber ihre Ziehmutter würde einen für sie aussuchen. Aus diesem Grund versuchte sie nun, jemanden in ihrem Freundeskreis dazu zu bringen, eine Ehe mit ihr einzugehen, was Harry gut nachvollziehen konnte. Es störte ihn nur, dass sie so auf ihn fixiert war, besonders, da er den Eindruck hatte, dass sie durchaus sexuelle Gefühle für ihn entwickelte. Etwas, worauf er gerne verzichten könnte. Es komplizierte die Dinge ungemein. „Ron wird sich wieder einkriegen“, meinte Harry und schenkte Ginny ein Lächeln, um ihr zu zeigen, dass er okay war. Das war er überraschenderweise wirklich. So betrüblich es auch war, ihn in Zukunft nicht mehr um sich zu haben, so hatte er doch schon seit längerer Zeit geahnt, dass es früher oder später so weit kommen würde. Somit war es beinahe eine Erleichterung, dass es endlich so weit war. Er wusste nun genau, woran er war. Damit konnte er leben. Selbst, wenn er sich wünschte, dass sein Freund sich anders entschieden hätte. Schon traurig, dass eine Frau zwei beste Freunde auseinanderbringen konnte. „Bist du dir wirklich sicher?“, fragte Ginny. „Du weißt, wie er ist. Er hatte schon immer...“ Harry erfuhr jedoch nie, was er schon immer hatte, da in diesem Augenblick die gesamte Große Halle verstummte. Er musste nicht den Blicken seiner Mitschüler folgen um zu wissen, dass soeben die Todesser angekommen waren, die sie dieses Schuljahr begutachten würden und unter ihnen war Tom. Tom Riddle. Er hatte ihm bei ihrem letzten Zusammentreffen versprochen, dass sie sich bald wiedersehen würden, aber er hätte nie gedacht, dass es auf diese Art und Weise geschehen würde. Nicht zuletzt, da er da noch nicht gewusst hatte, dass sein Tom DER Tom war. Dabei hatte alles darauf hingedeutet. Das Zimmer, zu dem er Harry am Abend des Weihnachtsballs gelotst hatte. Sein herrschaftliches, selbstbewusstes Auftreten. Und vor allen Dingen seine Ausstrahlung. Wenigstens konnte er sich nun erklären, warum er sich so zu diesem Mann hingezogen fühlte. Er bedeutete Macht und es gab niemanden auf dieser Welt, der davon nicht angezogen wurde. Dummerweise erklärte das nicht, was Tom von ihm wollte. Er konnte jeden haben, warum also wollte er Harry? Wahrscheinlich spielt er nur mit mir. Aber warum sollte er das tun? Wegen meinem Vater. Und dem, was er getan hat. Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit. Irgendwie glaubte er aber nicht daran. Sein Vater war schon so lange tot. Das war bereits Vergangenheit. Es spielte keine Rolle mehr. Zumindest nicht für einen Todesser. „Oh Merlin“, flüsterte Ginny, die sich inzwischen aus ihrer Überraschungsstarre befreit hatte. „Ist das...?“ „Wenn ich mir die Gesichter unserer restlichen Mitschüler ansehe, wird es wahrscheinlich so sein“, meinte Harry trocken und drehte sich nun selbst um. Da er mit dem Rücken zum Mittelgang saß, der zwischen den Haustischen hindurchführte, blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er die Neuankömmlinge sehen wollte. Derer waren es drei: Bellatrix Lestrange, die sich nur zu gerne in die Geschehnisse Hogwarts einmischte, Lucius Malfoy, der ebenfalls immer wieder hier auftauchte und – was die große Überraschung für jeden Nichtslytherin war – Tom Riddle, die persönliche, Rechte Hand des Dunklen Lords, den noch nie jemand von ihnen zu Gesicht bekommen hatte. Außer die, die regelmäßig Zeitung lasen natürlich, dort konnte man ihn ab und an auf einen Bild sehen. Harry interessierte sich nicht für Politik, ansonsten hätte