Beste Freunde und ihr Rat von Mamitasu ("Ich will doch nur, dass du nichts bereuen musst.") ================================================================================ Kapitel VI ---------- Wieso zum Henker noch mal hatte er sich hierauf eingelassen? Wieso verflucht noch Mal war er so blöd gewesen und hatte zugesagt? Wieso konnte er nicht ein Mal nein sagen? Eigentlich müsste die Frage richtig lauten: Wieso hatte er dieses Mal nicht Nein gesagt? Sonst hatte er doch auch nie Probleme damit. Selbst wenn es sich um seine Freunde handelte. Aber für diese Party hatte er zugestimmt den DJ zu mimen. Also stand er hinter seinem Mischpult und war den ganzen Abend schon hier gefangen. Na gut, ganz so stimmte das auch wieder nicht. Aber bis auf zum Wasser lassen hatte er diesen Platz wirklich nicht verlassen. Dies lag jedoch nicht daran, dass es Toya verboten war, sich von hier fortzubewegen, sondern eher daran, dass er seine ganzen Utensilien nicht alleine lassen wollte. Immerhin liebte er Musik. Demnach Schallplatten, CDs und sonstige Tonträger, die es gab. Und da er keinen Kratzer, sollte er auch noch so winzig sein, auf seinen geliebten Platten haben wollte, schob er Wache. Toya griff zu der Bierflasche und nahm einen großzügigen Schluck. Er musste sich gestehen, dass bisher nichts passiert war, was ihn seine Entscheidung, der DJ zu sein, wirklich bereuen ließ. Okay, er hatte so keine Möglichkeit zu sehen, ob Yuki da war oder nicht. Aber wenn der Jüngere auf dieser Party sein sollte, würde er dann nicht zu ihm kommen? Bevor er die Flasche abstellte, gönnte er sich einen weiteren Schluck. Er genoss das Gefühl, wie das zwar nicht mehr kühle, aber immer noch angenehme Bier seine Kehle hinunter floss. Genießerisch schloss er seine Augen und für ein paar Augenblicke gab es nur ihn, das Bier und die Musik. Himmlisch schoss es durch seine Gedanken. „Toya?“ Sein Name verklang fragend, während er sich aus diesem Glücksgefühl hoch kämpfte. Da er über Störung nicht erfreut war, fiel es ihm zumindest leicht seinen normalen Gesichtsausdruck zu zeigen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue signalisierte er seine Aufmerksamkeit. „Ich möchte mit dir etwas besprechen?“ Nun war er wirklich neugierig. Denn er hatte so gar keine Vorstellung davon, was Ken von ihm wollen würde. Ihre Wortwechsel hatten sich bisher darauf beschränkt, dass sie auslosten, wer welche Saufköpfe heimbringen sollte. Aber wollte er wirklich? Der andere wirkte so ernst. „Ich habe zu tun.“ „Das kannst du doch auch mal jemand anderen machen lassen. Es ist ja nicht so, dass es irgendjemanden auffallen würde, wenn die Musik nicht von dir aufgelegt wird.“ Das tat weh. Toyas Blick wurde finsterer und er meinte mit Unheil verkündender Stimme: „Hol Jimmy.“ Der Blick, der ihm daraufhin geschenkt wurde, konnte allenfalls als nicht verstehend eingestuft werden. Aber Ken tat wie ihm geheißen und kam wenig später mit dem Genannten zurück. „Was ist?“ fragte Jimmy ihn. „Pass mal auf“, damit drückte Toya seinem besten Freund die Kopfhörer in die Hand und sah Ken auffordernd an, welcher sofort verstand und voraus ging. Toya schloss die Tür hinter sich und blickte sich erst einmal in dem Raum um. Es war anscheinend das Zimmer von Ken, denn die anderen beiden Räume kannte er ja. „Und?“ fragte er, nachdem er sich auf dem Schreibtischstuhl niedergelassen hatte. Sein Gesicht war wie immer eine einzige Maske aus Grimmigkeit. Doch dies schien Ken nicht davon abzuhalten, sich lässig auf sein Bett niederzulassen und erst nach einer gefühlten Ewigkeit mit der Sprache herauszurücken. „Es geht um Yuki.“ Wie hätte es auch anders sein können, dachte sich der Hobbygitarrist wenig begeistert. „Unternimm weniger mit ihm.“ „Was?“ entfuhr es Toya ungewollt, dabei zeigte sich für ein paar Sekunden Überraschung auf seinem Gesicht. „Du stehst auf Frauen, richtig?“ Ein zustimmendes Brummen kam von Toya, welcher im Moment am liebsten die Wand mit seinen Blicken durchlöchern wollen würde. Ihm gefiel die Richtung, die des Gespräch nahm, ganz und gar nicht. „Dann halt dich von ihm fern“, kam erneut ein weniger freundlich gesprochener Befehl. Seine Augen verrieten Toya, wenn man darin lesen konnte. Oder war das im Moment keine Kunst? Denn Ken sprach weiter, ohne dass der Schwarzhaarige auch nur ein Wort gesagt hätte. „Er ist auf dem besten Wege sich in dich zu verlieben. Und ich will nicht, dass er verletzt wird. Also reduzier eure Treffen auf die gemeinsamen mit uns“, damit verließ der Blonde den Raum. Toya schloss die Augen und legte seine Hände an die Stirn, um tief durchzuatmen. Wieso sollte er sich von dem Menschen, mit dem er am meisten Spaß hatte, fernhalten? Nur weil er auf Frauen stand und der andere ganz eindeutig das andere Geschlecht bevorzugte? Noch weniger als diese Tatsache passte ihm in den Kram, dass sich Ken wie der Beschützer Yukis aufspielte. Denn das bedeutete zugleich, dass er sich mit dem Größeren anlegen müsste, sollte er sich nicht an dessen Rat halten. Andererseits, wenn er sich dran hielt, dann sollte doch endlich sein Dauergast verschwinden und ihm seine Gedanken endlich wieder komplett alleine gehören. Und es scheint auch so, als ob Yuki dieses Arschloch, weswegen er kurz vor ihrem offiziellen Kennenlernen geweint hatte, vergessen hätte. Da konnte er sich genauso gut von dem Sonnenschein distanzieren und herausfinden, was mit ihm los war. Ja, er würde nächsten Freitag endlich mal wieder auf Beutezug gehen. Mit diesem Vorsatz und seiner üblichen Miene verließ der baldige Tontechniker den Raum. tbc... Entschuldigt bitte die Kürze, aber dieses Mal passiert mehr ^^; Wie findet ihr eigentlich Kens Aktion? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)