Storytime von Swanlady (100 Geschichten) ================================================================================ Kapitel 6: Bikini [Draco/Fleur] ------------------------------- Für „Entscheiden Sie sisch, Mr. Malfoy!“, forderte die penetrante Stimme zum wiederholten Male und Draco riss endgültig der Geduldsfaden. Ihm war heiß, da es in seinem Büro viel zu stickig war und sein Vater darauf bestand, dass er jeden Tag einen Anzug trug. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dabei wusste, verdammt nochmal, absolut jeder in der Redaktion, wer er war. Der Krieg hatte nicht nur die finanzielle Lage seiner Familie verschlechtert, sondern vor allem deren Ruf. Früher hätte sein Vater ihn in jede beliebige Ministeriumsabteilung stecken können, damit er ein Praktikum absolvieren konnte, aber jetzt sah die Sache ganz anders aus. Dies war auch der Grund, weshalb er gar nicht erst beim Zaubereiministerium angefragt hatte, sondern sich für den Tagespropheten entschieden hatte. Mittlerweile bereute Draco diese Entscheidung, denn ihm stand eine mindestens genauso genervte Person gegenüber und forderte, dass er sich entschied. Wie, bei Merlins Bart, sollte er das tun, wenn er keine Ahnung von dem Zeug hatte?! „Können Sie nicht eine der Frauen fragen?“, knurrte er undeutlich. Er wusste, dass er im hohen Bogen rausfliegen würde, sollte er es zu weit treiben. Trotzdem wollte er sich das nicht bieten lassen. Wieso fragte diese nervige Hexe ausgerechnet ihn? „Isch benötige aber die Meinung eines jungen Zauberers!“, erwiderte Fleur Weasley patzig und ließ Dracos Mund trocken werden. Oh, wie er es hasste, dass ihn alle hier herumkommandierten – und ganz besonders sie, eine Weasley! Am liebsten würde er den Job schmeißen, das war ohnehin nicht die richtige Arbeit für ihn. „Glauben Sie mir, meine ehrliche Meinung wollen Sie nicht hören…“, brummte der Zauberer und es kostete ihn all seine Willenskraft, um nicht aus dem Büro zu stürmen. Stattdessen setzte er sich zurück auf seinen Platz und tat so, als wären die auf seinem Schreibtisch gestapelten Papiere unheimlich interessant, in der Hoffnung, dass sie gehen würde. Den Gefallen tat sie ihm natürlich nicht. „Doch, das will isch!“, beharrte die Französin darauf und klatschte ihm das Pergamentblatt, mit dem sie schon seit fünf Minuten herum wedelte, vor die Nase. Verärgert sah Draco zu ihr auf und sein Blick folgte ihren Haaren, die sie über die Schulter warf. Selbst er musste gestehen, dass ihr Aussehen irritierend war. Es lenkte ab und hielt ihn davon ab, ihr ordentlich die Meinung zu geigen. Wäre das hier ein anderer Weasley, würde er sich nie so behandeln lassen! „Fein, von mir aus“, schnaufte er schließlich und heftete sein Augenmerk nun auf das Pergament vor ihm. „Wie soll ich mich entscheiden, wenn ich nicht weiß, wie die Dinger angezogen aussehen?“, versuchte er ein letztes Mal den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, woraufhin Fleur nur die Lippen schürzte und mädchenhaft kicherte. „Nun, stellen Sie sisch einfach misch darin vor!“, schlug sie vor und sämtliche Farbe wich aus Dracos ohnehin schon blassem Gesicht. Er konnte gar nicht anders, als es wirklich zu tun. „Der Grüne“, krächzte er hastig hervor und reichte ihr die Skizzen. „Und jetzt verschwinden Sie.“ Die blonde Hexe schien zufrieden mit sich selbst und seiner Antwort, nahm ihm verzückt das Pergament ab und säuselte: „Vielen Dank, Mr. Malfoy.“ Draco blickte grimmig drein, weil er wusste, dass sie daran gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen. Mit Veela-Genen war das ja auch verflucht einfach! Zähneknirschend machte er sich wieder an die Arbeit und sah ihr nicht hinterher, als sie ging. Er hasste seinen Job, aber in einem Monat würde es vorbei sein. Dann würde er sich Fleur Weasley nicht mehr im Bikini vorstellen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)