er sich niemals so von diesem Mann hinters Licht führen lassen. Er hat mich nicht direkt angelogen. Er hat nur vergessen seinen Nachnamen zu erwähnen. Egoistischer Bastard. Tom lief in der Mitte, Lucius rechts von ihm, Bellatrix links. Alle drei schlenderten hoch erhobenen Hauptes vorwärts, wobei sie ihre Blicke gelangweilt durch die Reihen der Schüler schweifen ließen. Die Männer hatten sich beide für schwarze Kleidung entschieden. Lucius hatte zudem seinen altbekannten Gehstock dabei, der eine Öffnung für seinen Zauberstab hatte. In der Vergangenheit war es des Öfteren vorgekommen, dass er damit einem unvorsichtigen Schüler eins drüber gezogen hatte. Harry konnte aus eigener Erfahrung sagen, dass das ziemlich weh tat. Oh, wie sehr er die Malfoys doch hasste. Besonders Draco. Warum musste er ihm immer hinterher laufen? Nur, weil er sich im Gegensatz zu allen Anderen nichts von ihm sagen ließ? Also wirklich, das war einfach nur kindisch. Er beschloss, seine Aufmerksamkeit lieber Bellatrix zuzuwenden. Sie trug ein violettes Kleid – wobei man es durchaus auch als schwarz bezeichnen könnte – dessen Stil eine Mischung aus viktorianischem Zeitalter und Neuzeit darstellte. Ein eng geschnürtes Korsett ließ ihre Brüste noch größer erscheinen und erlaubte jedem einen Blick auf ihr durchaus beeindruckendes Dekolleté. Ihr langes, dunkles Haar war zu einem kunstvollen Zopf geflochten worden, der über ihre rechte Schulter verlief und bis über ihre Brust reichte. Der Rock ihres Kleides schleifte etwas über den Boden, während sie sich vorwärts bewegte. Jeder ihrer Schritte hallte laut in der Großen Halle wider, was Harry darauf schließen ließ, dass sie hohe Absätze tragen musste. Er fand es immer wieder beeindruckend, wie Frauen in solchen Schuhen laufen konnten. Als Accessoire diente ihr ein ein wunderschöner Anhänger in dessen kunstvoller Fassung ein hübsch geschliffener Amethyst steckte. Ganz zufällig hing dieser Anhänger nur wenige Millimeter über ihrem Ausschnitt, was jedem Mann eine wunderbare Ausrede lieferte, diesen genauer zu mustern. Darüber hinaus trug sie schwarze Seidenhandschuhe, die sich spinnennetzartig an ihren Armen hinaufwanden. Zwischen ihren Fingern hielt sie ihren Zauberstab, den sie beinahe abwesend hin und her drehte, und dabei jeden Einzelnen von ihnen daran erinnerte, dass sie zwar eine Schönheit war, aber deshalb nicht minder gefährlich. Harry jedenfalls würde sich hüten, sie zu provozieren. Für einen Moment ließ er seine Augen auf ihr verweilen, ehe er sie ganz langsam zu Tom gleiten ließ. Selbst mit Bellatrix neben sich schien er alle Blicke auf sich zu ziehen. Zum Einen, da keiner glauben konnte, dass er wirklich hier war. Zum Anderen, weil er etwas äußerst anziehendes an sich hatte, das auf jeden einzelnen von ihnen wirkte. Wenn er schon so anziehend ist, wie wird dann erst der Dunkle Lord sein? Harry kannte natürlich nur Gerüchte, aber angeblich sollte der Dunkle Lord ein Charisma besitzen, das selbst den letzten Zweifler dazu brachte, ihm zu folgen. Allerdings gab es – gerade unter den Gryffindorfamilien – gegenteilige Gerüchte, die besagten, dass es seine Drohungen waren, die letztendlich jeden überreden würden. Angst oder Anbetung? Worauf beruhte wohl seine Macht? Falls Tom ihn bemerkt hatte, so würdigte er Harry keines Blickes und schritt mit seinen beiden Begleitern an ihm vorbei auf den Lehrertisch zu. Als sie auf einer Höhe waren, begann allerdings das Mal auf seinem Arm zu kribbeln, dass sich nun schon seit über einer Woche dort befand. Genauso wie das letzte Mal, als sie aufeinander getroffen waren. Würde es jetzt ewig so weiter gehen? Was hatte der Mann da nur mit ihm gemacht? Er würde ihn fragen, wenn sie sich irgendwann in den nächsten Wochen über den Weg laufen sollten. