Jennifer Burton von abgemeldet (Das heilige Buch) ================================================================================ Kapitel 1: Jennifer Burton's ---------------------------- Susan Button war ein kleines Mädchen, das im 19.Jahrhundert in Lissabon lebte. Sie liebte es zu singen, zu tanzen und zu lachen. Jeden Tag trug sie ein Kleidchen und einen Haarreifen. Ihre Haare waren strohblond. Sie spielte immer mit ihren Puppen im Garten und hatte viele kleine Freunde. Alles reiche Mädchen, nur ein Mädchen war nicht reich, nicht blond, trug nie Kleider, spielte nie mit Puppen. Jennifer Burton. Ich fragte mich immer, wie ein so wunderschönes, wohlerzogenes Mädchen so eine Freundin haben kann. Nicht reich, kann sich nicht einmal Puppen leisten. Das war allein Susans Geheimnis. Jennifer war ihre beste Freundin. Kein anderes Mädchen konnte sie übertreffen. Nur wenn Jennifer bei der kleinen Susan war, konnte sie lachen. Sonst war sie ruhig, wagte es nicht, irgendetwas Unerwünschtes zu sagen. Wenn Jennifer bei ihr war, war das anders. Sie ließ ihre Hüllen fallen und lachte. Sie tanzten die ganze Zeit miteinander. Sie sangen, aber wenn Jennifer nach Hause musste, weinten beide jedes Mal. Durch etwas fühlten sie sich verbunden, wie zwei Schwestern. Es war sehr merkwürdig. Somit kam Jennifer Burton fast jeden Tag zu uns. Einmal, ich erinnere mich noch genau, spielten die beiden vor dem Teich. Susan packte Jennifer am Arm und drückte sie in den Teich. Jennifer zog Susan mit sich und beide landeten im kalten Wasser. Als sie wieder auftauchten, lachten sie so, dass ich Angst hatte, eine würde mir ertrinken. Es war eine außergewöhnliche Freundschaft. Mein Mann, Benjamin, war oft auf Reisen und betrachtete die zwei nur sehr selten. Eigentlich sehr Schade so etwas nie gesehen zu haben. Eines Tages lief Jennifer zu mir und ich fragte sie: „Was ist denn?“ Sie antwortete: „Wissen sie, dass Sir Benjamin Krebs hat?“ „Nein Fräulein. Aber woher solltest du das wissen?“, sagte ich mit etwas strengerem Ton. „Ich weiß es einfach.“ Ich starrte sie an. „Woher?“ „Ich habe es gesehen“, sagte sie zu mir. Ihre Stimme war kein bisschen unfreundlich geworden. Ich nickte also und sie ging wieder zurück zu Susan. Genau ein Jahr nach diesem Vorfall starb Benjamin. Die Diagnose zeigte, dass er Krebs hatte. Nicht Altersschwäche wie wir befürchtet hatten. Er war schon fast siebzig gewesen, es wäre also kein Wunder, aber dass es genau ein Jahr nach dem Vorfall passierte, war schon sehr seltsam. Als ich Jennifer das nächste Mal sah, fragte ich sie: „Kannst du dich noch an letztes Jahr erinnern, als du mir gesagt hast, dass Benjamin an Krebs leidet?“ Jennifer Burton nickte vornehm. „Du hast eine sehr besondere Gabe. Ich glaube nicht, dass es ein purer Zufall war. Du hast etwas Besonderes. Du darfst es keinem sagen, sonst denken sie, du bist eine Hexe.“ Sie nickte. „Okay, ich werde niemandem von dem Vorfall erzählen, Lady Tarisa. Ich verspreche es ihnen.“ Ich nickte und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie grinste mich an und ging dann zu Susan. Dieses kleine Mädchen von damals war sehr besonders. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)