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass dies wahrscheinlich sehr bald der Fall sein könnte. Momentan durfte er sich jedoch mit dem Schulleiter herumschlagen. Professor Pyrites war ein hochgewachsener, schlaksiger Mann mit kurzem, blondem Haar und leuchtend blauen Augen. Er bevorzugte stilvolle Umhänge, besonders in hellen Tönen, und war selten ohne seinen Zylinder und seinen Gehstock anzutreffen, den er im Gegensatz zu Lucius Malfoy tatsächlich nur als Accessoire nutzte. Wirklich auffallend waren jedoch seine weißen Seidenhandschuhe, die ab und an eine verdächtig rötliche Färbung aufwiesen. Die ganze Schule hoffte inständig, dass es sich dabei nicht um Blut handelte. Da Pyrites allerdings ein Todesser war, konnte Harry das nicht ausschließen. Sie mochten angesehene Mitglieder der Gesellschaft sein, aber das änderte nichts daran, dass sie die Drecksarbeit für ihren Herrn erledigten und die war nicht immer legal. Interessiert beobachtete er, wie Pyrites auf Tom zuschlenderte und ihn, sowie seine Begleiter enthusiastisch begrüßte, ehe er sich der gespannten Schülerschaft zuwandte. „Wie Sie sehen können, haben wir auch dieses Jahr wieder Gäste, die in den nächsten Wochen voller Interesse den Schulalltag begutachten werden. Bitte, begrüßen Sie Mrs. Lestrange, Mr. Malfoy und Mr. Riddle.“ Der Lehrertisch, die Slytherins, die Hufflepuffs und selbst die Ravenclaws kamen dieser Aufforderung nur zu gerne nach und zollten den Neuankömmlingen Beifall. Einzig der Gryffindortisch verharrte reglos und starrte die drei Todesser schweigend, beinahe anklagend an. Sie waren die unterste Schicht der Gesellschaft. Ihre Zukunft war in dem Moment vorbei gewesen, als der Sprechende Hut sie in ihr Haus geschickt hatte. Und Schuld daran war nur das System. Das System, in das sie hineingeboren worden waren und das ihre Eltern ihnen nie gewünscht hatten. Harrys Mutter mochte es gut getroffen haben, da sie mit ihren Fähigkeiten für die Zaubererwelt unersetzlich geworden war, aber andere Familien hatten es nicht so leicht. Die Weasleys beispielsweise konnten sich kaum übers Wasser halten und auch andere hatten große Schwierigkeiten, in der Welt Fuß zu fassen. Auch Harry und seine Klassenkameraden würden ihr ganzes restliches Leben damit verbringen, vor den Todessern und ihrem gesichtslosen Dunklen Lord zu kriechen. Da war dieser kurze Moment des Widerstandes nur recht und billig. Zufälligerweise begegnete er in diesem Moment Severus' Blick. Der Tränkemeister sah ihn durchdringend an und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf, während er leicht zu seinen Händen nickte, die eifrig klatschten. Harry wusste, was er ihm damit sagen wollte: Er sollte vernünftig sein und sich der Begrüßung anschließen. Würde er es tun, würde das ganze Haus ihm folgen, denn auch, wenn sie im Gegensatz zu Slytherin keine festgeschriebene Hierarchie hatten, änderte es nichts daran, dass die meisten sich doch an Harrys Verhalten orientierten. Er könnte das ganze wie eine verspätete Reaktion seines Hauses aussehen lassen und dadurch die ganze Situation vielleicht entschärfen. Vernünftig wäre es gewiss, aber das hier war nicht seine Entscheidung. Sein Haus hatte stillschweigend für sich beschlossen, dass es genau jetzt an der Zeit war zu zeigen, dass sie nach wie vor Gryffindors waren und auch, wenn sie den Kampf bereits verloren hatten und sich dem System unterwerfen würden, war ihr Wille noch nicht gebrochen. Noch waren sie frei. Noch hatte der Dunkle Lord nicht vollkommen gewonnen. Seit wann hege ich eigentlich rebellische Gedanken? Die Wahrheit war: Er tat es überhaupt nicht. Rebellion, Kriege, Dunkle Lords, Unterdrückung, das alles interessierte ihn nicht im Geringsten. Er wollte einfach nur nicht, dass Tom auf die Idee kam, dass er froh war, ihn hier zu sehen. Und vielleicht wollte er ihn damit auch einfach ein bisschen ärgern. Bei Pyrites hatte er auf jeden Fall Erfolg. Mit zusammengekniffenen Augen sah er am Gryffindortisch auf und ab, ehe er die Hand hob und damit alle anderen Tische zum Verstummen brachte. „Bitte verzeihen Sie“, sagte er mit klarer, gelassener Stimme zu seinen Gästen und schenkte ihnen ein galantes Lächeln. „Wie es aussieht, hat ein Teil meiner Schülerschaft nicht ganz verstanden, wie man sich in einer solchen Situation zu verhalten hat.“ Bellatrix schien sich daran nicht sonderlich zu stören. Sie spielte gelangweilt an ihrem Zauberstab herum und schien vergessen zu haben, dass sie da waren. Auch Tom schien es vorzuziehen zu schweigen, tatsächlich war es unmöglich zu sagen, was er von der ganzen Sache hielt. Somit war es an Lucius, etwas darauf zu erwidern: „Nun, man kann es ihnen nicht vorhalten. Die Erziehung von Gryffindors ist seit jeher eher zweitklassig gewesen.“ Harrys Augen verengten sich, während er spürte, wie sich die Stimmung in seinem Haus verdüsterte. Wieder einmal erinnerte Lucius ihn daran, warum Harry seine ganze Familie hasste: Sie waren alle arrogant, selbstgefällig und unausstehlich. Doch der Mann war noch nicht fertig: „Ich denke, eine Bestrafung wäre als Erziehungsmethode angebracht, finden Sie nicht auch, Pyrites?“ Aus irgendeinem Grund schaffte Lucius es mit diesen Worten, dass Bellatrix aufblickte und ihn stirnrunzelnd ansah. Sagen tat sie nichts. Neugierig wandte Harry sich seinem Haustisch zu, um die Mienen seiner Mitschüler zu betrachten. Die meisten wirkten angespannt, warteten aber noch ab. Ron wirkte derweil so, als wolle er jeden Augenblick auf Lucius losgehen und nicht wenige schienen seine Meinung zu teilen. Hoffentlich würde Pyrites rechtzeitig darauf reagieren. Ansonsten könnte es böse enden. Überraschenderweise war es Tom Riddle, der als nächstes das Wort ergriff: „Aber mein lieber Lucius“, sagte er mit leiser, amüsierter Stimme. „Warum willst du sie für etwas bestrafen, was ihr gutes Recht ist?“ Sofort lagen alle Blicke auf ihm – Harrys eingeschlossen – während sie sich alle fragten, was für ein gutes Recht das sein sollte. Das Haus Gryffindor hatte Gesandte des Dunklen Lords beleidigt, das war eine Form des Widerstandes. Sie könnte alle dafür hingerichtet werden und keiner – außer vielleicht ihre Familien – würde sich darüber beschweren. Bellatrix sah es genauso. Neugierig legte sie ihren Kopf schief, während sie beide Enden ihres Zauberstabes mit ihren Händen umschloss. Mit ruhiger, beinahe liebevoller Stimme fragte sie: „Was für ein gutes Recht meinst du?“ Du. Die drei waren also beim „Du“. Offenbar war es doch nicht so selten, wie Tom behauptet hatte, dass er sich von anderen duzen ließ. Warum machte er sich jetzt eigentlich darüber Gedanken? „Nun... wie würdest du es finden, wenn jedes Jahr Fremde in dein Zuhause eindringen würden und sich dort aufführen, als seien sie die Herren des Hauses? Ich bin sicher, du würdest sie ebenfalls nicht mit Freuden begrüßen, besonders, wenn sie nicht einmal die Höflichkeit besitzen, sich richtig vorzustellen.“ Tom drehte sich zu den Gryffindors um und verbeugte sich vor ihnen. „Mein Name ist Tom Riddle“, sagte er und richtete sich wieder auf. Dabei begegnete er Harrys Blick, der ihn ausdruckslos erwiderte. Was hatte er vor? „Und diese zwei bezaubernden Gestalten an meiner Seite“, fuhr er ruhig fort, „sind Mrs. Lestrange und Mr. Malfoy. Wir sind hier, da der Dunkle Lord es für richtig hält, zu überprüfen, dass in den Schulen Englands alles mit rechten Dingen zugeht. Und da Hogwarts unser größtes Internat ist, das sehr abgelegen liegt, ist er hier besonders um das Wohlergehen der Schüler besorgt.“ Um das Wohlergehen der Schüler besorgt? Etwas besseres fiel ihm nicht ein? „Wenn einer von Ihnen ein Problem hat oder das Gefühl hat, ungerecht behandelt zu werden, kommen Sie bitte zu uns“, fuhr Tom fort und wandte seinen Blick von Harry ab um stattdessen den Gryffindortisch zu adressieren. „Ich versichere jedem Einzelnen von Ihnen, dass wir im Gegensatz zu den vergangenen Jahren nicht hier sind, um eine Selektion vorzunehmen. Wir sind hier, um dafür zu sorgen, dass Ihnen allen dieselben Chancen gegeben werden und dass nach all den Jahren endlich ein Schlussstrich gezogen wird, für alles, was in den vergangenen Jahren passiert ist.“ Nun drehte er sich so, dass er alle Haustische überblicken konnte und breitete seine Arme aus. Wie ein Sektenführer zu seinen Jüngern sprach er sein Schlusswort: „Wir sind alle eins. Wir sind alle Zauberer und damit eine Familie. Das dürfen wir nie vergessen.“ Zunächst wagte niemand, etwas auf diese Ansprache zu erwidern, doch dann spürte Harry hinter sich einen Luftzug. Ginny war aufgestanden und begann langsam, aber entschlossen, in ihre Hände zu klatschen. Außer ihr rührte sich niemand. Aus diesem Grund seufzte Harry tief, ehe auch er sich aufrichtete und sich ihrem Applaus anschloss. Kaum stand er, kam Bewegung in die Halle. Nacheinander erhob sich Schüler um Schüler und klatschte mehr oder minder eifrig in die Hände, bis sich auch die Lehrerschaft anschloss. Allerdings taten das bei weitem nicht alle. Aus den Augenwinkeln konnte Harry mehrere Gryffindors – darunter auch Ron – sehen, die stur sitzen blieben und Tom geradezu mit ihren Blicken aufzuspießen schienen. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Sie sollten alle eins sein? Eine Familie? Seit der Dunkle Lord an der Macht war, hatten sie davon nur wenig zu spüren bekommen. Aber vielleicht soll sich jetzt wirklich etwas ändern. In den letzten Jahren hatte er bestimmt genug andere Dinge um die Ohren... zum Beispiel, das System zu stabilisieren und Unruhen zu beseitigen, die alles zerstört hätten, was er aufgebaut hat. Jetzt fängt er vielleicht mit den Feinschliffen an. Und Tom war hier, um dafür zu sorgen, dass sie durchgeführt wurden. Oder er war einfach nur der größte Lügner von allen. Momentan schien er sich jedenfalls in dem Applaus zu sonnen. Lächelnd verharrte er in seiner Pose und wartete darauf, dass sich die Menge wieder beruhigte. Erst dann ließ er seine Hände wieder sinken und verbeugte sich dankend vor ihnen. Anstatt auf ihn zu achten, sah Harry allerdings Lucius Malfoy an. Der Mann stützte sich auf seinen Gehstock und starrte mit ausdrucksloser Miene geradeaus. Ganz offenbar war er von der Ansprache ganz und gar nicht begeistert, wahrscheinlich war sie nicht eingeplant gewesen. Interessant, Tom neigte also dazu, Alleingänge zu machen. Irgendwie machte ihn das in Harrys Augen nur noch sympathischer. >>> Footsteps In The Rain <<< „Was sollte das?!“ Harry musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer diese Worte ausgesprochen hatte. Rons verärgerte, aufgebrachte Stimme würde er immer und überall wiedererkennen, was vor allem daran liegen konnte, dass er sie erst vor wenigen Stunden im Hogwartsexpress hatte ertragen müssen. Deshalb machte er sich bereits auf einen erneuten Streit mit seinem eigentlichem Freund gefasst, als er sich zu diesem umdrehte, musste jedoch feststellen, dass dessen Ärger dieses Mal nicht auf ihn gerichtet war. Sie waren im Gryffindorgemeinschaftsraum. Die meisten von ihnen saßen in kleineren Grüppchen zusammen und plauderten über die Ferien, den Weihnachtsball und – vor allen anderen Dingen – Tom Riddle. Es war offensichtlich, dass die Rechte Hand des Dunklen Lords bei jedem Einzelnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte und Parvati Patil beriet bereits mit ihrer besten Freundin Lavender Brown, ob es eine Möglichkeit gab, ihn rumzukriegen. Dieses Gespräch verstummte jedoch, als Rons Stimme ertönte. Der Weasley stand in der Mitte des Raumes. Seine gebrauchte Schuluniform, die wahrscheinlich einer der Weasley-Zwillinge vor ihm getragen hatte, hing lose an seinen Schultern herab. Mit seinen Augen hatte er seine Schwester fixiert, die gerade mit einer Freundin in den Mädchenschlafsaal hatte verschwinden wollen. Nun blieb sie jedoch stehen und drehte sich blinzelnd zu ihm um. „Was sollte was?“ „Das weißt du genau“, zischte Ron. „Wie konntest du diesen Menschen auch noch bejubeln?!“ Ginny wirkte für mehrere Sekunden absolut verdutzt, ehe sie genervt die Augen verdrehte. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst.“ „Doch, ist es“, erwiderte er leise. „Warum hast du das getan? Glaubst du etwa wirklich, was er erzählt hat? Diesen ganzen Mist von wegen, dass jetzt alles anders wird?“ Harry war nicht überrascht, dass das Mädchen sich nun ungläubig zu ihm um wandte. „Er meint das Ernst, oder?“ Musste sie ihn unbedingt da mit reinziehen? Ron war bereits wütend genug auf ihn, jetzt gegen ihn Partei zu ergreifen, würde der Gesamtsituation nicht weiterhelfen. Da Ginny mit ihren Worten allerdings dafür gesorgt hatte, dass der gesamte Gemeinschaftsraum auf ihn aufmerksam geworden war, musste er wohl oder übel auf ihre Frage antworten. Er beschloss, es diplomatisch anzugehen: „Du musst zugeben, dass seine Frage berechtigt ist. Er...“ „Berechtigt?“, unterbrach sie entgeistert. Offenbar hatte sie mit einer anderen Antwort gerechnet. „Warum hast DU denn bitte schön mit geklatscht?!“ „Aus demselben Grund wie du“, erwiderte er ungerührt. „Aus demselben Grund, warum Mr. Riddle diese kleine Rede überhaupt gehalten hat: Um die Situation zu entspannen. Wir alle sollten ihm auf den Knien dafür danken, dass er für uns Partei ergriffen hat, wer weiß schon, wie unser heutiges Verhalten sonst hätte interpretiert werden können.“ Einige seiner Mitschüler nickten mit ernsten Mienen, während Andere ihn nur erschrocken ansahen. Offenbar hatten nicht alle verstanden, dass auch das Unterlassen von bestimmten Sachen als Widerstand und im Extremfall als eine drohende Rebellion verstanden werden könnte. Eigentlich war es auch genau das heute gewesen. Sie hatten schweigend gegen das Eindringen der rechten Hand des Dunklen Lords in Hogwarts protestiert. Eine dumme Entscheidung, aber sie hatte verdammt gut getan. Das änderte jedoch nichts daran, dass Tom dies durchaus als Anlass hätte nehmen können, sich ihrer aller zu entledigen und hätte sie seine Rede negativ aufgenommen, wäre wahrscheinlich genau das geschehen. Insofern war Ginnys Klatschen ihre Rettung gewesen, was inzwischen beinahe allen dämmerte. Dummerweise wirklich nur beinahe allen. „Seit wann bist du so ein Feigling, Potter?“, spie Ron ihm entgegen. Jetzt waren sie also bereits bei den Nachnamen angekommen. Großartig. „Sonst lässt du dich doch auch nie von jemandem einschüchtern, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass es nur die Söhne waren. Sobald Erwachsene ins Spiel kommen, wirst du gaaanz klein, so wie ein Hufflepuff, der nur dann den Mund aufmacht, wenn er sich vollkommen sicher sein kann, dass seine Worte keine negativen Auswirkungen haben könnten. Du bist eine Schande für unser Haus, Potter!“ Die Zuschauer dieser Szene atmeten bei diesen Worten alle geräuschvoll ein. Harry konnte mehr als ein geweitetes Augenpaar erkennen und einige – allen voran Ginny – sahen so aus, als würden sie Ron am liebsten eine scheuern. Er selbst hätte dies übrigens ebenfalls gerne getan, doch er wusste, dass es genau das war, was sein „Freund“ von ihm wollte. Er wollte ihn provozieren. Er wollte ihn die Beherrschung verlieren lassen. Er wollte sich mit ihm prügeln. In diesem Streit ging es nicht um Tom und auch nicht um Ginny. Es ging um Hermione. Resigniert erhob sich Harry von seinem Sessel – bisher hatte er es sich in der Nähe des Kamins bequem gemacht – und ging einen Schritt auf Ron zu. „Vielleicht hast du Recht, Weasley“, sagte er kühl. „Vielleicht bin ich ein Feigling. Vielleicht ist auch deine Schwester ein Feigling. Aber wenigstens merken wir es, wenn uns jemand den Arsch rettet.“ Das Kreischen der Mädchen war das erste Indiz darauf, dass Ron diese Worte alles andere als gut aufnahm. Der Schmerz auf Harrys Wange das zweite. Seine Worte das dritte: „Fahr zur Hölle, Potter!“ Im nächsten Augenblick sah er, wie Ron in den Schlafsaal stürmte, während Harry in seinem Kopf eine andere Stimme hörte, die ganz ähnliche Worte aussprach: „Verrecke!“ Warum wünschten sich früher oder später alle Menschen, die ihm wichtig waren, dass er verschwinden sollte? Eine Hand, die sich auf seinen Arm legte – genau die Stelle, wo dieses verdammte Mal war, das Tom ihm verpasst hatte – riss ihn aus seiner Erstarrung. Blinzelnd erwiderte er Ginnys besorgten Blick. Sie wirkte, als fürchtete sie, dass er jeden Moment zerbrechen könnte. Was für ein Schwachsinn. An so einer Lappalie würde er sicher nicht zu Grunde gehen. Nicht nachdem er das letzte Mal überlebt hatte. „Ist schon gut“, sagte er sanft und schenkte ihr ein Lächeln. „Mir geht es gut.“ Er hatte nur schon wieder jemanden verloren, der ihm wichtig gewesen war. ________________________________________________ Zu Pyrites: Er ist ein verworfener Charakter von Mrs. Rowling über den ich bei meinen Recherchen im Harry Potter Wiki gestolpert bin. Ich fand seine Beschreibung so genial, dass ich ihn einfach als Charakter einbauen musste. Ich hoffe, ihr habt ein schönes Pfingsten! Liebste Grüße, eure Ayako Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)